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Zur Lehre vom hysterischen Fieber

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u

(Aus der !Nervenab~eilung des Marienhospitals ftir Arme zu St. Petersburg.)

Zur Lehre yore hysterischen l ieber.

Von

G. v. Voss.

:his Veranlassung der mitunter bei Hysterisehen ohne anderwei- tige erkennbare Ursaehe auftrefenden Temperatursteigerungen wurden bis zur Mitre des vorigen Jahrhunderts meis~ entziindliehe Vorggnge in den Ovarien angesehen. Ers~ B r i q u e t sprach sieh filr die rein neurogene Entstehung dieses Fiebers*) aus; seine Schiller Gagey, Br i and u. a. Au~oren nach ihnen besti~ig~en diese Annahme. Im Jahre 1883 erschien eine Arbei~ yon P ina rd (aus der Salp~ri~re)~ der die his dahin erschienenen F~lle kritiseh sich~ete und die l~'ber- zeugung aussprach, es handle sich iiberall en~weder nm Simulation oder um diagnostische ]rrtilmer. Seiner Ansicht nach k~me bei I-Iysterisehen nut P s e u d o f i e b e r vor, d. h. die ~iusseren Anzeiehen des Fiebers ohne Temperatursteigerung. 1886 beschrieb D~bove eine sehwer hysterische Krsnke, die 3 Jahre lang zwischen 38 and 400 ileberte, ohne dass sieh d~fiir irgend welehe organischen Ursaehen hgtten nachweisen lassen. Es folgte nun in den 80er nnd 90er Jahren eine Reihe kasuistischer Mitteilungen, under denen ieh diejenige yon M i e r z e j e w s k y als besonders auffallend hervorheben mSehte. Eine zLlsammenfsssende, sowohl historische als kri~ische Arbei~ liefer~e Sarbb (1891); suf Grand fremder and eigener Beobachtungen spricht er sich unbedingt filr die neurogene Entstehung des hysterischen Fiebers aus. Die Meinungen der spi~teren Autoren sind geteil~, so ver'~reten Gilles de la Touret~e nnd auch D~j~rine (naeh Oppen- helm) die emogene Enfstehung. Weniger reich an einsehl~igigen Beobaehtungen als die franzSsisehe und italienisehe is~ die deutsche Littera~ur; die Beurteilung yon seiten der klinischen Forschung is~

*) Unter ,.Fieber" scMechthin is~ hier und weiter unten stets nur ,,Tempe- ramrsteigerung" zu verstehen.

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eher ablehnend, so mahnt v. S t r t impel l zu grosser Vorsieht bei Stelhng der Diagnose ,,hysterisches Fieber"; E u l e n b u r g und J o l l y lassen das hysterisehe Fieber iiberhaupt nieht gelten, fiihren alles ant Irrtum und T~iuschung zurfiek. E u l e n b u r g steht in Betreff der Hysterie auf einem abweichenden Standpunkt; er hiilt das Vorkommen ein er echten Mischform yon Hysterie und Epilepsie als ,,Hysteroepilepsie" aufrecht, wiihrend die Mehrzahl der Autoren mit Charco t and Mgbius an der Spitze alas Vorkommen der Mischformen in Abrede stellen, Mihrend das Nebeneinandervorkommen und der ~bergang dee Hysterie in Hysterie und Epilepsie durchaus annehmbar erscheint. H i t z ig besehreibt einen hysterisehen Erregungszustand nait Tempe- ratursteigerung bis zu 40 onach Trauma bei einem Manne, wobei die langsam abklingende Erregung in Schlaf iiberging and die Temperatur auf 360 sank. Der Kranke wurde durch Hypnose geheilt. Oppen- he lm hi~lt dasVorkommen des hysterisehenFiebers fiir ,,unzweifelhafg erwiesen". Die Fglle yon Dippe und Meissen (Hyperthermie) sind erwiihnenswert. Dass wit unter den deutschen Autoren gerade Zweifler an der neurogenen Entstehung des Fiebers Fiysterischer vertreten finden, erscheint mir nicht auffallend, lm Anschluss an Oppenhe im und B i n s w a n g e r mSchte ich strikt behaupten, die schweren Fiille der Hysterie seien in Deutschland viel seltener als in Paris and Petersburg; im Laufe 2jghriger Studien in Leipzig, Berlin and Heidelberg babe ich verschwindend wenigF~lle mit grossenKrampfzustgnden, Kontrak- turen, Schlafattaeken etc. gesehen. Ftir Petersburg kann ich das gerade Gegenteil leicht nachweisen, obwohl unser Hospital keinen Sammelplatz fiir Hysterisehe vorstell~ wie friiher (und vie]leieht jetzt noch?) die Salp6tri6re. Unter einemMaterial yon 130 Hysteriefgllen*), die in unserer Nervenabteilung gelegen und znmeist sorgfgltig be- obachtet worden sind (die Mehrzahl dee Kranken entstammt den Jahrgi~ngen 1$97 bis 1904 und ist unter meiner pers5nlichen oder Mitbeobaehtung gewesen), ist eine Reihe yon Kranken, die Temperatur- steigerungen aufwiesen. Doch babe ich mit Absicht die zweifelhaf- ten F~ille mit ungen~gender Untersuchung oder unbedeutenden Steigerungen beiseite gelassen und bringe nut 2 Krankheitsgesehiehten, die ieh verkiirzt folgen lasse.

