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Die Heilkraft des Liebstöckels

Die Heilkraft Des Liebstoeckels

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Die Heilkraft des Liebstöckels

• Volkstümliche Bezeichnungen:

• Lefestik, Lubbe(r)stick(en) (Ostfriesland), Lübstock (Mecklenburg), Levestock (Westfalen), Lêwerstock (Göttingen), Lewestock(Eichsfeld), Leppstock (Niederrhein), Liebstengel, Lievstock (Eifel), Lebensstock (Oberharz), Liebesstückel (Schlesien), Liebrohr, Lieberöhre (Baden), Leibstöckle (Erzgebirge), Ladstock oder Ladstöckl (Böhmerwald, Tirol), Lusteken, Luststecken (bayrisch-österreichisch), Luststock (Kärnten), Leïfstack (Lothringen), Lobstock(Elsaß), Leibstäckle (Calw), Rübestöckel (Riesengebirge), Rüabstickl(bayrisch Schwaben), Gichtstock (Niederösterreich). Andere Bezeichnungen sind: Gebärmutterwurzel, Sanigl (Westböhmen), Schluckwenhrohr (Schweiz), Badkraut (Elsaß), Saukraut.

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Die Heilkraft des Liebstöckels

• Botanisches:• Die ausdauernde Pflanze beansprucht einen kräftigen,

tiefgründigen Boden und wird in Europa und Nordamerika angebaut.

• Die kahlen röhrigen Stempel werden bis 2 m hoch und tragen zwölf- bis zwanzigstrahlige, gewölbte Dolden. Die Blütenkrone ist blaßgelb. Die Blätter sind im Umrißdreieckig-rhombisch. Die unteren erreichen eine Länge bis zu 70 cm und eine Breite bis zu 65 cm. Die Pflanze hat einen sellerieartigen Geruch, der sich - auch nur in geringen Mengen den Tieren verfüttert - dem Fleisch und der Milch mitteilt. Blütezeit: Juli bis August.

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• Geschichtliches und Allgemeines:• Die Römer brachten den Liebstöckel aus Persien nach

Europa. Dort war er zuerst vor allem in Nordeuropa beliebt und breitete sich erst später über ganz Europa aus.Dioskurides nannte den Liebstöckel ligystikon und erklärte den Namen mit dem gehäuften Vorkommen in Ligurien. Dort wurde er als panakes (griech. für Allheilmittel) bezeichnet. Dioskurides schrieb ihm menstruationsfördernde Eigenschaften zu. Weiter meinte er: „Wurzel und Samen des Liebstöckel treiben den Harn und verhelfen Männern und Frauen nicht nur zu unkeuschen Gelüsten, sie tun es auch mit Begierde und Wonnen hernach.“

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Die Heilkraft des Liebstöckels

• Wie der Liebstöckel zum Namen Maggikraut kam• 1886 erfand Julius Maggi die berühmte Maggi-

Suppenwürze, deren Geschmack an den des Liebstöckels erinnert und darum diesem den Übernamen Maggikrautgab. Obwohl in der Suppenwürze allerhand, aber kein Liebstöckel drin ist. (Maggi InhaltsstoffeWasser, Kochsalz, biologisches aufgeschlossenes Sojaeiweiss, Geschmäcksverstärker (Natriumglutamat, E631), Hefeextrakt, Säurungsmittel (Zitronensäure, Essigsäure), Weizen, Aroma.)

• Heute wird das Kraut noch in verschiedenen Schnäpsen oder Tropfenmischungen zur Förderung der Verdauung eingesetzt.

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• Liebeszauber und anderer Aberglauben• Wegen seines Namens spielte der Liebstöckel früher eine

grosse Rolle als Liebeszauber. Aus den Wurzeln, welche an Johanni (altgermanisches Fruchtbarkeitsfest) ausgegraben und an Mariä Himmelfahrt in der Kirche geweiht wurden, wurden Liebestränke gebraut. Die Mädchen trugen das Kraut am Busen um damit den Liebsten zu betören. Die jungen Männer wiederum glaubten, dass das Kraut sie für das weibliche Geschlecht unwiederstehlich mache.Ein Absud aus Wurzeln und Blättern sollte unters Badewasser gemischt, dem Liebsten „einheizen“...Es hiess, dass Mädchen, die am Siebenbrüdertag (10. Juli) Liebstöckel kauen würden, noch im selben Jahr heiraten und Mutter von sieben Söhnen werden würden.

