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Lehrstuhl für Methoden der Empirischen Sozialforschung

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Gruppe
Claudia Saalbach | Sophia Albrecht
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Evaluation der Kinderkochkurse der Sarah-Wiener-Stiftung
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Ergebnisse des Lehrforschungsprojektes
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Inhaltsverzeichnis 1

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung 3

2 Fehlernährung � ein gesellschaftliches Problem? 4

3 Kindermund tut Wahrheit kund! 14Zu evaluierende Bildungsinhalte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14Entwicklung eines kindgerechten selbstadministrierten Erhebungsinstru-

mentes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

4 Botschaft angekommen?Multiplikatorenbefragung 28Wer sind die Botschafter? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35Einstellung zur Stiftung & Identi�kation . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44Fortbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48Praktische Umsetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62Botschafter-Netzwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75

Literatur 77

Anhang 81

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Inhaltsverzeichnis 2

Vorwort

Dieser Bericht ist das Ergebnis des Lehrforschungsprojektes �SozialdeterminiertesErnährungsverhalten: Evaluation von Bildungsangeboten an Schulen und Kitas�,das mit Unterstützung der Sarah-Wiener-Stiftung im Winter- und Sommersemes-ter 2014 an der Universität Potsdam stattgefunden hat. Es handelt sich bei die-sem Bericht um die Aufarbeitung der wichtigsten Ergebnisse und Erkenntnisse desProjektes. Über den Bericht hinaus geben die studentischen Arbeiten einen detail-lierten Einblick in die Thematik und können gerne zur Verfügung gestellt werden.An dieser Stelle sei allen an dem Seminar beteiligten Studierenden für ihr groÿesEngagement gedankt. An dem Seminar teilgenommen haben:

Elisabeth Albrecht, Sophia Albrecht, Katharina Becker, Gabi Bornschein, LuiseBurkhardt, Lena Glander, Natalia Glowinska, Maja Grebin, Carolin Hartmann,Anne Herrmann, Carolin Höroldt, Jose�ne Kaul, Corinna Kausmann, SabrinaKeÿler, Liubov Novikova, Svenja Pollentzke, Shila Sayfaddini, Bernd Schlüter, Ei-ke Schröder, Anne Schuster

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1 EINLEITUNG 3

1 Einleitung

Gegenstand der vorliegenden Evaluationsstudie ist das Ernährungsbildungspro-gramm der Sarah Wiener Stiftung. Mit dem Ziel, �bei Kindern den Grundsteinfür ein gesundes Ernährungsbewusstsein zu legen� (Sarah Wiener Stiftung 2014),bietet die SarahWiener Stiftung kostenlose Weiterbildungsprogramme für Beschäf-tigte an Bildungsinstitutionen an. Lehrer und Erzieher werden in einer 11

2-tägigen

Veranstaltung geschult, selbstständig Koch- und Ernährungskurse für Kinder anihrer Schule bzw. Kita umzusetzen. Das Ernährungsbildungsprogramm umfasstverschiedene Akteure (Kinder, Eltern, Lehrer, Erzieher und Schulleiter) in un-terschiedlichen Settings (Schule, Familie). Da sich die einzelnen Akteure und Le-bensbereiche gegenseitig beein�ussen, sind auch die einzelnen Interventionskompo-nenten voneinander abhängig. Es handelt sich bei dem Konzept der Sarah WienerStiftung um eine komplexe Interventionsmaÿnahme, dessen Evaluation methodischanspruchsvoll ist (Mühlhauser et al. 2011).

Im Rahmen eines Lehrforschungsprojekts an der Universität Potsdam widmetensich im Jahr 2014 Studierende der Soziologie und Erziehungswissenschaften überzwei Semester dieser Aufgabe. Ausgangspunkt des Seminars war die Frage, inwie-weit Ernährungsbildungsprogramme an Schulen und Kitas eine Interventionsmög-lichkeit von schichtspezi�schem Ernährungsverhalten bei Kindern darstellen. Vordiesem Hintergrund wurde zunächst der entsprechende Forschungsstand aufgear-beitet, die Fragestellung präzisiert und konkrete Thesen abgeleitet. Aufgrund derKomplexität des Ernährungsbildungsprogramms erfolgte die Einteilung in Arbeits-gruppen, die sich jeweils auf einen spezi�schen Aspekt des Ernährungsbildungs-programms konzentrierten. Somit befasste sich eine Gruppe mit der Frage, wie derE�ekt des Ernährungsbildungsprogramms auf das Ernährungsverhalten der Kin-der gemessen werden kann. Eine andere Gruppe untersuchte, welche Erfahrungendie Lehrer und Erzieher bei der praktischen Umsetzung des Ernährungskurses ma-chen. Zudem wurde untersucht, aus welchen Gründen sich Bildungseinrichtungendazu entscheiden, das Angebot der Stiftung anzunehmen, und ob tatsächlich vor-wiegend Schulen in sozialen Brennpunkten erreicht werden.

Entsprechend des jeweiligen Forschungsfokus der einzelnen Arbeitsgruppen wur-den verschiedene Untersuchungsdesigns entwickelt, die Feldphasen vorbereitet, dieErhebungsinstrumente konstruiert und die Datenerhebungen bzw. erste Pre-Testsdurchgeführt. Dabei wurden mehrere qualitative Gespräche mit Lehrern, Eltern,Stiftungsmitarbeitern und Schulleitern geführt, eine standardisierte Vollerhebungder Botschafter umgesetzt und ein Pre-Test des neu entwickelten Kinderfragebo-gens durchgeführt. Im zweiten Semester erfolgte die Datenaufbereitung, Datenana-lyse und Interpretation. Ergebnis des Seminars sind 16 studentische Forschungs-

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2 FEHLERNÄHRUNG � EIN GESELLSCHAFTLICHES PROBLEM? 4

berichte mit einem Gesamtumfang von ca. 650 Seiten.

Dieser Evaluationsbericht fasst die wichtigsten Ergebnisse des Forschungsprojektszusammen. Er enthält einige Vorschläge zur Modi�kation des Ernährungsbildungs-programms, bietet jedoch vor allem wichtige Anknüpfungspunkte für eine regel-mäÿige Evaluation der Koch- und Ernährungskurse. Beispielsweise wurde ein Kin-derfragebogen entworfen, der ähnlich einem Brettspiel spielerisch das Ernährungs-verhalten von Kindern erfasst und im Rahmen einer kontinuierlichen Evaluationeingesetzt werden kann.

Der Bericht thematisiert zunächst den Hintergrund der Stiftungsarbeit und be-schäftigt sich mit der Frage, inwieweit in Deutschland ein Interventionsbedarf hin-sichtlich des Ernährungsverhaltens von Kindern und Jugendlichen existiert (Ka-pitel 2). Anschlieÿend wird ein Vorschlag präsentiert, wie die Wirkung der prak-tischen Koch- und Ernährungskurse auf das Ernährungsverhalten der Kinder imRahmen eines fortlaufenden Evaluationskonzeptes untersucht werden kann. Kerndieses Vorschlages ist der neu entwickelte Kinderfragebogen, der es ermöglichtAussagen über die Ernährungsweise in standardisierter Form unmittelbar überdie Kinder (statt der Eltern) zu erfassen. Präsentiert werden die Ergebnisse desersten Pre-Tests des neuen Erhebungsinstrumentes sowie ein Ausblick für dessenWeiterentwicklung (Kapitel 3). Welche Erfahrungen die Multiplikatoren mit demAngebot der Stiftung bisher gemacht haben und wie zufrieden sie mit dem Konzeptund dessen Umsetzbarkeit sind, wird in Kapitel 4 dieses Berichtes behandelt.

2 Fehlernährung � ein gesellschaftliches Problem?

Für die Konzeption eines Evaluationsprogrammes ist der Hintergrund der Stif-tungsarbeit besonders wichtig. Im Fall der Sarah Wiener Stiftung bildet das Phä-nomen ungleich verteilter Gesundheitschancen von Kindern und Jugendlichen alsFolge von Fehl- und Mangelernährung die Grundlage der Stiftungsarbeit. Die Stif-tung stellt ein Bildungsprogramm zum Thema �Ernährung� bereit, welches sichan Kinder und Jugendliche richtet. Das Konzept �rmiert unter dem Motto �Fürgesunde Kinder und was Vernünftiges zu Essen� und behandelt Ernährung undGesundheit in engem Zusammenhang. Die Zunahme von Zivilisationskrankheiten,wie Diabetes Typ 2 und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, in Folge einer fehlerhaftenErnährung begründet die Relevanz des Bildungsprogramms.

�Die millionenfache Fehl- und Mangelernährung unter Kindern undJugendlichen hat sich zu einem Problem groÿer gesellschaftlicher Trag-weite entwickelt� (Sarah Wiener Stiftung 2015).

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Als eine wesentliche Ursache für diese Entwicklung wird die mangelnde Vermitt-lung von Ernährungswissen attestiert. Weder in den Familien noch Schulen werdedieser Aufgabe ausreichend nachgekommen. Laut Stiftung �leben wir in einer Ge-sellschaft, in der ganze Generationen nicht mehr kochen können�. Zudem gebees �höchstens eine Handvoll Schulen�, die sich in �Sachen Ernährung engagieren�(Deutscher Ethikrat 2008). Ernährung, insbesondere gesunde Ernährung, stehtim Zwiespalt zwischen der Freiheit des Einzelnen und der gesellschaftlichen Ver-antwortung. Bei Kindern kommt diesem Thema ein besonderer Stellenwert zu,da sie nicht wie Erwachsene eigenverantwortlich über ihre Ernährung entscheidenkönnen. Die Frage, ob der Einzelne oder die Gesellschaft die Verantwortung füreine ausgewogene Ernährung trägt, ist eine ethische und wird im Spannungsfeldzwischen staatlichem Paternalismus und dem Schutz der Privatsphäre diskutiert.Im Jahr 2008 widmet sich das Forum �Bioethik� des Deutschen Ethikrates die-sem Diskurs. Teil der Gesprächsrunde waren u.a. Gerd Müller (Staatssekretär desBundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz) so-wie Sarah Wiener (Schirmherrin der Stiftung). Nach ihrer Einschätzung bürdetdie Verantwortung für eine gesunde Ernährungsweise nicht allein dem Einzelnen,sondern auch dem Staat. Grund dafür sind ungleiche Zugangschancen für einegesunde Lebensführung.

�Es gibt eine Schere in unserer Gesellschaft: auf der einen Seite, diesozial Benachteiligten, die wenig Geld haben und sich wirklich grausamernähren, auf der anderen Seite eine Elite von Hyper-Bio-Kindern�(Deutscher Ethikrat 2008).

Da die Chancen für eine gesunde Lebensweise sozial determiniert seien, sieht dieStiftung den Staat in der Verantwortung, den negativen Konsequenzen sozialerUngleichheit zu begegnen. Ernährung könne keineswegs nur Privatsache sein undeine Ein�ussnahme durch Wissensvermittlung ist legitim. Ein staatlich geförder-tes, �ächendeckendes Angebot zum Thema �Ernährung� existiere jedoch nicht.Obwohl Müller im Rahmen der Diskussionsrunde bestätigt, der Staat habe nichtnur aus sozialen, sondern auch aus ökonomischen Gründen ein Interesse daran,Fehlernährung bei Kinder zu vermeiden, betont er auch, eine Umsetzung staatlichgeförderter Interventionsmaÿnahmen sei aufgrund des föderalistischen Bildungs-systems in Deutschland problematisch (Deutscher Ethikrat 2009).An dieser Stelle setzt die Arbeit der Sarah Wiener Stiftung an. Die Inhalte undder Ablauf des Ernährungsbildungskonzepts für Kinder und Jugendliche wird Er-ziehern und Lehrern im Rahmen einer Weiterbildungsmaÿnahme durch die Stif-tung vermittelt. Man erho�t sich eine multiplikative Wirkung, indem Erzieher undLehrer das Bildungskonzept der Stiftung an ihrer jeweiligen Einrichtung implemen-tieren und selbstständig weiterführen. Legitimationsgrundlage der Stiftungsarbeit

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sind weit verbreitete gesundheitliche Probleme bei Kindern und Jugendlichen alsKonsequenz einer fehlerhaften Ernährungsweise. Die Ursache von Fehlernährungim Kindes- und Jugendalter wird in einer unzureichenden Vermittlung von Er-nährungswissen durch die Familie und das ö�entliche Bildungssystem gesehen.Relevanz gewinnt das Bildungsprogramm durch die Annahme, die Chancen füreine ausgewogene Ernährung sowie ein gesundes Leben seien sozial ungleich ver-teilt. Aus diesem Grund werden Kinder aus sozial schwachen Haushalten von derStiftung als besonders gefährdet eingestuft und als zentrale Zielgruppe der Inter-ventionsmaÿnahme de�niert. Die beschriebene Problemwahrnehmung gründet aufeiner Logik, die in folgender Abbildung visualisiert wird:

Abbildung 1: Problemperzeption und Anknüpfungspunkte

Sozialer Status Krankheit

Ernährungswissen Ernährungsverhalten

1

2

3

4

Hinweis: Eigene Darstellung.

Das Ernährungsbildungsprogramm der Sarah Wiener Stiftung basiert auf der zen-tralen Annahme, dass der Zusammenhang zwischen gesellschaftlicher Position undGesundheitszustand (1) indirekt über das Ernährungswissen (praktisches & inhalt-liches) vermittelt wird. Man geht davon aus, dass ein geringer sozioökonomischerStatus ein geringes Ernährungswissen zur Folge hat (2), unzureichendes Ernäh-rungswissen Ursache eines typischen Ernährungsverhaltens ist (3) und dieses typi-sche Ernährungsverhalten negative gesundheitliche Konsequenzen mit sich bringt(4). Da der soziale Status nicht direkt sondern indirekt über das Ernährungswis-sen auf den Gesundheitszustand der Kinder wirkt, zielt das Konzept der SarahWiener Stiftung darauf ab, Kinder durch Ernährungsbildung zu einer �gesunden�Ernährungsweise zu befähigen. Dieser Ansatz kann als �Capability Ansatz� nachAmartya Sen (Leÿmann 2013) beschrieben werden, da er die Verwirklichungschan-

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cen für eine �gesunde� Ernährung in Abhängigkeit der Fertig- und Fähigkeiten derKinder betrachtet.

Folgen von Fehlernährung im europäischen und nationalen

Vergleich

Da die Arbeit der Stiftung auf einer Reihe von Annahmen beruht, ist es wich-tig, diese regelmäÿig auf ihre Gültigkeit zu überprüfen, indem beispielsweise derForschungsstand zum Zusammenhang von Ernährungsverhalten und Gesundheitbeobachtet wird. Zudem ist zu bedenken, dass eine soziale Interventionsmaÿnahme,wie das Ernährungsbildungsprogramm der Stiftung, nur dann sinnvoll erscheint,wenn das Problem, welches die Maÿnahme zu verhindern versucht, tatsächlich exis-tiert. Das Thema �gesundheitliche Ungleichheit bei Kindern und Jugendlichen�wird international von der Weltgesundheitsorganisation sowie in Deutschland vomRobert-Koch-Institut beforscht. Diese Studien bilden eine gute Grundlage, um dasdurch Medien und Politik konstatierte Phänomen einer �Obesity-Epidemie�, imwissenschaftlichen Kontext zu betrachten und seine Relevanz einzuordnen. Dem-nach wird im Rahmen dieser Evaluationsstudie zunächst die Frage gestellt, inwie-weit in Deutschland für Kinder und Jugendliche ein Gesundheitsrisiko aufgrundihres Ernährungsverhaltens existiert.

À INWIEFERN BESTEHEN FÜR KINDER IN DEUTSCHLANDERNÄHRUNGSBEDINGTE GESUNDHEITSRISIKEN?

Um diese Frage zu beantworten wir im Folgenden erörtert, was unter ernährungs-bedingten gesundheitlichen Risiken zu verstehen ist und welche Messkonzepte imRahmen der epidemiologischen Forschung verwendet werden, um diese Risiken zubeschreiben. Die Eingrenzung des Bedeutungsspektrums der verwendeten Begri�esowie die Betrachtung ihrer Operationalisierungen sind wichtig, um eine präziseInterpretation der Ergebnisse zu gewährleisten.

Methode

�Ernährungsbedingte Gesundheitsrisiken� beobachten � eine Suche nachHinweisen

Negative gesundheitliche Konsequenzen, die nicht durch übertragbare Erkrankun-gen sondern aus der Lebensweise resultieren, werden Zivilisationskrankheiten ge-nannt. Zu den typischen Zivilisationskrankheiten gehören unter anderem Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes mellitus. Bei diesen Erkrankungen spielen

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zwar auch genetische Veranlagungen eine Rolle, jedoch werden sie vor allem durchdie Lebensführung beein�usst. Dazu gehört das Ernährungsverhalten neben einerReihe weiterer Verhaltensweisen, wie beispielsweise Rauchen und Bewegungsman-gel. Als Prädiktor für das kardiovaskuläre Risiko wird in der epidemiologischenForschung oft das �Übergewicht� verwendet (Neuhauser et al. 2011). Obwohl auchdie Ursachen für Übergewicht vielfältig sein können, ist in den letzten Jahren dieErnährungsweise in den Fokus der Gesundheitsvorsorge gerückt (Mensink et al.2007). Demnach kann Übergewicht als gesundheitsgefährdende Folge von Fehler-nährung � also als Hinweis für ein ernährungsbedingtes Gesundheitsrisiko � ver-standen werden.

Um einschätzen zu können, inwieweit für Kinder in Deutschland ein ernährungs-bedingtes Gesundheitsrisiko besteht, wird der Anteil übergewichtiger Kinder inDeutschland im internationalen Vergleich betrachtet. Die Grundlage für diese Ana-lyse bilden Befragungsdaten von Kindern und Jugendlichen aus verschiedenen Län-dern in Europa, die im Rahmen der �Health Behaviour in School-Aged Children(HBSC) Studie� � durchgeführt von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) imJahr 2009 � erhoben wurden (Haug et al. 2009). Während des Schulunterrichteswurden Kinder durch trainiertes Personal, Lehrer oder Schulkrankenschwesternangeleitet, einen standardisierten Fragebogen selbstständig auszufüllen (Robertset al. 2009). Neben Angaben zum familiären Hintergrund sowie zum Ernährungs-verhalten wurden Körpergröÿe und Gewicht erfragt, um im Nachhinein mittels derBerechnung des Body-Mass-Indexes (BMI) einen Indikator für das Übergewichtverwenden zu können.Es ist zu beachten, dass Körpergröÿe und Gewicht nicht objektiv mit Hilfe ei-nes Maÿbandes und einer Waage erfasst, sondern auf den freiwilligen Angaben derKinder im Rahmen einer Befragung während des Schulunterrichtes basieren (Hauget al. 2009). Aus der sozialwissenschaftlichen Methodenforschung ist bekannt, dassdie Befragung im Klassenverband, sowie die Anwesenheit von Interviewern oderBefragungsleitern (hier Lehrer bzw. Schulkrankenschwester) zu Messfehlern führenkönnen (Schnell et al. 1999). Besonders hinsichtlich der Frage nach dem Körper-gewicht besteht die Gefahr einer Verzerrung aufgrund von �sozial erwünschten�Antworten. �Es ist aus vergleichenden Studien bekannt, dass die subjektive Be-stimmung des BMI zu einer groÿen Unterschätzung der Auftrittshäu�gkeit vonÜbergewicht und Adipositas führt� (Kurth und Rosario 2010). Zudem ist denkbar,dass nicht jedes Kind die exakten Maÿe des eigenen Körpergewichts und der Kör-pergröÿe kennt. Demzufolge ist bei der Interpretation der Ergebnisse der HBSC-Studie zu beachten, dass sie auf der subjektiven Einschätzung der Kinder undnicht auf objektiven Tatsachen basieren. Ob diese einem realistischen Abbild derWirklichkeit entsprechen, kann kritisch betrachtet werden.

