Transcript

Hauptbeiträge

Zusammenfassung: Die Funktion der psychodramatischen technik des Doppelns ist das Verba-lisieren der inneren Befindlichkeit der ProtagonistInnen. Dies ist im psychoonkologischen Setting besonders hilfreich, und zwar in einer nicht klassischen Form des Doppelns auf der Begegnungs-bühne und als ,inneres‘ Doppeln des Therapeuten. Ausgehend von psychodramatischen Theorien über das Doppeln wird an Fallbeispielen aus der Psychoonkologie die Anwendung dieses ,inneren Doppelns‘ durch den Therapeuten exemplarisch deutlich gemacht.

Schlüsselwörter: Doppeln · Doppelgänger · Psychodrama · Psychoonkologie · Begegnung

Double happiness and distress of the therapist – the psychodramatic double technique in psychooncology

Abstract: The function of the psychodramatic double technique is the verbalization of the mental state of the protagonists. It fits in the particular purpose of the psychooncological setting, in fact in a non-classical form to double in the face-to-face encounter on the therapeutic stage and as ‘inner’ double of the therapist. Based on psychodramatic theories I will show in case reports the practical work in psychooncolgy of this ‘inner’ double technique of the therapist.

Keywords: Double · Psychodrama · Psychooncology · Encounter

1 Unterschiede zwischen Psychoonkologie und Psychotherapie

Psychoonkologie ist die professionelle Begleitung und Behandlung psychosozialer Belastungen von PatientInnen während und nach einer Krebserkrankung. Als komple-mentäre Maßnahme ist sie Bestandteil der onkologischen Therapie. Dieses Angebot soll

Z Psychodrama SoziometrDOI 10.1007/s11620-013-0195-8

Doppelgängerglück und Doppelgängerleid der TherapeutInnen – Die psychodramatische Technik des Doppelns in der Psychoonkologie

Birgit Zilch-Purucker

© Springer Fachmedien Wiesbaden 2013

Dr. med. B. Zilch-Purucker ()Schermbecker Landstr. 88,46485 Wesel, DeutschlandE-Mail: [email protected]

2 B. Zilch-Purucker

in jeder Krankheitsphase sowohl für PatientInnen als auch Angehörige zugänglich sein (Tschuschke 2005).

Psychoonkologie ist anders als Psychotherapie! So ist es ein an Krebs erkrankter Mensch (oder dessen Angehöriger), der sich zu einem Gespräch bereit erklärt, manchmal aus eigener innerer Motivation, häufiger, weil andere (Angehörige, Ärzte, Pfleger, Sozial-arbeiter) meinen, ,darüber sprechen‘ wäre sinnvoll. Dieser Mensch ist bedroht – durch die Krankheit und die möglichen Folgen –, der Tod ist gedanklich anwesend. In dieser exis-tentiellen Krise, neu in Beziehung zu treten, zu einem fremden ,Psycho‘-Gegenüber, ist eine Herausforderung eigener Art. Die Gesundheit ist verloren und neue Rollen müssen (manchmal leidvoll) gelernt werden. In dieser Phase ist es schwer, die eigenen Bedürf-nisse wahrzunehmen und zu leben, besonders wenn sich zusätzlich zur körperlichen Erkrankung eine psychische Störung einstellt. Je nach epidemiologischer Untersuchung existiert ein bestimmter, nicht immer identischer Anteil von psychischer Komorbidität bei chronischen körperlichen Erkrankungen (Schüßler et al. 2011, S. 603–613). Diese wird häufig nicht erkannt (Söllner et al. 2001, S. 179–185).

Die Psychoonkologie ist einerseits ,präventiv‘, indem sie früh, d. h. ab Diagnosestel-lung, der Entwicklung von psychischen Störungen entgegenwirkt. Andererseits ist Psy-choonkologie auch ,therapeutisch‘, denn abhängig davon, welche Krankheitsverarbeitung (Coping) und welche soziale Unterstützung vorhanden ist, beeinflusst dies die Compli-ance der onkologischen Behandlung und somit indirekt den Krankheitsverlauf und die subjektive Lebensqualität (Hürny und Schwarz 2011, S. 981).

Wie in der Psychotherapie zielt die Psychoonkologie darauf ab, Leidenszustände mit psychologischen Mitteln zu behandeln (Strotzka 1975, S. 4), allerdings ist der Zeitrahmen offen. Denn die aktuelle körperliche Befindlichkeit bestimmt und begrenzt die Dauer (der einzelnen Gespräche und der Begleitung insgesamt). Mal wird eine längere therapeu-tische Beziehung möglich, wenn die Krankheit sich in Remission befindet. Mal bricht eine Beziehung ab, wenn der Patient aufgrund der Progredienz des Tumorleidens seine kognitiven Fähigkeiten verliert (z. B. ins Delir fällt oder durch Gehirnmetastasen verwirrt wird). Mal ,ist‘ die psychoonkologische Begleitung einfach beendet, weil die durch die Krankheit ursprünglich verursachten Leidenszustände sich entaktualisert haben oder eine zufriedenstellende Lebensqualität subjektiv erreicht ist. Je nach Verlauf der körperlichen Erkrankung können sich deshalb die (Therapie-)Ziele sehr schnell ändern. Ziele in der Psychoonkologie orientieren sich mehr an den Wünschen der Patienten als an einer dia-gnostizierten Psychopathologie – dem Wunsch nach besserer Bewältigung der Krankheit und der medizinischen Behandlung, dem Wunsch zu verstehen („Warum ich?“, „Warum jetzt?“, „Warum diese Krankheit?“), dem Wunsch nach Veränderung und Lebensbilan-zierung, dem Wunsch nach Minimierung des begleitenden psychosozialen Leidens und häufig genug der Wunsch nach ,Heilung‘ (Söllner 2012).

Setting und Inhalte ändern sich schnell. Bei Progress der Krebserkrankung kann ggf. das Gespräch nicht mehr im Sitzen oder in einem separaten Raum stattfinden, sondern am Bett mit Mitpatienten im Krankenzimmer. Inhaltlich kann es von einer supportiven Therapie (Wöller und Kruse 2010, S. 13 und S. 343) in der adjuvanten oder palliativen Situation zu einer Sterbebegleitung wechseln. Durch die existentiellen Themen ist die persönliche Präsenz des Therapeuten gefordert. Es geht um Halten und Aushalten von Gefühlen und Phantasien, es geht in der Therapie um ,containing‘ in einer sicheren the-

3Doppelgängerglück und Doppelgängerleid der TherapeutInnen ...

rapeutischen Beziehung (Bion 1962). Bion beschreibt in seiner Theorie von Container und Contained, dass durch die Aufnahme von projizierten Inhalten der Patienten (z. B. unerträglicher negativer Emotionen) in die Psyche des Therapeuten die Inhalte vom Therapeuten so verändert werden, dass diese vom Patienten wieder – nach einem wohl-wollenden Angebot – aufgenommen werden können. Winnicott (1974) spricht vom ,hol-ding‘ – einer mütterlich haltenden Funktion des Therapeuten mit der Bereitstellung einer fördernden Umwelt (,facilitating environment‘). Zudem ist auch das ,Prinzip Antwort‘ (Heigl-Evers und Nitschke 1991, S. 115–127), d. h. die eigenen Affekte und Urteile als Therapeut selektiv zu benennen, wichtig in der psychoonkologischen Arbeit.