Nr. 1. Helene B., 24 J., Wftrterin, hat einmal geboren, einmal im 4. Nonat abortiert; wurde wegen Sehmerzen im Unterleibe und Fluor albus am 27. VII. 1908 in die gyn~tkologisehe Abteilung aufgenommen. Bei der bimanuellen Untersuehung wurde ein m~tssig vergrOsserter, derb-konsistenter

*) lq'tir die freundliche Uberlassung des Materials spreche ich meinem Chef, Oberurzt Dr. ~yb~lkin, meinen besten ])~nk nus.

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Uterus gefunden, keine peri- oder paranetritisehen Adh~tsionen, noch entzand- lithe Erseheinungen irgend weleher Art. I n Laufe der ersten Woehe be- reits liessen die Besehwerden nach nnd Pat. wollte dus IIospital verlassen, du erhob sich an 10. Tage die KSrpertenperatur pl6tzlieh auf 88,5 o. Gleiehzeitig klagte die Kranke t~ber psyehisehe Unruhe, Kopfsehmerz and Ubelkeit; diese Erseheinungen traten gegen Abend unf and klangen zun n~,ehsten Morgen wieder vOllig ub, die Temperatur war normal, das Allge- meinbefinden vorzaglieh. Gegen 2 Uhr mittags stieg die Temperatur pl6tzlieh uuf 39,5 o n i t den ngmliehen Begleiterscheinungen wie an vor- hergehenden Tage. Am anderen Morgen Tenperatur 38,0, nachnittags 40,1 nnd gegen 8 Uhr ein heftiger hysterischer Kranpfanfall mit totalem Bewusstseinsverlust. Pals 104. Das Fieber liess in der Naeht nach, die Tenperutur betrug am Morgen 36,4, der Puls 64. Du der gyn5kologisehe Befnnd die M6gliehkeit einer yon dort stummenden Steigerung der Tempe- tatar absolut aussehloss, yon seiten der inneren Orgune niehts naehzu- weisen war, die hysterisehen Krampfe aber eine nervOse Erkrankung ansser Frage stellten, wurde ieh yon den behandelnden )i_rzten freundliehst zu Rate gezogen. Obwohl das Vorhandensein einer sehweren IIysterie sehon bei oberfl~tehlieher Untersuehung zweifellos erschien, riet ieh die Kranke zungehst den Kollegen der inneren Abteilnng zu aberweisen, um die M6g- liehkeit einer inneren konplizierenden Erkrunkung ausznsehliessen. Auf der inneren Station war dus Befinden 5 Tage lung v611ig normal; am 6. Tage ein stt~rmiseher hysteriseher Krampfanfall mit Tenperaturanstieg bis za 40,3. Von seiten der inneren Organe negativer Befnnd. 2 Tage war die Kranke wiederum unfallsfrei, die Tenperatur normal, am 3. Tage jedoeh verstarkte sieh die Attaeke zu einem kurzen maniakalisehen Erregungszustand n i t Gesehrei, Gesung, Gewaltt~ttigkeit bei einer Tenperutur von 40 o. In diesen Zustande musste Pat. auf die Abteihmg fiir Unruhige t~bergeNhrt werden, wo sie etwa 2 Woehen verblieb and mehrere weniger intensive hysterisehe AnfNle mit Temperatnren zwisehen 88 and 89 o hatte. Auf dringendes Bitten der Patientin wurde sie am 27. VIII. auf die neurologisehe Station t~bergefahrt. Von seiten der inneren Organe objektiv and subjektiv niehts. Klagen t~ber hgufiges IIitzegefahl im Kopf, Sehwftehe der linken Hand, allgemeine Abgesehlagenheit.

