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Aus dem k. k. hygienischen Institute des Prof. Dr. Gust. Kabrhel in Prag.

Cytologische Untersuchungen fiber die roten Blutk/ rperchen.*)

Yon Dr. V l a d i s l a v Rfi~i~ka, Assistent am Institute.

ttierzu TafeI VI und VII.

I~

W a b e n s t r u k t u r e n i n d e n F r o s c h e r y t h r o c y t e n .

H e n s e n 1) hat die Beobachtung gemacht, dab der Kern der roten Blutscheiben des Frosches von einer k0rnigen Substanz umgeben ist, yon welcher aus feine Faden zur Peripherie ausstrahlen.

F oh -~) beschrieb in denselben ein grossmaschiges iNetz yon feinen und glatten F~tden, welches den ganzen K0rper der Blut- scheibe gleichmassig ausffillte und mit dem Kerne verbunden war.

I ch 3) besprach das Vorkommen yon Netzstrukturen in Froscherythrocyten nach Ft~rbung mit Methylenblau (in d[inner WasserlOsung oder in Staubform), wobei ich aufmerksam machte, dass die Konfiguration des ~Netzes in verschiedenen Praparate~l variiren kann. Des speziellen beschrieb ich grossmaschige Netze (in der Art der yon F o b gesehenen) mit K5rnern an den Ver- bindungspunkten der Ft~den oder ohne dieselben und ein ~msserst feinmaschiges und feinbMkiges Netz, welches yore Kerne ausging und bis zur Peripherie des Blutk0rperchens reichte, wobei es an der Peripherie dichter d. h. kleinmaschiger als in der Umgebung des Kernes erschien. Diese letztere Form der Netzstruktur sah ich besonders dann, wenn ich auf einem mit Methylenblau be- staubten Objektglas einen Tropfen unverdttnnten Blutes mit dem

*) Der Kaiser Franz Joseph Akademie der Wissenschaften in Prag iibergeben am 6. April 1905.

1) Untersuchungen zur Physiologie der BlutkSrperehen etc. Zeit. f. wiss. Zool. 11. 1862.

2) Beitrag zum Studium der roten BlutkSrperehen der S~ugetiere. Zieglers Beitr. V. 1889.

3) Beitrag zur Kenntnis des Baues der roten BlutkSrperchen. Anat. Anz. XXIII. 1903.

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Deckglase eindeckte und mit Vaseline u m r a h m t e - jedoch ersi zwei bis mehrere Stunden und Tage nach der Anfertigung des Pr~parates.

M e r e s I) prtifte diese meine Angabe, konnte aber das yon mir beschriebene Netzwerk nicht darstellen, sondern sah nur kurze kSrnige Fadchen, die sich - - im Falle, dass eine grosse Anzahl derselben vorhanden i s t - zu einem gertistahnlichen Gebilde zusammenlagern kSnnen. M e r e s glaubt meine Bilder als durch Einwirkung des Methylenblaues auf die Stoffe des Zell- k5rpers entstandene und durch dasselbe gefftrbte NiederschF~ge interpretieren zu dfirfen und beruft sich dabei auf P f e f f e r s vitale Farbungsversuche.

Auf die yon mir beschriebenen Netzstrukturen werde ich weiter unten zu sprechen kommen. Die yon M e r e s ausge- sprochene Vermutung tlber die Art ihrer Entstehung halte ich jedoch ft'lr g~'mzlich ausgeschlossen. Ich habe mir durch mehr- jShriges Studium vitaler Fhrbungsvorg~tnge eine solche Vorstellung yon den Beziehungen des Methylenblaues zu dem zu f~rbenden Substrate gebildet, welche sich mit der obigen Vermutung yon M e v e s in keiner Weise deckt. Die Grfinde kann ich an dieser Stelle nicht auseinandersetzen und erlaube mir, diesbeztiglich auf meine vorausgegangenen Publikationen ~) aufmerksam zu machen. h~ur soviel mOchte ich bemerken, dass das Methylenblau im lebenden Protoplasma (wenn es einmal eine Farbung desselben hervorruft) dtlrchaus keine Niederschlage bildet. In der yon mir bei dem Studium tier BlutkSrperchenstruktur angewendeten Konzentration ist jedoch t~berhaupt eine Farbung des I e b e n d e n Protoplasmas ausgeschlossen~), so dass der Hinweis M e r e s ' auf die Versuche ~on Pfeffer ein durchaus unangebrachter ist. Da sich also erst abgestorbene Erythrocyten in meinen 5fters erwhhnten Versuchen mit dem Methylenblau f~rben konnten, so muss die Entstehungs- weise der yon mir dargestellten Bilder eine andere gewesen sein, als M e r e s vermutete. Ich halte diese Strukturen for solche ,

1) l)ber die Wirkung gef~rbter Jods~ure auf die roten BlutkSrperchen der Amphibien. Anat. &nz. Bd. 26. 1905.

~) Uber tinktorielle Differenzen zwischen lebendem und abgestorbenem :Protoplasma. Pflfigers Archiv f~ir die ges. Physiologie 1905. Zur Theorie tier vitMen F'~rbung. Zeitschrift ftir wiss. l~[ikroskopie 1905.

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welche den in warmen Solen durch Abktihlung erstarrender~ analog sind, wie dies dutch die Versuche yon H a r d y 1) dargetarL worden ist.

Ubrigens hat eine Reihe yon italienischen Autoren, tiber deren Resultate leider sehr wenig in die Zentralblatter gedrungen ist, mit Hilfe yon Methoden, welche mit der yon mir angewendeten im Prinzipe vollkommen kongruent sind, netzf6rmige Kornfaden- strukturen in den Erythrocyten des Frosches u. A. darzustellez~ vermocht2)

Freilich konnte i ch ~) den Nachweis fiihren, dass die vor, diesen Forschern (besonders N eg r i ) gesehenen Bilder nicht den ursprtinglich in den BlutkGrperchen auftretenden Strukturen~ sondern erst Verttnderungen derselben entsprechen. Diese Ver - ,~nderungen aussern sich dutch Umwandlung des ursprtinglich glattfadigen Netzwerkes in ein solches mit gekrtimmten und vor~ KGrnern besetzten Balken; die Maschen dieses Netzwerkes 15sen sich spater auf, so dass ein Kornfadenfilzwerk in Sicht tritt, das sich schliesslich zu einem KGrnerhaufen umwandelt.

Der eben geschilderte Vorgang ist an FroschblutkGrperchen, wie ich vermute, zum erstenmale yon L a v d o w s k y 3) gesehen worden und zwar nach Einwirkung der Jodsaure. Diesem Umstande ist es wohl auch zuzuschreiben, dass sich derselbe bei L a v d o w s k y so rasch abwickelte, withrend er in meinen Versuchen ohne jeden Zusatz yon Reagentien einen Zeitraum yon zirka 60 Stunden in Anspruch nahm.