Krebs als Krise führt zu einer Destabilisierung des Ich, weshalb in der Psychoonko-logie immer auch die Struktur des Klienten in den Fokus rückt. Allerdings ist nicht die Strukturänderung das primäre Ziel, sondern die Ich-Stärkung durch bessere Krisenbe-wältigung (Coping), verbesserte soziale Beziehungen, Ressourcenaktivierung, die Suche nach persönlichem Sinn, das Wiederherstellen von Selbstwert und Autonomie (Ange-nendt et al. 2007, S. 3 und Dorn et al. 2007, S. 6).

2 Das Format Psychodrama in der Psychoonkologie

Psychodrama hat viele Anwendungsgebiete (Stadler und Kern 2010, S. 16). Psychodrama ist eine ,Einladung zur Begegnung‘ (Stadler und Kern 2010, S. 10). Sich zu begegnen, dazu lädt auch die Psychoonkologie ein: PsychoonkologInnen bieten sich als ein mensch-liches Gegenüber an und öffnen damit einen neuen Interaktions- und Lebensraum.

In der psychoonkologischen Begleitung psychischer Beschwerden während und nach einer Krebserkrankung werden viele Verfahren einzeltherapeutisch oder im Gruppenset-ting eingesetzt (Angenendt et al. 2007, S. 18–21) und sind in ihrer Wirksamkeit erprobt (Söllner und Keller 2011, S. 1011). Die meisten PsychoonkologInnen arbeiten metho-denübergreifend integrativ, eben weil die Therapie den Bedürfnissen der PatientInnen angepasst sein muss.

Psychodrama in der Psychoonkologie ist beschrieben worden von Frede (1992) und Konteh (2008). Beide stellen die Grundhaltung des Psychodramas ausführlich dar und nutzen psychodramatische Methoden in der Psychoonkologie. Zum einen ist es der sys-temische Ansatz im Psychodrama, der in der Psychoonkologie wichtig ist. Frede (1992, S. 26) beschreibt, dass nicht der Patient schwierig ist, sondern die Lage, in der er sich befindet. In der konkreten Arbeit ist der Fokus über die PatientInnen hinaus erweitert, auch die Angehörigen und die Versorgungsstrukturen geraten in den Blick, um in der Gesamtsituation hilfreich zur Seite zu stehen. Zum anderen aktiviert das Psychodrama die salutogenen Ressourcen. Mit der Diagnose Krebs erlebt man als PatientIn und Ange-höriger Ohnmacht und Ausgeliefertsein. Sich wieder zur AkteurIn/RegisseurIn des eige-nen Lebens zu machen und sich gestaltend zu erleben, fördert Psychodrama mehr als andere Methoden (Bender und Stadler 2012, S. 6).

So zielt eine ,psychodramatische‘ Psychoonkologie darauf: dass sich Krebskranke in ihrem Erleben und Verhalten verstehen lernen, in den situativen Anforderungen in der neuen ,Patientenrolle‘ rund um die Diagnose und Therapie einfinden können, und ,krea-

4 B. Zilch-Purucker

tiv‘ und ,gesund‘ mit ihrer Erkrankung umgehen lernen, indem sie sich den immer wieder neuen anderen Rollenanforderungen anpassen.

Wichtig erscheint mir, dass Frede (1992, S. 37) auch von ,Heilung durch Begegnung‘ spricht. Sie verweist auf das Teleprinzip Morenos und die ,therapeutische Liebe‘. Sie ver-steht darunter u. a.: „– dass ich den Patienten in seiner spezifischen Situation als eigenstän-dige Person respektiere und bejahe, ihn ohne Vorbehalte und Wertungen als den annehme, der er zu sein behauptet, ohne zu argwöhnen, dass er im Grunde anders sei… – dass ich mich darum bemühe, die Anforderungen des Augenblicks wahrzunehmen, die ganz kon-kreten, unmittelbar anstehenden Probleme zu erkennen (einschließlich der Bedürfnisse des Körpers!) und mich für Lösungen einzusetzen bzw. Unlösbarkeit gemeinsam mit dem Patienten auszuhalten, – dass ich nicht von mir, sondern vom Patienten her denke, dass ich ihm gebe, was er wirklich braucht, dabei die Bedürfnisse des Patienten gelegent-lich vorwegnehme (nicht erst abwarte – wie in ,konventioneller‘ Therapie –, bis er seine Wünsche in Worten ausdrückt), ohne ihm jedoch etwas aufzudrängen, was er nicht selbst wirklich möchte (…).“ (Frede 1992, S. 38 f.).

Hier hat Frede das beschrieben, was ich als ,inneres Doppeln‘ im Prozess mit Krebs-kranken versuche, in die Tat umzusetzen.

3 Doppeln bei Moreno

Doppeln ist eine grundlegende Technik des Psychodramas (Krüger 2009, S. 123 sowie Hutter und Schwehm 2009, S. 135). Jemand, der doppelt, ist nach Moreno „eine geschulte Person, geschult darin, die gleichen Verhaltensmuster, die gleichen Gefühlsmuster, die gleichen Gedankenmuster, die gleichen Muster verbaler Kommunikation, die der Patient hervorbringt, zu produzieren. Nun brauchen wir natürlich dieses Doppel nicht nur als einen ästhetisch Handelnden, sondern um Zutritt zum Bewusstsein dieser Person zu erhalten und um diese Person zu beeinflussen.“ (Hutter und Schwehm, 2009, S. 323). Für Moreno entwickelt das Doppeln Identität (Hutter und Schwehm 2009, S. 330).

So vergleicht er das Doppeln mit der Mutter-Kind-Interaktion. „Ich wüsste gern, ob Sie schon einmal eine Mutter zu ihrem Baby haben sprechen sehen. Sie küsst und zwickt es. Wenn das Baby lacht oder alle möglichen Arten von Geräuschen von sich gibt, spricht sie noch mehr zu ihm. Natürlich freut sich das Baby darüber, aber es versteht kein ein-ziges Wort, das sie sagt; das jedoch interessiert die Mutter nicht. Sie spricht für das Baby und für sich selbst und hat ihren Spaß dabei. (…) Das ist wirklich die Technik des Dop-pelns, angewandt auf unprofessionelle Weise in einer natürlichen Situation.“ (Hutter und Schwehm 2009, S. 325). In Morenos Rollentheorie dient dies nach den psychosomati-schen Rollen (und der Erfahrung des eigenen Körpers) zum Aufbau psychodramatischer Rollen, um „das zu erfahren, was wir ,Psyche‘ nennen.“ (Hutter und Schwehm 2009, S. 319).

Doppeln als Technik interpretiert Befindlichkeiten und strebt eine Integration auch abgespaltener oder verdrängter Anteile an, d. h. heil werden mit sich. Ich versetze mich (als TherapeutIn im Monodrama, aber auch in Leitungen in einer Gruppe) in die ,Lage‘ des Protagonisten oder der Protagonistin, d. h. ich nehme seine bzw. ihre Körperhaltung ein, ich spüre gefühle und gedanken und spreche sie aus, manchmal auch das, was der

5Doppelgängerglück und Doppelgängerleid der TherapeutInnen ...

