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Page 1: Die Nebennierenrindenhormonausscheidung während und nach künstlichem Fieber

Jg. 29, Heft 17/lS Kurze wissensohaftliche Mitteilungen. 8~5 1. ]~{ai 195t

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DIE N E B E N N I E R E N R I N D E N H O R M ~ N A U S SCHEIDUNG W ~ H R E N D UND N A C H Kt~NSTLICHEM F I E B E R * .

VorL~ufige Mitte~lung.

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K. H. 1 % ~ und H~. ST~UDI~E~.

Aus der Medizinischen ±bteilung (Chefarzt: Priv.-Doz. Dr. HAHN) und dem ZenSrallaboratorium (Loiter: Priv.-Doz. Dr.H.L STIV])~N*Ea) des

$t~dtischen Krankenhausos 2~[annheim.

(Eingegangen am 8. November 1950.)

Zahlreiche amerfl~anische Arbeiten h~ben gozeigt, dab ein ,,stress", d. h. also die Einwirkung irgendeiner Noxe auf den normalen tierischen Organismns, zu einer H~Terplasie dor Nebennierenrinde nnd zur Mehransscheidung von sog. Corti- coiden im H a m fiihrt. Bei hypophysoktomierten Tieren dagogen fehlen diese Symptome. Gabon yon adrenocortico- tropem Itormon (ACTH) der Hypophyse haben die gleichen Folgen wie ein ,,stress". Somit ist der SchluB erlaubt, dab dot Organismus auf einen ,,stress" mi t einor Aktivierung des Systems Hypophyse-Nebennieronrinde an~wortetL

Auch wir konnten bei Anwendnng unserer Methode ~ zm" Bestimmung der Nebennierenrindenhormone im H a m nach ACTH-Gaben and schwerer kSrperlicher Anstrengung bei gosunden Minnern eine deuttich vermehrte Aussoheldung vet allem tier lt-Oxy-Cortieosteroide feststellen; die Ausscheidung der ll-Desoxycorticosteroide war dabei kaum ver/~ndert. In diesem Zusammenhang scheinen uns Ergebnisse mitteilens- wert, die wir an 4 FMlen wiit~'end und nach der Anwendung yon Pyrifer bei gesunden jungen Mi~nnorn erhalten konnten. Die Abb. 1 ist ein Beispiel ftir die anderen gleichartig verlanfonon Versuche.

Nach einer Vorperiode yon 4 Tagen, be ide r die Personen mit einer konstanten tiiglichen Zufutn: yon 5 g Kochsalz eingestellt worden waren, orfotgte eine einmaHge Gabe yon 50 E Pyrifer. Das Fieber stieg danach in gewohnter Weise auf Werte yon fiber 39 ~ an. An diesem Tage schieden die Patienten erheblich mehr ll-Oxycorticosteroide aus, die 11-Desoxyk6rper ver~nderten sich nicht deutlich. Die Chlorid- ausscheidung war an diesem Tage stark vermehrt. Am 2. nnd 3. Tag sank die Ausscheidung der ll-Oxycortieoide, vet allem aber die der 11-Desoxycorticoide untor die nol~aalen Werte ab. Damit ging gleiehzeitig eine leieht verminderte Wasser- and vet allem abet eine deutlich erniedrigte Chloridausschoi- dung einher. Erst naeh einigen Tagen steltten sieh die normMen Verhiltnisse wieder her. Besonders bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dab wir boi mehreren F/fllon yon lobster Pnemnonie fast die gMehen Beobaohtungen wie beim Pyriferversuch maohen konnten. Aueh hier fanden wir im Beginn der Erkrankung eine erhShte Nebennierenrinden- Hormonausseheidung, der eine Phase mi t Erniedi.igung ~md schlieBlich Riickkehr der Ausscheidung zur Norm folgto. Noben den hier kurz mitgeteflten Befundon haben wir in Mien Fallen aueh die garnstoff- and Harnsaureausseheidung, die

* Nach einem vet der l~edizinischen Gesellschaft in Freibt~rg am 27. 10. 50 gehalgenen ¥ortrag.

Bewegungen im Kalium- und Chloridgehal~ des Blutes, sowie die Blutbilder untersucht. Eine ausffihrliche Darstollung und Bespreehung allot Ergebnisse wird an anderer SteUe erfolgen. Hier sei nur angedeutet, dab w i r e s ffir mSglieh halten, dab die klinisch gfinstige Wirkung yon kfinstlichem Fieber auf der Aktivierung des Systems Hypophyse-Neben- nierenrinde beruht. Die hier wiedergegebcnen Verh/~Itnisse entsprechen nicht ohne weiteres einem ,,stress" im strengen Sinne SELY]~s. Besondere Aufmerksamkeit verdient der bier erneut, aber umgekehrt als erwartet, zum Ansdruck gekommene Zusammenhang zwischen Cortin- nnd Chloridausscheidung ~.

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Abb. I. NaCl-, Wasser-, ll-Oxycorticoid- and ll-Desoxycorticoid- ausscheidung im Ham vet, w~hrend and r~ch 50 E Pyrifer.

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~ B E R DEN H I P P U R S ~ U R E T E S T NACH QUICK.

Von LUDWIG STADLER und GERHARD FETZNER.

Alls der M:edizinischen Universit~tsMinik :Freiburg i. Br. (Direk~or: Prof. Dr. ]5. ItErL~tEy~R.)

(Eingegangen am 8. November 1950.)

Im deutsehen Schrifttum 2, 4, 2i sind in den letzten Jahren Arbeiten fiber Leberfunktionsprtifung mit dem Hippursinre- test naoh QvIcx bei Lnngontuberkulose oder Leberkrank- heiten ersehienen, in denen die angegebene Methode wosent- lieh yon der Originalmethode QuIc]~s, wie sic in Amerika allgemein gebr/iuchlich ist, abweicht, ohne dab Arboiten fiber Normalwerte, die nach diesen Methoden gefunden wiren, bekannt sind. Urn Vorwirrungen im deutschen Sehrifttum zu vorhfiten, sei die Originalmethodo Qmczs wiedorgegeben, wie er sie 1933 i° bekanntgegeben und 1945 nnd spi ter n, i~, la, i4, i5, i~ best~tigt hat. Zahlrciehe andere Autoren 6, 7, is, 19 haben die Methode nachgepr/ift und best/~tigen die Normal- werte QmcKs.

Prinzip. Zugeffihrte Benzoesaure wird in der Leber mit Glykokoll zu Hippursiiure synthetisiert (endotherme Reaktion). Die Bereitstellung yon GlykokolI und die fermentative Syn. these geschieht nnr in der ungeschadigten Lebor. Voraus- setzung ffir die Bewertung des Testes ist eine ungestSrte Ausseheidungsfunktion der Nieren i~.

QuICK hat eine orale z0 und eine intravenSse i~ Methode angegeben.

Oral. 5,9 g Natriumbenzoat, in einem halben Glas Wasser aufgel6st, werden morgens ntichtern (odor nach kleiner Mahl- zeit aus Kaffee nnd Brot) vom Patienten getrunken, naehdem er direkt da re r Wasser gelassen hat. In den nachsten 4 Std wird jewoilig in stfindlichen Por~ionen die Harnmenge ge- sammelt, gemessen and mit 1--2 Tropfen Toluol konserviert.

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