M eves . welcher den Versuch yon L a v d o w s k y wiederholt: hat4), land in dem dabei zur Beobachtung gelangenden Netzwerke ,,nicht soviel Zusammenhange der F~tden untereinander, als e r nach L a v d o w s k y s Schilderung erwartet hatte, h~tufig sogar keine, so dass die Bezeichnung ,,Netz" unzutreffend erscheint." M e v e s gibt jedoch zu, daft der Zustand des intracellularen Faden- werkes mt}glicherweise schon ein durch Reagentienwirkung ver-

1) Journal of physiology. 24. 1899. -~) Siehe dartiber meine Arbeit: Weitere Bemerkungen zur Frage rod

der Struktur tier Erythrocyten. Bulletin fnternationale de l'Acad, des Sc. de Boheme. 1904.

3) Blur und JodsiLure und der sogenannte Chemotropismus. Zeit. f . wiss. Nikroskopie X. 1893.

~) Anat. Anz. 26. 1905. Nr. 4/5.

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~tnderter war, wor~iber ich mit Hinblick auf meine eigenen Er- fahrungen keine Zweifel hege.

Im ~ibrigen ist es mir klar, dass selbst die yon L a v d o w s k y abgebildeten Netzwerke bereits Veranderungen des ursprfinglichen entsprechen. Dies ergibt sich aus einem Vergleiche mit meinen Abbildungen.

Hervorzuheben ist freilich die Schwierigkeit, ein noch un- ~erandertes bTetzwerk unter Anwendung der bis jetzt zu Gebote stehenden Methoden zu Gesichte zu bekommen.

Die Frage der Konfiguration des Netzwerkes in den Frosch- erythrocyten ist also noch keineswegs klargestellt. Fehlt es ja doch selbst nicht an Stimmen, welche die Existenz einer Netz- ~truktur in den BlutkSrperchen fiberhaupt verneinen.

Wahrend ich in denselben ein vollkommenes Netzwerk sah, welches den ganzen ZellkSrper ausf~illte, mit dem Kerne in Ver- bindung stand, und an der Peripherie dichter war als beim Kerne, konnte M e v e s 1) nur eine fibrill'~tre Struktur nachweisen, ein Fadenwerk, welches um den Kern, besonders an den Polen des- selben dichter angesammelt war. In ahnlicher Weise schildert M e r e s dasselbe auch nach Einwirkung tier Essigs~ure~); nur soll es dabei h~ufig durch einen kSrnigen Niederschlag mehr oder weniger verdeckt sein. In einer Anmerkung ffigt dieser Foi-scher noch folgendes hinzu: ,,Ich mSchte nicht glauben, dass dieses Fadenger~ist ein Gerinnungsprodukt darstellt; es dfirfte vielmehr am unver~lnderten BlutkSrperchen durch das Haemoglobin verdeckt werden." M e r e s dfirfte Libersehen haben, dass das, was ihm hier als mSglich erscheint, ich bereits im 3ahre 1903 (Anat. Anz. Bd. 23. S. 308 ft. und Fig. 14) als Tatsache geschildert habe. Ausser der Frage des morphologischen Verhattens der in den Froschblutk~)rperchen enthaltenen 7Netzstrukturen sind noch andere zu l~sen, welche sich auf den Zusammenhang der darstellbaren Strukturen der Erythrocyten mit der Statik derselben beziehen.

Bekanntlich hat D e hi e r 3) an den BlutkSrperchen des tI~ihnerembryos mit Hilfe der Eisen-Haematoxylinfarbung den

i) Die Hfinefeld-Eensenschen Bilder der roten BlutkSrperchen der Am- phibien. Anat. Ariz. 24. 1904. :Nr. 18.

2) Zur Wirkung yon S~ure auf die roten BlutkSrperchen der Amphibien. Anat. Anz. 25. 1904. hrr. 9i10.

~) Beitr. zur Kenntnis des feineren Baues der roten BlutkSrperchen beim H~ihnerembryo. Arch. f~ir mikr. Anat. 4{}. 1895.

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sogenannten Randreifen entdeckt und beschrieben, welche Ent- deckung yon N i c o l a s , I - Ie idenha in und M e r e s best~tigt worden ist. W~hrend man aber den t~andreifen fr~her ffir h0mogen hielt, zeigte M e r e s 1) mit Hilfe des Gentianavioletts, dass er aus einer Anzahl yon parallel verlaufenden F~den besteht.

Bei dem Froscherythroeyten soll der Randreifen nach M eve s ~) nur schmal sein.

Der Randreifen wird yon demselben Forscher a) als ein elastisches Gebilde aufgefasst und mit samt der Oberfl~tchen- spannung fftr die Erhaltung der elliptischen Scheibenform des Amphibienblutk0rperchens verantwortlich gemacht. Seine Aus- fiihrungen beziehen sich jedoeh auf das Salamanderblutk0rperchen, wo er ausser dem f~digen Randreifen keine andere fibrill,~r~ Struktur nachweisen konnte, ein oberfl~tchliches Netz, das seiner Vermutung gem~ss aus Mitochondrien zusammengesetzt wird 4) ausgenommen. Manchmal nur findet er um den Kern herum einige intracellulare Fadenschleifen, die jedoch ganz frei sind und zu keiner Netzbildung zusammentreten. Ganz ~thnliche Gebilde bildet M e r e s yore Froscherythrocyten ab (1. c. Fig. 1.)

Da mir die Untersuclmngen tiber die feinere Zusammen- setzung des Froschblutk6rperchens, die ich seit dem Erscheinelt meiner obcitirten Arbeit weitergeftihrt habe, klargelegt haben, das s d i e B i l d e r yon M e r e s n u r e i n e m T e i l e d e r t a t - s ~ c h l i c h e n S t r u k t u r v e r h ~ l t n i s s e d e s F r o s c h e r y - t h r o c y t e n g e r e c h t w e r d e n , so schreite ieh zur Publikation meiner Ergebnisse.

Die Fragen, welche ich mir vor allem gestellt habe, lauten: Welches ist das morphologische Verhalten des in den Frosch-

blutk0rperchen darstellbaren Netzwerkes? In welchen Beziehungen steht dasselbe zu D e h l e r s

Randreifen ? Da zur Entscheidung dieser Fragen die yon mir frfiher ge-

brauchten Methoden nicht ausreichen konnten, so habe ich, um brauchbarere zu erlangen, zeitraubende Versuche angestellt, die mich jedoch schliesslich zum Ziele gef~hrt haben. Die Prinzipien

~) Anat. Anz. Erg~nzungsheft zum Bd. 25. 1904. 2) Anat. Anz. 24. 1904. S. 469. 3) Anat. Anz. 24. 1904. Nr. 18, ~) Anat. Anz. 26. 1905. Nr. 4/5.

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auf welchen meine neuen Methoden konstruiert sind, werde ich jedoch des weiteren nicht zur Diskussion bringen, da sie klar vorliegen.