Protagonist (noch) nicht spürt, nicht aussprechen kann, nicht fühlt, abgespalten hat. Damit werde ich ein ,Doppelgänger im Geiste‘. Ich wähle eine von vielen möglichen Interpretationen aus und schaue, ob sie der Protagonist oder die Protagonistin annehmen kann, ob sie stimmig für ihn/sie ist.

Eine Indikation des Doppelns sieht Moreno im ,Spontaneitätsdefizit‘ des Patienten bzw. der Patientin (Hutter und Schwehm 2009, S. 288). Doppeln befreie den Patienten „von seinen Fesseln“, indem es neue Interpretationen in den therapeutischen Raum bringt (Hutter und Schwehm, 2009, S. 288). Nur wenn Spontaneität wirksam ist, könne ein krea-tiver Prozess in Gang kommen (Hutter und Schwehm, 2009, S. 284). Vielleicht auch des-halb, weil ja das erste ,psychodramatische Gesetz‘ nach Moreno lautet: „Stell dich selbst an die Stelle des Opfers von Ungerechtigkeit und teile seine Verletzung. Tausche die Rolle mit ihm.“ (Hutter und Schwehm 2009, S. 456). Doppeln so verstanden, bedeutet, gedanklich den Rollentausch mit der ProtagonistIn zu vollziehen und die Verletzung im therapeutischen Ich zu spüren, bevor sie wieder nach außen bezeugt wird.

4 Doppeln bei nachfolgenden Autoren

Von Ameln et al. (2009, S. 60–68) beschreiben die Technik des Doppelns für das Grup-pensetting. Korrekt angewendet heißt dies, dass das Doppel seitlich hinter den Prota-gonisten tritt und in der ersten Person spricht (d. h. Doppelregel ,ich…‘-Form), so als wäre er der Protagonist. Doppeln könne dem Spiel entscheidende Impulse geben durch emotionale Tiefe und ggf. eine Katharsis einleiten.

Als Indikation sehen die Autoren die Aufgabe, den Protagonisten emotional zu stüt-zen und/oder zur Selbstexploration (bis hin zu ,blinden Flecken‘) anzuregen. Doppeln könne auch die verschiedenen Persönlichkeitsanteile des Protagonisten sichtbar machen. Darüber hinaus könnten „Klientinnen mit schweren strukturellen Defiziten oder in exis-tentiellen Krisen“ durch Doppeln gestützt werden. Die Autoren unterscheiden elf Arten des Doppelns.

Einfacher ist da die Zweiteilung Krügers (1997, S. 116–130) zu lesen: Er unterschei-det die Technik des 1) intrapsychisch verbalisierenden Doppelns und des 2) interaktio-nell mitagierenden Doppelgängers. Ziel der so eingesetzten Doppeltechnik sei es, die „Beziehung zu sich selbst (wieder) neu zu entwickeln“ (Krüger 1997, S. 116). Im intra-psychisch verbalisierenden Doppeln fasse „der Leiter zuerst das in Worte, was außen bildhaft szenisch zu sehen ist, dann die innere Wahrnehmung der Protagonistin von sich selbst und zuletzt erst den zugehörigen Affekt“ (Krüger 1997, S. 118). In diesem Sinne versteht Krüger das Doppeln als ,Wahrnehmungs- und Verbalisierungsarbeit‘. Indem die Sprache genutzt werde, werde das körperliche Handeln durch sprachliches Handeln ergänzt und strukturiere so das Ich-Erleben. Krüger (1997, S. 119) beschreibt dies als das Wiederherstellen von Auto-Tele oder Selbsterkenntnis. Im Unterschied zu vorher hat der Protagonist durch das Doppeln im Therapeuten einen ,kraftvollen Begleiter‘. Dies wird besonders deutlich in der Technik des mitagierenden Doppelgängers, der sich für die Selbstverwirklichung des Protagonisten in der Szene einsetzt. „Ein(e) interaktionell mitagierende(r) Doppelgänger(in) wird gewöhnlich vom Therapeuten eingesetzt in Spiel-situationen, in denen es keinen Ausweg zu geben scheint aus der Angst vor dem Tod, der

6 B. Zilch-Purucker

Angst vor absoluter Einsamkeit, der Angst vor absoluter Leere und der Angst vor dem Absurden. Es ist dringend indiziert bei körperlicher und seelischer Traumatisierung, in denen das Körper-Selbst-Empfinden und die eigene Perspektive in der Szene verloren-gegangen sind.“ (Krüger 1997, S. 121).

Für Krüger übernimmt der Therapeut beim Doppeln die „fixierte kreative Selbststeue-rung in seine eigene innere kreative Selbststeuerung auf und erkundet stellvertretend für den Patienten die Wege und Blockaden von dessen Selbststeuerung. Beim Doppeln als Psychodramatechnik läßt er aber durch Verbalisieren und/oder aktionales Handeln (Dop-pelgänger) den Patienten an dem stellvertretenden Verdauungs-, Integrations- und Ver-arbeitungsprozess teilhaben.“ (Krüger o. J., S. 5). Krüger versteht Doppeln als Hilfe zur ,Mentalisierung‘, ein Konstrukt, das von Fonagy, Gergely, Jurist und Target (2011) in die psychotherapeutische Sprache eingeführt wurde.

Frede (1992) unterscheidet zwei Formen des Doppelns: das einfühlende und das stüt-zende Doppeln. „Zum Doppel-Ich des Patienten zu werden, bedeutet die Position des Zuschauers zu verlassen, sich auf die innerste Problematik des Patienten einzulassen und zu versuchen, seine Gefühle nicht nur von außen zu betrachten, sondern von innen heraus zu verstehen.“ (Frede 1992, S. 83). „Als Doppel-Ich teile ich nicht nur die schmerzhaften Gefühle des Patienten, sondern auch seine Gefühle der Hoffnung, Freude und Zuver-sicht.“ (Frede 1992, S. 84). Frede spricht die Bereitschaft an, durchgängig zum zweiten Ich des Patienten zu werden. Letztendlich sei ein gefühlsmäßiger, imaginativer Rollen-tausch die Grundlage jeder treffenden Doppeläußerung (Frede 1992, S. 224). Sie warnt allerdings vor der Gefahr der Identifizierung bei dieser Technik: „Ich muss den Patienten hören, mir aber meiner eigenen Gefühle bewußt sein, so dass ich diese nicht auf den Patienten übertrage.“ (Frede 1992, S. 85).

Doppeln hat für Frede (1992, S. 86) drei Funktionen: es ist eine Form der Beziehungs-aufnahme, der Begleitung und des stellvertretenden Handelns. In der Begleitung unter-stützt man den ,Solisten‘ in seiner eigentlichen Melodie auf der Suche nach Lösungen. Stellvertretend für den Patienten handeln sei besonders dann wichtig, wenn der Patient nicht mehr dazu in der Lage ist, seine Bedürfnisse in Handlung umzusetzen, so werde das Doppel-Ich „zum verlängerten Arm des Patienten – zum handlungsfähig gebliebenen Teil seiner Person“, vor den es sich zu stellen gehöre, „wenn bestimmte Verordnungen, Vorschläge oder andere Verhaltensweisen von Ärzten, Pflegepersonal oder Angehörigen den Wünschen des Patienten – so wie er sie mir in vergangenen Gesprächen mitgeteilt hat – zuwiderlaufen, er sich die Auseinandersetzung mit der betreffenden Person aber nicht (bzw. nicht mehr) gewachsen fühlt.“ (Frede 1992, S. 92).

