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Page 1: Neue Aspekte zum Hypoparathyreoidismus und Pseudohypoparathyreoidismus im Kindes- und Jugendalter

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K. Kruse · Universitäts-Kinderklinik Lübeck

Neue Aspekte zumHypoparathyreoidismus und Pseudohypoparathyreoidismus im Kindes- und Jugendalter

ne Parathormon (PTH) und Calcitriol[1,25-Dihydroxyvitamin D3, 1,25(OH)2D3]durch Einwirkung auf ihre wichtigstenZielorgane Niere, Skelett und Darmaufrechterhalten [22, 67]. Ein Absinkendes extrazellularen Kalziumspiegels[Ca++]e, unter den Normbereich (ioni-siertes Kalzium: 1,1–1,3 mmol/l; Ge-samtkalzium: 2,1–2,6 mmol/l) führt in-nerhalb weniger Minuten zur vermehr-ten PTH-Sekretion aus den Neben-schilddrüsen. PTH bewirkt innerhalbweniger Minuten über spezifische Re-zeptoren im distalen Nierentubuluseine vermehrte Kalziumrückresorptionund im proximalen Nierentubulus eineHemmung der Phosphatrückresorp-tion. Innerhalb von 1–2 h stimuliertPTH die Freisetzung von Kalzium undPhosphat aus dem Knochen. Hierzuwirkt das Hormon zunächst auf dieOsteoblasten, die dann über direktenZellkontakt oder über lokal freigesetztehumorale Mediatoren die Resorptionvon Kalzium und Phosphat durchOsteoklasten stimulieren. Falls dieHypokalzämie längere Zeit persistiert,bewirkt PTH zusätzlich eine vermehrteBildung von Osteoklasten aus denmononukleären Vorläuferzellen undstimuliert die Aktivität der 25-Hydro-xyvitamin-D3-[25(OH)D3]-1-Hydro-xylase, die im proximalen Nierentu-bulus die Bildung des aktiven Hor-mons 1,25(OH)2D3 aus dem Prohormon25(OH)D3 katalysiert. 1,25(OH)2D3 sti-muliert über spezifische Rezeptoren im

In den letzten Jahren wurden überden Hypoparathyreoidismus (HP) undPseudohypoparathyreoidismus (PHP)aufgrund der rasanten Entwicklung derMolekulargenetik, aber auch aufgrundklinischer Beobachtungen zahlreicheneue Erkenntnisse gewonnen, die auchfür den Pädiater von Interesse sind.Nach einer kurzen Übersicht über dieRegulation des extrazellularen Kal-ziumstoffwechsels sollen die wichtig-sten neuen Aspekte zur Ätiopathoge-nese, Klinik und Therapie des HP undPHP besprochen werden.

Regulation des extrazellularenKalziumstoffwechsels (Abb. 1)

Die Kalziumhomöostase wird durch diebeiden kalziumregulierenden Hormo-

ÜbersichtMonatsschr Kinderheilkd1997 · 145:1264–1280 © Springer-Verlag 1997

Zusammenfassung

Der Hypoparathyreoidismus (HP) ist auf eine

verminderte Parathormon (PTH)-Sekretion,

der Pseudohypoparathyreoidismus (PHP)

auf eine verminderte PTH-Wirkung zurück-

zuführen.

Hypoparathyreoidismus: Insbesondere der

HP ist eine heterogene Erkrankung: Man

unterscheidet sekundäre Formen (Neben-

schilddrüsenschäden durch Operation,

Bestrahlung u.a.) von primären Formen.

Letztere können sporadisch oder familiär,

und zwar als isolierte oder mit anderen Sym-

ptomen kombinierte Formen (Nierenerkran-

kung, Innenohrschwerhörigkeit, Kleinwuchs,

Dysmorphiezeichen, geistige Retardierung,

Nebennierenrindeninsuffizienz u.a.) auftre-

ten. Dem primären HP liegen meist ein

Fehlen oder eine Unterentwicklung der

Nebenschilddrüsen bzw. Mutationen im

PTH-bildenden Gen selbst oder im Kalzium-

rezeptorgen zugrunde.

Pseudohypoparathyreoidismus: Der PHP

wird in Typ Ia–c und Typ II unterteilt. Der Typ

Ia und der nicht mit einer Kalziumstoffwech-

selstörung kombinierte Pseudo-PHP gehen

einher mit Auffälligkeiten einer Albright-

schen-hereditären Osteodystrophie (AHO):

Minderwuchs, subkutane Verkalkungen,Ver-

kürzungen der Mittelhand- und/oder Mittel-

fußknochen, Adipositas und geistige Retar-

dierung. Die bei beiden Erkrankungen auch

diagnostisch verwertbare Verminderung der

Aktivität des Gsα-Proteins ist durch unter-

schiedliche Mutationen in dem auf Chromo-

som 20 lokalisierten Gsα-Gen bedingt, die

autosomal-dominant vererbt werden.

Diagnostik: Leitsymptome des HP und PHP

sind die Folgen der chronischen Hypokalz-

ämie und ggf. assoziierte Endokrinopathien.

Die Diagnostik stützt sich auf den Nachweis

von Hypokalzämie, Hyperphosphatämie und

erniedrigtem (HP) oder erhöhtem (PHP)

Prof. Dr. K. KruseKlinik für Pädiatrie,

Medizinische Universität Lübeck,

Kahlhorststraße 31–35, D-23538 Lübeck&/fn-block:&bdy:

Serumspiegel des intakten PTH nach Aus-

schluß einer Hypomagnesiämie, Nieren-

insuffizienz, ekzessiver exogener Zufuhr

oder endogener Freisetzung von Phosphat

oder kalzipenischer Rachitis.

Behandlung: Die Behandlung des HP und

PHP besteht in der Gabe von Vitamin-D-

Metaboliten und Kalzium unter sorgfältigen

Kontrollen von Kalzium im Serum und Urin,

da eine Überdosierung zu schweren

Schäden, insbesondere Nierenverkalkungen,

führen kann. Zusätzliche hormonelle Aus-

fälle müssen beachtet und entsprechend

behandelt werden.

Schlüsselwörter

Kalziumstoffwechsel · Hypokalzämie ·

Kalziumrezeptor · Hypoparathyreoidismus ·

Pseudohypoparathyreoidismus

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&roles:K. Kruse

New developments in hypopara-thyroidism and pseudo-hypoparathyroidism in children andadolescents

Summary

Hypoparathyroidism (HP) results from defi-

cient parathyroid hormone (PTH) secretion,

pseudohypoparathyreoidism (PHP) results

form decreased PTH action on its target

organs.

Hypoparathyroidism: Especially HP is a

heterogenous disorder. A useful classification

of HP is based on sporadic or familial occur-

rence and the presence (secondary HP ) or

absence (primary HP) of known causes and

of associated abnormalities such as nephro-

pathy, nerve deafness, growth failure, mental

retardation, dysmorphic features, and

Addison disease. Primary HP may be due to

defective development or agenesis of the

parathyroid gland, inactivating mutations of

the PTH gene or activating mutations of the

calcium-sensing receptor.

Pseudohypoparathyreoidism: PHP is de-

vided into type Ia–c and type II. Patients

with PHP type Ia, PHP type Ic, and pseudo-

PHP not associated with disordered calcium

metabolism, present with unusual physical

appearance, now termed Albright’s here-

ditary osteodystrophy (AHO): short stature,

mental retardation, round facies, short neck,

obesity, subcutaneous calcifications and

shortened metacarpals and metatarsals.

Patients with PHP type Ia and pseudo-PHP,

but not with PHP type Ic and type II, have

distinct mutations in the gene mapped to

chromosome 20q13, encoding the guanine

nucleotide binding protein (Gsα) that

couples hormon receptors to stimulation of

adenyl cyclase. PHP type Ia and pseudo-PHP

occur within the same family, with au-

tosomal dominant inheritance, and there is

accumulating evidence that genomic

imprinting is involved in the disease.

Diagnostics: HP and PHP must be con-

sidered in a patient with hypocalcemia,

hyperphosphatemia and decreased (HP) or

increased (PHP) serum levels of intact PTH in

the presence of normal renal function, the

absence of severe hypomagnesiemia as well

as lacking evidence of calcipenic rickets and

excessive administration or endogenous

release of phosphate.

Treatment: The treatment of HP and PHP

consists of oral administration of vitamin D

metabolites and calcium, accompanied by

kung auf die Förderung der renalenKalziumrückresorption benötigt we-nige Minuten, die Förderung der Frei-setzung aus dem Skelett 1–2 h unddie 1,25(OH)2Ds-vermittelte Stimula-tion der intestinalen Kalziumabsorp-tion mehrere Tage.

Einem unerwünschten Phosphatan-stieg (Freisetzung aus dem Skelett undvermehrte Aufnahme über den Darm)wird durch eine vermehrte PTH-indu-zierte renale Phosphatausscheidung ent-gegengewirkt.

Die Kalziumhomöostase wirddurch 2 negative Rückkopplungsme-chanismen gesteuert: Die aufgrundder Hypokalzämie erhöhte PTH-Sekre-tion wird nach Normalisierung der Se-rumkalziumkonzentration durch Ein-wirkung des Kalziums selbst auf denKalziumrezeptor (CaR) sowie durchEinwirkung des vermehrt sezernier-ten 1,25(OH)2D3 auf andere, ebenfallsin den Nebenschilddrüsenzellen lokali-sierte Rezeptoren gehemmt.

Die Hyperkalzämie hemmt diePTH- und 1,25(OH)2D3-Sekretion. Eswird weniger Kalzium in der Niere rück-resorbiert, aus dem Skelett freigesetztund über den Darm aufgenommen.

Zusätzlich wird die Sekretion vonKalzitonin (vermutlich über den CaRauf der Oberfläche der C-Zellen derSchilddrüse) stimuliert. Dieses Hor-mon hat allerdings für die aktuelle Re-gulation des extrazellularen Kalzium-stoffwechsels nur eine untergeordneteRolle und ist vermutlich vorwiegendfür die Kalziumkonservierung aus derNahrung sowie eine Skelettprotektionverantwortlich [134].