Ich gehe nunmehr in der folgenden Weise vor. Die rite angefertigten Blutpr~parate lasse ich lufttroeken

werden; sodann entferne ich das I-I~moglobin mit Hilfe einer Mischung des Prager Leitungswassers mit destilliertem Wasser zu gteichen Teilen, das ich dreimal tiber das mit Blut bestrichene Deckgltischen langsam fliessen lasse; darauf fixiere ich mit kon- zentriertem w~sserigem Sublimat. Es folgen: grtindliche Ab- spt~lung in fliessendem Leitungswasser; Beizung in 5 ~ L6sung yon salpetersaurem Natron; nochmaliges grtindliches Wasehen in fliessendem Leitungswasser; F~trbung in einem Ge- misehe yon zwei Teilen einer 5 ~ Karboll0sung mit einem Teile einer l~ Chinablaul6sung in Wasser; Abspiilen mit Wasser; Troeknen; Einschluss in Kanadabalsam oder Cedern61.

Ich will keineswegs behaupten, dass die durch diese Methode darstellbaren Bilder genau den intravitalen Verh~dtnissen ent- sprechen ; im Gegenteile halte ich sie, besonders durch die m wenn auch nieht sehr intensive - - Einwirkung des Wassers, ftir bedeutend deformiert, wozu auch noeh die Einwirkung der verschiedenen bei dem zitiertell Verfahren in Gebrauch tretenden chemischen Stoffe hinzutritt. Trotzdem erscheint mir diese Methode for den vor- liegenden Zweek immerhin recht brauchbar, da sie, wenn auch nicht mit absoluter Sicherheit, so doch in vielen Fallen, viel leiehter zum Ziele ffihrt, als das yon mir frtther .angewendete supravitale Fiirbungsverfahren, und -- was mir besonders wiehtig erscheint - - naeh einiger Eintibung und entsprechender Bertick- sichtigung einiger Momente, yon welchen ich besonders die Ent- fernung des H'.tmoglobins erwtihne, zu analogen Resultaten, wie jenes, ftthrt. Zu bemerken h~ttte ich, dass in Folge der obigen Behandlung die Blutzellen des /)fteren mit einem feink6rnigen (metachromatisch sieh f~rbenden) Niederschlage zum Tell oder ganz erftillt sein k6nnen, durch welchen dann die eigentliche Struktur verdeekt werden kann. Solche verunstaltete Blutzellen sind natttrlich yon der Beobachtung auszuschliessen.

Um nun zur Beantwortung der ersten mir gestellten Frage zu schreiten, so zeigt Fig. 1, Tar. I jene zarte, zierliche Netzstruktur, welche M eves unter Yerwendung meines ersten Verfahrens, mit

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dessen Hilfe ich sie entdeckt habe, sich, seiner Angabe gemass, vergeblich bem~lhte darzustellen. Dieselbe ist freilich nicht so oft zu finden, wie diejenige, fiber welche ich weiter unten berichten werde. Trotzdem scheint sie mir der Beachtung wert zu sein und zwar aus mehreren Gr~nden. Nicht der allerletzte ist die auffallende Ubereinstimmung dieses, mit Hilfe eines relativ kom- plizierten Verfahrens dargestellten Strukturbildes mit demjenigen, das ich fr[lher durch so einfache Mittel er!angt habe.') Weiterhin mache ich darauf aufmerksam, dass der Aufbau dieser Struktur den allgemeinen Bauprinzipien von Wabenstrukturen im Sinne yon B ~ t s c h 1 i 2) vollkommen entspricht ; ganz besonders mSchte ich die Aufmerksamkeit auf die auffallend sch6n ausgebildete Alveolenrandschicht an der Peripherie und um den Kern herum lenken. Das Wabenwerk des Cytoplasma ist mit dem Kerne in unmittelbarer Verbindung, in der allgemeinen Faktur d.h. der- Wabenanordnung ziemlich gleichmassig, und im Gegensatze zu M eve s Angabe, jedoch in Ubereinstimmung mit meiner fi'~heren 3) an der Peripherie etwas dichter, als in der Umgebung des Kernes. ]3emerkenswert erscheint mir, dass an diesem Strukturbilde n icht s v o n e i n e m R a n d r e i f e n zu s e h e n i s t . Ausserdemm0chte ich noch erw~thnen, dass an der Flachseite des Blutk6rperchens oberti;tchlich gelegene einzelne dunkelgef~trbte KSrnchen zu be- merken sind, die sich manchmal zu geradlinigen oder gekr[~mmten Reihen gruppieren k6nnen.

Die Mehrzahl der mit meinem neuen Verfahren darstellbaren Strukturen in den Froscherythrocyten zeigt jedoch einen in den D~tails yon dem oben geschilderten Typus etwas abweichenden Aufbau. (Fig. 2 bis 6. Taf. I.)

Derselbe ist im Prinzipe gleichfalls wabig; doch sind die Waben yon ungleicher Gr6sse und etwas anderer Form. W~hrend der Kern -con einer Anzahl grosser bl~schenfSrmiger Waben um- gebea wird, die den grSl]ten Tell des ZellkSrpers ausffillen, reihen sich an dieselben kleinere Alveolen yon mehr oder weniger un- regelmassiger Gestaltung um die Peripherie der Blutscheibe herum. In vielen BlutkSrperchen sieht man deutlich, dass diese Waben-

~) Siehe Anat. Ariz. Bd. 23. 1903. Fig. 6; 7, 8, S. 300 und Fig. 15, 16, 17 S. 305.

~) Unters. tiber mikrosk. Sch~iume und Protopl. Leipzig. 1892. ~) Anat. Anz. 23. 1903.

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struktur aus zwei (an der Peripherie auch mehr) tibereinander liegenden Etagen yon Alveolen besteht, dereu Wande mit dem Kerne in direkter Verbindung stehen. Diese Verbindung stellt sich in der Projektion als Endigung der Netzfasern mit keulen- fSrmigen Anschwellungen in die Kernperipherie dar. Da bei meinem Verfahren der Kern dunkelgefarbt erscheint, so kann man diese Anschwellungen deutlich sehen; bei eventuellen Zer- reissungen der Wabenw~tnde markieren sie die Anheftungsstellen tier Wabenw~nde am Kerne.

Der oben erw~hnte, sich metachromatisch fitrbende Nieder- schlag kann des 5fteren einen Teil der Struktur verdecken ; ganz besonders oft kommt das bei den peripherischen Alveolen vor, sodass manchmal fast der ganze ZellkOrper yon distinkt gefftrbten Alveolenwanden durchsetzt erscheint, bis auf einen peripherischen Reifen, welcher yon dem die hussersten feinen Aveolen, in welchen er sich offenbar leicht verfangt, deckenden Niederschlage gebildet wird. Dieser Reifen kann yon verschiedener Dicke sein.

Manchmal kann man bereits in diesem Reifen hie und da die Andeutung einer f~digen Struktur erhaschen, indem gewShnlich leicht gebogene F~tden in Sicht treten, die ungefi~hr parallel zur Peripherie des BlutkSrperchens zu verlaufen scheinen. Eine Iden- tifizierung dieser F~den mit dem Randreifen D e h 1 er s schiene, in Anbetracht der Befunde yon M e r e s , dem ersten Anblicke nach, nicht uuangebracht.