Nach Frede hat das Doppeln folgende Auswirkungen auf Patientenseite: 1) die Förde-rung der Selbstauseinandersetzung, 2) die Förderung der Selbstannahme, 3) die Förde-rung von Vertrauen in das eigene Dasein, 4) die Unterstützung des Erlebens von eigener Identität. Auf der therapeutischen Seite fördere das Doppeln die Wahrnehmung für die Lage des Patienten und begünstige eine Haltung, zu prüfen, „inwieweit Angst, Ärger, Zorn und andere Gefühle des Patienten nicht tatsächlich berechtigt, d. h. auf konkrete Anlässe zurückzuführen sind“ (Frede 1992, S. 99).

7Doppelgängerglück und Doppelgängerleid der TherapeutInnen ...

5 Doppeln in der Psychoonkologie

Die Diagnosemitteilung wird von vielen Autoren als ,Psychotrauma‘ bezeichnet (Dorn et al. 2007, S. 37 und Ditz et al. 2006, S. 110), mit der Folge von kognitiven, emotiona-len und sozialen Störungen. Herrschbach hat unter diesen Gesichtspunkten das Erstge-spräch zur Diagnostik psychosozialer Belastungen bei körperlich Kranken manualisiert (Herrschbach und Heußner 2008, S. 80). Dieses Instrument ist ein guter diagnostischer Leitfaden zur Festzustellung, wie viel psychosoziale Belastung vorhanden ist. Je mehr kognitive Störungen (Konzentrations- und Gedächtnisstörungen bzw. Derealisationen) vorhanden sind, desto mehr ,inneres Doppeln‘ ist notwendig. Ziel ist dabei die Stärkung der Ich-Funktionen der PatientInnen.

Typischerweise gibt es – durch die Krebsdiagnose ausgelöst – angehaltene innere Wahrnehmungsprozesse beim Betroffenen. Der Schock (die Angst) ist so groß, dass die Sprache und die Verbalisierung ausfällt, ,eingefroren ist‘, Entscheidungen fallen sehr schwer und überfordern. Dadurch wird die Herausforderung ,Krebs‘ und die Anpassung an die neue, sehr veränderte Situation nicht beschritten. Stattdessen ist eine Bedrohung so lebhaft da, dass Lähmung und Ohnmacht die Handlungsfähigkeit blockieren. In dieser Situation hilft das Doppeln, die angehaltenen Prozesse wieder in den Fluss zu bringen. Es ist zunächst ein in Sprache fassen der ,schockstarren‘ Gefühle und Gedanken, damit dann Handlungen und Entscheidungen möglich werden. Es kommt ,Spontaneität‘ dazu – würden vielleicht Moreno und Krüger sagen.

Diese Spontaneität ist zunächst die des Therapeuten in seiner Rolle als doppelgängeri-sches Hilfs-Ich des Klienten, sollte aber durch Ressourcenaktivierung in den Handlungs-drang des Krebskranken (und seiner Angehörigen) übergehen. Auch im weiteren Verlauf der Erkrankung gilt es immer neue Wahlen zu treffen, und auch hier hilft das Doppeln, um für sich, als an Krebs erkrankter Person, ,sichere‘ und ,selbstwirksame‘ Wege zu finden.

Doppeln verstehe ich in dieser Funktion als wechselseitiges Erkunden und Weiterent-wickeln der inneren Welt. Angesichts existentieller Entscheidungen ist es die Entwick-lung weg von einem Äquivalenzmodus hin zu einem Als-Ob-Modus (Fonagy et al. 2011) und damit ist wieder ein Spiel mit Realität möglich, dadurch gewinnen KlientIn und The-rapeutIn mehr Distanz und Freiheitsgrade zum Geschehen des Körpers, ausgehalten von einem Miteinander in der ,Begegnung‘.

Dieses Doppelgängerspiel ist manchmal lustvoll, manchmal voller Leid. Das Gegen-über stützt die Wahrnehmung und nimmt Anteil. Und macht die Gefühle dadurch erst aushaltbar und kontrollierbar. Was heißt das konkret?

6 Kasuistiken

Fallbeispiel 1. Ich begegne Frau F., einer attraktiven 44 Jahre alten Frau mit langen schwarzen Haaren, am Tag nach der Brustkrebsoperation in einem 3-Bett-Zimmer. Sie liegt im Bett, daneben sitzen sehr nah die Mutter und etwas ferner der Vater. Das Gesicht ist gerötet, ich erhalte eine schweißnasse Hand zu Begrüßung. Ich stelle mich (als Psy-choonkologin) und mein Angebot (ein Gespräch miteinander über die neue Situation zu führen) vor und frage nach ihrer Bereitschaft dazu. Sie willigt ein, wir verabreden uns für

8 B. Zilch-Purucker

den nächsten Tag, denn heute fühle sie sich wegen anhaltenden Schwindels dazu außer-stande. In dieser realen Szene spüre ich Enge und Anspannung.

Am nächsten Tag erfahre ich, dass die Patientin alleinerziehend ist, eine 19 Jahre alte Tochter und einen 24 Jahre alten Sohn hat. Vom Partner habe sie sich vor 13 Jahren getrennt. Sie wohne in einer Wohnung in der Nähe der Eltern zusammen mit ihrer Toch-ter, der Sohn sei zum Studium ausgezogen. Sie sei Heilpädagogin und arbeite mit autisti-schen Kindern in einem Wohnheim auf halber Stelle und sei gerade dabei gewesen, sich zusätzlich selbständig zu machen. Es lägen zwei schreckliche Jahre hinter ihr – sie habe sich ,gerade berappelt‘ nach dem traumatisierenden Tod des ehemaligen Partners 2010, einer Depression mit beruflichem burn out und einem Bandscheibenprolaps. Und ,jetzt das‘: der Brustkrebs.

Ich doppele als Beziehungsaufnahme, indem ich davon spreche, dass das ja ,schwin-delig‘ mache, diese ständig neuen Katastrophen. Darauf kann sie gut eingehen. Das habe sie wirklich ,umgeworfen‘. Sie sei so müde, immer wieder neu anfangen zu müssen und immer stark sein zu müssen, z. B. für die Kinder.

