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Page 1: Sonderbeilage zum Monat der Weltmission 2015

Monat der Weltmission Bundesweite Eröffnung im Bistum Dresden-Meißen

Tag des HerrnS O N D E R A U S G A B E I H R E R K I R C H E N Z E I T U N G IN ZUSAMMENARBE IT MIT MISS IO – K IRCHE AUS TANSANIA STELLT S ICH VOR

Hear my soulPatricia Kelly und Judy Bailey singen für Tansania

Seelsorge unter MassaiEin Stamm gefangen in der Tradition

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Page 2: Sonderbeilage zum Monat der Weltmission 2015

Aus der Redaktion

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Im Geist der MissionGrußwort von Diözesanadministrator Kutschke und missio-Präsident Krämer

Liebe Leserinnen und Leser,

in diesem Jahr stellt das Inter-nationale Katholische Missi-onswerk missio das Wirken der katholischen Kirche in Tansania in den Mittelpunkt seiner Jahres-aktion zum Monat der Weltmis-sion. Tansania ist mit seinen Na-turwundern, dem Kilimandjaro, der Serengeti und der Tropenin-sel Sansibar ein Land, welches wie kein anderes das Afrikabild vieler Deutschen prägt.

Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts engagieren sich deutsche Missionare in Ostafrika. Viele weltkirchliche Kontakte und Partnerschaften in deutschen Diözesen und Pfarrgemeinden zeugen von

der engen Verbundenheit der katholischen Kirche Deutsch-lands mit Tansania. Fünfzig Jahre nach Beendigung des II. Vatikanischen Konzils zeigt das Beispiel der lebendigen Orts-kirche in Tansania auf, wie ein Geist der Mission und Evange-

lisierung zu einer Erneuerung der Kirche beitragen kann.

Wir freuen uns, dass die diesjährige Eröffnung der missio-Aktion zum Monat der Weltmission im Bistum Dres-den-Meißen stattfindet. Durch die Tansania-Projekte wie in Engelsdorf oder in Nossen und die Arbeitsgemeinschaft der katholischen Kinder- und Jugendorganisationen in unserem Bistum gibt es bereits seit vielen Jahren segensreiche Beziehungen zu Tansania ins-besondere zum Bistum Geita.

Wir laden Sie ganz herzlich zu allen Veranstaltungen der Eröffnung des Monats der Welt-mission vom 9. bis 11. Oktober im Bistum Dresden-Meißen ein.

Der Monat der Weltmission findet weltweit gleichzeitig im Oktober statt. Er stärkt die Solidarität der knapp 2500 katholischen Diözesen der Weltkirche untereinander. In Deutschland organisiert das Internationale Katholische Mis-sionswerk missio diese Aktion. Es lädt dazu jedes Jahr Partner aus Afrika, Asien oder Ozea-nien nach Deutschland ein. Der Aktionsmonat endet mit dem Sonntag der Weltmission am 25. Oktober. Dann sammeln mehr als 100 Päpstliche Missi-onswerke weltweit, zu denen missio zählt, eine Kollekte für die rund 1100 ärmsten Diöze-

sen weltweit. Diese fließt in den globalen Solidaritätsfonds der Päpstlichen Missionswerke ein. Die Nationaldirektoren aller Missionswerke stimmen dann einmal im Jahr darüber ab, welche armen Ortskirchen mit welcher Summe aus dieser Kollekte unterstützt werden. Jeder Direktor hat bei dieser Verteilung eine Stimme: Sie zählt aus einem reichen Land genauso viel wie die Stimme aus einem armen Land.

Oft genug sind die unter-stützten Diözesen in Krisenre-gionen die einzige Hilfe und Hoffnung für die Menschen – und nicht allein für Christen.

2014 konnte missio diese größte Solidaritätsaktion der Katholiken weltweit mit 3 878 795 Euro unterstützen. Die Spenden werden für die pa-storale, soziale und interreligi-öse Arbeit, die Infrastruktur so-wie die Ausbildung von Laien, Priestern und Ordensleuten in den weltweit benachteiligten Bistümern benötigt.

Mit dem Stichwort „Sonn-tag der Weltmission“ sind Spenden auf das missio-Spendenkonto möglich: Pax Bank eG, Konto-Nr. 122 122, BLZ 370 601 93, IBAN DE23 3706 0193 0000 1221 22

Was ist der Monat der Weltmission?

Zur Sache

Glaube, der Lebensfreude ausstrahlt: Hochzeit in der katholischen Maria Kirche in Kanisa La Bikira. Die Bene-diktiner gründeten diese Missionsstation 1894. Foto: missio / Hartmut Schwarzbach

Das sind beeindruckende Zeugen ihres Glaubens: die Christen aus Tansania, die in dieser Sonderbeilage vor-gestellt werden. Trotz aller wirtschaftlicher und sozialer Widrigkeiten leben und feiern sie ihren Glauben.

Egal ob in Stammestra-ditionen verhaftet oder mit islamischem Terror konfron-tiert, verlieren sie nicht ihre Zuversicht und stehen zu ihrem Glauben an den drei-faltigen Gott. In ihrer Arbeit setzen sie auf gute Erziehung und Bildung. Sie suchen das Gespräch mit allen Menschen guten Willens – über die Reli-gionsgrenzen hinweg.

„Verkündet sein Heil von Tag zu Tag“ – dieses Wort aus Psalm 96 (Vers 2) ist für sie nicht nur eine leere Floskel, es ist Auftrag für den Alltag.

Das Psalmwort steht als Motto über der missio-Aktion zum Monat der Weltmission. Das Internationale Katho-lische Hilfswerk eröffnet die Aktion in diesem Jahr im Bis-tum Dresden-Meißen und so gibt es auch schon in diesem Jahr – bevor 2016 der 100. Katholikentag in Leipzig gefei-ert wird – ein buntes Glau-bensfest im derzeit vakanten Bistum.

Lassen Sie uns gemeinsam mit den afrikanischen Gästen feiern und Gottes Botschaft wieder neu in die Welt tragen!

Ihre Redaktion

Lust auf mehr

Tag des HerrnImpressum

Sonderausgabe der katholischen Wochenzeitung Tag des Herrn Herausgeber: MissioRedaktion: Johannes Seibel (v.i.S.d.P.)Titelfoto: Hartmut SchwarzbachVerlag: St. Benno Buch und Zeitschriften Verlagsgesellschaft mbH Leipzig; Geschäftsführer: Michael Birkner, Christiane VölkelLeserservice / Anzeigen: Maria KörnerAnschrift: Stammerstraße 11, 04159 Leipzig, Tel. 03 41/ 4 67 77 12, E-Mail: [email protected], Internet: www.tag-des-herrn.deDruck: Verlagszentrum Rhein Main GmbH & Co. KG, Ale-xander-Fleming-Ring 2, 65428 Rüsselsheim

Diözesanadmi-nistrator An-dreas Kutschke

missio-Prä-sident Prälat Klaus Krämer

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Gläubig, aber bitterarmTansania – jenseits von Safari und Tropenparadies

Von Bettina Tiburzy

Kilimanjaro, Serengeti, Sansi-bar: Diese Sehnsuchtswörter prägen das Afrikabild Vieler.

Tausende Besucher strömen jedes Jahr ins Land. Es gilt als eines der stabilsten auf dem Kontinent. Tansania ist aber auch bitterarm. Auf dem Index der menschlichen Entwicklung (HDI) nimmt es nur Rang 159 unter 187 Staaten ein. Die Mehrheit der 49 Millionen Ein-wohner lebt als Selbstversorger auf dem Land. Die Infrastruk-tur ist extrem schlecht. Es gibt kaum Straßen. Das staatliche Gesundheitssystem ist maro-de, der Bildungsstand sehr niedrig. Gut bezahlte Arbeit ist rar. Selbst vom Tourismus, der zu den wichtigsten Einkom-mensquellen Tansanias gehört, profitieren nur wenige.

In Tansania leben 130 verschiedene Volksgruppen mit ihren unterschiedlichen Traditionen und Religionen. 30 bis 40 Prozent der Einwohner gehören zu den Christen. Ähn-liche Schätzungen gelten für die Muslime. Darüber hinaus gibt es Anhänger traditioneller Religionen.

Auf Sansibar gehören etwa 98 Prozent der Bewohner dem Islam an. Die Christen sind eine kleine Gruppe. In jüngster Zeit haben dort die traditionell toleranten Beziehungen zwi-schen Christen und Muslimen

gelitten. Radikale Islamisten verübten Anschläge auf Chris-ten und auf moderate Muslime.

Trotz aller Schwierigkeiten engagiert sich die katholische Kirche Tansanias mit ihren rund 14 Millionen Mitgliedern stark in sozial-pastoralen Initia-

tiven. Sie betreibt Gesundheits-zentren und unterhält viele der besten Schulen im Land, die auch von Angehörigen anderer Religionen besucht werden. So trägt die Kirche maßgeblich zu einer friedlichen Zukunft Tansanias bei.

Persönlich

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Den Armen Hoffnung schen-ken, ihnen Mut machen und als Anwalt für ihre Rechte kämpfen – so beschreibt Weih-bischof Method Kilaini sein per-sönliches Lebensziel. Deshalb engagiert sich der Seelsorger

seit vielen Jahren in der kirch-lichen Kommission Justitia et Pax in Tansania und weltweit. Kilaini will mitwirken, dass Fragen der Menschenrechte, insbesondere der Armen, in Gesellschaft und Politik bera-ten werden – und dass Kirche hierzu eindeutig Position bezieht. Als Weihbischof von Bukoba sieht er zudem eine wichtige Aufgabe darin, die Idee der Kleinen Christlichen Gemeinschaften zu stärken und weiterzuentwickeln. Ihnen räumt der 67-Jährige höchste pastorale Priorität im ostafri-kanischen Land ein.

Kleine Christliche Gemein-schaften bestehen durch-schnittlich aus acht bis zwölf Familien in einem Viertel oder Dorf. Sie bilden jeweils eine Art kleine lokale Kirche, die Basis der lebendigen Kirche in Tansania insgesamt sind. In den Gemeinschaften finden Menschen sozialen Schutz. Weihbischof Kilaini, der Philo-sophie und Theologie studierte und in Rom in Kirchenge-schichte promovierte, wurde 1972 zum Priester geweiht. Von 2000 bis 2009 war er Weihbischof der Hauptstadtdi-özese Dar es Salaam, seit 2010 ist Kilaini Weihbischof in seiner Heimatdiözese Bukoba. Ihn trägt die weltweite Solidarität der Christen. „Das beflügelt mich“, sagt er.

Sie möchten für Weihbischof Method Kilaini spenden? Dann geben Sie „VCP15004” als Verwendungszweck an. Spendenkonto: IBAN DE23 3706 0193 0000 1221 22Pax-Bank eG, Konto 122 122, BLZ 370 601 93

Wo das Herz der Kirche pulsiert

missio-Redakteurin Bettina Tiburzy hat das vielfältige seel-sorgerische Engagement der katholischen Kirche in Tansania für den Monat der Weltmission im Bild festgehalten. Die sechs Filme stehen zum Anschauen und Herunterladen auf der

Internetseite www.missio-hilft.de/wms-filme bereit. Sie kön-nen während Veranstaltungen zum Monat der Weltmission oder zu anderen Anlässen genutzt werden. Jeder kann die Filme auch auf seiner eigenen Internetseite kostenlos ein-binden. Der Einführungsfilm heißt „Tansania – jenseits von Safari und Tropenparadies“. Die anderen Videos erzählen spannende Geschichten vom interreligiösen Dialog auf Sansibar, davon, wie Massai in ihrer Tradition gefangen sind, wie ein kirchliches Projekt von HIV und Aids betroffenen Men-schen hilft oder von der Arbeit einer Katechetin. Nicht zuletzt

lädt der missio-Gebetsfilm 2015 zum Nachdenken über das bi-blische Leitwort des Monats der Weltmission ein: Was bedeutet „Gottes Heil verkünden“ heute?