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Übergewicht? Eine Frage der De�nition

Ob ein Mensch übergewichtig ist oder nicht, kann mittels des Body-Mass-Indexesfestgestellt werden. Dieser setzt die anthropometrischen Maÿzahlen �Körperge-wicht� und �Körpergröÿe� ins Verhältnis zueinander und hat die Einheit kg/m2.Im Gegensatz zu Erwachsenen ist die Identi�kation von Übergewicht bei Kindernanhand des Body-Mass-Indexes problematisch, da �sich im Kindes- und Jugend-alter das Verhältnis von Gröÿe zu Gewicht ständig verändert. Es gibt keinen füralle Altersgruppen einheitlichen Grenzwert, ab wann ein Kind Übergewichtig ist�(Neuhauser et al. 2011), so dass dieser speziell für jede Altersgruppe zu berechnenist. Die Berechnung der Grenzwerte erfolgt jedoch nach unterschiedlichen Metho-den und liefert je nach Verfahren verschiedene Werte. Dies kann dazu führen, dassje nach angewandtem Referenzsystem ein Kind einmal als normalgewichtig undeinmal als übergewichtig gilt. Die WHO verwendet im Rahmen ihrer internatio-nal vergleichenden Studie zum Gesundheitsverhalten von Kindern im Schulalter(HBSC) das IOTF-Referenzsystem in Anlehnung an die Empfehlung der Interna-tional Obesity Task Force (Kurth und Rosario 2010). Bei der gemeinsamen Be-trachtung verschiedener Forschungsergebnisse aus unterschiedlichen Studien ist zubeachten, dass die Bewertung der BMI-Werte von Kindern und Jugendlichen mög-licherweise auf der Grundlage unterschiedlicher Referenzsysteme und Grenzwerteerfolgt ist. Ist dies der Fall ist eine ist eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse starkeingeschränkt, wenn sogar gar nicht möglich.

Ergebnisse

Zur Beantwortung der Frage, inwieweit Kinder in Deutschland von negativen er-nährungsbedingten gesundheitlichen Konsequenzen betro�en sind, wird im Folgen-den der Anteil 11-jähriger Kinder mit einem überdurchschnittlich hohem Body-Mass-Index (IOTF-Referenzsystem) in Deutschland im europäischen Vergleich be-trachtet (siehe Abbildung 2).

Dabei erscheint au�ällig eine Nord-Süd-Di�erenzierung: in den nördlichen Län-dern ist der Anteil übergewichtiger Kinder deutlich geringer als in den südlichenLändern. Gravierend abweichend davon sind im Nordwesten Irland und Groÿbri-tannien sowie im Nordosten Polen. Deutschland gehört neben Belgien, Frankreich,Österreich, Dänemark, Norwegen, Schweden, Lettland und Island zu jenen Län-dern, in denen nur ein geringer Anteil der 11-jähriger Kinder (11 bis 13 Prozent)übergewichtig ist. Nur in den Niederlanden und der Schweiz sind es weniger (6bis 9 Prozent). Hingegen liegt der Anteil übergewichtiger Kinder in Ländern wieGroÿbritannien, Spanien, Italien, Kroatien, Rumänien, Tschechien, Ungarn, Slo-wenien, Finnland und Estland zwischen 14 und 18 Prozent. In Irland, Portugal,

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Abbildung 2: Europäischer Vergleich: Anteil 11-jähriger Kinder mit überdurch-schnittlich hohem BMI im Jahr 2009

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19 bis 22 Prozent 14 bis 18 Prozent 10 bis 13 Prozent 6 bis 9 Prozent keine Daten

Quelle: WHO, HBSC-Studie 2010, Stand 01/2015. Shape�le: Eurostat Hinweis: Festlegung des Grenzwertes für Über-gewicht nach dem IOTF-Referenzsystem; eigene Darstellung.

Polen, Griechenland und Slowenien ist sogar fast jedes fünfte Kind übergewichtig.Warum sind in einigen Ländern mehr und in anderen Ländern weniger Kinderübergewichtig? Dafür sind viele Ursachen denkbar: kulturell und religiös geprägteErnährungsweisen, unterschiedliche Wirtschaftsstrukturen aber auch unterschied-liche Sozialsysteme können eine Rolle spielen. Beispielsweise scheinen sich in Län-dern mit stark deregulierten Märkten überdurchschnittlich viele Menschen vonFast-Food zu ernähren (De Vogli et al. 2014) und in Ländern mit hohen Ein-kommensdi�erenzen leiden mehr Menschen an Übergewicht als in Ländern mitegalitären Einkommensverteilungen (Pickett et al. 2005). Immer wieder wird dar-auf verwiesen, dass besonders Menschen in den ärmeren Bevölkerungsgruppen vonÜbergewicht betro�en sind (Pickett et al. 2005; Lampert und Kurth 2007). Manvermutet, dass sozial schwächere Menschen im Gegensatz zu den privilegierten Be-völkerungsschichten unter einem gröÿeren Existenzdruck leiden und diesen Stressdurch eine übermäÿige Kalorienaufnahme kompensieren (Pickett et al. 2005). So-zialen Ungleichheiten wie diesen begegnen einige Staaten durch ein umfassendes

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Versorgungs- und Sicherungssystem. Zu diesen Leistungen gehören unter anderemstaatliche Kinderbetreuungsangebote mittels derer Kinder unabhängig ihres so-zialen Hintergrundes gleichermaÿen versorgt werden. Sogenannte universalistischeSozialstaaten (Esping-Andersen 2013) sind in der Lage negative Folgen sozialerUngleichheiten auszugleichen. Zu diesen Staaten zählen vor allem die Skandina-vischen und ein Blick auf die geogra�sche Verteilung übergewichtiger Kinder inEuropa zeigt, dass in diesen Ländern besonders selten Kinder von Übergewichtbetro�en sind. Inwieweit dies dem Staat oder anderen Erklärungsfaktoren zuzu-schreiben ist, kann als interessante Forschungsfrage in einem nächsten Projektuntersucht werden.

Festzuhalten bleibt, dass in Deutschland schätzungsweise jedes zehnte Kind imAlter von 11 Jahren übergewichtig ist und damit ein höheres Risiko teilweiseschwerer Erkrankungen im Erwachsenenalter trägt. Auch wenn dieses Phänomenin Deutschland im Vergleich zu einigen europäischen Nachbarländern deutlich ge-ringer ausgeprägt ist, besitzt es eine gesamtgesellschaftliche Relevanz, da das Ge-sundheitsrisiko stark mit dem sozialen Hintergrund der Kinder in Zusammenhangsteht (Lampert und Kurth 2007). Dies zeigt sich nicht nur hinsichtlich des allgemei-nen Gesundheitszustandes, sondern auch in Hinblick auf Verhaltensau�älligkeitenund Übergewicht. Ähnlich wie die Sarah Wiener Stiftung appelliert auch das RKI:

�Aus Sicht von Public Health und Gesundheitspolitik resultiert dar-aus die Forderung nach einer möglichst früh ansetzenden Präventionund Gesundheitsförderung, die auch die sozial benachteiligten Bevöl-kerungsgruppen erreicht. Bislang ist dies nur unzureichend der Fall�(Lampert und Kurth 2007).

Die Reduktion dieser Problematik auf individuelle Präferenzen und Gewohnheiten(Müller et al. 2011) reicht zu kurz, da sich hinter den Ursachen von Übergewichtgesamtgesellschaftliche Probleme auf institutioneller Ebene verbergen (Zwick et al.2011). Übergewicht erscheint �weniger als individuelles Verhaltensproblem als viel-mehr eine logische Begleiterscheinung moderner Industrie- und Über�ussgesell-schaften� (Zwick et al. 2011) und damit als systemimmanentes Risiko.

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Exkurs: Wen erreicht die Stiftung?

Besonders sozial benachteiligte Kinder durch das Ernährungsbildungsprogramm zuerreichen ist zum Zeitpunkt der Evaluation ein wichtiges Motiv der Stiftung. ImRahmen des studentischen Lehrforschungsprojektes haben sich daher zwei Arbeits-gruppen mit der Frage beschäftigt, welche Einrichtungen tatsächlich das Angebotder Stiftung annehmen und aus welchen Gründen. Beide Projektgruppen kommenzu interessanten Ergebnissen, die an dieser Stelle in verkürzter Form präsentiertwerden.

Á ERREICHT DIE STIFTUNG ÜBERWIEGEND SOZIAL BE-NACHTEILIGTE KINDER?

Gelingt es der Stiftung Schulen in �Problemvierteln� in besonderer Weise in ihrProgramm zu integrieren? Um diese Frage zu beantworten, wurde exemplarisch fürdie Stadt Berlin das soziale Umfeld der am Programm der Stiftung teilnehmendenSchulen, mit dem sozialen Umfeld zufällig ausgewählter Schulen (Kontrollgruppe)verglichen. Zur Beschreibung der sozialen Lage des schulischen Umfeldes, wurdefür die verschiedenen Grundschuleinzugsbereiche die Quote nicht-erwerbsfähigenEmpfänger von Existenzsicherungsleistungen in Prozent der Einwohner unter 15Jahren verwendet.Zwar verweist der Vergleich auf keinen statistisch signi�kanten Zusammenhangzwischen der Teilnahme am Programm der Stiftung und der Kinderarmutsquo-te im Grundschuleinzugsbereich. Dennoch ist das Ergebnis aufgrund der hohenProzentzahldi�erenz bei den Schulen mit besonders problematischem Umfeld zuhinterfragen. Demnach deuten die Ergebnisse, trotz der Verfehlung des 5-Prozent-Signi�kant-Niveaus, darauf hin, dass die Stiftung ihr Ziel � Schulen mit schwieri-gem sozialem Umfeld zu zugewinnen � erreicht.Aufgrund der problematischen Datenlage und der geringen Fallzahl, können dieErgebnisse nur als Indizien gewertet werden, die es jedoch lohnt auf Basis präzi-serer Daten und Indikatoren zum sozialen Umfeld zu replizieren. Zudem ist eineBetrachtung erstrebenswert, die nicht auf den Raum Berlin und den SchultypGrundschule beschränkt ist.

In einer zweiten Arbeit wurden auf der Grundlage der Theorie von Pierre Bourdieuüber verschiedenen sozialen Klassen (Bourdieu 1987) und mit Hilfe Max WebersMethodik der Idealtypen (Weber 1968) die Internetseiten der 23 Grundschulen inBerlin, die am Ernährungsbildungsprogramm der Stiftung teilnehmen, auf die Fra-ge hin analysiert, ob sich die Schulen aufgrund ihrer Selbstdarstellung im Internetan unterschiedliche soziale Schichten richten. Die Analyse hat gezeigt, dass sich

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die am Programm der Stiftung teilnehmenden Schulen in ihrer Ausrichtung unter-scheiden und es konnten die Typen �Elitäre Schule mit Ausrichtung", �GeförderteSchule mit Ausrichtung� und �Geförderte Schule ohne Ausrichtung� gebildet wer-den. Weiterhin zeigt die Analyse, dass der Groÿteil der am Programm der Stiftungteilnehmenden Schulen dem Typ �Geförderte Schule ohne Ausrichtung� zugeord-net werden kann und es wird vermutet, dass die Kinder dieser Schulen vermutlichgröÿtenteils aus sozial schlechter gestellten Verhältnissen stammen.

Demnach weisen die Ergebnisse beider Arbeiten darauf hin, dass die Stiftung ihrZiel, vor allem sozial benachteiligte Kinder zu fördern, erreicht.

 WAS SIND DIE MOTIVE DER TEILNEHMENDEN EINRICH-TUNGEN?

Um zu untersuchen, ob sich die Schulen in ihrer Motivation, am Kurs teilzunehmen,unterscheiden, wurden Interviews mit Verantwortlichen von drei Schulen durchge-führt,thematisch codiert und miteinander verglichen. Es stellt sich heraus, dass dieMöglichkeit zur sozialen Integration der Kinder das Hauptmotiv aller drei Schulenist.

�Den letzten Kurs haben wir mit Kindern gemacht, die schon haupt-sächlich Verhaltensprobleme haben, um die zu integrieren, um die zueinem Teamerlebnis zu führen.�

Deutliche Unterschiede zwischen den aufgrund der Inhaltsanalyse der Webseitenals �elitär� und �gefördert� kategorisierten Schulen zeigen sich hinsichtlich der Fi-nanzierung der Kochkurse und der Einstellung der Eltern zu diesen. Während die�geförderten� Schulen auf eine Finanzierung durch die Stiftung angewiesen sind,konnte die �elitäre� Schule auf Spenden des Elternvereins zurückgreifen, was bereitsdas Interesse der Eltern an dem Bildungsprogramm verdeutlicht.

�Aber man kann schon sagen, dass viele Eltern Wert legen auf gutesEssen. Also wir haben ja eine Mensaküche und da gucken sie sehr genauhin, was es gibt, welcher Bio-Anteil ist dran.�

Im Gegensatz dazu scheint an �geförderten� Schulen, seitens der Eltern oftmalsDesinteresse an diesem Bildungsangebot zu bestehen. Trotz dieser Unterschiedebewerten alle Interviewteilnehmer die Vermitteln von Esssitten, Ernährungswissenund Teamfähigkeit als wichtiges Element des Stiftungskonzeptes.

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Kindermund tut Wahrheit kund 14

Aufgrund der kleinen Fallzahl und der strategischen Auswahl der Befragten, geltendie hier präsentierten Ergebnisse ausschlieÿlich für die drei analysierten Schulen.Für generalisierbare Aussagen, sollte eine gröÿere Fallzahl, basierend auf einerZufallsauswahl betrachtet werden.

3 Kindermund tut Wahrheit kund!

Zu evaluierende Bildungsinhalte

Übergeordnetes Ziel der Stiftung ist es,

�den Menschen die Kompetenz über den eigenen Körper in Sachen Er-nährung zurückzugeben� (Deutscher Ethikrat 2008).

Wie im Kapitel zuvor verdeutlicht, basiert dieses Ziel auf der Annahme, der Menschhabe die Kompetenz über seinen Körper verloren. Fehlendes Wissen über die �rich-tige� Ernährungsweise wird als Ursache für gesundheitliche Nachteile verstanden.Laut Stiftung ist Ernährungskompetenz eine Grundvoraussetzung für Gesundheitund Wohlbe�nden. Kern der Interventionsmaÿnahme der Stiftung ist somit dieVermittlung von inhaltlichem und praktischem Wissen rund um das Thema �Er-nährung�. Das Bildungskonzept beinhaltet drei Schwerpunkte. Die �praktische Er-nährungsbildung�, die �Bildung zu Nachhaltigkeit�, sowie die �soziale Bildung�.

Praktische Ernährungsbildung

Praktische Ernährungsbildung bedeutet in erster Linie die Befähigung zur selbst-ständigen Nahrungsmittelzubereitung. Indem das Kochen erlernt wird, sollen dieErnährungskompetenz sowie die Ernährungssouveränität verbessert werden. MitErnährungskompetenz ist nicht nur das Wissen über die Zubereitung von Nah-rungsmittel gemeint, sondern auch das Wissen über die Lebensmittelvielfalt, dieNährsto�e der einzelnen Produkte sowie ihre Wirkung auf die persönliche Gesund-heit. Die von der Stiftung vermittelten Inhalte stützen sich �auf wenige, relativ all-gemein gehaltene, aber weithin akzeptierte und praxistaugliche Grundsätze� wiebeispielsweise die AID-Ernährungspyramide oder die Empfehlungen der DeutschenGesellschaft für Ernährung (Sarah Wiener Stiftung 015a). Beim gemeinsamen Ko-chen sollen die verschiedenen Geschmäcker der Lebensmittel bewusst erfahren wer-den. Die Vermittlung von Spaÿ und Genuss bei der Zubereitung von Gerichten istein wichtiges Ziel (Sarah Wiener Stiftung 2015). Mit Ernährungssouveränität istdie Befähigung der Kinder gemeint, stärker an der Entscheidung über ihre Ernäh-rung teilzuhaben. Beispielsweise sollen die Kinder in die Lage sein, beim Einkaufmit den Eltern über die Auswahl der Lebensmittel mit zu entscheiden.

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Nachhaltige Ernährungsbildung

Der Bildungsschwerpunkt �Nachhaltigkeit� befasst sich mit den globalen Zusam-menhängen der industriellen Lebensmittelproduktion und ihrer Auswirkung auf dieUmwelt. Behandelt werden Themen wie Biodiversität, Bodennutzung und Trink-wasserverbrauch. Dieser Teil des Bildungsprogramms enthält normative Elemente.Den Kindern wird vermittelt, dass jede Kaufentscheidung Konsequenzen hat. Dadiese nicht nur die eigene Gesundheit betreuen, sondern auch die Umwelt, hatdas persönliche Ernährungsverhalten gesellschaftliche und politische Folgen. Beieiner die Gesundheit sowie Umwelt fördernden, nachhaltigen Kaufentscheidung seidarauf zu achten, dass die Produkte möglichst unverarbeitet sind, aus der Regi-on kommen, gerade Saison haben sowie aus einem biologisch nachhaltig arbeiten-den Landwirtschaftsbetrieb stammen. Durch die Vermittlung der Zusammenhängezwischen Lebensmittelproduktion, Umwelt und Gesundheit soll das Bewusstsein füreine nachhaltige Landwirtschaft und Ernährungsweise gestärkt werden.

Soziale Ernährungsbildung

Mit dem Programmschwerpunkt �Soziale Bildung� soll den Kindern die soziale Be-deutung einer Mahlzeit vermittelt werden. Diese reicht von der Zusammenarbeitbeim Kochen bis hin zur gemeinsamen Gestaltung der Mahlzeit. Eingeübt werdenTischregeln, Eindecken, Abdecken und Aufräumen. In vielen Familien werde nichtnur nicht mehr gekocht, auch werden die Mahlzeiten immer seltener gemeinsameingenommen. Den Kindern soll vermittelt werden, dass es beim Essen nicht nurum Nahrungsaufnahme, sondern auch um Genuss und Freude geht. Nicht nur dasgemeinsame Zubereiten der Mahlzeit, sondern auch die Tischgemeinschaft soll dasZusammengehörigkeitsgefühl stärken. Ziel ist vor allem die Stärkung des Team-works. Teamwork meint planvolles, gemeinschaftliches Handeln, was auf einer ge-genseitiger Absprache und Verantwortungsbewusstsein basiert.

Die Stiftung erho�t sich über die Vermittlung von praktischem Wissen, wie bei-spielsweise den Kochfertigkeiten, die Ernährungssouveränität der Kinder stärkenzu können. Über die Vermittlung politischen Ernährungswissens soll die Kaufent-scheidung der Kinder zugunsten nachhaltig produzierter Lebensmittel beein�usstwerden. Die Vermittlung von sozialem Wissen zielt darauf ab, den Kindern densozialen Wert einer gemeinsamen Mahlzeit näher zu bringen und die Fähigkeit zurZusammenarbeit zu stärken.Ob die Vermittlung der Bildungsinhalte gelingt und inwieweit diese tatsächlichdas Ernährungsverhalten hinsichtlich Souveränität, Kaufentscheidung und Team-fähigkeit beein�ussen soll Gegenstand der Evaluation sein. Es ergibt sich folgendeEvaluationsfrage:

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ÃERHALTEN KINDER DURCH DAS KONZEPT DER SARAH-WIENER-STIFTUNG EINEN ZUWACHS AN PRAKTISCHEM,NACHHALTIGEM UND SOZIALEM ERNÄHRUNGSWISSEN?

Vorschlag zur Evaluation der Wirkungsweise des

Interventionsprogramms

Im Folgenden wird ein Forschungsdesign entwickelt mit Hilfe dessen die Wirkungs-weise der praktischen Koch- und Ernährungskurse evaluiert werden kann. Im Rah-men des Lehrforschungsprojektes fand ein erster Pre-Test des dafür neu entwi-ckelten Kinderfragebogens statt, dessen Ergebnisse einen Ausblick für die Weiter-entwicklung dieses Modus geben. Aufgrund begrenzter zeitlicher und �nanziellerRessourcen konnte keine Datenerhebung statt�nden, die valide Aussagen über dieWirkungsweise der Kochkurse liefern.

