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Hegelsche Dialektik Teil II Annette Schlemm: http://philosophenstuebchen.wordpress.com/

Hegelsche Dialektik Grundlagen Teil II mit Notizen

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Hier kommt Teil II der Grundlagen der Hegelschen Dialektik

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Page 1: Hegelsche Dialektik Grundlagen Teil II mit Notizen

Hegelsche Dialektik

Teil II

Annette Schlemm: http://philosophenstuebchen.wordpress.com/

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Siehe auch die Texte im Internet unter: http://www.thur.de/philo/hegel/hegel.htm

Die Abbildung zitiert eine Zeichnung von M.C. Escher und verweist auf das Thema Entwicklung mit Spiralformen.

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Inhalt

• Warum Dialektik ?

• Erkenntnis-Entwicklung

• Systemcharakter

• Allgemeines-Besonderes-Einzelnes

• Totalitarismus ?

• Historische Entwicklung

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Den Teil I gibt’s unter: http://de.slideshare.net/philosophenstuebchen/hegelsche-dialektik-grundlagen-teil-i

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Systemcharakter

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• Noch einmal zur systemischen Struktur des Hegelschen Begreifens der Welt. Die im Teil I vorgestellten drei aufeinander folgenden Erkenntnisstufen (denen auch entsprechende Gegenstände entsprechen), tauchen in den Hegelschen Texten auch bei den von Hegel selbst behandelten Gegenständen immer wieder auf. Deshalb unterteilen sich die Gliederungen seiner Bücher so, dass jeder Schritt sich selbst wieder in drei Unterschritte unterteilt.

• Das entsteht aber nicht durch die formale „Anwendung“ einer abstrakten Regel. Hegel selbst spricht sich gegen das Formelhafte in der bekannten Dreistufung „These – Antithese – Synthese“ aus. Bei Hegel ist es immer der Inhalt selbst, der im Gegenstand danach drängt, auf diese Weise immer besser verstanden zu werden.

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Systemcharakter

„Das Wahre ist das Ganze“

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• Die Welt ist zwar unendlich vielfältig – aber letztlich ist sie Eine und ihre Unterteilung – z.B. in die Bereiche: „Natur“, „Denken“ und „Gesellschaft“ (bei Hegel: „Naturphilosophie“, „Logik“, „Philosophie des Geistes“) ist doch vollständig möglich (oder gibt es noch einen Bereich außer diesen dreien?). Deshalb gibt es so etwas wie einen „Abschluss“, ein Ganzes, das nicht mehr ins Unendliche zu erweitern wäre. (siehe auch Folie 9)

• Dieses Ganze besteht im Vollzug aller Bewegungen, die in ihm angelegt sind – wenn man nur Teile der Bewegungen im Blick hat, hat man noch nicht die „ganze Wahrheit“ begriffen.

Wir haben bisher die Struktur als „Dreieck von Dreiecken“ verwendet (zu dieser Fraktalstruktur siehe auch: Den Teil I gibt’s unter: http://http://www.thur.de/philo/hegel/hegel2.htm; das rechts abgebildete vollständige Systemdreieck gibt’s als Poster hier: http://www.hegel-system.de/de/poster.htm).

Hegel selbst spricht auf von einem „Kreis von Kreisen“:

„Vermöge der aufgezeigten Natur der Methode stellt sich die Wissenschaft als ein in sich geschlungener Kreis dar, in dessen Anfang, den einfachen Grund, die Vermittlung das Ende zurückschlingt; dabei ist dieser Kreis ein Kreis von Kreisen; denn jedes einzelne Glied, als Beseeltes der Methode, ist die Reflexion-in-sich, die, indem sie in den Anfang zurückkehrt, zugleich der Anfang eines neuen Gliedes ist. „ HW 6: 571)

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System von Kategorien,

in dialektischer Abfolge

Systemcharakter

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Wie offen ist das System?

Systemcharakter

(wofür soll das System offen sein?

Welche Ergänzungen sind möglich?)

• 3 Bereiche (Logik, Natur, Geist) vollständig, oder?

• 3 Sphären der Logik (Seinsl., Wesensl., Begriffsl.,) ebs.

• Bereiche des Natürlichen (physikalisch, organisch) ebs.