Die Filme sind zusätzlich auch als DVD „Tansania – jenseits von Safari und Tropenparadies“ kostenfrei auf www.missio-onlineshop.de unter Bestell-Nr. 0191215 erhältlich.

Die Kirche Tansanias in sechs missio-VideosFilm ab

Eine katholische Schule auf der Insel Sansibar, die auch bei muslimischen Familien sehr beliebt ist: Schwester Anna Makundi leitet die Francis Maria Libermann Schule. Foto: missio / Hartmut Schwarzbach

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Bibel-Teilen als ChanceUlrich Clausen ist Referent der missio-Diözesanstelle in Dresden-Meißen

Glauben, leben, geben – dieser Dreischritt gehört zum Mar-kenzeichen des Internationalen Katholischen Missionswerkes missio. „Das macht sehr schön deutlich, was mit dem Engage-ment der missio-Diözesanstelle erreicht werden soll: Wir wollen zu einer Gebets-, Lern- und Solidargemeinschaft weltweit werden“, sagt Ulrich Clausen, missio-Diözesanreferent im Bis-tum Dresden-Meißen. Tansania, der Schwerpunkt im diesjäh-

rigen Monat der Weltmission, ist Ulrich Clausen nicht unbekannt. „Unsere Jugendseelsorge pflegt eine eigene Partnerschaft nach Tansania zur Diözese Geita im Norden des Landes. Zwischen den Jugendgruppen entstehen immer wieder Kontakte und Beziehungen“, so der Referent. „Eine weitere weltkirchliche Be-sonderheit im Bistum Dresden-Meißen ist sicher, dass wir di-rekte Nachbarbistümer in Tsche-chien und Polen haben. Da gibt es vor allem in den grenznahen Gemeinden enge Beziehungen. Hilfe wird auf diese Weise prak-tisch erlebbar“, so Clausen. Der missio-Diözesanreferent ist auch Ansprechpartner, wenn sich Pfarrgemeinden oder Gruppen im Bistum für den Aufbau klei-ner christlicher Nachbarschafts-gruppen interessieren, die sich von entsprechenden kirchlichen Erfahrungen aus Afrika oder Asien inspirieren lassen wol-

len. „Bibel-Teilen als Chance für Pfarrgemeinden“ heißt das Leitwort dieser Arbeit.

Ein Satz motiviert Ulrich Clausen besonders für seine Arbeit: „Am Reich Gottes mit-wirken.“

Die missio-Diözesanstelle ist Teil der Pastoralab-teilung des Bischöflichen Ordinariates in Dresden, die von Elisabeth Neuhaus gelei-tet wird. Sie ist missio-Diöze-sandirektorin.

Kontakt: missio-Diözesanstelle im Bistum Dresden-Meißen, Ulrich Clausen, Käthe-Kollwitz-Ufer 84, 01309 Dresden; 03 51 / 3 36 47 05; www.missio-hilft.de/dresden

Warum ich bei missio arbeite? Als jemand, der aus der DDR mit ihren geschlossenen Grenzen kommt, schät-ze ich besonders die Fülle des Glaubens weltweit. Dieser in-kulturierte Glaube als Ausdruck der Frohen Botschaft fasziniert mich. Ob Jesuit Pater Sebastian Painadath aus Indien mit der Suche nach dem Göttlichen im Hinduismus oder Pfarrer Clement Apengnuo in Ghana mit seinem Friedensengage-ment oder Schwester Halaria mit ihrem Einsatz für Kranke und Notleidende – das sind für mich die heutigen Glaubens-zeugen. Auch die Kraft, mit der der Glaube in vielen Gegenden der Welt gelebt wird, ist ein wahrer Glaubensquell für mich. Es entsteht eine Weite, die eine vollkommen neue Sicht auf den Glauben eröffnet. Insbesondere die Begegnungen, die durch missio möglich geworden sind, bereichern mich. Ulrich Clausen

Meinung

Weltkirche in Radibor: 2010 war die indische Tanzgruppe Nartyarpan zum Monat der Weltmission zu Gast. Der heutige Domkapitular und damalige Pfarrer Stephan Delan empfing sie. Foto: Bistum Dresden-Meißen

Persönlich

Als Prior der Benediktiner-Ab-tei in Ndanda ist Pater Sylvanus Kessy ständig in Bewegung. Er kümmert sich um die Lei-tung und Finanzierung vieler Projekte der Abtei, die vor über hundert Jahren von deutschen Missionaren im Süden Tansa-nias gegründet wurde. Gleich-zeitig ist er für rund 14 000 Katholiken und 50 Kleine Christliche Gemeinschaften in dieser Region Gemeindepries-ter – und das auf einer Fläche halb so groß wie München.Bis heute ist Ndanda mit Kin-dergärten, Haushaltsschulen, Werkstätten und einem ange-schlossen Krankenhaus Motor für die Entwicklung der gesam-ten Region. Auch ein Projekt, in dem HIV-positive Menschen betreut werden, von missio unterstützt, gehört dazu.

Eines der größten Pro-bleme in Tansania stellt für den 49-Jährigen das schlechte staatliche Bildungssystem dar. So unterhält die Abtei zwölf Montessori-Kindergärten, in denen die Kinder schon von klein auf lesen, schreiben und rechnen lernen. „In meinen Gemeinden gibt es mehr als 500 Kinder, die wir in un-seren Kindergärten betreuen“, erzählt der Prior. „Doch nach einem Jahr auf einer staatli-chen Grundschule ist das alles wieder weg“, berichtet er. Deshalb möchte Pater Sylvanus langfristig kirchliche Grund-schulen aufbauen, um die Bildungsqualität zu steigern. Ein besonderes Anliegen ist ihm zudem, den Kindern täg-lich ein Essen anbieten zu kön-nen. „Die Kinder haben eine bessere Zukunft verdient“, ist das Credo des Ordensmannes.

Sie möchten für Pater Sylva-nus Kessy OSB spenden? Dann geben Sie „VCP15009” als Verwendungszweck an. Spendenkonto: IBAN DE23 3706 0193 0000 1221 22Pax-Bank eG, BLZ 370 601 93

Prior, Seelsorger, Visionär

In allen Diözesen gibt es An-sprechpartner für die welt-kirchliche Arbeit vor Ort. Die missio-Diözesanreferenten tragen die Weltkirche in das Bewusstsein der Gläubigen. Sich als einen Teil der Weltkirche zu fühlen und die darin liegenden Chancen zu nutzen, ist eine der zentralen Herausforderungen für die Kirche von morgen. Bunt sind die Angebote der missio-Diözesanstellen. Es gibt unter anderem Informations-, Kultur- und Begegnungsange-bote während des Monats der Weltmission, Seminarangebote, Kurse, Lobbyarbeit, Kinder- und Jugendaktionen, Musik, Tanz,

Begegnungsreisen, Prakti-ka, Spendertreffen und ganz individuelle Angebote. Darüber hinaus sind die missio-Diöze-sanreferate und die Weltkirche-Referate Ansprechpartner für Fragen rund um das Thema Pro-jektpartnerschaft, für die Ent-wicklung einer Spiritualität der Solidarität, bei der kritischen Reflexion der eigenen Arbeit, für Angebote zur Vorbereitung des Sonntags der Weltmission, für Gäste aus der Weltkirche sowie für die Vermittlung von Referenten.

Die missio-Diözesanstelle im Erzbistum Berlin ist derzeit nicht besetzt.

Hintergrund

missio-Diöze-sandirektorin Elisabeth Neu-haus

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Benefizkonzert „Hear my soul“Patricia Kelly trifft Judy Bailey und den Ndanda Mission Choir am 10. Oktober in der Dresdner Dreikönigskirche

Von Johannes Seibel

Patricia Kelly kommt nach Dres-den. Sie trifft dort Judy Bailey und ihre Band. Und dann gesellt sich noch der Ndanda Mission Choir aus Tansania dazu. Ein außergewöhnliches musika-lisches Rendezvous verspricht ihr Benefiz-Konzert „Hear my Soul“ zu werden.

missio Aachen und das Bistum Dres-den-Meißen laden zur Eröffnung des „Monats der Weltmission“ gemein-sam zum Benefizkonzert „Hear my Soul“ ein. Neben Patricia Kelly und Judy Bailey wird am 10. Oktober um 19.30 Uhr auch der Ndana Mission Choir in der Dreikönigskirche Dres-den (Hauptstraße 23) zu hören sein.

Patricia Kelly ist nicht allein eine Musikerin, die im wahrsten Sinne

des Wortes die Seelen der Menschen berührt – sie ist auch Glaubenszeu-gin in der gleichnamigen Wander-ausstellung „Ihr seid das Licht der Welt“ von missio Aachen. Doch sie kennt auch die dunklen Seiten des Lebens. Als Mitglied der „Kelly Fami-ly“ erlebte sie alle Erfolge, die man sich wünschen darf.

„In dunklen Momenten bin ich Gott begegnet“

Doch eine Krankheit zwang sie zu einer Auszeit. Monatelang war sie ans Bett gefesselt. „In diesen dunk-len Momenten bin ich Gott begegnet. Und ich habe erfahren, dass ich vor ihm auch schwach sein darf“, sagt Patricia Kelly. „Heute sehe ich die Krankheit als ein Geschenk Gottes, auch wenn das hart klingt. Denn ich habe körperlich sehr gelitten.“ Jetzt kann sie alle diese Erfahrungen des

Lebens, des Glücks und der Sorgen, des Glaubens und der Leere, die sie auch schon erlebt hat, in ihre Musik legen. Neben ihrer Arbeit als Musike-rin setzt sie sich auch für die Anlie-gen von Ordensleuten ein, die sich in Afrika und Deutschland für die Ärmsten der Armen engagieren. „Für mich sind diese Ordensleute Lichter, die Menschen zu Gott bringen kön-nen“, sagt die Musikerin.

Das Licht Gottes zu den Menschen bringen: In einem Kirchenchor in Barbados entdeckte die in London geborene Musikerin Judy Bailey als Jugendliche ihre Leidenschaft für den Lobpreis Gottes. Seitdem bringt sie Gebete zum Klingen: egal ob mit Pop, Rock, Reggae oder afrika-nischen Rhythmen. Zusammen mit ihrer Band tritt sie regelmäßig bei christlichen Großveranstaltungen – unter anderem bei den Weltjugend-tagen in Köln, Sydney und Rio – auf.

Wenn Missionsbenediktiner singen

Zwölf Mönche, Schwestern und Laien des „Ndanda Mission Choir“ aus dem Kloster der Missionsbene-diktiner in Ndanda bringen afrika-nische Glaubensfreude nach Dres-den. Benediktinerpater Christian Temu leitet den Chor. Übrigens: Auch für die Missionsbenediktinerin Schwester Raphaela Händler, wie Patricia Kelly eine missio-Glau-benszeugin und Gast zum Monat der Weltmission, ist dieses Kloster Heimat.

Zwischen den Stücken stellt Mo-derator Andreas Fritsch, Hessischer Rundfunk, in Kurzfilmen oder Ge-sprächsrunden Gäste aus Tansania vor, die über ihr Leben als Christen berichten. Der Erlös des Konzertes

ist für ein Hilfsprojekt in Tansania bestimmt.

Internet-Tipp: www.missio-hilft.de/glaubenszeugen

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Drei Fragen an Sängerin und mis-sio-Glaubenszeugin Patricia Kelly:

Frau Kelly, was fällt Ihnen als erstes ein, wenn Sie an Afrika denken?

Fröhlichkeit und Traurigkeit. Ich se-he das Bild von lachenden Kindern und von hungernden Kindern. Ei-nerseits lehrt uns dieser Kontinent, dass Glücklichsein nicht mit Besitz zusammenhängt und andererseits führt er uns vor Augen, wie kata-strophal extreme Armut ist.

