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Zur Soziologie der Dekolonisation in Afrika by Gerhard Grohs; Bassam TibiReview by: Hans Detlef LaAfrica Spectrum, Vol. 9, No. 3 (1974), pp. 344-345Published by: Institute of African Affairs at GIGA, Hamburg/GermanyStable URL: http://www.jstor.org/stable/40173641 .Accessed: 15/06/2014 01:34
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anthropogeographische Voraussetzungen (wofr?), Wirtschaftszweige, Entwicklungs- tendenzen und -mglichkeiten. Leider nur bis 1967/1969 sind hier in lobenswert bersichtlicher Form, allerdings mit unter- schiedlichem rumlichen und sektoralen Gewicht, meist zutreffende Informationen ber Raum und "Wirtschaft und die wich- tigsten Entwicklungsprobleme aufgefhrt. Jeder, der sich neu mit diesem Raum Afri- kas beschftigt, wird fr die hier darge- legten Informationen zu Recht dankbar sein, allerdings mu fr jede speziellere Fragestellung doch die Literatur der 70er Jahre besonders im wirtschaftswissen- schaftlichen und sozio-politischen Bereich hinzugezogen werden. Der Verfasser hat zweifellos sein in Kenntnis der Schwierig- keiten bescheiden gestecktes Teilziel, eine korrekturbedrftige Diskussionsgrundla- ge" zu erstellen, erreicht. Voraussetzung fr grorumige Entwicklungsplanung" und damit anwendbar wird diese Studie jedoch u. a. aus methodischen und sach- lichen Grnden nicht sein knnen.
Jens Peter Breitengro
Grohs, Gerhard und Bassam Tibi (Hrsg.) :
Zur Soziologie der Dekolonisation in Afrika
Frankfurt/Main, Fischer Taschenbuch Ver- lag 1973. 299 S., DM 5,80.
Das erste Jahrzehnt der Entwicklung im nachkolonialen Afrika begann in der opti- mistischen Unterstellung, da die erlangte vlkerrechtliche Souvernitt gleichbedeu- tend sei mit der Wiedergewinnung der Unabhngigkeit fr die afrikanischen Ge- sellschaften; die deutsche - wie auch die internationale - Literatur zur Dekolo- nisation Afrikas bernahm dies Kli- schee. Die Erfahrung fortbestehender Ab- hngigkeit, nchterne Analyse der Ursa- chen fr das - so enttuschende - Aus- bleiben rascher Entwicklung im unabhn- gigen Afrika wie von marxistischer Theo- rie angeregte Neokolonialismusdiskussion lassen heute die Frage nach der Dekolo- nisation neu stellen, in einem weniger oberflchlichen Sinn. Unter diesem Vor- zeichen wollen die Herausgeber, beide pro- filierte Kenner der politischen Soziologie der Dritten Welt, die wissenschaftliche
Diskussion ber die Dekolonisationspro- blematik in der Bundesrepublik fortfh- ren:
Sie fassen die Dekolonisation primr als einen Proze auf, in dessen Rahmen die Vlker der Dritten Welt die kolonia- len bzw. neokolonialen Sozialstrukturen ihrer Lnder berwinden." Es geht ihnen darum, an der Entwicklung, die einige afrikanische Lnder seit der Erlangung ihrer formalen Unabhngigkeit genom- men haben, die Mglichkeiten und Hinder- nisse gesellschaftsverndernder Tendenzen exemplarisch aufzuzeigen."
Bassam Tibi stellt zwei Beispiele aus Nordafrika vor: Wie schon in frheren Verffentlichungen stellt er die 'Revolu- tion* in Algerien ebenso als gesellschaft- liche Strukturnderung in Frage wie die 'Reform' in Tunesien. Grohs steuert eine Untersuchung zum Modell Tansania bei. Er spricht dem Versuch Nyereres - gesellschaftsverndernde Revolution durch radikale, aber in den Methoden evolutio- nre Politik der Reformen durch die Staatsmacht - nicht die Erfolgschance ab, weist aber Gegenentwicklungen und starke Widerstnde nach. Den Gegentyp als Modell einer gescheiterten Dekolonisa- tion" stellt der Bremer Sozialwissen- schaftler Wohlmuth am Fall Sambia dar. Im Blick auf das Beispiel Chile ist aber doch wohl die Frage angebracht, ob dieser Wertung nicht eine unrealistisch hohe Er- wartung ber den Handlungsspielraum der sambischen politischen Fhrung zu- grundeliegt. Und es drngt sich zudem die Frage auf, ob nicht in der Konfronta- tion mit den umliegenden wei beherrsch- ten Lndern sich andere Prioritten erge- ben als die der gesellschaftlichen Struktur- vernderung. Die Heidelberger Ethno- Soziologin Ute Luig schafft in ihrer Ana- lyse Ugandas die Grundlage fr ein tiefer- greifendes Verstndnis der Politik Milton Obotes, nach dessen Scheitern Idi Amin sein fr das Land und seine Bewohner so verhngnisvolles, allzu leichtfertig als exo- tisch bizarr verharmlostes Regime errich- ten konnte, Ergebnis wie Zeichen einer wesentlich von europischer Kolonialherr- schaft zu verantwortenden Strukturkrise.