Die Konstrukte praktisches, politisches und soziales Ernährungswissen wurden alsZieldimensionen der Stiftungsarbeit identi�ziert. Grundlage dafür waren die Ho-mepage der Stiftung und Gespräche mit Mitarbeitern der Stiftung sowie den Bot-schaftern. Zudem fanden zwei teilnehmende Beobachtung statt: eine im Rahmeneiner Botschafter-Schulung an einer Fachschule in Niedersachsen und eine weitereim Rahmen eines Kinderkochkurses an einer Grundschule in Berlin.Um evaluieren zu können, ob mittels der Koch- und Ernährungskurse die genann-ten Stiftungsziele erreicht werden, müssen zunächst für diese beobachtbare Indika-toren gefunden werden. Praktisches Ernährungswissen wird als Ernährungskom-petenz und Ernährungssouveränität verstanden. Beobachtet werden kann dieses,als Fähigkeit Lebensmittel selbstständig zuzubereiten (z.B. Gemüse schälen) undals Wissen darüber welche Lebensmittel der Gesundheit zuträglich sind und wel-che nicht. Dieses Wissen soll im Idealfall an die Eltern weitergereicht werden,und sich in einem gesunden Frühstück oder einer gesunden Pausenverp�egung nie-derschlagen. Politisches Ernährungswissen äuÿert sich in nachhaltigen Kaufent-scheidungen, die basierend auf dem Wissen über die Zusammenhänge zwischenLebensmittelproduktion, Umwelt und Gesundheit getro�en werden. Erfassbar istdie Wirkung dieses Bildungsziels über eine direkte Abfrage von Wissen und Ein-stellung oder über die Beobachtung der Kinder in einer simulierten (spielerischesExperiment) oder echten Entscheidungssituation (Einkauf mit den Eltern). So-ziales Ernährungswissen bezieht sich auf die Wertschätzung einer gemeinsamenMahlzeit und die Teamfähigkeit bei der Zubereitung dieser. Beide Konstrukte sindam besten durch eine direkte Beobachtung des Sozialverhaltens beim gemeinsamenKochen und Speisen im Rahmen des Kurses zu erfassen.

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Tabelle 1: Empfehlung WirkungsanalyseBefragung/Beobachtung Kochkurs Befragung/Beobachtung

Gruppe 1 Ja Ja JaGruppe 2 Ja Nein Ja

Quelle: Schnell, 2011; Hinweis: eigene Darstellung.

Design

Die Evaluation der Kochkurse untersucht die Veränderung des Wissensstandesund des Verhaltens. Dazu ist ein experimentelles Untersuchungsdesign notwendig,welches oftmals mit einem hohen organisatorischen Aufwand verbunden ist undim Rahmen des Lehrforschungsprojektes nicht umgesetzt werden konnte. Um ineinem nächsten Evaluationsprojekt die Wirkung des Kochkurses messen zu kön-nen wird folgendes in Tabelle 1 dargestelltes Design empfohlen. Eine Veränderungdurch den Kochkurs kann nur festgestellt werden, wenn eine Gruppe von Kindernvor und nach dem Kurs befragt bzw. beobachtet wird. Sollte eine Veränderungfestgestellt werden, ist jedoch nicht gesagt, dass diese durch den Kurs zustandegekommen ist. Um dies zu kontrollieren müsste eine zweite Gruppe zu den glei-chen Befragungszeitpunkten der ersten Gruppe befragt werden (vor und nach demKurs), jedoch mit dem wichtigen Unterschied, dass diese Gruppe nicht an einemKochkurs teilnimmt.Alle Gruppen sollten sich so ähnlich wie möglich sein, um weitere Ein�ussgröÿenwie Altersunterschiede, Kontexte�ekte, etc. weitestgehend ausschlieÿen zu kön-nen. Denkbar wäre die Befragung von drei Grundschulklassen einer Stufe an einerSchule. Validität gewinnen die Ergebnisse durch die Replikation des Experimentsunter möglichst gleichen Bedingungen. Inwieweit der Einsatz von Kontrollgruppen� in diesem Fall die Befragung von Kindern, die gar nicht an einem Kurs teilneh-men � ethisch vertretbar ist, sollte durchdacht und in Hinblick auf den Wert derForschungsergebnisse abgewogen werden.Um die Wirkung der Ernährungskurse zu überprüfen, wäre auch eine Befragungder Eltern zum Ernährungsverhalten ihrer Kinder denkbar. Dabei besteht jedochdie Gefahr, dass Eltern dieses positiver darstellen, als es tatsächlich ist und dieErgebnisse nicht die Realität widerspiegeln. Genauere Ergebnisse sind zu erwar-ten, wenn als Untersuchungseinheiten nicht die Eltern sondern die Kinder selbstgewählt werden.

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Entwicklung eines kindgerechten selbstadministriertenErhebungsinstrumentes

Um die erhobenen Daten zwischen den Kindern sowie zwischen den einzelnen Er-hebungszeitpunkten miteinander vergleichen zu können, ist ein standardisiertesErhebungsinstrument zu empfehlen. Die Instrumente, mit denen Kinder befragtwerden, müssen an deren Entwicklungsstand und Sprache angepasst sein. Die Fra-gen und Antworten müssen aus der Sicht der Kinder formuliert sein (Kränzl-Naglund Wilk 2000). Der Entwicklungsstand der Kinder ist als bedeutsamer Punkt beider Entwicklung eines geeigneten Instruments zu beachten. Denn auch bei älterenKindern können standardisierte quantitative Verfahren, wie die schriftliche Befra-gung, an ihre Grenzen stoÿen, da möglicherweise Schwierigkeiten beim Ausfüllendes Fragebogens auftreten können (beispielsweise bei lernschwachen Kindern mitunzureichender Entwicklung der Sprach- und die Lesekompetenz). Sind die Fragenso gestaltet, dass sie an den Erfahrungsbereich und die Lebenswelt der Kinderanknüpfen, kann mit validen Aussagen gerechnet werden. Kinder sind durchaus inder Lage, über ihre direkte Erfahrungs- und Erlebniswelt zu berichten (Mey 2004;Kränzl-Nagl und Wilk 2000). Kindgerechte Erhebungsverfahren zeichnen sich da-durch aus, dass sie weder kognitiv noch emotional überfordern (Petermann undWindmann 1993).

Da die Stiftungsarbeit die sozialen Hintergründe der Kinder berücksichtigt, soll-ten diese bei der Evaluation der Kochkurse erfasst werden. Beispielsweise wärees interessant zu untersuchen, ob die Kurse bei Kinder unterschiedlicher sozialerHerkunft unterschiedliche Wirkungen zeigen. Die Erfassung der soziodemogra�-schen Merkmale des Elternhaushaltes über eine Befragung der Kinder ist jedochoftmals nicht möglich, da diese keine validen Aussagen über Einkommenssituati-on oder Bildungsabschlüsse der Eltern tre�en können. Beispielsweise ist aus dersozialwissenschaftlichen Methodenforschung bekannt, dass leistungsstarke Schülerbesser in der Lage sind, Auskunft über den elterlichen Bildungsabschluss zu gebenals leistungsschwache Schüler (Kreuter et al. 2011). Demnach können diese Datenam besten durch eine ergänzende Elternbefragung erfasst werden (Krüger et al.2006; Kränzl-Nagl und Wilk 2000).

Für die Befragung der Kinder, als Teilnehmende und Adressaten der Stiftung istes notwendig, ein an den Entwicklungsstand der Kinder angepasstes Befragungsin-strument zu entwickeln. Eine schriftliche standardisierte Befragung scheint in denmeisten Fällen unangemessen, da die Kurse häu�g mit Grundschulkindern durch-geführt werden. Die Lese- und Schreibkompetenz ist in diesem Alter meist nochnicht vollständig ausgeprägt und variiert auch innerhalb eines Jahrgangs. Weilvor allem Kinder im Grundschulalter an den Kursen teilnehmen, soll die Sprach-

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barriere so niedrig wie möglich gehalten werden. Es muss für die Befragung einInstrument entwickelt werden, mit dem alle teilnehmenden Kinder (ausgeschlossendie unter 6jährigen) in der Lage sind, die gestellten Fragen zu beantworten. Erstdann kann die Wirkungsweise der Kurse bei einer Vielzahl von Kindern mittelseines standardisierten Instruments überprüft und verglichen werden.

In der Literatur sind kaum Beispiele vorhanden, die sich an Kinder im Grund-schulalter richten. Dementsprechend wurde ein eigenes Instrument entwickelt, dassich an dem klassischen, schriftlichen Fragebogen orientiert, jedoch nicht voraus-setzt, dass die Kinder über eine bestimmte Lese- und Schreibkompetenz verfügen.Einzige Bedingung ist, dass sie die gestellten Fragen verstehen und verarbeitenkönnen. Da es sich um eine Thematik handelt, welche den unmittelbaren Lebens-bereich der Kinder betri�t, wird angenommen, dass diese in der Lage sind, aufihrem Entwicklungsstand sprachlich angepasste Fragen valide Antworten zu gebenund den Anweisungen des Versuchsleiters zu folgen.

Das Befragungsinstrument besteht aus einer Arbeitsplatte und verschiedenen Setsan Legeblättchen (Antworten). Um eine spätere Zuordnung der Antworten zu deneinzelnen Kindern zu ermöglichen wurden neun verschiedene kindgerechte Stickerentwickelt, die wie ein kleines Namensschild auf den Pullover der Kinder sowie aufdie Arbeitsblatte geklebt werden konnten (siehe Abbildung 3).Die jeweilige Zuteilung der Symbole erfolgt zufällig. Jedes Kind erhält zu Beginneine Arbeitsplatte. Zu jeder Frage wurde ein Set an Legeplättchen entwickelt, dievon den Kindern selbstständig als Antworten auf den Magnetstreifen der Arbeits-platte platziert werden konnten (siehe Abbildung 4).

Abbildung 4: Arbeitsplatte

Vorderseite Rückseite

Hinweis: eigene Entwicklung, Potsdam, 2014.

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Abbildung 3: Sticker Identi�kation

Auto Fußball Dino

Frosch Giraffe Pinguin

Igel Marienkäfer Katze

Hinweis: Zeichnung von Luise Burkhardt, Berlin, 2014.

Die Antworten (Plättchen auf der Arbeitsplatte) wurde nach jeder Frage fotogra-�ert und passend zur nächsten Frage ein neues Lege-Set (mit anderen Antwortop-tionen) ausgeteilt.

Interview-Fragen

Das Erhebungsinstrument umfasst folgende Fragen, die mit Unterstützung desLege-Sets zu beantworten sind.

V Frage 1: Was hattest Du heute zum Frühstück in Deiner Brotbox?

Diese Frage soll Auskunft über das Ernährungsverhalten der Kinder geben. Zwarhandelt es sich um eine retrospektive Frage, doch liegt der zu erinnernde Zeit-punkt nicht weit zurück, so dass valide Aussagen darüber, was sich am Morgen inden Brotboxen befand, zu erwarten sind. Die standardisierten Antwortoptionen inForm des Lege-Sets umfasst 22 Ausprägungen und wird in Abbildung 5 dargestellt.Ziel könnte sein, die Frage einmal vor und ein mal nach dem Kochkurs zu stel-len, um zu sehen, ob nach dem Kurs andere Lebensmittel als Pausenverp�egung

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mitgegeben werden. Dies könnte auf eine Veränderung des Ernährungsverhaltensaufgrund einer verbesserten Ernährungssouveränität oder eines Wissenszuwachseshindeuten.

Abbildung 5: Lege-Set Frage 1 �Brotbox�

Salat Gemüse Obst Schokocreme Honig

Marmelade Wurst Käse Brotaufstrich Joghurt

Nüsse Ei Helles Brot Dunkles Brot Teilchen

Kekse Gummibärchen Schokoriegel Banane Apfel

Croissant Paprika

Hinweis: eigene Entwicklung, Potsdam, 2014.

Im zweiten Frageteil wurde versucht, den sozialen Status des Elternhauses direktüber die Kinder zu erfragen. Idealerweise werden die Antworten auf diese Fra-gen mit den Antworten der Eltern im Rahmen einer Elternbefragung verglichen.Da Kinder nicht auf die klassischen Fragen nach dem Einkommen, dem Bildungs-stand und der beru�ichen Position der Eltern antworten können, wurden soge-nannte Proxy-Indikatoren gesucht, die von den Kindern leicht beantwortet werdenkönnen und zur indirekten Messung des sozialen Status eingesetzt werden kön-nen. Im Rahmen der HBSC-Studie der WHO wurden Kinder beispielsweise nachder Anzahl der Autos oder kurioserweise in Schottland nach der Anzahl der Fest-netztelefone gefragt, da diese Angaben relativ gut auf das Haushaltseinkommenschlieÿen lassen (Currie et al. 1997). Welche Fragen gut geeignet sind variiert,wie das Beispiel Schottland zeigt, zwischen den Kulturen und Befragungsregionen.

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Da die Befragung im Rahmen des Lehrforschungsprojektes auf den Raum Berlinkonzentriert war, musste die Frage nach der Anzahl der Autos verworfen werden.Die Anzahl der Autos ist in Groÿstädten, wie Berlin, kein guter Indikator für dasEinkommensniveau einer Familie. Stattdessen wurden im Zuge des Seminars dreineue Fragen erarbeitet, von denen angenommen wird, dass sie in ihrer Kombinationeinen guten Hinweis auf den sozialen Hintergrund der Kinder geben.

V Frage 2:Bald sind Ferien: Mit welchem Verkehrsmittel fährst Du in denUrlaub?

Da die Befragung kurz vor den groÿen Sommerferien stattfand und damit der zeit-liche Abstand zum Befragungsereignis kurz ist, konnte gefragt werden, welchesVerkehrsmittel genutzt wird, um in den Urlaub zu fahren.

Abbildung 6: Lege-Set Frage 2 �Urlaub�

Bus Wohnmobil Flugzeug

Boot Zug Schiff

Auto Zu Hause geblieben

Hinweis: eigene Entwicklung, Potsdam, 2014.

Wie die einzelnen Antworten hinsichtlich der Einschätzung des Haushaltseinkom-mens anhand der Verkehrsmittel zu bewerten sind, ist allein aufgrund dieser einenFrage schwer möglich, so dass nachgefragt wurde wohin die Reise geht. Sicher-lich ist auch diese Art der Erfassung des Einkommensniveaus fehleranfällig, jedoch

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wird vermutet, dass über eine groÿe Anzahl befragter Kinder im Durchschnitt einerelativ gute Schätzung des Einkommensniveaus gelingt. Ob das tatsächlich der Fallist, muss jedoch in weiteren Pre-Tests untersucht werden.

V Frage 3: Was machst Du in Deiner Freizeit? Was sind Deine Hobbys?

Die Frage nach den Freizeitaktivitäten der Kinder zielt auf die Schätzung deskulturellen Kapitals der Eltern ab, der ebenfalls Indikator eines hohen sozialenStatus gilt. Die sozialwissenschaftliche Forschung geht davon aus, dass besondersEltern mit einem hohen Bildungsniveau Wert auf eine umfangreiche und vielseitigeFreizeitgestaltung ihrer Kinder legen.

Abbildung 7: Lege-Set Frage 3 �Hobby�

Musik machen Musik hören Tanzen Ballett Breakdance

Malen Reiten Lesen Radfahren Segeln

Rudern Inlineskating Skateboarding Handball Fußball

Basketball Tennis Tischtennis Kampfsport Fechten

Hockey Fernsehen Gaming Turnen

Hinweis: eigene Entwicklung, Potsdam, 2014.

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Die Kinder konnten auf diese Frage aus 24 standardisierten Antwortkategorienwählen (siehe Abbildung 7). Um wirklich auf das kulturelle Kapital der Elternschlieÿen zu können, ist es wichtig nachzufragen, welche der Hobbys die Kinder ineinem Verein oder ähnlichem ausüben.

Bei der Frage nach der Haushaltskonstellation geht es darum, abschätzen zu kön-nen auf wie viele Köpfe das Haushaltseinkommen verteilt wird. Die Antwortoptio-nen bieten den Kindern eine Unterscheidung zwischen Erwachsenen und Kindernsowie zwischen den Geschlechtern.

V Frage 4: Wer wohnt noch bei Dir zu Hause?

Abbildung 8: Lege-Set Frage 4 �Haushaltskonstellation�

Mann Mann Frau

Frau

Junge

Junge Junge

Junge

Mädchen Mädchen Mädchen

Mädchen

Hinweis: eigene Entwicklung, Potsdam, 2014.

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Um das Ernährungswissen erfassen zu können, wurden die Kinder aufgefordertdie AID-Ernährungspyramide mit Hilfe der entsprechenden Legeblättchen nach-zulegen. Diese Pyramide lernen die Kinder im Rahmen des Kochkurses kennen. Sievermittelt, von welchen Lebensmitteln gröÿere Mengen konsumiert werden könnenund von welchen eher kleinere Mengen.

V Frage 5:Von welchen Lebensmitteln darf man viel essen und von welchenwenig?

Diese Frage muss durch den Interviewer eingeführt werden, indem etwas ausführ-licher erklärt werden, worin die Aufgabe besteht. Die Antwortoptionen sind inAbbildung 9 dargestellt.

Abbildung 9: Lege-Set Frage 5 �Pyramide�

Öl & Fett Öl & Fett Öl & Fett Gemüse Gemüse Gemüse

Obst Obst Obst Milchprodukte Milchprodukte Milchprodukte

Fleisch Fleisch Fleisch Fleisch Süßes Süßes

Süßes Getreide Getreide Getreide Getreide Getreide

Wasser Wasser Wasser Wasser Wasser Wasser

Hinweis: eigene Entwicklung, Potsdam, 2014.

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Pre-Test

Da es sich um ein neues, noch nie verwendetes Erhebungsinstrument handelt,wurde zunächst ein erster Pre-Test durchgeführt. Der Sinn eines Pre-Tests bestehtdarin, Schwächen und Stärken des Instrumentes zu erkennen, um das Erhebungsin-strument vor der tatsächlichen Befragung modi�zieren zu können. In diesem erstenPre-Test ging es vorrangig um die Frage, ob die Kinder die Fragen verstehen undmittels der Lege-Sets adäquat antworten können.

Der Pre-Test fand während eines Ernährungskurses, der nach dem Konzept derStiftung im Rahmen einer Nachmittagsbetreuung an einer Grundschule in Berlindurchgeführt wird, statt. Teilgenommen haben 7 Kinder im Alter zwischen 6 und8 Jahren. Anwesend waren neben dem Leiter des Kochkurses 5 Interviewer.

Der Pre-Test hat gezeigt, dass die Lege-Sets gut geeignet sind, um die Aufmerk-samkeit der Kinder auf die Befragung zu lenken. Besonders die �Identi�kations-Sticker� sind auf groÿe Begeisterung gestoÿen. Die Fragen wurden durchgehendgut verstanden und die teilweise recht groÿe Anzahl an Legeblättchen konnte ko-gnitiv gut erfasst werden. Dennoch sind an einigen Stellen Verbesserungen not-wendig. Beispielsweise ist das Lege-Set der Brotbox um Kaugummis zu erweitern.So auch das Lege-Set der Familien-Konstellation, um ein Symbol für ein Baby. DieBilder haben den Erzähl�uss der Kinder gut stimuliert und es konnten wichtigezusätzliche Informationen notiert werden. Dies deutet darauf hin, dass das Erhe-bungsinstrument nur in Kombination mit einer persönlichen Befragung eingesetztwerden kann. Abbildung 11 zeigt beispielhaft die Antworten von zwei Kindern aufdie Frage nach dem Inhalt der Brotbox.

Abbildung 10: Ergebnis Pre-Test �Brotbox�

Kind 1

Kind 2

Hinweis: eigene Entwicklung, Potsdam, 2014.

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Das Einzige was nicht funktioniert hat, ist das Nachlegen der Ernährungspyramide.Während einige wenige Kinder diese Aufgabe binnen kürzester Zeit ohne Problemebewältigen konnten, waren andere dazu nicht in der Lage (siehe Abbildung 10),was teilweise zu groÿer Frustration führte und das gesamte Interview gefährdete.Wir vermuten, dass die Mehrdimensionalität der Pyramide (Menge und Rangfol-ge) manche Kinder kognitiv überfordert.