• offen: gegenüber Fortschritten in der Erkenntnis der Gegenstände (z.B. bei Hegel selbst: Naturphilosophie...)

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• Hier gehe ich kurz auf eine lange Debatte über die Dialektik ein: Häufig wird Hegel als Vorwurf entgegen gehalten, dass sein System so geschlossen sei, während es doch besser offen wäre (z.B. von Ernst Bloch).

• Ich denke, dieser Vorwurf beruht auf einem Mißverständnis. Dies entsteht z.B. wenn die dialektische Entwicklung von vornherein als historische Zustandsveränderung interpretiert wird. Es ist natürlich offen, was in Zukunft geschehen wird. Aber darum geht es in Hegels System gar nicht. Da geht es um die innere Struktur, um die inneren Triebkräfte aller Bereiche der Welt. Und hier gibt es nicht eine Offenheit ins Beliebige, sondern: Alles was es gibt (bzw. was wir davon wissen), lässt sich sinnvoll unterteilen in: Natürliches, Gesellschaftliches, Gedachtes… Man kann auch andere Unterteilungen versuchen, aber letztlich wird jede Unterteilung sinnvollerweise danach streben, vollständig zu sein.

• Auf diese Weise muss das im Sinne einer Vollständigkeit geschlossene System Hegels auch gegen seine Kritiker bzw. kritisierenden Nachfolger verteidigen.

• Die Vollständigkeit bei Hegel verbietet natürlich überhaupt nicht, bessere Aufteilungen zu finden, besserer Erklärungen der Übergänge usw… Wir wissen inzwischen aus den Mitschriften zu Hegels Vorlesungen aus aufeinander folgenden Jahren, dass er selbst die Inhalte seiner Werke ständig überarbeitet hat, z.B. immer die neuesten naturwissenschaftlichen Erkenntnisse mit aufgenommen hat. Grundsätzlich ist seine Systematik offen gegenüber fortschritten in der Erkenntnis der Gegenstände – aber man muss nur das Prinzip des Systems erst mal verstanden und darf es nicht vorzeitig über Bord geworfen haben.

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Gefahr: Schematismus

“Der Formalismus hat sich zwar der Triplizität gleichfalls bemächtigt und sich an das leere Schema derselben gehalten; der seichte Unfug und das Kahle des modernen philosophischen sogenannten Konstruierens, das in nichts besteht, als jenes formelle Schema ohne Begriff und immanente Bestimmung überall anzuhängen und zu einem äußerlichen Ordnen zu gebrauchen, hat jene Form langweilig und übel berüchtigt gemacht.“

(WdL II: 565)

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• Die Hegelsche Dialektik wird leider oft dargestellt in einer sehr schematischen Form. Alle Zusammenfassungen, auch meine hier im Internet, fassen natürlich hunderte inhaltlich ausargumentierte Textseiten von Hegel zusammen und heben einheitliche Strukturen heraus. Diese einheitlichen Strukturen, z.B. in der Aufeinanderfolge von 1., 2. und 3. (die ich hier nicht weiter in einer Formel benenne), können natürlich jederzeit als abstraktes Schema missverstanden werden. Aus der Sicht von Hegel ist dies aber ein MISSverständnis und keine angemessene Widergabe des Hegelschen Denkens.

• Auch die populäre Darstellung von Dialektik als Aufeinanderfolge von „Thesis“, „Antithesis“ und „Synthesis“ ist zu kritisieren, insbesondere, wenn dabei vorgestellt wird, das „Thesis“ und „Antithesis“ erst auseinander gedacht werden und dann durch die Synthese zusammen gebracht werden (auch im Wikipedia-Artikel zu „Synthese“ ist unklar, woher die Elemente kommen, die in einer Synthese zusammen gesetzt werden).

