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Kurzreferate 33 ~-Butyrolactam hatte nur eine geringe, fl-Hydroxybutters£ure fiber- haupt keine Hemmwirkung. Ffir die Unterschiede zwischen den in vivo- und in vitro-Effekten yon v-Hydroxybutters/~ure und ~-Butyrolaeton einerseits und ?-Aminobutters£ure und ~-Butyrolactam andererseits dfirften Verteilungsunterschiede in vivo verantwortlich sein. Literatur ELLIOTT, K. ~k. C. : Brit. reed. Bull. 21, 70 (1965). KLAUS,W. : Naunyn-Schmiedebergs Arch. exp. Path. Pharmak. 247, 311 (1964). L.~_~Ol~IT, 1~., J. lY[. JouA~Y, J. GER~n~D et F. FABIANI: Presse m4d. 68, 1867 (1960). VOLKER~LORKEMEIER, Pharmakologisches lnstitut der Universitit, 65 )¢[ainz, L~ngenbeckstr. I Zur Staubdeposition in der Lunge nach der Inhalation yon Staub bei versehiedenen Konzentrationen. Yon K. D. FRIEDBERG und H. POLLEY Quantitative Untersuchungen fiber die Staubdepositionin der Lungen- tiefe sind eine wiehtige Voraussetzung ffir die Beurteilung yon Wir- kungen, die durch die Inhalation yon Staub ausgel6st werden. In unserer Staubinhalationsanlage 1haben wir an Ratten gefunden, dab bei Erh5hung der Staubkonzentration das Verhaltnis der in den Lungen deponier- ten zur angebotenen Staubmenge immer kleiner wird. Wenn man ein mittleres Atemminutenvolumen ffir ruhig sitzende Ratten yon 100 ml voraussetzt, so errechnete sich bei sehr geringen Staubkonzentrationen yon 2--6 mg/m a eine Abseheidung yon 15--20°/0 der ventilierten Staub- menge in der Lungentiefe. In Abhingigkeit veto Logarithmus der Staub- konzentration kam es dann zu einem linearen Abfall der Depositionsrate. Fiir zwei verschiedenartige Si02-St~ube erhielten wit zueinander an- n£hernd parallel verschobene Regressionsgeraden. Ein Depositionswert yon 5°/0 wurde ffir den einen Staub (D5rentruper Quarz aus Prel~lingen) bereits bei Konzentrationen yon 70--90 mg/m a, ftir den anderen (Schleif- staub aus Obernkirchner Sandsteinprismen) erst bei 200 mg/m a erreicht. Dieser Effekt kommt offenbar durch eine zunehmende Aggregation der Prim~rteilchen bei h5heren Staubkonzentrationen zustande, und zwar fiir die beiden verwendeten St~ube in untersehiedlichem AusmalL Eine mSglichst gravimetrische Bestimmung dos effektiven Teilchenspektrums war erforderlich. Diese wurde erreicht mit Hilfe eines 1 m langen, 1 mm hohen horizontalen Spaltkanals, in dem die Teilchen bei laminarer Durchstr6mung sedimentierten. Ffir den O5rentruper Quarzstaub konnte mit diesem neuen Gerit gezeigt werden, dal~ bei einer Erh6hung der Konzentration yon 14 auf 100 mg/ra 3 tats£chlich eine erhebliche Ver- schiebung des effektiven Teilchenspektrums eintritt, so dal~ der gewichts- i Vgl. die Demonstration POLLEY U. FRIEDBERG. Naunyn-Schmiedebcrgs Arch. exp. Path. Pharmak., Bd. 253 (Tagungsbericht) 3

Zur Staubdeposition in der Lunge nach der Inhalation von Staub bei verschiedenen Konzentrationen

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Page 1: Zur Staubdeposition in der Lunge nach der Inhalation von Staub bei verschiedenen Konzentrationen

Kurzreferate 33

~-Butyrolactam hatte nur eine geringe, fl-Hydroxybutters£ure fiber- haupt keine Hemmwirkung. Ffir die Unterschiede zwischen den in vivo- und in vitro-Effekten yon v-Hydroxybutters/~ure und ~-Butyrolaeton einerseits und ?-Aminobutters£ure und ~-Butyrolactam andererseits dfirften Verteilungsunterschiede in vivo verantwortlich sein.

Literatur ELLIOTT, K. ~k. C. : Brit. reed. Bull. 21, 70 (1965). KLAUS, W. : Naunyn-Schmiedebergs Arch. exp. Path. Pharmak. 247, 311 (1964). L.~_~Ol~IT, 1~., J. lY[. JouA~Y, J. GER~n~D et F. FABIANI: Presse m4d. 68, 1867 (1960).