An Blutscheiben, an welchen die Peripherie frei yon dem Niederschlage ist, kann man sich jedoch ~iberzeugen, dass diese letzterwahnten Faden keineswegs dem Randreifen entsprechen, zu mindest nicht in der, seit M e v e s Untersuchung bekannten Form. Bekanntlich schildert dieser Forscher denselben als entweder aus einer grossen Anzahl parallel verlaufender Faden oder aus einem um die Peripherie herumgewicke]ten Fadeu gebildet, der im Umschlagsrand einer angeblich zwischen dem Randreifen und dem Kerne befindlichen Membran liegen soil. ~)

An meinen Praparaten sehe ich dagegen, dass die radihr vom Kerne ausstrahlenden Strukturhauptfaden, die als Projektion yon Wanden der um den Kern gelagerten Waben aufzufassen sind, sich in einer gewissen Entfernung yon der Peripherie dicho-

*) Anat. Anz. 2~. ~ 1904. S. 471.

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tomisch teilen, wobei sich die zum Teil arkadenfSrmig gegen die Peripherie hervorgewSlbten Zweige nebeneinander liegender Haupt- fftden verbinden und scheinbar verflechten, ein System unregel- mhssig gestalteter oder (hauptsachlich an dem ~tussersten Rande) parallel zur Peripherie in die Lange gezogener und zugleich ein- geengter Waben an der Peripherie des BlutkSrperchens bildend.

D i e s e ~ u s s e r s t e S c h i c h t in d ie L a n g e g e s t r e c k t e r , a b g e p l a t t e t e r W a b e n i s t es o f f e n b a r , w e l c h e b e i m F r o s c h b l u t k S r p e r c h e n d e m R a n d r e i f e n e n t s P r i c h t . Es handelt sich also bei dem Froschblutk6rperchen um keinen Randreifen im Sinne yon M e r e s , sondern um ein peripheres System yon parallel zur Peripherie der Blutscheibe plattgestreckten Waben.

In Anbetracht dieser Tatsache erscheint es klar, dass v. E bn er vollkommen im Rechte ist, wenn er den Randreifen als verst~trkte Ektoplasmaschicht bezeichnet 1), wiewohl M e v e s dies ftir unzu- l~tssig erklarte. ~) Meine neuen Beobachtungen sprechen in fiber~ zeugender Weise ftir E b n e r s Auffassung.

Wir sehen somit, dass s i c h - - w i e die obigen Ausftihrungen z e i g e n - beztiglich der allgemeinen Strukturprinzipien auch das FroschblutkSrperchen ia alas yon B ti t s c h li konstruierte Schema einftigen l~sst.

Ob die zwei yon mir konstatierten Strukturtypen in irgend- welcher Weise zusammenh',~ngen, welches ihre Bedeutung ist, habe ich vorl~tufig nicht welter untersucht. Die Angaben beziehen sich auf WinterfrSsche.

Durch die Feststellung eines wabigen Baues werden manche Beobachtungen, die sonst kaum erkl,~rlich schienen, der Erkl~trung ntther gertickt.

Ich habe z. B. in meiner ersten Arbeit eine Beobachtung geschildert, nach welcher ein Leukocyt durch Aussendung eines Pseudopodiums den ZellkSrper eines Froscherythrocyten bis zum Kern eindrtickte, ja den Kern selbst etwas zur Seite dr~tngte, woraus ich besonders auch darauf schloss, dass die Konsistenz der roten Blutscheibe derjenigen des Leukocyten zumindest gleich kommen mtisse. Da aus verschiedenen Grtinden der Zustand des

1) KSl l ike rs Hanclbuch 3. 1902. S. 743. '-') Anat. Ariz. 25. 1904. S. 241. Anmerkung.

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nackten Protoplasma f~'~r flt~ssig angesehen wird, so mfisste man, der obigen Beobachtung gemass, auch ftlr die Erythrocyten das- selbe annehmen. Nun aber ist zu erwagen, dass bei vielen Infusorien, denen allem Anscheine nach, ein ahnlicher Aggregat- zustand zukommt wie den roten BlutkSrperchen, schon seit langerem der wabige Aufbau bekannt ist.

Noch eine weitere Beobachtung kann ich zu Gunsten de r Annahme anftihren, dass der Zustand der Froschblutscheiben ein flt~ssiger ist und dass man berechtigt ist, in denselben einen. wabigen Bau vorauszusetzen. Vor zwei Jahren konnte ich n~mlich das yon ttamosporidien infizierte Blut eines Winterfrosches in lebendem Zustande untersuchen. Bei der Verfolgung des Austrittes. der Parasiten aus der Blutscheibe machte ich nun damals die nachfolgende Beobachtung. Jedes heraustretende Hamosporidium zog, oft auf weite Strecken (zwei- his dreimalige Lange des Blut- k0rperchens) hin einen Faden gelblicher Farbe aus. (Fig. 9. Taf. II.) Dieser Faden riss schliesslich durch, als sich das Hamosporidium genfigend weir entfernt hatte. Am BlutkSrperchen persistierte: derselbe oit als auffallend in die L~nge gezogener Auslaufer, dessen Ursprung ich mir nicht erkl~ren konnte, solange ich seine schrittweise Bildung durch den Austritt des Parasiten nicht direkt gesehen habe. (Fig. 10, Taf. II.) Manchmal kam es Yor, dass der Faden an mehreren Stellen riss; die abgetrennten Teilstficke rundeten sich schliesslich ab.

Diese Beobachtung yon Fadenbildung aus mechanischen: Ursachen (in meinem Falle durch Austritt der Parasiten aus den BlutkSrperchen) erinnert lebhaft an die bekannten Versuche yon R h u m b 1 e r , welcher eine ahnliche Fadenbildung mit ttilfe yon Glasnadeln bei Amoeben herbeizuftlhren vermochte und ist mit denselben, was die mechanische Weise der Fadenausbildung be- trifft, analog.

Nun abet bewei~t die Fahigkeit einer colloiden LSsung, durch Ausziehen Faden zu bilden, nach Q u i n c k e ~), welcher sich mit dem Studium dieser Verh~Itnisse in physikalischer Hinsicht. speziell befasst hat, d a s s in d e r s e l b e n s i c h t b a r e o d e r u n - s i c h t b a r e S c h a u m s t r u k t u r e n v o r h a n d e n se in m f i s s e n .

1) Obelffi~chenspannung an der Grenze w~sseriger KolloialSs. yon vet-. schiedener Konzentration. AnnM. der Physik. 10. 1903.

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D i e s e w e r d e n nun in den F r o s c h b l u t k S r p e r c h e n d u r c h m e i n e o b e n e r w ~ t h n t e M e t h o d e d a r g e s t e l l t .

