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284 Nachrichten Der Fallwildanteil an der Strecke betr/igt f/ir B6cke 22,4 % und fiir Ricken 35,4 % und der Verkehrsverlustanteil f/.irB6cke 16,8 % und fiir Ricken 26,2 % und in den Staatsfor- sten 13,5 % Fallwildanteil fiir B6cke und 20,9 % f/ir weibliches Wild, 9,6 % Verkehrsver- luste fiir B6cke und 13,9 % f~r weibliches Wild. Dr. JORGEN EYLERT und Dr. HEINRICHOBERBACH: Aktuelle Ergebnisse zur 6kologischen Jagdstatistik Wesentliches Anliegen der 6kologisch ausgerichteten Jagdstatistik ist eine fl~ichendeckende Erhebung von Daten zu den Lebensbedingungen des Wildes in Nordrhein-Westfaten, insbesondere zur Beurteilung der Populationsentwicklung gef~ihrdeter oder gef~ihrdet erscheinender, dem Jagdrecht unterliegender Tierarten, die z.T. in die Rote Liste aufge- nommen sind und nicht bzw. nicht mehr bejagt werden. Hierzu z~hlen z.B. Dachs, Rebhuhn und Waldschnepfe, auf die nach der Vereinbarung ,Naturschutz und Jagd" vom Januar 1989 die Jagd auf die Dauer von 4 Jahren im ganzen Land ruht. Die Beteiligung der J~iger an der Erhebung sowie die Qualit~it der gelieferten Daten stehen somit im Vordergrund der bisherigen Auswertungsarbeit der Forschungsstelle, aus der an dieser Stelle einige Teilergebnisse vorgestellt werden. Die f/ir die Kreise und kreisfreien St/idte der Regierungsbezirke K61n und Diisseldorf ermittelten Riicklaufquoten stehen offenbar in Bezug zur jeweiligen Gesamtzahl der Reviere; eine 100%ige Erfassung der privaten und kommunalen Reviere ist ausschlieiglich in einigen St~idten zu verzeichnen, in denen sich vergleichsweise wenige Jagdbezirke befinden. Von Bedeutung ist auch die Unterstiitzung des Projektes ,vor Ort" seitens der Unteren Jagdbeh6rden, Kreisgruppenvorsitzenden und Hegeringleiter. Eine unterdurch- schnittliche Beteiligung kann dutch lokale Besonderheiten, z.B. eine hohe Anzahl von Neuverpachtungen, bedingt sein. Fiir den Dachs werden in den Regierungsbezirken K61n und Diisseldorf Besatzdichten im Verh~ilmis von etwa 2:1 ausgewiesen, wogegen die Strecken nahezu gleich sind. Hierin spiegeln sich zum einen die jeweiligen naturr~iumlichen Gegebenheiten, zum anderen der unterschiedliche Stellenwert der Niederwildhege; zu berficksichtigen ist auch der Faktor Verkehrstod als Verlustursache. Die zum Friihjahrsbesatz des Rebhuhns erhobenen Daten erscheinen auf Regierungsbe- zirksebene realistisch, w~ihrend auf Kreisebene die Abundanzen mit frfiheren Strecken- ergebnissen altenfalls schwach korrelieren. M6gliche Ursachen werden diskutiert. Fiir die Waldschnepfe als ~iuigerstschwierig zu erfassende Wildart errechnen sich aus den Angaben zum Friihiahrsbesatz f~r beide Regierungsbezirke bemerkenswerterweise identische Dichtewerte, aber um den Faktor 4 differierende Streckenergebnisse. Von der vergleichsweise hohen Schnepfenstrecke im Regierungsbezirk D/isseldorf entfallen 70 % auf die Kreise Kleve und WeseI. M. PETRAK Zusammenwirken der Jagdwissenschaftler im vereinigten Deutschland Auf Initiative des Obmannes der Gruppe Bundesrepublik Deutschland im Internationalen Ring der Jagdwissenschaftler, Dr. ERHARDUECKERMANN,trafen sich am 6. November 1990 im Haus der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften, Krausenstrafle 31, Berlin, Prof. Dr. MANFRED SCHO'rzE,Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft fiir Jagd- und Wild- forschung der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften, Prof. Dr. CHRIS'rOPH STUBBE, Leiter der Abteilung Jagdwirtschaft in der Forschungsanstalt fiir Forst- und