Eine Untersnehung des Nervensystens ergub: Totale Heniun~tsthesie links, Fehlen der Sehleimhuutreflexe links, Geschnaek fehlt links v611ig, Gerueh und GehSr auf derselben Seite herabgesetzt. Das linke Gesiehts- feld eingeengt, Furbenempfindung normal.

Drueksehmerzpunkte (z6nes hyperulg~tiques) auf der linken Sehl/tfe, fiber der linken Clavieula. Ovarialpnnkte beiderseits. Dus Lagegeffthl fehlt in den linken Extremit~tten v611ig. Die Kraft ist linkerseits herabgesetzt, an Dynamometer erh~lt man reehts 30, links 10 kg. Der linke Plantar- reflex fehlt, die tibrigen IIaut- und Sehnenreflexe sind ann~thernd nornal.

Die Haatdeeken der r6tlieh-blonden Pat. sind sehr zart, die Reuktion anf Reize lebhaft, uusgeprhgte Dermographie.

Wghrend der Fieber- nnd Krampfanf~lle ist die IIaut besonders am Oberk6rper tier Pat. glfihend heiss, troeken, stark rot gefarbt, die Sehlein- haute injiziert.

Put. ist heredithr belustet, die Mutter ist Alkoholikerin, tier Vater war nerves, starb um Sehlage. Eine Tante nnd eine Sehwester sind nerven-

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leidend. Zwei Brader sind gesund. Die Kranke selbst ist yon jeher leicht erregbar gewesen, litt an Anfhllen yon zwangsweisem Lachen und Weinen, hat in der letzten Zeit viel Unannehmliehkeiten gehabt.

Auf der ~ervenabteilung wurden nut 2 leichte Anfalle beobaehtet, yon denen nur einer mit nnbedeutender Temperatursteigerung ~'erbunden war. Wghrend der Menses trat 2 real ein mit heftigem Jucken verbundener Hautaussehlag auf, der naeh 12 Stunden wieder schwand. Ieh behandelte die Patientin mit Suggestion im Waehzustand, daes nicht gelang sie zu hypnotisieren, und diese Methode gab subjektiv viel Erleichterung, die psyehisehe Unruhe und Mattigkeit sehwanden raseh. Unter Faradisation besserte sieh die Kraft und Sensibilitgt der linken KSrperh~lfte; intern wurde Valyl gebraueht. Pat. nahm in] Laufe einer Woehe um fast 2 kg zu und wurde auf dringendes Verlangen entlassen, um zu ihrer frilheren Beseh~ftigung zurackznkehren.

~aeh 4 Monaten musste Pat. zum 2. Male ins Hospital aufgenommen werden und zwar auf die ~lervenabteilung. Sie beriehtete, dass naeh einer kurzen anfallsfreien Zeit die Attacken sich wieder eingestellt und dann an Heftigkeit und Zahl immer mehr zugenommen h~itten. Der Status ent- spraeh im wesentlichen dem erstma]igen Befunde; doch war der Zustand im ganzen viel schwerer als damals. Die KrampfanfMle traten bei uns fast t~glich auf, wobei die KOrpertemperatur ganz enorme Sehwankungen, zwischen 41 o und 35 o aufwies. Um jede MOglichkeit einer T~tusehung auszuseh]iessen, liess ich die Temperaturmessungen gleiehzeitig im Rectum und in der AehselhShle vornehmen, wobei die gewonnenen Kurven durchaus parallel ausfielen, nur war die Reetaltemperatur rege lm~ss ig um einige Zehntel n iedr iger . Diese merkwilrdige Tatsache kann nieht in Ab- hangigkeit vom Zufall oder technischen Fehlern gestellt werden; die Messungen wurden stets yon einer und derselben, seit bald 10 Jahren auf der neurologischen Station arbeitenden barmherzigen Schwester ausgefahrt, deren Skepsis in Bezug auf Hysterisehe schwer zu tibertreffen ist. Ieh i~ber- gebe die Einzelheiten des Krankheitsverlaufs, hebe nur hervor, dass weder yon seiten der Genitalsphare, noch aueh im Bereieh der inneren Organe (Lunge, Niere etc.) sieh irgend eine Erkrankung im Laufe der mehr- monatliehen Beobaehtung feststellen liess. Pat. ist versehiedentlich ~'on mir demonstriert worden, wobei besonders den Lungen ~on seiten der Herren Inter- nisten Aufmerksamkeit gesehenkt worden ist; weder war Husten, noch Auswurf vorhanden.

