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(Aus dem Laboratorium der Forschungsanstalt fiir akuten Alkoholismus, Moskau.) Zur Frage der Ver~nderungen des morphologischen Blutbildes bei Alkoholikern. Yon Dr. I. W. Streltschuk. (Eingegangen am 12. September 1932.) Die morphologischen Veriinderungen des Blutes bei Trinkern sind bisher ungeniigend studiert worden. Die fiber diese Frage vorhandenen Arbeiten zeigen sehr verschiedene Angaben. Von den bisher ausge- ffihrten Untersuchungen kSnnen als die vollst~ndigsten und eingehend- sten diejenigen yon Polisch, Keesara und Suckov betrachtet werden. Die genannten Autoren fanden nur eine unbedeutende An~mie bei akutem Alkoholismus. Bei chronischem Alkoholismus konstatierten sie Lympho- cytose, Monocytose und in schweren F~llen ein Kernzerfall. Erythrocyten und H~moglobin ergaben keine Abweichungen yon der Norm. Bei Delirium tremens haben diese Autoren eine Verminderung der Eosino- philen bis zu einem vollst~ndigen Verschwinden derselben feststellen kSnnen, sowie eine Verimderung der Lymphocytose und eine Hyper- leukocytose. In schweren F~llen yon Delirium tremens ist ein Kernzerfall beobachtet worden, eine VergrSl]erung der granulosen Zellen, besonders der Jugendformen und eine Lymphopenie. Tallquist land bei chronischen Alkoholismus eine Zunahme der roten Blutk6rperchen und erkl~rte diese Erscheinung durch einen Reiz des erythro-blastischen Gewebes im Knochenmark. Sauer land nur eine kolossale Lymphocytose, die manch- real 57 % erreichte, andere Entfernungen yore Normalbilde hat er nicht feststellen kSnnen. Elschole land bei Delirium tremens folgendes : Leuko- cytose, Zunahme der Polinuclearen, bei einem vollst~ndigen Verschwinden der Eosinophilen. Bondarew hat gezeigt, dab bei deliranten Gewohn- heitstrinkern im Laufe der ersten Tage eine Leukopenie festgestellt wurde, die nachher durch eine Leukocytose ersetzt wurde. Bei deliranten Quartals~ufern wurde zu Anfang der Krankheit eine Leukocytose beob- achtet, die nachher durch eine Leukopenic ersetzt wurde. Diese Ab- weichungen yore Normalbilde wurden im Laufe yon 2 Wochen beob- achtet. Nach Bondarew zeigten H~moglobin und Erythrocyten keine

Zur Frage der Veränderungen des morphologischen Blutbildes bei Alkoholikern

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Page 1: Zur Frage der Veränderungen des morphologischen Blutbildes bei Alkoholikern

(Aus dem Laboratorium der Forschungsanstalt fiir akuten Alkoholismus, Moskau.)

Zur Frage der Ver~nderungen des morphologischen Blutbildes bei Alkoholikern.

Yon

Dr. I. W. Streltschuk.

(Eingegangen am 12. September 1932.)