Ich beschreibe meine Wahrnehmung der ersten Begegnung, einerseits die Eltern so nah, andererseits sie angespannt im Bett und doppele: „Ich hätte mich sehr hilflos und ausgeliefert gefühlt in dieser Lage, diesem Schwindel gegenüber, aber auch jetzt an Brust-krebs erkrankt zu sein. Das ist ja unbegreiflich, unfassbar. Sie ringen damit, wieder Fuß zu fassen.“ Anders als im klassischen Setting füge ich nach der Ich-Form den Konjunktiv an – damit wird der Patientin deutlich, dass ich ihre Rolle angenommen habe, es aber noch eine Differenz gibt: Ich bin Therapeutin im Als-ob-Modus als Patientin. Ich biete der Patientin meine Wahrnehmung an und lasse ihr die Wahl, diese Sicht auf die Situation zu teilen. Ich deute ihre körperlichen Bedürfnisse (den Schwindel) und suche die Lösung (Halt finden). Damit denke ich von der Patientin her und gebe ihr, was sie braucht. Ich biete es ihr in Sie-Form an (Fuß fassen), noch nicht einmal in Frageform. Damit gehe ich von der äußeren sichtbaren Situation zur inneren Wahrnehmung, um schließlich beim zugehörigen Affekt zu enden. Nachdem die Patientin zustimmend nickte, fahre ich fort: „Ich hätte viel Angst und wäre angespannt.“ Dies bestätigt die Patientin. Angst sei ihr Lebensgefühl, das sie aber mit niemandem teilen könne – weder in der Familie noch mit Freunden –, sie dürfe ja keine Schwäche zeigen. Sie fühle sich sehr einsam.

Wir vereinbaren weitere Gespräche im Verlauf der primären Therapie (unter primärer Therapie bei Brustkrebs ist die empfohlene Erstlinientherapie zu verstehen: Operation, Bestrahlung und Chemotherapie). Im nächsten Gespräch wird klar, dass der Schwindel die Patientin auch nach der stationären Entlassung nicht verlassen hat, was sie nicht verstehen kann. Doppelnd biete ich ihr Gründe für den Schwindel an: „Für viele Menschen ist eine Krebsdiagnose sehr erschreckend und das Gespenst des Todes geht um, das kann schon ziemlich schwindelig machen. Diese Angst zu sterben.“ Nun kann sie ihre Angst ausspre-chen, dass „der Krebs ihr das Leben raube.“ Und: „Es ist alles zum Kotzen.“ 80 % von ihr wolle leben, 20 % glaube, dass sie an dieser Krankheit sterben werde. Sie müsse sich jetzt zusätzlich für eine Chemotherapie entscheiden und schwanke. Die Übelkeit würde in der Chemotherapie nicht besser. Überhaupt sei alles so ein Hin- und Hergerissen sein.

Ich stelle mit der Patientin zwei Stühle auf und fülle diese: Dabei lasse ich die Patien-tin nacheinander darauf sitzen und bitte sie, alles was sie denke, fühle und tue auf dem „Lebensstuhl: Ich will leben.“ und dem „Sterbensstuhl: Ich werde sterben“ auszuspre-

9Doppelgängerglück und Doppelgängerleid der TherapeutInnen ...

chen. Ich lasse sie wiederholt hin und her pendeln zwischen den Stühlen, wobei ich einzelne Themen doppelnd hinter ihr stehend verstärkend wiederhole bzw. einfühlend interpretiere. Auf dem ,Lebensstuhl‘ kommt ihr Wunschtraum ,Italien‘ zu Wort, die Idee, alles hinter sich zu lassen, keine Verantwortlichkeiten mehr einzugehen, mehr für sich zu leben, ganzheitlich zu arbeiten in einer Kommune, gesund für Körper und Geist. Auf dem ,Sterbensstuhl‘ kommt ihr alter Trott zu Wort, immer weiter zu machen, machen zu müs-sen, um Geld zu verdienen, ,business as usual‘, drei Jobs nebeneinander, ihr Unwillen, ihre Wut: „Ich müsste mal klaren Tisch machen – mit vielen: Vater, Mutter, Sohn, Tochter, das ist hier nicht gesund, wozu überhaupt, das macht keinen Sinn.“

In der Nachbesprechung doppele ich diese Ambivalenzen erneut, und erkläre, dass so eine Krebserkrankung viele einlädt, eine Lebensbilanzierung zu machen und ich sehr den Eindruck hätte, dass sie sich frage, wofür sie lebe und wie sie ihr Leben gestalten wolle. „Ich kann ihren Schwindel sehr gut verstehen. In Ihrer Lage würde es mir ähnlich gehen. Alles Neue ist erst mal ungewohnt und ängstigend. Da kann es einem schon schwindlig werden. Und dass man sich noch zusätzlich für oder gegen die Chemotherapie entschei-den muss, unter Zeitdruck. Das ist schon ziemlich überfordernd, was da alles gleichzeitig passiert.“

Im folgenden Termin ist der Schwindel einer ,Enge im Hals‘ gewichen und der Angst, in Panik zu verfallen. Sie zwinge sich ,ruhig zu atmen‘. Thema dieser Stunde ist die Frage Chemotherapie ja oder nein, obwohl sie es schon beantwortet habe: weil es der ,sicherste‘ Weg sei, werde sie die Chemotherapie machen. Sie erzählt von Identitätsängsten: „Wer werde ich sein ohne meine Haare? Bin ich dann überhaupt noch da?“ Um diese Vernich-tungsängste mit auszuhalten und den wirklichen Verlust deutlich zu machen, doppele ich bestärkend einerseits ihre Wahrnehmung („Da nehmen Sie etwas vorweg, was wirklich schwierig ist, für viele Frauen, den Verlust der Haare. Das wäre auch für mich schwierig. Die Haare gehören ja zu meinem Selbstbild. Nur mit Haaren bin ich attraktiv für andere. Und Sie haben ja sehr schöne lange Haare. Wie werden die anderen wohl reagieren? Werden die mir zur Seite stehen, wenn ich ohne Haare bin, mich so verändere?“) – ande-rerseits suche ich stellvertretend mit der Patientin nach Lösungen („Was sage ich denn zu Leuten auf der Straße, wenn es soweit ist? Was möchte ich hören – von meiner Familie/ von Freunden? Wie könnte ich damit umgehen – will ich eine Perücke, Tücher, oder kann ich die Glatze stolz zeigen?“).

Indem ich innerlich in der Fragehaltung bleibe, mit dem „Und was tun Sie dann?“, erhalte ich stellvertretend das Ich der Patientin, weil ich es ihr unterstelle („Ich weiß, dass Sie handeln werden, und es wäre schön, wenn Sie so handeln könnten, dass es Ihnen gut tut, im Zusammensein mit den anderen.“). Und ich biete Begleitung auf der Begegnungs-bühne an: „Ich bleibe an Ihrer Seite, wir können darüber sprechen, ich bin verlässlich neben Ihnen.“ Dieses Doppeln, fast Krügers interaktionell mitagierender Stellvertreter, betont einerseits das recht der patientin, den Verlust der Haare so bedrohlich zu erle-ben, andererseits erweitert es ihre Handlungsmöglichkeiten durch imaginäres Probe-handeln. Es fragt sie nach ihren Bedürfnissen und Wünschen und setzt damit auf ihre Selbstverwirklichung.

Haare sind dann ,spielerischer‘ das Anfangsthema der nächsten Stunde – sie lese gerade ein Buch über ein Mädchen mit neun Perücken, das mit dem Aufsetzen jeder Perücke eine neue Identität annehme. Sie habe mittlerweile eine Perücke ausgesucht. Auch sonst sei

10 B. Zilch-Purucker

sie aktiv geworden, habe sich z. B. komplementärmedizinisch durch eine Heilpraktikerin beraten lassen. Es gehe ihr darum, was sie selbst tun könne, um sich trotz Chemotherapie besser zu fühlen. Denn sie wolle unbedingt gesund werden.

