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KUNDENZEITUNG DER NATURGÄRTNEREI WEDENIG Ausgabe 8/März 2018

Sensibel ist die Erdeüber den Quellen.Kein Baum darf gefällt,keine Wurzel gerodet werden. Die Quellenkönnten versiegen.Wie viele Bäume werden gefällt, wie viele Wurzeln gerodet in uns?Reiner Kunze

Nährstoffe und Dünger Seite 4

Baum und Baumpflege Seite 6

Superfood Yakon Seite 7

Bin im Garten, Ausgabe 8/März 2018 www.facebook.com/NaturgaertnereiWedenig/Bin im Garten, Ausgabe 8/März 20182

EDITORIAL

Bioexperte Arthur Schnitzer, der bei unserem Frühlingsstart sein neues Buch über Schnecken vorstellen wird, schreibt unter der Überschrift Hektik:

Niemand freut sich, wenn der Salat ange-knabbert wurde, oder wenn die Schnecken sich im gehegten Gemüsebeet breitma-chen. Da kommt leicht Panik auf und man begibt sich auf die Suche nach einer schnellen Lösung. Behalten Sie jedoch die Ruhe. Überlegen Sie den gesamten Kreislauf Ihres Gartens durch und passen Sie den Maßnahmenkatalog den Bedürf-nissen Ihres Gartens an. Die Schnecken sind ja auch nicht über Nacht in Ihren Garten gekommen!

Das ist ein gutes Motto für die gesamte Garten-arbeit – oder wie Mahat-ma Gandhi sagte: Es gibt wichtigeres im Leben, als beständig die Geschwin-digkeit zu erhöhen!

Darüber hinaus ist der Garten ein gedul-diger Lehrmeister. Beim Garteln dürfen Fehler gemacht werden und sie werden gemacht. Anders als im restlichen Leben kann der Fehler auch darin bestehen, dass wir zu perfekt und genau sind, und das auch auf den Garten übertra-gen. Wenn wir hundert Prozent Kontrolle und Erfolg haben wollen, wehrt sich die Natur, denn die Gesetze des Lebens sind anders, und das lehrt uns der Garten.

So wünschen wir ein gutes Gartenjahr und dass wir auch als Menschen an unserem Garten reifen.

Das wünschen die alten und die jun-gen Wedenigs, und das ganze Team der Naturgärtnerei!

Ein neues Gartenjahr beginnt, voller Hoffnungen, Pläne und Erwartun-gen. Und so wie bei den Wasserquel-len Achtsamkeit gefragt ist, ist es auch bei unserer Arbeit als Gärtner -einerlei ob Berufs- oder Hobbygärt-ner. Wenn man Erfolg haben will, müssen Aussaat- und Pflanztermine eingehalten werden (siehe Bin im Garten 2017). Der Pflegezustand des Bodens bzw. die Qualität der Erde im Hochbeet oder Topf muss passen. Nährstoffe und Dünger müssen in der richtigen Menge für die Pflanzen verfügbar sein. Dazu soll die heurige Ausgabe der Gartenzeitung Ihnen Hilfe und Anregungen bieten.

Wir haben uns naturnahes Gärtnern auf die Fahnen geschrieben, das soll auch so bleiben und wir wollen es mehr vertiefen. Wir verwenden beim Gemüse schon lange Biosaatgut und Bioerde.

Ab 2019 wollen wir zusätzlich ein geprüfter Bio-Betrieb werden. Heuer werden wir einen Testlauf starten und probieren auch bei den Blumen nur mit Naturdüngern zu arbeiten. Schaf-wollpellets sind da ein heißes Thema um nächstes Jahr dann auf biologi-sche Wirtschaftsweise umzustellen. Zertifiziert werden Gemüsepflanzen und Kräuter, also alles Essbare. Bal-konblumen und Beetpflanzen nicht. Da scheitert es daran, dass die Jung-pflanzen die wir zukaufen, nicht in

Bio zu kriegen sind. Bei Gemüse ist es kein Problem, außerdem säen wir nahezu alles selber aus.

Gemüse ist sowieso ein Kernthema in der Naturgärtnerei. Es soll in den Verkaufsglashäusern noch mehr Platz bekommen und es wird wie-der einiges an neuen Sorten geben.Bei den Blumen für Balkon und Beet werden wir noch mehr Augen-merk auf Bienenpflanzen legen. In der Baumschule wird es neben Beerensträuchern und Obst einen Schwerpunkt auf Gehölze für Bie-nen, Insekten und Vögel geben. Bei den Zimmerpflanzen wollen wir die Arten forcieren, die luftreinigend und somit besonders gesund für uns sind. Rundum Gesundheit also.