Musik ist eine Ausdrucksform des Glaubens. Ergänzen Sie bitte den Satz: „Mein Glaube wäre ohne Musik ….“

…ein mit Ketten verschlossener Schatz.

missio fordert mit dem Monat der Weltmission Frieden und das Ge-spräch der Religionen weltweit. Was ist Ihre Friedensbotschaft?

Frieden ist ein nicht kaufbares Gut. Er beginnt meiner Meinung nach in uns und in unserem kleinen Um-feld. Es ist nicht immer einfach, mit sich selbst und anderen in Frieden zu sein. Gott ist für mich die Ant-wort. Unsere Aufgabe ist es, in ihm zu bleiben, denn nur er kann den vollkommenen Frieden schenken.

Interview

Patricia Kelly (linkes Bild) möchte die Zuhörer in Dresden mit ihrer Musik berühren und von ihrem Glauben reden. Judy Bailey und Band bringen mit ihren Karibik-grooves die Dreikönigskirche in Bewegung. Fotos: missio / Hartmut Schwarzbach

Glaubensfreude, die ansteckt: der Ndanda Mission Choir aus Tansania. Foto: Privat

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missio ist inspirierendAyline Plachta ist missio-Diözesanreferentin im Bistum Erfurt

„Die Art der Menschen in Afrika, Asien und Ozeanien, solidarisch, gastfreundlich und einfach gern christlich zu sein, kann uns auf der Suche nach neuen Strukturen für unser Bistum Erfurt helfen, eine neue inspirierte und inspirierende Art Kirche zu sein.“ Das sagt Ayline Plachta. Sie ist im Bistum Erfurt missio-Diözesan-referentin.

An der „guten Arbeit von missio“ gefällt ihr, dass das katholische Hilfswerk seine Partner im Süden der Welt stär-kt, sich in Afrika und anderen Kontinenten für „eine Verbes-serung der Lebensumstände von Familien in Not, Christen in Bedrängnis und der gesamten Gesellschaft einsetzt, wo andere Organisationen nicht sind“ – oder eben der Staat bei diesen Aufgaben versagt. Zwar sind nur höchstens sechs Prozent der Bevölkerung in Thüringen Christen, aber viele von ihnen fühlen sich mit der Kirche in al-

ler Welt verbunden. Aktionstage der weltkirchlichen Werke wie der Sonntag der Weltmission oder der Afrikatag von missio „sind in vielen Gemeinden fest verankert und werden durchaus engagiert durchgeführt“, so Ayline Plachta. Daneben bauen ehrenamtliche lokale Initiativen durch persönliche Kontakte, beispielsweise Patenschaften, zu Orten, Schulen oder Kir-chengemeinden in Tansania oder Uganda auf. Ein Freiwilli-genaustausch führt Thüringer nach Indien oder Äthiopien. „In der jüngeren Generation ist die Zahl der Auslandsfreiwilligen, die mit guten Erfahrungen zurückkehren, erfreulich“, berichtet Plachta.

Die Arbeit der Weltkirche ist im Bistum Erfurt möglicher-weise noch nicht so verankert wie in größeren deutschen Bistümern, aber das lässt sich auch als Chance begreifen. „Der weltkirchliche Bereich lässt sich

so durch persönlichen Einsatz weiter und neu aufbauen“, sagt die missio-Diözesanreferentin. Dabei kommt ihr auch die aus-gesprochene Willkommensmen-talität der Thüringer zugute. „Unsere Gäste aus aller Welt werden auch schon einmal mit Eichsfelder Spezialitäten empfangen oder der Pfar-rer kocht selbst für seine Gä-ste“, so Plachta.

Ayline Plachta kann das komplette Angebot von missio für ein Engagement für die Weltkirche vermitteln, zwei Initiativen seien aber besonders genannt: Sogenannte Werkwochen wenden sich an Studieren-de in Vorbereitung auf den pastoralen Dienst. Sie bieten einen Einblick in verschiedene Kontexte und Fragestellungen der Ortskirchen in Afrika, Asien, Ozeanien oder Lateinamerika. Beantwortet werden Fragen rund um das Thema Weltkirche. Außerdem verbindet die missio-Diözesanstelle im Pilgerland Thüringen bei Interesse Kinder-, Jugend-, Frauen-, Männer-, und Bistumswallfahrten traditionell mit missio-Aktionen.

Verantwortlich für die weltkirchlichen Aufgaben im Bistum Erfurt ist Domkapitular und missio-Diözesandirektor Christoph Hübenthal.

Kontakt: missio-Diözesanstelle Bistum Erfurt, Ayline Plachta, Regierungsstraße 44a, 99084 Erfurt; Tel. 03 61 / 6 57 23 45; www.missio-hilft.de/erfurt

Father Anthony Makunde aus Tansania auf der Jugendwallfahrt im Mai 2015 im Bistum Erfurt. Er erklärt gerade den Lebensbaum. Ich bin, weil du bist: Gemeinschaft macht stark und trägt. Foto: Bistum Erfurt

Persönlich

2001 wagte Pfarrer Georg Aßmann den Schritt vom Niederrhein ins Massailand. Seitdem ist er der erste Pfarrer der St. Josef-Gemeinde in Landanai, im nördlichen tan-sanischen Bundesland Manya-ra. Die Katholiken sind dort in der Minderheit, die einzelnen Stationen der Gemeinde lie-gen weit voneinander ent-fernt. Doch das sind nicht die einzigen Herausforderungen: Die auf dem Gemeindegebiet liegenden Halbedelstein-Mi-nen verheißen schnelles Geld und locken viele Menschen an. Katastrophale Arbeits-bedingungen und spärliche Erträge lassen sie aber verar-men und nach Drogen greifen. Wasserknappheit sorgt für Spannungen zwischen Vieh-hirten und ansässigen Bauern.

Eines der größten Probleme aber ist die fehlende Bildung. In der traditionell von „Er-zählkultur“ geprägten Lebens-weise der Massai wird auf schulische Ausbildung wenig Wert gelegt. Daher liegt ihm die 2003 gegründete Schu-le für ältere Massai-Jungen besonders am Herzen. Dort ist er Direktor. Viele Schüler konnten ihr Abitur machen, einen Beruf ergreifen. „Meine Motivation sind unsere Schü-ler“, sagt Aßmann. Sie seien fleißig, wissbegierig und inte-ressiert an religiösen Fragen. „Für mich sind diese Stunden, in denen wir uns mit dem Glauben auseinandersetzen, ein Geschenk“, sagt Aßmann, der 1985 zum Priester geweiht wurde. Mit anderen zusam-men das Christsein leben ist für ihn zentral.

Sie möchten für Pfarrer Georg Aßmann spenden? Dann geben Sie „VCP15008” als Verwendungszweck an. Spendenkonto: IBAN DE23 3706 0193 0000 1221 22Pax-Bank eG, Konto 122 122, BLZ 370 601 93

Schüler sind seine Motivation

Warum ich bei missio arbeite? Ich darf ein sehr positives Bild von Kirche und Menschen erle-ben, die gern glauben und aus-strahlen, dass Christus ihre Mit-te ist. Das hat mir zu einer neu-en Sichtweise auf den Schatz und die Kraft des persönlichen und gemeinschaftlichen Christ-seins verholfen. Von anderen zu lernen, macht mich reich. Ein weltweit positives Bild von Kirche zu erleben und es hier in Ostdeutschland weiterzugeben, wo viele Menschen nicht christ-lich sozialisiert und skeptisch sind, ist für mich wichtig. Auch als Hauptamtliche kann ich hie-raus viel lernen, um zu helfen,

Kirche neu zu gestal-ten. Ich freue mich da-rauf, noch mehr Menschen und Kulturen zu erleben. In ihrer Vielfalt wird mir bewusst, dass uns etwas verbindet und dass ich im Glauben überall auf der Welt zu Hause sein kann. Der Schritt in die Welt lässt mich über den eigenen Tellerrand blicken und macht die eigenen Sorgen klein. Ayline Plachta

Meinung

missio-Diö-zesandirektor Christoph Hü-benthal

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Frauen als RückgratMaria Faber ist missio-Diözesanreferentin im Bistum Magdeburg

Ökumenische Frauengruppen prägen die weltkirchliche Ar-beit im Bistum Magdeburg.

Wer die Kirche aus Afrika, Asien oder Ozeanien zu sich nach Hau-se ins Bistum Magdeburg holen möchte, der ist bei Maria Faber genau richtig. Die Referentin für „Pastoral in der Einen Welt“ im Bischöflichen Ordinariat ver-mittelt unter anderem Projekt-partner, Aktionen und Anliegen von missio Aachen ins Bistum hinein. Maria Faber ermöglicht Begegnungen mit missio-Pro-jektpartnerinnen wie Therésè

Mema aus dem Kongo oder lotst den missio-Truck ins Bistum, der mit einem Computerspiel jeden Besucher in die Rolle eines Flüchtlings schlüpfen lässt. So ist die missio-Diözesanreferentin Ansprechpartnerin für alle, die sich für die Arbeit von missio engagieren möchten. Daneben organisiert sie Weiterbildungen oder vermittelt Referenten.

In Sachsen-Anhalt sind vier von fünf Menschen konfessions-los. Von 2,2 Millionen Ein-wohnern gehören lediglich 15 Prozent einer christlichen Kirche oder Gemeinschaft an, davon

vier Prozent der katholischen Kirche. „Diese Situation ist eine weltkirchliche Besonderheit“, so Faber. Gäste aus Afrika, Asien oder anderen Kontinenten seien oft verwundert, dass es zwar viele Kirchen gebe, aber wenige Kirchenbesucher.

Der Einsatz für die Kirche in aller Welt ist im Bistum dennoch hoch. „Das zeigen die verhält-nismäßig hohen Kollekten zu den jeweiligen Jahresaktionen der Hilfswerke“, so Faber. Dabei seien die Ökumenischen Frauen-gruppen ein Rückgrat der welt-kirchlichen Arbeit. Das komme etwa beim „Weltgebetstag der Frauen“ oder bei der Beteili-gung an der Frauengebetskette von missio zum Tragen. „Sie engagieren sich für das Thema einer nachbarschaftlichen und partnerschaftlichen Kirche mit einer weltkirchlichen Perspek-tive“, erklärt Faber, die auch Geschäftsführerin der Bischöf-lichen Fachkommission „Gerech-tigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung“ ist.

Die Gesamt-verantwortliche für Weltkirche im Bistum Magdeburg ist missio-Diöze-sandirektorin Dr. Friederike Maier, Leite-rin Pastoral in Kirche und Gesellschaft.

Kontakt: missio-Diözesanstelle, Maria Faber, Max-Josef-Metzger-Straße 1, 39104 Magdeburg; Tel. 03 91 / 5 96 11 95; www.missio-hilft.de/magdeburg

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Maria Faber mit Helfern am missio-Truck in Magdeburg. Dort informiert das katholische Hilfswerk über Flucht-ursachen und Migration. Foto: Bistum Magdeburg

Persönlich

Jocelyne Rwechungura lebt in zwei Welten. Als Angestellte einer großen Bank in Dar-es-Salaam berät sie Privatkunden, in ihrer Freizeit ermutigt sie junge Menschen, ein Leben nach den Werten des Evangeli-ums zu führen. Rwechungura ist aktives Mitglied von „Rafiki Kristu – Christus ein Freund“, einer katholischen Jugend-organisation für Kinder und Jugendliche, die ihnen die Lehre des Evangeliums näher

bringt. „Junge Menschen sind durstig nach Wissen über ihren Glauben. Doch nur wenige sind für sie da, um ihnen Antwor-ten auf ihre Fragen zu geben“, erklärt die 33-Jährige. Sie organisiert Ausflüge, „Rafiki Kristu-Workshops“, hält Vorträ-ge. Das ist nicht immer einfach, denn es mangelt an finanzi-ellen Mitteln. „Ich würde gerne Projektoren, Kameras, Filme und Poster bei meiner Arbeit einsetzen“, berichtet Rwechun-gura. Sie nutzt besonders die sozialen Medien, um junge Menschen zu erreichen und steht ihnen mit Rat zur Seite.

