Mündliche RDP GGP
Stand 18.3.2014
Gerhard Tanzer
Rechtlicher Rahmen
• Prüfungsordnung BHS BGBl 30. Mai 2012/177 § 20-26 https://www.bifie.at/node/70
• SchUG §34-42 http://www.jusline.at
• Leitfaden RDP an technischen … Lehranstalten
Status
• „Wahlfach“: GGP bzw. GPB (alter LP)
• Alternativen: Religion, Naturwissenschaften, Wirtschaft und Recht, fachtheoretische Unterrichtsgegenstände
Inhalte
• FachlehrerInnenkonferenz an der Schule legt Themenbereiche fest – Verordnung spätestens Ende November der letzten Schulstufe. – Kundmachung nach §79 SchUG
• Umfang: eine in Hinblick auf Wochenstundenzahl und Lernjahre angemessene Anzahl
• Der Lehrer/die Lehrerin muss zu jedem Themenbereich Aufgabenstellungen formulieren
Aufgabenstellung
SchUG §37(3)
Die Prüfung ist so zu gestalten, dass der Prüfungskandidat bei der Lösung der Aufgaben seine Kenntnisse des Prüfungsgebietes, seine Einsicht in die Zusammenhänge zwischen verschiedenen Sachgebieten sowie seine Eigenständigkeit im Denken und in der Anwendung des Lehrstoffes nachweisen kann.
Aufgabenstellung
PrO § 22. (1) Aufgabenstellung
• kompetenzorientiert
• von einer Problemstellung ausgehend
• kann in voneinander unabhängige Aufgaben gegliedert sein mit Anforderungen in den Bereichen der
– Reproduktionsleistungen
– Transferleistungen
– Reflexion und Problemlösung
• erforderlichenfalls begleitendes Material
• allenfalls zur Bearbeitung der Aufgaben erforderlichen Hilfsmittel vorzulegen.
Operatoren erleichtern die Aufgabenstellung für Lehrer/innen und Schüler/innen
Kurze Geschichte der Operatoren
Deutschland: Kultusministerkonferenz 1979:
Einheitliche Prüfungsanforderungen für die Abiturprüfung (EPA)
darin enthalten: Hinweise zur Formulierung von Arbeitsaufträgen für die Prüfungsaufgaben (Operatoren) mit drei Anforderungsniveaus
I Reproduktion
II Reorganisation und Transfer
III Reflexion und Problemlösung
Fachspezifische Modifizierungen:
• Geschichte (2005)
• Sozialkunde/Politik (2005)
Link: http://bildungsserver.berlin-brandenburg.de/602.html
Operatoren
„Operatoren sind handlungsinitiierende Verben, die signalisieren, welche Tätigkeiten beim Lösen von Prüfungsaufgaben erwartet werden. In der Regel sind sie den einzelnen Anforderungsbereichen zugeordnet.“ (EPA)
• Keine scharfe Abgrenzung der Anforderungsbereiche voneinander möglich
• Die Teilleistungen der Kandidaten lassen sich NICHT immer eindeutig einem bestimmten Anforderungsbereich zuordnen.
• Eine Aufgabenstellung kann mehrere Anforderungsbereiche umfassen
• dreiteilige Aufgabenstellung nicht zwingend.
Beispiele: Erörtern Sie die Textstelle, indem Sie a) die Pro- und Kontraargumente herausarbeiten b) ihre Relevanz für die Lösung des Problems einschätzen c) persönlich dazu Stellung nehmen
Interpretieren Sie die Karikatur, indem Sie a) xxx b) xxx c) xxx
Quelle: Projekthandbuch Bildungsstandards in der Berufsbildung, März 2013, S. 7
Kompetenzmodelle
Schulartenübergreifende Bildungsstandards Geografie, Geschichte und politische Bildung BHS
http://www.bildungsstandards.berufsbildendeschulen.at/de/kompetenzmodelle/schulartenuebergreifend.html
Ablauf I
• Prüfer/in arbeitet entsprechende Anzahl von Aufgabenstellungen aus
• Was heißt „entsprechend“?
Vorschlag HAK (Handreichung, Entwurf) bei 6 - 9 Themenbereichen
• Abgabe der Aufgabenstellungen incl. Beilagen bis 3 Tage vor Prüfungsbeginn
Anzahl Kandidat/inn/en Aufgabenstellung pro Bereich
1 1
2-8 2
ab 9 3
Ablauf II
• Schüler/in zieht 2 Themenbereiche, wählt 1 aus, zu diesem erhält er/sie von Prüfer/Prüferin 1 Frage
• Gezogene Bereiche kommen in Themenkorb zurück • Vorbereitungszeit mindestens 20 Minuten • Prüfungsgespräch (auf korrektes Deutsch achten, auf Fehler
unmittelbar hinweisen) 10-20 Minuten – sichere Beurteilung • Abhaltung in Fremdsprache (ganz oder in wesentlichen Teilen)
möglich • Begründeter Beurteilungsantrag durch Prüfer + Beisitzer (vom
Schulleiter bestimmter Fachkollege) bzw. 2 Prüfern • Beurteilung durch Schulleiter, JV und Prüfer (incl. Beisitzer); wenn 1
„verhindert“, z.B. JV=Prüfer, Ersatzmitglied vom Schulleiter zu nominieren
Vorgezogene Teilprüfung
• Laut SchUG §36 möglich auf Antrag des Schülers
• Termin: innerhalb der ersten sieben Wochen des Schuljahres
• Kundmachung der Themengebiete: 4 Wochen vor Ende des Unterrichtsjahres
Beispiel zur Aufgabenstellung
Thema: Erster Weltkrieg
Unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg waren Postkarten wie die die rechts abgebildeten weit verbreitet.
Beschreiben Sie, welches Geschehen auf diesen Postkarten dargestellt ist und welche Darstellungsmittel die Karikaturisten verwendet haben (Symbole, Klischees/Verzerrungen, Bildaufbau).
Analysieren Sie diese Darstellungen vor dem Hintergrund der politischen Lage in Europa unmittelbar vor bzw. nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs.
Interpretieren Sie die Bilder: Welche Intentionen und Überzeugungsstrategien sind ablesbar? Welchen Beitrag leisten sie zur Unterstützung des Krieges?