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2012 Geschäftsbericht

Konzern-Geschäftsbericht 2012

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2012Geschäftsbericht

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DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Inhalt

Konzernlagebericht 40 – 159

41 Strategie und Struktur

44 Shipping Finance

60 Aviation Finance

78 Land Transport Finance

94 Wichtige Transaktionen 2012

96 Financial Institutions

101 Investment Management

108 ITF International Transport Finance Suisse AG

110 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

125 Vergütungsbericht

129 Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

131 Nachtragsbericht

132 Chancen- und Risikobericht

155 Prognosebericht 2013

158 Erläuternde übernahmerechtliche Angaben

159 Bericht des Vorstands zu verbundenen Unternehmen

Konzernabschluss 160 – 216

161 Gewinn- und Verlustrechnung

161 Gewinnverwendung

162 Gesamtergebnisrechnung

163 Bilanz

164 Eigenkapitalveränderungsrechnung

165 Kapitalflussrechnung

166 Segmentbericht

167 Anhang

Bestätigungsvermerk 217

Weitere Informationen 218 – 228

218 DVB weltweit

220 Stichwortverzeichnis

222 Glossar

226 Abkürzungsverzeichnis

228 Impressum

U3 DVB in Zahlen

U4 Ereignisse und Veranstaltungen 2012

Unternehmen 01 – 33

01 Mission Statement

02 Wir über uns

08 Brief an unsere Aktionäre und Geschäftspartner

11 Der Vorstand

12 Bericht des Aufsichtsrats

17 Der Aufsichtsrat

18 Corporate Governance-Bericht 2012

26 Mitarbeiter und Nachhaltigkeit

Finanz- und Aktienmärkte 34 – 39

34 Finanzmärkte und Finanzmarktaktivitäten der DVB

36 Aktienmärkte und DVB-Aktie

39 Finanzkalender 2013

Internetverweis

Rechtshinweis

Weiterführende Information

Zeichenerklärung

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DVB in Zahlen

Mio €

01.01.2012– 31.12.2012

01.01.2011– 31.12.2011

%

Ergebnisentwicklung

Zinsüberschuss 230,0 258,3 –11,0

Risikovorsorge im Kreditgeschäft –70,7 –59,2 19,4

Zinsüberschuss nach Risikovorsorge 159,3 199,1 –20,0

Provisionsüberschuss 130,7 116,2 12,5

Ergebnis aus at Equity bewerteten Unternehmen 8,5 0,1 –

Sonstiges betriebliches Ergebnis 42,7 17,3 –

Erträge 341,2 332,7 2,6

Verwaltungsaufwendungen –184,0 –189,4 –2,9

Konzernergebnis vor IAS 39 und Steuern 157,2 143,3 9,7

Ergebnis aus Finanzinstrumenten gemäß IAS 39 –15,8 4,4 –

Konzernergebnis vor Steuern 141,4 147,7 –4,3

Kennziffern (%)

Return on Equity (vor Steuern) 12,9 14,0 –1,1 pp

Cost-Income-Ratio 46,5 47,8 –1,3 pp

Mio € 31.12.2012 31.12.2011 %

Bilanzzahlen

Geschäftsvolumen 25.117,9 23.919,8 5,0

Kundenkreditvolumen 22.146,9 21.706,4 2,0

Bilanzsumme 23.804,8 22.031,0 8,1

Forderungen an Kunden 19.908,3 18.739,0 6,2

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 5.172,9 4.460,3 16,0

Verbriefte Verbindlichkeiten 11.391,4 9.830,1 15,9

Nachrangige Verbindlichkeiten 411,8 400,6 2,8

Eigenkapital 1.328,9 1.210,0 9,8

Eigenmittel nach KWG

Kernkapital 1.236,0 1.178,8 4,9

Ergänzungskapital und anrechenbare Drittrangmittel 201,1 125,6 60,1

Insgesamt 1.437,1 1.304,4 10,2

Kapitalquoten nach KWG (%)

Basel II

Kernkapitalquote 20,3 19,7 0,6 pp

Gesamtkapitalquote 23,6 21,8 1,8 pp

Rating 2012 2011 2010

Standard & Poor’s

Long-term Counterparty Credit Rating A+ A+ A

Short-term Credit Rating A-1 A-1 A-1

Ausblick stabil stabil negativ

Fitch Ratings1)

Long-term Issuer Default Rating A+ A+ A+

Short-term Issuer Default Rating F1+ F1+ F1+

1) Im Rahmen des Ratings der Genossenschaftlichen FinanzGruppe

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Ereignisse und Veranstaltungen 2012

24. April„11. DVB Bank Breakfast Meeting“ in Hamburg – Herr Ronald Widdows, CEO der Rickmers Holding und Rickmers-Linie, sprach vor rund 60 Vertretern der Schifffahrtsbranche über die Container-schifffahrtsbranche und ihre schwierigen Marktbedingungen.

14. Mai Erfolgreiche Platzierung unserer ersten Senior-Unsecured-Benchmark-Anleihe über 500 Mio € – eine zweite folgte am 24. August. Die enorme Nachfrage von unterschiedlichen Inves-toren führte bei beiden Emissionen zu einem überzeichneten, sehr gut diversifizierten Orderbuch. Mit den Platzierungen gelang es uns, zum einen eine Benchmark-Kurve aufzubauen und zum anderen unsere Investorenbasis zu verbreiterten.

13. Juni Ordentliche Hauptversammlung in Frankfurt am Main – bei einer Präsenz von 96,69 % stimmten unsere Aktionäre allen Tagesord-nungspunkten zu und beschlossen eine Dividende von 0,60 € je Aktie.

20.–21. September19. Europa-Konferenz der ISTAT in Rom – Herr Grabowski moderierte das mit namhaften Vertretern der Luftfahrtindustrie und der Banken besetzte „Aircraft Finance Panel“.

9. OktoberJährlicher Kundenempfang im Mandarin Oriental Hotel in New York – Herr Driese, Herr Lunde und Herr Grabowski begrüßten 214 Gäste aus der Schifffahrts-, Luftverkehrs- und Landtransport-branche.

27. NovemberWirtschaftsgespräche in Curaçao – Herr Driese, Herr Lunde und drei weitere DVB-Kollegen trafen sich mit dem Premierminister Stanley Betrian.

11. – 12. Januar Jährliches DVB-Kundenevent im Swissotel The Stamford in Singapur mit anschließenden Pressegesprächen – unsere Vorstandsmitglieder Herr Wolfgang Driese, Herr Dagfinn Lunde, Herr Bertrand Grabowski sowie DVB-Kollegen begrüßten 168 Gäste der Schifffahrts- und Luftverkehrsbranche aus ver-schiedenen asiatischen Ländern. Am Rande der Veranstaltung nahmen unsere Vorstandsmitglieder mehrere Pressetermine wahr und diskutierten mit Journalisten der Tages- und Fachpresse die Entwicklung der Finanz- und Verkehrsmärkte.

8. März Bilanzpresse- und Analystenkonferenz – Herr Driese und Herr Lunde präsentierten die Konzernergebnisse 2011.

9. März„Breakfast Meeting“ mit Journalisten in London – unsere drei Vorstandsmitglieder stellten die DVB vor und beantworteten Fragen zur Entwicklung der Schifffahrts-, Luftverkehrs- und Landtransportmärkte.

4. AprilTeilverkauf der 100%igen Tochtergesellschaft TES Holdings (TES) – die DVB, die Mitsubishi Corporation (MC) und die Development Bank of Japan (DBJ) vereinbarten vertraglich, dass MC einen Geschäftsanteil von 35,0 % bzw. DBJ einen Anteil von 25,0 % an der TES erwerben. Die DVB bleibt mit 40,0 % der größte Aktionär. Der Verkauf wurde nach kartellrechtlicher Genehmigung im Juni abgeschlossen.

11. AprilJährlicher Kundenempfang in Norwegen – Herr Driese, Herr Lunde und DVB-Kollegen hießen etwa 175 Gäste der Schifffahrts-branche im Osloer Shippungklubben willkommen. Der Gastredner Prof. Øystein Noreng von der Norwegian School of Business präsentierte das Thema „Oil market – fundamentals and price risk“.

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Anhang 1

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IE NM ä RK T E KON Z E RNL AGE BE RICH T KON Z E RN A B SCHLUS S

The leading specialist in international transport finance

At DVB, we make deals work. This means striving to seek and develop intelligent and appropriate solutions that meet and even exceed our clients’ needs and expectations. We go the extra mile to constantly and thoroughly research and study our industry. Often, this leads us to challenge conventional wisdom when offering our focused range of financing services.

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Fotografiert von

Linda Slingerland,

Operations & Premises,

Rotterdam

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Im Jahr 2012 blieb die Marktsituation in vielen Segmenten der internationalen Seeschifffahrt angespannt. Anhaltend hohe

Überkapazitäten und niedrige Fracht- und Zeitcharterraten prägten besonders die drei wichtigen Sektoren der Container-,

Rohöl- und Massengutschifffahrt. Trotz dieses unruhigen Fahrwassers stand unser Shipping Finance-Team unseren Kunden in

den von uns abgedeckten Sektoren erfolgreich mit wertvoller Expertise über Schiffstypen, Wertschöpfungsketten, Fracht-

strömen und Netzwerken zur Seite. Unser speziell auf Sektoren ausgerichtetes Know-how ermöglicht uns, Entwicklungen in

Schifffahrtsmärkten schneller als unsere Wettbewerber zu erkennen. So können wir unsere Kunden individuell mit optimalen

Finanzierungs lösungen betreuen, unser Risikomanagement an veränderte Marktbedingungen anpassen und langfristig als

verlässlicher Partner der Schifffahrtsbranche agieren. Mit unserer Kompetenz in der Schiffsfinanzierung haben wir auch 2012

solide Finanzergebnisse erzielt und wurden von renommierten Fachmagazinen ausgezeichnet: zwei Preise von Marine Money

und ein Preis von Lloyd’s List.

Shipping Finance – Sektorspezifische Expertise

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Fotografiert von

Bert van Leeuwen,

Leiter Aviation Research,

Rotterdam

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Nach turbulenten Jahren beruhigte sich der Luftverkehrsmarkt 2012 ein wenig. Insbesondere der Passagierverkehr profitierte von

einer starken Nachfrage, wenngleich das Wachstum regional unterschiedlich blieb. Der Luftfrachtmarkt hingegen schwächelte

unter dem verlangsamten Welthandelswachstum und der Verlagerung von Frachtvolumina auf andere Transportwege. Als

führender Arranger, Underwriter und Bereitsteller von objektbesichertem Kapital für die Flugzeugfinanzierung war unser Aviation

Finance-Team 2012 erneut in einem Luftverkehrsmarkt aktiv, der auf der Seite der Geschäftsbanken unter Finanzierungs-

engpässen litt. Das Team begleitete unsere Luftverkehrskunden weltweit mit den intelligenten und maßgeschneiderten Lösungen

unserer innovativen Aviation-Plattform. Dieser ganzheitliche Geschäftsansatz an der Schnittstelle zwischen „Geld und Metall“

umfasst weit mehr als die herkömmliche Palette an Bankdienstleistungen; er profitiert zudem von unserem erfahrenen Experten-

team und unserem profunden Research. So konnten wir auch 2012 eine stark diversifizierte Kundenbasis mit einem interessanten

Finanzierungsmix für neue und gebrauchte Flugzeuge bedienten. Dafür erhielten wir drei Auszeichnungen vom bedeutenden

Fachmagazin Air Finance Journal.

Aviation Finance – Integrierte Serviceplattform

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Fotografiert von

Wouter Radstake,

Leiter Land Transport Research,

Frankfurt am Main

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Die Landtransportmärkte, besonders in Europa und Nordamerika, zeichneten sich auch 2012 durch Volatilität aus. Die Lage im

europäischen Transportmarkt und im Bereich Waggonladungen in Nordamerika blieb weiterhin schwierig. Dafür entwickelte sich

der Intermodal-, Schienenpersonen- und Straßenverkehr in Nordamerika positiv. Der Straßenverkehr und das Langstrecken-

geschäft im nordamerikanischen Schienenpersonenverkehr knüpften sogar an das Vorkrisenniveau an. Australien setzte seinen

Wachstumskurs fort. In diesem Marktumfeld stellte unser Land Transport Finance-Team 2012 umfängliche Finanzierungs-,

Beratungs- und Research-Services in diesen wichtigen Zielregionen zur Verfügung. Unsere Kunden schätzten dabei unseren

klaren Fokus auf die Objektfinanzierung und unsere detaillierte Branchenkenntnis, auf die sie in allen Marktzyklen zurückgreifen

können. Durch enge Zusammenarbeit und kontinuierlichen Dialog mit unseren Kunden gelang es uns, effiziente Finanzierungs-

strukturen auszuarbeiten – wenn möglich auch in Kooperation mit den Kollegen aus anderen Bereichen. Diese Strategie machte

unser Land Transport Finance 2012 besonders erfolgreich und bescherte uns erneut eine begehrte Auszeichnung der Fachzeit-

schrift Global Transport Finance.

