Transcript
Page 1: Montag, 23. Dezember 2013 Kultur aus der Stadt Gießen ... · Montag, 23. Dezember 2013 Kultur aus der Stadt Gießen Nummer 298 -Seite 7 Deutsch-finnisc he Freundsc haft Bei der Eisheiligen

Montag, 23. Dezember 2013 Nummer 298 - Seite 7Kultur aus der Stadt Gießen

Deutsch-finnische FreundschaftBei der Eisheiligen Nacht hat Subway to Sally in der Hessenhalle die Hardrocker Lordi und Korpiklaani zu Gast

Monströs, bombastisch und skurril ging esam Vorabend zum vierten Advent in der Mes-sehalle 1 zur Sache. Auf Einladung der Pots-damer Band Subway to Sally gaben sichbeim vierten Eisheiligen-Nacht-Festival unddem mittlerweile achten Vorweihnachtskon-zert der Mittelalter-Rocker diesmal düstereLords, rockende Monster und Zombies sowieHumppa musizierende und tanzende Wald-menschen ein klingendes und stilistischdurchwachsenes Stelldichein. Die schwarzgekleidete Fangemeinde in der gut gefülltenHalle feierte das fünfstündige Spektakel mitden Gastgebern, den Hamburger Dark-Rockern Lord of the Lost, den finnischenMonster-Hardrockern Lordi und den eben-falls finnischen Folk-Metallern Korpiklaanimit viel Begeisterung, Schlachtposen undguter Laune. Denn dieser deutsch-finnischeAbend stellte nicht nur das bisher interes-santeste Line-up der Eisheiligen Nächte dar,sondern stimmte auch augenzwinkernd aufdas Weihnachtsfest ein. Trotz aller zelebrier-ten Düsterheit und Härte sollten Außenste-hende sich davor hüten, dieses Sammelsuri-um vorschnell zu verteufeln. Vielfach stehtnämlich der Spaß im Vordergrund, teilweisesind die Songtexte sogar mit tiefsinnigen, so-zialkritischen Aussagen gespickt.

Mit kuriosem Bühnenspiel samt szenischenEinlagen nahmen die Eurovision-Song-Con-test-Gewinner 2006 Lordi das Publikum mitin ihre Monsterhöhle. bester, klassischerHard- und Glam-Rock-Manier à la Kiss oderTwisted Sister lieferten die als Ork, Mumie,Zombie und Horrorpuppe um Obermonsterund Bandchef Tomi »Mr. Lordi« Putaansuuversammelten Musiker die wohl grandiosesteShow des Abends ab. Denn neben ihren be-kannten Gassenhauern wie »Hard Rock Hal-leluja«, »Would you love a monsterman?«oder »Who’s your daddy« gab es zu den oh-nehin aufwendigen Kostümen noch weitereins Ulkige überzeichnete, morbide Eyecat-cher: Bei »Chainsaw Buffet« wurde einerjungen Frau nicht nur ein abgehackter Kopfserviert, als wiederum komisch wirkenderMonster-Weihnachtsmann sang Mr. Lordischließlich passenderweise »Happy NewFear«.

Auch Subway to Sally als Gastgeber spar-ten nicht an ihrem üblichen Bombast samtPyro-Donnerschlägen, Flammensäulen undweiteren Effekten wie etwa rieselndemKunstschnee beim Opener »Schneekönigin«.

Doch anders als noch bei dem Hit-Marathonim vergangenen Jahr, setzte das Septett umSänger Erich Fish diesmal auf ein gehaltvol-leres und ruhigeres Set mit vielen vertrack-ten, textlastigen und erzählerischen Songsaus dem noch aktuellen, aber bereits zweiJahre alten Album »Schwarz in Schwarz« so-wie einigen weniger oft gespielten Num-mern.

Äußerst lyrisch und poetisch kam etwa»Wo Rosen blühn« daher, »Maria« gefiel alsDuettversion mit Gitarrenintro von IngoHampf und Fishs Gesang, und bei »Dasschwarze Meer« stürzte sich Frontmann EricFish dann auch kopfüber ins schwarz geklei-dete Publikum, um auf den Wogen der Händegetragen zu werden. Neben dem eher behäbi-gen Schwerpunkt durften die Fans aber auchauf so wuchtige Nummern wie »Feuerland«und »Puppenspieler« sowie auf mitreißende-re Songs wie »Sieben«, »Tanz auf dem Vul-kan« oder »Veitstanz« hoffen.

Mit »Schwarze Seide« stellten die Potsda-mer dann auch noch einen neuen Songs ausdem im kommenden März erscheinendenKonzeptalbum »Mitgift« vor, das (wie der

Untertitel vorgibt) »Mördergeschichten« er-zählt.

Als düstere Gesellen präsentierten sichauch die den Abend eröffnenden Lord of theLost aus Hamburg. Zurecht kündigte EricFish die Dark- und Goth-Rock-Band alsvielversprechende Newcomer an. Denn dieMannen um Sänger Chris »The Lord« Harmsgefielen mit ihren druckvollen, stampfenden,melodiösen Songs wie »Dry the rain, »Sex onlegs« oder »Credo«, die sich stilistisch ir-gendwo zwischen den seichteren und eherkommerziell erfolgreichen HIM und denDeathstars einreihten.

Mit der Folk-Metal-Band Korpiklaani(deutsch: Klan des Waldes) stand die zweitefinnische Band des Abends auf der Bühne.Musikalisch versiert frönte die urigen Bur-schen ihren zum Tanzen animierendenHumppa-Rhythmen. Leider trübte ein miser-abler Sound den Genuss: Sänger Jonne Jär-velä war schlecht zu verstehen, der gesamteKlang der Band kam matschig daher. Zudemwirkte das Set irgendwie lieblos herunterge-spielt. Das kennt man von Korpiklaani auchanders, da man vom Hit »Rauta« schon bes-sere Performances erlebt hat. Da hatte wohlein nötiges, den Motor ankurbelndes Gläs-chen Wodka gefehlt. chl

Wie eh und je: die Mittelalter-Rockband Subway to Sally aus Potsdam. (Fotos: chl)

Gewann 2006 den ESC: Lordi, Monster-Hardrocker aus Finnland.

Korpiklaani animiert mit Humppa-Rhyth-men zum Tanzen.

Anzeige

UnserWeihnachtsgeschenk bis 24. Dezember 2013

Wir schenken Ihnen

auf alle Artikel derMarke

-20% *Rabatt

*Der Rabatt wird Ihnen an der Kasse abgezogen. Nur solange der Vorrat reicht. Für Druckfehler keine Haftung. Lidl Dienstleistung GmbH & Co. KG, Rötelstr. 30, 74166 Neckarsulm

Recommended