Sekretion und Wirkung von PTH (Abb. 2)

PTH wird in den Hauptzellen der Ne-benschilddrüsen (Epithelkörperchen)gebildet. Diese liegen in einer Anzahlvon meist 4, bisweilen auch mehr,an der Rückseite der Schilddrüse inner-halb der Organkapsel, sind linsen-förmig, haben beim Erwachsenenein Einzelgewicht von etwa 20–30 mgund stammen entwicklungsgeschicht-lich von der 3. und 4. Schlundtasche ab.

Die genetische Information fürPTH ist Zentromer-nah auf dem kurzenArm des Chromosoms 11 (11p15) lokali-siert. Das PTH-Gen besteht aus 3 Exonsund 2 Introns (Abb. 3). Es wird zu-

Dünndarmepithel die Absorption vonKalzium und Phosphat und fördertdarüber hinaus die Freisetzung vonKalzium und Phosphat aus dem Ske-lett. PTH hat also 2 direkte Angriffs-punkte (Niere und Skelett) sowie 1 in-direkten Angriffspunkt [Darm über1,25(OH)2D3] zum Ausgleich einer Hy-pokalzämie. Das Einsetzen der Wir-

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careful controls of calcium in serum and

urine with the aim to increase the serum

calcium levels into the low-normal range in

HP, and into the high-normal range in PHP,

avoiding the risk of overtreatment, especially

nephrocalcinosis.

Associated endocrine disturbances, e.g.

Addison disease in HP or hypothyroidism

and hypogonadism in PHP have to be

diagnosed and to be treated.

Key words

Calcium metabolism · Hypocalcemia ·

Calcium-sensing receptor · Hypo-

parathyroidism · Pseudohypoparathyroidism

Abb. 1 m Regulation der Serumkonzentrationvon Kalzium (Ca) und Phosphat (P) durch stimu-lierende (→) oder hemmende (—||) Wirkungvon Parathormon (PTH) und 1,25-Dihydroxy-vitamin D3 [1,25(OH)2D3].&/fig.c:

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Übersicht

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nächst ein Prä-Pro-PTH synthetisiert,das bis zur Sekretion des Hormons en-zymatisch im endoplasmatischen Re-tikulum und im Golgi-Apparat gespal-ten wird [45]. Während die genetischeInformation des Exons 1 unübersetztbleibt, kodiert Exon 2 für das aus 25Aminosäuren bestehende Signalpeptid(Prä-PTH) und einen Teil der Prohor-monsequenz und Exon 3 für den Restdes aus 6 Aminosäuren bestehendenProhormons und das aus 84 Amino-säuren bestehende PTH sowie eine un-übersetzte Region. Das in Abhängigkeitvon der Konzentration des Serumkal-ziums ins Blut sezernierte PTH bestehtaus 84 vom aminoterminalen Endeher gezählten Aminosäuren und hatein Molekulargewicht von etwa 9.5000.Durch Spaltung in Leber, Nieren undNebenschilddrüsen zirkuliert PTH vor-wiegend in Form kleiner Fragmenteund nur in einem geringen Anteil alsintaktes PTH (Aminosäuren 1–84). Dieseit einigen Jahren in die klinischeRoutinediagnostik eingeführte Bestim-mung des intakten PTH im Serum oderPlasma hat als geeignete Methode zurErfassung der erhöhten oder vermin-derten Nebenschilddrüsensekretion allebisherigen PTH-Assays, die die unter-schiedlichen Fragmente nachgewiesenhaben, verdrängt. Der mit einem im-munradiometrischen Assay (IRMA)oder einem chemiluminometrischenAssay (ILMA) gemessene Normbereichbeträgt im Kindesalters altersunabhän-gig 10–55 pg/ml (1,1–5,8 pmol/l).

Intaktes PTH und die aminoter-minalen Fragmente, welche die für diePTH-Funktion und -Rezeptorbindungnotwendigen Aminosäurensequenzen

und Enzymen werden die wesentlichenPTH-Effekte ausgelöst (s. oben).

Da cAMP in Abhängigkeit von derPTH-Sekretion aus den Tubuluszellenin den Urin gelangt, ist die Messung derUrin-cAMP-Ausscheidung nicht nurein guter Parameter für die endogenePTH-Sekretion, sondern eignet sichauch gut zur Beurteilung der Ansprech-barkeit des Zielorgans Niere auf exoge-nes PTH, also zur Differentialdiagnosezwischen HP und PHP (s. unten).

Ein Teil der PTH-Effekte auf dieZielzellen wird nicht durch cAMP, son-dern durch Veränderungen der intra-zellularen Kalziumkonzentration übereine ebenfalls G-Protein-vermitteltePTH-induzierte Aktivierung der Phos-pholipase C (mit Spaltung von Phos-phatidylinositol in Diacylglyzerol undInositolphosphate) bewirkt [36].

Neuere Untersuchungen weisendaraufhin, daß auch das PTH-related-peptide (PTHrP) über denselben Rezep-tor wie PTH wirkt [58, 114]. Beimmenschlichen PTHrP handelt es sichum ein aus 141 Aminosäuren zusam-mengesetztes Protein, das 1987 erstmalsin einer menschlichen Lungentumor-zellinie und seither wiederholt imSerum von erwachsenen Patientenmit Tumorhyperkalzämie nachgewie-sen wurde [85a] und ähnliche Wirkun-gen wie PTH hat. In den ersten 13 ami-noterminalen Aminosäuren bestehteine starke Homologie zum mensch-lichen PTH, da 8 der 13 Aminosäurenidentisch sind. PTHrP wurde in letzterZeit auch in zahlreichen anderen Gewe-ben, so z.B. in der laktierenden Mammaund in sehr hoher Konzentration in derMuttermilch und Kuhmilch nachgewie-sen und hat in der Regulation des dia-plazentaren Kalziumtransports von derMutter zum Fetus sowie des Wachstums

aufweisen, werden an Rezeptoren derZielorgane von PTH, Niere (proxima-ler Nierentubulus) und Skelett (Osteo-blasten), gebunden.

Der PTH-Rezeptor ist ein aus585 Aminosäuren zusammengesetztes7fach membrangängiges Glykoproteinmit einem Molekulargewicht von etwa80000 [58, 114]. Die PTH-Bindung anden Rezeptor führt zur Aktivierungeines stimulierenden, das NukleotidGuanosintriphosphat (GTP)bindendenG-Proteins (Gs) (Abb. 2). Die Gs-Pro-teine des Adenylatzyklasesystems be-stehen aus 3 verschiedenen Unterein-heiten (α, β, γ), von denen nur die α-Untereinheit GTP bindet. Nach Bin-dung von PTH an den Rezeptor wirdGTP an die α-Untereinheit des Gs-Proteins angelagert, das dadurch vonden β-γ-Untereinheiten befreit und akti-viert wird [71].

Anschließend stimuliert Gsα ineiner noch unbekannten Weise dieAdenylatzyklase (A). Durch Aktivie-rung der cAMP-Synthese und nachfol-gende Phosphorylierung von Proteinen

Abb. 2 b Sekretion und Wir-kung von PTH mit Angabe derGenlokalisation für den Kal-ziumrezeptor (CaR), des PTH,des PTH-PTHrP-Rezeptors (R)und des die Adenylatzyklase(A) stimulierenden G-Proteins(Gsα). Der PTH-PTHrP-Rezep-tor (R) ist wie der CaR ein7fach membrangängiges Pro-tein mit einer allerdings vielkleineren extrazellularenDomäne.&/fig.c:

Abb. 3 b Bisher beschriebenePTH-Gen-Mutationen, (1)Punktmutation (G→C), diezum Skipping von Exon 2führt [90], (2) Punktmutationim Exon 2 (T→C), die zu einemAminosäureaustausch von Cystein gegen Arginin in Posi-tion 18 des Prä-Pro-PTH führt[6]. Beide Mutationen bewir-ken eine Störung des intrazel-lularen Transports und damitder Sekretion von PTH&/fig.c:

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(enchondrale Ossifikation) eine phy-siologische Bedeutung [86].

Da PTHrP über denselben Rezep-tor wie PTH wirkt, wird dieser jetzt alsPTH-PTHrP-Rezeptor bezeichnet.

Regulation der PTH-Sekretionund tubulären Kalziumrück-resorption durch den Kalzium-rezeptor (CaR)

Der seit längerer Zeit postulierte Kal-ziumrezeptor (CaR) wurde 1993 vonBrown et al. in Boston, Massachusetts,aus Nebenschilddrüsengewebe desRinds kloniert [16] und anschließendauch in anderen Geweben, wie Nieren-rinde und -mark, C-Zellen der Schild-drüse und Gehirn, nachgewiesen. Er ge-hört zur Familie der G-Protein-gekop-pelten Rezeptoren (GPCR), ist ein 7fachmembrangängiges Protein, das seineWirkung über bestimmte G-Proteinehervorruft. Der CaR unterscheidet sichvon den bisher bekannten GPCR durchdie Aminosäuresequenz, insbesonderedie sehr lange extrazellulare Domäne,besitzt aber eine strukturelle Ähnlich-keit zu bestimmten Glutamatrezepto-ren des Gehirns.

Inzwischen sind CaR auch von an-deren Spezies einschließlich Menschkloniert. Sie besitzen eine über 90%igeIdentität der Aminosäurestruktur, ins-besondere der großen extrazellula-ren Domäne und der 7fach membran-gängigen Domäne, was darauf hinweist,daß diese konservierten Bereiche einegroße Bedeutung für die normale Re-zeptorfunktion haben [22].