Die morphologischen Veriinderungen des Blutes bei Trinkern sind bisher ungeniigend studier t worden. Die fiber diese Frage vorhandenen Arbei ten zeigen sehr verschiedene Angaben. Von den bisher ausge- ffihrten Untersuchungen kSnnen als die vollst~ndigsten und eingehend- sten diejenigen yon Polisch, Keesara und Suckov bet rach te t werden. Die genannten Autoren fanden nur eine unbedeutende An~mie bei aku tem Alkoholismus. Bei chronischem Alkoholismus kons ta t i e r ten sie Lympho- cytose, Monocytose und in schweren F~llen ein Kernzerfall . E ry th rocy ten und H~moglobin ergaben keine Abweichungen yon der Norm. Bei Delirium tremens haben diese Autoren eine Verminderung der Eosino- philen bis zu einem vollst~ndigen Verschwinden derselben feststellen kSnnen, sowie eine Verimderung der Lymphocy tose und eine Hyper - leukocytose. In schweren F~llen yon Delir ium t remens ist ein Kernzerfall beobachte t worden, eine VergrSl]erung der granulosen Zellen, besonders der Jugendformen und eine Lymphopenie . Tallquist land bei chronischen Alkoholismus eine Zunahme der roten Blutk6rperchen und erkl~rte diese Erscheinung durch einen Reiz des erythro-blas t ischen Gewebes im Knochenmark . Sauer land nur eine kolossale Lymphocytose , die manch- real 57 % erreichte, andere Entfernungen yore Normalbi lde ha t er nicht feststellen kSnnen. Elschole land bei Delirium t remens folgendes : Leuko- cytose, Zunahme der Polinuclearen, bei einem vollst~ndigen Verschwinden der Eosinophilen. Bondarew hat gezeigt, dab bei deliranten Gewohn- heitstrinkern im Laufe der ersten Tage eine Leukopenie festgestellt wurde, die nachher durch eine Leukocytose ersetzt wurde. Bei deliranten Quartals~ufern wurde zu Anfang der Krankhe i t eine Leukocytose beob- achtet , die nachher durch eine Leukopenic ersetzt wurde. Diese Ab- weichungen yore Normalbilde wurden im Laufe yon 2 Wochen beob- achtet . Nach Bondarew zeigten H~moglobin und Ery th rocy ten keine

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Abweichungen vom Normalbilde, nur w~hrend des Genesungsstadiums verminder te sich die Erythrocytenmenge. Als Objekt fiir unsere Unte r - suchungen dienten uns Alkoholiker, die station~re Kranke in unserem Krankenhaus waren. U m ein mSglichst gleichwertiges Kr i t e r ium fiir alle yon uns untersuchten Kranken zu bekommen, wurden das Blu t friih morgens zur gleichen Zeit vor dem Frfihstiick entnommen und zwar a m ersten Tage oder sp/~testens am zweiten Tage nach der Aufnahme des Kranken in die Heilanstal t . Bei jedem Kranken wurde ein Zyklus wiederholter Untersuchungen vorgenommen, bis das Blutbild normal war. Den an Delirium tremens, Alkoholhalluzinose und Dipsomanie Erk rank ten wurde die Blu ten tnahme t~glich im Laufe der ganzen Er- krankungsper iode ausgefiihrt. Vom ersten Tage an wurde der in Beob- achtung befindlichen Kranken der Alkohol entzogen, so dal~ sie sozusagen zwangsweise Abstinenzler waren. Die Nahrung war bei allen Kranken gleich. Die vorliegende Arbei t wurde im Laborator ium der Hei lans ta l t im Laufe yon 21/2 Jahren durchgefiihrt und es wurden insgesamt e twa 5000 Analysen gemacht . I m ganzen wurden 230 Trinker regular beob- achtet . Dem Erkrankungscharak te r nach zerfielen die Kranken in 28 an Dipsomanie Erkrankte , 21 an Delirium tremens, 18 an Alkohol- halluzinose Leidende und 163 chronische Alkoholiker. Entsprechend dieser Diagnost ik fiihren wir die Ergebnisse unserer Untersuchungen an.

Dipsomanie. Wenn der Trinksuchtsanfal l nicht l~nger als 8--10 Tage dauer te m i t