Land Transport Finance – Konsistente Kundenbeziehungen

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Brief an unsere Aktionäre und Geschäftspartner

doch die 15 % auf rauer See bekommen die volle kritische Auf-merksamkeit aller, die sich mit uns befassen.

Trotz des schwierigen und Besorgnis erregenden Umfelds wächst die Weltwirtschaft weiter – obgleich langsamer. Demografische Faktoren und die Entwicklung des Konsumverhaltens erzeugen unweigerlich Druck. Kurz gesagt: Der globale Bedarf an Transport von Menschen und Gütern steigt. Es gibt Beispiele, die zeigen, dass selbst in Zeiten wie diesen einige wenige Banken stabile Ergebnisse erzielen können. Die DVB ist stolz, zu diesen Banken zu gehören.

Wir hatten uns vorgenommen, Ihnen 2012 ein mit dem Vorjahr vergleichbares Ergebnis vorzulegen. Aufgrund des erwarteten, äußerst schwierigen Umfeldes stellte dies aus unserer Sicht schon damals eine große Herausforderung dar. Doch wir haben Wort gehalten. Wie jedes Jahr danken wir unseren Mitarbeitern für ihren Einsatz. Was in diesen Zeiten geleistet werden musste, um das „vergleichbare“ Ergebnis zu erreichen, ist bemerkenswert. Deshalb gilt all unseren Mitarbeitern unser besonderer, herzlicher Dank. Alle Mitarbeiter der DVB wissen, welche Anstrengungen wir auch künftig aufbringen müssen.

Sehr geehrte Damen und Herren,

obgleich die Weltwirtschaft gewaltigen Turbulenzen ausgesetzt ist, die durch die Fülle an Problemen in Europa zusätzlich verstärkt werden, ist das Kunststück, Wachstum und Wohlstand durch das Anlegen eines engen Sparkorsetts zu erreichen, bisher doch nur wenigen geglückt. Im Bestreben, einige wenige, große (system-relevante) Banken in ihrem Geschäftsgebaren zu zügeln, wurde die Grenze von der Regulierung zur Überregulierung schnell über-schritten. Betroffen sind davon nun alle Banken.

Doch der Bankensektor steht noch weiteren Herausforderungen gegenüber: Die Industrienationen befinden sich in einer Rezession und das beeindruckende Wachstum, das auf den dynamischen, neuen Märkten der Schwellenländer zu verzeichnen ist, gilt noch als volatil. Die Nachfragefaktoren scheinen sich viel schneller zu wandeln. An einem Tag zeigen sich Rohstoffpreise und Finanz-märkte vorsichtig und schon am nächsten Tag herrscht irrationaler Übermut. Widersprüche, Extreme und Unsicherheiten beherrschen die Weltwirtschaft.

Die DVB stimmt zu, wenn es heißt, die Transportnachfrage ziehe an. Doch tut sie dies nur zögerlich und in einigen Sektoren trifft sie auf erdrückende Überkapazitäten. Gut 85 % des Finanzie-rungsgeschäftes der DVB verlaufen in normalem Fahrwasser,

Wolfgang F. Driese, Vorsitzender des Vorstands

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U N T E R NEHM E N F IN A N Z- UND A K T IE NM ä RK T E KON Z E RNL AGE BE RICH T KON Z E RN A B SCHLUS S

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Brief an unsere Aktionäre und Geschäftspartner

Das Konzernergebnis vor IAS 39 und Steuern schloss mit 157,2 Mio € und damit 9,7 % über dem herausragenden Vorjahr ab. Zu den wichtigsten Einflussfaktoren zählte dabei der Provisions-überschuss auf Rekordniveau, der zudem rund 12,5 % über dem Vorjahr lag. Neben den Erträgen aus dem Kreditgeschäft wuchsen auch Provisionen aus Beratungs- und Asset Management-Dienst-leistungen deutlich an.

Der Einstieg von zwei bedeutenden japanischen Partnern in unsere Tochtergesellschaft TES eröffnet nicht nur neue Geschäfts perspektiven, sondern begründet auch den starken Anstieg des Sonstigen betrieblichen Ergebnisses (von 17,3 Mio € auf 42,7 Mio €).

Die Effizienzkennziffer (Cost-Income-Ratio) hat sich auf 46,5 % verbessert. Dabei sind die Kosten seit Langem erstmals gesunken (–2,9 %), wobei die Entkonsolidierung unserer Beteiligung an der TES eine wesentliche Rolle spielte. Die Verzinsung des Eigen-kapitals (Return on Equity) liegt mit 12,9 % ebenfalls im Ziel-korridor, obgleich etwas unter dem Vorjahr. Wir schlagen der Hauptversammlung eine unveränderte Dividende von 0,60 € pro Aktie vor, was einer Dividendenrendite von 2,47 % entspricht.

Doch hatten wir nicht überall schönes Wetter – zum Teil war der Gegenwind recht stark. Die Krise in Teilen der Seeschifffahrt ist die längste in der jüngeren Geschichte. Sie geht nun in das fünfte Jahr. Durch den Rückzug einiger wesentlicher Schiffsfinanzierer fehlt die Liquidität, um die Werte gebrauchter Schiffe zu stabili-sieren. Zudem sind kompetente Verhandlungspartner – Banken, die bereit sind, sich zu engagieren – Mangelware. Bei Problemen-gagements fehlt oftmals die Motivation, aktiv an einer Lösung mitzuarbeiten.

Die DVB finanziert derzeit insgesamt etwa 1.600 Schiffe mit einem Kreditvolumen von circa 12,6 Mrd €. 18 % der Engagements unterliegen einer engen Risikoüberwachung, auf die wir viel Zeit und Mühe aufwenden. Im Jahresverlauf müssen wir für 15 bis 20 Schiffe einen neuen „Heimathafen“ finden. Dafür haben wir ein eigenes Spezialistenteam.

Die Nettoriskovorsorge hat mit 70,7 Mio € ein hohes Niveau erreicht, sie fiel fast ausschließlich für Schiffsfinanzierungen an. Hinzu kommen damit zusammenhängende Aufwendungen für „Risikopositionen“ in der Finanzierung und für von uns gehaltene Schiffe in Höhe von 27,6 Mio €, die überwiegend den Zinsüber-schuss belasten. Neben der Anzahl der akuten Problemfälle und

Dagfinn Lunde, Mitglied des Vorstands Bertrand Grabowski, Mitglied des Vorstands

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Brief an die Aktionäre und Geschäftspartner

• ImLaufedeserstenQuartalswollenwirunsereOffshore-Aktivitäten als vierten Geschäftsbereich auf die gleiche Stufe stellen wie die Shipping Finance, Aviation Finance und Land Transport Finance. Damit wird die Breite und Vielfalt unserer Finanzierungaktivitäten noch sichtbarer.

• Mit dem Projekt „Unity“ machen wir unser Shipping Finance fit für die Zukunft. Im Mittelpunkt stehen Prozessverbesserungen, Anpassungen der Strukturen an andere Bereiche und Steige-rung der Effizienz. Das Projekt wird 2013 vorbereitet und 2014 im Wesentlichen umgesetzt.

• Wirwerdenweiterdaranarbeiten,dieNettozinsmargedemRisikoprofil unseres Finanzierungsgeschäftes anzupassen, das heißt die Parameter im erwartet stabilen Umfeld der Refinanzierungskosten zu verbessern.

• Unsere Refinanzierung wollen wir weiterhin konservativ anlegen – langfristiges Kreditgeschäft wird in vollem Umfang langfristig refinanziert. Zudem werden wir Refinanzierungs-instrumente, -quellen und -strukturen weiter ausbauen.

Unsere Prognose

Unsere Planung für 2013 sieht ein Neufinanzierungsvolumen von 5,1 Mrd € mit einer Bruttozinsmarge von 316 Basispunkten vor. Der Provisionsüberschuss soll nahe am Vorjahreswert liegen. Die Kosten sollen nur geringfügig steigen, die Risikokosten werden jedoch hoch bleiben. Damit sollte das Vorsteuerergebnis (vor IAS 39) 2013 leicht über dem des Vorjahres liegen.

Wir haben uns wieder anspruchsvolle Ziele gesetzt, die in schwierigen Zeiten, enormen Einsatz und Konzentration erfordern. Darauf sind wir vorbereitet. Sorge bereitet uns aber das regula-torische Umfeld, das eine effektive und effiziente Planung kaum mehr zulässt. Wir erwarten deshalb ein wachsendes operatives Risiko und zunehmende Kosten für die Steuerung einer Bank, denn schwierige Zeiten werden von Regulatoren weiter erschwert.

Wir werden uns gut behaupten.

Mit freundlichen Grüßen

der gesamten Höhe der Risikoaufwendungen sind wir trotz aller Bemühungen, die Risiken zu begrenzen, von einigen wenigen größeren Ausfällen betroffen. Wir haben aus diesen Erfahrungen aktiv unsere Lehren gezogen, um das künftige Überraschungs-potenzial gering zu halten.

Unser Ausblick für das Geschäftsumfeld

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind bekannt und bleiben schwierig. Aber die Weltwirtschaft wird weiterhin um mindestens 3 % und möglicherweise im zweiten Halbjahr etwas beschleunigt wachsen. Damit hat der Welthandel – einer der wichtigsten Treiber der Transportnachfrage – ein Wachstums-potenzial von 4 % bis 6 %, jedoch, wie bereits erwähnt, mit erheblichen regionalen Unterschieden.

Die DVB wird auch in diesen stürmischen Zeiten auf Kurs bleiben. Dabei ist besonders wichtig, dass 85 % unseres Geschäftes in stabilen Sektoren angesiedelt ist. Die Finanzierung von Flugzeugen wird weiterhin einen sehr guten Ergebnisbeitrag liefern. Dies gilt auch in der Landtransport- und Offshore-Finanzierung.

Von der Kooperation mit dem Mitsubishi-Konzern und der Devel-opment Bank of Japan im Zuge der gemeinsamen Beteiligung an TES werden weitere Impulse für unser Investmentfondsgeschäft ausgehen.

Der hohe Ölpreis wird Investitionen in der Ölförderung stützen und damit unsere Finanzierungen im Offshore-Bereich.

Bei Produkten- und Chemietankern sowie im Gastransport (Liquified Natural Gas und Liquified Petroleum Gas) verbessern sich die Aussichten. Für Rohöltanker, Containerschiffe und Massengutfrachter sind die Perspektiven für 2013 jedoch auf-grund der Überkapazitäten unverändert düster. Hier wird deshalb der Schwerpunkt unserer Risikomanagementaktivitäten liegen. In den genannten Segmenten werden auch weitere Insolvenzen zu erwarten sein – mit Ausfällen für die Bank.

Unser Ausblick für die Maßnahmen, die wir ergreifen

• Zum1.Januar2013habenwirunsereIntensivbetreuungerheblich ausgebaut und mit einem wesentlich erweiterten Mandat ausgestattet. Damit werden alle Engagements in der Schifffahrt, von denen ein Ausfallrisiko ausgeht, von diesem Team betreut – mit dem Ziel der Stabilisierung.