Bei der zweiten Aufnahme der Kranken wurde yon ihr als Ursaehe der Verschlimmerung Streit und Trennung yon ihrem Liebhaber angegeben. Wahrend der ganzen Zeit des Aufenthalts imHospital schien mir im Zusammen- hang mit den Anf~llen der psyehisehe Zustand leicht abnorm zu sein; Pat. fasste eine sehwgrmerisehe Zuneigung zu einer barmherzigen Schwester, wobei diese aueh nieht ganz unbertihrt blieb, sondern sieh viel mit der Kranken beschgftigte, bis sie auf eine andere Abteilung versetzt wurde. Die Trennung wirkte zunachst verschlimmernd auf alas Befinden, aber (nach mehrmaliger Wachsuggestion?) trat plStzlich ein Umschwung ein~ Pat. verlor die stere Unruhe, die enorme psyehische und vasomotorisehe Labilit~t, und ieh konnte sie mit gutem Gewissen aus unserer Pflege entlassen. Aueh babe ich sie seitdem nicht wiedergesehen und darf wohl annehmen, dass sie gesund geblieben.

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1N-r. 2. Valen t ine L., 27 J., Nahterin, seit 3 Jahren krank, klagte aber Schw~tche im linken Bein, zeitweisen Verlust tier Stimme, Schmerzen ver- schiedenster Art, Schlaflosigkeit. In der letzten Zeit KrampfanfMle. Als Ursache warden heftige Gematsbewegungen angefahrt. In der Familie der Kranken sind mehrfach Nervenleiden vorgekommen. Der S ta tus ergab alle Anzeichen schwerer Hysterie (ausgebreitete Sensibilit~tsstSrungen, Ge- siehtsfeldeinbeschrankung, Ageusie, Anosmie, Schmerzpunkte u. a.m.), lm Beginn tier Beobachtung auf tier 1NIervenabteilung h~ufige KrampfanfMle mit Bewusstseinsverlust und gelegentlichen Temperatursteigerungen bis zu 38,3 and darauf folgendem Abfall bis zu 35,5. Allm~hlich stellte sich gleich- zeitig mit ether H~tufung der Anfalle best~indiges Fieber ein, des im Ver- lauf zweier lgonate zwischen 38,5 and 39,5 sehwaflkte. Der Puls hielt sich zwischen 90 und 106 Schlagen in der Minute. Irgend welche krank- hafte Erscheinungen yon seiten der inneren 0rgane liessen sich absolut nieht nachweisen. Ohne erkennbare Ursache stieg die t~igliche Harnmenge wiihrend der letzten 2--3 Wochen dieser Fieberperiode auf 3--4 Liter, wobei sich weder Eiweiss, noch Zueker oder sonst irgend welche patho- logischen Elemente im Urin auffinden liessen. Gleichzeitig mit dieser Polyurie traten ferner bet der Kranken wahrend der Menses 0deme auf, die am Morgen frfih beginnend yon den unteren Extremitaten auf die gauze K0rperoberflache his zum Italse sich ausbreiteten, um gegen 12 Uhr mittags langsam wieder zu verschwinden. Die sonst normale ttaut zeigte einige Male auf der Oberfl~che der Unterschenkel ein Exanthem, das nach der Meinung des dermatologischen Kollegen an Lichen ruber erinnerte. Das Auftreten der Anschwellung war stets yon Angstgeftihl, Atemnot, Herzklopfen und Vertaubung an den betroffenen K0rperstellen begleitet.

Diese Erscheinungen 18sten die immer seltener werdenden Anfalle ab, die Temperatur nttherte sich der ~orm, hielt sich aber doch noch etwa 3 Monate auf subfebriler tIShe, zwisehen 37 und 38, mit gelegentlichen Erh6hungen bis zu 38,5. Der psychische Zustand der Kranken besserte sich langsam, die anf~inglich vorhandene Reizbarkeit liess nach, wobei der Hypnose ein beruhigender Einfluss nicht abgesproehen werden konnte. Ausserdem kamen Hydrotherapie (warme Facher-Duschen), Franklinisation, Touiea and Nervina (Zinc. valerianic, u. a. m.) in Anwendung. Nach einem 15monatlichen Aufenthalt konnte die Kranke bedeutend gebessert entlassen werden; zu I-Iause maehte die Besserung unter dem Einfluss der wieder- aufgenommenen Arbeit immer weitere Fortschritte. 3 Jahre nach ihrer Entlassang stellte sich Pat. als vSllig gesund vor.