Ab dieser Stunde habe ich das innere Doppeln nicht mehr angewandt, da ich ihrem Auftrag nach Beratung für ihr Leben mit der Chemotherapie gefolgt bin (wie viel Sport, welchen, Schlafregulation, soziale Unterstützung, Hilfe bei wem für was suchen etc.). Auch in den folgenden Stunden war Doppeln nicht mehr nötig, es ging mehr um szeni-sche Rollenspiele in der eigenen Rolle und in fremden Rollen, Rollentausch und Spie-geln. Dies lag an neuen Konfliktsituationen in der Familie und mit Freundinnen (trotz Chemotherapie Erwartungen an sich nicht zu erfüllen bzw. den Erwartungen anderer nicht gerecht zu werden) sowie an alten depressiven sich wiederholenden Reaktionsmus-tern (z. B. sich zurückzuziehen in der Vermeidung von offenen Konflikten, untergründig wütend gegen sich und andere zu sein).

Die Patientin besuchte parallel ein psychoedukatives Gruppenangebot für Brustkrebs-patientinnen und konnte sich über Schamängste gut austauschen. Etwa drei Monate nach der Diagnose gab es keine Einzeltermine mehr, erst am Ende der Bestrahlung gab es einen neuen Einzeltermin auf ihren Wunsch hin, es wurde der Abschied aus dieser psychoon-kologischen Begleitung. Sie formulierte, dass sie sich auf dem Weg zu sich befände, ein Prozess, der sicherlich noch dauern würde, zunächst in der onkologischen Rehabilitation, dann mit einer Pilgerreise durch Frankreich.

Fallbeispiel 2. Ich komme zur 74jährigen Frau R. postoperativ ans Krankenbett, gerade ist bei ihr ein Gallengangscarcinom neu diagnostiziert worden. Ich kenne die Patientin von einer vorhergehenden Brustkrebserkrankung (Erstdiagnose 2008), auf die sie depres-siv reagiert hatte. Wir hatten in großem zeitlichem Abstand (etwa alle 6–8 Wochen) auf ihren Wunsch hin Einzelgespräche, Fokus war immer wieder die Erarbeitung antidepres-siver Strategien und der Umgang mit ihrer Angst vor dem Sterben.

Nun erlebe ich die Patientin deutlich kognitiv gestört, sie ist zeitlich nicht orientiert, berichtet von nächtlichen wahnhaften Erlebnissen. Sie habe noch nicht verstanden, was sie habe. Sie selbst stellt bei sich einen ,Nervenzusammenbruch‘ fest – das habe sie bereits einmal gehabt. Vom anwesenden Ehemann wird diese Aussage kopfschüttelnd in Frage gestellt. Ich bestärke die Meinung der Patientin – trete doppelnd radikal für ihre Sicht ein: die Nerven könnten ,verrückt‘ spielen, gerade jetzt bei der Zweiterkrankung, da sei Hilflosigkeit und Unverständnis normal. Es sei ja noch vieles ungeklärt, sie brauche Zeit. Wir vereinbaren weitere ,Besuche‘ meinerseits. Vor der Tür spreche ich mit dem Ehemann, dass es eine schwer aushaltbare Situation sei, die Ehefrau so anders und neben sich stehend zu erleben. Ich ermutige ihn, die Verrücktheiten anzuhören. Ich spreche die Hoffnung aus, dass es mit der Zeit besser wird.

Vor einem weiteren Besuch erhalte ich den Anruf der Schwiegertochter, die unterstellt, die Schwiegermutter habe sich bewusst in die Tüddeligkeit verabschiedet. Die Familie sei besorgt und vermute, dass die Schwiegermutter überhaupt nichts von ihrer Erkrankung verstanden habe. Und wie sie damit umgehen sollten, denn jetzt müsse doch das Weitere geplant werden. Es gebe in der Familie einen offenen Zwist – während ein Sohn nur auf Naturheilkunde setze, wolle der andere Sohn den schulmedizinischen Weg einschlagen.

11Doppelgängerglück und Doppelgängerleid der TherapeutInnen ...

Beim nächsten Besuch ist die Patientin zeitlich besser orientiert – aber sie habe noch keine neuen Erkenntnisse hinsichtlich ihrer Erkrankung. Sie kämpfe mit ihrer Vergess-lichkeit. Sie hat ein Buch, in das sie Notizen macht – Ich lobe ihre Anstrengungen, die Situation verstehen zu wollen. Im Gespräch kann sie die unterschiedlichen Ansätze ihrer Familie wiedergegeben. Meine doppelnde und interpretierende Reaktion darauf: „Wenn ich das so höre, kann ich mir vorstellen, dass Sie innerlich ganz zerrissen sind und gar nicht wissen, was Sie tun sollen. Das macht ja wirr, wenn der eine hü und der andere hott sagt. Das macht es nicht einfacher, sich zurechtzufinden und einen Weg vor sich zu sehen, den man gehen kann. Da würde ich auch lieber alles vergessen.“ Diese Patientin war von der Zweitdiagnose traumatisiert und hatte sich gänzlich verloren. Stellvertretend übernehme ich hier ihre Perspektive und teile ihr die Zerrissenheit, die ich leidvoll spüre, als ihre innere Struktur mit – anders als im klassischen Doppeln in der „Sie-Form“. Wobei dahinter natürlich das therapeutische Rollenspiel bleibt: „Ich an Ihrer Stelle würde (…)“ und damit die Als-ob-Haltung. Mit der Distanz der Als-ob-Haltung kann die Patientin sich erleben, ihre Selbstexploration beginnen und eine eigene Perspektive zurückgewin-nen, d. h. kreativ wählen, was passt.

In diesem Gespräch biete ich ihr weitere ambulante Gespräche an begleitend zur pal-liativen Therapie. Die Patientin meldet sich etwa einen Monat nach Entlassung – sie habe sich zur Chemotherapie entschieden. Ihr Mann helfe ihr sehr in dieser Situation. Es gehe ihr erstaunlich gut. Sie würde sich melden, falls weitere Gespräche nötig wären. Einen Monat später bittet die Patientin um ein Gespräch zusammen mit dem Ehemann.

Zunächst klagt sie über Antriebslosigkeit v. a. morgens, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Geschmackstörungen und Mukositis. (Differentialdiagnostisch ist eine depressive Sym-ptomatik, Fatigue oder/und Nebenwirkungen der Chemotherapie möglich.) Ich versuche diese Symptome doppelnd zu deuten und Lösungswege zu suchen. „Ja, diese Müdigkeit unter Chemotherapie. Wahrscheinlich würde ich mich auch müde fühlen. Und Chemo-therapie schlägt ja auf den Magen und die Schleimhäute, was wiederum den Appetit ver-hindert. Ich stelle mir das beschwerlich für Sie vor, mit diesen Einschränkungen zu leben, die Lust am Leben zu erhalten. Vielleicht stellen Sie sich auch die Frage, wieso soll ich eigentlich aufstehen? Bei anderen hilft ein Spaziergang, um die Lebensgeister zu wecken. Könnten Sie sich das für sich vorstellen?“ Auch hier bin ich erst in der äußeren Situa-tion (Müdigkeit), dann bei der inneren Wahrnehmung (Unlust), um dann den Handlungs-raum zu erweitern, in das, was vielleicht hilfreich ist (Spazierengehen). Stellvertretend bin ich ganz auf ihrer Seite (ich verstehe ihre Müdigkeit), dennoch suche ich Motivation und Ressourcen, die sie annehmen kann. Nachdem einige Alternativen für komplemen-täre Maßnahmen neben der Chemotherapie besprochen sind, wechselt die Patientin das Thema.