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Ein neuer Standort ist dazugekommen

Unser Sohn Johannes hat mit einem Bio-Gemüsehof begonnen, es ist wohl mehr eine Hube, wie man bei uns sagt, vlg. Zetmau in Tultschnig in der Nähe von Wölfnitz. Mit den Mitstreitern bzw. Mitgärtnern Jacob und Rosi lebt er dort. Sie beginnen im heurigen Jahr mit dem Anbau von Gemüse, in Zusammenar-beit mit unserer Gärtnerei. Zudem bie-ten Johannes und Jacob ihre Dienste als Baumpfleger und Rosi als Heilmasseurin an. Wir wünschen den jungen Idealisten einen guten Start!

Wohin geht die Reise und wohinentwickelt sich die Naturgärtnerei

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Liebe Freunde und Kunden unsererNaturgärtnerei, liebe Gartenfreunde!

Bin im Garten, Ausgabe 8/März 2018 5Bin im Garten, Ausgabe 8/März 20184

PFLANZE UND ERNÄHRUNG

V STARKZEHRENDE PFLANZEN: Da gehören alle stark wachsenden Pflanzen. Allen voran der Kürbis, natürlich auch Melonen, Tomaten, Gurken, aber auch ziemlich alle Kohlgewächse, Sellerie und Porree. Wenn Porree beispiels-weise eine unterarmdicke Stange macht, ist jede Menge Futter da. Sind die Starkzehrer aber kümmerlich und klein, zeigt das einen herrschenden Nährstoffmangel.

V MITTELSTARK ZEHRENDE PFLANZEN sind oft genügsam und anpassungsfähig. Es gehören dazu Salat, Kohlrabi, Zwiebel und viele mehr. Wenn diese einmal kümmern, damit meine ich dass sie klein und mickrig bleiben, die Blätter nicht dunkelgrün sondern hellgrün oder gelblich sind, dann ist wirklich die Hungersnot ausgebrochen.

V SCHWACHZEHRER zeigen sehr schnell ein zu viel an Nährstoffen. Zu ihnen gehören die meisten Wurzelgemüse wie Karotten, Pastinaken, Petersilie, Rote Rüben und

andere. Viele von ihnen, wie Karotten und Wurzelpeter-silie, kann man nicht verpflanzen, sondern nur direkt in die Erde säen. Sie keimen in einem überdüngtem Boden sehr schlecht. Aber sogar Schwachzehrer können verküm-mern, wenn der Boden ganz arm an Nährstoff und arm an Leben ist.

V ES IST WICHTIG ZU BEOBACHTEN: welche Pflanzen wachsen gut, welche schlecht? Wenn ich dünge, wird es davon besser oder schlechter? Wichtige Zeichen sind auch, ob die Blätter dunkelgrün und die Triebe stark sind, oder ist alles eher gelb und dünn. Die Pflanzen zeigen wie es ihnen geht, man muss es nur lesen können und das lernt man mit der Zeit. Dazu sollte man Zeit mit den Pflanzen verbringen, beobachten, hineinfühlen und hor-chen, riechen und spekulieren. Schnell geht da nichts. Aber wenn man es gelernt hat, ist es der sprichwörtliche grüne Daumen!

Woran merke ich dass genug Nährstoff im Boden ist?

Wie macht es die Natur?

Auch für mich als Berufsgärtner ist das eine Schlüsselfrage. In meinem Klostergarten meinte ich nur mit Fruchtwechsel und Gründüngung auszukommen, und musste feststellen, dass mein Junior der fleißig gedüngt hat, viel bessere Erträge zusammengebracht hat als ich. Bei mir war der Boden sichtlich zu mager und wenig nährstoffreich gewesen. Es kommen auch unsere Kunden mit Fragen, die mir zeigen und zu den-ken geben, wo überall der Schuh drücken kann. Ein Mann war mit dem Ertrag seiner Tomaten in seinem Glashaus nicht zufrieden. Obwohl er betonte, dass er jedes Jahr eine große Menge Tomatenerde ins Glashaus gäbe. Dass die für Tomaten im Topf konzipiert ist und kräftig nach-gedüngt werden muss, war ihm nicht klar, und so verwendete er Geld und Mühe für´s Falsche. Diese Gartenzeitung dazu soll beitragen, dass so etwas nicht mehr passiert.