• So würdigt es Hegel, dass „der Name Synthesis, synthetische Einheit außer Gebrauch gesetzt worden“ sei:

• „Werden ist diese immanente Synthesis des Seins und Nichts; aber weil der Synthesis der Sinn von einem äußerlichen Zusammenbringen äußerlich gegeneinander Vorhandener am nächsten liegt, ist mit Recht der Name Synthesis, synthetische Einheit außer Gebrauch gesetzt worden.“ (HW 5: 100)

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3 Schritte widersprüchliche Welt

Abstraktion von den Widersprüchen

geistige Reproduktion des (widersprüchlichen)

Entwicklungszusammenhangs

„Kopie“ des Unmittelbaren

„pseudokonkret“

Analytisch (äqu. Einheiten, Widersprüche aufgehoben)

„abstrakt“ (z.B. Systemtheorie)

Dial. Konkretisierung (Widersprüche enthalten)

„konkret“ (Dialektik)

„Aufsteigen vom Abstrakten zum Konkreten“

Meinungsaustausch, „Pluralismus“

Definierte Verwendung von Kategorien

Begründung der Kategorien aus der Logik der Sache

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• Hier geht es, in Fortführung der Darstellung der drei aufeinander folgenden Erkenntnisstufen, noch einmal genauer darum, wie diese verschiedenen Erkenntnis/Denkweise an komplexe, widersprüchliche Gegenstände herangehen.

• Siehe dazu auch: http://www.thur.de/philo/kp/prot7.htm

Page 16: Hegelsche Dialektik Grundlagen Teil II mit Notizen

Allgemeines

abstrakte Allgemeinheit wahrhafte Allgemeinheit

das sich selbst Besondernde

das Gemeinschaftliche das Universelle

Hinweglassung des Besonderen

„Alle Vorwürfe, welche gegen das Denken überhaupt und dann näher das philosophische Denken vom Standpunkt des Gefühls aus erhoben zu werden pflegen, und die so oft wiederholte Behauptung von der Gefährlichkeit des angeblich zu weit getriebenen Denkens haben ihren Grund in jener Verwechslung.“ (Enz. I: 312, § 163 Z)

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• Die Hegelsche Dialektik ermöglicht eine Unterscheidung von zwei Formen des Allgemeinen, die sehr wichtig ist und die an vielen Stellen Missverständnisse in der Wissenschaftskritik und auch der Bewertung philosophischen Denkens vermeiden helfen würde.

• Diese Unterscheidung hat eine lange Tradition in der Philosophie (http://www.thur.de/philo/abstrakt.htm#_Toc494860270), ist aber weitgehend unbekannt. Und trotz der formelhaften Wiederholung des Marxschen Satzteiles vom „Aufsteigen vom Abstrakten zum Konkreten“ (MEW 42: 35) scheint sich die Bedeutung des konkret-Allgemeinen bei Marxist_innen nicht herumgesprochen zu haben.

• Ich selbst fand es erstmalig in einer Broschüre von Camilla Warnke aus dem Jahr 1972, übrigens aus dem Bücherschrank von Nina Hager ;-)

• Um zu verstehen, was damit gemeint war, begab ich mich auf den langen Weg des Hegelstudiums…

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wahrhafte Allgemeinheit - das sich selbst Besondernde

Freie Selbstbestimmung

A – B – E

Besondere

Bestimmungen/ Aspekte/ Arten

Einzelnes,

welches Allgemeines auf besondere Weise verwirklicht

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• Auf dieser Folie erscheint eigentlich nur das Ergebnis einer sehr ausführlichen Argumentation über das Verhältnis von Allgemeinem, Besonderen und Allgemeinen. Diese führt durch die gesamte sog. „Begriffslogik“ (Meine Texte zum ersten Bereich daraus (der Urteilslogik) gibt’s unter: http://philosophenstuebchen.wordpress.com/2013/02/12/menschliche-verhaeltnisse-begreifen/).

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„Alle Dinge sind eine Gattung (ihre Bestimmung und Zweck) in einer einzelnen Wirklichkeit von einer besonderen Beschaffenheit

A – B – E

und ihre Endlichkeit ist, daß das Besondere derselben dem Allgemeinen gemäß sein kann oder auch nicht.“ (Enz.I: 331, § 179)

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• Auch ein Resultat aus dem Durchgang durch die Begriffslogik. Man kann schon mal ausführlich darüber meditieren, was das so bedeutet für die Themen, mit denen man sich beschäftigt… ;-)

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„Ich“ als A – B – E

„Ich“: Subjekt in seinem bestimmten Verhältnis zu allen

„Ich“ als Allgemeines „Ich“ als Besonderes „Ich“ als Einzelnes

reine autonome, sich auf sich beziehende Form

das, was alle selbstbewussten Wesen sind (Ich bin Teil der selbstbewussten Welt)