Des weiteren m0chte ich noch das nachfolgende hervorheben. H a mb u r g e r s 1) Versuche fiber die quantitative Volumsbestimmung tier roten BlutkSrperchen haben bekanntlich zu dem Schlusse geffihrt, dass in denselben eine Substanz vorhanden sein muss, welche am wasseranziehenden Verm0gen keinen Anteil besitzt. H a m b u r g e r ~) wurde zu der Vorstellung geft~hrt, dass die Blut- zelle aus einem feinen Gerfist (Protoplasma) besteht, zwischen welchem die intracellulare Fl~issigkeit (Paraplasma)verteilt ist. Das Protoplasma hat nach H amb u r g e r am Wasseranziehungs- verm6gen k e in e n Anteil. Es ist also nur die intracellulare Flfissigkeit, welche Quellung der Zelle durch hypisotonische und Schrumpfung durch hyperisotonische L6sungen herbeifi~hrt. Da bei meinem Verfahren die Blutk6rperchen mit dem Prager Leitungs- wasser, das mit destilliertem verd~innt war, also mit einer etwas hypisotonischen L6sung, behandelt werden, so sollten die ge- quollenen Blutscheiben ein der Voraussetzung H a m b u r g e r s entsprechendes Strukturbild vorweisen. Indem ich in den Fig. 7 und 8, Taf. I solche gequollene Blutk6rperchen abbilde, brauche ich die Ubereinstimmung ihrer StrukturverhMtnisse mit den theore- tischen Ausffihrungen H a m b u r g e r s nicht erst zu betonea.

Schliesslich muss ich noch eines Momentes gedenken. Um die gr6ssere Aufnahmef,~higkeit der (ellipsoid en) Vogelblutk6rperchen fitr das Wasser zu erkl,'tren, hat H a m b u r g e r unter anderm auch die Yermutung aufgestellt, dass wohl in denselben einige grSssere Waben vorkommen3).

HtihnerblutkSrperchen habe ich nun zwar nicht untersucht; da aber das Froschblutserum mit mehr als 200"/o Wasser ver- dtinnt werden muss, ehe der Farbstoffaustritt aus den Frosch- erythrocyten in Sicht tritt, 4) so sind die AufnahmeverhMtnisse des Wassers in den Froschblutk0rperchen denjenigen in den Htthner- erythrocyten analog. Es spricht nun gewiss ffir eine grosse Prazisitat der Deduktionen H a m b u r g e r s, dass ich -- meiner frfiher gegebenen Beschreibung gemass, in den Froschblutscheiben

i) Arch. fiir Anat. und Physiol. 1898. 8. 317. - - ibid. 1899, S. 465. 2) Osmotischer Druck etc. I. S. 341. ~) Osmotischer Druck etc. I. S. 357. 4) Ibid. St. 201.

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tatsi~chlich und zwar in der Umgebung des Kernes grSssere Wabea zu konstatieren in der Lage bin. Dieselben sind bereits auch in meiner ersten Arbeit, besonders in Fig. 6 und 8 klar zu sehen.

Gleichzeitig zeigen uns diese weitgehenden Ubereinstim- mungen, dass m e i n n e u e s D a r s t e l l u n g s v e r f a h r e n , so tiefgreifend auch die yon demselben verursachten Veranderungen in den Blutksrperchen sein mSgen, b e z t t g l i c h de r P r o t o - p l a s m a s t r u k t u r , d i e w o h l a u c h i n t r a v i t a l b e s t e h e n - d e n V e r h ~ I t n i s s e in b e d e u t e n d e m M a l ~ e z u m A u s d r u c k z u b r i n g e n v e r m a g .

II.

W a b e n s t r u k t u r e n

i n M e e r s c h w e i n c h e n e r y t h r o c y t e n .

Bearbeitet man M e e r s c h w e i n c h e n b l u t nach der im ersten Absatze dieser Arbeit mitgeteilten Methode, so wird man vor allem durch die Tatsache tiberrascht sein, d a s s d a d u r c h e i n e F a r b u n g d e r E r y t h r o c y t e n s t r o m a t , ~ v e r a n l a s s t wi rd . Dieselben erscheinen, da das zur Entfernung des Hamo- globin~ verwendete Wasser nur wenig yon einer isotonischen Fltissigkeit abweicht, beztiglich tier Form gew0hnlich gut konserviert, sind diffus lichtblau gefarbt und lassen manchmal dUnkelgef~,trbte winzige KSrnchen erkennen, die beliebig lokalisiert sein kSnnen und nicht zahlreich sind. Falten der Oberflttche, in welchem sich der Farbstoff verfangen hat, k(innen des 5fteren bei ungenauer Durchmusterung Strukturen vortauschen, sind jedoch bei n~therem Zusehea als Faltenbildungen leicht zu erkennen. Im sonstigen erscheinen die Schatten der roten Blutk(irperchen vC)llig strukturlos.

Um im Erythrocytenstroma eine Differenzierung darzustellen, ist es notwendig, mein oben zitiertes Verfahren in zweckmassiger Weise zu modifizieren.

Diese Modifikation besteht in der Anwendung yon verdtinnter S~ure.

I. Ich behandelte die Praparate zum Teil nachfolgend. Die lufttrockene Blutschichte tibergoss ich mit einer Mischung yon zwei Dritteln Prager Leitungswasser mit einem Drittel destillierten Wassers, liess verdtinnte Essigsaure folgen, fixierte dann mit Sublimat und farbte mit Karbolchinablau. Bereits diese Prapara-

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94~ V l a d i s l a v R i ] ~ i ~ k a :

tionsweise ergab gute Praparate. Doch erhalt man vielleicht noch schSnere, wenn man in der nachfolgenden Weise vorgeht.

II. Die Blutschichte lasst man lufttrocken werden, ~ibergiesst sie mit 7% iger Salzs~ture, spiilt mit Wasser gut ab, fixiert mit Sublimat, w~scht in fliessendem Wasser und farbt sodann mit Karbolchinablau. (Die Zeit der Saureeinwirkung ist fiir jede Blutprobe separat zu eruieren, wobei auf die mSglichst gleichartige Blutbeschickung tier einzelnen Praparate zu achten ist).

Diese Praparationsweise ergibt eine prachtvolle Diflerenzierung .der Erythrocytenstromata z u e i n e r w a b i g e n S t r u k t u r.

Das Strukturbild ist nicht in allen BlutkOrperchen gleich (Fig. 11. Taf. II). Es kommen Erythrocyten vor, die ganz (16) oder fast ganz (15) yon einem kleinwabigen Inhalte erffillt sind und wiederum solche, die nur an der Peripherie einen Reifen kleiner Waben aufweisen (4, 6, 7, 8. 10), wahrend im Innern eine oder wenige verhMtnismassig grosse Alveolen vorkommen. Zwischen diesen zwei extremen Typen sind alle m6glichen Uber- g~nge anzutreffen, sodass die Strukturbilder eine ziemliche Ab- wechslung bieten.

Durch die Zug~nglichmachung dieser Strukturverh~ltnisse wird die LSsung einiger Fragen der Bluthistologie und einiger allgemeinerer cytologischen Probleme nahergerfickt, yon welchen icb besonders die Frage der Umwandlung gekernter Erythrocyten in kernlose erwahae; ich unterwarf diese Fragen mit Hilfe meiner neuen Methode einer erneuten Untersuchung und werde baldigst meine Resultate bekannt geben.

Vorlaufig interessiert uns haupts~tchlich die cytologische Tat- sache, dass auch in den roten BIutk~rperchen des Meerschweinchens eine Wabenstruktur und zwar, wie mein Verfahren zeigt, auf eine sehr einfache Weise dargestellt-werden kann.