Die zweite vorliegende Krankengeschiehte is~ anseheinend gusserst kompliziert, l~ssf~ sieh aber vielleicht auf eine einfaehe Formel redu- zieren; sie stell~ in manchen Pnnk~en eine Erganzung tier an erster S~elle gegebenen dar.

Ish gehe zur Besprechung dot Besonderheit~en des hysterisehen Fiebers aber, wobei ieh den Ausfi~hrungen S a r b 6 s und Gi l l es de la T o u r e i ~ e s folge. Die ~lteren Au~oren (F ab re , C h a u v e a u u.a.) untersehieden Fieber~ypen; je naeh der Kurvenform, die die Aufzeieh- nungen ergaben, spraeh man yon typhoiden, intermi~ierenden, recurrens~ihnliehen Formen. Diese Charakteris~ik hat diagnostiseh

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gar keinen Weft, prak~isch ist zu unterscheiden 1. ein anfMlsweise au f t r e t endes und 2. ein k o n t i n u i e r l i c h e s F ieber ; das zweite kann jede beliebige Kurve aufs t~usehendste imiUerem Unsere beiden F~lle stellen je ein Beispiel fiir beide Typen vor, die Kurve der zweiten Patientin hat einige Ahnlichkeit mit derjenigen tuberkulSser Prozesse, die rasch und perniziSs verlaufen (Cornet). Wie wenig diagnostischerWert auch einer ganz typisch verlanfenden Fieberkurve zuzumessen sein kann, zeigt ein yon Hano t und Brix mitgeteilter Fall. Diese Autoren beobaehteten einen normal verlaufenden Typhus abdominalis bei einem Manne, dessen Frau sehwer hysterisch war; als tier Kranke bereits ins Stadium der Rekonvaleszenz eingetre~en war, begann die Temperatur der Frau anzusteigen, ohne dass sonst die geringsten objektiven und subjektiven Erseheinungen sieh gezeigt hgtten. Die Fieberkurve der ttysterischen zeigte eine verbltiffende Ahnliehkeit mit der des absolvierten Typhus.

Der Einfluss des hysterisehen Fiebers auf die H e r z t ~ t i g k e i t ist durehaus versehieden; w~hrend einerseits in einem yon Viziol i be- schriebenen Falle bei einer zeitweilig 440 erreiehenden Temperatur die Zahl der Pulsschlage zwischen 60 und 70 in der Minute schwankte, is~ die I-terztg~igkeit bei underen Kranken mehr oder weniger beschleu- nigL In unseren 2 Fiillen hiel~ sieh tier Puls bei einer Temperatur zwischen 38 and 40, ja 41 o ziemlieh in den gleichen Grenzen, yon 90--105. Aueh die Zahl der A~emziige entspricht bei fiebernden t-Iysterischen (ohne organisehe Grundlage) keineswegs den sons~ gel- tenden Annahmen.

Ein gewisses Interesse warden kliniseh genaue S~offweehsel- u n t e r s u c h u n g e n in F~llen hysterisehen Fiebers beanspruehen. P e t e r s e n glaubt annehmen zu dfirfen, dass bei einer won ibm beobaehteten Patientin der N-verbrauch herabgesetz~ war, mithin eine Verlangsamung des Stoffweehsels vorlag. Wir kSnnen diesen Untersuehungen keine praktisehe Bedeutung zumessen, erstens im Hinblick auf ihre teehnischen Schwierigkeiten and zweitens bei tier wissensehaft]ieh anseheinend doeh noeh nicht endgiiltigen Spruehreife der ganzen F.rage.

