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ausfielen als die der Dunkelpflanzen. Ein derartiger Unterschied t ra t hingegen n i c h t auf, wenn die Agarwfirfel s ta t t Auxin-a H e t e r o a u x i n enthielten. Das Licht scheint demnach das Wachstum nicht zu hemmen, wenn die Streckung der beleuchteten Organe stat t dutch den natfirlichen Wuchsstoff durch Itetero- auxin ausgelSst wird.

Ein weiterer Unterschied zwischen beiden Stoffen zeigte sich in ihrer ver- schieden starken ZerstSrbarkeit dutch Enzyme. Wuchsstofffreie Stiieke yon Avena-Koleoptilen und Raphanus-Ilypokoty]en wurden mit ihren basalen Schnitt- fl/~chen auf Agar gesetzt, der eine bestimmte Menge Wuchsstoff enthielt. Die aus den Pflanzenteilen austretenden Enzyme inaktivierten nun in jedem Falle Auxin-a bedeutend starker als Heteroauxin. H . U . A m l o n g (Greifswald).

Laibaeh, F., (Jber den Einflull des Lichtes auf das Reaktionsvermiigen der Pflanze gegeniiber Wuchsstoff. Jahrb. f. wiss. Bot. 83, 324--339, 1936.

Die Verdunke]ung einer L/~ngsh~lfte der B l a t t s p r e i t e yon Coleus ffihrte zu einer seitlichen Kriimmung des B l a t t s t i e l s , wobei seine Dunkelflanke konvex wurde. Ahnliche Kriimmungen zeigten Gurkenhypokotyle, wenn eines der Kotyledonen verdunkelt wurde. Demnach wird dutch Verdunkelung yon B1/tttern oder ihrer Teile das Wachstum d a r u n t e r liegender Organe gefSrdert. Die naheliegende Vermutung, dal3 diese Erscheinung a.uf einer Querverschiebung des Wuchsstoffes nach der Schattenflanke hin beruhe, lie[3 sich experimentell n i c h t best/~tigen: Die Dunkelseite enthielt n/imlich nur etwa halb sovie] Wuehs- stoff wie die Lichtseite. Die WachstumsfSrderung der nicht direkt beeinfluBten Teile scheint viehnehr auf einer ErhShung des ReaktionsvermSgens gegeniiber Wuchsstoff zu beruhen: W/ihrend bei Verdunkelung der Spreite und gleich- zeitiger Behandlung des Stiels mit Wuchsstoffpaste epinastische Stielkrtimmungen auftraten, blieben diese bei Pastenbehandlung allein aus, ein Ergebnis, das die obige Deutung tats~chiich nahelegt. Verf. stellt welter die t typothese auf, da8 diese ErhShung des ReaktionsvermSgens dutch einen S t o f f bedingt ist, der in den verdunke]ten Organen gebildet und dessen Entstehung im Lichte ver- hindert wird. Die yore Verf. mitgeteilten Versuchsergebnisse widersprechen zwar in keinem Punkte seiner Hypothese, stellen aber auch keinen eindeutigen Beweis fiir sie dar. Erst eine geeignete Anreicherungs- und Nachweismetbode wiirde es ermSglichen, die Existenz dieses Stoffes zu beweisen.

H. U. A m l o n g (Greifswald).

Schweizer, R., 0be t die Wirkung yon Minerals~iuren und Laugen aui die roten Blutkiirperchen. Anat. Anz. 80, 429--446, 1935.

Schweizer, R., []ber die Chromaffinit~it und andere neue Reaktionen der roten Blutkiirperchen. Z. wiss. Mikrosk. 52, 380--396, 1936.

Mittels Minerals/~uren und Laugen erzielt Verf. aui~er den frfiher ~) studierten Granulierungen an Erythrocyten yon Huhn, Frosch und Mensch mannigfache, meist reversible Ver/~nderungen yon Gr56e, Form, Konsistenz und Struktur des Protoplasmas und Kernes. [Die Reaktionen h/ingen nicht yon der CH der Medien ab.] Teilweise handelt es sich um S a t u r f o r m e n , die ~tuch ohne Ersatz des laugenhaltigen Mediums zuriickgehen, oder urn mancherlei Q u e l l u n g e n , wie bei dem ruckweisen Kernausstol~, wobei die Zelle als optisch leere Scheibe er- halten bleiben kann. Oder es treten innerhalb des intakten Exoplasmas zy- klisch verlaufende V e r m i s c h u n g e n und E n t m e n g u n g e n auf [die wir aber keineswegs als ,,Plasmolyse" auffassen diirfen, auch wenn sie ,,homogen meist kappenfSrmig an einem oder an beiden Polen beginnen" und h5chstens 5~u6erlich

1) (Jber ein Verfahren, in den Ery~hrocyten eigentfimliche wandelbare Strukturen (Granulierung) hervorzurufen, Anat. Anz. 77, 253--260, 1934; ~Teitere Untersuehungen tiber die Granulierungen der BlutkSrperchen speziell beim Menschen, ibid. 79, 96--106, 1934.