Frankfurt am Main, im März 2013DVB Bank SE

Wolfgang F. DrieseVorsitzender des Vorstands

Dagfinn LundeMitglied des Vorstands

Bertrand GrabowskiMitglied des Vorstands

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Der Vorstand

Wolfgang F. Driese Vorsitzender des Vorstands und BankdirektorGeboren 1949 in Berlin

Geschäftsbereiche im Kundengeschäft:Shipping Credit, Aviation Credit, Land Transport CreditStrategic Management and Restructuring TeamShipping Research, Offshore Research, Aviation Research, Land Transport ResearchFinancial Institutions Investment Management (Shipping & Intermodal Investment Management, Aviation Investment Management)

Tochtergesellschaften im Kundengeschäft:DVB LogPay GmbHITF International Transport Finance Suisse AG

Produkt- und Servicebereiche:Group Risk ManagementGroup ControllingGroup Corporate CommunicationsGroup Compliance Office

Bertrand Grabowski Mitglied des Vorstands und BankdirektorGeboren 1956 in Guerche-de-Bretagne (Frankreich)

Geschäftsbereiche im Kundengeschäft:Aviation FinanceLand Transport Finance

Tochtergesellschaften im Kundengeschäft:DVB Transport Finance LtdTES Holdings Ltd (40%ige-Beteiligung)

Produkt- und Servicebereiche:Group AuditGroup Treasury

Dagfinn LundeMitglied des Vorstands und Bankdirektor Geboren 1948 in Tokke (Norwegen)

Geschäftsbereiche im Kundengeschäft:Shipping FinanceOffshore FinanceDVB Corporate Finance

Tochtergesellschaften im Kundengeschäft:DVB Capital Markets LLC

Produkt- und Servicebereiche:Group Human ResourcesGroup Operations Group Accounting and Taxes

Chairman of the Supervisory Board DVB Bank America N.V., Willemstad, CuraçaoChairman of the Board of Directors DVB Holding (US) Inc., New York, USA DVB Transport (US) LLC, New York, USAMember of the Board of Directors DVB Transport Finance Ltd, London, Großbritannien DVB Group Merchant Bank (Asia) Ltd, Singapur DVB Capital Markets LLC, New York, USAPräsident des Verwaltungsrats ITF International Transport Finance Suisse AG, Zürich, Schweiz DVB Invest (Suisse) AG, Zürich, Schweiz

Chairman of the Board of Directors DVB Transport Finance Ltd, London, Großbritannien TES Holdings Ltd, Bridgend, Wales, GroßbritannienMember of the Board of Directors DVB Transport (US) LLC, New York, USA DVB Capital Markets LLC, New York, USA DVB Holding (US) Inc., New York, USA

Chairman of the Board of Directors DVB Capital Markets LLC, New York, USA DVB Group Merchant Bank (Asia) Ltd, SingapurMember of the Supervisory Board DVB Bank America N.V., Willemstad, Curaçao Capital Equipment Management Holding GmbH, HamburgMember of the Board of Directors DVB Holding (US) Inc., New York, USA DVB Transport (US) LLC, New York, USA DVB Service (US) LLC, New York, USA

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Bericht des Aufsichtsrats

Insbesondere die in der Container-, Massengut- und in der Rohöl-schifffahrt anhaltend schwierigen Marktbedingungen beschäf-tigten den gesamten Aufsichtsrat 2012 intensiv und kontinuierlich. Weitere Themenschwerpunkte, die wir unterjährig beständig verfolgten, waren das Risikomanagement in den einzelnen Transport Finance-Portfolios sowie die Liquiditätsanforderungen. Wir berieten den Vorstand bei der Unternehmensplanung, bei der strategischen Ausrichtung der Bank und bei deren Umsetzung. Diese Themengebiete waren in die immer komplexer werdenden regulatorischen Anforderungen eingebettet, mit denen die Bank und wir als Aufsichtsrat konfrontiert sind.

Zusammenarbeit mit dem Vorstand

Das Geschäftsjahr 2012 war erneut von zahlreichen gesetzlichen und regulatorischen änderungen geprägt. Der Aufsichtsrat unter-stützte den Vorstand bei der Umsetzung seiner strategischen Ziele und bei der Einhaltung aller gesetzlichen und regulatorischen Vorschriften und stand ihm beratend zur Seite.

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

2012 hat sich erneut gezeigt, dass die DVB auch in rauer See, gerade im Vergleich zu Wettbewerbern, auf Kurs geblieben ist und das unruhige Fahrwasser gemeistert hat. Positiv hervorzu-heben ist insbesondere, dass nur etwa 18 % des Schifffahrt-portfolios von ungünstigen Rahmenbedingungen geprägt waren, während Aviation Finance, Land Transport Finance und große Teile von Shipping Finance, insbesondere die beiden Offshore-Segmente, erneut zum zufriedenstellenden Ergebnis der Bank beitrugen. Für die erbrachten Leistungen und das erzielte Ergebnis sprechen wir dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unsere Anerkennung und unseren Dank aus.

Wir haben im vergangenen Jahr als Aufsichtsrat und in unseren Ausschüssen, dem Kredit- und dem Präsidialausschuss, die uns nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnungen obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Wir haben über die uns vorgelegten zustimmungsbedürftigen Angelegenheiten entschieden, den Vorstand der Bank intensiv beraten und dessen Unternehmens- und Konzern-Geschäftsführung laufend überwacht. Bei Entschei-dungen von grundlegender Bedeutung wurden wir rechtzeitig einbezogen.

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Bericht des Aufsichtsrats

Martin Wolfert

Dr. Peter KlausStellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats

Prof. Dr. h.c. Stephan Götzl

Flemming Robert Jacobs

Frank WesthoffVorsitzender des Aufsichtsrats

Wolfgang Köhler Dr. Klaus Nittinger

Dorinus Legters Adnan Mohammed

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Bericht des Aufsichtsrats

Schwerpunktthemen der Sitzung am 6. März 2012 waren die Eck-daten des Konzernabschlusses 2011, die Geschäftsentwicklung in den ersten Monaten 2012 sowie die Erörterung und Billigung des HGB-Einzelabschlusses der DVB Bank SE für 2011, der in dieser Sitzung auch festgestellt wurde. Die Abschlussprüfer nahmen an der Sitzung teil und beantworteten unsere Fragen in vollem Umfang. Den Dividendenvorschlag für 2011, den Auf-sichtsratsbericht und den Corporate Governance-Bericht 2011 haben wir zustimmend zur Kenntnis genommen. Anschließend diskutierten wir eingehend die Liquiditätsstrategie sowie deren Umsetzungen in der DVB und erhielten vom Vorstand einen umfassenden Bericht zur Personalstruktur des Unternehmens. Weiterhin beschäftigten wir uns mit der Veräußerung der Betei-ligung an der TES Holdings Ltd und genehmigten diese anteilige Unternehmensveräußerung an zwei namhafte japanische Inves-toren.

In der Sitzung am 29. März 2012 haben wir den IFRS-Konzern-abschluss 2011 mit den Abschlussprüfern diskutiert und gebilligt. Die Beschlussvorschläge für die Tagesordnung der Hauptver-sammlung 2012 wurden verabschiedet. Der Leiter der internen Revision trug uns seinen Jahresbericht vor. Wir erörterten und beschlossen mehrere Kapitalerhöhungen für Konzernunternehmen und der Vorstand informierte uns über Projekte, die unserer Zustimmung bedurften. Es folgte eine Diskussion über die Geschäftsrisikostrategie. Zu den weiteren Schwerpunkten dieser Sitzung gehörten auch diverse Vorstandsthemen. So besprachen wir die Bemessungsgrundlagen der variablen Vorstandsvergü-tung für das Geschäftsjahr 2012 und legten die Bonuszahlungen der Vorstandsmitglieder für das Jahr 2011 auf Basis der Empfeh-lungen des Präsidialausschusses fest. Außerdem verabschiedeten wir die Zahlung aus dem DVB Long-Term Incentive Plan (LTI) 2009 für den Vorstand und verlängerten die Bestellung von Herrn Dagfinn Lunde als Vorstandsmitglied der DVB Bank SE. Herr Bertrand Grabowski, das unter anderem für den Geschäftsbereich Aviation Finance zuständige Vorstandsmitglied, berichtete uns ausführlich über die aktuelle Geschäftsentwicklung nebst Prog-nose für 2012 und über die Risikosituation in der Luftfahrtbranche.

Herr Dagfinn Lunde, zuständig im Vorstand unter anderem für den Geschäftsbereich Shipping Finance, führte diese ausführliche Berichterstattung in der Sitzung vom 1. Oktober 2012 fort. Er erläuterte uns insbesondere die aktuelle Struktur des Shipping Finance-Portfolios und die Risikosituation in den einzelnen Marktsegmenten der Seeschifffahrt anhand aktueller Research-Unterlagen. Er berichtete weiter detailliert über die jüngste Entwicklung des Geschäftsbereichs Shipping Finance. Anschlie-ßend hielt der Bereichsleiter von Land Transport Finance eine Präsentation mit ähnlichem Inhalt über seinen Geschäftsbereich.

Schwerpunktthemen waren die wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung der DVB in dem insbesondere in Teilen der Schiff-fahrtsbranche anhaltend schwierigen Umfeld, die Entwicklungen auf den internationalen Verkehrsmärkten sowie das Risiko-, Liquiditäts- und Kapitalmanagement der Bank. In den Aufsichts-ratssitzungen unterrichtete uns der Vorstand in vollem Umfang über die Entwicklung der strategischen Parameter des DVB-Geschäftsmodells, über die daraus resultierenden Anpassungen der künftigen Geschäftspolitik, über die Unternehmensführung und -planung inklusive der Finanz-, Ertrags-, Liquiditäts- und Personal-planung, über die Corporate Governance des Unternehmens sowie über Ereignisse, Ergebnisse und Geschäfte, die für die Bank von Bedeutung waren und weiterhin sind.

Insbesondere der Kreditausschuss hat die Risikolage und das Risikomanagement eingehend erörtert. Der Aufsichtsrat wurde darüber in seinen Sitzungen stets regelmäßig und ausführlich informiert. Die Protokolle der Kreditausschusssitzungen werden sämtlichen Aufsichtsratsmitgliedern zur Verfügung gestellt. Uns wurden ferner aktuelle Ereignisse und Geschäftsvorfälle von grundlegender Bedeutung vorgetragen, über die wir mit dem Vorstand berieten und – falls notwendig – entschieden. Zwischen dem Vorstandsvorsitzenden, Herrn Wolfgang Driese, und dem Aufsichtsratsvorsitzenden, Herrn Frank Westhoff, fanden regel-mäßig Abstimmungsgespräche statt, in denen zeitnah und umfassend über bankspezifische Themen und anstehende Ent-scheidungen gesprochen wurde. Über wichtige Vorgänge hat uns der Vorstand zwischen den Sitzungen schriftlich informiert, sodass wir unsere Kontrollfunktion als Aufsichtsrat jederzeit ausüben konnten. Zwischen den Sitzungen erforderlich werdende Beschlüsse führten wir im Umlaufverfahren herbei.

Unsere Arbeit im Aufsichtsrat und die Zusammenarbeit mit dem Vorstand waren auch im vergangenen Jahr von gegenseitigem Vertrauen wie auch von einer stets offenen und konstruktiven Diskussion geprägt.

Sitzungen des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat trat 2012 zu insgesamt vier Sitzungen zusammen. Wir befassten uns in diesen Sitzungen regelmäßig mit der jeweils aktuellen Geschäftsentwicklung der Bank und ihrer Konzern-unternehmen. Der Vorstand und die Bereichsleiter informierten uns umfassend sowohl über das branchenspezifische und gesamt-wirtschaftliche Marktumfeld der internationalen Verkehrsmärkte als auch über die spezifische Risikosituation der Schiffe, Flugzeuge und des Rollmaterials in den jeweiligen Transportmärkten.

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Bericht des Aufsichtsrats

Die Leiterin des Group Compliance trug ihren Jahresbericht 2012 vor. Wir beschäftigten uns in dieser Sitzung außerdem erneut mit Personalthemen und verlängerten die Bestellung von Herrn Bertrand Grabowski als Vorstandsmitglied der DVB Bank SE.

Die letzte Aufsichtsratssitzung im Berichtsjahr fand am 22. November 2012 statt. Neben dem Bericht des Vorstands über die aktuelle Entwicklung der DVB stand die kurz- und lang-fristige strategische Ausrichtung der Bank im Vordergrund. So genehmigten wir zum einen die Planung für 2013 und erörterten mit dem Vorstand die Mittelfristplanung bis 2017. Wir beschlossen eine Kapitalerhöhung für die DVB Transport Finance Ltd, Großbritannien. Die Bereichsleiter des Shipping & Intermodal Investment Manage-ment und Aviation Investment Management berichteten aus-führlich über die aktuelle Geschäftsentwicklung ihrer Bereiche und gaben Prognosen für die kommenden Jahre. Wir erhielten eine Präsentation zu den Tätigkeiten der Konzerntochter ITF Inter-national Transport Finance Suisse AG (ITF Suisse). Insbesondere informierte uns ihr Direktor über die aktuelle Entwicklung des Unterbeteiligungsmarktes und erläuterte die Risikosituation des ITF Suisse-Portfolios.

Danach befassten wir uns mit der Umsetzung der Empfehlungen des Corporate Governance Kodex in die betriebliche Praxis und beschlossen daraus resultierende änderungen der Geschäfts-ordnung des Aufsichtsrates. Der nach § 6 InstitutsVergV freiwillig gebildete Vergütungsausschuss erstattete uns abschließend seinen jährlichen Bericht.