Jocelyne Rwechungura machte 2005 einen Abschluss in Bankwesen am Institut für Finanzmanagement in Dar-es-Salaam. Sie steht für ethisches Wirtschaften. Fünf Jahre lang arbeitete sie als Freiwillige beim „FAITA-TRUST“, der Re-gierungen und Organisationen in Antikorruptionsprojekten und guter Regierungsführung berät.

Ihre Leidenschaft aber ist die christliche Kinder- und Ju-gendarbeit. „Meine Freude und Zufriedenheit, die aus dieser Arbeit erwächst, ist unbezahl-bar“, erklärt sie.

Sie möchten für Jocelyne Rwechungura spenden? Dann geben Sie „VCP15006” als Verwendungszweck an. Spendenkonto: IBAN DE23 3706 0193 0000 1221 22Pax-Bank eG, BLZ 370 601 93

Einsatz für junge Menschen

Warum ich bei missio arbeite? Johannes XXIII. benannte drei „Zeichen der Zeit“, durch die Gottes Geistkraft die Kirche selbst leitet, zum Dialog he-rausfordert und missioniert: die Arbeiterfrage, die Frauenfrage, die Entkolonialisierung der Völker (aus der die Globalisie-rungsfrage wächst). Durch den Kontakt mit den missio-Projekt-partnerinnen bekommen die „Zeichen der Zeit“ ein Gesicht. Sie sind Zeuginnen dafür, dass Auferstehung tatsächlich eine Lebenskunst ist, aufrecht stehen im hier und heute. Es berührt mein Innerstes, wenn Therésè Mema aus dem Bistum Bukavu im Kongo bei einem Workshop auf unserer Frauenwallfahrt da-von spricht, wie in ihrem Land Familien von Milizen von ihrem Land durch brutalste Folter und Vergewaltigung als sexuel-lem Terror vertrieben werden. Therésè spricht davon, dass

stünd-lich 50 Frauen verge-waltigt wer-den – und sie tagtäg-lich in ihren

Trauma-Zentren die Geschich-ten der Frauen hört. Sie sei so dankbar, dass missio durch die Spenden aus Deutschland ihre Arbeit unterstützt und sie fühlt sich im Fürbittgebet täglich mit uns verbunden. Therésè sprüht, trotz aller Schwere, vor Lebens-kraft und sie hofft jeden Tag neu auf das Wunder des Friedens und wir beten gemeinsam ein Vaterunser, jede in ihrer Mut-tersprache. Diese Begegnungen sind für mich ein Geschenk, sie sind der Reichtum meiner Arbeit für missio. Maria Faber

Meinung

missio-Diöze-sandirektorin Dr. Friederike Maier

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Ein Schnappschuss vom Reich GottesWie das missio-Aktionsplakat für den Monat der Weltmission entsteht

Von Johannes Seibel

In jedem Jahr zeigt das missio-Aktionsplakat ein Motiv aus dem jeweiligen Schwerpunktland, dass auf einer Recherchereise entsteht.

Jedes Jahr gestaltet missio ein Aktionsplakat, das die Geschichte mutiger Kirchenfrauen und Kir-chenmänner aus Afrika, Asien und Ozeanien erzählt – gleichsam ein Schnappschuss vom Reich Gottes.

Ein Blick sagt mehr als tausend Worte

Das Motiv für das Aktionsplakat entsteht jeweils auf einer missio-Recherchereise für den Monat und Sonntag der Weltmission. Dabei entstehen Bilder, Reportagen, Videos und Interviews, die Sie, liebe Lese-rinnen und Leser, in dieser Beilage des Tag des Herrn und in allen Ma-terialien zur missio-Jahreskampagne sehen, nutzen und weiterverbreiten können. Damit wird im wahrsten Sinne des Wortes ins Bild gesetzt, was die Partner des katholischen Hilfswerkes jahraus und jahrein in Afrika, Asien und Ozeanien für ihre Mitmenschen leisten. So können auch die Menschen in Deutschland einen unverstellten, realistischen Blick dafür bekommen, was diese jungen Kirchen an Bemerkens-wertem leisten.

Da in diesem Jahr Vertreter der Kirche in Tansania zum Monat und Sonntag der Weltmission in Deutsch-

land zu Gast sind, führte die Re-cherche missio-Redakteurin Bettina Tiburzy und den Fotografen Hartmut

Schwarzbach dieses Mal nach Tan-sania. Dabei entstand dann auch das Foto für das diesjährige Aktionspla-

kat der missio-Hauptkampagne mit Schwester Leah.

Tansanias Kirche heilt und tröstet die Armen und Benachteiligten. So lebt sie den Auftrag „Verkündet sein Heil von Tag zu Tag“ aus Psalm 96. Das ist die Botschaft des missio-Akti-onsplakats zum Monat der Weltmi-ssion.

Immer bei den Menschen: in Freude und Leid

Dafür steht Schwester Leah Kavug-ho (Porträt Seite 11), die links unten auf dem Plakat zu sehen ist. Sie teilt den Alltag mit den Massai in einem tansanischen Dorf nahe Arusha – alle Tage: Wenn Armut drückt, die Sorge um die Kinder auf der Seele lastet, wenn die Angst vor HIV/Aids umgeht, wenn das Wasser knapp ist, die Schulgebühren für die Töchter kaum aufzubringen sind, der Junge noch immer auf eine Lehrstelle hofft, wenn die Ernte spärlich ausfällt, wenn Kummer das Herz schwer macht, wenn es Grund gibt zur Hoff-nung, wenn Lachen und Trommeln von den kleinen Freuden des Alltags erzählen. Dann bricht mit Schwester Leah das Reich Gottes schon mitten in dieser Welt an. Sie ist eine von den vielen kirchlichen Mitarbeiterinnen weltweit, die in ihrem alltäglichen, treuen Dienst an den Armen die Heilszusage Gottes lebendig und wirksam werden lassen.

Frühere missio-Aktionsplakate sind im Internet zu sehen: www.missio-hilft.de/wms-plakat

• Staatsform: Präsidialrepu-blik – Tansania entstand aus Tanganyika und Sansibar, die sich 1964 zu einer Föderation zusammenschlossen.

• Hauptstadt: Dodoma• Regierungssitz: Dar-es-Salaam• Einwohner: 49 Millionen• Fläche: 945 087 qkm – gut

zweieinhalb mal so groß wie Deutschland

• Amtssprache: Kisuaheli – insge-samt gibt es 130 Volksgruppen mit fast ebenso vielen Sprachen.

• Religion: Je 30 bis 40 Prozent Christen und Muslime. Sansibar ist zu 99 Prozent muslimisch.

• Lokale Kaufkraft: 545 Euro pro Kopf und Jahr – 43 Prozent leben von weniger als 90 Cent pro Tag

Tansania in Zahlen

Hintergrund

Das diesjährige missio-Plakat zum Sonntag und Monat der Weltmission.

„Verkündet sein Heil von Tag zu Tag“ (Ps 96,2)

Sein Heil verkünden von Tag zu Tag. Seine Treue. Seine Güte.Die Hand halten und Mut machen.Erzählen von Gott, der die Armen liebt.Hoffnung weitersagen, die der Glau-be schenkt.

Sein Heil verkünden von Tag zu Tag.Einstimmen in dieses Lied,mit unserem Gebet,mit unserer Solidarität:als Partner, die verlässlich sind.Als Geschwister, im Glauben ver-bunden.

Sein Heil verkünden von Tag zu Tag.

Gebet

Meditation zum Aktionsplakat

Page 9: Sonderbeilage zum Monat der Weltmission 2015

Kirche Tansanias zu Hause erlebenVeranstaltungsauswahl rund um den Monat der Weltmission

Neun Christen aus Tansania besu-chen zum Monat der Weltmission Deutschland. Eröffnet wird die missio-Aktion vom 9. bis 11. Ok-tober im Bistum Dresden-Meißen. Danach reisen die tansanischen Gäste in die übrigen deutschen Bistümer.

Sie, liebe Leser des Tag des Herrn, sind herzlich eingeladen, diesen Botschaftern der Kirche Tansanias zu begegnen. Wo das in Ihrer Region möglich ist, entnehmen Sie bitte folgender Terminauswahl:

Bistum Dresden-MeißenFreitag, 9. Oktober• Crostwitz: Tansanische und sor-

bische Christen begegnen sich Wo: Pfarrei Crostwitz, Zeijlerstra-

ße 2 Wann: 13 – 20 Uhr Was: Besuch des Bischof Benno-

Hauses, Gottesdienst und Begeg-nung in der Pfarrei.

• Meißen: Tansanias Christen ler-nen die Ökumene kennen

Wo: Pfarrei Meißen, Kirchplatz 2a, Willsdruff

Wann: 13 – 20 Uhr Was: Kennenlernen der Evange-

lischen Akademie und Begegnung in der Außenstation Wilsdruff.

• Chemnitz: Salesianer führen zu sozialen Jugendbrennpunkten

Wo: Don Bosco Haus Chemnitz, Ludwig-Kirsch-Straße 13

Wann: 13 – 20 Uhr Was: Besuch des Beruflichen

Schulzentrums in Burgstädt und der offenen Kinder- und Jugend-arbeit im Don Bosco Haus Chem-nitz.

Samstag, 10. Oktober• Dresden: Flucht hautnah erleben

– und die Mauer der religiösen Intoleranz niederreißen

Wo: Schlossplatz Dresden Wann: 10.30 – 17 Uhr Was: Im missio-Truck kann jeder

in die Rolle eines Flüchtlings aus dem Kongo schlüpfen. Reißen Sie außerdem die Mauer der Intole-ranz mit ein. (Näheres auf Seite 14 und 15)

• Dresden: Hear my soul: Patricia Kelly, Judy Bailey & Band und der Ndanda Mission Choir

Wo: Dreikönigskirche Dresden, Hauptstraße 23

Wann: 19.30 Uhr Was: Benefiz-Konzert für die

Arbeit der Kirche Tansanias. (Nä-heres auf Seite 5)

Sonntag, 11. Oktober• Dresden: Pontifikalhochamt zur

Eröffnung des Monats der Welt-mission

Wo: Kathedrale des Bistums Dresden-Meißen mit Diözesanad-ministrator Andreas Kutschke,

Wann: 10.30 Uhr Was: Der Diözesanadministrator

des Bistums Dresden-Meißen und missio-Präsident Prälat Dr. Klaus Krämer eröffnen mit einem Pontifikalgottesdienst und den Gästen aus Tansania den Monat der Weltmission. Die musika-lische Gestaltung übernimmt der „Ndanda Mission Choir“ aus Tansania.

• Zwickau: Abendgottesdienst mit tansanischem Chor

Wo: Pfarrei St. Johann Nepomuk, Katharinenkirchhof 11

Wann: 18 Uhr Was: Abendmesse mit dem

„Ndanda Mission Choir“ aus Tan-sania.

Bistum MagdeburgMontag, 12. Oktober• Huysburg: „Ndanda Mission

Choir“ besucht Vespergebet Wo: Benediktinerpriorat Huys-

burg, Huy Ortsteil Huysburg, Huysburg 2

Wann: 17.30 Uhr Dienstag, 13. Oktober• Magdeburg: Benefizkonzert für

missio-Projektpartner in Tansania Wo: Kathedralkirche St. Seba-

stian, Magdeburg, Max-Josef-Metzger-Straße 1

Wann: 19.30 Uhr Mittwoch, 14. Oktober• Merseburg: missio-Gast Jocely-

ne Rwechungura berichtet über Frauenrechte in Tansania

Wo: Pfarrei St. Norbert, Merse-burg, Bahnhofstraße 14

Wann: 19.30 Uhr Was: Jocelyne P. Rwechungura

besucht die Katholische Frauen-gemeinschaft kfd und beteiligt sich an der Frauengebetskette.