Die genetische Information für denmenschlichen CaR ist auf dem langenArm des Chromosoms 3 (3q13.3–q21)lokalisiert und kodiert für ein Zell-membranprotein von 1.078 Aminosäu-ren, bestehend aus einer großen ami-noterminalen extrazellularen Domäne(über 600 Aminosäuren), einer ausetwa 250 Aminosäuren bestehenden7fach membrangängigen Domäne undeiner aus etwa 200 Aminosäuren beste-henden zytoplasmatischen, karboxy-terminalen Domäne (Abb. 4).

Das CaR-Gen besteht aus 7 Exons:Das 1. Exon bleibt unübersetzt, Exons2–6 kodieren für die lange aminoter-minale extrazellulare Domäne undExon 7 für die gesamte Transmembran-domäne und den intrazellularen kar-boxyterminalen Anteil [22].

Mutationen [autosomal-dominante Hy-pokalzämie (ADH)], also biologischenExperimenten der Natur, beruhen, we-sentlich erleichtert (s. unten).

Der CaR ist der erste Rezeptor miteinem anorganischen Ion als Liganden.Im Prinzip ist das Kalziumion also einHormon, das im physiologischen Be-reich bei einem bereits leichten Ansteigdie PTH-Sekretion und renale Kal-ziumrückresorption hemmt [22]. Zu-sätzlich gibt es Hinweise darauf, daßder bekannte renale Diabetes insipidusbei Patienten mit Hyperkalzämie eben-falls über den CaR vermittelt wird.Dieser Mechanismus bewirkt, daß beieiner Hyperkalzämie mit kompensa-torischer Hyperkalzurie durch eineherabgesetzte Wasserrückresorptioneine stärkere Verdünnung des Urin-kalziums erfolgt und damit das Risikozur Nephrokalzinose und Nephroli-thiasis verringert wird [22].

Wie aus Abb. 5 hervorgeht, be-sitzt der CaR eine ganz besondereEmpfindlichkeit für Konzentrationendes ionisierten Serumkalziums im phy-

Die Aktivierung des CaR erfolgtdurch Bindung von Kalzium sowie an-deren anorganischen und organischenKationen, wie Magnesium, Gadoliniumund Neomycin, und bewirkt über eineStimulation von Phospholipase C bzw.Inositol-1,4,5-Triphosphat (IP3) einerasche Freisetzung des intrazellular ge-speicherten Kalziums [22]. Zusätzlichwurde in einigen Geweben nach Sti-mulation des CaR ein intrazellularercAMP-Abfall (Stimulation eines inhi-bitorischen G-Proteins) nachgewiesen(Abb. 4).

Durch die erhöhte intrazellulareKalzium- (und erniedrigte cAMP-)Konzentration kommt es in den Neben-schilddrüsenzellen zu einer Hemmungder PTH-Sekretion und der renalenKalziumrückresorption (Abb. 5).

Die Aufklärung der Funktion desCaR wurde durch die Entdeckung vonKalziumstoffwechselstörungen, die aufinaktivierenden [familiäre hypokalzuri-sche Hyperkalzämie (FHH) und neo-nataler schwerer Hyperparathyreoidis-mus (NSHPT)] sowie aktivierenden

Abb. 4 m Schematische Darstellung des Kalziumrezeptors (CaR) (modifiziert nach Heath III et al. [49].Die bisher publizierten aktivierenden Mutationen (autosomal-dominante Hypokalzämie, ADH) undinaktivierenden Mutationen (familiäre hypokalzurische Hyperkalzämie, FHH bzw. neonatalerschwerer Hyperparathyreoidismus, NSHPT) sind markiert. Die Zahlen geben die von den entspre-chenden Exons kodierten Proteinabschnitte an. Die Signaltransduktion über stimulierende (Gα11)oder inhibierende (Gid) G-Proteine ist bisher ungesichert, AC Adenylatzyklase, DG Diacylglyzerat,Ins (1,4,5)P3 Inositol-(1,4,5)-Triphosphat, PLC Phospholipase C, PKC Phosphokinase C&/fig.c:

außen

Zytoplasma

intrazelluläreSpeicher

Ins (1,4,5)P3

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Übersicht

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siologischen Bereich zwischen 1 und1,3 mmol/l.

Störungen der PTH-Sekretion und -Wirkung

Der Hypoparathyreoidismus (HP)ist auf eine verminderte PTH-Sekre-tion, der Pseudohypoparathyreoidis-mus (PHP) auf eine verminderte PTH-Wirkung zurückzuführen. In beidenFällen führt der herabgesetzte PTH-Ein-fluß auf Nieren und Skelett zu Hy-pokalzämie und Hyperphosphatämie(Abb. 6). Die Hypokalzämie entstehtdurch eine verminderte Freisetzung vonKalzium aus Skelett, Rückresorptionüber die Nieren und [als Folge einer ver-minderten 1,25(OH)2D3-Sekretion] Auf-nahme über den Darm. Die Hyperphos-phatämie ist die Folge der herabge-setzten PTH-bedingten Hemmung dertubulären Phosphatrückresorption, z.T.auch Folge der Hypokalzämie selbst.

ve Nebenschilddrüsenschädigung, z.B.nach einer Strumektomie) auftreten.Zu einem transitorischen sekundärenHP kann es bei Neugeborenen vonMüttern mit primärem Hyperpara-thyreoidismus, also als Folge einerHemmung der fetalen Nebenschild-drüse durch die mütterliche Hyperkalz-ämie, kommen [48].

Der primäre HP kann isoliert odermit anderen Symptomen kombiniert jeweils sporadisch oder familiär auftre-ten und bereits in der Neugeborenen-periode oder später einsetzen.

Isolierter familiärer HP

Der Erbgang bei den isolierten fami-liären Formen kann autosomal-domi-nant, autosomal-rezessiv oder X-chro-mosomal-rezessiv sein (Tabelle 3). Um-fangreiche molekulargenetische Unter-suchungen zahlreicher Patienten mitisoliertem HP [4, 10, 89, 109] ergabennur in 2 Familien Defekte des auf demkurzen Arm des Chromosoms 11 (11p15)

Die klinische Symptomatik des HPund PHP (Tabelle 1) wird durch diechronische Hypokalzämie, im geringe-ren Ausmaß auch durch die Hyper-phosphatämie und ggf. durch assoziier-te Erkrankungen geprägt. Dabei kanndas Spektrum der Symptome in Abhän-gigkeit vom Lebensalter sowie demAusmaß und der zeitlichen Entwick-lung der gestörten Nebenschilddrü-sensekretion bzw. -wirkung variieren(Abb. 7) [67].

Hypoparathyreoidismus

Tabelle 2 gibt eine mögliche Einteilungder verschiedenen HP-Formen, die sichklinisch bewährt hat. Die Erkrankungkann primär oder sekundär (Epithel-körperchenschädigung durch radio-aktive Strahleneinwirkung, Hämoside-rose, Infiltrationen durch Tumoren,Hypomagnesiämie und, besondersim Erwachsenenalter, eine postoperati-

Abb. 5 m Physiologie und Pathophysiologie des Kalziumrezeptors (CaR). Schematische Darstellungder Abhängigkeit von PTH-Sekretion und renaler Kalziumrückresorption von der extrazellularenKalziumkonzentration (Ca++)e. Bei einem Anstieg von (Ca++)e, d.h. der Konzentration des ionisiertenKalziums im Serum bzw. im Urin, werden die PTH-Sekretion und renale Kalziumrückresorptiongehemmt, bei einem Abfall gesteigert. Bei der ADH (autosomal-dominante Hypokalzämie) ist dieKalziumwirkungskurve nach links, bei der FHH (familiäre hypokalzurische Hyperkalzämie) und nochstärker bei der NSHPT (neonataler schwerer Hyperparathyreoidismus) nach rechts verschoben (Ein-zelheiten s. Text)&/fig.c:

Abb. 6 m Pathophysiologie des Hypopara-thyreoidismus (HP) und Pseudohypopara-thyreoidismus (PHP). Während beim HP sämt-liche PTH-Wirkungen auf Darm, Knochen undNiere entfallen, sind beim PHP mit gesteigerterPTH-Sekretion noch einige PTH-Wirkungen, wieHemmung der tubulären Kalziumrückresorp-tion, und oft auch eine Wirkung auf das Skeletterhalten.&/fig.c:

Tabelle 1

Symptomatik des HP und PHP

1. Chronische Hypokalzämie– Tetanie, zerebrale Anfälle– Zahnanomalien, brüchige Nägel– Intrazerebrale Verkalkungen– Katarakt– EKG-Veränderungen

2. Assoziierte Veränderungen– HP: Nephropathie, Hörstörung, Morbus Addison u.a.– PHP: AHO

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nantem isoliertem HP, die zu einemAminosäureaustausch von Cystein ge-gen Arginin in Position 18 des Prä-Pro-PTH führt [6]. Beide genannten Defektebewirken offenbar einen gestörten intrazellularen Transport im endoplas-matischen Retikulum und Golgi-Appa-rat und letztlich eine gestörte PTH-Se-kretion.

Seit 1994 wurden mehrere Fami-lien mit autosomal-dominantem HPbeschrieben, der auf eine heterozygoteaktivierende Mutation des Kalzium-rezeptors (CaR) zurückzuführen ist [42,80, 95, 96, 102, 103]. Durch unterschiedli-che Mutationen vorwiegend in Exon 3und 7 des auf dem kurzen Arm vonChromosom 3 (3q13) lokalisierten CaR-Gens werden abnorme CaR gebildet(Abb. 4, Tabelle. 4). In Abhängig-keit von der Lokalisation der Mutationkommt es zu einer verstärkten Bindungdes extrazellularen Kalziums oder einervermehrten Signaltransduktion und

lokalisierten PTH-Gens, die in Abb. 3dargestellt sind. Parkinson u. Thakkerfanden bei einer Familie mit au-tosomal-rezessiv erblichem isoliertemHP eine Punktmutation (G→C) amÜbergang von Exon 2 zum anschließen-den Intron, die zum abnormen Spleißenund fehlerhaften „Herausschneiden“des gesamten Exons 2 führte [90].