Kein Aufsichtsratsmitglied nahm an weniger als der Hälfte der Sitzungen teil. Interessenkonflikte wurden im Berichtsjahr nicht offen gelegt.

Ausschüsse des Aufsichtsrats

Der Kreditausschuss befasste sich in vier Sitzungen ausführlich und zeitnah mit den nach Gesetz und den Geschäftsordnungen vorlagepflichtigen Engagements der DVB und erteilte, sofern erforderlich, seine Zustimmung. Daneben wurde der Kreditaus-schuss regelmäßig bei der Genehmigung von Kreditengagements in Umlaufverfahren eingebunden, sofern seine Einbindung not-wendig war. In den Sitzungen wurden die Struktur und Planung des Kreditportfolios sowie die Risiken (insbesondere Kredit-, Liquiditäts-, Länder- und Marktpreisrisiken) auf Basis detaillierter Portfolioanalysen besprochen. Die Wertentwicklung finanzierter Assets, die initiierten Risikomanagementmaßnahmen sowie die konkrete Analyse einzelner problematischer Engagements spielten hier eine besondere Rolle.

Darüber hinaus diskutierten und beschlossen die Ausschussmit-glieder verschiedene Strategien der Schifffahrtssektoren und änderungen in bestehenden Kreditvergaberichtlinien. Einen Beratungsschwerpunkt bildete die Diskussion über die Kredit-risikostrategie. Die Auswirkungen der geänderten aufsichts-rechtlichen Regelungen auf die DVB und ihre Konzerntöchter und die dadurch veränderten Risikopositionen wurden eingehend erörtert. Des Weiteren hat Ernst & Young GmbH Wirtschafts-prüfungsgesellschaft, Stuttgart, die Mitglieder unseres Kredit-ausschusses über die Ergebnisse der Prüfung des Kreditgeschäfts informiert. Der Vorstand hielt die Ausschussmitglieder regel-mäßig über problem- und risikobehaftete Engagements sowie über besondere Vorkommnisse im Kreditgeschäft auf dem Laufenden und informierte den Kreditausschuss zeitnah über die von der DVB kontrollierten Schiffe bzw. Flugzeuge.

Der Präsidialausschuss tagte zweimal im Berichtszeitraum. Neben den ihm von uns übertragenen Aufgaben befasste sich der Ausschuss 2012 insbesondere mit den gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen an die Vorstandsvergütung und deren Umsetzung, der Vorbereitung der Themen zur Behandlung im Aufsichtsrat sowie mit allgemeinen Personalangelegenheiten des Vorstands. Des Weiteren wurde er vom Vorstand wunsch-gemäß und stets fristgerecht über den Abschluss von solchen Anstellungsverträgen mit leitenden Mitarbeitern in Kenntnis gesetzt, die eine festgelegte Grenze der Jahresbezüge über-stiegen.

Der Vorsitzende des Kredit- und Präsidialausschusses, berichtete dem gesamten Aufsichtsrat über die in den Ausschüssen behan-delten Themen, soweit diese von grundsätzlicher Bedeutung oder Gegenstand der Beratungen des Aufsichtsrats waren.

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DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Bericht des Aufsichtsrats

Zusammenarbeit mit Wirtschaftsprüfern für den Konzernabschluss 2012

Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2012 wurden von der durch die Hauptversammlung als Abschlussprüfer gewählten Ernst & Young GmbH Wirtschafts-prüfungsgesellschaft, Stuttgart, unter Einbeziehung der ordnungs-gemäßen Buchführung geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Unser Aufsichtsratsvorsitzender ließ sich vorab über den Prüfungsumfang unterrichten und besprach besondere Prüfungsthemen im Detail mit den Wirt-schaftsprüfern. Die Berichte des Abschlussprüfers wurden uns für die Konzernbilanzsitzung des Aufsichtsrats am 28. März 2013 rechtzeitig ausgehändigt. An dieser Sitzung nahmen die Wirt-schaftsprüfer teil, die den Konzernabschluss bestätigten. Die Wirtschaftsprüfer erstatteten in der Sitzung Bericht über ihre Prüfung insgesamt und beantworteten unsere Fragen zu den jeweiligen Prüfungsschwerpunkten in detaillierter Art und Weise.

Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht zum 31. Dezem-ber 2012 wurden im Aufsichtsrat geprüft und beraten. Einwen-dungen haben wir nicht erhoben und billigten den vom Vorstand aufgestellten Konzernabschluss.

Der Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen für das Geschäftsjahr 2012 wurde vom Vorstand aufgestellt, vom Abschlussprüfer geprüft und mit dem folgenden uneinge-schränkten Bestätigungsvermerk versehen: „Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind, und dass bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war.“ Der Aufsichtsrat sah den Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen ein und prüfte diesen. Er erklärte sich mit dem Ergebnis der Abschlussprüfung einverstanden und erhob insbesondere gegen die Erklärung des Vorstands gemäß § 312 Abs. 3 Aktiengesetz keine Einwendungen.

Frankfurt am Main, den 28. März 2013Für den Aufsichtsrat

Frank Westhoff Vorsitzender

Corporate Governance der DVB

Sowohl im Plenum als auch im Kreditausschuss haben wir Ende März 2012 Effizienzprüfungen auf Basis detaillierter Fragebögen durchgeführt. Das Ergebnis der Befragung wurde jeweils in den Sitzungen des Aufsichtsrats und des Kreditausschusses am 29. März 2012 dargestellt und analysiert. Es gab nur wenige Punkte, in denen kleine änderungsvorschläge vorgetragen wurden. Diese änderungsvorschläge haben wir diskutiert und entsprechende Maßnahmen beschlossen. Der Kreditausschuss und der Aufsichtsrat sehen ihre jeweilige Arbeit als effizient an.

In unserer November-Sitzung 2012 haben wir die Umsetzung der Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in der DVB ausführlich besprochen. Gemeinsam mit dem Vorstand gaben wir die elfte Entsprechenserklärung nach § 161 Aktien-gesetz ab (Kodex-Fassung vom 15. Mai 2012), die am 7. Dezember 2012 im elektronischen Bundesanzeiger und auf der Internetseite der DVB veröffentlicht wurde.

Auf unserer Internetseite stehen alle Entsprechens-erklärungen seit 2002 zum Download zur Verfügung:

www.dvbbank.com > Investor Relations > Corporate Governance > Entsprechenserklärungen

Wir haben erneut festgestellt, dass wir als Aufsichtsrat über eine nach unserer Einschätzung ausreichende Anzahl unabhän-giger Mitglieder verfügen. Als Finanzexperte gehört Herr Dr. Peter Klaus dem Aufsichtsrat an.

Aus- und Fortbildungsmaßnahmen

Die DVB unterstützt uns bei unseren Aufgaben im Aufsichtsrat und bietet uns regelmäßig zu verschiedenen Themenkomplexen Aus- und Fortbildungsmaßnahmen an. Im Berichtszeitraum fand ein interner Workshop zu dem Themenkomplex Basel III statt, an dem mehrere Aufsichtsratsmitglieder teilnahmen.

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DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Der Aufsichtsrat

Aufsichtsrat Anteilseignervertreter Frank Westhoff Vorsitzender Mitglied seit 30. Juni 2006 Dr. Peter Klaus Stellvertretender Vorsitzender Mitglied seit 10. Juni 2009 Prof. Dr. h. c. Stephan Götzl Mitglied seit 10. Juni 2009 Flemming Robert Jacobs Mitglied seit 10. Juni 2005 Wolfgang Köhler Mitglied seit 21. September 2009 Dr. Klaus Nittinger Mitglied seit 10. Juni 2009

Arbeitnehmervertreter Masahide Kubo Mitglied vom 1. Oktober 2011 bis 16. Januar 2013 Dorinus Legters Mitglied seit 4. November 2008 Adnan Mohammed Mitglied seit 15. Februar 2013 Martin Wolfert Mitglied seit 7. Oktober 2008

Ausschüsse des Aufsichtsrats

Kreditausschuss Frank Westhoff Vorsitzender Dr. Peter Klaus Stellvertretender Vorsitzender Flemming R. Jacobs Martin Wolfert

Präsidialausschuss Frank Westhoff Vorsitzender Dr. Peter Klaus Stellvertretender Vorsitzender Dorinus Legters

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DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Dualistisches System der DVB

Die DVB Bank SE hat sich für das dualistische System entschieden. Neben der Hauptversammlung sind zwei weitere Organe konsti-tuiert, von denen eines die Bank leitet und ihre Geschäfte führt (Leitungsorgan: Vorstand) und das andere die Geschäftsführung überwacht (Aufsichtsorgan: Aufsichtsrat). Das dualistische System der DVB gestaltet sich wie folgt:

Vorstand – das Leitungsorgan der DVB

Der Vorstand der DVB Bank SE besteht laut § 7 der Satzung aus mindestens zwei Mitgliedern, die vom Aufsichtsrat auf höchstens fünf Jahre bestellt werden. Dem Vorstand gehören aktuell drei Mitglieder an.

Für das Vorstandsamt wählt der Aufsichtsrat die für das Geschäftsmodell der DVB am besten qualifizierten Kandidaten aus. Die spezielle Expertise im Transport Finance-Bereich spielt dabei die entscheidende Rolle, während Kriterien wie Geschlecht oder Nationalität nicht relevant sind (Ziffer 5.1.2 Abs. 1 S. 2 DCGK).

Vorstandsmitglieder können jeweils für höchstens fünf Jahre wiederbestellt werden. Die Amtszeit eines Vorstandsmitglieds endet jedoch grundsätzlich mit dem Erreichen des 65. Lebens-jahres.

Vorstand und Aufsichtsrat der DVB Bank SE berichten in der folgenden Erklärung gemäß Ziffer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) sowie gemäß § 289a Abs. 1 HGB über die Unternehmens-führung der Bank.

Die DVB ist weltweit als führender Spezialist im internationalen Transport Finance tätig und als börsennotiertes Unternehmen zur Beachtung der Vorgaben des DCGK verpflichtet. Vorstand und Aufsichtsrat orientieren sich daher an den Kodex-Vorgaben, um unternehmerische Entscheidungen für unsere Aktionäre, Geschäftspartner, Mitarbeiter und die Öffentlichkeit transparent zu machen. Beide Organe prüfen jährlich die von der Regierungs-kommission Deutscher Corporate Governance Kodex überarbei-teten Empfehlungen und ihre Umsetzung in der DVB.

Vier wesentliche Parameter bestimmen die Corporate Governance der DVB:

• verantwortungsvolle,effektiveUnternehmensführungund-kontrolle durch Vorstand und Aufsichtsrat,

• WahrungderInteressenvonStakeholdern(Aktionären,Investoren, Kunden, Geschäftspartnern und Mitarbeitern),

• regelmäßigeRechnungslegungundunabhängigeAbschluss-prüfung sowie

• transparenteKommunikation.

Dualistisches System

Vorstand

Leitungsorgan

Unternehmensstrategie und -leitung

Controlling

Risikomanagement

Compliance

Aufstellung von Jahres- und

Konzernabschlüssen und Lageberichten

Mindestens zwei Mitglieder

berichtet an entlastet

enge Zusammenarbeit zum Wohle des Unternehmens

berichtet an

berät, genehmigt, überwacht, bestellt, entlässt

Aufsichtsrat

Aufsichtsorgan

Prüfung, Feststellung bzw. Billigung

der Abschlüsse und Vorlagen

Mitglieder:

sechs Aktionärsvertreter,

drei Arbeitnehmervertreter

Kreditausschuss

Präsidialausschuss

Vier ordentliche Sitzungen pro Jahr

berichtet an entlastet

Hauptversammlung

Jede Aktie gewährt eine Stimme.

Entscheidet unter anderem über Gewinnverwendung, Satzungsänderungen und zustimmungsbedürftige Geschäfte

Wählt Aktionärsvertreter im Aufsichtsrat und Abschlussprüfer

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DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

U N T E R NEHM E N F IN A N Z- UND A K T IE NM ä RK T E KON Z E RNL AGE BE RICH T KON Z E RN A B SCHLUS S

Der Vorstand leitet das Unternehmen eigenverantwortlich im besten Interesse des Unternehmens und zur dauerhaften Steigerung des Unternehmenswerts. Dabei berücksichtigt der Vorstand die Interessen von Aktionären, Investoren, Kunden und Geschäftspartnern sowie die Belange der Mitarbeiter. Das Geschäftsmodell der DVB und die strategische Positionierung der Bank in den relevanten globalen Verkehrsmärkten werden vom Vorstand in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat festgelegt und weiterentwickelt. Darüber hinaus stellen die Vorstandsmit-glieder sicher, dass die Unternehmenssteuerung im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben, der Satzung und der Geschäftsordnungen erfolgt. Außerdem führt der Vorstand sowohl die Muttergesell-schaft DVB Bank SE als auch den DVB Bank Konzern mit effektiven Instrumentarien der Unternehmensführung. Diese umfassen insbesondere das Controlling, das Risikomanagement und das Compliance.