Stellen wir uns einen Laubwald vor, in dem unter Bäumen und Sträuchern verschiedene Pflanzen wachsen. Sie sind im Mutterboden verwurzelt und lösen mit den Wurzeln verschiedene Mineralstoffe aus dem Gestein und dem Boden. Viele Spurenelemente, von denen die Pflanze nur ganz wenig braucht. Sie sind trotzdem wichtig, wie die Vitamine für den Men-schen. Und dann gibt es die Hauptnährstoffe Stickstoff, Phosphor und Kalium. Phosphor und Kalium kann die Wurzel auch aus dem Boden bekommen, der Stickstoff kommt aus der verrottenden Bodendecke, also aus dem Laub und allen anderen Pflanzenresten, die auf den Boden fallen. Dazu braucht es unzählige Lebewesen die die Pflanzenreste verarbeiten und Nährstoffe freisetzen.

DÜNGEN MIT MULCHWenn wir das System der Natur über-nehmen, bedecken wir den Boden - bei-spielsweise mit Rasenschnitt. Aber nur gerade so dick, dass die Mulchschicht nicht fault. Meist lässt man den Rasen-schnitt nach dem Mähen liegen, damit er trocknet und verwendet ihn erst dann. Manche arbeiten auch mit einer dicken Schicht Heu und pflanzen dort hinein. Denn alle grünen Pflanzenteile enthalten viel Eiweiß. Eiweiß bedeutet vor allem das Vorhandensein von Stickstoff, des-halb muss man kaum mehr zusätzlich düngen. Mit Stroh oder Laub funktioniert das allerdings nicht, denn da ist nichts Grünes dabei.

KOMPOST DAS SCHWARZE GOLD?Kompost ist ganz wichtig für eine Kreis-laufwirtschaft im Garten. Wenn er gut gemacht wird, duftet er nach Walderde und ist krümelig und enthält viel Phos-phor und Kalium, aber wenig Stickstoff. Den Stickstoff müssen wir nachliefern - zum Beispiel in Form von Schafwollpel-lets, dem Ersatz für Hornspäne.

STALLMIST ALS DÜNGER?Stallmist war in vergangenen Zeiten der Dünger schlechthin. Heute hat er kaum mehr Bedeutung, es sei denn, jemand hat selber eine Landwirtschaft. Stallmist ist super, wenn man ihn mit Gartenabfällen zusammen kompostiert. Allerdings sollte er frei von Sägespänen sein, denn diese verrotten nur langsam. Mit Stallmist haben sich anderseits aber schon viele Gärtner Maulwurfsgrillen, den "Werrl", eingeschleppt.

KUNSTDÜNGER ODER NATURDÜNGERKunstdünger sagen wir üblicherweise zu Mineraldüngern, das sind Nährsalze, die sich im Bodenwasser auflösen oder die wir schon ins Gießwasser geben. Die Pflanze muss die Nährstoffe mit dem Wasser aufnehmen. Bei Blumen, speziell bei Balkonblumen wo es viel Pflanze in wenig Erde gibt, haben diese Dünger ihre volle Berechtigung. Sonst würden Balkonblumen bald hungern. Um Pflanzen optimal zu ernähren, sollte man zu hochwertigen Düngern greifen wie sie auch der Gärtner verwendet z.B. von Karaflor. Je billiger ein Dünger ist, desto mehr sind Substanzen dabei, die

die Pflanze nicht braucht - vor allem Chlor, Schwefel und Natrium. Naturdün-ger oder organische Dünger kommen aus dem Kreislauf der Natur. Sie können tierischen Ursprungs sein: Schafwolle, Hornspäne, Horn-, Blut- oder Knochen-mehl oder Exkremente verschiedener Tiere wie Pferde-, Hühner- und Rinder-mist. Oder Dünger sind pflanzlich ent-standen, entweder durch Kompostierung wie Biovin oder bestehend aus Pflanzen- oder Pilzresten wie bei Biofert.

BIOLOGISCHER ODERKONVENTIONELLER DÜNGERGrundsätzlich gilt ein Dünger dann als biologisch, wenn er von einem Biover-band anerkannt ist. Erkennbar ist das am Biosiegel auf der Verpackung. Das Biosiegel bietet die Sicherheit, dass der Dünger für die biologische Produktion geeignet ist. Meist sind es pflanzliche oder tierische Dünger. Allerdings sagt das Siegel nichts darüber aus, ob diese Dünger aus biologischen Zutaten herge-stellt wurden. Hornspäne oder Schafwolle kommt beispielsweise überwiegend von Tieren aus konventioneller Produktion, auch kompostierter Traubentrester kommt aus konventionellem Weinbau.