einem lichten In terva l l yon ungef~hr 3 4 Monaten, konnten folgende Ver/~nderungen in der Morphologie des Blutes festgestellt werden. H~mo- globin und Ery th rocy ten ergaben k a u m eine Abweichung yon der N o r m ; die Anzahl der Leukocyten stieg bis etwa 9000--12000. I n der Leuko- cytenformel konnte folgende Verschiebung nachgewiesen werden: Stab- fSrmige Leukocytenformen vermehr ten sich und erreichten 7 - - 1 0 % , desgleichen stieg die Anzahl der ,,Jugendformen", die ungef~hr 2 bis 4% ausmachten. Bei einzelnen Kranken kamen Myelocyten bis zu 1 - -2% vor. Bei 40% der an Dipsomanie Leidenden konnten Eosino- phile nicht nachgewiesen werden, bei den anderen zeigte sich keine Ab- weichung vom Normalbilde. Die Erythrocytenf~llungsreaktion verlief in den ersten Tagen entweder ver langsamt oder normalerweise, w/~hrend sie vom 4 . - -5 . Tage nach dem Beginn der Abstinenz bis auf ungef/~hr 20--25 m m nach Pantschenkow stieg. Nach 2- -3 Wochen absoluter En tha l tung yon alkoholisehen Getr/~nken erreichte das Blut sein Normal - bild, obgleich einzelne F/~lle beobachte t wurden, wo das t t ~ m o g r a m m ers t in sp~teren Stadien normal wurde. In den F/~llen~ wo der Trinksuchts- anfaU mehr als einen Monat dauerte, konnte kein bedeutender Unte r - schied zwischen dem Blute dieser Pat ienten und demjenigen der an chronischem Alkoholismus Leidenden festgestellt werden.

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Chronischer Alkohol ismus. Je nach dem Grade der Erkrankung konnten bei den chronisehen

Alkoholikern bedeutende pathologische Verschiebungen im Blute beob- achtet werden. Die Hamoglobinmenge war beinahe bei allen Kranken verringert und sank in den schwersten Erkrankungsstadien 45 bis 50% nach Sahli. In schweren Fallen verringerte sieh die Erythroeyten- menge bis 3--31/2 1VfiIlionen, in leichten Fallen dagegen konnte kaum eine Abweichung yon der Norm festgestellt werden. Am grellsten spiegeln die Leukocyten die Alkoholintoxikation wider. In den Fallen wo der Patient bis 2 Wochen getrunken hatte und die verbrauchte Alko- holmenge 1/2--3/4 1 Schnaps pro Tag nieht fiberstiegen hatte, wurde, wenn ein Intervall yon etwa 3 Monaten vorhergegangen war, folgendes fest- gestellt: Die Leukocyten erreichten eine Anzahl bis 9--15000 per Kubikmillimeter. Falls abet der Kranke mehr als 3 l~Ionate getrunken hatte und zwar grol3e Mengen yon a/4--2 1 Schnaps pro Tag ohne Unter- brechungen, so konnte eine Leukopenie festgestellt werden und die Leu- kocytenanzahl betrug 31/~--6000. In den meisten Fallen yon ehroni- schem Alkoholismus, besonders in sehweren Fallen, konnten Myelocyten nachgewiesen werden, deren Anzahl 3--4% erreichte. Die Anzahl der Jugendformen stieg bis yon 2 zu 9 %, wahrend stabkernige Leukocyten- formen 6--12% erreichten. In leichten Fallen wiesen die Lymphoeyten keine Abweichung vom Normalbilde auf, wahrend sie aber in schweren Fallen yon chronischem AJkoholismus scharf zunahmen und in einzelnen l~allen bis auf 50 % stiegen. Die/VIonocytenanzahl stieg bis 7--8 %. Bei den meisten Kranken wurden keine Eosinophilen gefunden, nur bei 20% der Kranken wurde entweder eine normale oder kaum vergrSBerte Eosi- nophilenmenge festgestellt, die wir durch eine diese Erscheinung bis- weilen begleitende Wurminvasion erklaren. Bei dieser Gruppe yon Kranken war die Fallungsreaktion der Erythrocyten entweder verlang- samt oder normal, indem sie 3--10 mm nach Pantschenkow erreichte. Wiederholte Blutuntersuchungen zeigten, dab sich schon zu Beginn der ersten Woehe naeh Einstellung der Aufnahme alkoholischer Getranke, eine bedeutende Leukoeytose entwiekelte, in dem die Leukoeytenanzahl 5fters 10--22000 erreichte. Die Lenkocytenformel zeigte einen ver- grSBerten Prozentsatz der Jugendformen, in vielen Fallen j edoeh war diese Formel, abgesehen yon einer bedeutenden Leukocytose, identiseh mit der der ersten Versuchstage. Nur in den Fallen, wo der chronische Alko- holismus mit Malaria kombiniert war, wurde eine Leukocytose nicht beob- aehtet, sondern Leukopenie. Eosinophile erschienen 2---3 Woehen naeh- dem die Genesung eingetreten war . .Zu Ende des ersten und Anfang des zweiten Monats versehwanden die Myeloeyten. Bei den chronisehen Alkoholikern ist die Leukocytose bedeutenden individuellen Sehwan- kungen unterworfen, bei einem Teile der Kranken blieb die Leukoeytose ungefahr einen Monat bestehen, bei den meisten dagegen verschwand