Freilich ist dieselbe yon derjenigen der Froschblutk0rperchen in Form und Anordnung ziemlich verschieden. Vor allem fehlt in den Meerschweinchenblutzellen die Anknilpfung des Wabenwerkes an den Kern, tier ja in reifen Meerschweinchenerythrocyten nicht vorhanden ist, sodass die Waben das ganze KSrperchen kontinuierlich ausffillen; ein zweiter Unterschied besteht in der Gr~sse der Waben, die zum grossen Teil absolut kleiner erscheinen, als im FroschblutkSrperchen.

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Cytologische Untersuchungen tiber die roten BlutkSrperchen. 95

Eine Ubereinstimmung im Baue kann darin erbliekt werden~ class bei beiden Erythrocytenarten die grSsseren Waben gewShnlich im Zentrum, die kleineren aber an der Peripherie gelagert, erscheinen.

Mit Bezug auf die Tatsache, dass die Meerschweinchen- erythrocyten vorwiegend absolut kleinere Waben besitzen als die Froscherythrocyten, erlaut~e ich mir, auf das Nachfo]gende auf- merksam zu machen.

Nach H a m b u r g e r s Versuchen ist die Wasseraufnahme- fithigkeit der Pferde- und wohl tiberhaupt der S,~ugererythrocyten bedeutend kleiner als diejenige der, wie ich oben bereits ausge- ftihrt babe, den Froschblutseheiben in dieser Beziehung analogen HfihnerblutkSrperchen. Zur Erklrtrung die~es Umstandes ffihrte H a m b u r g e r unter anderem auch die Annahme an, dass bei den letzteren der Inhalt jeder Wabe gr6sser sein mfisse, als bei den ersteren~), resp. den Srtugern fiberhaupt, womit meine Resultate bezfiglich der Meerschweinchenblutscheiben auf das beste fiber- einstimmen.

In meiner ersten Arbeit babe ich in Fig. 9 eine Anzahl Meer- schweinchenerythrocyten abgebildet, welche mit den Yon mir nun- mehr mit einem ganz anderen Verfahren dargestellten, zum Teile, d. h. dort, wo sie den feineren Aufbau deutlich erkennen lassen, fibereinstimmende Strukturen aufweisea.

III.

Der e i g e n t l i c h e C h a r a k t e r d e r S t r o m a t a u n d d i e

b i o l o g i s c h e S t e l l u n g der S a u g e t i e r e r y t h r o c y t e n .

Es w~re fiberflfissig, in diesem Augenblicke die Geschichte und die Entwicklung der Diskussion, welche sich fiber die biologiscl~e Bedeutung der roten S/mgetierblutkSrperchen entsponnen hat, zu behandeln. Es genfigt, darauf hinzuweisen, dass schliesslich eine Einigung nach der Richtung bin erzielt worden ist, dass man die Erythrocyten als Rudimente yon Zellen ansieht. Diese hnschauung hat sich Yorwiegend auf dem Boden Yon Grfinden negativen Charakters entwickelt. Das eigentliche Wesen tier fraglichen Rudimertte wurde jedoch nicht so scharf determiniert, um alie Zweifel zu bannen.

1) Osmotischer Drack etc. I., S. 356.

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96 V l a d i s l a v R ft~ i(~ka :

Die Ergebnisse meiner Forschungen fiber die Struktur der Erythrocyten haben mich veranlasst, den biologischen Charakter dieser Elemente naher zu untersuchen.

Mit Bezug auf die, selbst aus nicht ferner Zeit stammenden Angaben, dass die reifen Erythrocyten erwachsener Sauger einen Kern oder wenigstens den Rest eines Kernes enthalten, habe ich bereits i~ meiner ersteJ~ Arbeit angef~hrt, dass ich nie Gelegenheit gefunden habe, in den Erythrocyten ausgewachsener S~tugetiere ein Element zu konstafieren, das ich f~r aquivalent mit einem Zellenkerne hatte ansehen k6nnen.

Um diese Frage zu 16sen, unternahm ich vor mehr als einem Jahre eine Reihe yon u in welchen ich die roten Blut- k(irperchen der Meerschweinchen (und auch anderer S~tuger, die ich jedoch einstweilen tihergehe) der k ti n s t 1 i c h e 11 5l a g e n- s a f t v e r d a u u n g unterworfen habe. Es hat mich einigermal~ea befremdet, dass bei dem Bestreben, die Kernfrage der Sauger- erythrocyten zur L~sung zu bringen, diese Versuche von histo- logischer Seite noch nicht angestellt worden sind, obwohl es ja naheliegt, dass nur die chemischen Methoden hier eine L6sung herbeizuftihren verm6gen. Die Sachen liegen hier gerade so, wie bei der LOsung der Kernfrage bei den Bakterien. Ich verhehle mir auch nicht, dass die Resultate, welche ich durch die mikro- skopische Untersuchung kiinstlich verdauter Bakterien erzielt habe, indem es mir gelang ihren Kerncharakter in iiberzeugender Weise nachzuweisen~), nachdrficklich meinen Entschluss beeinflusst haben, auch die Frage des eigentlichen Charakters der Erythrocyten ia der bezeichneten Richtung zum Austrage zu bringen.

Vor allem sei darauf hingewiesen, dass die Angaben fiber die chemische Zusammensetzung der Saugetiererythrocytenstromata nicht ganz kongruent sind. Wahrend dieselben nach H o p p e - S ey 1 e r vielleicht ausschliesslich aus iNukleoproteiden bestehen, gab W o o 1 d r i d g e an, class sie neben dem Lecithin, Cholesteria und Globulin noch Nukleoalbumiu enthalten; H a l l i b ur t o n und F r i e n d gemass besitzen die Stromata kein b'ukle~n. Desgleichen gibt K o s s e l an, dass in ihnen bei der Analyse im Grossen keia Nuklein nachweisbar ist.

Bei meinen Versuchen ging ich in der Weise vor, class. ich das Blur direkt aus dem Gefitsse in einen mit gut verdauendem

~) Archly fiir Hygiene, Bd. 51. 1904.

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Cytologische Untersuchungen fiber die roten BlutkSrperchen. 97

kiinstlichen Magensaft gefiillten Zylinder auffing und denselben mit einem eingeschliffenen Glasstopfen verschlossen , in einem Thermostat bei der konstanten Temperatur yon 350 C. stehen liess. Zur Kontrolle dienten mir Sttickchen yon Meerschweinchen- muskeln, welche nach 24 Stunden gewShnlich fast ganzlich auf- gel(ist waren.

Das Hamoglobin zersetzt sich in dem kfinstlichen Magensafte infolge de1" Acidit~t desselben; die Zersetzungsprodukte sind zum Teil in Form dunkler, stechapfelfOrmiger Schollen suspendiert, zum Teil aufgel(~st. Da sie jedoch in der Fltissigkeit verbleiben, so diffundiert bei l~ngerem Stehen ein Teil des aufgel(isten Hamati, ns in die Stromata, die es gelblich anfftrbt.

Das Aussehen der Stromata bietet zwar ausser der allge- meinen Schrumpfung fast aller Stromata noch einige Anderungen der Form, welche durch die Einwirkung der veranderten Diffusion und Osmose in dem Magensafte erklart werden kSnnen; diese Verllnderungen sind jedoch ftir die anfangs gestellte Frage ohne Bedeutung.