Ungleieh wiehtiger in praktiseherBeziehung erseheint eine genaue B e o b a c h t u n g des XSrpe rgewieh t s , doch auch hier sehen wit keine deutliehe Grenze gegeniiber organiseh kranken Fiebernden. Unsere zweite Patientin fieberte Monate lang; ihr Gewicht bei der Aufnahme he,rug 59 kg, wovon sie bei no rmMer Temperatur ben nahe 6 kg einbiisste, im Laufe eines Monats mi~ Temperaturen zwisehen 39 und 40 o fiel ihr Gewieht noch um 2 kg. Im n~ehsten Monat trotz fortdanernden um 39 o betragenden Fiebers war ein Plus

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yon 2 kg zu verzeichnen und trotz fortdauernder subfebriler Tempe- ratur begann das Gewicht langsam welter zu ste~gen, his bei der Entlassung das Anfangsgewicht wieder erreich~ war. Fiir diesen Fall d~irfen wir die Behauiotung aufs~ellen, dass die Veriinderungen des KSrpergewichts viel eher dem subjektiven Befinden der Kanken en~- sprachen als dem Verhalten der KSrpertemperatur. Diese Tatsache gibt uns aber gewiss einen I-Iinweis in diagnostischer Beziehung. Die Gewichtskurve unserer ers~en Patientin zeigt kein irgendwie verwert- bares Verhalten.

Im Gegensa~z zu den Y e r ~ n d e r u n g e n der Urinse]~ret ion, wie wit sie bei organiseh bedingter hoher KSrpertemperatnr fast stets beobachten, stellte sich bet unserer zweiten Patientin eine Polyurie ein, die bei einem spezifischen Gewich~ yon 1005--1008 und Fehlen jeder pathologisehen Bestandteile eine tiigliehe Harnmenge his zu 3 und 4 Liter erreichte. Die erste Kranke zeigte an fieberfreien und F~ebertagen ziemlich gleiehe, normale Harnquantitiiten*).

Von den gew5hnlichen Begleiterscheinungen des Fiebers fanden sich bei den Patientinnen sehr ergiebige S chweis sausbr i ieh e, bei der ers~en war die Haut glfihend rot und heiss, das Senso r ium war bei beiden fast stets frei, nut bestand (besonders bei der ersten) s~arkes psychisches Unbehagen und Unruhe.

Es ist yon verschiedenen Autoren darauf hingewiesen worden, dass die Temperatur beim hysterischen Fieber nicht am ganzen KSrper gleichm~ssig erhSht seX. So land L0mbroso bei einer Kranken gleichzeitig ~m Munde 36,6, in der AehselhShle 45,0, 35,0 und 35,6 an der K5rperoberfl~che, 38,7 im Re]~tum; Clemon, D r u m m o n d u. a. konsta~iertenUnterschiede auf beidenKSrperh~lften. In unserem ers~en Falle war die im Rektum gemessene Temperatur regelm~ssig um einige Zehntel niedriger als in der Aehselh5hle.

Aus den mitgeteilten Tatsaehen erhellt zur Genilge, dass wit ke ine e i n d e u t i g e n , p a t h o g n o s t i s c h e n Kr i t e r i en zur Di f fe ren- z ie rung des hys~er ischen yore o rgan i sch bed ing ten F i e b e r aufs'tellen kSnnen. Der diagnostisehe Iqachweis wird hauptsiichlieh per exclusionem gef~ihrt werden miissen, sieh abet mit roller Bereeh- tJgung auf den G e s a m t e h a r a k t e r des vo r l i egenden K r a n k - hei~sfalls , speziel] auf die p sych i sche Sei te desselben stiitzen kSnnen. Fraglos w~ren auch t t i n w e i s e ex j u v a n t i b u s heranzu-

*) Auch Spoto beschreibt einen Fall, wo w~ihrend des Fieberanfalls bei einer Hysterica die Urinsekretion yon 1050 in der :Norm bis auf 2000 stieg, eine solche Polyurie wie bei der Kranken l~r. 2 ist, soweit uns bekannt, w~ih- rend des hysterischen Fiebers nicht beobachtet women.

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ziehen. Wir kSnnen die funktionelle, i. e. hysterische Temperatur- steigerung bei den sc.hwersten Formen der Hysterie nicht einmal fiir ein so extrem seltenes Vorkommnis halten und halten uns fSr vSllig b e r e c h t i g t , diese Diagnose zu s tel len, wo w i r j e d e o rgan i sche E r k r a n k u n g aussch l iessen zu kSnnen meinen , die die vor- l i e g e n d e n F i e b e r e r s c h e i n u n g e n h e r v o r z u r u f e n ims tande ist. Ich sage ausdrficklich nicht jede organische Erkrankung iiberhaupt, denn trotz RSntgenstrahlen, Tuberkulinreaktion, trotz aller diagno- stischen Fertigkeit halte ich es flit gewagt, auch nueh allseitiger Untersuchung behaupten zu wollen, der betr. Untersuchte sei vSllig gesund! Die vorliegenden Zeilen sollen einen yon seiten zweifelnder Fachgenossen immer wieder erhobenen Einwand entkr~ften: ja schliesslich, wenn aueh alle diagnostischenHilfsmit~el erschSpft worden seien, kSnne doch immerhin eine occulte Tuberkulose, eine Genital- erkrankung, ein verborgener Abszess oder sonst irgend eine Ursache vorgelegen haben. Derartige MSglichkeiten ]assen sieh nicht in Abrede stellen, ebensowenig aber haben sie kliniseh irgend eineBereehtigung.