Beziehung auf mich selbst, als einzelner Mensch allgemeine Identität

in Selbstbestimmung, d.h. Entgegensetzung und Besonderung

das dem „Nicht-Ich“ entgegen gesetzte Wesen

Beziehung auf Besonderung in Form des Gegensatzes

als Individuelles

unverwechselbare Einheit; der Mensch als dieser Mensch; Einheit von A und B

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• Auch dies ist eine Konsequenz aus der „Logik der Verhältnis von A,B und E“… Hier wird aber ein Bezug hergestellt zu den in Teil I ausführlich vorgestellten drei Erkenntnisschritten…

• Der Allgemeinbegriff ist kein beliebig zuordenbarer Name, sondern bezeichnet eine innere Kontinuität.

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„Ich“ als A – B – E

„Ich“: Subjekt in seinem bestimmten Verhältnis zu allen

„Ich“ als Allgemeines „Ich“ als Besonderes „Ich“ als Einzelnes

„Das wirkliche Ich ist nicht einfach Ichheit als solche, sondern sich dem Nicht-Ich entgegensetzende, tätige Ichheit. (= Negation)

Diese tätige ... Ichheit ist aber zugleich die Wiederherstellung des allgemeinen Ich in der Besonderheit ... (= Negation der Negation) (Hoffmann: 361)

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A – B – E

Allgemeines – Besonderes - Einzelnes

Allgemeines Besonderes Einzelnes

Freies Selbstverhältnis (nicht durch Anderes bestimmt)

(erzeugende) Gattung

z.B. als Planet

z.B. als einzelner Organismus

z.B. als einzelner Mensch)***

z.B. Bewegung

z.B. Ich)**

je besondere Darstellung des sich von sich unterscheidenden Allgemeinen

Eine Art gegen eine andere Art – vollständig disjunkt )*

z.B. Bewegung gegen Ruhe

z.B. (emp.) Ich gegen Nicht-Ich

Individualität, sich selbst Bewirkendes

Wirkliches als Allgemeines in besonderer Weise.

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• )* „Daß die Natur, etwa bei den Lebewesen, die Besonderung in eine unübersehbare Verschiedenheit treibt, statt den Unterschied in logischer Reinheit dichotomisch darzustellen, rechnet Hegel zur „Ohnmacht der Natur; die Strenge des Begriffs nicht festhalten und darstellen zu können un din diese begrifflose blinde Mannigfaltigkeit sich zu verlaufen.“ (WdL II: 282)

• - bei Arterhaltung: Aufteilung in männlich und weiblich

• )** das Übergreifend-Allgemeine

• )*** Unterschied Besonderes – Einzelnes:

• Besonderes: inhaltlicher Aspekt

• Einzelnes: empirische, wirkliche Untereinheit des Ganzen

• Auch: Gott – Welt – Sohn („in welchem er als Geist bei sich selbst ist“, Enz.: I: 309, § 161 Zusatz)

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Totalitarismus?

Totalität = konkret Allgemeines = Einheit von Einheit und Unterschied = Subjekt

• Allgemeines und Besonderes bzw. Einzelnes einander äußerlich.

•Besonderes: Selbstunterschiedenes im Allgemeinen.

•Allgemeines kehrt in der Besonderung zu sich selbst zurück.

• z.B. einzelner Organismus im Verhältnis zu seiner Gattung. (zufällig, austauschbar...)

•Im einzelnen Menschen bestätigt sich seine allgemeine Natur (Vernunft) vermittels seiner besondern Art (Naturell).

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• Hier setze ich mich damit auseinander, dass dem Hegelschen Denken häufig so etwas wie „Totalitarismus“ unterstellt und vorgeworfen wird. Hegel verwendet ja auch den Begriff „Totalität“ positiv.

• Die beiden, andersfarbig hinterlegten Seiten beschreiben zwei unterschiedliche Sichtweisen: die linke ist unzureichend (aber die häufig angewandte), die rechte beschreibt in Ansätzen die Hegelsche Sichtweise.

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Totalitarismus?