Wichtig ist, dass im sonstigen das morphologische Aussehen der Stromata in keiner Weise yon demjenigen differiert, welches die durch blosse Einwirkung des Wassers dargestellten Erythrocyten- Schatteu darbieten. In Fig. 12, Taf. II ist eine Reihe aus kfinstlicher Magensaftverdauung hervorgegangener Stromata ab- gebildet, und zwar stellen 13, 14, 15 solche nach 12t~tgiger, die fibrigen solche nach 1 monatlicher Einwirkung derselben ~or. Ich disponiere jedoch fiber Praparate yon Erythrocytenschatten, die ein Jahr im Magensafte verweilt haben und welche, trotz dem Umstande, dass der Magensaft mit Hinblick auf die lange Dauer seiner Einwirkung noch gut verdaute (Muskel in 60 Stunden), dasselbe Bild bieten, wie die in Fig. 12, Taf. II abgebildeten. Hervorheben mSchte ich, dass eben die Bilder der in kt'mstlichem Magensafte verdauten Stromata reich auf die Fahrte der Schaum- strukturen gebracht haben, die ich dann auch in den durch Wasser- einwirkung dargestellten Schatten nachzuweisen imstande wax.

Die Substanz also, aus welcher -- wie man sich dutch einen u der durch Wassereinwirkung dargestellten Schatten mit den Magensaftstromata fiberzeugen kann - - die Stromata vor- wiegend bestehen, blieb (soweit meinVerfahren dies zu verdeutlichen vermag) unverandert. Daraus ist zu folgern, d a s s d ie S t r o m a t a

Arch iv f. mikrosk . Anat . Bd. 67. 7

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98 Vladis lav Rfi~i~ka:

z u m g r S s s t e n T e i l e a u s e i n e r d e r k t t n s t l i c h e n M a g e n s a f t v e r d a u u n g w i d e r s t e h e n d e n S u b s t a n z g e b i l d e t s i n d .

Als solche Substanzen sind Keratin, NukleYn und Plastin bekannt.

Dass sich das Erythrocytenstroma vorwiegend aus Keratin zusammensetzen wfirde, kann sicherlich a priori ausgeschlossen werden. Es bleibt also zu entscheiden, ob es sich um Nuklein oder um Plastin handelt.

Die mikrochemischen Versuche, die ich mit Erythrocyten- schatten angestellt babe, welche ungeffthr einen Monat im Magen- saft verweilt haben, ergaben die nachstehenden Resultate :

In 20% igem Natriumkarbonat haben sich die Stromata aufgelSst ;

In schwacher Kalilauge 15sten sie sich auf; In 10~ Kalilauge ,, ,, , ,, In Salzsaure (4:3 Wasser) blieben sie unverandert; In 5 % iger Kochsalzl0sung , , , , , ,

In 20 ~ iger ,, ,, ,, ,, Der Ausgang einiger yon diesen Reaktionen und zwar der-

jenigen mit der Salzsaure und der 20~ Kochsalzl0sung wtirden ftir Plastin, die Wirkungsweise des 20 ~ kohlensauren h'atriums dagegen ftir ~'ukleYn sprechen.

Zieht man in Erw~igung, dass I s r a e l und P a p p e n h e i m 1) mit Hilfe einer angemessenen Fhrbung in reifenden Saugetier- erythrocyten den Schwund des Kernes verfolgen konnten, sowie weitel;hin, class nach dem oben zitierten Ausspruche einer Reihe "con Chemikern in den kernlosen Erythrocyten kein Nuklein enthalten ist, so schiene der Schluss, dass es sich um Plastin handle, einzig zulassig.

Dementgegen ist jedoch zu erwagen, dass das Plastin vor allem ein Bestandteil des Cytoplasmas ist; unterwirft man kern- haltige Erythrocyten welchen immer Ursprunges, also gleichgiltig ob yon Amphibien oder yon $~tugerembryonen~), der ktinstliehen Magensaftverdauung, so kann man beobachten, class das Cytoplastin- gertist der letzteren zwar einige Zeit widersteht, dass es ihr aber

~) Virch. Archiv, Bd. 143. 1896. ~) Ich habe solche yon FrSschen und yon jungen ~eerschweinchen-

embryonen nach dieser Richtung hin geprttft.

Page 18: Cytologische Untersuchungen über die roten Blutkörperchen

Cytologische Untersuchungen fiber die roten BlutkSrperchen. 99

schliesslich doch -- und zwar in einer verhaltnismi~ssig kurzen Zeit -- unterliegt; es kann der schritt~eise Schwund derselben �9 erfolgt werden, his schliesslich n u r d e r geschrumpfte Kern tier betreffenden Zellen tibrig bleibt, der sich dann weiter nicht mehr Yer~ndert. Die Erythrocytenstromata kSnnen jedoch selbst I~nger als ein Jahr im Magensafte belassen werden, ohne ein anderes Strukturbild aufzuweisen, als wenn ihr Aufenthalt in demselben nur ganz kurz war.

Weiterhin ist die F~trbungsfahigkeit tier Stromata zu be~ rticksichtigen. Dieselbe ist, wie bekannt, sehr gering. Auch bei der yon mir zur Farbung der Froscherythrocyten proponierten Preparation lassen sie sich mit saueren Farbstoffen nicht f~rben; das Anilineosin erscheint desgleichen wirkungslos.

Sie kSnnen jedoch mit dem schwach basischen Chinablau ~nd weiterhin auch mit einigen Farbstoffen vofl ausgesprochen basischem Ch~trakter, z. B. mit Gentianaviolett, Fuchsin, besonders nach vorausgegangener Einwirkung verdtinnter Essig-oder Salz- s~ure, gefarbt werden.

Man kann also den Ausspruch tun, dass die Stromata ihrer Chromatophilie gemass eher den Elementen yon basischem Charakter zuneigen; als Behauptung daft man dies freilich nicht aufstellen, da wir keine Methode besitzen, um die Stromata nach blosser physikalischer Fixation mit neutralen Farbegemischen fitrben zu kSnnen.

Auf Grund des Angeftthrten erscheint mir daher der Schluss am angemessensten, d a s s d i e S t r o m a t a a u s e i n e r d e m N u k l e i n n a h e n S u b s t a n z b e s t e h e n . Als wichtigste Sttttzen dieser Schlussfolgerung sind anzusehen:

1. Das Verhalten der Stromata bei lange andauernder Ein- wirkung des Magensaftes im Vergleiche zu dem Verhalten yon sichergestellten Cytoplastinen, und

2. Die fast ausschliessliche Fahigkeit, sich bloli mit bestimmten Farbstoffen basischen Charakters zu farben.

Da man, wie bereits erwahnt, auf Grund der Arbeit "con I s r a e l u n d P a p p e n h e i m , deren Resultate ich ftir die Meerschweinchenerythrocyten zu bestatigen in der Lage bin, ftir bewiesen ansehen kann, dass die reifen S~tugererythrocyten kein Chromatin enthalten, so erscheint die Frage, ob das Stroma der

7*

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100 Vladis lav Rfi~iSka:

roten Blutscheiben des Meerschweinchens nicht aus Linin besteh% aktueU.