Sie habe von ihrem Mann den Satz gehört: „Wir stehen das gemeinsam durch.“ Sie ist sich unsicher, ob das stimmt. Sie könne das nicht glauben. Dies ist der Start in eine beglei-tende Paartherapie, in der es immer wieder um Kommunikationsstörungen geht, die sich aufgrund von (depressiv gefärbten) Vermutungen über die Gedanken und das Verhalten des anderen einstellen. Es wird (in meinen Augen) eine Heilsgeschichte der Integration. Sie konnte zunehmend ihren vorauseilenden Gehorsam bzw. ihre Wut lassen, indem sie offen nachfragte. Und sie lernte ihre Bedürfnisse ihrem Mann gegenüber wahrzunehmen und sich zu trauen, diese ernst zu nehmen und auszusprechen. Es gab immer wieder

12 B. Zilch-Purucker

in diesem Prozess Sequenzen, in denen ich stellvertretend für die Patientin (doppelnd: da hätte ich mich…) Verletzungen in Worte fasste und die dazugehörigen Gefühle (das würde mich… machen) verbalisierte – meist im Zusammenhang mit einer Konfliktsitua-tion. Abhängigkeit und Autonomie wurden aushandelbar zwischen den Ehepartnern (z. B. ob sie allein mit dem Taxi zu einer Untersuchung fahren würde oder der Mann sie bringe). Dies hatte auch Effekte auf den Umgang mit Dritten: die Patientin ließ mehr Besuch zu, ging wieder zu Veranstaltungen des Kirchenchores, feierte ihren Geburtstag im Freundes-kreis. Sie lebt trotz Krankheit zufriedener. Die Chemotherapie konnte pausiert werden, die Eheleute gingen mit ihrem Wohnmobil in Deutschland wiederholt auf Reisen.

Immer wieder gibt es in diesem Verlauf auch kurze retraumatisierende Zeiten für ihre Ich-Funktionen: nämlich wenn Nachsorgeuntersuchungen anstehen. Einzel- und Paar-gespräche finden auf ihren Wunsch weiterhin in langen Zeitabständen statt. Die Patientin meistert die Anforderungen an ihre Lage gut. Doppeln ist in dieser Begleitung immer wieder hilfreich, um ihre Selbstwahrnehmung zu unterstützen.

7 Abschließende Bemerkungen

Das Doppeln in der Psychoonkologie soll den Patienten zu helfen, auf der Begegnungs-bühne zu einer gemeinsamen und neuen Problemdefinition zu kommen. Ausgehend von der aktuellen Notlage der PatientInnen bzw. den Konflikten, versuche ich die Lage umfas-send doppelnd wahrzunehmen und darzustellen. Dann suche ich mit den PatientInnen nach Handlungsalternativen und -kompetenzen bzw. frage nach einer Veränderungsmoti-vation. Schacht beschreibt dies als die drei Schritte im Prozess der Erwärmung (Schacht 2009, S. 208).

Ich arbeite auf der Begegnungsbühne (aus der therapeutischen Beziehung heraus) mit dem Doppeln, nicht als äußeres Agieren auf der Spielszene wie es von Ameln et al. (2009, S. 60 ff.) beschreibt, sondern ,innerlich‘, d. h. in mir – Doppeln wird quasi die therapeuti-sche Brille meiner Interaktion. Stellvertretend versetze ich mich in die Lage des Patien-ten und formuliere Hypothesen über den Konflikt. Sehr häufig bezeuge ich Leid („Ich in Ihrer Lage würde mich…“). Ich achte die Problemlage („Die Klage ist berechtigt“, „Ich in Ihrer Situation würde auch darunter leiden, dass…“). Darüber hinaus versuche den wütenden, traurigen oder angstbesetzten Horizont zu erweitern und begebe ich mich auf die Suche nach Lösungen. Ich stelle als Therapeutin Hypothesen und Fragen in ,Ich-Form‘ oder in ,Sie-Form‘ auf: „Ich an Ihrer Stelle würde mich so und so fühlen…“, „Ich würde so handeln…“, „Will ich das überhaupt so?“, „Was kostet mich diese Haltung?“, „Was nützt sie mir?“, „Wünsche ich anders mit der Situation umzugehen?“

Es ist ein imaginäres Probehandeln (,Was wäre, wenn?‘). Natürlich interpretiere ich – ich habe ja das Ziel, dass eine ,gute‘ Anpassung (für den Patienten) an die schwierige Lage erfolgt. Und ich habe de facto mehr Freiheitsgrade (ich kann mich distanzieren und von der Rolle entfernen) und ich kenne Hilfsmöglichkeiten, die ich aktiv anbieten kann.

Als Therapeutin symbolisiere ich in dieser Situation als begegnender Mensch auch Hoffnung. Ich biete mich als antwortendes Gegenüber an. Trösten kann ich nicht, aber ich kann mich kümmern. Es geht um dieses ,to care‘, wenn ,to cure‘ nicht mehr möglich ist. Doppeln kann einen Raum öffnen, für ein Miteinander bis hin zur Transzendenz,

13Doppelgängerglück und Doppelgängerleid der TherapeutInnen ...

den Sinnfragen am Lebensende. Natürlich kann ich auch scheitern, weil meine Angebote nicht passen und für den Patienten nicht stimmig genug sind. Was mich weiter suchen lässt, mich einzufühlen und auf die Worte des anderen genau zu hören und einen neuen Versuch zu starten.

Mit dem Doppeln suche ich den Zugang zu dem Gegenüber, in seinem existentiellen Leid. Und das macht Sinn, denn es fördert mein Verständnis (als Therapeutin) für den Patienten und vermittelt dadurch das Verständnis des Patienten mit und für sich selbst. Ziel ist primär mehr Selbstwahrnehmung und Selbsterkenntnis, nicht die Veränderung. Da stimme ich mit Schachts (2009, S. 219) Thesen zum psychodramatischen Therapie-prozess überein. Ich zitiere: „Die bislang ,psychosomatisch‘ und ,psychodramatisch‘ regulierten Bedürfnisse und Wünsche werden nun zusätzlich ,soziodramatisch‘ gesteuert. Damit wird nicht nur kognitiv (…), sondern auch emotional erlebbar, dass sie [meint die KlientInnen] etwas zu erreichen versuchen, was nur bedingt wünschenswert und nicht realisierbar ist… Speziell die Motive, die den eigenen Handlungsmustern zugrunde liegen, sollen klarer werden, um sie mittels Rollendistanz aus einer Außenperspektive betrachten zu können. Dies ermöglicht die Desidentifikation und schafft die Vorausset-zung für eine spielerische Haltung des Als-ob im auto-telischen Umgang mit den eigenen Rollen und den damit verbundenen Bedürfnissen, Wünschen und Zielen (…). Die Klien-tInnen können Verantwortung für ihr eigenes Handeln übernehmen.“

Mich leitet die Maxime der Palliativmedizin, „den Tagen mehr Leben zu geben“ (Cicely Saunders, eine englische Ärztin, die 1968 in London-Sydenham das erste Hospiz für Sterbende eröffnete, wird folgender Ausspruch zugeschrieben: „Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.“), psychodramatisch gesprochen, mehr Wahlen in Richtung Lebensgestaltung möglich zu machen.