Donnerstag, 15. Oktober• Magdeburg: missio-Gast Joce-

lyne Rwe-chungura besucht das Norbertus-Gymnasium

Wo: Norbertus-Gymnasium, Magdeburg, Nachtweide 77

Wann: 7 bis 13 Uhr Was: Jocelyne Rwechungura

begegnet Schülern des Norbertus-Gymnasiums und berichtet über das Leben von Jugendlichen in Tansania und feiert einen Schul-gottesdienst.

Freitag, 16. Oktober• Dessau-Roßlau: missio-Gast Joce-

lyne Rwechungura auf Schulbe-such

Wo: Liborius-Gymnasium, Dessau-Roßlau, Rabestraße 19

Wann: 8.30 – 15 Uhr Was: Gottesdienst und Begeg-

nung mit Schülern.

Sonntag, 18. Oktober• Schönebeck: missio-Gast Jocelyne

Rwechungura eröffnet Monat der Weltmission in St. Marien

Wo: Pfarrei St. Marien, Schöne-beck, Friedrichstraße 88

Wann: 9.30 Uhr Was: Gottesdienst mit dem

Caritas-Direktor Dr. Thomas Tho-rak – anschließend Begegnung.

Bistum ErfurtDienstag, 20. Oktober• Breitenworbis: Besuch von

Weihbischof Method Kilaini aus Tansania

Wo: Pfarrei St. Vitus, Breitenwor-bis, Kirchstraße 2

Wann: 18 Uhr Was: Weihbischof Method Kilaini

feiert in St. Vitus die hl. Messe. Gegen 19 Uhr Vortrag von Weih-bischof Kilaini, der berichtet, wie das Gemeindeleben in Tansania organisiert wird.

Mittwoch, 21. Oktober• Leinefelde-Worbis: Weihbischof

Method Kilaini besucht das Gym-nasium „Marie Curie“

Wo: Staatliches Gymnasium „Marie Curie“, Leinefelde-Worbis, Elisabethenstraße 23

Wann: 7.30 – 9 Uhr

• Bischofferode: Jugendabend mit Weihbischof Method Kilaini

Wo: Katholische Pfarrei Bischoffe-rode

Wann: 18.30 Uhr Was: Method Kilaini trifft sich mit

Jugendlichen.

Donnerstag, 22. Oktober• Heiligenstadt: Aktion für Religi-

onsfreiheit an der Bergschule mit Weihbischof Method Kilaini

Wo: Bergschule, Heilbad Heili-genstadt, Friedensplatz 5/6

Wann: 9 – 11 Uhr Was: Schüler reißen gemeinsam

mit Weihbischof Kilaini Mauern der Intoleranz ein – missio-Aktion für Religionsfreiheit weltweit. (siehe Seite 15 in dieser Beilage)

• Leinefelde-Worbis: Gottesdienst und Gemeindeabend mit Weihbi-schof Method Kilaini

Wo: Pfarrei, St. Nikolaus, Frie-densplatz 7

Wann: 19 Uhr Was: Weihbischof Kilaini feiert

eine Messe und spricht anschlie-ßend bei einem Gemeindeabend über das biblische Leitwort des Monats der Weltmission „Ver-kündet sein Heil von Tag zu Tag“ (Psalm 96,2).

Freitag, 23. Oktober• Breitenworbis: Weihbischof Me-

thod Kilaini besucht die Staatliche Regelschule

Wo: Staatliche Regelschule, Brei-tenworbis, Kasseler Straße 4

Wann: 9.30 – 11.55 Uhr Was: Weihbischof trifft drei

Schulklassen zum Gespräch.

• Etzelsbach: Besuch der Wallfahrts-kapelle St. Marien von Weihbischof Kilaini

Wo: Wall-fahrtskapelle St. Marien, Etzelsbach

Wann: 15 Uhr Samstag, 24. Oktober• Weißenborn-Lüderode: Vora-

bendmesse in St. Michael mit Weihbischof Kilaini

Wo: St. Michael, Weißenborn-Lüderode, Kirchstraße 5

Wann: 18 Uhr

Sonntag, 25. Oktober• Wingerode: Messe in St. Johannes

der Täufer zum Sonntag der Welt-mission mit Weihbischof Kilaini

Wo: St. Johannes der Täufer, Wingerode, Kirchstraße 2

Wann: 9 Uhr

Weitere Termine: www.missio-hilft.de/wms-veranstaltungen

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Page 10: Sonderbeilage zum Monat der Weltmission 2015

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Gefangen in der TraditionLeben beim Hirtenvolk der Massai

Von Bettina Tiburzy

Als Isina aus ihrem Dorf flieht, weiß sie, dass sie ihre Familie vielleicht nie wiedersehen wird. Doch daran denkt das Mädchen jetzt nicht. Sie will einfach nur weg von ihrem Vater und dem, was er für ihre Zukunft entschieden hat.

Eigentlich hatte Isina* mit ihrer Familie in Frieden gelebt. Ihr Vater ließ sie sogar zur Schu-le gehen. Gerade hatte die 13-Jährige die Grundschule beendet und wäre gerne auf eine weiterführende Schule gegangen. Doch für die meisten Massai-Mädchen bleibt das ein Traum. Und Träume haben in der Tradition der Massai keinen Platz.

Die Rolle für Frauen ist vorbestimmt. Sie versorgen die Familie, kochen, sammeln Feu-erholz, holen Wasser und ziehen nebenbei oft noch eine stattliche Anzahl von Kindern groß. „Die Frauen arbeiten sehr hart“, erzählt Schwester Leah. „Doch Mitspracherechte haben sie keine.“ Die 42-jährige Ordens-frau sitzt im Jeep und weist dem Fahrer den Weg. Der Wagen schliddert auf der matschigen Piste umher, rutscht schließlich zur Seite. „Wir werden es nicht ins Dorf schaffen“, sagt er. „Kein Problem, dann gehen wir zu Fuß“, meint Schwester Leah, greift ihre Tasche und nickt ihrer Mitschwester aufmunternd zu.

Schwester Leah Kavugho gehört zu den „Oblate Sisters of the Assumption“. Seit über zehn Jahren arbeiten sie mit den

Massai in entlegenen Dörfern des Erzbistums Arusha. Dort gibt es kaum Schulen und nur eine schlechte staatliche Ge-sundheitsversorgung. Ein Drittel der Massai in diesen Dörfern sind Christen. Es gibt sogar einige Massai-Katechisten. Die Schwestern haben Frauengrup-pen gegründet, unterstützen diese bei kleinen, Einkommen schaffenden Projekten, betrei-ben Kindergärten, Schulen und ein Ausbildungszentrum für Lehrer. Sie klären über Gesund-heitsrisiken auf, und wie wichtig es ist, die Kinder zur Schule zu schicken.

Nach der Grundschule kommt die Hochzeit

Gegen Ende ihrer Grund-schulzeit hatte Isina bemerkt, dass ihre Hochzeit kurz bevor-stand. Der Mann war so alt wie ihr Vater. Er hatte bereits zwei Ehefrauen und Kinder, die älter als Isina waren. Kinderehen sind bei den Massai häufig. Oft werden Mädchen im Alter zwi-schen elf und dreizehn Jahren beschnitten und kurz darauf vermählt. Dafür erhält der Brautvater Kühe und Geld.

Als Isina von der Heirat er-fuhr, rannte sie weg. Sie wollte zu den Schwestern, die ihr ge-sagt hatten, dass sie selbst über ihr Leben entscheiden könne.

Zu Fuß erreichen die Ordens-schwestern das Massai-Dorf,

Die Oblatenschwestern „Sisters Oblates of the Assumption“ arbeiten mit den Massai im Ngorongoro Distrikt in der Gemeinde Loliondo. In Wasso unterhalten sie das einzige Krankenhaus in der abgelegenen Region. Fotos: missio / Hartmut Schwarzbach

Persönlich

Eine der schönsten Aussichten Afrikas kann Pater Renatus Karumuna CSSp jeden Tag auf dem Weg zu seiner Kirche genießen: Kilimanjaro und Mount Meru. Der 47-Jährige leitet die Missionsstation Engikaret und ein angeschlos-senes Schulinternat im Norden Tansanias. Die meisten Schüler gehören zum Volk der Massai.

Seit 2009 leitet der Spirita-ner die Pfarrei Engikaret mit ihren sechs Außenstationen. Zuvor hatte er schon fünf Jahre mit einem Hirtenvolk in Äthiopien gearbeitet. Danach betreute er Flüchtlinge in Kigo-ma und engagierte sich in der Jugendarbeit.

Das Szenario am Fuße des Kilimanjaros erscheint auf den ersten Blick idyllisch, doch das Leben der Massai ist geprägt vom täglichen Kampf ums Überleben. Großfarmen und die Ausweitung der National-parks lassen den Lebensraum der Hirten und ihrer Viehher-den immer mehr schrump-fen. Weitere Probleme sind die Wasserversorgung, die fehlende Gesundheitsvorsorge und zu wenige Schulen. „Als ich sah, wie groß der Bedarf an Bildung unter den Massai war, beschloss ich, eine weiterfüh-rende Schule zu bauen“, so Pater Renatus. „Ich möchte den Massaikindern helfen, sich zu entwickeln, auch damit sie ihren Eltern helfen können.“

Eines hat der Ordensmann nach seiner Ankunft in Engika-ret schnell gelernt: Wie wichtig es ist, den Menschen zuzu-hören. Das schafft Vertrauen. „Heute rufen sie mich oft, da-mit ich ihre Kranken besuche und mit ihnen bete“, berichtet er. „Das bedeutet ihnen wirk-lich sehr viel.“

Sie möchten für Pater Renatus Karumuna CSSp spenden? Dann geben Sie „VCP15010” als Verwendungszweck an. Spendenkonto: IBAN DE23 3706 0193 0000 1221 22Pax-Bank eG, BLZ 370 601 93

Mission am Fuße des Kilimanjaro

Mathematikunterricht in der katholischen D’Alzon Secondary School in Chekereni Village. Hier werden Kinder der Massai unterrichtet.

Page 11: Sonderbeilage zum Monat der Weltmission 2015

11Persönlich

Aufgeben kommt nicht in Frage – da können die Probleme noch so groß sein. Schwester Leah Kavugho O.A. sucht stets nach einer Lösung, auch wenn ihre Arbeit für das Hirtenvolk der Massai oft an Grenzen stößt.

Seit über zehn Jahren setzt

sich die Oblatin für eine Ver-besserung der Lebenssituation in Massaidörfern im Erzbistum Arusha ein. Besonders Frauen und Mädchen haben es in den Gemeinschaften schwer. Man-che Mädchen werden mit zwölf Jahren mit wesentlich älteren Männern verheiratet. Schnell bekommen sie dann selbst Kinder. Diese Risikogeburten können tödlich enden.

Die Oblatinnen besuchen entlegene Massaidörfer und klären über gesundheitliche Gefahren auf – die Mütter-sterblichkeit sank so deutlich. Die Zahl der Kinderehen zu senken, ist ein weiteres wichtiges Ziel. „Bildung ist der Schlüssel, daran mangelt es am meisten“, sagt die Ordens-frau. Die Schwestern betreiben Kindergärten, Schulen und ein Ausbildungszentrum für Lehrer. „Ich respektiere die Kultur der Massai“, betont Schwester Leah. „Doch Frauen sollten wählen können, wie sie ihr Leben führen möchten. Das können sie nur, wenn sie einen gewissen Bildungsstand erreicht haben.“

Die gebürtige Kongolesin hat drei Jahre als Englisch-Lehrerin gearbeitet. Seit 2011 leitet sie ihre Kongregation in Tansania und ist auch zuständig für die Ausbildung der Novizinnen in Arusha. „missio hat uns gehol-fen, ein Ausbildungshaus für unsere angehenden Schwe-stern zu errichten. Genau diese Ordensfrauen arbeiten heute mit den Massai“, freut sich Schwester Leah.

Sie möchten für Schwester Leah Kavugho O.A. spenden? Dann geben Sie „VCP15005” als Verwendungszweck an. Konto siehe Seite 10.