Abbildung 11: Ergebnis Pre-Test �Pyramide�

Hinweis: eigene Entwicklung, Potsdam, 2014.

Das Lege-Set steht zum jetzigen Zeitpunkt noch am Anfang der Entwicklung. Esmuss ausführlich getestet und weiterentwickelt werden. Ziel ist es, ein geeignetesInstrument zur Befragung von Grundschulkindern zu entwickeln, um deren Ernäh-rungsverhalten möglichst standardisiert zu erfassen und vergleichbar abzubilden.Ein hoher Standardisierungsgrad ist wichtig, um nicht nur die einzelnen Antwortender Kinder, sondern auch die Antworten vor und nach dem Kochkurs miteinandervergleichen zu können und so Hinweise auf eine Verhaltensänderung zu entdecken.

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Botschaft angekommen? 28

4 Botschaft angekommen?Multiplikatorenbefragung

Da der für eine gesunde Lebensweise notwendige Wissenstransfer weder in denPrivathaushalten noch in den ö�entlichen Bildungseinrichtungen ausreichend ist,nimmt sich die Stiftung dieser Aufgabe an. Werden, wie in Abbildung 12 visua-lisiert, die verschiedenen Ebenen einer Gesellschaft berücksichtigt, lässt sich dieStiftung auf der institutionellen Ebene, neben den Familien und den Bildungs-einrichtungen verorten. Ihre Arbeit ist beein�usst von gesellschaftlichen Makro-strukturen, wie sozialen und gesundheitlichen Ungleichheiten und es ist ihr Zielin diese Strukturen hineinzuwirken. Dazu wird ein Bildungsprogramm angeboten,welches Ein�uss auf die individuelle Ebene �das Wissen und Verhalten von Kin-dern und Jugendlichen� nimmt, um langfristig Fehlernährung einzudämmen unddie Verbreitung von Zivilisationskrankheiten zu mindern. Die Stiftung selbst hatjedoch keinen direkten Kontakt zu den Kindern und Eltern, sondern schult Lehrerund Erzieher, die als �Botschafter� die Inhalte der Stiftung weitergeben. Langfris-tiges Ziel ist, die selbstständige Weiterführung des Bildungskonzeptes durch dievon der Stiftung geschulten Pädagogen an ihrer jeweiligen Einrichtung. Die Stif-tung spricht von einem multiplikativen Ansatz, da beispielsweise über einen Lehrermehrere Klassen und eine Vielzahl an Kindern erreicht werden können. Demnachnimmt die Sarah Wiener Stiftung auf das Ernährungswissen der Kinder nur indi-rekt Ein�uss.

Abbildung 12: Interventionsebenen

Makro

Meso

Mikro

Sozialer StatusZivilisations-krankheiten

Stiftung,Bildungseinrichtungen,

Familie

Ernährungswissen:• praktisches Wissen• politisches Wissen• soziales Wissen

Ernährungsverhalten:• Souveränität• Kaufentscheidung• Teamfähigkeit

Hinweis: eigene Entwicklung, Potsdam, 2014.

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Der direkte Austausch �ndet auf der institutionellen Ebene zwischen den Bildungs-einrichtungen und der Stiftung statt, so dass der Erfolg der Stiftung im Wesent-lichen von der Teilnahme- und Kooperationsbereitschaft der Bildungseinrichtun-gen, bzw. deren Beschäftigten, abhängig ist. Die wichtigste Zielgruppe der Stiftungsind demnach zunächst die Lehrer und Erzieher. Da diese in der Regel nicht alsPrivatperson, sondern in ihrer Rolle als Beschäftigte einer ö�entlichen Bildungs-einrichtung an der Weiterbildungsmaÿnahme teilnehmen, ist die Entscheidung fürdie Teilnahme nicht nur eine individuelle, sondern auch eine institutionelle. Siehängt nicht nur von den Interessen, Einstellungen und Präferenzen der Pädago-gen ab, sondern auch von denen der Bildungseinrichtung und ihrer Klientel. Auch,wenn die Schulung selbst kostenlos ist, müssen durch die jeweilige Einrichtung Res-sourcen bereitgestellt werden. Für den Zeitraum der Schulung kann es sich dabeium Räume und Arbeitszeit handelt. Für die Phase der Konzept-Implementationkommen weitere Ressourcen hinzu. Es müssen Nahrungsmittel, eine Küche sowieZeit im Stundenplan oder im Rahmen der Nachmittagsbetreuung gescha�en wer-den. Oftmals sind die Ressourcen an ö�entlichen Bildungseinrichtungen knapp. DieEntscheidung für die Verteilung der Ressourcen wird durch den Leiter der Einrich-tung getro�en. Dieser muss zwischen den verschiedenen Interessen der Pädagogen,denen der Kinder und ihrer Eltern sowie denen der Einrichtung abwägen.

Es ist Ziel der Stiftung, besonders Kinder aus sozial schwächeren Haushalten zuerreichen. Indem die Stiftung sich nicht direkt an Privathaushalte wendet, sondernvorhandene Strukturen nutzt, scha�t sie einen niedrigschwelligen Ansatz. Mit Hilfekooperierender Bildungseinrichtungen wird den Kindern und Familien ein Ange-bot gemacht, ohne dass diese aktiv auf die Stiftung zugehen müssen.

Zudem strebt die Stiftung eine langfristige Zusammenarbeit mit den geschultenLehrern und Erziehern sowie den Partnereinrichtungen an. Für einen regelmäÿi-gen Informations- und Kommunikations�uss zwischen Stiftung und Botschafternspielen der Internetauftritt der Stiftung, Newsletter, Veranstaltungen sowie das�Botschafternetzwerk� eine groÿe Rolle. Für eine umfassende Evaluation sollte dieWirkung dieser Einzelnen Angebote auf eine langfristige Zusammenarbeit unter-sucht werden. Gegenstand dieser Evaluation ist jedoch ausschlieÿlich das Botschaf-ternetzwerk.

Da der Erfolg der Stiftungsarbeit zunächst vom Engagement der Lehrer und Er-zieher abhängig ist, ergeben sich folgende Evaluationsfragen:

� Wer sind die Lehrer und Erzieher, die das Bildungsangebot der Stiftungannehmen?

� Wie nehmen die Botschafter die Stiftung wahr?

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� Aus welchen Gründen nehmen die Lehrer und Erzieher an der Schulung teil?

� Wie zufrieden sind die Teilnehmer mit der Schulung?

� Welche Erfahrungen machen die Botschafter bei der praktischen Umsetzungdes Bildungskonzeptes?

� Wie wird das Botschafternetzwerk angenommen?

Zentrales Element der Gesamtevaluation des Konzepts der Sarah Wiener Stiftungist die Botschafter-Befragung. In erster Linie dient sie dazu, ein genaueres Bild derBotschafter zu erhalten. Welche Einstellung haben die Botschafter zum Thema Er-nährung? Wie stehen sie zur Sarah Wiener Stiftung? Welche Erfahrungen habensie während der Fortbildung gemacht? Wie zufrieden sind sie mit den Workshop-Leitern? Und für wie praktikabel erweist sich das Konzept im Rahmen der selbst-ständigen Arbeit mit den Kindern unterschiedlicher Altersstufen und an unter-schiedlichen Bildungseinrichtungen? Sind die Botschafter an einem langfristigenAustausch mit der Stiftung im Zuge des sogenannten �Botschafter-Netzwerkes� in-teressiert? Auÿerdem wird untersucht welchen symbolischen Wert die Marke �Sa-rah Wiener� für die Botschafter besitzt und wie stark sie sich mit dem Begri��Genussbotschafter/in� identi�zieren können.

Methode

Fragebogen

Die genannten Schwerpunktthemen wurden für die Befragung spezi�ziert und füreinen selbstadministrierten, standardisierten Fragebogen operationalisiert. �Selbst-administriert� bedeutet, dass der Fragebogen so gestaltet ist, dass die Botschafterihn selbstständig ohne weitere Hilfe durch einen Interviewer beantworten können.Standardisiert bedeutet, dass die Botschafter die Antworten aus einem vorgege-benen zu erwartenden Spektrum auswählen und die Antwort nicht wie o�enenBefragungen selbst formulieren. Vorteil der standardisierten Befragung ist, dassdie einzelnen Antworten miteinander vergleichbar sind und somit eine Aggregati-on der Antworten für ein Gesamtbild der Botschafter möglich ist. Der Fragebogenumfasst insgesamt 53 Fragen (siehe Anhang). Erstellt wurde der postalische Fra-gebogen mit der frei verfügbaren Software �LaTeX� (Lamport 1994) und �AMC�(Bienvenüe 2013), der online Fragebogen mit der kommerziellen Software �Survey-Monkey�.

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Pre-Test

Im Rahmen der Vorbereitung auf die Botschafterbefragung fand im Januar 2014 einFeldaufenthalt statt. Das Forscherteam hatte die Möglichkeit, an einem Workshopder Stiftung teilzunehmen, persönliche Gespräche mit Lehrern und Erziehern zuführen und einen ersten Entwurf des Botschafter-Fragebogens zu testen, um ihnanschlieÿend auf der Grundlage dieser Ergebnisse zu modi�zieren.

Auswahlverfahren

Zur Grundgesamtheit bzw. Zielpopulation zählen alle an einer Bildungseinrichtungbeschäftigten Personen, die an einer Fortbildung der Sarah Wiener Stiftung teilge-nommen haben. Ausgenommen sind Lehrer und Auszubildende an Fachschulen, dadie dort durchgeführte Fortbildung einen anderen inhaltlichen Schwerpunkt hat-te. Dem Forscherteam wurde durch die Sarah Wiener Stiftung eine vollständigeKontaktliste aller Personen, die jemals an einer Fortbildung der Stiftung teilgenom-men haben, bereitgestellt. Diese Liste bestand zum Teil aus privaten und zum Teilaus beru�ichen Kontaktdaten. Um eine einheitliche Auswahlgrundlage zu scha�en,wurden die privaten Kontaktdaten durch die beru�ichen Kontaktdaten ersetzt. Zu-dem waren viele Botschafter mehrfach in der Liste aufgeführt. Da aufgrund dessozialwissenschaftlichen Standards jede Untersuchungseinheit die gleiche Chancehaben muss, hinsichtlich einer Befragung kontaktiert zu werden, musste die Listeinsofern bearbeitet werden, dass jeder Schulungsteilnehmer nur einmal aufgeführtwird. Nach Bereinigung der Liste enthält die Grundgesamtheit 510 Botschafterbzw. Bildungseinrichtungen.

Auf der Grundlage dieser Liste wurde eine sogenannte Stufenstichprobe gezogen.Das heiÿt, dass die Teilnehmer der Schulung nicht direkt, sondern über ihre jewei-lige Einrichtung kontaktiert wurden. Angeschrieben wurde jeweils das Sekretariatder Einrichtung mit der Bitte das Schreiben, bzw. den Fragebogen an die betref-fende Person (Botschafter) weiter zu leiten. Da davon auszugehen war, dass aneinigen Einrichtungen mehrere Teilnehmer an der Schulung der Stiftung teilge-nommen haben, wurde dazu aufgefordert, die Person, die den Fragebogen ausfülltnach der sogenannten �next birthday Methode� auszuwählen. Diese Methode sollSelektions-E�ekte bei der Auswahl der Befragungsperson vermeiden. Indem ange-wiesen wird, dass jene Person den Fragebogen bearbeitet, die zuletzt Geburtstaghatte, wird beispielsweise vermieden, dass jene Person den Fragebogen beantwor-tet, die sich für das Befragungsthema am meisten interessiert, was zu einer Ver-zerrung der Ergebnisse führen würden.

Bei der Befragung der Schulungsteilnehmer handelt es sich um eine Einmalmes-

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Botschaft angekommen? 32

sung. Diese ermöglicht eine Momentaufnahme jedoch keine Wirkungsanalysen.

Erhebungsinstrument

Der Auswahl der Erhebungsform lagen Überlegungen zur Erreichbarkeit der Bot-schafter zugrunde. Im Zuge der Vorbereitung der Untersuchung ging aus Gesprä-chen mit Mitarbeitern der Stiftung hervor, dass die Botschafter mehrmals jährlichüber einen Newsletter kontaktiert werden. Aus diesem Grund besteht, die Ge-fahr, dass eine Anfrage per E-Mail zur Teilnahme an der Befragung direkt imSpam-Ordner landet oder gar gelöscht wird. Zudem ist aus der sozialwissenschaft-lichen Survey-Forschung bekannt, dass die Rücklaufquoten von Online-Umfragenweit hinter den Antwortquoten anderer Erhebungsformen zurück liegen (Schnell2012). Aus diesen Gründen sollte eigentlich von einer Online-Befragung abgese-hen werden. Da diese Erhebungsform jedoch die kostengünstigste darstellt unddie �nanziellen Mittel zur Durchführung der Evaluationsstudie knapp waren, ent-schied sich das Forscherteam zu einem Split-Ballot Design und der Verwendungvon zwei Erhebungsformen. Das heiÿt, dass die eine Hälfte der Teilnehmer übereinen Online-Survey, die andere Hälfte über einen postalisch versendeten Frage-bogen befragt wurde. Die Zuweisung der Botschafter zu online oder postalischerBefragung erfolgte per Zufallsverfahren, um Selektionse�ekte zu vermeiden. Die-ses Verfahren ermöglicht einerseits den direkten Vergleich welche Erhebungsformin Hinblick auf künftige Befragungen die geeignetere ist und andererseits eine ��-nanzierbare� Vollerhebung mit einer zu erwartenden guten Datenqualität.Dennoch ist zu bedenken, dass mit dem Einsatz unterschiedlicher ErhebungsmodiVerzerrungen aufgrund unterschiedlicher Messe�ekte entstehen können.

Tailored Design

Bei der Gestaltung des Ankündigungsschreibens, des Fragebogens, des Remin-ders sowie bei der Auswahl des Incentives wurden die Empfehlungen der Tailored-Design-Methode (Dillman 2011) beachtet. Das Ankündigungsschreiben (siehe An-hang) wurde ca. 2 Woche vor Versendung der Fragebögen postalisch sowie derE-Mail versendet und diente der Vorbereitung auf die Befragung. Bereits hier hatsich gezeigt, welche E-Mail-Adressen ungültig waren oder welche Einrichtungenden betre�enden Botschafter nicht mehr aus�ndig machen konnten, weil dieserbereits in Ruhestand gegangen ist oder ähnliches. Der Fragebogen (siehe Anhang)wurde an 255 Botschafter als Link zu einem Online-Survey per E-Mail versendetund an weitere 255 Botschafter als Papierfragebogen per Post. Dem postalischenFragebogen war ein frankierter Umschlag beigelegt, um die Hemmschwelle derRücksendung zu verringern. Um die Motivation, an der Befragung teilzunehmen,zu erhöhen, wurden fünf von Sarah Wiener signierte Kochbücher verlost.

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Botschaft angekommen? 33

Abbildung 13: Erinnerungspostkarte

Erinnerung

Kontaktdaten: Universität Potsdam Lehrstuhl Methoden der empirischen Sozialforschung August-Bebel-Straße 89 14482 Potsdam Telefon: 0331 977 3728 E-Mail: [email protected] URL: http://www.uni-potsdam.de/soziologie-methoden

Hinweis: eigene Entwicklung, Potsdam, 2014.

Wer an dem Gewinnspiel teilnehmen wollte konnte am Ende der Online-Befragungseine E-Mail-Adresse hinterlassen und im Rahmen der postalischen Befragung einebeigelegte Postkarte (Abbildung 13) versenden. Einige Wochen nach der Befragungwurde an alle Botschafter, die noch nicht teilgenommen haben, eine Erinnerungs-postkarte bzw. eine Erinnerungsmail versendet.

Datenqualität

Ziel der Befragung ist es, eine möglichst realistische Einschätzung über die Ein-stellungen und Erfahrung der Botschafter zu gewinnen. Inwieweit die Befragungs-ergebnisse tatsächlich ein realistisches Abbild der Wirklichkeit darstellen, hängtvon der Güte des Messinstruments ab. Zur Beurteilung der Datenqualität derBotschafter-Befragung wird zunächst der Grad der Stichprobenverzerrung beschrie-ben. Anschlieÿend wird kurz darauf eingegangen, ob Messe�ekte aufgrund derVerwendung unterschiedlicher Erhebungsmodi (Online- und Papier-Fragebogen)eingetreten sind.

Im Zuge der Rücklaufkontrolle hat sich gezeigt, dass die Auswahlliste von 510 Bot-schaftern Kontakte enthielt, die nicht zur Zielpopulation gehörten. Bezugnehmendauf das Ankündigungsschreiben für die Befragung haben sich einige Botschaftertelefonisch oder per E-Mail gemeldet, um mitzuteilen, dass sie nichts mit der Stif-tung zu tun bzw. nie an einer der Fortbildungen teilgenommen hätten. Die Listeder Grundgesamtheit wurde demnach nachträglich korrigiert und auf eine Zielpo-pulation von 489 Botschaftern angepasst. Für zukünftige Befragungen sollte die

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Adressliste der Botschafter auf dem aktuellsten Stand sein, indem regelmäÿig alleEinrichtungen telefonisch kontaktiert werden. Eine kurze Abfrage des Aktivitäts-status und der Kontaktdaten genügt.

Insgesamt haben 30 Prozent der kontaktierten Botschafter an der Befragung teil-genommen. Dabei war die Ausschöpfung der postalischen Befragung mit einerAntwortquote von 42 Prozent deutlich erfolgreicher als die der Online-Befragungmit 18 Prozent. Dieses Phänomen ist aus der sozialwissenschaftlichen Methoden-forschung bekannt (Dillman 2011). Shih und Fan (2008) weisen zudem darauf hin,dass insbesondere Lehrer und Ärzte die traditionelle postalische Befragung bevor-zugen.Jene, die an der Online-Befragung teilgenommen haben unterscheiden sich hin-sichtlich ihres Alters und ihres Bildungsstandes nicht von jenen, die an der po-stalischen Befragung teilgenommen haben. Auch hinsichtlich des Antwortverhal-tens konnten keine Unterschiede zwischen den beiden Befragungsgruppen gefun-den werden. Daher kann davon ausgegangen werden, dass die Verwendung un-terschiedlicher Erhebungsformen (Online und O�ine) keine Messe�ekte erzeugthat. Dennoch ist aufgrund der schlechten Antwortquote für zukünftige Befragun-gen von einem Online-Survey abzuraten. Gründe für die schlechte Rücklaufquotebei der Online-Befragung waren einerseits technische Probleme und andererseitsunterschiedlich gut ausgeprägte �Online-Fähigkeiten�, wie sich in telefonischen Ge-sprächen mit einigen Botschaftern während der Datenerhebung gezeigt hat. DieseProbleme kamen nicht überraschend, da sie nicht nur durch die sozialwissenschaft-liche Methodenforschung (Couper 2008; Dillman et al. 2008; Nicolaas et al. 2014;Dex und Gumy 2011; De Beuckelaer und Lievens 2009) sondern auch durch dieForschung zur �digitalen Ungleichheit� (Hargittai 2001; Marr und Zillien 2010; Min2010; Stern und Dillman 2006) bekannt sind.

Eine Ausfallquote von 70 Prozent ist weniger problematisch, wenn sich die Teilneh-mer in ihren Merkmalen nicht wesentlich von den Nicht-Teilnehmern unterschei-den. Mit starken Verzerrungen der Ergebnisse ist zu rechnen, wenn die Merkmals-unterschiede zwischen Respondenten und Nicht-Respondenten mit deren Antwor-ten korrelieren. Im Fall dieser Befragung ist davon auszugehen, dass überwiegendBotschafter teilgenommen haben, die ein Interesse am Befragungsthema haben undmit der Arbeit der Stiftung sympathisieren. Aus diesem Grund raten wir davonab die Befragung als repräsentativ zu betrachten. Wird dies bei der Interpretati-on der Ergebnisse berücksichtigt, liefern die Befragung wichtige Erkenntnisse fürdie Stiftungsarbeit und sollte für die Beobachtung allgemeiner Trends regelmäÿigwiederholt werden.