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sie an der Grenze zwischen dem zweiten und drit ten l~Ionat. Die Jugend- und stabkernigen Leukoeytenformen kehrten allm/~hlieh zur N o r m zuriiek. Die H/imoglobin- und Ery th rocy tenmenge nahm im Laufe yon 1 bis 2 Monaten einer vollen Abstinenz schnell zu und kehrte zur Norm zuriiek. Die w/ihrend des ehronischen Alkoholismus beobachtete Polychromasie und Poikiloeytose verschwanden allm/~hlieh. Die anfangs ver langsamte F/~llungsreaktion der E r y t h r o c y t e n wurde allm/ihlieh beschleunigt und erreiehte am 8.--25. Tage 20- -25 m m per Stunde naeh Pantschenlcow. Bei vollst/~ndiger Abstinenz und entsprechender Behandlung wurde das Blutbild in leichten l~/~llen a m Ende des 1. Monats und in sehweren F/~llen yon chronischem Alkoholismus am Ende des 2 . - -3 . l~Ionats normal.

Delirium tremens. Bei Delirium tremens war die Erythrocytenzahl etwas erh6ht und

in einzelnen F/~llen unbedeutend verringert. Beinahe bei allen an Delir ium tremens Erk rank ten war die H/~moglobinmenge verringert , aber night so niedrig wie bei chronischem Alkoholismus. Es land eine Hyper leuko- cytose start , indem die Leukocytenanzahl manchmal bis 25000 stieg. Bei 70% der Delirium tremens-F/~lle konnten Myeloeyten nachgewiesen werden. Die Anzahl der Jugendformen vergr6Berte sich und erreiehte 3 - - 8 % . Stabkernige Leukoeytenformen erreichten 7 - -11%. Bei 20% der Delirium tremens-F/~lle waren die Lymphocy ten quant i ta t iv niedriger und erreichten ungef~hr 18%, bei 55% konnte ein Normalbild beobachte t werden und bei 30% erreichte die Anzahl derselben 40%. Eosinophile fehlten. Die F/~llungsreaktion der Ery throeyten war beschleunigt, indem sie 14--25 m m per Stunde nach Pantschenlcow erreiehte. Den H a u p t - ziigen naeh ist das Blutbi ld bei Delirium tremens beinahe identisch mi t dem w/~hrend einer sehweren Alkoholabstinenz beobachteten. Wieder- holte Blutuntersuchungen bei Delirium tremens-Pat ienten zeigten, daB das Blur derselben sehneller normal wird als bei chronischen Alkoholikern. Man kann annehmen, daB der Organismus des ~enschen bei Delir ium tremens alle seine Schutzeigensehaften mobilisiert, um die im Organismus zirkulierenden Toxine unschs zu machen und deshalb eine sehnellere Ausgleichung des H/~mogramms bei Delirium t remens-Kranken zu beob- achten ist.

Alkoholhalluzinose. Bei AJkoholhalluzinose war die H~moglobinmenge bei allen Kranken

bis auf 60- -70% nach Sahli gesunken. Bei 40% der K r a n k e n konnte eine quant i ta t ive Steigerung der Ery throcy ten bis 6 l~illionen per Kubik- mill imeter beobachte t werden, w/~hrend bei 60% eine Verringerung derselben konsta t ier t wurde, indem dieselben insgesamt ungef/ihr 4 bis 41/2 Millionen ausmaehten. I m Gegensatz zu Delirium t remens konnten