Durch das Überspringen (skip-ping) von Exon 2 wird ein Protein gebil-det, dem die gesamte Prä- und ein Teilder Prosequenz fehlt.

Arnold et al. berichteten über einePunktmutation im Exon 2 (T→C) beieiner Familie mit autosomal-domi-

Abb. 7 m Schematische Darstellung der PTH-Sekretion und -Wirkung mit Markierung der möglichenStörungen. Auf der linken Seite des Schemas sind Erkrankungen dargestellt, die zu einer verminder-ten PTH-Sekretion bzw. -Wirkung und damit zur Hypokalzämie und Hyperphosphatämie führen.Auf der rechten Seite sind Erkrankungen angegeben, die zur Hyperkalzämie (FHH bzw. NSHPT undMorbus Jansen) bzw. zu einer vermehrten Gsα-Aktivität (McCune-Albright-Syndrom) führen. Diegenauen Ursachen von PHP Ib und Ic sowie PHP II sind bisher ungeklärt&/fig.c:

Tabelle 2

Hypoparathyreoidismus im Kindesalter

Primär

• Isoliert– Sporadisch/familiär

• Mit anderen Symptomen kombiniert– Sporadisch

– Kearns-Sayre, MELAS-Syndrom (mt-DNA-Deletionen), DiGeorge-Syndrom (CATCH 22)

– Familiär– APECED (ar)– Nephropathie und/oder Innenohrschwerhörigkeit (ad/ar)– Kenney-Caffey-Syndrom (ad)– Minderwuchs, Retardierung, Dysmorphie (ar)

Sekundär

Operation,Tumor, Bestrahlung, Hypomagnesiämie u.a.

Tabelle 3

Isolierter Hypoparathyreoidismus

– Sporadisch– Familiär

c Autosomal-dominant• Mutation im PTH-Gen (11p15)• Mutation im Ca-Rezeptor-Gen (3q13)• Andere Ursachen

c Autosomal-rezessiv• Mutation im PTH-Gen (11p15)• Andere Ursachen

c X-chromosomal-rezessiv• Mutation auf Chromosom Xq26-27,

die die Nebenschilddrüsenentwick-lung beeinflußt

Tabelle 4

Bis 1996 beschriebene aktivierendeMutationen des CaR, die zur auto-somal-dominanten Hypokalzämie(ADH) führen, Heath III et al. [49]gaben 4 weitere Mutationen inExon 7 an

Exon Mutation Literatur

1183 Asn → Lys [96]

118Asn → Lysa [28]

1273 Glu → Ala [103]

1283 Phe → Leu [102]

1513 Thr → Met [96]

151Thr → Met [80]

1914 Glu → Lys [96]

2454 Glu → Arg [103]

6127 Glu → Ser [96]

7737 Leu → Arga [28]

a Sporadische Fälle.

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Übersicht

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dadurch zu einem Shift der Kalzium-Response-Kurve nach links (Abb. 5).

Die Zellen der Nebenschilddrüsenund des distalen Nierentubulus reagie-ren also schon bei niedrigen extrazel-lularen Kalziumkonzentrationen miteiner Einschränkung der PTH-Sekre-tion bzw. tubulären Kalziumrückre-sorption. Diese Form des HP wird alsautosomal-dominante Hypokalzämie(ADH) bezeichnet und weist einigecharakteristische klinische und labor-chemische Merkmale auf, die in Tabelle5 zusammengefaßt sind. Kürzlich wur-de diese Erkrankung auch bei 2 Kin-dern mit sporadischem isoliertem HPbeschrieben [28]. An die ADH sollte ge-dacht werden, wenn Patienten mit HPgeringe Hypokalzämiesymptome, meß-bare Serum-PTH-Spiegel, eine relati-ve Hyperkalzurie und bei einer Nor-malisierung des Serumkalziumspiegelsdurch Vitamin D oder Vitamin-D-Me-tabolite mit Symptomen eines renalenDiabetes insipidus (Durst und Poly-urie) reagieren. Infolge der überschie-ßenden Hemmung der Kalziumrückre-sorption bei normalen Serumkalzium-spiegeln sind diese Patienten durcheine Nephrokalzinose und Nephroli-thiasis gefährdet, so daß eine Vitamin-D-Behandlung dieser Erkrankung nurzurückhaltend oder gar nicht durchge-führt werden sollte. Interessanterweisewurden in den letzten Jahren auchinaktivierende Mutationen des CaRbeschrieben, die zu einem Shift derKalzium-Response-Kurve nach rechts(Abb. 5), also einer Hemmung vonPTH-Sekretion und tubulärer Kalzium-rückresorption, erst bei erhöhtenSerumkalziumkonzentrationen führen.Diese als familiäre hypokalzurische Hyperkalzämie (FHH) bezeichnete Stö-rung folgt einem autosomal-dominan-ten Erbgang [101, 103]. Im Gegensatz zuden anderen primären Hyperparathy-reoidismusformen liegen die Serum-PTH-Konzentrationen meist nicht odernur unwesentlich über der Norm, sindallerdings unter Berücksichtigung derHyperkalzämie relativ erhöht, da jabeim Gesunden eine Hyperkalzämiezur Supression der Nebenschilddrüsen-sekretion führt. Auffälligerweise beste-hen bei den meisten Patienten trotz derHyperkalzämie keine Symptome, wasz.T. darauf zurückzuführen ist, daßdie Urinkalziumausscheidung nicht er-höht, sondern erniedrigt oder normal

Das DiGeorge-Syndrom ist cha-rakterisiert durch die Kombinationvon Thymushypo- oder aplasie, Neben-schilddrüsenhypo- oder -aplasie, Miß-bildungen des Herzens, der großenGefäße (unterbrochener Aortenbogenbzw. hypoplastische Aorta, Truncusarteriosus communis u.a.) sowie Ge-sichtsmißbildungen (Hypertelorismus,breite Nasenwurzel, kurzes Philtrum,kleiner Mund, Mikrogenie, dysmorpheOhren, plumpe Nasenspitze mit hypo-plastischen Nasenflügeln). Es handeltsich also um Fehlbildungen von Orga-nen, deren Entwicklung in der 4. bis 7.Embryonalwoche in enger topogra-phischer Nachbarschaft stattfindet [11].Pathogenetisch werden eine Migra-tionsstörung oder eine verringerte An-zahl der Neuralleistenzellen mit einemdadurch verursachten Defekt der Anlageder 3. und 4. Schlundtasche und des4. Kiemenbogens verantwortlich ge-macht. Ätiologisch spielt eine Mikro-deletion des Chromosomensegments22q11.2 eine Rolle, die mit Hilfe derFluoreszenz-in-situ-Hybridisierung(FISH) bei 88% der Patienten nach-zuweisen ist. Neuerdings wird dasDiGeorge-Syndrom auch unter demübergeordneten Begriff CATCH 22 sub-sumiert [63], das andere Phänotypen,wie z.B. das velo-kardio-faziale Syn-drom (Shprintzen-Syndrom) bei glei-cher Deletion einbezieht und die Ab-kürzung für cardiac defects, abnormalfacies, thymus hypoplasia, cleft palateund hypocalcemia ist. 22 ist das Chro-mosom mit der Mikrodeletion. Überdie Hälfte der Patienten mit DiGeorge-Syndrom sind mental retardiert undetwa 2/3 fallen durch eine neonataleHypokalzämie, die oft transitorisch ist,auf. Neben der Mikrodeletion 22q11können auch andere Chromosomen-aberationen, wie Monosomie 10p [44,52, 64], 17p oder exogene Faktoren(mütterlicher Diabetes mellitus, Ein-nahme von Retinoiden oder Alkohol-abusus während der Schwangerschaft)zum DiGeorge-Phänotyp führen [63].

Mit anderen Symptomen kombinierter familiärer HP

Die AutoimmunpolyendokrinopathieTyp 1, die synonym auch mit APECED(Abkürzung für Autoimmunpolyendo-krinopathie-Candidiasis-ektodermale-Dystrophie) bezeichnet wird, tritt

ist. Es handelt sich um eine heterogeneStörung, d.h. jede Familie hat offenbarihre eigene Mutation [49, 97, 101, 103]. InAbb. 4 sind die bis 1996 nachgewiese-nen inaktivierenden Mutationen sche-matisch dargestellt. Es ist zu erkennen,daß sie ebenso wie die aktivierendenMutation [49, 97, 101, 103]. In Abb. 4 sinddie bis 1996 nachgewiesenen inaktivie-renden Mutationen schematisch darge-stellt. Es ist zu erkennen, daß sie eben-so wie die aktivierenden Mutationenbesonders im aminoterminalen undtransmembranen Anteil des CaR lokali-siert sind. Homozygote und bestimmteheterozygote inaktivierende Mutatio-nen des CaR können zum neonata-len schweren Hyperparathyreoidismus(NSHPT) mit z.T. lebensbedrohlichemVerlauf führen. Eine Erklärung hierfürkönnte darin bestehen, daß der CaRnicht nur die PTH-Sekretion, sondernauch die Proliferation der Nebenschild-drüsenzellen supprimiert und durchden Ausfall des CaR eine Hyperplasiealler Nebenschilddrüsen mit schwe-rem primärem Hyperparathyreoidis-mus auftritt. Im Gegensatz zu Patientenmit einer asymptomatischen FHH istbei den meisten Neugeborenen mitNSHPT eine Nebenschilddrüsenopera-tion indiziert.

In einigen Familien mit X-chromo-somal-rezessivem HP [98, 125] und aut-optisch nachgewiesener Nebenschild-drüsenaplasie oder -hypoplasie [126]wurde von Thakker et al. eine Muta-tion auf dem distalen Anteil des langenArms des X-Chromosoms (Xq26–27)nachgewiesen [121]. Offenbar beein-flußt die Mutation Faktoren, die für dieembryologische Entwicklung der Ne-benschilddrüsen von Bedeutung sind.