Auf Grund der Publikation von F r a n k S c h w a r z 1) habe ieh eine Reihe yon Versuchen ausgeffihrt, um die L6sung dieser Frage herbeizuffihren.

Den Angaben des obenerwahnten Forschers gemass, ist das~ Linin dem Chromatin gegentiber durch seine UnlSslichkeit in konzentriertem Magnesiumsulphat, Ferrocyankalium, Kupfersulphat. und in 1 ~ Monokaliumphosphat, in welchen allen sich das~ Chromatin aufl6st, charakterisiert.

Meine Versuche ergaben, dass sich die Stromata in den, ebenangeftihrten L6sungen nicht aufl6sen.

Ftigen wir noeh hinzu, was schon aus meinen fr(iher zitiertel~ Versuchen hervorgeht, dass n~,tmlich die Stromata auch im ktinst- lichen Magensafte und 20% iger Kochsalzl6sung unver~mdelr bleiben, in welchen eben auch das Linin sich, im Gegensatze zum Chromatin, mit Bezug auf den ersteren weniger 16slich, mit Bezug auf die letztere unl6slich erweist, so werden wir sicher die Schluss- folgerung nicht unangemessen finden, class d ie St r o m a t a t i e r r e i f e n M e e r s c h w e i n c h e n e r y t h r o c y t e n v o r w i e g e n d aus e i n e r d e m L i n i n e n t s p r e c h e n d e n S u b s t a n z b e - s t e h e n .

Indem ich reich vorl,~tufig mit der Konstatierung dieser Tat- sache, welche auch in keii~em Widerspruch zu den oben zitierten: Angaben der Chemiker stehen, begntige, fiige ieh noch hinzu, dass ich es in meiner nachsten, bereits obeu angektindigten Arbei~= versuchen werde, die durch diese Konstatierung zutage tretende Differenz zwischen der Struktur des gekernten und reifen Ery- throcyten nhher zu beleuchten,

Nur mit Bezug auf den Ausgang der Reaktion mit der Salzs~ture (4::3 Wasser), durch welchen die UnlSslichkeit der Stromata in dieser L~)sung, die als ein Charakteristikum des Plastins angeffihrt wird, festgestellt wurde, mSchte ich bemerken, dass nach der fast allgemeinen Xnsicht das Liningeriist des Kernes ohne Unterbrechung in das Plastingertist des Cytoplasma iibergeht, sodass bei beiden eher graduelle als qualitative Unterschiede vorausgesetzt werden kSnnen. Der erw,~hnte Reaktionsausgang

~) Die morph, und chem. Zusammeusetzung d. Protoplasmas. Breslau. 1887~

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Cytolo~sche Untersuchungen tiber die roten BlutkSrperchen. 101

kann also den Schluss, dass die die Stromata der Meerschweinchen- erythrocyten zusammensetzende Substanz dem Linin entspricht, nicht ungtinstig beeinflussen.

$oli nun auf Grund des Angeftihrten die biologische Stellung tier Saugererythrocyten prazisiert werden, so muss vor allem der Ansicht zugestimmt werden, nach welcher dieselben keine voll- kommenen, sondern nut rudimentare Zellen vorstellen. Wahrend man aber geschlossen hat, dass in denselben das Cytoplasma ttbrig bleibe, da konstatiert werden konnte, dass die Erythrocyten durctt Reifung den Kern verlieren, geht aus dem yon mir angefiihrten hervor, dass es sich um kein Cytoplasma handelt, sondern, dass im Gegenteile in den reifen Erythrocyten neben dem Hamoglobin vorwiegend eine Kernsubstanz enthalten ist. Freilich ist dies kein Chromatin, sondern die Grundsubstanz derselben: das Linin.

Nachdem das mikroskopische Bild der dutch ktinstlichen Magensaft verdauten Stromata mit dem Bilde der Blutk6rperchen, aus welchem mit Hilfe einer fast isotonischen LSsung (des mit destilliertem Wasser verdtinnten Prager Leitungswassers) bloss das H',~moglobin entfernt worden war, ftbereinstimmt, so kann sicherlich behauptet werden, dass die reifen Erythrocyten das Protoplasma in keiner anderen, als in der yon mir konstatierten Form - - namlich in Form des Lininwabenwerkes - - besitzen, dessen Alveolen ein, allem Anscheine nach aus (vielleicht auch in Wasser) 16slichen Eiweissstofl'en zusammengesetztes Paraplasma einschliessen.

Der Umstand, dass die Stromata der Erythrocyten aus einer verh~ltnismtkssig so sehr resistenten Substanz bestehen, kann vielleicht als Anpassung dieser Gebilde an ihre spezielle Funktion im Shugetierorganismus gedeutet werden. Auch dieser Umstand ,~vird reich in meiner n~tchsten Publikation besch~,tftigen.

Prag, am 21. M,~rz 1905.

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102 V l a d i s l a v Rfl~i~ka: Cytologische Untersuehungen etc.

Erkl~rung der Tafeln VI und VII.

S~mtliche Bilder sind nach den Pr~paraten genau gezeichnet bei Anwendung yon Z e is s' homog. Immersion apochr. 3 mm/Apert. 1.4 und Kompensations- vkular 12, mit Ausnahme der Fig. 9 und 10, die bei R e i c h e r t ' s Wasser-

immersion Nr. X und Ocular 4 aufgenommen wurden. Fig. 1. Die seltener vorkommende Wabenstruktur der Froscherythrocyten.

PrEparationsweise im Texte. Fig. 2 - - 8. Froscherythrocytenn, PrEparation im Texte. In Fig. 2 oben, in

4 um die ganze Peripherie, in 5 oben und in 8 in zwei Alveolen der feine, sich metachromatisch fErbende Niederschlag. In Fig. 3, 4, 5 an der Peripherie Faden, die ftir eine Andeutung des Rand- reifens angesehen werden k~nnten.

Fig. 7 u. 8. Gequollene Froscherythrocyten. Wie zu sehen, quillt die paraplas- matisehe Substanz; infolge erhShten Innendruckes sind die Alveolen- zwischenwEnde stellenweise gerissen. Das aus dem Froscherythrocyt ausgewanderte ttEmosporidium zog aus demselben einen Faden heraus. Frisches Blut. Froseherythrocyt mit dem nach der Auswanderung des H~mospo- ridiums persistierenden AusIEufer. Frisches Blut. Meerschweinchenerythrocyten. 1 bis 12 und 14 bis 16 dureh Ein- wirkung yon Wasser mud EssigsEure; 13 und 17 his 19 durch Einwirkung der Salzsaure allein dargestellt. Karbolchinablau- f~rbung.

Fig. 12. Meerschweinchenerythrocyten, welche tier l~Iagensaftverdauung unterworfen waren; 1 bis 12 nach lmonatlicher, 13 his 15 nach 12 t~igiger Einwirkung. (Nach Essigshureeinwirkung mit Karbol- chinablau gefErbt; schlecht fiirbbar).

Fig. 9.

Fig. 10.

Fig. 11.

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Archiv Emikroskop,,Tnatomie. Bd.Lt~71. TaE VL

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