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wir im Laufe der ersten Tage eine Leukopenie feststellen, indem die Leukocytenmenge bei diesen Patienten bis 31/2 4000 sank. Nur bei einer wesentlichen Minorit/~t der an Alkoholhalluzinose Leidenden war die Leukocytenanzahl gestiegen, indem sie 10--10500 erreichte. Unter gfinstigen Umst/inden ging naeh ein paar Tagen die Leukopenie in ehle Leukocytose fiber. Bei Alkoholhalluzinose ist die Hyperleukoeytose ein ziemlich gfinstiges Symptom, weft bei diesen Kranken dig Dauer der Krankheit korzer ist als bei den an einer Leukopenie Leidenden. Die Leukocytenanzahl der Jugendformen nahm scharf zu. Die Anzahl der stabfSrnfigen Leukoeytenformen betrug 6--11%, die der Leukoeyten- jugendformen 2 - 7%. Beinahe bei allen Patienten, dig an Alkohol- halluzinose litten, wurden Myeloeyten naehgewiesen, deren Anzahl 4% night fiberstieg. Eosinophilen fehlten. Im Laufe der ersten Tage war die F~llungsreaktion der Erythrocyten verzSgert, w/~hrend sie nachher etwas beschleunigt war. Dieses Blutbild h~lt sich ungef~hr 25--30 Tage, darauf wird das H/~mogramm der an Alkoholhalluzinose Leidenden allm/ihlieh normal.

Zusammenfassung. 1. Durch eine chronische Alkoholintoxikation werden bedeutende

Ver/~nderungen im morphologischen Blutbilde bedingt.

2. Bei Alkoholabstinenz in F/tllen yon chronischem Alkoholismus mittlerer und schwerer Form erinnert das morphologische Blutbild an das Blutbild bei Delirium tremens-F~llen.

3. ])as Blutbild bei chronischen Alkoholismus, Alkoholabstinenz, Dipsomanie und anderen Alkoholpsychosen ist so charakteristisch, dab es manchmal mOglich ist, nach dem Blute ann~hernd fiber die Form der Erkrankung zu urteilen.

4. Die widersprechenden Literaturangaben fiber das morphologische Blutbild bei verschiedenen Alkoholleiden sind ein Zeugnis davon, dab verschiedene Autoren das Blut eine ungenfigend lange Zeit untersucht haben, denn ein und dieselbe Krankheit, z. B. chronischer Alkoholismus ergibt w~hrend der Intoxikationsperiode ein Bild und w/~hrend der ersten Abstinenztage ein anderes Bild und diese Divergenz kann viel- leicht dutch die in verschiedenen Stadien der Erkrankung stattgefundenen Untersuchungen erkl/irt werden.

5. Indem wir yon den Ergebnissen ausgehen, dal~ das Blur bei chroni- schen 2klkoholikern sein Normalbild zu Ende des zweiten und Anfang des dritten Monats der Behandlung erreicht, halten wires fOr notwendig, dal~ Alkoholiker im Krankenhause wenigstens 2 1Vfonate bleiben mfissen.

Es ist mir eine angenehme Pflieht Herrn Dr. F. M. Priadko fOr die groBe Anzahl der in unserem Laboratorium ausgeffihrten Blutanalysen

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u n d der L a b o r a n t i n A. I . Faddejewa, die mir bei der Aus f i ih rung dieser Arbe i t geholfen ha t , m e i n e n aufr icht igs ten D a n k auszusprechen.

Literaturverzeiehnis. Bo~w~rew" Morphologische Ver~nderungen im Blute bei Gewohnheits- und

Quartalss~ufern. Zbl. Neur. (russ.) 18, 220 (1922). -- Polisch: Zur Pathogenese Delirium tremens. Zbl. Neut. 45, H. 9/10, 670 (1926). -- ~auer, H.: ~ber das Vor- kommen einer Lymphocytose im Blutbilde insbesondere bei den funktional nerv6sen Leiden usw. Dtseh. Z. 1%rvenheilk. 49, H. 4/6 (1913). -- Tallquist: ~ber Erythro- eytose und chronischen Alkoholismus. Zbl. 1%ur. 1917, 975.

Z~ s d, g. Neut. u. Psych. 142. 50