Wenn wir im u den Versueh gemaeht, das hyste- rische Fieber praktiseh und kliniseh zu schildern, so ste]len wir uns im Fo]genden die Beantwortung der Frage zur Aufgabe, ob t h e o r e - t isch die Existenz des hysterischen Fiebers sich begriinden liesse und ob analoge Erscheinungen bekannt seien, an deren Tats~iehlichkeit nieht zu zweifeln ist.

Mit Landois dfirfen Wir uns die Entstehung des Fiebers auf zweierlei Weise erkl~ren: 1. entsteht es durch verminderte W~rme- abgabe und 2. durch vermehrte W~rmeproduktion. Gleiehzeitig kann man eine FunktionsstSrung der die KSrpertemperatur regulierenden Zentren annehmen. Als thermoregulierende Zentren w~ren die wso- motorisehen Zentren aufzufassen; sie werden lokalisiert in der Hi rn - r inde , unwei t des mo to r i s ehen Bezirl~s, in der Medulla oblon- gata, dem R~iekenmark and den peripherischen Gefiissen. Kliniseh wahrseheinlieh gemach~ sind die Zentren in der Rinde durch Beobaeh- tungen yon Rossol imo und Oppenheim; ob der Sehhfgel (yon Mo nakow) und das Corpus striatum direkte Beziehungen zur W~rme- regulation haben, wieHale W h i t e auf Grund eigener Beobachtungen annimmt, oder aber die gefundenen (einseitigen, gekreuzten)StSrungen auf L~ision leitender Bahnen zurfickgeffihrt werden mi~ssen, lassen wir dahingestellt. Dass naeh Riiekenmarksverletzungen Temperatur- steigerung auf~reten kann, hat schon W u n d e r l i c h angegeben. Die yon Pel beobachteten Crises f~briles im Verlauf derTabes dfirfen als eventuelle Folgen der StSrungen in den vasomotorisehen Riieken. markszentren gedeutet werden; einsehl~glge Mitteilungen maehte

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Oppler und auch bei uns ist ein Tabesfall mit febrilen Krisen beobachtet worden.

Hand in Hand mit den ale Fieber sich ~ussernden StSrungen in der Funktion der vasomotorischen Zentren sehen wir hier- hergehSrende Symptome gehen, ich meine die ()deme and die Po ly - urie. Letz~ere wird yon Gerha rd t in seiner Monographie als Diabetes insipidus za den ~eurosen gerechne~, obwohl sie zu den nich~ sel~enen Symptomen organischer Hirnerkrankungen gehSren kann. Ich muss bier die enge ZusammengehSrigkei~ der hys~erischen F~ebererscheinungen mit den bei dieser Krankhei~ so hgufigen Kr~mfen hervorheben; in unseren beiden F~llen bestand dieser Zusammenhang und such unter den in der Litera~ur vorhandenen Beobach~ungen lass~ sichohgufig dasselbe konstatieren. Die Frage nach der Ent- stehung des hys~erischen Fiebers zwing~ reich dazu, wenn auch nut in Kiirze zur Genese der H y s t e r i e S~ellung zu nehmen. Der Vorteil, den uns spitzfindige, j~ geis~volle ErSrterungen der psychologischen Grundhgen der Hysterie gewahren sollen, is~ mir hie handgreiflich ersehienen; ich sehe mi~ Oppenheim in dieser Krankhei~ einen ab- normen Seelenzustand, dem ein asf degernativer Grundlage beruhender abnormer Zustand des Gehirns entsprechen muss. Dass im Gehirn wiederum der Cortex das am haufigsten nnd st~rkstenbeteiligte Gebiet ist, scheint mir aus der Symptomatologie der Hys~erie hervorzugehen, dorthin weisen uns vor allem die SensibilitatsstSrungen und die motorischen Reiz- und L~hmungserscheinungen; die vasomo~orisch- ~rophischen StSrungen benStigen keiner anderen Erklarungen.