DÜNGER DIE WIR VERWENDENUND AUCH VERKAUFENHornspäne der Klassiker: Langsam wir-kender Stickstoffdünger. Seit Generatio-nen beliebt und erprobt. Je feiner, desto schneller wirksam. Am schnellsten wirkt Hornmehl. Je gröber, desto langsamer aber auch anhaltender ist die Wirkung. Am besten wäre eine Mischung von grob bis fein. In der Packung sind sie eher sortiert. In unseren Breiten werden aller-dings Rinder enthornt, deshalb gibt es fast keine heimischen Hornspäne mehr. Vielfach kommen Hornspäne aus Indien und China, das mindert das Vertrauen in diesen Dünger und ist das Gegenteil von regional.

Schafwollpellets der Newcomer: Viele Biobauern verwenden sie schon seit lan-gem, sie sind ein langsam wirkender Stickstoffdünger. In der Wirkung sind sie ähnlich wie Hornspäne und bewir-ken gleichzeitig, dass der Boden besser Wasser speichern kann. Unsere Pellets werden in Gnesau erzeugt, das ist wirk-

lich regional. Schafwollpellets lösen die Hornspäne mehr und mehr ab und soll -ten mehr verwendet werden. Wir haben letztes Jahr Tomaten im Topf nur damit gedüngt – 200g pro Topf – die Tomaten brachten tolle Erträge und waren bis in den Herbst gut ernährt.

Biovin besteht aus kompostierten Trau-benkernen, ein Abfallprodukt aus der Weinproduktion also. Es wirkt langsam und bringt - weil es ein Kompost ist - viel Bodenleben mit. Ist schon lange einer unserer Lieblingsdünger.

Biofert ist ein Abfallprodukt aus der Zitronensäureherstellung. Wirkt rasch, aber dafür nicht so lange. Eine schnelle Feuerwehr, wenn es rasch einen Nähr-stoffschub braucht.

Bei allem was wir anziehen und eintop-fen, kommt eine Mischung aus diesen vier Düngern zum Einsatz. Im Kloster-garten düngen wir mit einer Mischung aus Biovin und Biofert. Wo noch mehr gebraucht wird, geben wir auch Schaf-wolle dazu. Hornspäne sind in der Top-ferde noch in einer kleinen Menge dabei, weil ihre Düngewirkung lange anhält. Wenn die Erfahrung zeigt, dass wir ohne sie auskommen, werden wir sie ganz weglassen.

ORGANISCHE DÜNGERANWENDEN UND DOSIERENOrganische Dünger werden grundsätz-lich in die Erde gemischt, aufstreuen reicht nicht. Die Aufwandmenge steht immer auf der Packung. Wenn man mehrere Dünger verwendet, entspre-chend weniger davon nehmen. Warum gibt es in den Märkten so viele verschie-dene Dünger? Weil sich eine Düngerdose mit dem Bild einer Tomate oder einer Rose drauf leichter verkaufen lässt. Der Inhalt ist nicht so unterschiedlich wie die Fotos. Das gilt übrigens auch für Blumenerden. Einen eigenen Dünger und auch spezielle Erde brauchen Moor-beetpflanzen wie Rhododendron, Azalee, Hortensie, das passt dann auch immer für Beerenobst.

Womit und wieviel soll ich in meinem Garten oder generell meine Pflanzen düngen? Das ist eine der großen Fragen jedes Gärtners. Warum wachsen die Pflanzen nicht gut, ist was zu wenig, oder schon zu viel, wie kann ich das unterscheiden?

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7Bin im Garten, Ausgabe 8/März 20186

BAUM UND PFLEGE

Bin im Garten, Ausgabe 7/März 2017

a Wird der Baum eingekürzt, dürfen maximal 20% der Blattmasse (nicht der Baumhöhe!) entfernt werden.a Kein Abschneiden von (gesunden) Ästen, deren Durchmesser stärker als 10cm ist.a Die arttypische Wuchsform soll erhalten bleiben.

Leider sieht man immer wieder Baum-schnitt, der zum einen nicht erforder-lich und/oder diesen Kriterien nicht entspricht - also nicht fachgerecht ausgeführt wurde. Und das auch von Gemeinden, Gärtnereien, FörsterInnen und so manchen Fachfirmen.