VOLKER ~LORKEMEIER, Pharmakologisches lnstitut der Universitit, 65 )¢[ainz, L~ngenbeckstr. I

Zur Staubdeposition in der Lunge nach der Inhalation yon Staub bei versehiedenen Konzentrationen. Yon K. D. FRIEDBERG und H. POLLEY

Quantitative Untersuchungen fiber die Staubdepositionin der Lungen- tiefe sind eine wiehtige Voraussetzung ffir die Beurteilung yon Wir- kungen, die durch die Inhalation yon Staub ausgel6st werden. In unserer Staubinhalationsanlage 1 haben wir an Ratten gefunden, dab bei Erh5hung der Staubkonzentration das Verhaltnis der in den Lungen deponier- ten zur angebotenen Staubmenge immer kleiner wird. Wenn man ein mittleres Atemminutenvolumen ffir ruhig sitzende Ratten yon 100 ml voraussetzt, so errechnete sich bei sehr geringen Staubkonzentrationen yon 2- -6 mg/m a eine Abseheidung yon 15--20°/0 der ventilierten Staub- menge in der Lungentiefe. In Abhingigkeit veto Logarithmus der Staub- konzentration kam es dann zu einem linearen Abfall der Depositionsrate. Fiir zwei verschiedenartige Si02-St~ube erhielten wit zueinander an- n£hernd parallel verschobene Regressionsgeraden. Ein Depositionswert yon 5°/0 wurde ffir den einen Staub (D5rentruper Quarz aus Prel~lingen) bereits bei Konzentrationen yon 70--90 mg/m a, ftir den anderen (Schleif- staub aus Obernkirchner Sandsteinprismen) erst bei 200 mg/m a erreicht. Dieser Effekt kommt offenbar durch eine zunehmende Aggregation der Prim~rteilchen bei h5heren Staubkonzentrationen zustande, und zwar fiir die beiden verwendeten St~ube in untersehiedlichem AusmalL Eine mSglichst gravimetrische Bestimmung dos effektiven Teilchenspektrums war erforderlich. Diese wurde erreicht mit Hilfe eines 1 m langen, 1 mm hohen horizontalen Spaltkanals, in dem die Teilchen bei laminarer Durchstr6mung sedimentierten. Ffir den O5rentruper Quarzstaub konnte mit diesem neuen Gerit gezeigt werden, dal~ bei einer Erh6hung der Konzentration yon 14 auf 100 mg/ra 3 tats£chlich eine erhebliche Ver- schiebung des effektiven Teilchenspektrums eintritt, so dal~ der gewichts-

i Vgl. die Demonstration POLLEY U. FRIEDBERG. Naunyn-Schmiedebcrgs Arch. exp. Path. Pharmak., Bd. 253 (Tagungsbericht) 3

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34 Kurzreferate

m~Bige Anteil, z.B. der Partikel < 1 ~m, abnimmt yon 52 auf 260/0 und damit die Menge der Teilchen, die die Lungentiefe erreichen kSnnen, stark reduziert wird.

K. D. FRI~,DB~RG, Pharmakologisohes Iastitut der Universit~t, 34 GSttingen, Geiststr. 9

t~ber den Mechanismus der fetalschiidigenden Wirkung yon Traganth. Voll H. FROHBERG~ H. OETTEL und H. ZELLER

Persisches Traganth bewirkte im Gegensatz zu indischem Traganth schon nach der 1--2maligen i.p. Injektion yon l°/0igem wKl3rigen Sehleim (0,2 ml/Maus) in der Mitte der TrKchtigkeit fast 100°/0ige Fetal- resorption und Abort, aber keine signifikante ErhShung dcr normalen MiSbildungsrate. Durch Sterilisation (30min/170°C) des w~Brigen Schleimes aus persischem Traganth wurde seine embryotoxische Wirkung vermindert. Aus allen pers. Traganthproben konnten Enterobacter- Stiimme isoliert werden. Sterilfiltrate yon Bouillonkulturen dieser St~mme (48 Std/37 ° C) wirkten bei einmaliger i.p. Injektion am 11. TrKch- tigkeitstag ebenso embryotoxisch wie Traganth. Auch Sterflfiltrate aus Bouillonkulturen yon Vergleichsbakterien (Aerobacter aerogener Stamm 17, Enterobacter cloacae 1Nr. 4181, 4034 und 4018) besai~en die gleiehe embryotoxische Wirkung. Dagegen beeinflui3ten Sterilfiltrate yon Bouillonkulturen anderer gramnegativer (E. coli, Serratia) und gram- positiver Keime (Staph. aureus SG 511, Bac. mesentericus, subtilis, mega- therium und Diplokokken) die Foetalentwicklung der M~use nicht. Durch Autoklavierung (15 min/120°C) wurdc die embryotoxische Wirkung der Enterobacter-Sterilfiltrate vermindert, jedoch nicht aufgehoben. Die embryotoxische Wh'kung yon pers. Traganth (DAB 6-Ware) wird also durch die Stoffwechselprodukte der dem Traganth anhaftenden Entero- bacter-Stiimme verursacht, die in ind. Traganthproben nicht gefunden wurden.

Dr. H. FROHBm~O, Gewerbehyg.-Pharmakol. Institut der Badischen A1filin- & Soda-Fabrik AG.,

67 Ludwigshafen/Rh.

Untersuchungen fiber die Umsatzgeschwindigkeit des Amido- und Aminostickstoffs yon Glutamin zu NH 3 in den ~ierentubuluszellen aeido- tiseher Hunde. Von G. F~LGRAFF und R. F. P r o s

Nach Untersuchungen von VAN SLYXE u. Mitarb., SH~L~OVB et al. und PITTS, PrLXI~CGTO~ U. DE HAAS sind die beiden NH~-Gruppen des Glutamins die wichtigste Stickstoffquelle fiir das in den Tubuluszellen