Bildung ist der Schlüssel

eine Ansammlung fensterloser Lehmhütten. Kinder laufen auf sie zu, hochgewachsene Männer begrüßen sie freundlich. Frauen sitzen zusammen, fertigen Mas-sai-Schmuck an. „Diese Gruppe haben wir ins Leben gerufen“, erklärt Schwester Leah. „Durch den Verkauf an Touristen erwirtschaften die Frauen ein kleines Einkommen.“ Vor zehn Jahren gaben die Schwestern den Frauen Geld für eine Kuh. „Heute hat jede Frau eine eigene Kuh, kann die Milch verkaufen“, erklärt Schwester Leah. Sie spa-ren etwas Geld, um die Kinder zur Schule zu schicken.

Von den Frauen hört Schwe-ster Leah, dass letzte Nacht im Dorf ein Kind geboren wurde. Ihr wäre es lieber gewesen, wenn die Frau im Krankenhaus entbunden hätte. Denn oft ster-ben Frauen bei der Geburt. Seit Jahren klären die Schwestern darüber auf – meist mit Erfolg. Die Sterblichkeitsrate sank be-reits. Beim Besuch des Neugebo-renen fragt Schwester Leah den Vater, warum er seine Frau nicht in die Krankenstation gebracht hat. Der rechtfertigt sich damit, dass das Kind früher kam als gedacht. Schwester Leah wirft ihm einen ärgerlichen Blick zu. Doch als sie Mutter und Kind sieht, ist ihr Ärger schon wieder verflogen.

Seit 2011 leitet die Or-densfrau, die aus dem Kongo stammt, ihre Kongregation in Tansania. Von ihrem Konvent in Arusha aus besucht sie regel-mäßig die zwei Außenstationen ihres Ordens in Wasso und Loliondo, nahe Kenia. Mit dem Bus über Sand- und Geröllpisten braucht sie neun Stunden. Doch nicht nur die langen Fahrten sind mühsam. Immer wieder kämpfen die Schwestern mit Rückschlägen. So raffte ei-

ne mysteriöse Krankheit alle Hühner einer ihrer Frauen-gruppen dahin und ließ das Projekt scheitern. Ein anderes Mal brannte der Schlafsaal ihres Schulinternats in Arusha ab. Besonders traurig und wütend hat Schwester Leah aber das Schicksal des Massai-Mädchens Soi Sadira gemacht. Die Eltern verheirateten die Zwölfjährige mit einem 45-jährigen Mann. Doch das Mädchen floh zurück nach Hause. Daraufhin schick-ten die Eltern sie, begleitet von Männern, zurück. Als sie sich weigerte, schlugen diese auf sie ein. Soi erlag den Verletzungen.

Ordensfrauen nahmen Isina auf

Auf ihrer Flucht war Isina stets auf der Hut. In der Sa-vanne sind immer Menschen unterwegs. Frauen, die Wasser und Brennholz holen, Männer, die Rinder hüten. Bestimmt ließ man sie auch bereits suchen, dessen war sie sich gewiss. Schließlich gelang es ihr, die Ordensfrauen in Wasso zu er-reichen. Sie nahmen sie auf und brachten sie in das Schulinter-nat des Ordens nach Arusha.

„Ich respektiere die Kultur der Massai“, erklärt Schwester Leah. „Doch Frauen sollten wählen können, wie sie ihr Leben führen möchten. Und das können sie nur, wenn sie einen gewissen Bildungsstand erreicht haben.“ Es sei nicht einfach in einer Kultur, in der Frauen tra-ditionell kein Mitspracherecht haben, Männer für Gleichheit und gegenseitigen Respekt zu gewinnen. „Es ist wichtig, gerade die Dorfältesten von den Vorteilen einer guten Schul-bildung für Jungen und Mäd-chen zu überzeugen“, sagt die Ordensfrau. Darin ist sie auch

recht erfolgreich. In einem Dorf stellten die Ältesten sogar Land für eine Schule zur Verfügung. Einige Männer sind stolz auf ihre Frauen, die ein kleines Ein-kommen erwirtschaften. „Die Männer haben ausdrücklich zugestimmt, dass die Frauen das Geld behalten dürfen“, berichtet Schwester Leah.

Vom Konvent in Arusha ist der schneebedeckte Kilimanjaro zu sehen. Die 115 Mädchen im Schulinternat haben für den berühmten Berg jedoch kaum einen Blick übrig. Sie strömen in die Schule, voller Tatendrang. Seit zwei Jahren lebt und lernt Isina jetzt hier. „Manchmal ver-misse ich meine Eltern, beson-ders meine beiden kleinen Ge-schwister“, sagt sie. „Aber dann denke ich, mein Zuhause ist jetzt hier.“ Isinas Eltern wissen, dass ihre Tochter in Arusha zur Schule geht. Doch wo genau, wissen sie nicht. „Mein Vater wird sicher sehr wütend sein. Er sollte ja Kühe und Geld bekom-men“, erklärt Isina. „Aber das Geld ist schnell ausgegeben und die Kühe sterben. Doch meine Bildung wird mich ein Leben lang begleiten.“

*Name geändert

So wird in einem Massai-Dorf gekocht.

Oblatenschwester Lea Kavugho hilft im Dorf Loliondo einem Hir-tenjungen.

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Schatten über SansibarToleranz zwischen Christen und Muslimen ist bedroht

Von Bettina Tiburzy und Johannes Seibel

Die radikal-islamistische Gruppe „Uamsho“ bedroht die traditionelle Toleranz zwi-schen Christen und Muslimen – Bischof Augustine Shao lebt den interreligiösen Dialog vor.

Lange galt die Insel Sansibar als Sinnbild religiöser Toleranz. Doch nach Anschlägen auf Christen und gemäßigte Musli-me ist die Harmonie gestört. Die rund 11 600 Katholiken unter 1,3 Millionen größtenteils mus-limischen Inselbewohnern sind verunsichert. Entmutigen lassen sie sich trotzdem nicht – Bischof Augustine Shao an ihrer Spitze.

Früher feierten Christen und Muslime zusammen

Früher hätten Christen und Muslime ohne große Probleme zusammengelebt, gearbeitet, sogar gemeinsam Feste gefeiert, erzählt Bischof Shao. „Doch in den letzten Jahren hat sich etwas geändert“, sagt der Spiri-taner. „Und zwar durch äußeren Einfluss.“ Immer mehr junge Männer kehrten nach einem Auslandsstudium im arabischen Raum nach Sansibar zurück, sprächen davon, den Islam reini-gen zu wollen. Plötzlich hätten sie die Christen als Feinde gese-hen. Es habe Hasspredigten ge-geben, Propaganda in religiösen Zeitungen und sozialen Medien. Kirchen seien niedergebrannt worden, erzählt der Bischof.

Zugleich betont er, dass sich die große Mehrheit der Muslime auf Sansibar zu einer moderaten

Glaubensform des Islam beken-ne und Gewalt ablehne. „Doch in dem Moment, in dem sie darüber sprechen, werden sie selbst zum Ziel der Fundamen-talisten.“ So ging es Sheik Fadhil Soraga, dem Sekretär des Muftis von Sansibar, der den Radikalen eine Absage erteilte und für den interreligiösen Dialog eintrat. Unbekannte attackierten den muslimischen Gelehrten mit Säure.

Priester und Freiwillige sind weitere Opfer

2012 und 2013 gab es weitere Opfer von Angriffen: Ein katho-lischer Priester wurde getötet, zwei weitere schwer verletzt. Zwei junge britische Frauen, die als Freiwillige in einem Kin-dergarten der anglikanischen Kirche arbeiteten, wurden über-fallen. Die Täter sind bis heute nicht gefasst.

Befeuert werden die Span-nungen durch eine latente Ver-fassungskrise des Landes und ökonomische Probleme. Tansa-nia ist seit 1964 eine Union der ehemals souveränen Staaten Tanganjika (Festland) und der vorgelagerten Insel Sansibar. Die Insel verfügt über weitge-hende politische Autonomie, an-dere Regionen auf dem Festland nicht. Dies führt zu Konflikten. Deshalb arbeitet Tansania seit 2010 an einer neuen Verfassung. Dies macht sich die radikal-isla-mistische Gruppe „Uamsho“ – in Kisuaheli bedeutet dies so viel wie „Erwachen“ – zunutze. Sie fordert die Unabhängigkeit vom Festland und einen Gottesstaat. Viele Sansibarer glauben, dass es ihnen mit der Unabhängig-

keit auch wirtschaftlich besser ginge. Sie haben Angst, dass ihnen Zuwanderer vom Festland Arbeitsplätze wegnehmen. Die Jugend hat kaum Perspektiven. Und obwohl 80 Prozent der Ein-nahmen auf Sansibar aus dem Tourismus stammen, kommt bei den meisten Menschen nichts davon an. Das nutzen Radikal-Islamisten und hetzen offen gegen Christen und angebliche westliche Dekadenz. Deshalb wurde ein für Ende April diesen Jahres vorgesehenes Verfas-sungsreferendum auf unbe-stimmte Zeit verschoben. Nun stehen im Oktober Präsidenten- und Parlamentswahlen an. Die Kirche in Sansibar fürchtet neue Gewalt gegen Christen und gemäßigte Muslime.

Gleichwohl: „Nein, ich glaube nicht, dass die mei-sten Muslime hier die Sharia wollen“, sagt Bischof Shao. „Sie sagen mir, ‚wir wollen einfache Muslime sein‘ und: ‚Wir sind zufrieden mit unserem Islam.‘“ Dieser Mehrheit bietet die Kirche ihre Dienste an. Kirch-liche Kindergärten, Schulen und Krankenstationen tragen zur Entwicklung aller Bewoh-ner bei, unabhängig von deren Religion. Für Bischof Shao spielt dabei der interreligiöse Dialog eine große Rolle. „Er findet nicht dadurch statt, dass man sich zusammensetzt und über Religion diskutiert“, sagt Shao. „Kinder, die zusammen zur Schule gehen, zusammen lernen und spielen, bauen gegenseitige Vorurteile ab. Sie denken nicht über Religion nach. Sie denken über ihre Freundschaft nach. Das ist für mich interreligiöser Dialog.“

Katholiken auf der Insel Sansibar nach dem Besuch des Sonntagsgottesdienstes in der St.-Josephs-Kathedrale in Stone Town mit dem Gemeindepfarrer Fr. Thomas A. Assenga. Die meisten Besucher sind Goaner indischer Herkunft, einer Minderheit auf Sansibar. Foto: missio / Hartmut Schwarzbach

Persönlich

„Besonders Frauen, die einen großen gesellschaftlichen Bei-trag leisten, stehen auf San-sibar oft hintenan“, empört sich Schwester Yusta Tesha. Die Ordensfrau und gebürtige Tansanierin arbeitet seit Sep-tember 2010 auf der Insel im Indischen Ozean. Unter den 1,3 Millionen Bewohnern San-sibars, überwiegend Muslime, sind die 11 600 Katholiken in der Minderheit. Sie enga-gieren sich jedoch stark im sozial-pastoralen Bereich. „Als Leiterin des Büros für Entwicklung berührt mein Dienst alle Aspekte des Le-bens“, sagt Yusta Tesha, „doch Frauen und Kinder stehen

im Fokus“. Zunächst klärt sie Frauen über ihre Rechte auf. „Meine größten Feinde sind Ignoranz und Unwissenheit“, sagt die 50-Jährige. Wenn es ihr dann gelingt, Frauen zur Eigeninitiative zu ermutigen, steigt deren Selbstwertge-fühl. In Workshops betreut sie Selbsthilfegruppen. Frauen ler-nen dort zum Beispiel, Früchte anzubauen, um ihre Familien versorgen zu können.

Neben dieser Arbeit nimmt Schwester Yusta fest das Pro-blem des Menschenhandels in den Blick. Sie kümmert sich um Mädchen und Jungen, die vom tansanischen Festland mit der Aussicht auf Arbeit weggelockt und auf Sansibar ausgebeutet werden. Häufig gelingt es ihr, die Rückkehr der Kinder zu ihren Familien zu organisieren.