Der häufigste und größte Fehler -Die Kappung

Bei einer Kappung, also einer zu starken Einkürzung der Krone, wird der Baum aus seinem Gleichgewicht gebracht. Weil die Wurzeln durch die fehlende Blattmasse nicht mehr versorgt wer-den können, sterben Teile davon ab; der Baum verliert an Standsicherheit. Die vielen Äste, die der Baum als Reak-

„Wie hält man einen Baum möglichst lange gesund? Indem man alle Baumpfleger von ihm fern hält…“ - Ein Witz unter Baumpflegerinnen und Baumpflegern, der viel Wahres beinhaltet.

Nein, das tun sie nicht. Sie wachsen seit Millionen von Jahren vor sich hin, kamen sehr gut ohne Menschen zurecht und tun es auch jetzt noch. Umgekehrt sieht es schon anders aus. Wir brauchen die Bäume als Lunge der Erde, wir sind abhängig von ihnen!

Warum schneiden wir?

Es stellt sich die Frage, warum Baum-pflege überhaupt notwendig ist. Sie ist dort wichtig, wo es ein nahes Mitein-ander von Mensch und Baum gibt. Wo Kompromisse getroffen werden müssen, dort wo es um unsere Sicherheit geht. Wenn beispielsweise ein Baum einem Dach oder einer Straßenlaterne zu nahe kommt oder tote Äste auf Fußgänger oder Autos fallen könnten.

Oder wenn ein vom Pilz befallener Baum gefährdet ist umzubrechen. Wer einen Baum oder Bäume besitzt ist verpflich-tet, durch regelmäßige Kontrolle dafür zu sorgen, dass die Verkehrssicherheit

gewährleistet ist und keine Gefahr für Dritte von ihnen ausgeht. Je nach Stand-ort des Baumes ergeben sich unter-schiedliche Anforderungen an die Baum-pflege. Es macht einen Unterschied, ob es eine Fichte im Wald, ein Alleebaum an der Straße oder ein Apfelbaum im Garten ist. Während die Fichte wenig Aufmerksamkeit benötigt, braucht der Alleebaum viel Pflege, um verkehrssi-cher zu sein. Dem Apfelbaum wiederum, kann durch gezielten Obstbaumschnitt eine regelmäßigere Ernte höherer Qua-lität abgerungen werden.

In der Baumpflege geht es neben der Beseitigung der akuten Gefahr auch darum, Gefahrenquellen frühzeitig zu erkennen und zu beseitigen bzw. gar nicht erst entstehen zu lassen. So kann beim Schnitt junger oder jugendlicher Bäume die Krone so geformt und kor-rigiert werden, dass sich später keine gefährlichen Zwiesel (instabile Astver-bindungen) oder Sollbruchstellen durch reibende Äste ergeben.

Brauchen uns die Bäume?

tion auf den starken Schnitt bildet, sind weniger stabil am Stamm befestigt als seine ursprüngliche Krone und brechen bei Schneelast oder Wind leichter aus. Außerdem können zu große Schnittstel-len vom Baum nicht verschlossen wer-den und bieten so ideale Eintrittspforten für holzzersetzende Pilze. Durch so einen Schnitt schafft man sich nur Probleme, verkürzt die Lebenszeit des Baumes und auf längere Zeit gesehen ist es viel teurer als eine fachgerechte Baumpflege!

Wann ist der optimale Zeitpunkt?

Bäume können in vielen Fällen das ganze Jahr geschnitten werden, aller-dings löst ein Schnitt in den verschie-denen Jahreszeiten unterschiedliche Reaktionen des Baumes aus. So bremst ein Schnitt im Sommer den Austrieb im nächsten Frühjahr, schwächt aber gleichzeitig den Baum. Ein Schnitt im Winter bewirkt einen stärkeren Austrieb im Frühjahr, die Wunden können jedoch während der Winterruhe nur langsam heilen. Der optimale Zeitpunkt hängt von der Baumart ab und davon, was mit dem Schnitt erreicht werden soll.

Die beste Zeit für den jährlichen Obst-baumschnitt ist der späte Winter, wenn die starken Fröste vorbei sind.

Wundverschluss

Von den Wundverschlussmitteln ist man wieder abgekommen. Sie halten zwar einige Pilzsporen fern, schaffen dafür aber ideale Bedingungen für andere Pilze.

Wann muss der Baum weg?