Interessenkonflikte der Vorstandsmitglieder gemäß Ziffer 4.3 DCGK lagen im Geschäftsjahr 2012 nicht vor.

Weitere Informationen zur personellen Zusammensetzung des Vorstands und zur Geschäftsverteilung finden Sie auf Seite 11 dieses Geschäftsberichts.

Aufsichtsrat – das Aufsichtsorgan der DVB

Der Aufsichtsrat der DVB Bank SE besteht gemäß § 11 Abs. 1 der Satzung aus insgesamt neun Mitgliedern (sechs Anteilseigner-vertreter und drei Arbeitnehmervertreter). Die Amtszeit der derzeitigen Aufsichtsratsmitglieder endet gemäß § 11 Abs. 2 der Satzung mit der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das vierte Geschäftsjahr nach Beginn der Amtszeit beschließt. Dies ist die Ordentliche Hauptversammlung des Jahres 2014. Wiederbestellungen sind zulässig.

Bei der Wahl eines Aufsichtsratsmitglieds ist grundsätzlich sicherzustellen, dass der Kandidat während der Amtszeit das 68. Lebensjahr nicht erreichen wird. In besonderen Fällen kann diese Grenze um zwei Jahre überschritten werden. Vorstands-mitglieder können erst mit Ablauf von zwei Jahren nach dem Ende ihrer Amtszeit im Vorstand in den Aufsichtsrat gewählt werden, es sei denn sie werden von einem Aktionär zur Wahl vorgeschlagen, der mehr als 25 % der Stimmrechte der DVB Bank SE hält.

Der Aufsichtsrat berät und überwacht den Vorstand fortwährend bei der Leitung des Unternehmens. Er wird in alle wesentlichen Unternehmensentscheidungen einbezogen. Nach § 18 der Satzung sind Geschäfte, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedürfen, unter anderem der Erwerb und die Veräußerung von Unternehmen, der Abschluss von Unternehmensverträgen und die Erschließung neuer oder die Aufgabe bestehender Geschäftssegmente, soweit die Maßnahme für den DVB Bank Konzern von wesentlicher Bedeutung ist. Zudem ist der Aufsichtsrat für die Bestellung und Entlassung von Vorstandsmitgliedern verantwortlich.

Der Aufsichtsrat nimmt seine Geschäfte anhand der Geschäfts-ordnung des Aufsichtsrats wahr. Der Aufsichtsratsvorsitzende führt das Gremium: Er legt die Tagesordnungspunkte für die einzelnen Aufsichtsratssitzungen fest, leitet die Sitzungen und unterzeichnet die Sitzungsprotokolle. Die Geschäftsordnung des Aufsichtsrats regelt auch verschiedene Formen des Abstimmungs-verfahrens; aus diesen Möglichkeiten wählt der Aufsichtsrats-vorsitzende die im Einzelfall geeignete Abstimmungsform aus.

Der Aufsichtsrat der DVB hat zwei Ausschüsse gebildet – den Präsidial- und den Kreditausschuss:

• DerPräsidialausschussbestehtausdreiAufsichtsratsmitglie-dern, zu denen der Aufsichtsratsvorsitzende, sein Stellvertreter und ein Arbeitnehmervertreter gehören. Seine Aufgaben sind in der Geschäftsordnung des Präsidialausschusses geregelt. Der Ausschuss bereitet den Abschluss, die Erweiterung und Auflösung von Verträgen mit Vorstandsmitgliedern sowie die Regelungen zur jeweiligen Vergütung der Vorstandsmitglieder zur abschließenden Beschlussfassung im Aufsichtsrats-gremium vor.

• DievierMitgliederdesKreditausschusseswerdendurch den Aufsichtsrat aus seiner Mitte gewählt und kommen min-destens viermal jährlich zusammen. Darüber hinaus agiert der Kreditausschuss auch durch Umlaufbeschlüsse sowie Umlaufabstimmungen und kommuniziert anlassbedingt über Telefonkonferenzen. Der Aufsichtsrat hat dem Kreditausschuss im Rahmen einer Geschäftsordnung verschiedene Aufgaben-bereiche zur Entscheidung im Namen des Aufsichtsrats übertragen. So befasst sich dieser unter anderem mit allen vorlagepflichtigen Engagements des DVB Bank Konzerns, mit allen größeren oder mit erhöhten Risiken behafteten Krediten und erteilt erforderlichenfalls seine Zustimmung. Darüber hinaus stimmt der Vorstand die Richtlinien der Kreditvergabe mit dem Ausschuss ab, informiert die Ausschussmitglieder regelmäßig über problem- und risikobehaftete Engagements und hält sie über besondere Vorkommnisse im Kreditgeschäft auf dem Laufenden.

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DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Die Geschäftsordnung des Aufsichtsrats sieht darüber hinaus eine Effizienzprüfung vor, anhand derer die Mitglieder des Auf-sichtsrats ihre Aufsichtsratstätigkeit regelmäßig kritisch evalu-ieren.

Der Aufsichtsrat hat keinen Prüfungsausschuss eingerichtet. Ein unabhängiges Mitglied des Aufsichtsrats verfügt aber über besondere Kenntnisse und Erfahrungen auf dem Gebiet der Rechnungslegung und Abschlussprüfung.

Der Aufsichtsrat bildet darüber hinaus auch keinen Nominierungs-ausschuss. Die Kandidatenauswahl findet vielmehr in einem differenzierten, mehrstufigen Abstimmungsprozess zwischen Vorstand, Aufsichtsratsvorsitzendem und Aufsichtsratsgremium statt. So werden jene Persönlichkeiten identifiziert, die über die nötige Transport Finance-Expertise verfügen und die in der Satzung verankerten persönlichen Voraussetzungen erfüllen. Kriterien wie Geschlecht oder Nationalität sind dafür nicht von Bedeutung. Die so generierten Wahlvorschläge adressiert der Aufsichtsrat an die Hauptversammlung. Künftige Wahlen zum Aufsichtsrat werden gemäß Ziffer 5.4.3 des DCGK als Einzelwahl durchgeführt. Die persönlichen und geschäftlichen Beziehungen eines jeden Kandidaten zur DVB, ihrer Organe oder einem wesent-lich an der DVB beteiligten Aktionär sowie Kandidatenvorschläge für den Vorsitz des Aufsichtsrates werden den Aktionären im Rahmen der Wahlvorschläge an die Hauptversammlung künftig bekannt gegeben.

Die Kommunikation zwischen Leitungs- und Aufsichtsorgan gestaltet sich in den Grundzügen wie folgt: Der Vorstandsvorsit-zende informiert den Vorsitzenden des Aufsichtsrats zwischen den einzelnen Aufsichtsratssitzungen regelmäßig, zeitnah und aktuell über die Strategie, die Planung und die Geschäftslage der Bank, über das Risikomanagement, die Risikolage und das Compliance der Bank sowie über anstehende wichtige Entschei-dungen und über besondere Einzelthemen. Das Aufsichtsrats-gremium wird in den Sitzungen regelmäßig und umfassend über die Entwicklung der strategischen Parameter der DVB-Geschäfts-strategie, über die daraus resultierenden Anpassungen der künf-tigen Geschäftspolitik sowie über die Unternehmensführung und -planung inklusive der Ertrags-, Finanz-, Vermögens- und Personal-planung unterrichtet.

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem Bericht des Aufsichtsrats auf den Seiten 12 – 16 dieses Berichts. Hier werden auch seine Arbeitsweise und die 2012 im Aufsichtsrat bearbeiteten Themenschwerpunkte sowie die Kommunika-tions- und Abstimmungsprozesse zwischen Vorstand und Aufsichtsrat detailliert beschrieben. Seite 17 dieses Berichts zeigt die aktuelle personelle Besetzung des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse.

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DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

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Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat

Die Grundzüge der Vergütungssysteme und die Vergütungen sowie der Aktienbesitz von Vorstand und Aufsichtsrat sind auf den Seiten 125 – 128 als Vergütungsbericht in den Konzernlage-bericht integriert.

Auf unserer Internetseite www.dvbbank.com > Investor Relations > Corporate Governance haben wir

allgemeine Erläuterungen zum Kodex und seiner Umsetzung in der DVB Bank SE bereitgestellt. Hier finden Sie auch den vollständigen Corporate Governance-Bericht gemäß 3.10 DGCK/Erklärung zur Unter-nehmensführung gemäß § 289a HGB, der den detaillierten Bericht zur Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat (gemäß 4.2.5 DCGK bzw. 5.4.6 DCGK) enthält.

Insgesamt wurden für die Vergütung des Vorstands, der früheren Vorstandsmitglieder und des Aufsichtsrats 2,8 Mio € (Vorjahr: 3,5 Mio €) aufgewendet. Diese verteilen sich wie folgt:

Hauptversammlung – Wahrung von Aktionärsinteressen

Die Aktionäre der DVB nehmen im Rahmen der gesetzlich und satzungsmäßig vorgesehenen Möglichkeiten ihre Rechte vor oder während der Hauptversammlung wahr. In den ersten sechs Monaten nach Ablauf eines Geschäftsjahres findet die Ordent-liche Hauptversammlung der DVB Bank SE statt (§ 21 der Sat-zung). Zum regelmäßigen Pflichtenkatalog der Aktionäre gehören: die Entgegennahme des vom Aufsichtsrat festgestellten Jahres-abschlusses und des gebilligten Konzernabschlusses, Beschlüsse über die Verwendung des Bilanzgewinns und über die Entlastung

der Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder sowie die Wahl der Anteilseignervertreter in den Aufsichtsrat und die Bestellung des Abschlussprüfers.

Die Einladung zur Hauptversammlung der DVB Bank SE wird samt Tagesordnung im Bundesanzeiger veröffentlicht und weiterhin über die depotführenden Banken an unsere Aktionäre versendet. Darüber hinaus ist diese Einberufungsbekanntmachung samt Tagesordnung ab dem Einberufungszeitpunkt auf unserer Internet-seite leicht zugänglich abrufbar. Zum schnellen Themenüberblick bieten wir dort auch eine Kurzfassung der Tagesordnung an.

www.dvbbank.com > Investor Relations > Hauptversammlung

Weiter enthält die Internetseite „Angaben zu den Rechten der Aktionäre“ gemäß §§ 122 Abs. 2, 126 Abs. 1, 127 und 131 Abs. 1 Aktiengesetz (AktG). Als Service bietet die Bank ihren Aktionären an, einen von der DVB benannten weisungsgebundenen Stimm-rechtsvertreter mit der Wahrnehmung ihrer Rechte auf der Haupt-versammlung zu bevollmächtigen. Gemäß § 134 Abs. 3 S. 4 AktG bieten wir hierzu ein Vollmachtsformular zur elektronischen Übermittlung des Nachweises einer Bevollmächtigung per Telefax und E-Mail an.

Eine Briefwahl sieht unsere Satzung derzeit nicht vor.

Weitere Informationen zu den Themen der Ordentlichen Hauptversammlung 2012 entnehmen Sie bitte dem Kapitel „Aktienmärkte und DVB-Aktie“ auf der Seite 38 dieses Geschäftsberichts.

Vorstand 76,9 %

davon:

54,2 % Fixer Gehaltsbestandteil

22,7 % Variabler Gehaltsbestandteil

Frühere Vorstandsmitglieder

und ihre Hinterbliebenen 13,3 %

Aufsichtsrat 9,8 %

Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat 2012

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DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Transparente Kommunikation

Neben den Geschäftsberichten publizieren wir regelmäßig aktionärs- und öffentlichkeitsrelevante Informationen:

• 2012veröffentlichtenwirzweiAd-hoc-Mitteilungen:am 8. März 2012 zum vorläufigen, noch untestierten Konzern-abschluss 2011 und am 3. April 2012 zur Veräußerung einer Beteiligung an der TES Holdings Ltd.

• 2012veröffentlichtenwirkeineDirectors’Dealings.

Auf unserer Internetseite www.dvbbank.com unter > Investor Relations > Veröffentlichungen

> Directors’ Dealings verweisen wir per Link auf das Presseportal unseres Dienstleisters news aktuell, wo die Directors’ Dealings der vergangenen Jahre detailliert einsehbar sind.