In ihrer Prgnanz der Analyse und Fairness der Wertungen bestechend ist die Kritik dreier Regime Ghanas, die der Hamburger Politikwissenschaftler R. Tetz- laff beitrgt. Ein hier unbekanntes Land, die Volksrepublik Kongo, stellt der un-
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garische Soziologe Varga als Modell wah- rer Dekolonisation dar, allerdings nicht ohne eigene Zweifel an dessen bertrag- barkeit auf andere Lnder.
Trotz etlicher Meinungsunterschiede in Einzelfragen und sicher auch persnlich gefrbter gegenstzlicher Wertungen gilt dem Band volle Anerkennung. Er kann als wesentlicher Beitrag fr die wissen- schaftliche wie politische Diskussion ber das nachkoloniale Afrika in der Bundes- republik ohne Vorbehalt empfohlen wer- den. Hans Detlef La
Max F. Dippold:
Une bibliographie du Cameroun. Les Berits en langue allemande.
Burgau: Imprimerie Boeck 1971. XX + 343 S. DM 52,-.
Erstmals werden mit der vorliegenden Bibliographie die deutschsprachigen Ver- ffentlichungen ber ein afrikanisches Land nahezu vollstndig erfat. Mit gro- er Sorgfalt hat der Autor, der selbst 11 Jahre in Kamerun als Deutschlehrer ttig war, ber 6.200 Titelnachweise an- hand von Bibliographien und durch Re- cherchen in Bibliotheken zusammenge- stellt. Aufgenommen wurden Monogra- phien, Dissertationen, Sammelwerke, Zeit- schriftenaufstze und sonstiges Schrifttum, wobei die Zeitschriftenaufstze den ber- wiegenden Anteil der erfaten Literatur ausmachen.
Abgesehen von einigen seltenen frhen Werken, wie beispielsweise einem Reise- bericht aus dem Jahre 1624, fallen die nachgewiesenen Verffentlichungen in die Zeit zwischen 1864 und 1968; die Litera- tur aus der deutschen Kolonialzeit nimmt dabei verstndlicherweise einen breiten Raum ein. Der Zielsetzung des Buches entsprechend wurde kein Sachgebiet un-
bercksichtigt gelassen. Es wird damit ein vielfltiges und allein von den Titeln her interessantes und reizvolles Bild der Be- schftigung mit Kamerun geboten. Das Spektrum der erfaten Literatur reicht vom Kolonialschrifttum im eigentlichen Sinn, Reiseberichten, einem umfangreichen Missionsschrifttum bis zu wissenschaftli- chen Untersuchungen. Neben Beitrgen aus den bekannten Kolonialzeitschriften und neueren Afrika-bezogenen Periodika scheint auch kaum bekannte Streulitera- tur aus den verschiedensten Fach- und SpezialZeitschriften auf.
Das schwierige Problem, die Flle des Materials in bersichtlicher und benutzer- freundlicher Weise darzustellen, wurde in hervorragender Weise gelst. Whrend Monographien und Dissertationen alpha- betisch nach Autoren aufgenommen wur- den, sind die Zeitschriftenaufstze nach 32 Sachgebieten, die ihrerseits wieder un- tergliedert sind, jeweils in chronologischer Reihenfolge geordnet. Wer Literatur zu einem bestimmten Thema, einem Stamm oder einer Region innerhalb Kameruns sucht, kann sich auerdem des sehr um- fangreichen Registers bedienen. Die bi- bliographischen Angaben sind mit groer Genauigkeit aufgenommen; ein Teil der Titel ist auerdem mit kurzen Annotatio- nen versehen. Besonders zu erwhnen ist, da fr die erfaten Verffentlichungen Standortnachweise sowohl in Deutschland als auch in Kamerun und in einigen gr- eren Spezialbibliotheken anderer Lnder angegeben sind. Der saubere Druck und der ansprechende Satz bewirken, da man das Buch auch unter sthetischem Aspekt gerne zur Hand nimmt.
Die Bibliographie, die von der Druk- kerei Otto Bock, Postfach 1330, D-8872 Burgau, bezogen werden kann, ist fr jeden, der sich mit Kamerun oder mit Fragen der deutschen Kolonialzeit befat, ein unersetzliches Nachschlagewerk.
MW
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Article Contentsp. 344p. 345
Issue Table of ContentsAfrica Spectrum, Vol. 9, No. 3 (1974), pp. 241-345Front MatterDie Sahelzone Afrikas: Ursachen und Konsequenzen der Drrekatastrophe [pp. 241-259]Probleme der Wassernutzung im Sahel der Republik Niger [pp. 260-267]Regenfeldbau und Bewsserungsfeldbau im Niger und ihre Bedeutung besonders in Drrezeiten [pp. 268-277]Die Niederschlagsentwicklung in Afrika, insbesondere die jngste Trockenheit im Sahel [pp. 278-290]Aufgaben und Mglichkeiten der Forstwirtschaft in der Sahelzone [pp. 291-307]Sozio-konomische Aspekte Der Drrekatastrophe Fr Die Sahara-Bevlkerung Von Niger [pp. 308-316]Konzeption, Programmierung und Probleme von "Lnderhilfeprogramme" [pp. 317-328]DokumentationAus afrikanischen Gesetzblttern [pp. 329-339]
BuchbesprechungenReview: untitled [pp. 340-341]Review: untitled [pp. 341-342]Review: untitled [pp. 342-343]Review: untitled [pp. 343-344]Review: untitled [pp. 344-345]Review: untitled [p. 345-345]
Back Matter