Mit anderen Symptomen kombinierter sporadischer HP

Bei den sporadisch auftretenden mi-tochondrialen EnzephalomyopathienKearns-Sayre-Syndrom (progressive,mit Ptose beginnende externe Oph-thalmophlegie, Pigmentdegenerationder Netzhaut, Reizleitungsstörungendes Herzens, Schwerhörigkeit, Klein-wuchs u.a.) sowie dem MELAS-Syn-drom (Myopathie, Enzephalopathie,Laktatazidose, stroke-like episodes)kann sich im Verlauf der Erkrankungein primärer HP manifestieren [56,128, 135].

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Monatsschrift Kinderheilkunde 12·97 | 1271

meist familiär mit autosomal-rezes-sivem Erbgang, selten sporadisch auf.Sie manifestiert sich meist im frühenKindesalter durch hartnäckigen Soor-befall von Finger- und Zehennägelnsowie der Mundschleimhaut, dem nacheinigen Jahren oft ein HP und ein Mor-bus Addison folgen [5]. Später könnenweitere Störungen, wie Alopezie, Viti-ligo, Stearrhö, perniziöse Anämie,Gonadeninsuffizienz, chronische Hepa-titis, Hashimoto-Thyreoiditis, Diabetesmellitus und Nephropathie hinzutre-ten. Bei den meisten Patienten werden3–5 Erkrankungen, z.T. noch bis zum50. Lebensjahr manifest. Die oft nach-weisbaren zirkulierenden Antikörpergegen Bestandteile von Nebenschild-drüsen, Nebennieren und anderen Zel-len korrelieren nicht mit der klinischenSymptomatik und sind vermutlichnicht für die Destruktion der Organeverantwortlich.

Der genetische Defekt wurde kürz-lich auf dem kurzen Arm des Chro-mosoms 21 (21q22.3) lokalisiert [3], dasGenprodukt ist allerdings bisher un-bekannt. Bei Patienten mit idiopathi-schem HP, insbesondere bei vorange-hender Monoliasis, muß an APECEDgedacht werden und gezielt und mehr-fach im Abstand von einigen Jahren einMorbus Addison durch einen ACTH-Test erfaßt werden und bis ins späteErwachsenenalter auf andere Manife-stationen der Autoimmunkrankheit ge-achtet werden.

In den letzten Jahren wurde der HPals Komponente einzelner familiärerSyndrome beschrieben, bei denen sichmolekulargenetisch keine Defekte desPTH-Gens nachweisen ließen. DasVorkommen eines HP mit Innenohr-schwerhörigkeit und Nierendysplasiemit autosomal-dominantem Erbgangwurde von Bilous et al. [12], die Kombi-nation eines HP mit Niereninsuffizienzund normalem PTH-Gen [89] vonShaw et al. [115] beobachtet. Die Kombi-nation von HP, Innenohrschwerhörig-keit und Steroid-resistentem nephroti-schem Syndrom mit späterem Nieren-versagen wurde von Barakat et al. bei4 Brüdern einer Familie [8], die Kombi-nation mit angeborenem Lymphödem,Nephropathie, Mitralklappenprolapsund Brachytelephalangie bei 2 Brüdernvon Dahlberg et al. [25] beschrieben.

Seit 1990 wurde die Kombina-tion eines HP mit ausgeprägtem Klein-

einer Entwicklungsverzögerung. DieUrsache des HP ist unklar. Bei einemverstorbenen Patienten konnte keinNebenschilddrüsengewebe nachgewie-sen werden [14], was dafür spricht,daß es sich um einen embryonalen De-fekt der Nebenschilddrüsenentwick-lung handeln könnte. Bei einem an-deren Patienten fand sich ein Hin-weis auf eine Strukturanomalie desPTH [37]. Eine molekulargenetischeUntersuchung des PTH-Gens eines an-deren Patienten mit Kenney-Caffey-Syndrom ergab allerdings keine Auffäl-ligkeiten [10].

Weitere Syndrome, bei denen inEinzelfällen ein HP beschrieben wurde,sind das Hallermann-Streiff-Syndrom[20], das Dubowitz-Syndrom [70],das Russell-Silver-Syndrom [47] undder Mangel des trifunktionalen mito-chondrialen Enzyms [29] (Abb. 8).

Die Synthese eines falschen, biolo-gisch-inaktiven PTH-Moleküls (pseu-doidiopathischer Hypoparathyreoidis-mus) wurde bei 3 nicht blutsverwand-ten Patienten vermutet [23, 37, 88]. EineNachuntersuchung des ersten Patientenvon Nusynowitz u. Klein [88] ergaballerdings, daß es sich in Wirklichkeitum einen „einfachen“ idiopathischenHP handelt [4].

Differentialdiagnose des HP

Die Diagnose eines HP wird durchdie Konstellation von Hypokalzämie,Hyperphosphatämie, Ausschluß einerHypomagnesiämie und fehlendemNachweis einer Erhöhung des intaktenSerum-PTH gesichert (Abb. 8).

In der Regel ist das intakte PTH imSerum nicht meßbar (<10 pg/ml bzw.<1,1 pmol/l) und die Urinkalziumaus-scheidung erniedrigt.

Eine sorgfältige Suche nach assozi-ierten Auffälligkeiten (Nierensonogra-phie, Audiometrie, Echokardiographie,augenärztliche, röntgenologische u.a.Untersuchungen und natürlich einegründliche Familienanamnese und kli-nische Untersuchung) sind unbedingtnotwendig (Tabelle 6,Abb. 8), um einenisolierten HP von einem mit ande-ren Symptomen kombinierten sporadi-schen oder familiären HP abzugrenzen.Bei hypokalzämischen Patienten mitgeringer Symptomatik und meßbaremintaktem PTH und „normaler“ Urin-kalziumausscheidung sollte an eine

wuchs in mehreren Familien vorwie-gend aus dem mittleren Osten publi-ziert. Aufgrund einer Konsanguinitätder Eltern wird in den meisten Fällenein autosomal-rezessiver Erbgang an-genommen.

Richardson u. Kirk [104] beschrie-ben 8 Kinder aus 7 Familien mit prä-und postnatalem ausgeprägtem Klein-wuchs, Entwicklungsverzögerung, Ske-lettveränderungen (vorwiegend Ein-engung der Knochenmarkkanäle derRöhrenknochen) und Dysmorphie-zeichen (tiefgelegene Augen, eingesun-kene Nasenwurzel, langes Philtrum,dünne Oberlippe, Mikrognathie undgroße Ohrläppchen). Einige Kinderwiesen zusätzlich eine Hepatopathieund eine reduzierte Anzahl der T-Lym-phozyten auf.

Sanjad et al. [107] publizierten12 andere Kinder (6 Jungen und 6 Mäd-chen) aus 12 nicht miteinander ver-wandten Familien aus Saudi-Arabien,Hershkovitz et al. [51] 6 Kinder (3 Mäd-chen und 3 Jungen) aus 5 arabischenFamilien und Kalam u. Hafeez [60]1 Mädchen aus Saudi-Arabien, die mitAusnahme der Skelettveränderungenund des T-Lymphozyten-Mangels iden-tische Symptome wie die von Sanjad etal. mitgeteilten aufwiesen.

Marsden et al. [84] berichtetenüber ein 5 1/2jähriges Mädchen aus Sau-di-Arabien mit ähnlicher Symptomatikund zusätzlichem Wachstumshormon-mangel.

Bei keinem der genannten Kindermit Kleinwuchs und Dysmorphiezei-chen konnten Herzfehler oder Chromo-somenanomalien nachgewiesen wer-den.

Das Kenney-Caffey-Syndrom istcharakterisiert durch einen proportio-nierten Kleinwuchs mit vorgewölbterStirn und verzögertem Fontanellen-schluß, kleinen Händen und Füßen, hy-poplastischen Finger- und Zehennä-geln, Refraktionsanomalien der Augen(Myopie oder Hyperopie) und rönt-genologisch nachweisbarer Einengungder Markkanäle der Röhrenknochendurch Verminderung des Querdurch-messers der Diaphysen bei normalbreiter Kortikalis und in etwa 50%der Fälle einem HP [10]. Die Erkran-kung unterscheidet sich von der vonRichardson u. Kirk [104] beschriebenendurch eine Makrozephalie und die Re-fraktionsanomalien sowie das Fehlen

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Übersicht

1272

autosomal-dominante Hypokalzämie(ADH) gedacht werden (Tabelle 5).

In Tabelle 7 sind die Ergebnisse derUntersuchung von 48 von uns mitbe-treuten Patienten mit primärem HP zu-sammengefaßt. Man erkennt, daß dasDiGeorge-Syndrom, die APECED unddie Kombination eines HP mit Innen-ohrschwerhörigkeit häufig sind.