Was Schwester Yusta antreibt? „Ich sehe Gott in jedem Menschen, besonders in den Armen und Leidenden – unabhängig von ihrem reli-giösen Hintergrund. Unsere Bedürfnisse als Menschen sind gleich.“

Sie möchten für Schwester Yusta Tesha spenden? Dann geben Sie „VCP15007” als Verwendungszweck an. Spendenkonto: IBAN DE23 3706 0193 0000 1221 22Pax-Bank eG, Konto 122 122, BLZ 370 601 93

Kämpferin für die Rechte der Frauen

Page 13: Sonderbeilage zum Monat der Weltmission 2015

Kirche der NachbarschaftKleine Christliche Gemeinschaften sind keine Komfortzone der Priester

Pfarrer Anthony Makunde ist ein entschiedener Befür-worter sogenannter Kleiner Christlicher Gemeinschaf-ten (KCG). Nachbarn lesen gemeinsam die Bibel und organisieren praktische Nach-barschaftshilfe. Der frühere Generalsekretär der tansa-nischen Bischofskonferenz will aber mehr: Laien, Priester und Ordensleute sollen die KCG als eine Art lokale Kirche mit Leben füllen. Katja Hei-demanns, missio-Abteilung Spenderservice, fragte Pfarrer Anthony Makunde, ob die KCG auch ein Modell für Deutsch-land seien.

Wie leben Kleine Christliche Gemeinschaften in Tansania und welche Rolle spielen sie im täglichen Leben der Menschen?

Natürlich gibt es in der Praxis zwischen Land, kleinen Städten oder einer Großstadt Unter-schiede. Allen gemeinsam ist aber, dass Familien aus der Nachbarschaft zusammenkom-men. Sie treffen sich in den KCG aus geistlichem Interesse. Sie beten, lesen einen Bibeltext und teilen miteinander, wie er sie persönlich berührt. Sie überle-gen gemeinsam, wie das Wort Gottes ihren Alltag inspirieren kann. Außerdem bieten sie den Familien einen Raum, ihre Anliegen und Sorgen zu bespre-chen. Sie organisieren Nachbar-schaftshilfe für Menschen, die sich selbst nicht helfen können.

Welche Bedeutung haben die KCG im Leben der gesamten Gemeinde?

Die KCG sind der Mittelpunkt aller Aktivitäten in der Pfarr-gemeinde und in den Außen-stationen. Ein Beispiel: Wenn jemand stirbt, informiert die Familie über den Leiter der KCG den Katechisten, der mit Angehörigen betet. Er infor-miert die Gemeinde darüber, wann das Begräbnis stattfinden soll. Der Priester versucht dann, sich darauf einzustellen. Bei 19 Außenstationen, wie in meiner Gemeinde, ist das nicht im-mer möglich. Dann wird diese Aufgabe an den Katechisten de-legiert. Die Familien in den KCG kennen sich und wissen, welche Familien besonders begleitet

werden müssen. Über den Kate-chisten weiß der Priester dann genau, worauf er achten muss.

Hat die Bedeutung der Laien durch die KCG zugenommen?

In den Entscheidungsstrukturen der gesamten Pfarrei haben die Leiter der KCG eine wich-tige Rolle übernommen. Jede Entscheidung, die die Außensta-tionen betrifft, wird von ihnen getroffen. Auf diese Weise sind die Laien Teil der Leitungsebene der Kirche. Allerdings muss die Wahrnehmung einer Leitungs-aufgabe immer durch die KCG autorisiert sein. Niemand, der nicht von seiner KCG gewählt wurde, kann eine Leitungsfunk-tion in der Pfarrei oder auch auf Diözesanebene ausüben. Die Mitglieder einer KCG wählen ihre Leitung, die wiederum Teil des Pfarreirats ist.

Wo liegen die Herausforde-rungen?

Wir müssen mehr in die Stär-kung der Laien investieren. Vor allem die Ausbildung der Kate-chisten ist ein Problem. Früher hatten wir ein Zweijahrespro-gramm. Das können wir nicht mehr finanzieren. Jetzt durch-laufen sie einen dreimonatigen Vollzeitkurs. Einige können wir auch in die von missio unter-stützten Ausbildungszentren außerhalb unserer Diözese schicken.

Wie stärkt die Kirche die Klei-nen Christlichen Gemeinden?

Manchmal neigen wir Priester

und Ordensleute dazu, sie als ein Instrument zu sehen, unsere administrativen Aufgaben zu er-leichtern. Kollekten, Putzdienste – die KCG als Komfortzone der Priester. Die Vision aber ist, die KCG als eine lokale Kirche zu entwickeln. Keine Kirche für die Laien, sondern eine der Priester, Ordensleute und Laien. Es geht nicht nur um die theologische Ausbildung. Noch fehlen uns Ausbildungsstrukturen, um zentrale Herausforderungen anzugehen. Nehmen wir zum Beispiel das Problem des tief verwurzelten Hexenwahns, dem in Tansania jährlich Hunderte von Menschen, meist Frauen, zum Opfer fallen. Dem Pfarrer würden die Menschen sich nie anvertrauen. Die KCG haben da ganz andere Möglichkeiten.

Welchen Rat würden Sie der Kirche in Deutschland aus Ihren Erfahrungen mit KCG geben?

Das afrikanische Modell lässt sich nicht einfach nach Deutsch-land exportieren. Für uns ist es besonders in den ländlichen Gegenden einfach, wo die Nachbarschaft und Großfamilie intakt ist. In Europa habe ich das völlig anders erlebt. Dann ist da der Faktor Zeit. In Deutschland hatte ich den Eindruck, die Men-schen sind so beschäftigt, dass sie noch nicht einmal Zeit zum Kochen haben. Wie sollen sie da Zeit für eine KCG haben?

Das vollständige Interview: www.missio-hilft.de/kcgtansa-nia; mehr zum Thema: www.missio-hilft.de/kcg

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Eine Kleine Christliche Dorfgemeinschaft in Ndanda. Foto: missio / Hartmut Schwarzbach

Persönlich

Der tansanische Pfarrer Anthony Makunde ist ein entschiedener Befürworter Kleiner Christlicher Gemein-schaften (KCG). Bereits seit den 70er Jahren gibt es die KCG in Tansania. „Sie sind der Mittelpunkt aller Aktivitäten in der Pfarrgemeinde“, erklärt Makunde, der in seiner Ge-meinde mit 19 Außenstationen froh ist über die Mitarbeit der Katechisten und KCG-Leiter. Neben der Gestaltung geist-lichen Lebens in der Nachbar-schaft ist die KCG auch ein Ort, um konkrete Hilfe im Alltag zu organisieren.

Was ihn umtreibt: Die KCG darf nicht allein als Angebot für die Laien (miss)verstanden werden. Eine Kleine Christ-liche Gemeinschaft ist kein Instrument, bloß um die „ad-ministrativen Aufgaben einer Gemeinde zu erleichtern“, warnt er. Kleine Christliche Ge-meinschaften müssen vielmehr als eine Art kleine lokale Kir-che entwickelt werden. „Keine Kirche für die Laien, sondern eine Kirche der Priester, Ordensleute und Laien“, fasst Makunde sein Ziel zusammen. Deshalb ist die Einbeziehung der Priester und Ordensleute auch eine Herausforderung für den 52-Jährigen – gerade auch in seiner Eigenschaft als Diözesan-Koordinator für die Weiterbildung der Priester, Or-densleute und Laien der Diöze-se Mbeya im Westen Tansani-as. Auch liegt Father Makunde die Stärkung der Laien und die Ausbildung der Katechisten sehr am Herzen. „Insgesamt ist der Wissensstand der Laien sehr niedrig“, ärgert er sich. Deshalb appelliert Pfarrer Makunde: „Die Laien brauchen unsere Unterstützung.“

Sie möchten für Pfarrer An-thony Makunde spenden? Dann geben Sie „VCP15012” als Verwendungszweck an. Spendenkonto: IBAN DE23 3706 0193 0000 1221 22Pax-Bank eG, BLZ 370 601 93

Visionär der lokalen Kirchen

Page 14: Sonderbeilage zum Monat der Weltmission 2015

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missio lädt zum ExperimentIn Dresden auf dem Schlossplatz in die Rolle eines Flüchtlings schlüpfen

Der 18-Tonner missio-Truck macht am 10. Oktober vormittags auf dem Schloss-platz in Dresden Station. Ein multimediales Spiel versetzt die Besucher mitten in einen Überfall auf ein Dorf im Kongo.

Über Flüchtlinge wird deutsch-landweit debattiert – über sie. Aber wie fühlt es sich eigentlich an, fliehen zu müssen, zum Beispiel nach einem Überfall von Rebellen auf ein Dorf im Osten des Kongos? missio Aa-chen bietet dazu zur Eröffnung des Monats der Weltmission am 10. Oktober vormittags auf dem Schlossplatz im Zentrum

von Dresden ein Experiment an: Jeder, der will, kann sich in einem multimedialen Spiel, das im missio-Truck installiert ist, in einen solchen Flüchtling aus dem Kongo verwandeln. Auch Bundespräsident Joachim Gauck streifte sich schon im missio-Truck virtuell diese neue Identität über. Der missio-Truck will für die Ausnahmesituation Flucht sensibilisieren.

61 Millionen Menschen wa-ren nach Angaben der Verein-ten Nationen 2014 weltweit vor Verfolgung, Menschenrechts-verletzungen, Krieg, Trocken-heit, Katastrophen, Perspektiv-losigkeit oder Hunger auf der Flucht. Lediglich vier Prozent davon wollen nach Europa. Die

überwiegende Flüchtlingslast tragen die Länder in Afrika, dem Nahen und Mittleren Os-ten selbst.

Der missio-Truck zeigt aber auch Hilfsmöglichkeiten kirch-licher Partner in den betrof-fenen Regionen beispielsweise in Afrika: Soforthilfe, Empo-werment, Traumaarbeit und Eingliederung in die Gesell-schaft. Dabei steht die Lebens-leistung von Flüchtlingen, auch in widrigen Lebensumständen Würde zu bewahren, zu lernen und die eigene Entwicklung in die Hand zu nehmen, im Mittel-punkt. Im missio-Truck können die Besucher auch erfahren, wie sie Flüchtlingen in Deutsch-land helfen können.

Benediktiner im armen Süden Tansanias betreuen von HIV Betroffene, Diabetiker, Krebskranke oder Epileptiker – missio Aachen unterstützt das Projekt.

UZIMA ist Suaheli und bedeu-tet so viel wie „Leben in Fülle“, erklärt Elvis Joseph Miti, der das Projekt heute leitet. „Wir klären über HIV und Aids auf und kämpfen gegen Stigmatisierung und Diskriminierung. Wichtig ist ihm besonders, dass alle Menschen, die Hilfe benötigen, unabhängig von Status oder Religion diese auch erhalten. „UZIMA ist eine Quelle der Hoffnung für die Ärmsten der Armen, die sich die permanent steigenden Kosten für Gesund-heit nicht leisten können.“

Seit über 100 Jahren engagie-ren sich die Benediktinerschwe-

stern und -mönche in Ndanda im stark unterentwickelten Süd-osten Tansanias für die Gesund-heit der Bevölkerung. Sie be-treiben das größte Krankenhaus der Region. Im Rahmen des UZIMA-Programmes besuchen fast 70 ehrenamtliche, gut aus-gebildete Helfer 850 Menschen in ihrem Zuhause. In regelmä-ßigen Abständen werden die Freiwilligen von erfahrenen Krankenschwestern begleitet. Sie pflegen und betreuen nicht nur Menschen mit HIV, sondern auch Diabetiker, Krebskranke und Epileptiker. Manche ihrer Patienten engagieren sich heute ebenfalls in der Initiative.

