Transcript

Beitrag zur Unterscheidung der Cellulose-Xther von den Cellulose-Xther-Glykolsauren Uon Dr. Richard Nezi, Mannheim

Zum Nachweis von wasserloslichen Cellulosen in Form von Methylathern oder von Glykolsaure-athern sind ver- schiedene Methoden bekannt geworden, die entweder rnit physikalischen oder mit chemischen Hilfsmitteln arbeiten. Eine Zusammenfassung der verschiedenen Moglichkeiten zur Identifizierung gab A . Hintermaier I.

Nach E. Letjig'! ist das beste Reagenz zur Unterschei- dung der beiden wasserloslichen Cellulose-Derivate eine IoO/oige Tannin-Losung, die mit Methylcellulose eine Fallung ergibt, jedoch nicht mit Cellulose-glykolsaure. Fur den Nachweis der Cellulose-glykolsaure ist eine An- zahl von Reaktiorien angegeben worden, die eine Unter- scheidung ermoglichen. Einige Cellulose-glylrolsauren er- halten mehr oder weniger groi3ere Mengen an Natrium- carbonat, aus der Herstellung stammend. Auch bei der Einarbeitung der Cellulose-glykolate in Wasch- und Rei- nigungsmittel ist ein alkalisches Medium vorhanden. Die vorgeschlagenen Fallungsmittel, wie u. a. Kupfersulfat und Bleiazetat. kLnnen nicht ohne weiteres auf alkalisch reagierende Cellulose-glykolate angewandt werden, da sie aui3erdem niit den Alkalien reagieren und somit keine eindeutige Unterscheidung ermoglichen. In einer neiieren Arbeit wird von 20. Diemair und E. Liitjbeyer das Ver- halten der Tylosen gegenuber den verschiedenen Reagen- tien tabellarisch wiedergegeben. Nach den Angaben der beiden Autoren geben nur Kupfersulfat und Bleiazetat mit Cellulose-glykolaten eine Fallung. Eine O,lo/oige Celluloseather-Losung gibt mit Tannin noch eine Aus- flockung. Eine Reaktion, ahnlich der mit Tannin auf Ccl- luloseather, ist fur Cellulose-glykolate bisher nicht be- kannt.

Wie nun gefunden wurde, eignet sich cine langkettige quartare Ammonium-Verbindung sicher zum Nachweis der Cellulose-glykolate. Die zur TJntersuchung zur Ver- fiigung stehenden drei Handelsmarken, Tylose-HBK, Tylose-KN 2000 und Relatin-S, geben mit D i m e t h y 1 - a 1 k y 1 - b e n z y 1 - a m m o n i u m - c h l o r i d eine weii3e flockige Fallung, wahrend Methylcellulose (zur Verfu- gung stand Tylose-SL 400) mit dem Reagenz keinen We- derschlag gab. Dieses verschiedene Verhalten bietet die Miiglichkeit, die Celluloseather von den Cellulose-glyko- laten zu unterscheiden, bzw. die Identifizierung zu sichern. Das Dimethyl-alkyl-benzyl-ammonium-chlorid wurde in Form des Handelsproduktes Zephirol verwendet. Zephirol gibt mit Natriumcarbonat, Natriumsulfat und Trinatrium- phosphat im GegensaG zu Kupfersulfat und Bleiazetat

A. Hintermaier, Fette u. Stifen 51, 367; 368 [1944]. A . Letjig, Vorratspflege und Lebensmittelforschung I/362 [1938].

3 W . Diemair und E. Lotjbeyer, Deutsche Lebensmittelrund- schau 44, 89 [ 19481.

keine Fallung. Die mit Cellulose-glykolaten auftretende Fallung la& sich leicht filtrieren und auf einem Sinter- tiegel absaugen. Ob sich die Fallung auch fur eine quanti- tative Bestimmung eignet, sol1 noch gepruft werden.

Fur die zur Priifung gelangten drei Cellulose-glykolate- Tylose-HBR, Tylose-KN 2000 und Relatin-S wurden fur die Zusammensetymg folgende Werte gefunden:

Cellulose-glykolat 66,08 Olo 38,OO O l n 84,28 "lo Na,CO, 10,GO " i n 39.10 "io - NaCl 8,90 " l o 4,38 O l o 2,81 Qlo

12,52 o / o 10,50 Q / o HZO Rest zu 100 bestehend aus CaO und FezOs.

Die Konzentrationen, die noch eine Reaktion geben, sind nachfolgend bestimmt worden. Zur Durchfuhrung der Reaktion wurden 5-6 Tropfen des Zephirols zu der Lo- sung des Cellulose-glykolates gegeben. Die angegebenen Mengen beziehen sich jeweils auf 1 OO"/oiges Cellulose- glykolat.

Tylose-HBR Relatin-S I<N 2000

13,78 " in

0,0076"/0 -

0,0015a/o - 0,0030 "/o -

0.0008 O/O -

0,0261 O / o -

0,0066 O/o - 0,0033 " i n - 0,0013°/n -

0,0132"/0 -

0,0168 O / o -

0,0017°/o - 0,0008°/o -

0,0084 O/O -

Relatin-S deutliche Triibung schwache Triibung noch erkennbare Triibung kaum sichtbare Triibung

Tylose-HBR deutliche Triibung schwache Triibung noch erkennbare Triibung sehr schwache Triibung keine Fallung

KN 2000 deutliche Triibung deutliche Triibung schwache Triibung keine Fallung

Die Reaktion ist also sehr empflndlich. Infolge des sicheren Nachweises ist die beschriebene Reaktion den bisher bekannten vorzuziehen.

In Gemischen mit Soda und Trinatriumphosphat ergibt Zephirol keine Fallung; die vorhaildznen Alkalien storen also nicht.

Die Brauchbarkeit der Reaktion erstreckt sich auf viele Praparate der technischen, pharmazeutischen, kosmetischen und Nahrungsmittel-Industrie, die Cellulose-Derivate als Klebe-, Emulgier- oder Dispergiermittel enthdten. Die Technik der Aufarbeitung solcher Praparate zur Analyse 1ai3t sich nicht ohne weiteres schematisch aufzeigen, son- dern mui3 von Fall zu Fall ermittelt werden.

Herrn Fritj FdflZe danke ich fur seine eifrige Mitarbeit.

Titrimetrische Seifenanalyse I, I. Teil U o n Dr. Curt Fuchs

Aus dem Laboratorium der Fa. Dreiringwerke KG, Krefeld-Linn

Im organischen und speziell im Riechstofflaboratorium werden Aldehyde und Ketone in der Weise quantitativ

hol gelost) mit einer alkoholischen Losung von Hydro- xylaminchlorydrat versetzt und die bei der folgenden

Oximbildung frei werdenden Salzsaure mittels oder 1 Kalilauge gegen Bromphenolblau titricrt. Dieser soge-

technischen Arbeitsausschusses der Seifen-, Wasch- und Reinigungsmittel-Industrie und des Ausschusses VI der DGF.

bestimmt, dafi man diese Stoffe (gegebenenfalls in A h - - V;rgetragen in einer GemeinschaftssitLung des Chemish-

F E T T E U N D S E I F E N Heft Nr. 1 52. Jahrg. 23

Recommended