• Als börsennotiertes Unternehmen ist die DVB zur Abgabe einer jährlichen Entsprechenserklärung verpflichtet. Mit dieser stellen unser Vorstand und Aufsichtsrat dar, inwiefern sie den Empfehlungen des DCGK Folge leisten und mögliche Abwei-chungen begründen. Die elfte Entsprechenserklärung wurde am 7. Dezember 2012 veröffentlicht. Sie gilt für den Zeitraum 2012/2013 und ist auf der Internetseite einsehbar.

Auf unserer Internetseite www.dvbbank.com unter > Investor Relations > Corporate Governance

> Entsprechenserklärungen stehen alle Entsprechenserklärungen seit 2002 zum Download zur Verfügung.

• ImJährlichenDokument(§10Wertpapierprospektgesetz–WpPG) fassten wir alle aktionärsrelevanten Veröffentlichungen des Geschäftsjahres 2011 zusammen und veröffentlichten dieses am 8. März 2012 auf unserer Internetseite.

Regelmäßige Rechnungslegung und unabhängige Abschlussprüfung

In Finanzberichten informieren wir unsere Aktionäre und die Öffentlichkeit regelmäßig über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der DVB. Wir veröffentlichen jeweils zwei Jahres-berichte für ein abgeschlossenes Geschäftsjahr: Der Geschäfts-bericht der DVB Bank SE enthält den HGB-basierten Jahres-abschluss und der Geschäftsbericht des DVB Bank Konzerns beinhaltet den nach IFRS aufgestellten Konzernabschluss. Beide Abschlüsse werden vom Vorstand aufgestellt. Sie durchlaufen die eingehende Prüfung durch den von der Hauptversammlung bestellten, unabhängigen Abschlussprüfer und werden anschlie-ßend vom Aufsichtsrat festgestellt (Jahresabschluss) bzw. gebilligt (Konzernabschluss).

Während wir den SE-Bericht nur in deutscher Sprache auf unserer Internetseite veröffentlichen, wird der Konzernbericht sowohl in Deutsch als auch in Englisch zum Download auf der Website angeboten. Außerdem veröffentlichen wir den Konzernbericht seit 2011 in beiden Sprachen als leserfreundlich und interaktiv gestalteten HTML-Geschäftsbericht.

Dieser Bericht ist über unsere Internetseite www.dvbbank.com unter > Investor Relations

> Veröffentlichungen > Finanzberichte > Geschäftsbericht des DVB Bank Konzerns oder direkt über www.dvbbank-geschaeftsbericht.com voraussichtlich ab Ende April 2013 zu erreichen.

Unterjährig veröffentlichen wir zudem einen Halbjahresfinanz-bericht inklusive des verkürzten Konzernabschlusses sowie Zwischenmitteilungen der Geschäftsführung im ersten und im zweiten Halbjahr mit dem Drei- bzw. Neunmonatsergebnis. Auch diese drei Finanzberichte werden nach IFRS erstellt.

Am 13. Juni 2012 wurde Ernst & Young GmbH Wirtschafts-prüfungsgesellschaft, Stuttgart, von der Hauptversammlung zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2012 bestellt. Der Prüfungsauftrag erstreckt sich zum einen auf den von der DVB aufgestellten SE- und Konzernabschluss 2012. Zum anderen wurde Ernst & Young für die etwaige prüferische Durchsicht des ver-kürzten Abschlusses und Zwischenlageberichts zum 30. Juni 2012 und der Konzernzwischenabschlüsse, die vor der Ordent lichen Hauptversammlung 2013 aufgestellt werden, beauftragt.

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U N T E R NEHM E N F IN A N Z- UND A K T IE NM ä RK T E KON Z E RNL AGE BE RICH T KON Z E RN A B SCHLUS S

• Umdiezeitnahe,gleichzeitigeundumfassendeInformationvon Aktionären und Öffentlichkeit sicherzustellen, nutzen wir darüber hinaus das Internet für alle unternehmensrelevanten Veröffentlichungen. Die Webseite ist eine viel genutzte Anlaufstelle für interessierte Finanzmarktteilnehmer.

• DarüberhinausbietenwirmitdemInvestorRelations-News-letter „Performance“ seit 2008 einen zusätzlichen Informa-tionsservice an, der proaktiv und zielgruppenspezifisch über die Entwicklung der DVB und unserer Geschäftsbereiche berichtet.

• Nach eingehender Recherche begannen wir Anfang 2012 mit Social-Media-Aktivitäten und öffneten Kommunikationskanäle bei Twitter (Kurznachrichten), YouTube (Videos), Slideshare (Präsentationen und Berichte) und Flickr (Fotographie), um unseren Stakeholdern die Kommunikations produkte der DVB sehr gezielt auch auf diesen modernen Plattformen näher-zubringen und die interaktive Kommunikation mit der Bank anzuregen.

Auf unserer Internetseite www.dvbbank.com unter > Investor Relations > Medien > Social Media haben wir

unsere entsprechenden Aktivitäten übersichtlich gebündelt.

• Im Rahmen von regelmäßigen und anlassbedingten Veranstal-tungen pflegen wir kontinuierlich einen direkten und intensiven Austausch mit unseren Aktionären, Rating- und Bankanalysten sowie Wirtschaftsjournalisten (Hauptversammlung, Bilanz-presse- und Analystenkonferenzen, Rating-follow-up-Gespräche, Roadshows und One-on-one-Gespräche).

• FüreineereignisnaheInformationallerInteressentenstellenwir die geplanten Termine aller wesentlichen wiederkeh-renden Ereignisse und Veröffentlichungen im Finanzkalender zusammen. Er wird mit ausreichend zeitlichem Vorlauf veröf-fentlicht und auf den Investor Relations-Webseiten dauerhaft zur Verfügung gestellt.

Instrumente der Unternehmensführung

Integrale Bestandteile der Unternehmensführung sind das Controlling, das Risikomanagement und das Compliance.

Controlling

Dem Vorstand steht ein umfangreiches Controlling-Instrumen-tarium für seine wertorientierte und integrierte Gesamtbank-steuerung zur Verfügung, was in diesem Zusammenhang die gleichzeitige Berücksichtigung von Ertrags- und Risikodimensionen bedeutet. Dabei geht es in ex-ante-Betrachtungen darum, vorteil-hafte von unvorteilhaften Optionen zu trennen. Im Mittelpunkt steht in diesem Zusammenhang die transparente und konsistente Gestaltung von Zielsystemen, Alternativen und Prognosen. Ex-post-Analysen werden dagegen im Rahmen eines systema-tischen Planungs-, Steuerungs- und Kontrollzyklus durchgeführt. Hier werden konkrete Maßnahmen und Steuerungsmöglichkeiten aufgezeigt, die auf die Besonderheiten der jeweiligen Steuerungs-bereiche zugeschnitten sind.

Die aus der risikoadjustierten Profitabilität gewonnenen Erkennt-nisse schaffen Transparenz hinsichtlich der im Konzern und in den Steuerungseinheiten erzielten Wertschöpfung. Die interne Messung der einzelnen Steuerungseinheiten wird anhand des Economic Value Added (EVA) und des Return on Risk-Adjusted Capital (RORAC) vorgenommen. EVA und RORAC messen die Performance des eingesetzten Risikokapitals. Die Ergebnisse der risikoadjustierten Profitabilität sind für die interne Allokation von Kapital und Ressourcen entscheidend.

Alle Bereiche der DVB sind in das einheitliche System der wert-orientierten Steuerung einbezogen. Die Risikodimension kommt neben der Ertragsdimension in allen ex-ante- und ex-post-Analysen zum Tragen.

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Im Risikomanagement im engeren Sinn unterscheidet die DVB zwischen operativem und strategischem Risikomanagement. Unter operativem Risikomanagement verstehen wir die Umset-zung der vom Vorstand vorgegebenen Risikostrategie durch die verschiedenen Geschäftsbereiche. Das strategische Risiko-management gibt nicht nur die risikopolitischen Leitlinien vor, sondern koordiniert und unterstützt auch den operativen Risiko-steuerungsprozess durch übergeordnete Komitees.

Das vom Risikomanagement im engeren Sinn unabhängige Risiko-controlling identifiziert, quantifiziert, limitiert und überwacht die Risiken sowie die Risikoberichterstattung. Mit unserem differenzierten und ausgefeilten DVB Group Risk Report berichten wir dem Gesamtvorstand und dem Aufsichtsrat quartalsweise über Konzernrisiken. Darüber hinaus hat die DVB für alle rele-vanten Risikoarten Berichtssysteme installiert, die sicherstellen, dass alle Kompetenzträger jederzeit transparente Informationen über die von ihnen verantworteten Risiken erhalten.

Weitere Einzelheiten zum Risikomanagement sind im Chancen- und Risikobericht auf den Seiten 132 – 154 dieses Geschäfts-berichts dargestellt.

Compliance

Die DVB versteht unter Compliance die Einhaltung von Recht, Gesetz und Satzung, aber auch die Einhaltung des internen Regelwerks sowie der freiwillig eingegangenen Selbstverpflich-tungen. Der Vorstand hat Compliance beauftragt, die Einhaltung aufsichtsrechtlicher Vorschriften konzernweit sicherzustellen. Der Verantwortungsbereich von Compliance umfasst daher ins-besondere die Bekämpfung von Geldwäsche, Marktmissbrauch/ Marktmanipulation und Korruption, den Datenschutz, die Behandlung von Interessenkonflikten sowie die Einhaltung der Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente. Die Leiterin Compliance legt dem Vorstand und dem Aufsichtsrat gemäß § 33 Abs. 1 S. 2 Nr. 5 WpHG zumindest einmal jährlich einen Compliance-Bericht vor, der den gesetzlichen Anforderungen der §§ 31 ff. WpHG und der MaComp (Mindestanforderungen an Compliance und die weiteren Verhaltens-, Organisations- und Transparenzpflichten nach §§ 31 ff. WpHG) Genüge tut.

Zusammengefasst steht für den Konzern die Erreichung von definierten Ertrags- und Kostenzielen bei Aufrechterhaltung der Risikotragfähigkeit und Erfüllung aufsichtsrechtlicher Anforde-rungen im Mittelpunkt. Das standardisierte Instrumentarium umfasst neben der strategischen Planung und der detaillierten Einjahresplanung auch unterjährig regelmäßig durchgeführte Hochrechnungen auf das Jahresergebnis. Das periodische Management-Informationssystem basiert auf einem integrierten Data-Warehouse. Hinzu kommen fallbezogene Studien und Analysen.

Die Instrumente der DVB sind auch in die Messung der risiko-adjustierten Profitabilität im übergeordneten System „Integrierte Risiko- und Kapitalsteuerung im DZ BANK-Konzern“ eingebunden.

Risikomanagement

Der Vorstand der Bank hat ein angemessenes und funktions-fähiges Risikomanagementsystem eingerichtet, das den internen betriebswirtschaftlichen Anforderungen gerecht wird und die gesetzlichen Anforderungen erfüllt. Aufgrund der implemen-tierten Methoden, Modelle, organisatorischen Regelungen und IT-Systeme ist die DVB in der Lage, wesentliche Risiken frühzeitig zu erkennen und angemessene Steuerungsmaßnahmen zu ergreifen. Die Angemessenheit und Funktionsfähigkeit des Risikomanagementsystems wird regelmäßig intern und extern überprüft.

Das konzernweite Risikomanagementsystem der DVB folgt den gesetzlich und aufsichtsrechtlich kodifizierten Anforderungen und umfasst entsprechende Vorkehrungen und Maßnahmen zur Risikostrategie, Risikotragfähigkeit, Risikosteuerung und Risiko-überwachung sowie ein mehrstufiges Risikofrüherkennungs-system. Neben der Aufbau- und Ablauforganisation betreffen diese Maßnahmen auch die Prozesse zur Identifizierung, Beur-teilung, Steuerung, Überwachung sowie Kommunikation der Risiken.

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Corporate Governance-Bericht 2012 25

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U N T E R NEHM E N F IN A N Z- UND A K T IE NM ä RK T E KON Z E RNL AGE BE RICH T KON Z E RN A B SCHLUS S

Nachhaltiges wirtschaftliches und soziales Verhalten – das ist ein wesentliches Element der Unternehmenskultur der DVB. Um ein professionelles, einheitliches und vorbildliches Verhalten zu gewährleisten, hat der Vorstand Anfang 2010 einen Verhaltens-kodex entwickelt, der ebenso gegenüber den Kunden und Geschäftspartnern wie gegenüber allen Kollegen innerhalb der DVB gilt.

Der Verhaltenskodex beschreibt mit vier zentralen Werten das Leitbild der DVB:

• WirbietenunserenKundeninallenMarktzyklenprofessio-nelle Expertise zu Transportmärkten und Verkehrsmitteln an.