Zusammenwirken der Jagdwissenschaftler im vereinigten Deutschland

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284 Nachrichten

Der Fallwildanteil an der Strecke betr/igt f/ir B6cke 22,4 % und fiir Ricken 35,4 % und der Verkehrsverlustanteil f/.ir B6cke 16,8 % und fiir Ricken 26,2 % und in den Staatsfor- sten 13,5 % Fallwildanteil fiir B6cke und 20,9 % f/ir weibliches Wild, 9,6 % Verkehrsver- luste fiir B6cke und 13,9 % f~r weibliches Wild.

Dr. JORGEN EYLERT und Dr. HEINRICH OBERBACH: Aktuelle Ergebnisse zur 6kologischen Jagdstatistik Wesentliches Anliegen der 6kologisch ausgerichteten Jagdstatistik ist eine fl~ichendeckende Erhebung von Daten zu den Lebensbedingungen des Wildes in Nordrhein-Westfaten, insbesondere zur Beurteilung der Populationsentwicklung gef~ihrdeter oder gef~ihrdet erscheinender, dem Jagdrecht unterliegender Tierarten, die z.T. in die Rote Liste aufge- nommen sind und nicht bzw. nicht mehr bejagt werden. Hierzu z~hlen z.B. Dachs, Rebhuhn und Waldschnepfe, auf die nach der Vereinbarung ,Naturschutz und Jagd" vom Januar 1989 die Jagd auf die Dauer von 4 Jahren im ganzen Land ruht.

Die Beteiligung der J~iger an der Erhebung sowie die Qualit~it der gelieferten Daten stehen somit im Vordergrund der bisherigen Auswertungsarbeit der Forschungsstelle, aus der an dieser Stelle einige Teilergebnisse vorgestellt werden.

Die f/ir die Kreise und kreisfreien St/idte der Regierungsbezirke K61n und Diisseldorf ermittelten Riicklaufquoten stehen offenbar in Bezug zur jeweiligen Gesamtzahl der Reviere; eine 100%ige Erfassung der privaten und kommunalen Reviere ist ausschlieiglich in einigen St~idten zu verzeichnen, in denen sich vergleichsweise wenige Jagdbezirke befinden. Von Bedeutung ist auch die Unterstiitzung des Projektes ,vor Ort" seitens der Unteren Jagdbeh6rden, Kreisgruppenvorsitzenden und Hegeringleiter. Eine unterdurch- schnittliche Beteiligung kann dutch lokale Besonderheiten, z.B. eine hohe Anzahl von Neuverpachtungen, bedingt sein.

Fiir den Dachs werden in den Regierungsbezirken K61n und Diisseldorf Besatzdichten im Verh~ilmis von etwa 2:1 ausgewiesen, wogegen die Strecken nahezu gleich sind. Hierin spiegeln sich zum einen die jeweiligen naturr~iumlichen Gegebenheiten, zum anderen der unterschiedliche Stellenwert der Niederwildhege; zu berficksichtigen ist auch der Faktor Verkehrstod als Verlustursache.

Die zum Friihjahrsbesatz des Rebhuhns erhobenen Daten erscheinen auf Regierungsbe- zirksebene realistisch, w~ihrend auf Kreisebene die Abundanzen mit frfiheren Strecken- ergebnissen altenfalls schwach korrelieren. M6gliche Ursachen werden diskutiert.

Fiir die Waldschnepfe als ~iuigerst schwierig zu erfassende Wildart errechnen sich aus den Angaben zum Friihiahrsbesatz f~r beide Regierungsbezirke bemerkenswerterweise identische Dichtewerte, aber um den Faktor 4 differierende Streckenergebnisse. Von der vergleichsweise hohen Schnepfenstrecke im Regierungsbezirk D/isseldorf entfallen 70 % auf die Kreise Kleve und WeseI. M. PETRAK