Ich bemühe mich jede Wahl der PatientInnen zu akzeptieren, selbst wenn es mir manchmal schwer fällt und es meinen Vorstellungen einer angemessenen Anpassung an die Situation nicht entspricht – wofür es aber immer zu verstehende Gründe gibt. Diese Gründe lassen sich mit dem Doppeln gut erschließen – für die PatientInnen und die The-rapeutInnen gleichermaßen.

Literatur

Angenendt, G., Schütze-Kreilkamp, U., & Tschuschke, V. (2007). Praxis der Psychoonkologie. Psychoedukation, Beratung und Therapie. Stuttgart: Hippokrates.

Bender, W., & Stadler, C. (Hrsg.). (2012). Psychodrama-Therapie. Grundlagen, Methodik, Anwen-dungsgebiete. Stuttgart: Schattauer.

Bion, W. R. (1962). Learning from experience. New York: Basic Books.Ditz, S., Diegelmann, C., & Isermann, M. (2006). Psychoonkologie, Schwerpunkt Brustkrebs. Ein

Handbuch für die ärztliche und psychotherapeutische Praxis. Stuttgart: Kohlhammer.Dorn, A., Wollenschein, M., & Rohde, A. (2007). Psychoonkologische Therapie bei Brustkrebs.

Köln: Deutscher Ärzteverlag.Fonagy, P., Gergely, G., Jurist, E. L., & Target, M. (2011). Affektregulierung, Mentalisierung und

die Entwicklung des Selbst. Stuttgart: Klett-Cotta.Frede, U. (1992). Behandlung unheilbar Kranker. Psychodramatherapie in Theorie und Praxis.

Weinheim: Psychologie Verlags Union.

14 B. Zilch-Purucker

Heigl-Evers, A., & Nitschke, B. (1991). Das Prinzip „Deutung“ und das Prinzip „Antwort“ in der psychoanalytischen Therapie. Zeitschrift für Psychosomatische Medizin, 37, 115–127.

Herrschbach, P., & Heußner, P. (2008). Einführung in die psychoonkologische Behandlungspraxis. Stuttgart: Klett-Cotta.

Hürny, C., & Schwarz, R. (2011). Psychische und soziale Faktoren bei der Entstehung und im Ver-lauf von Krebserkrankungen. In R. H. Adler, W. Herzog, P. Joraschky, K. Köhle, W. Langewitz, W. Söllner, & W. Wesiack (Hrsg.), Psychosomatische Medizin. Theoretische Modelle und kli-nische Praxis (7., kompl. überarb. Aufl., S. 974–984). München: Elsevier, Urban & Fischer.

Hutter, C., & Schwehm, H. (Hrsg.). (2009). J. L. Morenos Werk in Schlüsselbegriffen. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

Konteh, B. A. (2008). Das Instrument des Psychodramas in der Psychoonkologie. Überlegungen und Ansätze der psychodramatischen Arbeit mit KrebspatientInnen. Zeitschrift für Psycho-drama und Soziometrie, 7(1), 102–113. doi: 10.1007/s11620–008-0009–6.

Krüger, R. T. (1997). Kreative Interaktion: tiefenpsychologische Theorie und Methoden des klassi-schen Psychodramas. Göttingen: Vandenhoeck & Rupprecht.

Krüger, R. T. (2009). (Kreismodell) Theoriekonzept des kreativen Ich und Heilungskonzept der zentralen Psychodramatechniken. Veröffentlicht in Sturm, I. (2009), „Elisabeth“ – Drehbuch für die Präsentation einer Kasuistik zur Anerkennung des Psychodramas in der Schweiz. Zeit-schrift für Psychodrama und Soziometrie, 8(1), 120–140. doi: 10.1007/s11620–009-0041–1.

Krüger, R. T. (o. J.). Wirkfaktor Kreativität. Theorie und Praxis der zentralen Psychodramatechni-ken. Unveröffentlichtes Manuskript.

Psychoonkologie Leitlinien. http://www.awmf.org/leitlinien-suche.html.Schacht, M. (2009). Das Ziel ist im Weg. Störungsverständnis und Therapieprozess im Psycho-

drama. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.Schüßler, G., Joraschky, P., & Söllner, W. (2011). Depression, Angst und Anpassungsstörungen bei

körperlichen Erkrankungen. In R. H. Adler, W. Herzog, P. Joraschky, K. Köhle, W. Langewitz, W. Söllner, & W. Wesiack (Hrsg.), Psychosomatische Medizin. Theoretische Modelle und kli-nische Praxis (7., kompl. überarb. Aufl., S. 605–613). München: Elsevier, Urban & Fischer.

Söllner, W., DeVries, A., Steixner, E., Lukas, P., Sprinzl, G., & Maislinger, S. (2001). How sucess-ful are oncologists in identifying patient distress, perceived social support, and need for psy-chosocial counselling? British Journal of Oncology, 84(2), 179–185.

Söllner, W., & Keller, M. (2011). Psychotherapie mit Krebspatienten. In R. H. Adler, W. Herzog, P. Joraschky, K. Köhle, W. Langewitz, W. Söllner, & W. Wesiack (Hrsg.), Psychosomatische Medizin. Theoretische Modelle und klinische Praxis (7., kompl. überarb. Aufl., S. 1008–1015). München: Urban & Fischer.

Söllner, W. (2012). „Kranker Körper – kranke Seele: Psychotherapie mit körperlich Kranken“. Handout des Autors auf den Lindauer Psychotherapiewochen 2012.

Stadler, C., & Kern, S. (2010). Psychodrama. Eine Einführung. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

Strotzka, H. (1975). Psychotherapie. Grundlagen, Verfahren, Indikationen. München: Urban & Schwarzenberg.

Tschuschke, V. (2005). Psychoonkologie. Stuttgart: Schattauer.Von Ameln, F., Gerstmann, R., & Kramer J. (2009). Psychodrama. Heidelberg: Springer.Winnicott, D. W. (1974). Reifungsprozesse und fördernde Umwelt. München: Kindler.Wöller, W., & Kruse, J. (2010). Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie. Basisbuch und Leit-

faden. Stuttgart: Schattauer.

15Doppelgängerglück und Doppelgängerleid der TherapeutInnen ...

Birgit Zilch-Purucker, Jg. 1961, Dr. med., ärztliche Psychothera-peutin (tiefenpsychologisch fundiert), Familien- und Sexualthera-pie ADTF, Psychodrama-Praktikerin, Psychoonkologin psy.kom, tätig als Psychoonkologin, Evangelisches Krankenhaus Wesel.


Recommended