Besonders für Kinder und Jugendliche ist Aufklärung wichtig. An Schulen führen die UZIMA-Mitarbeiter Programme für Jugendliche durch. Sie zeigen Kurzfilme zum Thema,

führen mit den Kindern Rollen-spiele durch und diskutieren anschließend mit den Schülern über die Gefahren der Viruser-krankung und wie man sich davor schützen kann. Ähnliche Programme führt UZIMA in vielen Dörfern auch für Erwach-sene durch.

Das Projekt, das missio seit dessen Gründung unterstützt, ist von einer Expertin des Missionsärztlichen Instituts in Würzburg geprüft und als sehr wertvoll begutachtet worden. missio möchte die Arbeit von UZIMA mit 84 000 Euro für weitere drei Jahre sicherstel-len. Mit Ihrer Unterstützung kann es weiterhin gefördert werden. Bitte helfen Sie mit! Spenden mit dem Stichwort M 154.027-14/002 bitte auf das nebenstehende Spendenkonto.

UZIMA – „Leben in Fülle“ für kranke Menschen

Bundespräsident Joachim Gauck besuchte beim Katholikentag Regensburg den missio-Truck. Foto: missio / Christian Schnaubelt

Persönlich

Schon als kleiner Junge ver-spürte Elvis Miti den inneren Drang, Menschen in Not bei-zustehen. Als er sah, wie sein Freund in einem Fluss zu ertrin-ken drohte, sprang der Nicht-schwimmer ins Wasser und zog ihn ans Ufer. Die Entschlos-senheit anderen zu helfen, hat sich Miti auch als Erwachsener bewahrt. Er erwarb ein Diplom in Sozialarbeit und arbeitete in Sambia und später auch in Tansania in Organisationen, die sich um Straßenkinder küm-mern. Nach einer sechsjährigen Tätigkeit in der Erzdiözese Dar-es-Salaam für Betroffene

von HIV und AIDS sowie einem begleitenden Studium der Palli-ativmedizin leitet Miti seit 2013 in Ndanda im Süden Tansanias als Projektkoordinator das UZIMA-Programm, das Men-schen mit HIV/ AIDS und an-deren chronischen Krankheiten betreut. UZIMA ist Suaheli und bedeutet so viel wie „Leben in Fülle“. Im Rahmen des von mis-sio unterstützten Projekts besu-chen fast 70 ehrenamtliche, gut ausgebildete Helfer 850 Kranke zu Hause. „Eine HIV-Infektion, rechtzeitig erkannt und richtig behandelt, ist heute eine chro-nische Krankheit“, erklärt Miti. Viele Menschen in Ndanda können heute dank UZIMA ein fast normales Leben führen. Doch trotz der Fortschritte gebe es immer noch gewaltige Herausforderungen. Oft fehle der Ernährer der Familie. Viele müssten mit nur einer Mahlzeit pro Tag auskommen.

Mit seinen Mitarbeitern hofft der 43-Jährige, der verheiratet ist und vier Kinder hat, auch diesen Menschen ein „Leben in Fülle“ ermöglichen zu können.

Sie möchten für Elvis Joseph Miti spenden? Dann geben Sie „VCP15011” als Verwendungs-zweck an. Spendenkonto: IBAN DE23 3706 0193 0000 1221 22Pax-Bank eG, BLZ 370 601 93

Für ein Leben in Fülle

Page 15: Sonderbeilage zum Monat der Weltmission 2015

Mauern einreißenmissio fordert auf dem Dresdener Schlossplatz Religionsfreiheit weltweit

missio lädt am 10. Okto-ber zu einer Aktion auf den Schlossplatz in Dresden ein.

In über 100 Ländern der Welt wird das Menschenrecht auf Religionsfreiheit verletzt – dort ist die Religionsfreiheit im wörtlichen Sinne eingemau-ert. Darunter leiden Christen, Muslime und Angehörige aller Religionen. Das reicht von sozialer Diskriminierung über körperliche Bedrohung und Be-drängnis bis hin zu Vertreibung und Verfolgung wie aktuell im Herrschaftsbereich des „Isla-mischen Staates“, dessen Opfer Christen und Muslime gleicher-maßen sind.

Alle diese Mauern der Dis-kriminierung, Bedrängnis und

Verfolgung, die das Menschen-recht auf Religionsfreiheit be-drohen, reißt missio Aachen am Samstag, 10. Oktober, vormit-tags, auf dem Schlossplatz in Dresden symbolisch nieder. Die Mauer besteht aus Quadern, die aufeinandergesetzt werden und auf denen Ländernamen wie Pakistan, Vietnam oder Irak stehen. Schüler aus dem Bistum Dresden-Meißen ziehen ein T-Shirt mit je einem Buchstaben auf der Vorder- und Hinterseite an. Durch eine eigene Choreo-graphie tanzen sie mit diesen Buchstaben eigene Botschaften vor der Mauer wie zum Beispiel „Religionsfreiheit für Pakistan“. Dazu wird der Rap „Ich will glauben“ gespielt.

Verletzungen des unteilbaren

Menschenrechts auf Religions-freiheit ist eine der wesent-lichen Ursachen für Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen müssen. Religion ist dabei nicht die Ursache der Flucht, sondern Religion wird für politische und wirtschaftliche Interessen miss-braucht und deshalb müssen Menschen fliehen.

missio fördert den interreli-giösen Dialog im Nahen und Mittleren Osten, in Afrika und Asien. Wer laufend über das Engagement von missio für Religionsfreiheit informiert bleiben möchte, kann den missio-Newsletter „Solidarität mit bedrängten Christen“ unter www.missio-hilft.de/newslet-terabo bestellen.

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Gebet wirkt. Diese Überzeu-gung stand von Anfang an im Zentrum der weltkirchlichen Solidaritätsbewegung. Weil weltkirchliche Solidarität nicht nur finanzielle Unterstützung meint, sondern vom geteilten Glauben und dem Vertrauen in die Kraft des Gebets lebt, hat die missio-Gebetsaktion einen festen Platz in der Aktion zum Monat der Weltmission.

In diesem Jahr greift missio das biblische Leitwort des Mo-nats der Weltmission aus Psalm 96 auf und fragt: Was bedeutet „sein Heil zu verkünden“ heute für jeden einzelnen Gläubigen? missio-Partner haben darauf geantwortet. missio möchte aber

die Meinung aller hören und lädt deshalb die Leser des Tag des Herrn herzlich zum Mit-machen ein. Was bedeutet es für Sie, Gottes Botschaft heute zu leben – ganz konkret? Für alle, die mitmachen, haben unsere Projektpartnerinnen aus Arusha, Tansania, Rosenkranzarmbän-der als Zeichen der Verbunden-heit geknüpft.

Die kostenlose Gebetskarte gibt es unter 02 41 / 7 50 73 50 oder [email protected]. Eine verfilmte Fassung des Gebets finden Sie auf www.missio-hilft.de/gebetsaktion. Dort können Sie auch Ihre per-sönlichen Gedanken eintragen.

Mitmachaktion: Was bedeutet für mich „das Heil“ der Welt?

Sie ist niedergerissen, die Mauer, die die Menschen von der Religionsfreiheit getrennt hat – Szene aus Fulda. Foto: missio / Hartmut Schwarzbach

Persönlich

Raphaela Händler hörte als Kind im münsterländischen Nottuln vom Arzt und Frie-densnobelpreisträger Albert Schweitzer. „Er wollte helfen und ging dafür an seine Gren-zen und darüber hinaus. Er war mein Vorbild. Ich wollte helfen – wie er – und Ärztin werden für Afrika“, erzählt die 75-Jäh-rige. Sie studiert Medizin und tritt im Alter von 22 Jahren in Tutzing am Starnberger See in die Gemeinschaft der Missions-Benediktinerinnen ein. Als Ordensschwester will sie ihre Vision verwirklichen, und so beginnt Schwester Raphaela Händler schon bald ihren Dienst als Ärztin in Afrika. In den 80er Jahren breiten sich HIV und AIDS in Afrika aus. Besonders betroffen ist Na-mibia. Es fehlt an wirksamen Medikamenten, besonders für die Armen. Kinder verlieren ihre Eltern und werden Waisen. Über die Krankheit wird nicht gesprochen, die Betroffenen werden stigmatisiert und aus-gegrenzt.

Die Ordensfrau gründet in Namibia die Hilfsorganisation „Catholic AIDS-Action“ und später in Tansania nach glei-chem Konzept das Hilfspro-gramm „UZIMA“. Schnell wachsen ihre Initiativen zu den größten Nicht-Regie-rungsprogrammen gegen die tödliche Krankheit.

Sie hat ihren eigenen Kom-pass. „Die Arbeit mit meinen Schützlingen fordert mich jeden Tag neu heraus und ich frage mich immer, was ist der Wille Gottes? Gott schickt mir ja keinen Brief und auch keine SMS. Ich muss es selbst heraus-finden“, sagt sie.

Seit mehr als fünfzehn Jahren unterstützt missio die Arbeit von Schwester Raphae-la Händler in Afrika.

Sie möchten für Schwester Ra-phaela Händler OSB spenden? Dann geben Sie „VCP15013” als Verwendungszweck an. Spendenkonto: IBAN DE23 3706 0193 0000 1221 22Pax-Bank eG, BLZ 370 601 93

Täglich Grenzen überschreiten

Page 16: Sonderbeilage zum Monat der Weltmission 2015

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50 Jahre nach Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils lädt die diesjährige Gebetsaktion ein, den missionarischen Auftrag aller Getauften mit Leben zu füllen. Wir alle sind dazu berufen, an unserem Ort unseren Beitrag zu leisten und immer wieder neu auf das Wort aus Psalm 96 zu antworten. In vielen Diözesen in Tansania sind es die Laien, die als Kirche in der Nachbarschaft das kirchliche Leben verant-wortlich tragen. Sie verkünden sein Heil – von Tag zu Tag. Was bedeutet es für Katholiken in Deutschland, sein Heil von Tag zu Tag zu verkünden? Laden Sie Ihre Gemeinde ein, uns Ihre Antworten zu schi-cken. Legen Sie die Gebetskarte mit dem Antwortelement aus, beteiligen Sie sich auf Facebook oder nutzen Sie die missio-Aktionsseite. Für alle, die mitmachen, haben unsere Projektpartnerinnen in Arusha Rosenkranzarmbänder als Zeichen der Verbundenheit geknüpft.

Mehr Informationen und Gestaltungsanregungen unter www.missio-hilft.de/gebetsaktion

Einladung zurGebetsaktion

Dein Heil lass uns verkünden, Gott,von Tag zu Tag,mit segnenden Händen,mit heilender Berührung,mit Not wendender Tat.

Dein Heil lass uns verkünden, Gott,von Tag zu Tag,gegen das Dunkel der Angst,gegen die Last der Armut,gegen die Bedrohung der Gewalt.

Dein Heil lass uns verkünden, Gott,von Tag zu Tag,mit der Freude des Glaubens,mit der Kraft der Hoffnung,mit der Macht der Liebe.

Dein Heil lass uns verkünden, Gott,von Tag zu Tag,über alle Grenzen,gegen alle Widerstände,wider alles Unheil.

Dein Heil lass uns verkünden, Gott,von Tag zu Tag,mit Liedern und Tanz,mit Anmut und Poesie,mit Herzen, voll von Dank.

Irmgard Icking

Die Gebetskarte mit Antwortelement kann zur Auslage in der Kirche und für den Gottesdienst kostenfrei – auch in größeren Mengen – bei missio bezogen werden. Bestell-Nr. 600772

Aktionskerze „Verkündet sein Heil“ 40 cm hoch, Siebdruck mit Wachsverzierung, Bestell-Nr. 74019618,00 €

Kerze und Karte zeigen Ausschnitte aus der Wandmalerei „Der Auferstandene“ im Altarraum der Krankenhauskapelle der Benediktinerabtei in Ndanda. Der Künstler, Pater Polykarp Uehlein OSB, lebt seit 1963 in Tansania und hat zahlreiche Kirchen und Gebäude in Tansania, Kenia und Togo gestaltet.

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