• Wir stehen unseren Kunden weltweit mit maßgeschneiderten Finanzierungen und Servicedienstleistungen zur Verfügung. Unsere Produkte tragen allen relevanten rechtlichen und ethischen Maßstäben Rechnung.

• WirdenkenundhandelnmitunternehmerischerWeitsichtund Kraft.

• Wir schaffen in der DVB für alle Mitarbeiter ein Arbeitsumfeld, in dem Expertise, Kreativität, Engagement, Teamarbeit und Vielfalt gefördert werden.

Der Verhaltenskodex soll dabei helfen, ethische und rechtliche Herausforderungen bei der täglichen Arbeit zu bewältigen und Orientierung in Konfliktsituationen zu geben.

Auf unserer Internetseite www.dvbbank.com unter > Investor Relations > Compliance veröffentlichen wir

unter anderem den Verhaltenskodex der DVB.

An jedem Standort der Bank wurden Compliance-Mitarbeiter ernannt, die direkt der Leiterin Compliance unterstellt sind. Soweit möglich, wurden maschinelle Überwachungssysteme ins-talliert, die potenzielle Verstöße automatisch an die Frankfurter Compliance-Zentrale melden. Darüber hinaus müssen die lokalen Compliance-Beauftragten potenzielle Verstöße gegen interne Richtlinien und Vorgehensweisen bzw. externe Regelwerke melden.

Alle Mitarbeiter nehmen regelmäßig an Weiterbildungsmaßnah-men zu Compliance-Themen teil. In Zusammenarbeit mit einem externen Dienstleister führen wir webbasierte Trainings durch. Pflichtschulungen fanden zu den Themenkreisen Geld wäsche-bekämpfung, operationelle Risiken, Datenschutz und Datensicher-heit, Interessenkonflikte und Verhaltenskodex statt. Darüber hinaus führen wir regionale Folgeschulungen zur Geldwäsche-bekämpfung und Anti-Korruption als Gruppenveranstaltungen durch. In diesen setzen wir einen entsprechenden Schulungsfilm ein, informieren über spezielle regionale Anforderungen und geben Gelegenheit zur Diskussion über diese Lerninhalte.

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Mitarbeiter und Nachhaltigkeit

2012 hat die DVB erneut mit ihrem fokussierten Geschäftsmodell sehr gute Ergebnisse im schwierigen Fahrwasser der internationalen Verkehrsmärkte erzielt. Die in allen Marktsituationen fortlaufende Kernaufgabe unserer Mitarbeiter ist es, unser Geschäftsmodell nach-haltig zu sichern und weiter auszubauen.

Geschäftsmodell nachhaltig sichern

Die DVB hat sich eine hohe Reputation als spezialisierter Nischen-anbieter für Beratungen und Finanzierungen im internationalen Verkehrsfinanzierungsgeschäft erworben. Wir nehmen unsere Verantwortung für die Pflege und Weiterentwicklung unseres guten Namens und der DVB-Firmenmarke sehr ernst. Unser einzigartiges Geschäftsmodell wird sich in den zyklischen Verkehrsmärkten dann weiter erfolgreich entwickeln, wenn es auch künftig gelingt, das Vertrauen unserer Kunden, Investoren und Mitarbeiter in die DVB nachhaltig zu sichern. Eine angemes-sene Managementstruktur ist etabliert und unsere Management-teams verfügen über langjährige Expertise in den globalen Transport- oder Finanzmärkten.

Um unser fokussiertes Geschäftsmodell in zyklischen und teil-weise auch unbeständigen Märkten beständig erfolgreich umzu-setzen, ist es wichtig, proaktiv alle Risiken zu identifizieren, denen wir ausgesetzt sind. Durch sehr differenzierte Instrumente wie Controlling, Risikomanagement und Compliance stellen wir sicher, dass alle gesetzlichen, regulatorischen und satzungsmäßigen Vorschriften eingehalten werden. Unser Compliance verantwortet dabei die Bekämpfung von Geldwäsche, Marktmissbrauch/Markt-manipulation, die Sicherstellung des Datenschutzes, die Behand-lung von Interessenkonflikten und die Einhaltung der Richtlinie über Märkte der Finanzinstrumente. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden regelmäßig in Compliance-Fragestellungen trainiert, sodass alle definierten Verantwortlichkeiten und alle Anforderungen bekannt sind und bewusst bleiben.

Die Förderung eines fairen und transparenten Wettbewerbs – das ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Geschäftsphilosophie, der durch klare und strenge Compliance-Richtlinien untermauert wird:

• RegelnzurFörderungeinesfairenWettbewerbs (Conflict of Interest Policy)

• RegelngegenKorruption (Anti-Corruption and Bribery)

• RegelungenbezüglichderAnnahmevonGeschenkenundGefälligkeiten (Gifts and Gratuities)

• VerfahrenzurMeldungetwaigerUnregelmäßigkeiten (Whistleblowing)

Der Vorstand hat im Frühjahr 2010 einen Verhaltenskodex imple-mentiert, um das Verständnis und Bewusstsein der Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter sowohl für regelkonformes als auch für ethisch einwandfreies Verhalten zu sichern und zu vertiefen. Wir sind stolz auf unser erfahrenes und effektiv arbeitendes Team, das in der Lage ist, die Selbstverpflichtung zu vorbildlichem Ver-halten gegenüber Kunden und Investoren auch zu leben.

Der Verhaltenskodex kann auf unserer Website www.dvbbank.com unter Investor Relations > Compliance

eingesehen werden.

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Mitarbeiter und Nachhaltigkeit

Die DVB verfolgt ein zyklusneutrales Geschäftsmodell und erweist sich für die Kunden als verlässlicher Partner mit Finanzierungs- und Beratungsleistungen – auch in einem anhaltend schwierigen Marktumfeld. Dies stärkt die Vertrauensbasis und entwickelt die Intensität unserer Kundenbeziehungen langfristig weiter.

So begleiten wir unsere Kunden im Transport Finance und im Investment Management langfristig bei ihren Finanzierungs-projekten. Zum 31. Dezember 2012 standen wir 75,2 % unserer Kunden seit über fünf Jahren mit unserer Dienstleistungspalette zur Verfügung (Vorjahr: 75,3 %). Die Kundenbeziehungen bestehen in den Geschäftsbereichen Transport Finance und Investment Management insgesamt

• zu 3,1% seitwenigeralseinemJahr,• zu 8,1% zwischeneinemunddreiJahren,• zu 13,6% zwischendreiundfünfJahren,• zu42,2% zwischenfünfundzehnJahren,• zu20,8% zwischenzehnund15Jahrenund• zu12,2% seit15Jahrenundlänger.

Die Dauer der Kundenbeziehungen gestaltet sich in den einzelnen Geschäftsbereichen durchaus unterschiedlich, wobei darauf hinzuweisen ist, dass die Geschäftstätigkeit von Investment Management erst im Jahr 2001 begann.

Diversity-Management in der DVB

Das Geschäftsmodell der DVB ist in allen Aspekten international ausgelegt:

• WirsindandenwesentlichenVerkehrsknotenpunkteninter-national mit 12 Standorten vertreten: an unserem Firmensitz in Frankfurt am Main, in Europa mit weiteren sieben Standorten (Athen, Bergen, Hamburg, London, Oslo, Rotterdam und Zürich), in Nord- und Südamerika (New York und Curaçao) und in Asien (Singapur und Tokio).

• UnsereKundenstrukturistinternational.

• UnsereMitarbeiterinnenundMitarbeitergehörenunter-schiedlichen Kulturkreisen und vielen verschiedenen Staats-angehörigkeiten an.

Kundenstruktur und nachhaltige Kundenbindung

Ende 2012 hatte die DVB weltweit 624 Kunden/Kundengruppen (Vorjahr: 633). Die meisten unserer Kunden domizilieren in Europa (48,2%), in Asien (19,2 %) und in Nordamerika (18,9 %). Sie verteilen sich auf Shipping Finance mit 52,2 %, Aviation Finance mit 26,4 %, Land Transport Finance mit 8,0 %, ITF Suisse mit 6,5 % und Investment Management mit 2,7 %.

%60

50

40

30

20

10

0

2,8 3,6 1,6 5,4

Weniger als 1 Jahr

14,7

6,9

6,0 5,9

1 bis 3 Jahre

15,5

13,4 15,0

6,9

3 bis 5 Jahre

53,1

44,7

36,2

33,7

5 bis 10 Jahre

23,5 20,8

16,9

12,3

10 bis 15 Jahre

23,0

13,1 15,4

9,5

15 Jahre und länger

Shipping Finance Aviation Finance Land Transport Finance Investment Management

Dauer der Kundenbindung in den Geschäftsbereichen

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DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Mitarbeiter und Nachhaltigkeit

Personalarbeit – proaktiv und nachhaltig

2012 konnten wir uns angesichts eines weitgehend stabilen Personalbestandes auf die Integration der 50 Mitarbeiter konzentrieren, die seit 2010 neu bei der DVB beschäftigt sind. Weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit war die Unterstützung unsererFührungskräftebeiderQualifizierungundWeiterent-wicklung ihrer Mitarbeiter.

Entwicklung des Personalbestands 2012

Verzeichneten wir 2011 noch eine signifikante Steigerung des Personalbestandes um 40 Mitarbeiter oder 7,9 %, so stieg die Zahl der in einem aktiven Arbeitsverhältnis beschäftigten Mitarbeiter 2012 nur noch um zehn Mitarbeiter (+1,8 %) auf 558 Personen. Nicht berücksichtigt wurden dabei jene neun Mitarbeiter, die in einem ruhenden Arbeitsverhältnis beschäftigt sind, sich also in der Freiphase der Altersteilzeit, im Mutterschutz oder in der Elternzeit befanden. Der hier abgebildete Personal-bestand der Jahre 2008 bis 2012 enthält auch die Mitarbeiter unserer Tochtergesellschaft DVB LogPay GmbH, jedoch nicht mehr die Beschäftigten der TES Aviation Group.

Die steigenden Mitarbeiterzahlen der letzten Jahre sind maßgeb-lich dem deutlich erhöhten Arbeitsaufwand aufgrund zunehmender rechtlicher und regulatorischer Anforderungen geschuldet – dieser Mehraufwand musste durch zusätzliches Personal aufgefangen werden. Diese Tendenz setzte sich auch 2012 fort und schlug sich insbesondere in der Personalbemessung für die Produkt- und Servicebereiche nieder, die mit 199 Mitarbeitern um 5,3 % höher lag als im Vorjahr (Jahresende 2011: 189 Mitarbeiter). Somit ist

der Anstieg des Personalbestandes im Jahre 2012 in vollem Umfang diesen Bereichen zuzurechnen. Wir hoffen, dass neue regulatorische und gesetzliche Anforderungen künftig nicht mehr zu einem derart signifikanten Anstieg der Personalbemessung führen wird.

Ungeachtet der steigenden Beschäftigtenzahlen in den Service-bereichen, machen die Mitarbeiter der Produkt- und Service-bereichen weiterhin nur circa ein Drittel der Gesamtbelegschaft aus, was dem von uns auch langfristig angestrebten Verhältnis von zwei Drittel Mitarbeiter in den Marktbereichen zu einem Drittel Mitarbeiter in den Produkt- und Servicebereichen ent-spricht.

Personalbestand 2008 – 2012

700

600

500

400

300

200

100

0

14

513

2008

10

505

2009

5

508

2010

7

548

2011

9

558

2012

Mitarbeiter in einem aktiven Arbeitsverhältnis Mitarbeiter in einem ruhenden Arbeitsverhältnis

Anzahl der

Mitarbeiter

Weitere detaillierte statistische Informationen zu unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entnehmen Sie bitte dem Lageberichtskapitel „Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren“ auf den Seiten 129 – 130 dieses Berichts.

Transport Finance/Investment Management 305 (–1 Person)

Produkt- und Servicebereiche 199 (+10 Personen)

DVB LogPay 54 (+1 Person)

Verteilung der 558 Mitarbeiter auf Geschäftsbereiche

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DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Mitarbeiter und Nachhaltigkeit

Ende 2012 waren von den insgesamt 558 Mitarbeitern 348 männ-lichen und 210 weiblichen Geschlechts. Die Verteilung nach Alter und Geschlecht stellt sich wie folgt dar:

„Diversity/Vielfalt“ als Aufgabe des Personalmanagements

Diversity-Management ist in der DVB schon seit Langem gelebte Praxis. Dazu einige statistische Details: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der DVB besitzen insgesamt 40 verschiedene Staats-angehörigkeiten. Im Kerngeschäft Transport Finance gehören unsere Mitarbeiter 31 verschiedenen Nationalitäten an.