Die Entscheidung ob bzw. wann ein Baum umgeschnitten werden muss ist oft nicht einfach, weil viele Faktoren zusammenspielen und wir nicht in den

Wie sieht fachgerechteBaumpflege aus?

Aufgewachsen bin ich in der elter-lichen Gärtnerei und dann für die HBLfA für Gartenbau nach Wien ausgewandert. Nach dem Schulab-schluss stieß ich bald auf die Baum-pflege und machte die Ausbildungen bis zum „European Treeworker“. Auch während des Studiums „Ökologi-sche Landwirtschaft“ arbeitete ich nebenbei mit verschiedenen Baum-pflegefirmen in und um Wien. Seit Oktober bin ich zurück in Kärnten, bewirtschafte einen kleinen Hof und bin selbständiger Baumpfleger. Ich berate Sie gerne in allen Fragen rund um den Baum und führe selber die notwendigen Maßnahmen durch.

LeistungenBaumpflege, Kronenreduktion, Risi-kofällungen, Einbau von Kronen- sicherungen, Obstbaumschnitt

STECKBRIEF

Johannes [email protected] 73857695

Der Baum und die Baumpflege

Baum hineinschauen können. Der häu-figste Grund für eine notwendige Fällung ist ein Befall durch holzzersetzende Pilze. Weil es aber sehr viele unterschiedliche Pilzarten gibt, die sich auch in ihrer Agressivität sehr stark unterscheiden, bedeutet es nicht automatisch, dass der Baum weg muss, wenn er von einem Pilz befallen ist. So können Bäume mit einem Pilz und hohlem Stamm noch sehr stabil sein, während Bäume, wel-chen man ihren Pilzbefall nicht so leicht ansieht, bereits instabil und gefährlich sind. Besonders für wertvolle und liebge-wonnene Bäume zahlt sich ein Lokalau-genschein mit dem Fachmann aus, um die Notwendigkeit einer Fällung richtig einschätzen zu können.

Als Superfood werden Lebensmittel mit besonderem gesundheitlichen Nutzen bezeichnet. Die Yacon, auch Inkawurzel genannt, ist eines davon. „Die Yacon hat Wurzelknollen mit dem unverdaulichen Kohlenhydrat Inulin. Inulin trägt zur gezielten För-derung erwünschter Darmbakterien bei, die den Stoffwechsel anregen. Die Stängel werden als Gemüse ge-gessen. Die Knollen werden als diä-tetisches, energiearmes Lebensmittel besonders in Japan stärker geför-dert“, so Wikipedia.

Junior Simon hat die Pflanze letz-tes Jahr mitgebracht und auspro-biert, einmal im Klostergarten, und einmal in einer Palettenkiste. Dort wuchsen sie sowieso gut, aber sie fühlten sich auch im Garten wohl. Im Herbst ernteten wir Knollen in der Größe von großen Erdäpfeln. Wir wußten zuerst nicht recht was wir damit anfangen sollten, roh sind sie ähnlich einer Rübe. Aber verkocht zeigt sie erst wirklich was sie kann. Die Yacon sieht gedünstet ähnlich wie Kohlrabi aus, bleibt aber fester. Sie schmeckt fein und lässt sich lange lagern. Heuer gibt’s Pflanzen in der Gärtnerei davon. Nicht viele, aber zum Probieren genug.

Julian, unser Lehrling im 2. Jahr

SuperfoodYACON e

Größter Fehler – die Kappung

Bin im Garten, Ausgabe 8/März 2018 9Bin im Garten, Ausgabe 8/März 20188

Der Gärtner als Winzer

v.l.n.r.: Sarah, Meli, Lisi, Rosi; Johann, Simon & Kathi, Manfred, Gabi, Herbert, Michael & Anni

Advent, Nikolo und Erdnüsse – jeder kennt sie schon von Kindheit an. Selbst gepflanzt hat sie noch kaum jemand. Ab heuer gibt es bei uns aber Erdnuss-Pflanzen, für warme Standorte wie Glas-haus, Hochbeet, Mistbeet. Sie wachsen und blühen zuerst ganz so wie man es von anderen Pflanzen kennt. Doch dann senken sie die Triebe ab, so dass die Früchte unter die Erde kommen. Das ist mal was anderes und spannend zum Ausprobieren.