Zusammenwirken der Jagdwissenschaftler im vereinigten Deutschland

Auf Initiative des Obmannes der Gruppe Bundesrepublik Deutschland im Internationalen Ring der Jagdwissenschaftler, Dr. ERHARD UECKERMANN, trafen sich am 6. November 1990 im Haus der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften, Krausenstrafle 31, Berlin, Prof. Dr. MANFRED SCHO'rzE, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft fiir Jagd- und Wild- forschung der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften, Prof. Dr. CHRIS'rOPH STUBBE, Leiter der Abteilung Jagdwirtschaft in der Forschungsanstalt fiir Forst- und

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Holzwirtschaft Eberswalde, Obmann ffir die ehemalige DDR im Internationalen Ring der Jagdwissenschaftler, und Dr. Dr. LuTz BRIEDERMANN, Eberswalde-Finow, Obmann der DDR w~ihrend des XVI. Treffens in ~trbsk~ Pl~so, Slowakei, im Jahre 1983, das sich durch ein kameradschaftliches Miteinander beider deutscher Gruppen, insbesondere auch w~ih- rend der gemeinsamen Exkursion, auszeichnete (siehe Zeitschrift ffir Jagdwissenschaft 4/ 1983, S. 265-274). Erinnert werden muf~ auch an das erste Zusammensein deutscher Jagdwissenschaftter am 17. und 18. Mai I990 in Aulendorf ant~ii~lich des Treffens der Gruppe Bundesrepubtik Deutschland, bei dem Prof. Dr. SXEGFRIUD PRIEN, Leiter des Lehrstuhls Forstschutz und Jagdwissenschaft, Sektion Forstwirtschaft, Technische Uni- versit~it Dresden, und Dr. JORGEN GORETZKI, Abteilung Jagdwirtschaft Eberswalde- Finow, Giiste waren, nachdem das letzte Treffen dieser Art 1961 im Rahmen der Tagung des Ringes der Jagdwissenschaftler in der ForschungssteUe fiir Jagdkunde und Wildscha- denverhiitung erfolgte, bei. dem Prof. Dr. G~.BLER, Vorgiinger von Prof. Dr. PRIEN, zugegen war.

Abb. Treffen in Berlin, v. li. n. re. Dr. UECKERMANN, Prof. Dr. SCHOTZE, Prof. Dr. STUBBE, Dr. Dr. BRIEDERMANN. Photo: ANNELIESE UECKERMANN

Besprochen wurde am 6. November 1990 in Berlin, dal~ der in Aulendorf gefaf~te Beschtufl, 1992 zwischen den internationalen Kongressen im Bereich der neuen Bundesl~in- der zu tagen, dadurch verwirklicht werden soil, daft sich die Arbeitsgemeinschaft fiir Jagd- und Wildforschung zusammen mit der Abteilung Jagdwirtschaft Eberswalde um die 6rtliche Durchfiihrung bemfiht. Beide Einrichtungen und der Lehrstuhl ffir Forstschutz und Jagdwirtschaft in Tharandt sollen der 1968 zuniichst ffir das ahe Bundesgebiet gegrfindeten und sp~iter durch Zutritt von Frankreich, Belgien und den Niederlanden erweiterten Arbeitsgemeinschaft wildbiologischer und jagdkundlicher Forschungsst~itten angehfren, eine Mitarbeit der Kollegen aus der ehemaligen DDR in der Deutschen Delegation des Internationalen Jagdrates wird ebenso angestrebt wie Publikationen in der Zeitschrift ffir Jagdwissenschaft.

Beredtes Zeugnis fiber die bereits bestehende Zusammenarbeit legt das Heft 4/1990 ab, das zwei Abhandlungen von Wildforschern aus den neuen BundesI~indern enth~ilt. Mitwir-

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kende bei der Herausgabe sind seit Beginn des Jahrganges Prof. Dr. SCHOTZE und Dr. Dr. BRIEDERMANN.

Dr. UECKERMANN brachte seine Anerkennung fiir den hohen Stand der Jagd- urid Wildforschung in der ehemaligen DDR zum Ausdruck, der wesentlich auch dutch die Zusammenarbeit in der 1956 yon ProF. Dr. Dr. h.c. mult. HANS STUBBE gegrfindeten Arbeitsgemeinschaft f/Jr Jagd- und Wildforschung bestimmt war (siehe Zeitschrift f/Jr Jagdwissenschaft 3/1989, S. 205). E. UECK~RMANN