Auf unsere Hirnrinde weis~ aber noch ein anderer, einfacher Ideengang bin. Wean ich in der Hypnose den u und Denkvorgang gesunder und kranker Menschen beeinflussen kann, auf ihrer Hau~ RStung, j~ Blasenbildung zu bewirken vermag, auch die KSrpertempera~ur einer Beeinflussung nich~ en~zogen is~ (D6bove, Dumonpel l ier ) , sind dann nur die ausseren sich~bar gewordenen Veranderungen ,,organischer" ~a~ur? Die den gusseren Ver~nderungen vorausgegangenen, ihnen zu grunde liegenden Umsetzungen in nnserem Seelenorgan sind die weniger ,,organischer" ~atur? Mir schein~, der Gr~nd, weshalb soviele Au~oren sich nach Kr~f~en gegen die Existenz des hys~erischen Fiebers str~uben, lieg~ in der Auffassung der I-Iys~erie als Krankhei~ der ,,Einbildung" und der Hysterischen als ,,roulades imagin~res". Der Begriff der Suggest~ion und die Bezeichnung funk- tionelle ~eurose sind leider geeigne~ genug, diese alte Auffassung zu statzen; wir sind daran gewShnt, funk~ionell und organisch sis Gegen- satze zu betrachten und trennen demen~sprechend die ~ervenkrsnkhei~en in zwei Gruppen. Diese Trennung aber raub~ den ~eurosen den

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Boden organiseher Grundlage nnd hgngt ihnen das M~intelchen der funktionellen Erkrankung urn.

Endlich mSchte ich noch auf die Tatsache hinweisen, dass in unseren beiden F~illen die Psyche mehr beteiligt war, als alas sonst vorzukommen pflegt; nieht nut die thermoregulierenden, motorischen, sensiblen Zentren waren in Mitleidenschaf~ gezogen, sondern auch das Gemtitsleben unserer Kranken war stark affiziert.

Es ist versucht worden, die Entstehung des hysterischen Fiebers yon den Krampfanfgllen direkt abh~ingig zu machen; die heftigen, langdauernden Muskelkontrak~ionen sollten die Eigenwgrme steigern. Epileptische Anf~lle bedingen naeh Voisin, Bournev i l l e u. a . Temperatursteigerungen his zu 0,5 und 0,60; W i t k o w s k y und B inswange r haben das nicht best~itigen kSnnen, der erstere land aber, class psychische Aquivalente mitunter yon Temperatursteigerung begleitet werden, ferner steig~ die KSrpertemperatur nach B i nsw ange r nicht nur im Status epilepticus, sondern hgufig danach, w~hrend des Korea. B in swange r sieht in der Temperatursteigerung ein direktes Symptom tier Reizung vasomotorischer Hirnzentren. Das hysterische Fieber is t durchaus nicht an die XXrampfanfglle gebnnden; bei unserer ersten Kranken stieg die Temperaf~ur schon im Stadium der Aura, einem kurzen Zeitraum mit Depression und Unruhe. Vizioli sah 44,5 o bei einer ]ethargischen Kranken, Spoto sah Fieberanfs als thermische A_quivalente ausfallender Krampfparoxysmen auftreten. Es kann somit kein ursiichlieher Zusammenhang zwischen den Krampf- anf~llen und cler Temperatursteigerung bestehen.

Sehlusss~tze.

1. Steigerungen der KSrpertemperatur bis zur Hyperthermi e ge- hSren zum Symptomenbild der ttysterie; sie finden sich fast ansnahmslos nur in sehweren F~illen und oft in Begleitung yon Xrampfanf~llen.

2. Die Fiebererseheinungen sind ein primgres Symptom und keine Folge der wghrend der Anf~lle verst~rkten Muskelt~tigkeit.

3. Alle Erseheinungen der vasomotorischen Diathese (Fieber, Odeme, Polyurie, Hautaffekt~ionen) lassen sich am ehes~en auf eine L~sion der betreffenden Hirnrindenzentren zurfickftihren.

4. Die Diagnose des hysterischen Fiebers kann nur gestellt werden, wenn keine organischen Erkrankungcn vorliegenl die Temperatur- steigerungen bewirken kSnnten.

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S a r b b zusammengestellt.)