Erdnüsse

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Chefin und Mitarbeiter ließen mich gewähren, wenn ich trotz Hochsaison im Klostergarten krampelte. Sie wussten, wenn man den Chef eine Zeit lang dort in Ruhe lässt, ist er wieder auszuhalten. Jetzt habe ich nicht die Gärtnerei, wohl aber den Klostergarten, unseren Jungen übergeben. Mein neuer Rückzugsort ist der Garten rund um unser neues Heim am Lindl. Vom Boden her ist das ganz eine andere Welt als in Sonnrain. Dort ein ganz tiefgründiger Schwemmland-boden - du gräbst zwei Meter in die Tiefe und hast noch schönste Erde und keinen Stein. Hier am Lindl gibt es maximal fünf Zentimeter Erde, darunter der blanke Schotter und das Grundwasser auf 30 Meter Tiefe.

Das war eine große Umstellung und ich musste neu lernen. Gleich im ersten Frühling setzte ich zwei Weinstöcke, wie

ich es gewohnt war: ein Schluck Was-ser nach dem Einsetzen und Schluss. Im Sommer haben sie ein bisschen getrie-ben, hin und wieder werde ich sie wohl gegossen haben, im Herbst und Winter hab ich auf sie vergessen. Im Frühling waren sie ganz schrumpelig, ich meinte jetzt hab ich wohl übertrieben, die sind kaputt. Denkste, beide trieben sie aus, im 2. Jahr sind sie jetzt schon kräftig angewachsen. Woher nehmen die bitte ihr Wasser? Auch die Marille, der Pfirsich und die Nektarine - alle an der Haus-mauer- , werden nie gegossen. Manch-mal regnet es wohl und sie wachsen wie in Sonnrain. Woher sie das Wasser und den Lebensmut nehmen, das weiß ich nicht, sie leben, und wie sie leben!

Für den Rasen, habe ich eine Trockenra-senmischung gesät. Sie besteht neben kurzen Gräsern auch aus Blumen und

Ich nehme mir das Recht, zu tun was mir gut tut und mich zurückzuziehen, wenn mir danach ist. Denn es ist meine Seele, mein Leben, für das ich verantwortlich bin.

Kräutern, wildem Thymian zum Beispiel, und ich muss nun viel seltener mähen. Bei extremer Trockenheit wird er fast braun. Regnet es, ist er wieder grün. Zugegebener maßen habe ich beim Gemüsegarten Erde angeschüttet. Im Schotter Gemüse ziehen, da kriegst du schon beim Umstechen die Krise, das tu ich mir doch nicht an.

Aus den vielen Steinen hab ich Mauern geschlichtet, das Gelände terrassiert. Das war nicht so leicht mit Kugelstei-nen. Aber mit guter fachlicher Nachhilfe vom Kollegen aus der Firma Naturgarten hab ich es geschafft und es sieht richtig toll aus. Die Wege habe ich auch mit den Steinen gepflastert. Ist doch viel schöner als Beton, das Material kostet nichts, die Arbeit kann ich selber machen.

So wächst mein neues Paradies und ist schon im Werden, mein neuer Ort der Heilung!

Text: Michael Wedenig

ALLERLEI

Im Jahr 2017 habe ich am Kirchbichl in Friedlach, wo ich auch als Diakon tätig bin, einen Weingarten angelegt. 300 Weinstöcke hab ich fürs erste gepflanzt, 2 Sorten pilzresistenter weißer Trauben (Blütenmuskateller und Souvignier gris, kennen nur Insider) und sie sind super angewachsen.

Im Herbst habe ich schon Pfähle einge-schlagen und Drähte gespannt, damit sie sich heuer schon anhalten können. Es wird ein Gemeinschaftsprojekt rund um die Kirche, im Frühling setzt ein Jungpensionist 500 weitere Weinstöcke. Darüber hinaus ist noch Platz für mehr Wein und mehr Winzer. Wein hat eine Faszination, ist es doch eine der ältesten Kulturpflanzen. Wenn man dann noch einen guten Tropfen zusammenbringt, ist das eine tolle Sache.

In der Gärtnerei haben wir schon seit bald 10 Jahren verschiedene Tafeltrau-ben nebeneinander ausgepflanzt. Was nicht pilzfest ist, fliegt raus und neue Sorten kommen zum Ausprobieren nach. Dabei haben wir schon viel Erfahrung gesammelt und kennen die Rebsorten sehr gut. Die Rebstöcke, die wir verkau-fen, sind schon drei Jahre alt. Sie tra-

gen schon im gleichen Jahr in dem sie gepflanzt werden. Die Erfahrung lehrt, dass es mit drei jährigen Stöcken im Hausgarten viel leichter ist Erfolg zu haben, als mit den einjährigen Pflan-zen, wie sie der Winzer setzt. Dass die Sorten resistent gegen Pilzkrankheiten sind, hat für die meisten Winzer keine so große Bedeutung. Denn gespritzt wird sowohl konventioneller als auch biologi-scher Wein, nur mit anderen Mitteln. Im Hausgarten ist das aber ein ganz wichti-ges Kriterium. Denn wer möchte schon im Hausgarten regelmäßig Spritzmittel anwenden müssen, und sei das Mittel noch so natürlich.