Auf die Therapie des HP wird imAnschluß an den Pseudohypopara-thyreoidismus eingegangen.

buluszelle mit Austritt in den Urin undRegurgitation ins Plasma. Dieser An-stieg ist bei Gesunden und Patientenmit HP normal und bleibt bei Patientenmit PHP Typ I aus [21, 68, 83]. Bei Patien-ten mit PHP Typ II [35] erfolgt nachPTH-Injektion zwar eine normale Stei-gerung der cAMP-Ausscheidung, diePhosphatexkretion ist dagegen, wiebeim klassischen PHP Typ I, gestört.Der PHP Typ Ia ist charakterisiertdurch die klinischen Zeichen einerAlbrightschen hereditären Osteodystro-phie (AHO) und eine Herabsetzung derAktivität und Konzentration der α-Ein-heit des stimulierenden G-Proteins (Gsα)auf etwa 50% des Normwerts in Zell-membranen von Erythrozyten, Throm-bozyten, Fibroblasten, transformiertenLymphoblasten und Nierenzellen [13,30, 32, 38, 74, 76, 92]. Ein großer Teil die-ser Patienten hat zusätzliche Endokrin-opathien, insbesondere eine primäreHypothyreose [73, 75, 82], einen primä-ren Hypogonadismus u.a. Störungen[71, 73, 131]. Die verminderte Wirksam-keit zahlreicher Peptidhormone, diewie PTH ihren biologischen Effekt über

Pseudohypoparathyreoidismus

Im Gegensatz zum HP sind die Hy-pokalzämie und Hyperphosphatämiebeim Pseudohypoparathyreoidismus(PHP) nicht auf einen PTH-Mangel,sondern eine PTH-Resistenz zurück-zuführen, die erstmals von Albright etal. [1] im Jahr 1942 beschrieben wurde.Normalerweise kommt es nach der In-jektion von PTH zu einem kräftigenAnstieg von cAMP in der Nierentu-

Abb. 8 b Differentialdiagno-stisches Vorgehen bei der Kon-stellation von Hypokalzämieund Hyperphosphatämie&/fig.c:

Tabelle 5

Autosomal-dominante Hypokalzämie (aktivierende Mutation des Ca-Rezeptors)

Klinik Geringe HypokalzämiesymptomeNormalisierung des Serum-Ca-Spiegels bewirkt– Durst und Polyurie– Nephrokalzinose/Nephrolithiasis

Labor Meßbarer Serum-PTH-SpiegelRelative Hyperkalzurie

Aet Heterozygote Mutation im Ca-R-Gen (Chromosom 3q) führt zu einer erhöhten Empfindlich-keit von Nebenschilddrüse und Niere gegenüber Ca

TH Zurückhaltung mit Vitamin-D-Therapie

ja

ja

ja

ja

ja

ja

ADH

HP

neinintaktes PTHim Serum ≠

intaktes PTHund Urin-Ca

normal

Serum-Mg ØØ

Serum CaØ,P≠

nein

nein

nein

nein PHP la

PHP lc

PHP lb

cAMP/Kreatininim Spontan-Urin ≠

● Sporadisch– transitorisch

(bei Neugeborenen)– permanent

● familiär– autosomal dominant– autosomal rezessiv– X-chromosomal

rezessiv

● CATCH 22● APECED● Innenohrschwerhörigkeit● Nephropathie● Kleinwuchs u. Dysmorphiezeichen● Keams-Sayre-Syndrom● MELAS-Syndrom● Kenney-Caffey-Syndrom● weitere Syndrome, bei denen in

Einzelfällen ein HP beschrieben wurde– Hollermann-Streiff-Syndrom– Dubowitz-Syndrom– Russell-Silver-Syndrom– Mangel des trifunktionalen

mitochondrialen Enzyms● Sekundär HP

postoperativ, Bestrahlung, Hämosiderose,

isolierterHP

andereAnfälligkeiten PHP II

nein

nein

AHO

PHP

Hypomagnesiämie

1. Exzessive Phosphat-Zufuhr (z.B. Einläufe)2. Exzessive endogene Phosphat-Freisetzung

bei erhöhtem Zelluntergang(Tumor-Behandlung u.a.)

3. Niereninsuffizienz (Serum-Kreat.)4. Calzipenische Rachitis (Röntgen, alkal.

Phosphatase u. Vit.-D-Metabolite im Serum)

Gsa-Protein in

Erythrozyten Ø

nein

E

E

E

E

E

E

E

E

E

E

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Monatsschrift Kinderheilkunde 12·97 | 1273

hormonen, wie Gonadotropin (Pseu-dopubertas praecox), TSH (Hyper-thyreose) u.a.

Treten die Merkmale einer AHOohne faßbare Störungen des Kalzium-stoffwechsels auf, spricht man vomPseudopseudohypoparathyreoidismus(Pseudo-PHP). Dieser wurde erstmalsvon Albright et al. 1952 beschrieben [2]und geht ebenfalls mit inaktivierendenMutationen im GNAS1-Gen bzw. einerVerminderung der Aktivität bzw. Kon-zentration des Gsα-Proteins auf etwa50% der Norm einher [10, 71, 131].

Patienten mit PHP ohne AHO undG-Protein-Defekt werden als PHP-TypIb klassifiziert. Es ergaben sich zwarHinweise auf einen defekten PTH-PTHrP-Rezeptor [120], molekulargene-tische Untersuchungen schlossen aller-dings eine Mutation der kodierendenExons aus [108], so daß die Ursache dererniedrigten Rezeptoraktivität von Pa-tienten mit PHP Typ Ib in der gestörtenRegulation oder Expression des PTH-PTHrP-Rezeptors liegen dürfte [71]. Dadie Adenylatzyklase nicht nur durch sti-mulierende, sondern auch durch inhi-bierende G-Proteine gesteuert wird, lages nahe, die Rolle dieser Proteine in derÄtiopathogenese des PHP Typ Ib zu un-tersuchen. Downs et al. wiesen bei10 Patienten eine ungestörte Funktion,also keine gesteigerte Aktivität desinhibierenden G-Proteins (Giα) in Ery-throzyten nach [31].

Eine gestörte Rezeptorfunktion in-folge Blockierung durch einen humora-len Faktor (bioinaktives, den Rezeptorblockierendes PTH) wurde postuliert[79], dürfte jedoch keine Erklärung fürdie Kalziumstoffwechselstörung beimTyp Ib sein.

Von uns selbst wurde kürzlich erst-mals eine aktivierende Mutation desPTH-PTHrP-Rezeptor-Gens bei einerPatientin mit metaphysärer Chon-drodysplasie Typ Jansen nachgewie-sen [108a]. Durch die Punktmutationkommt es zum Aminosäureaustauschvon Histidin gegen Arginin in Position223 des Rezeptors in Niere und Skelettmit der Folge von Hyperkalzämie,Hyperkalzurie und einer schweren Stö-rung der enchondralen Ossifikationmit ausgeprägtem Minderwuchs.

Patienten mit PHP Typ I und AHOsowie weiteren Endokrinopathien, wieHypothyreose und Gonadotropiman-gel, mit normalem Gsα- oder Giα-Pro-

die Aktivierung der Adenylatzyklase er-zielen, deutet darauf hin, daß das Gsα-Protein nicht gewebespezifisch ist undder Defekt auch in den Zielorganenanderer Hormone vorliegt, deren Wir-kung auf die Adenylatzyklase durchdas gleiche, in der Konzentration her-abgesetzt G-Protein übertragen wird[71, 82, 131]. Von anderen Untersuchernwurde darüber hinaus auch ein Pro-laktinmangel bei Patienten mit PHPTyp Ia festgestellt [18], dessen Geneseunklar ist, da die Prolaktinsekretionunabhängig von der Adenylatzyklaseund G-Protein-Aktivität erfolgt. Seit1986 konnten bei einigen Patienten mitPHP Typ Ia inaktivierende Mutationendes auf dem Chromosom 20 lokalisier-ten Gens, das für Gsα kodiert (GNAS1-Gen), nachgewiesen werden [10, 81, 85,105, 122, 123]. In Abb. 9 sind die bis-her beschriebenen 16 Mutationen aufDNA- und Proteinebene dargestellt.

Nur 2 Mutationen fanden sich in mehrals 1 Familie.

Bei 2 nicht verwandten Jungen mitTestotoxikose (besondere Form einerPseudopubertas praecox) und PHPTyp Ia wurde eine identische Muta-tion im GNAS1-Gen nachgewiesen, diebei niedrigen Temperaturen (32°C) zueiner erhöhten Aktivität des Gsα-Pro-teins und damit zur vermehrten Test-osteronproduktion im Hoden (Test-otoxikose) und bei Körpertemperatur(37°C) zu einer vermehrten Gsα-Pro-tein-Degradation und damit zum PHPIa führt [53]. Interessanterweise wurdebei Patienten mit McCune-Albright-Syndrom in zahlreichen Geweben eineerhöhte Gsα-Protein-Aktivität als Folgesomatischer Genmutationen nach-gewiesen [112, 116, 117]. Dies erklärt diebei diesen Patienten beschriebene er-höhte Empfindlichkeit zahlreicher Ge-webe gegenüber verschiedenen Proteo-

Tabelle 6

Mit anderen Symptomen einhergehender primärer Hypopara-thyreoidismus im Kindesalter

Symptome Untersuchung

Nephropathie Nierensonographie Urin, Kreatinin-Clearance

Innenohrschwerhörigkeit Audiometrie

Monoliasis Klinisch

Morbus Addison ACTH-Test

Kardiovaskuläre Erkrankung Echokardiographie

Infektanfälligkeit/Immundefekt T-ZellenMolekulargenetische Untersuchung

Kleinwuchs, Dysmorphie Klinisch

Externe Ophthalmoplegie Augenärtzliche Untersuchung

Osteosklereose, Brachydaktylie Röntgen

Tabelle 7

In Lübeck von 1989–1995 untersuchte Patienten mit primärem Hypo-parathyreoidismus

n

Isolierter HP 26DiGeorge-Syndrom 10 (bei 3 Patienten transitorischer HP)Autoimmunpolyendo-krinopathie Typ I (APECED) 4Innenohrschwerhörigkeit 7Kearns-Sayre-Syndrom 1

Gesamt 48

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Übersicht

1274

tienten mit PHP können lebenslangoder in verschiedenen Lebensphasennormokalzämisch sein [7, 33]. Manspricht dann vom normokalzämischenPHP. Bei zahlreichen Patienten mitPHP, und zwar PHP Typ Ia, Typ Ic undPseudo-PHP, treten im Lauf des Le-bensalters die folgenden Zeichen derAHO auf: Kleinwuchs, rundes Gesicht,kurzer Hals, gedrungener Körperbau,bisweilen extremes Übergewicht, gei-stige Retardierung, Brachydaktylie undsubkutane Verkalkungen.