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Die Heilkraft des Liebstöckels

• Hildegard von Bingen war der Meinung, daß der Duft "die Neigung vergrößert und sich gar lieblich den Frauensleuth anthut, so sie davon ins Badfaß geben".

• "Liebstöckel ist ein wohlriechend Badkraut. Im Saamen ist die meisste Kraft und Tugend. Vom Saamen Morgens nüchtern getrunken purgiert den Menschen oben und unden auss gar heftig. Liebstöckel ist gut in eine Wasserbad, darmit den Leib bestrichen öffnet die Schweißlöcher. Gestoßen mit Kümmel gemischt, mit Wein gebraucht, macht eine gute Magen, treibt den Wind auss den Därmen. Die Wurtzel gedörrt und gepülvert vergleichet sich dem fremden Pfeffer". (Matthiolus).

• In Franken trugen die Bauernmädchen ein Sträußchen L. unter dem Mieder, um damit den Liebsten zu locken.

• In Schlesien wurde am Johannistag dem Vieh L. in ihr Getränk gegeben, damit die Hexen ferngehalten wurden.

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• Der Geschmack des Liebstöckel ist scharf mit leicht bitterem Unterton, auch leicht an Sellerie erinnernd. In der Küche wird Liebstöckel überwiegend zum Würzen von Salaten, Dressings, Dips und Suppen und Eintöpfen benutzt.

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• DROGEN (verwendete Pflanzenteile) Getrocknetes Rhizom und Wurzeln (Levisticiradix), gelegentlich auch die Früchte und Blätter.

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• WIRKSTOFFE / INHALTSSTOFFE • Die Wurzeln enthalten ein ätherisches Öl.• PHARMAKOLOGIE• Ligustilid und Butylidenphthalide wirken

krampflösend; insgesamt stimulieren die Phthalide die Absonderung von Speichel und Verdauungssäften. Burylphthalid und Sedanenolid besitzen beruhigende Wirkung. Die Furanocumarine wirken vermutlich nicht phototoxisch, da sie nur schwer wasserlöslich und daher im Tee kaum vorhanden sind.

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• ANWENDUNG

• Die Wurzel (frischer, im Herbst gesammelter Wurzelstock mit daran hängenden Wurzeln)wird hauptsächlich als harntreibendes Mittel hei Ödemen, Entzündungen der ableitenden Harnwege und zur Verhinderung von Nierengriessgenutzt. Sie wurde traditionell zur Verdauungsförderung (als Magenmittel und Karminativum), ferner als Expektorans und menstruationsförderndes Mittel eingesetzt.

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• Rezepte

• Bei Magenschwäche:

• Rp.: Rad. Levistici (= Liebstöckelwurzel) Hb. Melissae . . . aa 25 (= Melissenkraut) Hb. Menyanthis trifol. . . . 20 (= Bitterkleekraut) Hb. Centaurii (= Tausendgüldenkraut) Strob. Lupuli . . . aa 15 (= Hopfenzapfen)M.f. species.

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• Rezepte

• Als Diuretikum:

• Rp.: Species diureticae . . . 100 D.s.: 3 Teelöffel auf 2 Glas Wasser

• Zusammensetzung DAB. VI: Rad. Levistici (= Liebstöckelwurzel) Rad. Ononidis (= Hauhechelwurzel) Rad. Liquiritiae (= Süßholzwurzel) Fruct. Juniperi . . . aa p. (= Wacholderbeeren)

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• Rezepte

• Bei Geschwüren usw. als Badezusatz (nach Kroeber):

• Rp.: Rad. Levistici offic. . . . 50 (= Liebstöckelwurzel) D.s.: Zum Aufguß mit 5 l Wasser, den Absud dem Bade zusetzen. Morgens und abends baden.

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• Fertigarzneien

• Levisticum e radice, Globuli velatiAnwendungsgebiete:gemäß der anthroposophischen Menschen-und Naturerkenntnis.Mangelernährung durch Verdauungsschwäche mit nervöser Überempfindlichkeit; Entzündungen im Nerven-Sinnes-Bereich, z. B. Mittelohrentzündung und Folgezustände.

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• Fertigarzneien• Levisticum Ohrentropfen• Wirkstoff: Levisticum officinale e radice W 5%

Ohrentropfen 10 ml (N1)• Zusammensetzung:

10 g (11 ml) enthalten:Levisticum officinale e radice W 5%(HAB, Vs. 12g – in nativem Olivenöl) 1 0 g

• Anwendungsgebiete:gemäß der anthroposophischen Menschen- und Naturerkenntnis.Mittelohrentzündung (Otitis media).