Wenn ich noch etwas anmerken darf: ich erlebe immer wieder, dass jemand Weinstöcke setzt, und sie von einem Winzer seines Vertrauens bekommt, denn "der kennt sich aus und sie sind ja viel billiger". Und dann wachsen bei uns Sorten aus Südtirol, Ungarn, Italien oder eben typische Winzer-Sorten und eher wachsen sie nicht. Beim zweiten Mal kommen viele Hobbygärtner schon gerne zu uns.Kommen sie gerne beim ersten Mal zu uns, wir kennen uns aus und helfen ihnen gerne weiter!

Unsere Tomatedes Jahres: SungoldVor zwei Jahren habe ich sie kennenge-lernt. Ein junger Gärtnerkollege hatte sie angebaut, schmeckte super und sah wunderschön aus. Letztes Jahr haben wir sie selber schon angebaut, alle waren wir begeistert davon. Deshalb ist sie heuer unsere Tomate des Jahres!

Sie ist sehr früh, die orange Farbe mit dem Grünstich ist total dekorativ und der Geschmack ist überwältigend. Aro-matisch süß mit guter Säure, bei einer Weinbeschreibung wäre wohl Brennessel dabei. Total fein auf jeden Fall, wird zum Ausprobieren wärmstens empfohlen.

SÜSSKARTOFFEL,ein Erfahrungsbericht

Im letzten Jahr hatten wir zum ers-ten Mal Süßkartoffel – Pflanzen. Viele davon haben wir verschenkt, um sie bekannt zu machen. Einiges haben wir selber gepflanzt. Ich hatte vor dem Bürofenster einen tiefen Trog: Gemüseerde hinein, drei Süßkartof-feln gesetzt. Dann wucherte das Zeug überall hin und ich kürzte sogar die Triebe ein, um sie in Zaum zu halten. Im Herbst erfreulich die Ernte, gleich einige Kilogramm. Die Süßkartoffel ließen sich auch wider Erwarten im Keller ein paar Monate lagern, sogar ohne die empfohlene Temperaturbe-handlung.Verkocht schmecken sie ganz fein. Vom Geschmack mehlig, süß - einfach gedünstet oder mit anderem Gemüse zusammen. Mit hat wertvolle Inhalts-stoffe, eine Bereicherung für unseren Speiseplan.

Des Gärtners neuer GartenFür mich ist mein Garten ein Ort der Heilung, viele werden das verstehen, weil es ihnen auch so geht. Schon in der Gärtnerei in Sonnrain war der Klostergarten ein Ort, wo ich mich regenerieren konnte.

Bin im Garten, Ausgabe 8/März 2018 11Bin im Garten, Ausgabe 8/März 201810

Vielfalt aus Leidenschaft

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Alte Villacher Straße 15, 9560 Feldkirchen/Sonnrain Tel.: 04276/4365, [email protected], www.wedenig.at

Mo - Fr 08:00 - 18:00 Uhr, Sa 08:00 - 16:00 Uhr

Impressum: Herausgeber Ing. Michael Wedenig, Naturgärtnerei Wedenig,Kreation & Layout: www.graficos.at, Druck: printfarm.at

FRÜHLINGSBEGINN IN DER NATURGÄRTNEREI WEDENIG

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Samstag 17. März 10 Uhr,Clown Jabu

Für Kinder und alle die es lustig lieben.

AKTION:minus 10%

auf allesin Form eines

Gutscheins(ausgenommen Flohmarkt

und Gutscheine)

Freitag 16. März 8-18 h, Samstag 17. März 8-16 h

Freitag 16. März, 15 UhrVortrag von Arthur Schnitzer

Autor von Gärtnern ohne Gift,zum Thema:

Pflanzensaft gibt Pflanzen Kraft

Pflanzenstärkung mit Kräuterjauchen,

Tees und Homöopathie

Clown Jabu, Jakob WedenigAuftritte / Workshops / Walcacts +43 680 [email protected]

Einladung zum FRÜHLINGSBEGINN


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