Ausmaß und Vorhandensein vonTeilsymptomen der AHO sind variabel,der Kleinwuchs manifestiert sich nichtselten erst im Adoleszentenalter [41, 43,127]. Die Brachydaktylie ist das Haupt-symptom der AHO. Charakteristisch istdie Kombination einer ein- oder beid-seitigen Brachymetakarpie, besondersder Mittelhandknochen IV, V und sel-tener I + III, mit Brachytelephalangie,insbesondere einer Verkürzung desDaumenendglieds. Häufig ist auch ei-ne Brachymetatarsie, insbesondere derMittelfußknochen III-V, die kombiniertmit oder statt einer Brachymetakarpieauftreten kann [43]. Die Verkürzungder Metacarpalia manifestiert sich erstnach dem 3. Lebensjahr, doch fallen diebetroffenen Skelettanteile bereits vor-her durch Verbreiterung und grobeTrabekelzeichnung auf.

Weitere Skelettveränderungen sindDeformierungen langer Röhrenkno-chen, besonders des Radius, Exostosenoder röntgenologische Zeichen einesHyperparathyreoidismus. Letzere Ver-änderungen kommen bei Patienten mitund ohne AHO vor und sind ein Hin-weis auf eine vorwiegend renale Endor-ganresistenz bei normalem Ansprechendes Skeletts auf das erhöhte Serum-PTH [87]. Hierfür wurde die Bezeich-nung Hypohyperparathyreoidismusoder Pseudohyperhypoparathyreoidis-mus verwendet [23, 24]. Eigene bioche-mische Untersuchungen des Knochen-stoffwechsels ergaben, daß auch röntge-nologisch unauffällige, unbehandeltePatienten mit PHP in Abhängigkeitvom Ausmaß des sekundären Hyper-parathyreoidismus einen gesteigertenKnochenumsatz aufweisen und in eini-gen Fällen der osteoklastäre Knochen-abbau den kompensatorisch gesteigerteosteoblastären Knochenaufbau über-treffen kann [69]. Vermutlich stellt dieSkelettbeteiligung der unbehandelten

tein werden als PHP Typ Ic klassifiziert[39, 57, 73]. Die Ursache des Defekts istbisher ungeklärt. Bei 1 Patienten mitPHP Typ Ic wurde eine gestörte Akti-vität der Adenylatzyklase nachgewie-sen [9].

Auch der Pathomechanismus, wel-cher der herabgesetzten intrazellularencAMP-Wirkung beim PHP Typ II zu-grundeliegt, ist ungeklärt. Nach eige-nen Untersuchungen kann eine derar-tige Störung auch durch Antikonvulsivavom Typ des Primidon oder Phenytoinhervorgerufen werden [66, 67]. In ei-nigen Fällen bestand ein Vitamin-D-Mangel [71].

Klinik des PHP

Hypokalzämie, AHO, assoziierte Endo-krinopathien und zusätzliche Skelett-veränderungen bestimmen die Sym-ptomatik des PHP.

Die Symptome der chronischenHypokalzämie, die meist erst im Altervon etwa 8 Jahren, selten vor dem3. Lebensjahr auftreten, entsprechenden beim HP beschriebenen Verände-rungen. Offenbar wird die angeboreneEndoganresistenz in den 1. Lebensjah-ren noch durch eine vermehrte PTH-Sekretion und normale 1,25(OH)2D3-Sekretion [34] kompensiert. Einige Pa-

Abb. 9 m Bisher beschriebene Mutationen im GNAS1-Gen (modifiziert nach Ringel et al. [105]. Im obe-ren Anteil der Abbildung ist das menschliche GNAS1-Gen, das mindestens 13 Exons und 12 Intronsenthält und deren Größe über 20 kb beträgt, dargestellt. 16 inaktivierende Mutationen, die zu einemVerlust der Funktion des Gsα-Proteins führen, wurden bisher in 23 Familien mit Albrightscher heredi-tärer-Osteodystrophie (AHO) nachgewiesen. Lediglich 2 Mutationen (Exon 7 und Exon 13) wurden inmehr als einer Familie beschrieben. Im unteren Teil der Abbildung sind die entsprechenden Mutatio-nen im Gsα-Protein markiert. Hervorgehoben ist die Mutation in Exon 13, die zu einem Gsα-Proteinführt, das bei niedrigen Temperaturen (32°C) zu einer erhöhten Aktivität des Gsα-Proteins und damitzur vermehrten Testosteronproduktion im Hoden (Testotoxikose) und bei Körpertemperatur (37°C)zu einer vermehrten Gsα-Protein-Degradation und damit zum PHP Ia führt. Oberhalb des Proteins istdie Mutation von Arginin in Position 201 in Histidin bzw. Cystein angegeben, die zu einer Überfunk-tion des Gsα-Proteins führt und Ursache des McCune-Albright-Syndroms ist [112]&/fig.c:

Gs aGene

Gs aProtein

* mutation in the McCune-Albright syndrome (MAS) withgain of function

AA 1

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13

47 71 86 104 144 177 195 220 240 280 324 346 394

NH2 COOH

AÆG AÆG

1

5¢ 3¢

2 3 4 5 6 7 8 9 11 13

GÆA GÆC GÆA

GÆA

GÆT[2 families!]TÆGCÆTTÆC

4bp deletion

MAS*: Arg201 His

Cys

3bp deletion

1bp deletion1bp insertion

4bp deletion

[6 families!]

4bpdeletion

43bpdeletion

Leu99ÆÆ Pro Tyr

190ÆÆ Asp

Arg165ÆÆ Cys

Arg385ÆÆ His

PHP+Testotoxicosis

Ala366ÆÆ Ser DIIe

383

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Monatsschrift Kinderheilkunde 12·97 | 1275

Patienten mit PHP ein Spektrum unter-schiedlicher Effekte dar, die vom Aus-maß der Skelettresistenz einerseits unddem Ausprägungsgrad des sekundärenHyperparathyreoidismus andererseitsabhängen. Während manche dieser Pa-tienten keine röntgenologisch erfaß-bare verminderte Knochendichte auf-weisen [15], können bei anderen Zei-chen von Demineralisation bis mas-siven Knochenveränderungen, wiebeim primären Hyperparathyreoidis-mus oder gar einer renalen Osteodys-trophie, auftreten [46, 61, 65].

Auch subkutane Verkalkungen, beidenen es sich um amorphe Kalzium-phosphatablagerungen oder echte ek-tope Knochenbildungen handelt, sindcharakteristisch für die AHO. Nichtselten treten sie schon im ersten Le-bensjahr vor Manifestation von Hypo-kalzämie und Hyperphosphatämie auf,können die Lokalisation wechseln, sindoft gelenknah und betreffen im Gegen-satz zur Myositis ossificans nie dieMuskulatur.

Die Ursache des z.T. extremenÜbergewichts bei Patienten mit PHP Iaoder Pseudo-PHP dürfte auf einem De-fekt der Adenylatzyklase in Fettzellenberuhen [59].

Die Häufigkeit der geistigen Retar-dierung wird bei Patienten mit PHPTyp I mit 50–75 angegeben. Ursächlichdürften die frühkindliche unbehan-delte Hypokalzämie und/oder Hypo-thyreose keine relevante Rolle spielen.Dagegen weist eine Untersuchung von25 Patienten mit PHP auf eine engeAssoziation zwischen Gsα-Defekt undgeistiger Retardierung hin [40], da von25 Patienten mit PHP 9 von 14 mit Typ Ia, jedoch keiner von 11 Patientenmit Typ Ib eine herabgesetzte intellek-tuelle Leistungsfähigkeit zeigten. BeiPatienten mit PHP Typ Ia sind Stö-rungen des Geruchs [50], Geschmacks[50] und Hörvermögens [62] bekannt,deren Genese kontrovers diskutiertwird [71].

Kürzlich wurden bei verschiede-nen Patienten mit AHO, normalemKalziumstoffwechsel und Gsα-Proteinkleine terminale Deletionen des langenArms von Chromosom 2 [del(2)q37.3]nachgewiesen [29, 100]. Möglicher-weise kodiert einer der defekten Gen-abschnitte Proteine, die für die Mor-phogenese des Skeletts und die psy-chomotorische Entwicklung von Be-

werden, um zwischen PHP I und PHP IIzu unterscheiden [68, 71, 83]. Da derzeitoffenbar weltweit kein geeignetes PTHfür diesen Test mehr zur Verfügungsteht, muß sich die Differenzierung aufdie Messung der Kreatinin-bezogenenUrin-cAMP-Ausscheidung im Spontan-urin beschränken. Beim PHP Typ IImit deutlichem sekundärem Hyper-parathyreoidismus ist die Ausschei-dung erhöht, beim PHP Typ I erniedrigtbis normal (Abb. 8). Die weitere Diffe-renzierung des PHP Typ I ist abhängigvom Ausschluß (PHP Ib) oder Nach-weis (PHP Ia oder Ic) einer AHO.

Eine weitere Differenzierung zwi-schen den letztgenannten PHP-Typensetzt die Messung des Gsα-Proteins inErythrozyten voraus, die jetzt in un-serem Labor möglich ist (Einsendungvon 5 ml ungekühltem heparinisier-tem Vollblut per Eilpost am Anfangeiner Woche nach telefonischer Rück-sprache).

Bei einer Herabsetzung der Aktivi-tät dieses Proteins handelt es sich umeinen PHP Typ Ia (oder einen Pseudo-PHP), andererseits um einen Typ Ic.

Die Messung des Gsα-Proteins hatauch eine Bedeutung für die Differen-zierung von Patienten mit AHO ohnegleichzeitig nachweisbare Kalzium-stoffwechselstörung: Beim Pseudo-PHPist das Gsα-Protein vermindert, bei derDeletion des langen Arms von Chromo-som 2 normal.

Tabelle 8 faßt die Differentialdia-gnose des PHP zusammen. Dabei istzu berücksichtigen, daß der PTH-Testz.Z. nicht durchgeführt werden kann(s. oben).

Bei Patienten mit PHP Typ Ia undTyp Ic muß nach weiteren Endokrino-pathien (Hypothyreose, Hypogonadis-mus) durch die Messung von T3, T4,TSH, Östradiol bzw. Testosteron sowieTSH,LH und FSH vor und nach Injektionvon TRH bzw. LHRH gesucht werden.