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Botschaft angekommen? 35

Ergebnisse

Ä WER SIND DIE LEHRER UND ERZIEHER, DIE DAS BIL-DUNGSANGEBOT DER STIFTUNG ANNEHMEN?

V Frage 36: Bitte geben Sie ihr Geschlecht an!

V Frage 37: In welchem Jahr sind Sie geboren?

V Frage 38: Welchen höchsten allgemeinen Schulabschluss habenSie?

Tabelle 2: Soziodemogra�sche Merkmale

Häu�gkeit Prozent

Geschlecht

weiblich 141 97

männlich 4 3

gesamt 145 100

Alter

25 bis 34 Jahre 20 14

35 bis 44 Jahre 25 18

45 bis 54 Jahre 56 40

55 bis 64 Jahre 39 28

gesamt 140 100

Höchster Schulabschluss

Hauptschule 3 2

Realschule 33 23

Fachhochschulreife 36 26

Abitur 69 49

gesamt 141 100

Quelle: Botschafterbefragung, 2014.

Wer sind die Botschafter? Zunächst sticht das unausgewogene Geschlechterverhält-nis ins Auge. Mit 97 Prozent sind fast alle Botschafter Frauen. Nur vier von 145Befragten sind männlich. Mit fast 70 Prozent ist der Groÿteil der Befragten über45 Jahre alt. Zudem ist das Bildungsniveau der Befragten relativ hoch. Fast dieHälfte der Botschafter hat Abitur und beinahe niemand einen Hauptschulabschluss(2 Prozent).

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Botschaft angekommen? 36

V Frage 40: In welcher Einrichtung sind Sie derzeit berufstätig?

Abbildung 14: Art der Einrichtung

36

9

4

37

14

1

010

2030

40P

roze

nt

Kita

Familienzentrum

Hort

Grundschule

Weiterführende Schule

Einrichtung der offenen Kinder- und Jugendarbeit

Quelle: Botschafterbefragung 2014. Hinweis: n=132, eigene Darstellung.

Die überwiegende Mehrheit der befragten Botschafter arbeitet in einer Kita, ei-nem Kindergarten (36 Prozent) oder in einer Grundschule (37 Prozent). Deutlichweniger Befragte sind an einer weiterführenden Schule (14 Prozent), in einem Fa-milienzentrum (9 Prozent) oder einem Hort (4 Prozent) beschäftigt. Kaum einBotschafter arbeitet in einer Einrichtung der o�enen Kinder- und Jugendarbeit (1Prozent).

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Botschaft angekommen? 37

V Frage 41: Wie ist Ihr Familienstand?

Abbildung 15: Familienstand

17 16

63

5

020

4060

Pro

zent

ledig in fester Partnerschaft lebendverheiratet geschieden, getrennt lebend, verwitwet

Quelle: Botschafterbefragung 2014. Hinweis: n=139, eigene Darstellung.

Fast alle befragten Botschafter leben in einer Partnerschaft. Die überwiegendeMehrheit ist verheiratet (63 Prozent). Beinahe jeder sechste Befragte ist ledigund einige wenige sind geschieden, leben getrennt von ihrem Partner oder sindverwitwet.

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Botschaft angekommen? 38

V Frage 44: Sind Sie selbst Vater oder Mutter eines oder mehrererKinder?

Abbildung 16: Elternschaft

65

35

020

4060

80P

roze

nt

ja nein

Quelle: Botschafterbefragung 2014. Hinweis: n=144, eigene Darstellung.

Die überwiegende Mehrheit der befragten Botschafter ist selbst Vater oder Muttereines oder mehrerer Kinder. 35 Prozent der Botschafter sind kinderlos.

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Botschaft angekommen? 39

V Frage 42: Wie viele Personen (sie mit eingeschlossen) leben in Ih-rem Haushalt?

V Frage 43: Wie viele Kinder (unter 18 Jahren) leben in Ihrem Haus-halt?

Abbildung 17: Haushaltsgröÿe und Haushaltskonstellation

13

43

2016

8

010

2030

40P

roze

nt

Haushaltsgröße

1 Person 2 Personen 3 Personen

4 Personen 5 Personen

0 20 40 60 80 100Prozent

5 Personen und mehr

4 Personen

3 Personen

2 Personen

1 Person

Haushaltsgröße und Anzahl der Kinder im Haushalt

kein Kind 1 Kind 2 Kinder 3 Kinder

Quelle: Botschafterbefragung 2014. Hinweis: n=137, eigene Darstellung.

Wie der Familienstatus schon vermuten lässt, lebt der Groÿteil der Botschafterin einem Mehr-Personen-Haushalt. Nur 13 Prozent leben in einem Singlehaushalt.Zweipersonen-Haushalte sind mit 43 Prozent die meist verbreitete Haushaltsformunter den Botschaftern. In diesen Haushalten leben meist zwei Erwachsene. InHaushalten mit mehr als zwei Personen, leben in der Regel auch Kinder.

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Botschaft angekommen? 40

V Frage 45: Sind Sie in Deutschland geboren oder in einem anderenLand?

V Frage 46: Und wo sind Ihre Eltern geboren?

V Frage 47: Gehören Sie einer Konfession oder Glaubensgemein-schaft an?

V Frage 48: Welcher Konfession oder Glaubensgemeinschaft gehörenSie an?

Abbildung 18: Herkunft der Eltern, die nicht in Deutschland geboren sind

Quelle: Botschafterbefragung 2014. Hinweis: eigene Darstellung.

Fast alle Botschafter sind in Deutschland geboren (96 Prozent). Jedoch stammt vonjedem zehnten Botschafter mindestens ein Elternteil aus einem anderen Land. Ab-bildung 17 zeigt die Vielfalt der Herkunftsländer jener Eltern, die nicht in Deutsch-land geboren sind. Sie umfasst verschiedene Kulturen über verschiedene Kontinentehinweg von Osteuropa bis Amerika.

Mehr als jeder vierte Botschafter gab an Mitglied einer Religion � nämlich desChristentums � zu sein. Eine andere Religion scheint bei den befragten Botschaf-tern keine Rolle zu spielen.

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Botschaft angekommen? 41

V Frage 49: Engagieren Sie sich auÿerhalb Ihrer beru�ichen Tätigkeitin einem Verein, einer Gruppe oder Organisation?

V Frage 50: In welchem der folgenden Bereiche engagieren Sie sichauÿerhalb Ihrer beru�ichen Tätigkeit?

Abbildung 19: Ehrenamt

25 75

30 70

51 49

65 35

69 31

71 29

72 28

74 26

0 20 40 60 80 100Prozent

Sonstiges

Politik

Religion

Umwelt & Natur

Sport

Kunst, Kultur & Musik

Kinder & Jugend

Soziales

Quelle: Botschafterbefragung 2014. Hinweis: eigene Darstellung.

Mehr als die Hälfte aller befragten Botschafter engagiert sich ehrenamtlich (53Prozent). Ihre Arbeit umfasst überwiegend die Bereiche �Soziales�, �Kinder undJugend�, �Kunst, Kultur und Musik�, �Sport� sowie �Umwelt und Natur�, die sichoftmals überschneiden. Knapp die Hälfte ist im Rahmen einer Kirche ehrenamtlichtätig und ca. ein Drittel im Bereich �Politik�.

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Botschaft angekommen? 42

V Frage 1: Was ist Ihnen persönlich bei der Auswahl Ihrer Lebens-mittel besonders wichtig?

V Frage 2: Alle sin allem, wie wichtig ist für Sie persönlich das The-ma Ernährung?

Abbildung 20: Einstellung zum Thema �Ernährung�

6 32 48 14

9 32 43 16

10 25 40 24

6 24 47 23

5 20 46 29

1 13 49 37

2 8 46 44

0 5 21 74

0 4 33 63

1 3 39 57

1 3 34 62

0 3 40 56

01 12 87

00 16 84

schnell zuzubereiten

preisgünstig

sättigend

fettarm

Qualitäts-Siegel

fair gehandelt

umweltfreundlich verpackt

ohne künstl. Zusatzstoffe

saisonal

vielseitig

das Wohlbefinden steigernd

regional

frisch

gesund

stimme gar nicht zu stimme eher nicht zu

stimme eher zu stimme voll und ganz zu

Quelle: Botschafterbefragung 2014. Hinweis: eigene Darstellung.

Die persönliche Relevanz des Themas �Ernährung� ist unter den befragten Bot-schaftern sehr hoch. 66 Prozent gaben an, ihnen sei das Thema �sehr wichtig�und weitere 34 Prozent stuften es als �eher wichtig� ein. Bei der Auswahl der Le-bensmittel achten fast alle Botschafter darauf, dass diese gesund, frisch, regional,das Wohlbe�nden steigernd, vielseitig, saisonal und ohne künstliche Zusatzstof-fe sind. Deutlich weniger relevant ist, dass die Lebensmittel schnell zuzubereiten,preisgünstig, sättigend und fettarm sind.

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Botschaft angekommen? 43

V Frage 3: Kochen Sie hin und wieder selbst?

V Frage 4: Jeder Mensch verbindet mit dem Kochen unterschiedli-che Dinge. Wie ist es bei Ihnen?Ich koche selbst, weil . . .

V Frage 5: Letzte Woche: An wie vielen Tagen haben Sie selbstgekocht?

Abbildung 21: Motive zum Kochen

29 39 22 10

51 33 11 6

10 22 42 27

4 20 46 30

7 19 37 37

6 17 46 30

1 5 33 61

3 5 39 53

1 3 30 66

1 3 25 71

es von mir erwartet wird

keine andere Möglichkeit gibt

es preisgünstiger ist

es kommunikativ ist

es selbstverständlich ist

ich mich dabei entspannen kann

ich die Zutaten kontrollieren will

ich dabei kreativ sein kann

es Spaß macht

es gesünder ist

stimme gar nicht zu stimme eher nicht zu

stimme eher zu stimme voll und ganz zu

Quelle: Botschafterbefragung 2014. Hinweis: eigene Darstellung.

98 Prozent der Botschafter gaben an, sie kochen hin und wieder selbst. Dabeihaben die Botschafter in der Woche vor der Befragung im Schnitt an 5 Tagen selbstgekocht. Motive hierbei sind vor allem der Spaÿ am Kochen, die Kreativität, dieMöglichkeit Zutaten kontrollieren zu können und gesünder kochen zu können. Zwarmeint die überwiegende Mehrheit, dass selber kochen preisgünstiger ist, jedoch istein Drittel der Befragten nicht der Meinung. Es wird jedoch auch deutlich, dassselber kochen eine freie Entscheidung der Botschafter ist. Kochen wird weder alsalternativlose Tätigkeit betrachtet noch als selbstverständliches Rollenbild.

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Botschaft angekommen? 44

Å WIE NEHMEN DIE BOTSCHAFTER DIE STIFTUNG WAHR?

V Frage 6: Wie ist Ihre persönliche Einstellung zur Sarah-Wiener-Stiftung?

V Frage 7: Was denken Sie: Was für ein Bild haben andere Men-schen von der Sarah-Wiener-Stiftung? Wie ist dasImage?

Abbildung 22: Einstellung & Image

1

9

32

58

020

4060

Pro

zent

Persönliche Einstellung

sehr negativ teils teils

eher positiv sehr positiv

16

59

24

020

4060

Pro

zent

Wahrgenommenes Image

teils teils eher positiv

sehr positiv

Quelle: Botschafterbefragung 2014. Hinweis: n=143 (Einstellung) und n=148 (Image), eigene Darstellung.

Mit 90 Prozent haben fast alle befragten Botschafter eine positive Einstellung zurSarah-Wiener-Stiftung. Nur 9 Prozent haben der Stiftung gegenüber eine indi�e-rente Meinung. Zwar wird das Image der Stiftung in der Gesellschaft ebenfalls alsüberwiegend positiv wahrgenommen, jedoch unterscheidet es sich von der eigenenEinstellung. Abbildung 21 zeigt deutlich, dass die befragten Botschafter davonausgehen, dass ihre persönliche Einstellung gegenüber der Stiftung positiver ist alsdas Image der Stiftung in der Ö�entlichkeit.

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Botschaft angekommen? 45

Zudem deutet dieses Ergebnis darauf hin, dass an der Befragung überwiegendBotschafter teilgenommen haben, die ein starkes Interesse an der Stiftungsarbeithaben und mit dieser zufrieden sind.

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Botschaft angekommen? 46

V Frage 9: Wie nehmen Sie die Person Sarah Wiener wahr?

Abbildung 23: Person Sarah Wiener

23 46 26 5

35 45 13 7

8 38 37 16

0 5 33 62

1 4 31 63

1 4 31 64

1 2 47 50

01 31 68

dogmatisch

radikal

belehrend

sympathisch

leidenschaftlich

authentisch

seriös

kompetent

stimme gar nicht zu stimme eher nicht zu

stimme eher zu stimme voll und ganz zu

Quelle: Botschafterbefragung 2014. Hinweis: eigene Darstellung.

Sarah Wiener wird als kompetente, authentische, leidenschaftliche und sympathi-sche Person wahrgenommen. Merkmalen wie belehrend, radikal und dogmatischwerden von den befragten Botschaftern nicht mit Sarah Wiener in Verbindunggebracht.

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Botschaft angekommen? 47

V Frage 25: Durch die Fortbildung der Sarah-Wiener-Stiftung wur-den Sie zur �Genussbotschafterin� bzw. zum �Genuss-botschafter� weitergebildet. Wie gut können Sie sich mitdiesem Begri� identi�zieren?

Abbildung 24: Identi�kation �Genussbotschafter�

1

14

29

35

21

010

2030

40P

roze

nt

sehr schlecht eher schlechtteils teils eher gutsehr gut

Quelle: Botschafterbefragung 2014. Hinweis: n=128, eigene Darstellung.

Die Stiftung bezeichnet jene Lehrer und Erzieher, die an einer der Weiterbildungs-angebote teilgenommen haben, als �Genussbotschafter�. Inwieweit sich die befrag-ten Personen mit diesem Titel identi�zieren können, zeigt Abbildung 24. Betrachtetman dieses Ergebnis in Zusammenhang mit der sonst sehr positiven Zustimmungs-tendenz der Befragten, ist der Grad der Identi�kation mit dem Begri� �Genuss-botschafter� nicht als sehr hoch einzustufen. Nur jeder fünfte Botschafter gab an,er könne sich �sehr gut� mit der Bezeichnung identi�zieren. Beinahe ein Drittel derBefragten sieht den Begri� �Genussbotschafter� kritisch und 15 Prozent lehnen ihnfür sich persönlich ab.

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Botschaft angekommen? 48

Æ AUS WELCHEN GRÜNDEN NEHMEN DIE LEHRER UND ER-ZIEHER AN DER SCHULUNG TEIL?

V Frage 11: Sind Sie durch die Fortbildung erstmals auf die Sarah-Wiener-Stiftung aufmerksam geworden?

Abbildung 25: Aufmerksamkeit Sarah-Wiener-Stiftung

75

25

020

4060

80P

roze

nt

ja nein

Quelle: Botschafterbefragung 2014. Hinweis: n=138, eigene Darstellung.

Um den Bekanntheitsgrad der Stiftung einschätzen zu können, wurden die Bot-schafter danach gefragt, ob sie erstmals durch das Weiterbildungsangebot auf dieStiftung aufmerksam geworden sind oder ob ihnen diese bereits davor ein Begri�war. 75 Prozent der befragten Botschafter sind erstmals durch die Fortbildung aufdie Stiftung aufmerksam geworden. Nur jeder vierte Befragte kannte die Stiftungbereits davor. Für die Ö�entlichkeitsarbeit der Stiftung besteht an dieser Stellesicherlich Potential.

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Botschaft angekommen? 49

V Frage 12: Wie sind Sie erstmalig auf die Fortbildung aufmerksamgeworden? Wie haben Sie davon erfahren?

Abbildung 26: Aufmerksamkeit Fortbildung

48

3 25

10

2

30

010

2030

4050

Pro

zent

Kollege/Kollegin Bekannte/BekannterFernsehen ZeitschriftInternet KochbuchSonstiges

Quelle: Botschafterbefragung 2014. Hinweis: n=122, eigene Darstellung.

Beinahe die Hälfte aller Befragten ist über einen Kollegen oder ein Kollegin aufdas Fortbildungsangebot der Stiftung aufmerksam geworden. Jeder zehnte Befrag-te hat im Internet davon erfahren. Zeitschriften, das Fernsehen oder Kochbücherder Stiftungsnamensgeberin Sarah Wiener spielen weniger eine Rolle, wenn es umdie Reichweite des Bekanntheitsgrades der Fortbildungsmaÿnahmen geht. Dochgab jeder dritte Befragte an, er sei auf einem anderen Weg, der nicht als vorgege-bene Antwortoption des Fragebogens auftauchte, auf die Fortbildung aufmerksamgeworden. Dabei handelt es sich um folgende Kanäle:

�Empfehlung durch Schulreferat�, �Pfarrgemeinde�, �Stadt�, �Schullei-tung�, �Anschreiben an die Schule�, �andere Fortbildung�, �innerstädti-

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Botschaft angekommen? 50

sches Rundschreiben�, �ich wurde zur Weiterbildung eingeladen�, �un-sere Schule wurde über diese Stiftung informiert�, �über eine andereStiftung�, �die Schule wurde von der Stiftung angeschrieben�, �Fortbil-dungsveranstaltung�, �Flyer in unserer Schule�, �Einladung der SWS�,�Rundschreiben�, �Heimleitung von Kita�, �Arbeitgeber�, �Fachschule�,�Beratung für Ernährungszerti�kat�, �von unseren Sponsoren, die wie-derum im Fernsehen einen Beitrag über die Sarah Wiener Stiftung sa-hen�, �als Kooperationspartner�, �Internet Ausschreibung�, �durch eineandere Fortbildung�, �Einladung einer anderen Schule�, �über eine an-dere Stiftung�, �Träger der Einrichtung�, �Bundeslager der PSG�

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Botschaft angekommen? 51

V Frage 13: Wessen Idee war es, dass Sie an dieser Fortbildung teil-nehmen: Ihre eigene oder die einer anderen Person?

Abbildung 27: Initiator Fortbildungsteilnahme

5149

010

2030

4050

Pro

zent

meine Idee die einer anderen Person

Quelle: Botschafterbefragung 2014. Hinweis: n=137, eigene Darstellung.

Etwa die Hälfte aller Befragten hat auf eigene Initiative hin an der Fortbildungteilgenommen. Bei der anderen Hälfte der Botschafter kam die Idee von eineranderen Person.

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Botschaft angekommen? 52

V Frage 15: Was hat Sie motiviert an der Fortbildung der Sarah-Wiener-Stiftung teilzunehmen? Von der Fortbildung ha-be ich mir erho�t, dass ich . . .

Abbildung 28: Motivation Fortbildung

29 46 16 10

12 36 25 28

5 26 40 29

11 26 29 34

4 17 30 49

2 4 22 72

1 4 40 56

1 3 23 73

0 1 32 67

2 1 17 80

0 20 40 60 80 100

Prozent

im Berufmehr Anerkennung

bekomme

mehr Verantwortung imBeruf übernehmen kann

neue Kontakte knüpfen kann

Tipps für meinenpersönlichen Alltag erhalte

eine zusätzlicheQualifikation erhalte

praxistauglichesMaterial erhalte

mich austauschen kann

meine Kenntnisseerweitern kann

Spaß dabei habe

Tipps für die Arbeitmit Kindern erhalte

stimme garnicht zu

stimme ehernicht zu

stimmeeher zu

stimmevoll zu

Quelle: Botschafterbefragung 2014. Hinweis: eigene Darstellung.