Totalität = konkret Allgemeines = Einheit von Einheit und Unterschied = Subjekt

•Verwechslung Beziehung unmittelbar-Einzelnes – abstrakt Allgemeines: aA „subsumiert“/beherrscht das uE.

•Allgemeines als das innere Wesen, wie es sich zur äußeren Erscheinung besondert, ohne sich darin zu verlieren.

•z.B. Element – System;

• Organismus – Gattung

•Teil - Ganzes

•„Nicht der Begriff des Menschen, sondern der des Sokrates ist Princip seiner Entwicklung.“ (Erdmann)

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• Hier ebenfalls diese beiden Sichtweisen, bezogen auf das Verhältnis von Allgemeinem und Einzelnen.

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Totalitarismus?

Totalität = konkret Allgemeines = Einheit von Einheit und Unterschied = Subjekt

•Verwechslung mit Ursache-Wirkungs-Denken oder Grund-Folge: das Totale als Ursache oder Grund von Anderem.

•Keine Bestimmtheit von außen, sondern Selbstbestimmtheit = Freiheit

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• Ebenfalls diese zwei Denkweisen…

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Totalitarismus?

Totalität = konkret Allgemeines = Einheit von Einheit und Unterschied = Subjekt

•Vorstellung von herrschendem, hierarchisch Höherem gegen untergeordnetes Niederes.

•Differenziertheit durch Selbstbestimmung.

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Das Ergebnis

Totalität: Gesamtheit aller Bedingungen

Kritik jeglicher Beschränktheit

auf Zusammenhänge orientiert, wo erst nur Unmittelbar-Isoliertes gesehen wird

Prozessualität: Kritik jeglicher Verdinglichung

genauer: Dinghaftigkeit Prozessualität Verhältnis

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• Was meint Hegel also tatsächlich mit der „Totalität“?...

• Und: Hegel als Kritiker jeglicher Verdinglichung, aber auch der Auflösung in reine Bewegtheit

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Das Ergebnis

Freiheit: hat die Notwendigkeit zu ihrer Voraussetzung und enthält dieselbe als aufgehoben in sich (Enz. I: 303, § 158 Zusatz)

• Nicht nur „Freiheit von“ sondern „Freiheit zu“

• Konkrete und positive Freiheit

Beliebigkeit Fremdbestimmender Determinismus

Handeln sinnlos

Zweckmäßiges Handeln braucht

genügend Offenheit

genügend Wirkfähigkeit

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• Hegels Denken will, wie die gesamte Tradition des Deutschen Idealismus, die Freiheit begründen. Das heißt, es geht darum, keinen neuen fremdbestimmenden Determinismus zu entwickeln, aber auch die Freiheit nicht mit Beliebigkeit zu verwechseln. In beiden Fällen wäre bewusstes, vernünftiges Handeln sinnlos.

• Letztlich braucht zweckmäßiges Handeln einerseits genügend Offenheit, andererseits aber auch Wirkfähigkeit, d.h.: das Handeln muss erwartbare Wirkungen haben, wir erwarten, dass das, was wir möchten, bewirkt wird – wenn wir mit Sachverstand und Vernunft handeln. Es muss eine NOTWENDIGE Verbindung zwischen dem, was wir möchten, den Eigenarten des Gegenstandes, auf den wir einwirken und unserem Handlungsziel geben.

• Freiheit ist also nicht das Gegenteil von Notwendigkeit, sondern es hat diese zu ihrer Voraussetzung.

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Das Ergebnis

Gesellschaftlichkeitsproblem

• Kapitalismus: „ungesellschaftliche Gesellschaftlichkeit“ hinter dem Rücken der Individuen

• konkrete Utopie: bewusst hergestellte Gesellschaftlichkeit

• „Es ist vor allem zu vermeiden, die „Gesellschaft“ wieder als Abstraktion dem Individuum gegenüber zu fixieren.“ (MEW 40: 538)

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• Die Philosophie des konkret-Allgemeinen ist auch eine wichtige Voraussetzung dafür, Gesellschaftlichkeit so denken zu können, dass Gesellschaft nicht „als Abstraktum dem Individuum gegenüber“ fixiert wird…

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Hier endet der Teil II

http://www.thur.de/philo/hegel/hegel.hm