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eine Analogie zur Kappenplasmolyse pflanzlicher Zellen vort~uschen. - - Ref.] Sehliel~lieh werden auffallende Vo 1 u m z u n a h m e n u n d - v e r r in g e r u n g e n der Zellen - - weniger der Kerne - - besehrieben [wozu nur an Befunden von H. W e n z l in den stark dehnbaren 01bl~schen gewisser Korkzellen - - vgl. Proto- plasma 22, 362 - - ein Vergleichsbeispiel vorliegt. Die Erfabrungen E. P o n d e r s in seiner Protopl.-Monogr, Bd. 6, kennt Verf. leider aueh nieht.] In der zweiten Mitt. werden G r a n u l i e r u n g e n mittels Chromss und Kaliumbichromat be- sprochen. Aui~erdem wird gesehildert, wie nach Zusatz yon Kaliumrhodanid oder Mischung aus KNO3 und Pyridin die Ze l l e a b g e b a u t , zu einem neuen andersartigen Gebilde umkonstruiert und a u s g e l a u g t wird, wobei Aufhellungen bestimmter Areale, Granulaablagerungen, sp~terhin Aufbl/~hungen, Abblassungen u. dgl. eintreten. Zu einer physikoehemischen Deutung reiehen aber die sehr uniibersichtlich verlaufenden Einzelerseheinungen keineswegs schon aus.

P f e i f f e r (Bremen).

Yamaha, G., 0ber die plt-Sehwankung in der sieh teilenden Pollenmutterzelle einiger Ptlanzen. Cytologia 6, 523--526, 1935.

Die aus den Antheren ausgeprel~ten Zellen sind mit 0,05 ~ Bromkresol- grfin in 0,1 n KC1 behandelt worden, nachdem die I n d i k a t o r l 6 s u n g durch Zusatz verdiinnter K O H auf Stufen zwischen pH 5 und 8,3 gebracht wurde. Nur in den drei Stufen 5,0 - - 5,45 - - 6,1 blieb die intrazellul~re CH relativ unver~ndert. Wi~hrend der Mitosestadien lassen sieh ferner best immte Schwan- kungen der C~ des Kernes und des meist s tarker alkalischen Cytoplasmas fest- stellen. So ergeben bei Tradescantia und Lil ium speciosum die M e t a - g e g e n d ie P r o p h a s e n und anfangs aueh die Te lo - g e g e n die A n a p h a s e n eine CmZunahme, ws mit der T e t r a d e n b i l d u n g die l~iiekkehr zum weniger sauren Niveau erreieht wird (bei Lilium auratum und Reineckia carnea nut eine einzige Versehiebung in das sts saure Gebiet). Infolge der andernorts besprochenen Lage des I E P des Karyo- und Cytoplasten bleiben beide auch bei zunehmender Azidifikation negativ geladen. P f e i f f e r (Bremen).

Sandor, G., Point isoionique des prot6ides du sfrum. I. M6thode de d6termination. R6sultats obtenus. Bull. Soc. Chim. biol. 18, 877--907, 1936.

I s t der i s o e l e k t r i s c h e Punkt ( IEP) jene r pH-Wer t , bei dem ein Kolloid keine freie elektrische Ladung besitzt, so bezeichnet der S. P. L. S o r e n s e n s c h e Begriff des i s o i o n i s c h e n Punktes (der vielleicht am besten durch , , I IP" be- zeichnet werden k6nnte. - - Ref.) jenen pH-Wer t eines Ampholyten, bei dem gegeniiber aq. dest. weder eine Emission, noch eine AbsorptiorL yon H-Ionen erfolgt. Durch lange fortgesetzte D i a l y s e der entspreehend vorbereiteten Proteinl6sungen erh~lt man die gesuchten Werte bis zu 0,1 pH-Einheiten. Sie variieren fiir verschiedene S e r u m g l o b u l i n e zwisehen pH 5,8 und 6,0 und fiir kristallisierte A l b u m i n e gleicher Provenienz um pH 5,10--5,14 oder bisweilen bis zu pH 5,4. ~ [Man vgl. damit die welter im Sauren gelegenen Werte des I E P naeh meinem Forsch.-Ber., S. 58f., Dresden, Th. Steinkopff, 1929.]

P f e i f f e r (Bremen).

Drilhon, A., et G. Florence, Nouvelle contribution h l'6tude physico-chimique du sang des Poissons. Bull. Soc. Chim. biol. 18, 1055--1073, 1936.

In Ergi~nzung zu den hier (Bd. 25, 485) sehon erwi~hnten Untersuchungen sind die Kurven des P u f f e r u n g s v e r m 6 g e n s der Sera und der e l e k t r o p h o r e - t i s c h e n Beweglichkeit ihrer Eiwei•e an dem e u r y h a l i n e n Aal und an der s t e n o h a l i n e n Mur~ne bei abge~ndertem Salzgehalt des Milieus best immt worden. Besonderes Interesse hat die beim Aal gefundene bessere (,,physio- logische") Anpassung an den Milieuwechsel, die mit einer gemessenen Verminde-


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