Die wichtigsten Motive an der Fortbildung teilzunehmen sind �Tipps für die Arbeitmit Kindern zu erhalten�, �Spaÿ dabei zu haben�, �die Kenntnisse zu erweitern�und �praxistaugliches Material zu erhalten�. Die Motive durch die Fortbildung�im Beruf mehr Anerkennung zu bekommen� oder �mehr Verantwortung im Berufübernehmen zu können� spielen kaum eine Rolle. Dies lässt vermuten, dass die be-fragten Botschafter eher intrinsisch als extrinsisch motiviert sind. Dennoch spieltfür fast 80 Prozent der Befragte die Zusatzquali�kation durch die Fortbildung einerRolle. Und auch die Möglichkeit zum �Netzwerken� ist für beinahe 70 Prozent derBefragten ein wichtiger Faktor, an der Fortbildung teilgenommen zu haben. Alszusätzliche Motive wurde folgende genannt:

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Botschaft angekommen? 53

�Angebot für meine Schüler�, �gemeinsames Projekt erweitern über 'Ex-perten' von auÿerhalb�, �Schülereltern Tipps geben können�, �Ideen er-halten, Impulse für die Ö�entlichkeitsarbeit gewinnen, um Kooperati-onspartner zur Unterstützung der schulischen Arbeit zu �nden�, �NeueRezepte für die Umsetzungen im Alltag in Kitas�, �meine Einstellungzur gesunden Ernährung wurde unterstützt � konnte mich bestätigt füh-len�, �weil ich persönlich sehr gern koche, habe ich mich für das Projektund die Fortbildung gemeldet�, �die Rezepte interessieren mich und dieFrage, wie diese den Kindern vermittelt werden�, �da in unserer Ki-ta gesunde Ernährung wichtig ist, ich selbst dabei viel Spaÿ habe undSarah Wiener sehr schätze�, �erhalte Rezepte, die den modernen Er-nährungsprinzipien entsprechen und dabei die Kinder ansprechen undihnen auch schmecken�, �dass die Schüler die gewonnenen Erkennt-nisse auch zu Hause gerne anwenden und öfter mal kochen und zwargesunde Gerichte�, �neue Anregungen für die Kochkurse erhalten, v.a.neue Rezepte�, �dass länger als nur 1 Jahr das Projekt �nanziert wird!!!Wurde uns anders vermittelt!!!�, �damit ich kochen lerne�, �keine An-gebote für Kinder und Eltern�, �bin bereits Ernährungsberaterin�, �eineneue Arbeitsgemeinschaft für die Schule gewinnen = hat geklappt :)�,�den Kindern Lust am selber Kochen überbringen können�

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Botschaft angekommen? 54

V Frage 16: Haben sich Ihre Erwartungen erfüllt?

Abbildung 29: Erwartungen erfüllt?

13

19

40

37

010

2030

40P

roze

nt

nein, ganz und gar nicht eher neinteils teils eher jaja, voll und ganz

Quelle: Botschafterbefragung 2014. Hinweis: n=139, eigene Darstellung.

Für die überwiegende Mehrheit der Befragten haben sich die Erwartungen andie Fortbildung erfüllt (77 Prozent). Dennoch wurden beinahe von jedem fünftenBotschafter die Erwartungen nur �teilweise� erfüllt. Gänzlich enttäuscht war jedochso gut wie keiner.

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Botschaft angekommen? 55

V Frage 18: Wie haben Sie persönlich die Leiterin bzw. den Leiterder letzten Fortbildung wahrgenommen?

V Frage 19: Alles in allem, wie zufrieden sind Sie mit der Leiterinbzw. dem Leiter der letzten Fortbildung?

Abbildung 30: Wahrnehmung Leiter/in der Fortbildung

62 31 5 2

60 31 6 3

80 18 20

0 3 25 72

0 3 29 68

11 25 74

01 23 77

0 20 40 60 80 100

Prozent

hektisch

dogmatisch

chaotisch

kompetent

glaubwürdig

sympathisch

gut vorbereitet

stimme garnicht zu

stimme ehernicht zu

stimmeeher zu

stimmevoll zu

Quelle: Botschafterbefragung 2014. Hinweis: eigene Darstellung.

Von 135 befragten Fortbildungsteilnehmern waren mit der Leiterin bzw. dem Leiter60 Prozent �sehr zufrieden� und 35 �eher zufrieden�. Nur 5 Prozent waren �teilweisezufrieden� und unzufrieden war so gut wie keiner (0,7 Prozent).

Die befragten Botschafter haben die Fortbildungsleitung als �gut vorbereitet�,�sympathisch�, �glaubwürdig� und �kompetent� empfunden. Den Merkmalen �chao-tisch�, �dogmatisch� und �hektisch� konnte so gut wie niemand zustimmen.

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Botschaft angekommen? 56

V Frage 20: Hat sich Ihr persönliches Ernährungsverhalten durch dieFortbildung verändert?

Abbildung 31: Veränderung Ernährung

40

60

020

4060

Pro

zent

ja nein

Quelle: Botschafterbefragung 2014. Hinweis: n=139, eigene Darstellung.

40 Prozent der Fortbildungsteilnehmer gaben an, dass sich ihr Ernährungsverhal-ten durch die Fortbildung verändert hat. Zu beachten ist, dass es sich bei dieserAngabe um eine subjektive Einschätzung der Befragungsteilnehmer handelt undnicht, um eine objektive Tatsache. Anzunehmen ist, dass die Wahrnehmung überdie Verhaltensveränderung von der Gesamtzufriedenheit mit der Fortbildung be-ein�usst ist.

Eine weitere Analyse zeigt, dass von denjenigen, die mit der Fortbildung �sehrzufrieden� waren mehr als die Hälfte eine Veränderung des Ernährungsverhaltensbei sich feststellen konnten (56 Prozent). Bei denjenigen, die mit der Fortbildungnur �teilweise zufrieden� oder �eher unzufrieden� waren sind es deutlich weniger �

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Botschaft angekommen? 57

nämlich nur 18 Prozent. Es erscheint logisch, dass die Fortbildung nur dann einenpositiven E�ekt auf das Ernährungsverhalten haben kann, wenn die Botschaftermit dieser zufrieden sind. Ob jedoch tatsächlich eine Verhaltensänderung eingetre-ten ist, kann mittels der retrospektiven Befragung durch einen Fragebogen nichtgesagt werden. Vielmehr scheint die Selbstwahrnehmung einer gesünderen Ernäh-rungsweise aufgrund der Fortbildung, ein Hinweis auf die groÿe Zufriedenheit mitdieser Fortbildung zu sein.

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Botschaft angekommen? 58

V Frage 21: Hat sich Ihr persönliches Ernährungsverhalten durch dieFortbildung verändert? Ja, . . .

Abbildung 32: Art der Veränderung

41 59

40 60

33 67

31 69

13 87

0 20 40 60 80 100

Prozent

der Genuss beim Essen ist fürmich wichtiger geworden

ich nehme ich mir mehr Zeit fürmeinen Lebensmitteleinkauf

ich ernähre ich mich vielseitiger

ich esse ich öfter unverarbeiteteLebensmittel

ich kaufe ich öfter unverarbeiteteLebensmittel

trifft nicht zu trifft zu

Quelle: Botschafterbefragung 2014. Hinweis: eigene Darstellung.

Der Groÿteil jener Befragten, der eine Verhaltensveränderung durch die Fortbil-dung bei sich feststellen konnte, kauft nun öfter unverarbeitete Lebensmittel undernährt sich vielseitiger. Sich aufgrund der Fortbildung nun �mehr Zeit für den Le-bensmitteleinkauf zu nehmen� und �das Essen mehr zu genieÿen� tri�t bei deutlichweniger Befragten zu (60 Prozent). Diese Frage wurde vielfach durch die Anmer-kungen ergänzt, dass man sich aufgrund der Fortbildung �bewusster� ernähre und�ideenreicher� koche.

�Ich achte genauer darauf, was ich esse und was in den Lebensmitteln enthaltenist.�, �Ich verwende die Rezepte von Sarah Wiener seit der Projektdurchführung.�,�Ich achte allgemein mehr auf die Qualität der Lebensmittel.�, �Ich habe mehr

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Botschaft angekommen? 59

Koch-Ideen durch die vielen neuen Rezepte.�, �Ich kaufe keine 'Zero-Produkte' undachte darauf, welche Zuckerarten in den Lebensmitteln sind.�, �Ich baue die Se-quenzen jedes Schuljahr in der sechsten Jahrgangsstufe chronologisch mit in denLehrplan ein. Meine Schüler und ich sind jedes Jahr aufs Neue von den Rezeptenangetan. Gerne würden wir neue Rezepte mit einbauen�, �Ich habe kochen gelernt.�,�Ich ernähre mich immer vielseitig und mit Genuss�, �Zeit gab es immer für denEinkauf. Ich bin bewusster geworden.�

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Botschaft angekommen? 60

V Frage 21: Aus heutiger Sicht: Wie zufrieden sind Sie mit der letz-ten Fortbildung insgesamt?

V Frage 22: Aus heutiger Sicht: Wie zufrieden sind Sie mit der letz-ten Fortbildung insgesamt?

V Frage 23: Gibt es etwas, was Sie persönlich an der Fortbildungverändern würden?

V Frage 24: Was würden Sie persönlich an der Fortbildung ändern?

Abbildung 33: Gesamtzufriedenheit Fortbildung

2

10

36

51

010

2030

4050

Pro

zent

eher unzufrieden teils teilseher zufrieden sehr zufrieden

Quelle: Botschafterbefragung 2014. Hinweis: n=136, eigene Darstellung.

Mit 87 Prozent ist die deutliche Mehrheit der befragten Botschafter zufrieden mitder Fortbildung. Nur jeder Zehnte ist nur �teilweise zufrieden� und so gut wie keinBefragter ist unzufrieden (2 Prozent). Die starke Zufriedenheit zeigt sich auch dar-in, dass 83 Prozent der befragten Botschafter nicht der Meinung sind, dass etwasan dem Fortbildungskonzept geändert werden muss. Jene 17 Prozent, die etwasändern würden, machen folgende Vorschläge:

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Botschaft angekommen? 61

�Im Theorieteil sollte nicht dogmatisch an alten Ernährungsweishei-ten festgehalten werden (z. B. der Propagierung einer fettarmen Er-nährung für Kinder). Meiner Meinung nach kommt vielmehr auf dieQualität der Fette an.�, �Ich würde sie häu�ger anbieten und auchdort das Kochen zum Erlebnis machen und so den Austausch zwecksIdeen verschiedener Kollegen in gemütlicher Runde und beim Tun zufördern. Eventuell können sich Schulklassen mal einladen.�, �Inhaltemehr praktisch anwenden.�, �Die Mengenangaben der Rezepte sind zugroÿzügig bemessen.�, �Den Personenkult und das Gutmenschentumvon Frau Wiener nicht so in den Vordergrund stellen.�, �Der Einstiegwar damals zäh.�, �Neue Rezeptvorschläge.�, �Die Tre�en der Botschaf-ter sind interessant und wichtig.�, �In regelmäÿigen Fortbildungen mitExperimenten zu 'lebensmitteltechnischen' Aspekten gemeinsam aus-zuprobieren.�, �Mehr Material für die Kinder: beispielsweise Arbeits-blätter.�, �Eine zusätzliche, vertiefende Fortbildung.�, �Mehr Übungs-einheiten, mehr Rezepte gemeinsam ausprobieren.�, �Ich wünsche mirkünftig eine Ausrichtung für Schüler ab Klasse 5. Die Fortbildung warsehr kindergarten-lastig.�, �Das Klientel war auf die Ausbildung vonErziehern gerichtet, so dass es leider kaum zu einem fachlichen Aus-tausch kam.�, �Verlangt wird ein ziemlich hoher personeller Aufwand,der nicht an jeder Schule möglich ist. Aus organisatorischen Grün-den (Personal/ Räumlichkeiten) ist es leider nicht (für uns) möglich,das Konzept der SWS so an unserer Schule durchzuführen.�, �Weni-ger Theorie, mehr Praxis�, �Ich mag die Bezeichnung 'Genussbotschaf-terin' nicht.�, �Ich würde gerne einige Rezepte ausprobieren.�, �AufKindergarten Kinder zugeschnitten.�, �1-2 Tage Fortbildung Inhalte:Essverhalten, Entwicklungspsychologische Hintergründe, Essensange-bot für Krippenkinder, Austausch mit anderen Teilnehmern, selbst aktivwerden/ gemeinsame Gerichte, Snacks zubereiten, Austausch mit SarahWiener.�, �Mehr auf die Schule bezogen, mehr praktische Übungen.�,�Den Fokus nicht nur bzw. so stark auf Bioprodukte richten (nicht alleFamilien können sich diese leisten) sondern mehr auf regionale undsaisonale Produkte.�, �Mehr schnelle Rezepte�, �Das Programm war fürSchulkinder ausgearbeitet und für Kitakinder nicht so gut geeignet.�,�Mehr Tipps für schnelle Rezepte (Zubereitung max. 30 min.).�, �Un-terrichtsmaterial, Rezepte�, �Mehr praktische Einheiten.�, �Nach 4-5Jahren eine erneute Fortbildung.�, �Den Aufwand für die Schule/ Ein-richtung minimieren (wenn die Schule die Fortbildung ausrichtet)�

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Botschaft angekommen? 62

ÇWELCHE ERFAHRUNGEN MACHEN DIE BOTSCHAFTER BEIDER PRAKTISCHEN UMSETZUN DES BILDUNGSKONZEP-TES?

V Frage 26: Nun geht es um die praktische Anwendung des Sarah-Wiener-Konzeptes. Haben Sie bereits mit dem Konzeptgearbeitet, indem Sie beispielsweise gemeinsam mit Kin-dern ein Rezept gekocht oder andere Materialien derStiftung verwendet haben?

Von 148 Befragten haben 130 (87 Prozent) bereits mit dem Konzept gearbeitet.Nur 18 Befragte (12 Prozent) hatten dazu noch nicht die Gelegenheit.

V Frage 27: In welchem Jahr haben Sie zuletzt das Konzeptder Sarah-Wiener-Stiftung angewendet: z.B. bei einemKoch- und Ernährungskurs mit Kindern?

Mehr als die Hälfte der Befragten hat zuletzt im vergangenen Jahr nach demKonzept der Stiftung gekocht (53 Prozent). Bei ca. jedem vierten Befragten liegtdie letzte praktische Anwendung des Konzeptes 3 Jahre und länger zurück.

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Botschaft angekommen? 63

V Frage 28: Bei Ihrem zuletzt durchgeführten Koch- und Ernäh-rungskurs: Aus welcher Einrichtung kamen die Kinder?

Abbildung 34: Einrichtung der Kinder

8

2

17

39

33

0 20 40

Prozent

KindergartenKindertagesstätte Grundschule Sekundarstufe 1

Sekundarstufe 2 Sonstiges

Quelle: Botschafterbefragung 2014. Hinweis: n=136, eigene Darstellung.

Der Groÿteil der Kinder, mit denen die befragten Botschafter gemeinsam kochen,kommt von einer Grundschule (39 Prozent) oder einem Kindergarten bzw. einerKita (33 Prozent). Auch im Rahmen der Sekundarstufe 1 führen 17 Prozent derMultiplikatoren Koch- und Ernährungskurse nach dem Konzept der Stiftung durch.In der Sekundarstufe II jedoch so gut wie gar nicht.

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Botschaft angekommen? 64

V Frage 29: Aufgrund Ihrer persönlichen Erfahrung: Wie gut lässtsich das Konzept der Sarah-Wiener-Stiftung praktischumsetzen? Wenn Sie mehrere Kurse gegeben haben, be-ziehen Sie sich bitte auf den letzten Kurs.

Abbildung 35: Umsetzung des Konzeptes

26 47 18 9

8 29 42 21

9 24 29 38

2 11 47 39

3 6 43 48

6 6 40 49

0 5 33 62

0 20 40 60 80 100

Prozent

Die Umsetzung des Konzeptesist sehr aufwendig

Durch den Kochkurs werden auchdie Eltern der Kinder erreicht

Die Finanzierung der Lebensmittelist kein Problem

Mit dem Konzept konnten alle Kindermeines Kurses erreicht werden

Das Konzept war für die Altersgruppemeines Kochkurses gut geeignet

Ich werde bei der Umsetzung des Konzeptes durchmeine Einrichtung gut unterstützt

Die gemeinsame Zubereitung der Rezeptemit den Kindern funktioniert gut

stimme gar nicht zu stimme eher nicht zu

stimme eher zu stimme voll zu

Quelle: Botschafterbefragung 2014. Hinweis: eigene Darstellung.

Insgesamt zeigt sich, dass die praktische Umsetzung des Konzeptes der Stiftungan den Bildungseinrichtungen der Botschafter an einigen Stellen sehr gut klappt,an anderen Stellen jedoch noch Verbesserungsbedarf besteht. Fast alle Befragtengaben an, dass die �gemeinsame Zubereitung der Rezepte mit den Kindern� gutfunktioniert. Auch fühlen sich mit 89 Prozent der Befragten fast alle von �ihrerEinrichtung gut unterstützt�. Zudem gab der Groÿteil der Befragten an, dass �dasKonzept gut für die Altersgruppe des Kochkurses geeignet war� und �alle Kinderdes Kurses erreicht werden konnten�. Jedoch bestehen bei jedem dritten Botschaf-ter Probleme hinsichtlich der Finanzierung der Lebensmittel. Auch sind die Eltern

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Botschaft angekommen? 65

mit über das Konzept der Stiftung schwer zu erreichen (37 Prozent). Zudem fälltins Auge, dass 73 Prozent der Botschafter die Umsetzung des Konzeptes als sehraufwendig emp�nden. An dieser Stelle besteht o�ensichtlich Potential, um die Ar-beit der Botschafter zu erleichtern und somit eine nachhaltige Zusammenarbeit zusichern.

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Botschaft angekommen? 66

V Frage 30: Wie ist Ihre persönliche Einschätzung bezüglich des Er-nährungsverhaltens der Kinder, die an Ihren Koch- undErnährungskursen teilnehmen? Wie viele von ihnen er-nährten sich bereits vor dem Kurs gesund?

Abbildung 36: Ernährung der Kinder vor dem Kochkurs

9

20

52

16

2

010

2030

4050

Pro

zent

sehr wenige wenige teils teilsviele sehr viele

Quelle: Botschafterbefragung 2014. Hinweis: n=128, eigene Darstellung.

Die meisten Befragten kommen zu der Einschätzung, dass sich die Kinder vor demKochkurs nur �teilweise� gesund ernährt haben (52 Prozent). Beinahe jeder dritteBotschafter geht davon aus, dass sich nur �wenige� bzw. �sehr wenige� Kinder vordem Kurs gesund ernährt haben. Nur jeder Fünfte glaubt, dass sich die Kinder vordem Kochkurs bereits gesund ernährt haben. Zwar verbringen die Botschafter imRahmen ihrer Tätigkeit als Erzieher oder Lehrer viel Zeit mit den Kindern, jedochist zu bedenken, inwieweit es wirklich möglich ist, das Ernährungsverhalten derKinder objektiv beurteilen zu können.

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Botschaft angekommen? 67

V Frage 31: Was können Sie bei den Kindern nach dem Kurs beob-achten? Nach dem Kurs beobachte ich bei einem Groÿ-teil der Kinder . . .

Abbildung 37: Ernährung der Kinder nach dem Kochkurs

9 40 39 11

3 31 48 18

2 25 42 31

2 18 53 27

2 15 53 31

1 14 58 27

2 12 57 29

0 9 60 31

2 6 67 26

0 3 33 63

0 20 40 60 80 100

Prozent

eine gesündere Pausenverpflegung

eine stärkere Aufmerksamkeit gegenüberden Essgewohnheiten anderer Kinder

bessere feinmotorische Fähigkeiten

ein höheres Selbstwertgefühl

eine größere Selbstständigkeit

eine größere Aufgeschlossenheit gegenüberunbekannten Lebensmitteln

eine bessere Teamfähigkeit

eine positivere Einstellung zu gesundenLebensmitteln

ein besseres Ernährungswissen

mehr Freude beim Verspeisenselbstzubereiteter Gerichte

stimme gar nicht zu stimme eher nicht zu

stimme eher zu stimme voll zu

Quelle: Botschafterbefragung 2014. Hinweis: n=128, eigene Darstellung.