Therapie des HP und PHP

Sie gliedert sich in die Akut- und Dauer-therapie der Hypokalzämie und ggf. as-soziierter Störungen.

Die Akutbehandlung einer mitTetanie und zerebralen Anfällen ein-hergehenden Hypokalzämie erfolgtdurch die langsame i.v.-Injektionvon 1–2 ml 10%iger Kalziumglukonat-lösung/kg Körpergewicht (Tabelle 9).

deutung sind und ihre Wirkung überGsα-Proteine erzielen.

Vererbung des PHP

PHP Typ Ia und Pseudo-PHP werdenautosomal-dominant vererbt [71]. Bei-de Erkrankungen kommen innerhalbeiner Familie, jedoch nicht innerhalbderselben Generation vor. Mit Ausnah-me einer von uns selbst beschriebenenFamilie [111] spricht der Vererbungs-modus für das Vorliegen eines Imprin-ting: Die betroffenen Jungen und Mäd-chen einer Mutter mit PHP Typ Ia oderPseudo-PHP haben immer eine PHPTyp Ia, d.h. eine Kalziumstoffwechsel-störung in Verbindung mit AHO. Da-gegen weisen betroffene Kinder vonVätern mit PHP Typ Ia oder Pseudo-PHP keine Kalziumstoffwechselstörun-gen, sondern nur eine AHO auf, leidenalso nur an einem Pseudo-PHP [17, 130].Der Mechanismus dieses Imprintingsist bisher unklar. Eine einfache Erklä-rungsmöglichkeit bestünde darin, daßdie Gsα-Protein-Aktivität der betroffe-nen Kinder von Müttern mit PHP TypIa oder Pseudo-PHP in allen Körper-zellen herabgesetzt ist, während die be-troffenen Nachkommen von Vätern mitPHP Typ Ia oder Pseudo-PHP eine re-duzierte Gsα-Aktivität nur in einigenZellen (z.B. Erythrozyten), nicht jedochin der Niere aufweisen [130].

Die Vererbung der anderen PHP-Typen ist weniger klar: Typ Ib wird ver-mutlich ebenfalls autosomal-dominantvererbt, während für den PHP Typ Icaufgrund der bisher nur geringen Fall-zahl noch keine Aussagen gemacht wer-den können.Der PHP Typ II ist außeror-dentlich selten mit weniger als 20 doku-mentierten Fällen, er kommt nicht fami-liär vor und ist auch nicht mit AHO oderEndokrinopathien kombiniert [71].

Differentialdiagnose des PHP

Die Diagnose eines PHP wird durch dieKonstellation von Hypokalzämie, Hy-perphosphatämie, Erhöhung des intak-ten Serum-PTH und Ausschluß einerHypomagnesiämie, ekzessiver Zufuhroder endogener Freisetzung von Phosphat, Niereninsuffizienz oder einer kalzipenischen Rachitis gesichert (Abb. 8).

Zur weiteren Differentialdiagnosemüßte jetzt ein PTH-Test durchgeführt

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Übersicht

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aufnahme aus dem Darm durch Vit-amin D3 oder 1,25-Dihydroxyvitamin-D3[1,25(OH)2D3, Handelspräparat Ro-caltrol] bei ausreichender oraler Kalzi-umzufuhr mit der Nahrung oder inForm eines Kalziumpräparats (0,5–1g/Tag). Die Dosierung der Vitamin-D-Präparate ist individuell unterschied-lich und richtet sich nach den Laborpa-rametern Serumkalzium und Urinkal-zium. Die Richtdosen betragen für Vit-amin D3 etwa 2000 E entsprechend 50µg/kg Körpergewicht und Tag und fürRocaltrol etwa 50 ng/kg Körpergewichtund Tag.

Die Rocaltroltherapie ist physio-logischer, besser steuerbar, aber auchteurer als die herkömmliche Vitamin-D3-Behandlung. Letztere hat den gro-ßen Nachteil, daß die Normalisierungeiner Hyperkalzämie infolge Überdo-sierung nach absetzen von Vitamin D3

mehrere Wochen dauern kann, wäh-rend eine Rocaltrol-induzierte Hyper-kalzämie bereits wenige Tage nach Un-terbrechung der Behandlung abklingt.

Eine Einschränkung der Phosphat-zufuhr durch Phosphat-arme Kost odergar eine medikamentöse Hemmungder intestinalen Phosphatabsorption ist

Die Langzeitbehandlung der Hypo-kalzämie sollte die etwas unterschiedli-che Pathophysiologie des HP und PHPberücksichtigen. Sie besteht in beidenFällen in der Stimulation der Kalzium-

Tabelle 8

Einteilung des Pseudohypoparathyreoidismus (PHP),↓ erniedrigt; ↑ erhöht;n normal; AHO Albrightscher hereditäre Osteodystrophie; PcAMP Plasma-cAMP;UcAMP Urin-CAMP; ad autosomal-dominant

PHP-Typ Laborwerte im Serum Anstieg von AHO Gsα-Protein Vererbung(unbehandelt) PcAMP/

UcAMP imCa P PTH PTH-Test

Ia ↓ ↑ ↑ ↓ + ↓ ad

Ib ↓ ↑ ↑ ↓ – n ad

Ic ↓ ↑ ↑ ↓ + n ?

II ↓ ↑ ↑ n – n –

Normokalz- n n Meist ↑ ↓ Je nach ämischer PHP PHP-Typ

(s. oben)

Pseudo-PHP n n n n + ↓ ad

Deletion von

Chromosom 2q37 n n n n + n –

Tabelle 9

Therapie des Hypoparathyreoidis-mus (HP) und Pseudohypopara-thyreoidismus (PHP)

Akuttherapie 1–2 ml 10% Ca-Glukonat/kg i.v.

Dauertherapie 0,5–1 g Ca per os50 µg/kg Vitamin D3 oder50 ng/kg 1,25(OH)2D3 per os

ZielSerum-Ca ~ 2 mmol/l (8 mg/dl) bei HP

~ 2,5 mmol/l (10 mg/dl) bei PHP

Urin-Ca <0,1 mmol/kg (4 mg/kg)/24 h<0,7 mmol/mmol Cr (0,25 mg/mg)

Abb. 10 c Abhängigkeit der Kreatinin-bezogenen Kalziumausscheidung (UCa/Cr)im morgendlichen Nüchternurin von der gleichzeitig gemessenen Serum-

kalziumkonzentration bei Patienten mit Hypoparathyreoidismus (HP, obererTeil) und Pseudohypoparathyreoidismus (PHP, unterer Teil). Dargestellt sind die

Werte von 21 unbehandelten Patienten mit HP (23 Untersuchungen) und 16 unbehandelten Patienten mit PHP (19 Untersuchungen) sowie von 8 Patien-ten mit HP (19 Untersuchungen) und 7 Patienten mit PHP (23 Untersuchungen)

während einer Behandlung mit Vitamin D3. Beachte die logarithmische Skala fürUCa/Cr. Der Normalbereich der Serumkalziumkonzentration und die obere

Grenze der Urinkalziumausscheidung sind markiert, Kruse et al. [69]&/fig.c:

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unnötig, da sich der Serumphosphat-spiegel durch die Normokalzämieselbst normalisiert.

Bei Patienten mit HP soll derSerumkalziumspiegel wegen der Ten-denz zur Hyperkalzurie nur in den unte-ren Normbereich (2–2,25 mmol/l bzw.8–9 mg/dl) angehoben werden. In ei-nigen Fällen kann die Hyperkalzurietrotzdem so ausgeprägt sein, daß dieGefahr der schweren Nierenschädi-gung mit Nephrokalzinose und/oderNephrolithiasis droht. In diesen Fällensollte die Diagnose einer ADH (s. oben)erwogen werden und beim Vorliegendieser Anomalie evtl. sogar von einerBehandlung ganz Abstand genommenwerden. Bei den anderen HP-Typensollte bei einer stärkeren Hyperkalzurieeine zusätzliche Behandlung mit Hy-drochlorothiazid (1–2 mg/kg Körperge-wicht täglich in 2–3 Einzeldosen) inVerbindung mit natriumarmer und ka-liumreicher Kost erwogen werden, umdie renale Hyperkalzurie einzuschrän-ken. Bei fortbestehender Hyperkalzurietrotz niedrig-normaler Serumkalzium-spiegel ist bei Patienten mit sympto-matischer Hypokalzämie ein Behand-lungsversuch mit menschlichem PTHangezeigt, allerdings liegen diesbezüg-lich noch kaum klinische Erfahrungenvor [119, 132], darüber hinaus steht jaderzeit kein PTH zur Verfügung.

Bei Patienten mit PHP bestehtkeine Tendenz zur relativen Hyperkalz-urie: Wie in Abb. 10 dargestellt ist,liegen die Kalzium-Kreatinin-Quotien-ten auch unter Behandlung mit ei-nem Vitamin-D-Präparat im Norm-bereich, da die PTH-Wirkung auf dieKalziumrückresorption im distalenNierentubulus offenbar nicht aufgeho-ben ist.

Um den sich ungünstig auswir-kenden sekundären Hyperparathyreo-idismus möglichst zu supprimieren,soll der Serumkalziumspiegel in denoberen Normbereich (2,25–2,5 mmol/lbzw. 9–10 mg/dl) angehoben werden[67, 69].

Bei Patienten mit HP und PHPmuß in Abständen von mindestens3 Monaten auch die Urinkalziumaus-scheidung kontrolliert werden. Diesesollte <0,1 mmol bzw. 4 mg/kg Körper-gewicht im 24-h Urin oder <0,7 mmolKalzium/mmol Kreatinin bzw. 0,25 mgKalzium/mg Kreatinin im 24-h Urinoder Spontanurin liegen.

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Assoziierte Endokrinopathien, wieMorbus Addison beim HP oder Hypo-thyreose und Hypogonadismus beimPHP müssen substituiert werden.

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| Monatsschrift Kinderheilkunde 12·97

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