Der Groÿteil der Befragten konnte nach dem Kochkurs beobachten, dass die Kin-der �mehr Freude beim Verspeisen selbst zubereiteter Gerichte� haben, �ein besse-res Ernährungswissen� besitzen und �positiver gegenüber gesunden Lebensmitteln�eingestellt sind. Auch scheint laut Einschätzung der Botschafter der Kochkurs die�Teamfähigkeit� zu verbessern, �die Aufgeschlossenheit gegenüber unbekannten Le-bensmitteln� zu fördern und die �Selbstständigkeit� zu steigern. Einen etwas gerin-geren E�ekt scheint der Kurs auf das �Selbstwertgefühl� und die �feinmotorischenFähigkeiten� zuhaben. Abbildung 36 zeigt deutlich, dass die Wirkung des Kochkur-ses kaum auf die Eltern der Kinder ausstrahlt. �Eine gesündere Pausenverp�egung�konnte die Hälfte der Botschafter nicht als Folge des Kurses feststellen. Dass die

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Botschaft angekommen? 68

Eltern schwer über das Konzept der Stiftung zu erreichen sind, zeigten bereitsandere Ergebnisse. An dieser Stelle besteht sicherlich Verbesserungspotential.

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Botschaft angekommen? 69

È WIE ZUFRIEDEN SIND DIE TEILNEHMER MIT DER SCHU-LUNG?

V Frage 32: Alles in allem, wie zufrieden sind Sie persönlich mit demKonzept der Sarah-Wiener-Stiftung?

V Frage 33: Gibt es etwas, was Sie persönlich an dem Konzept derSarah-Wiener-Stiftung ändern, ergänzen oder verbes-sern würden?

Abbildung 38: Gesamtzufriedenheit mit dem Konzept der Stiftung

1

13

4145

010

2030

4050

Pro

zent

eher unzufrieden teils teilseher zufrieden sehr zufrieden

Quelle: Botschafterbefragung 2014. Hinweis: n=128, eigene Darstellung.

Mit 86 Prozent ist die überwiegende Mehrheit der befragten Botschafter zufrie-den mit dem Konzept der Stiftung. 45 Prozent sind sogar �sehr zufrieden�. Nur13 Prozent der Befragten haben �teilweise� etwas zu bemängeln und kaum jemand

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Botschaft angekommen? 70

ist unzufrieden (1 Prozent). 62 Prozent der Befragten würden am bestehendenKonzept nichts verändern. Die restlichen 38 Prozent haben folgende Änderungs-vorschläge gemacht:

�Die Umsetzung ist in manchen Vierteln schwierig, da nicht immerLebensmittelsponsoren gefunden werden und die Lehrkraft dafür sehrviel Zeit aufwenden muss.�, �Grundschulkinder können das noch nichtalleine.�, �Fettarme Milchprodukte gehören meiner Meinung nach nichtin die Kinderernährung.�, �Die CD-Rom mit den Rezepten ist sehr un-übersichtlich.�, �So eine Art Materialzusatz: Memory-Spiele für denWortschatz oder Quizspiele zu den Hintergrundthemen . . . eventuell.so eine Art Reportage (DVD): 'Wo kommt das Essen her? Kinder er-forschen für Kinder'.�, �Hat mit dem abgeschlossenen Wettbewerb zutun. Die Art der Kommunikation fand ich nicht der Sache gerecht.Nämlich: keine! Was die Fachschule, bzw. mich angeht, die dies al-les initiiert hat und den Wettbewerb bestritten hat, wurde nicht malinformiert.�, �Manche Rezepte vereinfache bzw. verändere ich im Hin-blick auf die begrenzte Arbeitszeit von ca. 50 min. für die Arbeitsge-meinschaft, auÿerdem müssen es 'Kleinigkeiten' sein, da die AG amNachmittag statt�ndet.�, �Wie gesagt die Mengenangaben, Ich schreibedie Rezepte auf 4 Personen um, da meine HW-Schüler zu viert in derKüche arbeiten. Ich habe eine andere Schreibweise der Rezepte gelerntund behalte diese bei.�, �Rezepte auch für den U3 Bereich.�, �AndereRezepte - Eltern mit einbeziehen.�, �Für Kindergartenkinder ist es zuviel, während des Kochkurses auch die Hintergrundmaterialien zu be-arbeiten. Vielleicht könnten diese für Kindergartenkinder noch einmalin kleineren Einheiten anders aufbereitet werden.�, �Alles andere habenwir bereits an die Stiftung weitergereicht. Z.B. dass muslimische Kin-der kein Pumpernickel-Brot lieben.�, �für einen Kochkurs mit 90 min.ist der Input und die Hintergrundthemen nicht zu bewältigen. Je nachKompetenz der Schüler reicht bereits die Rezeptumsetzung mit Vor-und Aufräumzeiten und Essenszeiten kaum aus. Zeiten durch Stunden-tafel vorgegeben.�, �Mehr Unterstützung durch die Stiftung � z.B. neueKoch T-Shirt, Küchenausstattung.�, �Eventuell Arbeitsblätter für dieKinder zu bestimmten Themen.�, �Saisonale Rezepte ergänzen.�, �VieleRezepte sind für Grundschulkinder sehr kompliziert und können nichtohne Hilfe von Erwachsenen nachgekocht werden. Die Angaben in denRezepten sind für Kinder manchmal zu ungenau (z.B. Salatsaucen).�,�Regelmäÿige Au�rischungskurse.�, �Neue Informationen oder Rezepteeventuell per Mail.�, �Konzept ist für Grundschüler besser umsetzbar.

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Botschaft angekommen? 71

In diesem Alter können Kinder selbstständiger erworbenes Ernährungs-wissen zum Ausdruck bringen (Eltern haben weniger Ein�uss).�, �Einetwas geschmälerter Inhalt für unsere Schüler am Förderzentrum.�,�Der Kurs ist groÿartig, Umsetzung auch kein Problem. Ein groÿesProblem ist die Finanzierung, trotz mehrerer Anfragen haben wir keinweiteres Geld bekommen und �nanzieren unsere Kurse aus dem eige-nen Haushalt unserer GS.�, �Mehr Zeit pro Kocheinheit.�, �PraktischeTipps zu den Stundenabläufen.�, �Mehr Auswahl an Rezepten.�, �Wei-tere Experimente mit Lebensmitteln.�, �Mehr Ideen für den Umgangdas Kennenlernen von Obst und Gemüse.�, �Reime und Verse für dieEssenszubereitung.�, �Teilweise sind die Gerichte 'zu gesund'. Es istschwierig ein Weiÿbrot-Junky von einem Vollkornbrot zu überzeugen.Die Unterschiede sind manchmal zu extrem. Ich bin froh, wenn die-ses Kind eine Scheibe normales Graubrot isst.�, �Wir müssen in denEinrichtungen etwas verändern. Es benötigt mehr Zeit, Kindern gu-te Ernährung zu vermitteln. Meiner Meinung nach kann es nicht sein,dass 9 Kinder einen Superkochkurs mit der Kiga-Köchin bekommen und91 Kinder an diesem Tag nichts zum Frühstück dabei hatten.�, �Grö-ÿere Bandbreite an Rezepten, so dass Varianten möglich sind.�, �DieRezepte für Kindergartenkinder zu schwer.�, �Die Mengen sind teilwei-se zu viel.�, �Rezepte nicht so aufwendig, Zeitaufwand manchmal zugroÿ, nur 1 Stunde Zeit.�, �Es ist oft schwierig dieses schöne Konzeptumzusetzen, d.h. Kosten und Zeit (Dienste) ermöglichen es nicht, sogut zu gestalten wie man möchte.�, �Keine Kopien; Rezepte selber auf-schreiben, Führen eines eigenen Koch-Tagebuchs.�, �Viel mehr vegane,vegetarische Gerichte.�, �Etwas mehr Lehrmaterial für Vorschulkinder'5 am Tag'�Regel und 'Ernährungspyramide' sind super verständlichfür die Kleinen. Vielleicht kann es noch weiteres Bildmaterial geben!�,�Kombination der Rezepte, so dass immer alle 12 Kinder zu tun ha-ben � weniger Leerlauf.�, �keine grünen Paprika verwenden � werdennicht gegessen.�, �Ich würde mir noch mehr kindgerechte Rezepte wün-schen. Gibt es einen Link im Internet?�, �Öfters mal neue oder andereRezepte.�, �Die Zeit ist sehr knapp bemessen. Für einkaufen und auf-räumen danach muss ich selber noch sehr viel Zeit investieren, dasklappt in einer Doppelstunde nicht.�, �Wir an unserer Schule (Förder-schule) haben viel 'Learning by doing' gearbeitet, d.h. da viele Kindernicht gut lesen können, wird dem schriftlichen Rezept wenig Aufmerk-samkeit geschenkt.�, �Die Finanzierung 1 Jahr ist zu kurz!!!�, �Rezepte,die nicht so aufwendig sind mehr zum Thema Pausenbrote.�, �andereMengen.�, �Weitere Rezepte.�, �Jahreszeiten einbeziehen.�, �Kekse ba-

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Botschaft angekommen? 72

cken.�, �Wir müssen unseren Kindern detailliertere Schritte der Zube-reitung formulieren und die Arbeitsschritte aufschreiben.�, �Neue CD.�,�Tre�en mit aktiven Botschaftern.�, �Erfrischungskurs.�, �FinanzielleUnterstützung.�, �Rabatte bei Partnern (Messer, Töpfe).�, �Anerken-nung unserer Arbeit ab.�, �Feedback wäre nett.�, �Unterrichtsmaterial�,�Gelegentlich neue Rezepte, aber man kann ja selbst welche schreiben.�,�Schön, dass es neue Rezepte für den Kochkurs gibt. Leider �nde ich sienicht praxistauglich. Teilweise zu aufwendig und in der 'Kochzeit' kaumzu scha�en.�, �Anwendungsmöglichkeiten für sozial sehr schwache Fa-milien. Bio und regional ist einfach zu teuer für Hartz-4-Familien).�,�noch mehr an dem Alter von Kita-Kindern orientiert.�

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Botschaft angekommen? 73

É WIE WIRD DAS BOTSCHAFTERNETZWERK ANGENOM-MEN?

V Frage 34: Haben Sie schon einmal von dem Botschafter-Netzwerkder Sarah-Wiener-Stiftung gehört?

V Frage 35: Haben Sie bereits an einem Botschafter-Netzwerk-Tre�en der Sarah-Wiener-Stiftung teilgenommen?

Abbildung 39: Bekanntheit des Botschafter-Netzwerkes

4951

010

2030

4050

Pro

zent

ja nein

Quelle: Botschafterbefragung 2014. Hinweis: n=146, eigene Darstellung.

Obwohl fast die Hälfte aller Befragten (49 Prozent) schon einmal von den Netz-werktre�en gehört hat, haben bisher nur 14 Prozent der Befragten an einem Tref-fen teilgenommen. 11 Prozent der Botschafter gaben an, sie wüssten nicht, ob sieschon einmal bei einem Netzwerk tre�en waren. Dieser hohe Anteil lässt vermuten,

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Botschaft angekommen? 74

dass eventuell unklar ist, welche Veranstaltungen explizit als Botschafternetzwerk-Tre�en gelten und welche nicht. Gehören dazu beispielsweise auch Veranstaltun-gen, wie die Buchpräsentation im Sommer 2014, bei der sich viele Botschafterbegegnen? Von jenen, die noch nie bei einem Netzwerktre�en gaben immerhin 56Prozent an, sie hätten an einem solchen Tre�en Interesse.

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Botschaft angekommen? 75

Fazit

Die Multiplikatorenbefragung zeigt, dass es sich bei den Botschaftern vermutlichüberwiegend um weibliche Erzieherinnen und Lehrerinnen mittleren Altes mit ei-nem relativ hohen Bildungsabschluss handelt, die gröÿtenteils an Grundschulenoder Kindertagesstätten tätig sind. Die überwiegende Mehrheit der befragten Bot-schafter ist verheiratet und hat selbst Kinder. Bei den Befragungsteilnehmern zeigtsich eine hohe A�nität zum Thema �Ernährung". Nicht nur ist es für sie selbst-verständlich selbst zu kochen, sondern auch sich mit frischen, regionalen und sai-sonalen Produkten zu ernähren, was den Empfehlungen der Stiftung entspricht.

Die befragten Botschafter haben eine positive Einstellung zur Stiftung und emp�n-den die Schirmherrin �Sarah Wiener� als kompetente, seriöse, leidenschaftliche undauthentische Person. Da Sarah Wiener die Stiftung symbolisiert und ihre Wertetransportiert, ist eine Identi�kation der Botschafter mit diesen eine Grundvoraus-setzung für die Stiftungsarbeit. Die durchweg positive Einstellung der befragtenBotschafter zu den verschiedenen Aspekten des Bildungsprogramms spricht dafür,dass Sympathie und Identi�kation seitens der Befragten mit den Zielen und derArbeit der Stiftung gegeben sind. Gleichwohl sollte der Begri� �Genussbotschafter�als Bezeichnung für die Multiplikatoren überdacht werden. Beinah ein Drittel derBefragten sieht den Begri� kritisch und 15 Prozent lehnen ihn für sich persönlichab.

Vor der Fortbildungsteilnahme war den meisten Befragten die Stiftung nicht be-kannt. An dieser Stelle besteht Potential für die Ö�entlichkeitsarbeit. Die Befra-gung zeigt, dass die direkte Kontaktaufnahme mit den Bildungseinrichtungen überein Anschreiben eine gute Möglichkeit zu sein scheint. Zudem spielt die mündlicheEmpfehlung von Kollegen und Kolleginnen für den Bekanntheitsgrad der Fortbil-dungsmöglichkeit eine weit gröÿere Rolle als TV, Internet und Zeitschriften. DerGroÿteil der Befragten ist intrinsisch motiviert an der Fortbildung teilzunehmen.Wesentliche Motive sind �Tipps für die Arbeit mit Kindern zu erhalten�, �Spaÿdabei zu haben�, �die Kenntnisse zu erweitern� und �praxistaugliches Material zuerhalten�. �Im Beruf mehr Anerkennung zu bekommen� oder �mehr Verantwortungim Beruf übernehmen zu können� spielt kaum eine Rolle.

Für die überwiegende Mehrheit der Befragten haben sich die Erwartungen an dieFortbildung erfüllt. Es besteht groÿe Zufriedenheit mit den Mitarbeitern der Stif-tung, die die Fortbildung durchführen, sowie mit den Inhalten und Materialien desKonzeptes. Auch hinsichtlich der praktischen Anwendung des Bildungsprogrammshaben die Befragten positive Erfahrungen gemacht.

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Botschaft angekommen? 76

Verbesserungsvorschläge konzentrieren sich gröÿtenteils auf �passendere� Mengen-angaben der Rezepte, sowie eine �realistischere� Einschätzung des zeitlichen Ar-beitsaufwandes. Zudem könnten Anpassungen des Materials hinsichtlich verschie-dener Altersgruppen und kognitiver Fähigkeiten der Kinder vorgenommen wer-den und überlegt werden, wie die Eltern der Kinder besser erreicht werden kön-nen. Um die Botschafter nachhaltig in die Stiftungsarbeit einzubeziehen, sind dieBotschafter-Netzwerk-Tre�en eine gute Möglichkeit. Derzeit sind diese Tre�en je-doch nur jedem zweiten Befragten bekannt. Um das Netzwerk bekannter zu ma-chen und die Attraktivität einer regelmäÿigen Teilnahme zu steigern, müsste das�Botschafter-Netzwerk� zunächst stärker beworben werden � beispielsweise durchdie Anwesenheit der Schirmherrin bei dem ein oder anderen Tre�en.

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die �Botschaft� der Stiftung,mehr selbst zubereitete Gerichte mit frischen, saisonalen und regionalen Lebens-mitteln zuzubereiten, bei den Multiplikatoren ankommt und somit eine sehr guteBasis für die praktischen Koch- und Ernährungskurse mit Kindern und Jugend-lichen gegeben ist. Die groÿe Zufriedenheit der befragten Botschafter mit demKonzept der Stiftung sowie die starke Motivation dieses umzusetzen sind guteVoraussetzungen für ein erfolgreiches Interventionsprogramm. Wie in Kapitel 2gezeigt wurde, scheint die Stiftung ihr Ziel, besonders sozial benachteiligte Kinderzu fördern, zu erreichen.

Für einen wissenschaftlichen Nachweis der Wirkungsweise des Bildungsprogrammsist eine umfassenderer und auf einen längeren Zeitraum angelegte Evaluation not-wendig. Als Untersuchungseinheiten sollten dabei nicht nur die Multiplikatorenund Kinder, sondern auch die Eltern in den Blick genommen werden. Erkenntnis-se über die Wirkungsweise sozialer Interventionsmaÿnahmen sind nicht nur für dieDurchführenden von zentraler Bedeutung, sie besitzen vor allem eine gesamtge-sellschaftliche Relevanz.

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Anhang 81

Anhang

Ankündigungsschreiben

Universitat Potsdam - August-Bebel-Straße 89 - 14482 Potsdam

Potsdam, 30. April 2014

Vorab-Information fur die Teilnehmerinnen und Teilnehmerdes Koch- und Ernahrungskurses der Sarah Wiener Stiftung

Sehr geehrte Genussbotschafterinnen und Genussbotschafter der Kita Fliednerstraße,

dieses Schreiben richtet sich an Sie, weil Sie an einer Fortbildung der Sarah Wiener Stiftung teil-genommen haben.

Gemeinsam mit der Universitat Potsdam fuhrt die Sarah Wiener Stiftung derzeit eine wissenschaft-liche Evaluation dieser Fortbildungsmaßnahme durch. Daher wird Sie in den kommenden Wo-chen ein Fragebogen erreichen, den wir Sie bitten auszufullen. Mit Ihrer Hilfe wird dasKonzept der Sarah Wiener Stiftung uberarbeitet, um so eine Verbesserung der Ernahrungssituationvon Kindern und Jugendlichen zu erreichen. Damit dies gelingt, ist Ihre personliche Teilnahme ander Befragung wichtig! Wir bitten Sie auch dann den Fragebogen auszufullen, wenn die Fortbildungeinige Zeit zuruckliegt oder Sie derzeit nicht nach dem Konzept arbeiten.

Als kleines Dankeschon fur Ihre Teilnahme verlosen wir funf von Sarah Wiener signierte Exemplaredes Buches

”Landschaft schmeckt“.

Wir danken Ihnen fur Ihre Unterstutzung und stehen bei Fragen jederzeit gerne zur Verfugung.

Mit freundlichen Grußen

Claudia Saalbach Daniel MouratidisProjektleiterin, Universitat Potsdam Geschaftsfuhrer, Sarah Wiener Stiftung

Universitat PotsdamLehrstuhl Methoden der empirischen SozialforschungAugust-Bebel-Straße 8914482 Potsdam

Telefon: 0331 977 3728E-Mail: [email protected]: http://www.uni-potsdam.de/soziologie-methoden

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Anhang 82

Anschreiben

Universität PotsdamLehrstuhl für Methoden der empirischen Sozialforschung

Universitat Potsdam - August-Bebel-Straße 89 - 14482 Potsdam

Potsdam, 30. April 2014

Sehr geehrte Damen und Herren,

bitte leiten Sie dieses Schreiben an jene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ihrer Einrichtung weiter,die in den vergangenen Jahren an einer Fortbildung der Sarah Wiener Stiftung zur Genussbotschaf-terin bzw. zum Genussbotschafter teilgenommen haben.

Herzlichen Dank!

Mit freundlichen Grußen

Claudia Saalbach Daniel MouratidisProjektleiterin, Universitat Potsdam Geschaftsfuhrer, Sarah Wiener Stiftung

Universitat PotsdamLehrstuhl Methoden der empirischen SozialforschungAugust-Bebel-Straße 8914482 Potsdam

Telefon: 0331 977 3728E-Mail: [email protected]: http://www.uni-potsdam.de/soziologie-methoden

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Anhang 83

Fragebogen

y +1/1/60+ yEvaluation der Sarah-Wiener-Fortbildung

Claudia Saalbach & Daniel Mouratidis

Universität Potsdam & Sarah-Wiener-Stiftung

Worum geht es?

Der Fragebogen beschäftigt sich mit verschiedenen Themen. Zuerst geht es um Ihre persön-liche Einstellung zum Thema Ernährung. Was ist Ihnen dabei wichtig und was interessiertSie weniger? Anschließend würden wir gern wissen, welches Bild Sie von der Sarah-Wiener-Stiftung haben. Die Fortbildung der Sarah-Wiener-Stiftung bildet den Schwerpunkt desFragebogens. Wie haben Sie die Fortbildung erlebt? Was hat Ihnen gut und was wenigergut gefallen? Danach geht es um die praktische Umsetzung des Sarah-Wiener-Konzeptes.Ist es Ihrer Meinung nach praktikabel? Was würden Sie verbessern? Damit wir Ihre Anga-ben besser einordnen können, bitten wir Sie, am Ende des Fragebogens einige Angaben zuIhrer Person zu machen. Diese sind für die Evaluation sehr wichtig.

Datenschutz

Diese Befragung erfolgt anonym und es werden keine Rückschlüsse auf Ihre Person gezogen.Weitere Informationen dazu finden Sie auf dem beiliegendem Datenschutzblatt.

Hinweise

• Es gibt keine falschen oder richtigen Antworten - Ihre persönliche Meinung ist wichtig.

• Können oder wollen Sie eine Frage nicht beantworten, machen Sie bitte mit dernächsten Frage weiter.

• Trifft eine Aussage auf Sie zu, setzen Sie bitte ein Kreuz. ⇒4• Um eine Antwort zu korrigieren, füllen Sie das Kästchen vollständig aus. ⇒�• Senden Sie den Fragebogen auch dann an die Universität Potsdam zurück, wenn Sie

ihn nicht vollständig ausgefüllt haben.

• Benutzen Sie den beiliegenden Rücksendeumschlag, damit Ihnen keine Kosten ent-stehen.

• Die Beantwortung des Fragebogens wird ca. 30 bis 45 Minuten dauern - nehmen Siesich etwas Zeit dafür.

y y

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Anhang 84

y +1/2/59+ yEinstellung zum Thema Ernährung

Frage 1Was ist Ihnen persönlich bei der Auswahl Ihrer Lebensmittel besonders wichtig? Bitte ge-ben Sie zu jeder Aussage an, ob Sie dieser voll zustimmen, eher zustimmen, eher nichtzustimmen oder gar nicht zustimmen!

Mir ist besonders wichtig, dass die Lebensmittel, die ich für mein Essen auswähle, . . .

stimmevollzu

stimmeeherzu

stimmeehernichtzu

stimmegarnichtzu

weißnicht

gesund sind.

umweltfreundlich verpackt sind.

preisgünstig sind.

satt machen.

ohne künstliche Zusatzstoffe sind.

aus der Region kommen.

saisonal sind.

mein Wohlbefinden steigern.

frisch sind.

schnell zuzubereiten sind.

ein Qualitäts-Siegel haben.

fettarm sind.

vielseitig sind.

fair gehandelt sind.

y y

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Anhang 85

y +1/3/58+ yFrage 2Alles in allem, wie wichtig ist für Sie persönlich das Thema Ernährung?

sehr wichtig

wichtig

weniger wichtig

gar nicht wichtig

weiß nicht

Frage 3Kochen Sie hin und wieder selbst?

ja

nein ⇒ Weiter mit Frage 6

Frage 4Jeder Mensch verbindet mit dem Kochen unterschiedliche Dinge. Wie ist es bei Ihnen?Bitte geben Sie zu jeder Aussage an, ob Sie dieser voll zustimmen, eher zustimmen, ehernicht zustimmen oder gar nicht zustimmen!

Ich koche selbst, weil . . .

stimmevollzu

stimmeeherzu

stimmeehernichtzu

stimmegarnichtzu

weißnicht

es mir Spaß macht.

es von mir erwartet wird.

es selbstverständlich ist.

es preisgünstiger ist.

ich dabei kreativ sein kann.

ich die Zutaten kontrollieren will.

es keine andere Möglichkeit gibt.

es gesünder ist.

ich mich dabei entspannen kann.

es kommunikativ ist.

y y

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Anhang 86

y +1/4/57+ yFrage 5Letzte Woche: An wie vielen Tagen haben Sie selbst gekocht?

0 1 2 3 4 5 6 7

Einstellung zur Sarah-Wiener-Stiftung

Frage 6Wie ist Ihre persönliche Einstellung zur Sarah-Wiener-Stiftung?

sehr positiv

eher positiv

teils teils

eher negativ

sehr negativ

Frage 7Was denken Sie: Was für ein Bild haben andere Menschen von der Sarah-Wiener-Stiftung?Wie ist das Image?

sehr positiv

eher positiv

teils teils

eher negativ

sehr negativ

Frage 8Nun geht es um die Person Sarah Wiener. Wissen Sie wer diese Person ist?

ja

nein ⇒ Weiter mit Frage 10

y y

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Anhang 87

y +1/5/56+ yFrage 9Wie nehmen Sie die Person Sarah Wiener wahr? Bitte geben Sie zu jeder Aussage an, obSie dieser voll zustimmen, eher zustimmen, eher nicht zustimmen oder gar nicht zustimmen.

stimmevollzu

stimmeeherzu

stimmeehernichtzu

stimmegarnichtzu

weißnicht

sympathisch

seriös

belehrend

kompetent

authentisch

dogmatisch

leidenschaftlich

radikal

Fortbildung der Sarah-Wiener-Stiftung

Frage 10Haben Sie in der Vergangenheit an einer Fortbildung der Sarah-Wiener-Stiftung teilge-nommen?

ja

nein ⇒ Weiter mit Frage 26

Frage 11Sind Sie durch die Fortbildung erstmalig auf die Sarah-Wiener-Stiftung aufmerksam ge-worden?

ja

nein

y y

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Anhang 88

y +1/6/55+ yFrage 12Wie sind Sie erstmalig auf die Fortbildung aufmerksam geworden? Wie haben Sie davonerfahren?

Kollegin bzw. Kollege

Bekannte bzw. Bekannter

Fernsehen

Zeitschrift

Internet

Kochbuch

Sonstiges, und zwar

weiß nicht

Frage 13In welchem Jahr haben Sie zuletzt an der Fortbildung der Sarah-Wiener-Stiftung teilge-nommen?

2014

2013

2012

2011

2010

2009

weiß nicht

Frage 14Wessen Idee war es, dass Sie an dieser Fortbildung teilnehmen: Ihre eigene oder die eineranderen Person?

meine Idee

Idee einer anderen Person

weiß nicht

y y

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Anhang 89

y +1/7/54+ yFrage 15Was hat Sie motiviert an der Fortbildung der Sarah-Wiener-Stiftung teilzunehmen? Bittegeben Sie zu jeder Aussage an, ob Sie dieser voll zustimmen, eher zustimmen, eher nichtzustimmen oder gar nicht zustimmen.

Von der Fortbildung habe ich mir erhofft, dass ich . . .

stimmevollzu

stimmeeherzu

stimmeehernichtzu

stimmegarnichtzu

weißnicht

meine Kenntnisse erweitern kann.

Tipps für die Arbeit mit Kindernerhalte.

Tipps für meinen persönlichen All-tag erhalte.

praxistaugliches Material erhalte.

Spaß dabei habe.

mich austauschen kann.

neue Kontakte knüpfen kann.

für meinen Beruf eine zusätzlicheQualifikation erhalte.

anschließend in meinem Berufmehr Verantwortung übernehmenkann.

anschließend in meinem Berufmehr Anerkennung bekomme.

Sonstiges, . . .

. . . und zwar

y y

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Anhang 90

y +1/8/53+ yFrage 16Haben sich Ihre Erwartungen erfüllt?

ja, voll und ganz

eher ja

teils teils

eher nein

nein, ganz und gar nicht

weiß nicht

Frage 17Welche Mitarbeiterin bzw. welcher Mitarbeiter der Sarah-Wiener-Stiftung hat die Fortbil-dung, an der Sie zuletzt teilgenommen haben, geleitet?

Kerstin Ahrens

Stephanie Lehmann

Frank Rothe

Anton Borghoff

andere Person

weiß nicht

y y

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Anhang 91

y +1/9/52+ yFrage 18Wie haben Sie persönlich die Leiterin bzw. den Leiter der letzten Fortbildung wahrgenom-men? Bitte geben Sie zu jeder Aussage an, ob Sie dieser voll zustimmen, eher zustimmen,eher nicht zustimmen oder gar nicht zustimmen.

stimmevollzu

stimmeeherzu

stimmeehernichtzu

stimmegarnichtzu

weißnicht

sympathisch.

gut vorbereitet.

glaubwürdig.

kompetent.

hektisch.

dogmatisch.

chaotisch.

Frage 19Alles in allem, wie zufrieden sind Sie mit der Leiterin bzw. dem Leiter der letzten Fortbil-dung?

sehr zufrieden

eher zufrieden

teils teils

eher unzufrieden

sehr unzufrieden

weiß nicht

Frage 20Hat sich Ihr persönliches Ernährungsverhalten durch die Fortbildung verändert?

ja

nein ⇒ Weiter mit Frage 22

y y

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Anhang 92

y +1/10/51+ yFrage 21Wie genau hat sich Ihr Ernährungsverhalten durch die Fortbildung verändert? Bitte gebenSie zu jeder Aussage an, ob diese auf Sie persönlich zutrifft oder nicht zutrifft!

Seit der Fortbildung . . .

trifftzu

trifftnichtzu

weißnicht

nehme ich mir mehr Zeit für meinen Lebensmitteleinkauf.

ist der Genuss beim Essen für mich wichtiger geworden.

esse ich öfter unverarbeitete Lebensmittel.

kaufe ich öfter regionale Lebensmittel.

ernähre ich mich vielseitiger.

Sonstiges, . . .

. . . und zwar

Frage 22Aus heutiger Sicht: Wie zufrieden sind Sie mit der letzten Fortbildung insgesamt?

sehr zufrieden

eher zufrieden

teils teils

eher unzufrieden

sehr unzufrieden

weiß nicht

Frage 23Gibt es etwas, was Sie persönlich an der Fortbildung verändern würden?

ja

nein ⇒ Weiter mit Frage 25

y y

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Anhang 93

y +1/11/50+ yFrage 24Was würden Sie persönlich an der Fortbildung ändern?

Frage 25Durch die Fortbildung der Sarah-Wiener-Stiftung wurden Sie zur „Genussbotschafterin“bzw. zum „Genussbotschafter“ weitergebildet.

Wie gut können Sie sich mit diesem Begriff identifizieren?

sehr gut

eher gut

teils teils

eher schlecht

sehr schlecht

weiß nicht

y y

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Anhang 94

y +1/12/49+ yPraktische Umsetzung des Sarah-Wiener-Konzeptes

Frage 26Nun geht es um die praktische Anwendung des Sarah-Wiener-Konzeptes. Haben Sie bereitsmit dem Konzept gearbeitet, indem Sie beispielsweise gemeinsam mit Kindern ein Rezeptgekocht oder andere Materialien der Stiftung verwendet haben?

ja

nein ⇒ Weiter mit Frage 34

Frage 27In welchem Jahr haben Sie zuletzt das Konzept der Sarah-Wiener-Stiftung angewendet:z. B. bei einem Koch- und Ernährungskurs mit Kindern?

2014

2013

2012

2011

2010

2009

weiß nicht

Frage 28Bei Ihrem zuletzt durchgeführten Koch- und Ernährungskurs: Aus welcher Einrichtungkamen die Kinder? Falls zutreffend, können Sie mehrere Kreuze setzen.

Kindergarten/Kindertagesstätte

Grundschule

Sekundarstufe 1

Sekundarstufe 2

Sonstiges, und zwar

weiß nicht

y y

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Anhang 95

y +1/13/48+ yFrage 29Aufgrund Ihrer persönlichen Erfahrung: Wie gut lässt sich das Konzept der Sarah-Wiener-Stiftung praktisch umsetzen? Wenn Sie mehrere Kurse gegeben haben, beziehen Sie sichbitte auf den letzten Kurs. Bitte geben Sie zu jeder Aussage an, ob Sie dieser voll zustim-men, eher zustimmen, eher nicht zustimmen oder gar nicht zustimmen.

stimmevollzu

stimmeeherzu

stimmeehernichtzu

stimmegarnichtzu

weißnicht

Die gemeinsame Zubereitung derRezepte mit den Kindern funktio-niert gut.

Die Finanzierung der Lebensmit-tel ist kein Problem.

Das Konzept war für die Alters-gruppe meines Kochkurses gut ge-eignet.

Mit dem Konzept konnten al-le Kinder meines Kurses erreichtwerden.

Die Umsetzung des Konzeptes istsehr aufwendig.

Ich werde bei der Umsetzung desKonzeptes durch meine Einrich-tung gut unterstützt.

Durch den Kochkurs werden auchdie Eltern der Kinder erreicht.

Frage 30Wie ist Ihre persönliche Einschätzung bezüglich des Ernährungsverhaltens der Kinder, diean Ihren Koch- und Ernährungskursen teilnehmen? Wie viele von ihnen ernährten sichbereits vor dem Kurs gesund?

sehr viele

viele

teils teils

wenige

sehr wenige

weiß nicht

y y

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Anhang 96

y +1/14/47+ yFrage 31Was können Sie bei den Kindern nach dem Kurs beobachten? Bitte geben Sie zu jederAussage an, ob Sie dieser sehr zustimmen, eher zustimmen, eher nicht zustimmen oder garnicht zustimmen!

Nach dem Kurs beobachte ich bei einem Großteil der Kinder . . .

stimmevollzu

stimmeeherzu

stimmeehernichtzu

stimmegarnichtzu

weißnicht

ein besseres Ernährungswissen.

bessere feinmotorische Fähigkei-ten.

eine größere Selbstständigkeit.

ein höheres Selbstwertgefühl.

eine positivere Einstellung zu ge-sunden Lebensmitteln.

eine größere Aufgeschlossheit ge-genüber unbekannten Lebensmit-teln.

mehr Freude beim Verspeisenselbstzubereiteter Gerichte.

eine bessere Teamfähigkeit.

eine stärkere Aufmerksamkeit ge-genüber den Essgewohnheiten an-derer Kinder.

eine gesündere Pausenverpflegung.

Sonstiges, . . .

. . . und zwar

y y

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Anhang 97

y +1/15/46+ yFrage 32Alles in allem, wie zufrieden sind Sie persönlich mit dem Konzept der Sarah-Wiener-Stiftung?

sehr zufrieden

eher zufrieden

teils teils

eher unzufrieden

sehr unzufrieden

weiß nicht

Frage 33Gibt es etwas, was Sie persönlich an dem Konzept der Sarah Wiener Stiftung ändern,ergänzen oder verbessern würden?

ja nein

Falls ja, was wäre das?

Botschafter-Netzwerk

Frage 34Haben Sie schon einmal von dem Botschafter-Netzwerk der Sarah-Wiener-Stiftung gehört?

ja

nein

y y

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Anhang 98

y +1/16/45+ yFrage 35Haben Sie bereits an einem Botschafter-Netzwerk-Treffen der Sarah-Wiener-Stiftung teil-genommen?

ja

nein, würde aber gern

nein, habe auch kein Interesse

weiß nicht

Demografische Angaben

Frage 36Damit wir Ihre Angaben besser einordnen können, möchten wir Sie abschließend bitten,einige Fragen zu Ihrer Person zu beantworten.

Bitte geben Sie Ihr Geschlecht an!

weiblich

männlich

Möchte ich nicht angeben.

Frage 37In welchem Jahr sind Sie geboren?

Geburtsjahr

Frage 38Welchen höchsten allgemeinbildenden Schulabschluss haben Sie?

Hauptschulabschluss

Realschulabschluss (Mittlere Reife)

Fachhochschulreife

Abitur (Hochschulreife)

Keine der Antworten trifft zu.

y y

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Anhang 99

y +1/17/44+ yFrage 39Sind Sie derzeit berufstätig?

ja

nein ⇒ Weiter mit Frage 41

Frage 40In welcher Einrichtung sind Sie derzeit tätig? Falls zutreffend, können Sie mehrere Kreuzesetzen.

Kindertagesstätte/ Kindergarten

Familienzentrum

Hort

Grundschule

Weiterführende Schule

Einrichtung der Offenen Kinder- und Jugendarbeit

Sonstige, und zwar

Frage 41Wie ist Ihr Familienstand?

ledig

in fester Partnerschaft lebend

verheiratet

geschieden

getrennt lebend

verwitwet

y y

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Anhang 100

y +1/18/43+ yFrage 42Wie viele Personen (Sie mit eingeschlossen) leben in Ihrem Haushalt?

1 2 3 4 5 oder mehr

Frage 43Wie viele Kinder (unter 18 Jahre) leben in Ihrem Haushalt?

0 1 2 3 4 5 oder mehr

Frage 44Sind Sie selbst Vater oder Mutter eines oder mehrerer Kinder?

ja

nein

Frage 45Sind Sie in Deutschland geboren oder in einem anderen Land?

in Deutschland geboren

in einem anderen Land geboren, nämlich

Frage 46Und wo sind Ihre Eltern geboren?

Mutter in Deutschland geboren

in einem anderen Land geboren, nämlich

Vater in Deutschland geboren

in einem anderen Land geboren, nämlich

y y

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Anhang 101

y +1/19/42+ yFrage 47Gehören Sie einer Konfession oder Glaubensgemeinschaft an?

ja

nein ⇒ Weiter mit Frage 48

Frage 48Welcher Konfession oder Glaubensgemeinschaft gehören Sie an?

Christentum

Islam

Judentum

Hinduismus

Buddhismus

Andere, nämlich

Frage 49Engagieren Sie sich außerhalb Ihrer beruflichen Tätigkeit in einem Verein, einer Gruppeoder Organisation?

ja

nein ⇒ Weiter mit Frage 50

y y

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Anhang 102

y +1/20/41+ yFrage 50In welchem der folgenden Bereiche engagieren Sie sich außerhalb Ihrer beruflichen Tätig-keit?

trifftzu

trifftnichtzu

Sport

Kunst, Kultur & Musik

Politik

Umwelt & Natur

Religion

Kinder & Jugend

Soziales

Sonstiges, . . .. . . und zwar

Frage 51Wie wichtig ist es Ihnen persönlich an Weiterbildungen teilzunehmen?

sehr wichtig

eher wichtig

teils teils

eher unwichtig

sehr unwichtig

weiß nicht

y y

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Anhang 103

y +1/21/40+ yFrage 52Wie wichtig ist es Ihnen persönlich sich außerhalb der Arbeit mit Freunden und Bekanntenzu treffen?

sehr wichtig

eher wichtig

teils teils

eher unwichtig

sehr unwichtig

weiß nicht

Frage 53Wenn Sie an die letzte Woche denken: An wie vielen Tagen haben Sie sich da außerhalbder Arbeit mit Freunden oder Bekannten getroffen?

0 1 2 3 4 5 6 7

y y

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Anhang 104

y +1/22/39+ yVielen Dank für Ihre Teilnahme!

Bitte senden Sie den Fragebogen an die Universität Potsdamzurück. Damit Ihnen keine Kosten entstehen, verwenden Siebitte den beiliegenden Rücksendeumschlag. Dieser istbereits frankiert.

Sollte Ihnen kein frankierter Umschlag zur Verfügung stehen, senden Sie den Fragebogenbitte an folgende Adresse:

Universität PotsdamLehrstuhl für Methoden der empirischen SozialforschungClaudia SaalbachAugust-Bebelstraße 8914482 Potsdam

Falls Sie an der Verlosung des Buches „Landschaft schmeckt“ teilnehmen möchten, tragendie Adresse, an die das Buch geliefert werden soll, auf der beiliegenden Postkarte (Absen-der) ein. Bitte senden Sie diese Postkarte gesondert (nicht gemeinsam mit dem Fragebogen)an die Universität Potsdam (s.o.).

y y


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