Staatsangehörigkeiten 2012

Mitarbeiter in der DVB

Mitarbeiter im Transport Finance/

Investment ManagementAnzahl % Anzahl %

Deutsch 228 40,9 47 15,4

Niederländisch 72 12,9 57 18,7

Britisch 65 11,6 48 15,7

Norwegisch 31 5,5 29 9,5

US-amerikanisch 30 5,4 24 7,9

Singapurisch 29 5,2 22 7,2

Griechisch 20 3,6 16 5,3

33 weitere Nationalitäten in der DVB 83 14,9 – –

24 weitere Nationalitäten im Transport Finance/Investment Management – – 62 20,3

Insgesamt 558 100,0 305 100,0

Anzahl der Mitarbeiter

140

120

100

80

60

40

20

0

51

29 22

Unter 30 Jahren

85

47

38

30 – 34 Jahre

110

64

46

35 – 39 Jahre

110

67

43

40 – 44 Jahre

83

62

21

45 – 49 Jahre

53

34

19

50 – 54 Jahre

66

45

21

55 Jahre und älter

Weiblich Männlich Insgesamt

Altersstruktur und Geschlechtsverteilung 2012

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DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Mitarbeiter und Nachhaltigkeit

Personalbeschaffung

Bei der Besetzung offener Stellen suchen wir in erster Linie erfahrene Spezialisten, sei es im Transport Finance oder in unseren Produkt- und Servicebereichen. Daher führen wir die Personalsuche weitgehend mit Hilfe von Personalberatern durch. Positiv ist, dass wir im Transport Finance zunehmend Stellen auf Empfehlung eigener Mitarbeiter oder auf Basis von Initiativ-bewerbungen besetzen können. Für unser Traineeprogramm benötigen wir keinerlei Personalbeschaffungsmaßnahmen, da sich ausreichend qualifizierte Kandidaten direkt bei uns bewerben.

Die oben dargestellte Ausrichtung der DVB auf Vielfalt/Diversity spiegelt sich auch im Rahmen der Personalbeschaffung wider. Soweit im Rahmen der Personalauswahl möglich, zielen wir darauf ab, an all unseren Standorten eine heterogene Personal-struktur im Hinblick auf Geschlecht, Alter und Nationalität zu fördern.

Personalentwicklung

Das Unternehmensumfeld der DVB bringt ständig neue und komplexe Fragestellungen hervor, mit denen unsere Organisation umgehen muss. Die Personalentwicklung soll unsere Mitarbeiter und Vorgesetzen mit den Kompetenzen ausstatten, um diese Herausforderungen bestmöglich bewältigen zu können.

Das jährliche Mitarbeitergespräch ist eines unserer zentralen Entwicklungsinstrumente. Dieses bietet eine Plattform für einen offenen Dialog zwischen dem Vorgesetzten und dem Mitarbei-ter über die Fähigkeiten, Kompetenzen und den Entwicklungsbe-darfs des Mitarbeiters. Group Human Resources stellt den Vorge-setzen hierzu einen bewusst schlank gehaltenen Gesprächsleit-faden zur Verfügung. Dieser Leitfaden fungiert als Orientie-rungshilfe zur Strukturierung des Gesprächs und bietet Raum für darüber hinaus gehende Themen. Im Leitfaden werden die Ent-wicklungsmaßnahmen des Mitarbeiters festgehalten und von dem Mitarbeiter und Vorgesetzen mit Unterstützung von Group Human Resources umgesetzt.

Neben dem Mitarbeitergespräch gibt es den davon bewusst getrennten Prozess zur Festsetzung der Bonuszahlung. Die Fest-legung basiert auf der Erreichung konkreter quantitativer und/oder qualitativer Ziele, die zuvor einvernehmlich in Zielvereinbarungen zwischen Vorgesetzen und Mitarbeiter fixiert werden.

Eines der Kernthemen unserer aktuellen Personalentwicklung sind In-house-Trainings. Herausfordernd sind dabei folgende Einflussfaktoren:

• UnsereMitarbeiterarbeitenaufmehrerenKontinenteninzum Teil sehr unterschiedlichen kulturellen Hintergründen.

• WirmüssenneueLerntechnologienevaluierenund

• ein Konzept erstellen, das seinerseits in die Unternehmens-kultur und in die DVB-internen Prozesse integrierbar ist.

Ein erster Schritt dieser Personalentwicklungsarbeit war die Durchführung einer großen In-house-Presentation-Skills- Trainings-Initiative im Jahr 2012. In Zusammenarbeit mit einem spezialisierten britischen Trainingsanbieter wurden an mehreren Standorten maßgeschneiderte Presentation-Skills-Trainings durchgeführt. Die Teilnehmer bewerteten die Trainings als äußert effektiv und hoben die Praxisnähe und Umsetzbarkeit hervor. Für 2013 sind bereits weitere Trainings angesetzt.

Seit vielen Jahren führen wir erfolgreich unser Traineeprogramm durch. Das circa 18-monatige Programm umfasst alle wesent-lichen Aspekte unseres Transport Finance-Geschäfts, das Relationship Management ebenso wie die Kreditsachbearbeitung. Die Finanz- und Weltwirtschaftskrise erschwerte in den letzten Jahren eine stabile und bestandskräftige Personalplanung, sodass wir nur wenige Trainees einstellten. Seit 2011 wird das Programm wieder mit neuen Trainees besetzt.

Leadership und Management

Ein Charakteristikum der Bank, unsere Dynamik, spiegelt sich auch in unserem Verständnis von Führung wider. Von unseren Führungskräften werden schnelle und flexible Reaktionen gefordert. Die flache Hierarchiestruktur der DVB macht es den Entscheidungsträgern möglich, auch komplexe Fragestellungen und Transaktionen zeitnah, präzise und zielgerichtet zu bearbeiten.

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DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Mitarbeiter und Nachhaltigkeit

Das mehrtägige Training konzentriert sich auf folgende Kern-themen und Wege zu deren praktischen Umsetzung:

• Feedbackgebenunderhalten• TalenteentdeckenundderenEntwicklungfördern• CoachingvonMitarbeitern• EigeneEntwicklunggestalten

Wir werden die Nachhaltigkeit und den Praxistransfer dieses Trainings durch miteinander verwobene Maßnahmen fördern. So können die Führungskräfte beispielsweise auf die bereits beschriebene Tool Box zurückgreifen. Daneben planen wir die Ausweitung des Trainings auf die nächste Führungsebene.

Das DVB Talent Management Programme ist ein wichtiger SchrittaufdemWegzurQualifizierungunsererFührungskräfte,bei der Entwicklung einer offenen Feedback-Kultur und bei der Schaffung eines gemeinsamen Führungsverständnisses.

Demografie-Management

Im Demografie-Management gilt es, langfristige Trends zu erkennen, Herausforderungen anzunehmen und konstruktiv zu lösen. Ein langfristiger Trend, mit dem wir umgehen, ist die demografische Entwicklung. Dieser gestaltet sich in allen Indus-trieländern, in denen die DVB vertreten ist, vergleichbar: Die Bevölkerung und die Belegschaften werden durchschnittlich immer älter. Ende 2012 waren 119 von 558 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über 50 Jahre alt (21,3 % der Belegschaft) und 159 Mitarbeiter sind bereits über 10 Jahre bei der DVB beschäftigt (28,5 % der Belegschaft).

Angesichts der hohen Arbeitsbelastung und der ständig neuen Herausforderungen stellt sich die Frage, wie wir diese erfahrenen Mitarbeiter langfristig motivieren und an die DVB binden können. Hier knüpft unserer In-house-Training-Konzept an, denn durch die Schaffung und nachhaltige Einbindung vielfältiger Lern-möglichkeiten sichern wir uns die Einsatzfähigkeit und das Engagement unserer Mitarbeiter.

Work-Life-Balance

Flexibilität ist ein wesentlicher Baustein der Work-Life-Balance. Großen Wert legen wir daher in der DVB auf flexible Arbeits-zeit – auch ohne dass hierfür Regelungen angepasst werden müssten. So gibt es seit Jahren an allen Standorten der DVB eine sogenannte Vertrauensarbeitszeit. Diese flexible Arbeits-zeitregelung entspricht einer Gleitzeit ohne Kernarbeitszeit: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter teilen sich ihre Arbeitszeit in Absprache mit ihren Vorgesetzten selbstständig ein und beachten dabei die zwingend notwendigen Anwesenheitszeiten.

Daneben stehen Führungskräfte und Vorstand im Rahmen unserer Open-Door-Policy stets für Gespräche zur Verfügung, um interne Transparenz und einen offenen Austausch zu ermöglichen. Offenheit für neue Ideen und Aufgeschlossenheit, gegebenen-falls auch gegenüber konträren Ansichten – dies beschreibt auf allen Ebenen den Kern unseres Führungsverständnisses.

In einer Organisation wie der DVB mit einer überschaubaren Mitarbeiterzahl halten wir einen individuellen Ansatz mit weit-gehender Autonomie des Einzelnen für zielführender als eine Top-Down-Steuerung. Vor diesem Hintergrund sind Mitarbeiter-führung, -training und -entwicklung nicht zentral gesteuert, sondern liegen primär in der Verantwortung der Führungskräfte, wobei Group Human Resources unterstützend mitwirkt.

Konkret bedeutet dies, dass wir derzeit für unsere Führungskräfte eine sogenannte Tool Box, entwickeln. Diese enthält Werkzeuge zur Analyse von Entwicklungsbedarf, zur Strukturierung von Mitarbeitergesprächen, spezielle Trainingsvorschläge und ein QualifizierungsprogrammfürunsereFührungskräfte,welchessie befähigt, diese Werkzeuge einzusetzen: das DVB Talent Management Programme.

DVB Talent Management Programme

Im Jahr 2011 wurde ein Management Survey mit allen DVB-Mitarbeitern, die als Senior Vice President oder als Managing Director tätig waren, durchgeführt. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass die beständige Weiterqualifizierung des Managements ein wesentlicher Aspekt unserer Personalarbeit ist.

So äußerten die Befragten den Wunsch nach einer proaktiven Personalentwicklung und nach der Eröffnung von Entwicklungs-perspektiven, auch jenseits klassischer Karrieren. Dabei wollen wir die der einzelnen Führungskraft obliegende Verantwortung für Mitarbeiterführung, -training und -entwicklung nicht zentra-lisieren, sondern die Führungskraft für die Führungsaufgabe besser ausstatten. Daher haben wir eine Schulung für Führungs-kräfte entwickelt, damit diese unsere Entwicklungsinstrumente zielgerecht einsetzen können. Diese Schulung wird Anfang 2013 in Zusammenarbeit mit einer internationalen Business-School für unsere Führungskräfte unterhalb des Vorstands durchgeführt.

Das Trainingskonzept wurde über mehrere Monate erarbeitet. Die Ergebnisse des Management Survey 2011 hat Group Human Resources mit dem Anbieter diskutiert und DVB-Führungskräfte zur Unternehmenskultur, zu Talentmanagement und zur Entwick-lung von Führungskräften interviewt. Darüber hinaus leistete auch der Betriebsrat Beiträge, die in das Design einflossen.

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DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Mitarbeiter und Nachhaltigkeit

Zum Jahresende 2012 blieb der Anteil der Teilzeitbeschäftigten an der Belegschaft der DVB nahezu konstant. Er betrug 9,5 %, oder 44 Mitarbeiterinnen und neun Mitarbeiter. Dies verdeutlicht unsere positive Haltung gegenüber Teilzeitlösungen, die wir – wo immer möglich und sinnvoll – auch fördern. Neben diesem klassischen Weg einer Arbeitszeitreduzierung sind wir aber auch offen für individuelle Arbeitszeitregelungen, die es ermög-lichen, berufliche und private Anforderungen besser in Einklang zu bringen – und zwar nicht nur anlässlich von Mutterschaft und Kindererziehung, sondern zum Beispiel auch bei kranken/pflege-bedürftigen Angehörigen.

Ein weiterer Schritt zur Förderung der Work-Life-Balance in der DVB ist die Möglichkeit, bei besonderen Arbeitsanforderungen regelmäßig oder anlassbedingt kurzfristig von zu Hause aus zu arbeiten. Diese Form von Flexibilität ist für die DVB bedeutungs-voll.

Gesundheitsschutz und Sicherheit am Arbeitsplatz

Die Förderung der Gesundheit unserer Mitarbeiter am Arbeitsplatz ist ein wichtiges Ziel. Wir haben ein Komitee für Gesundheits-schutz und Arbeitssicherheit (Committee for Occupational Health and Safety) eingerichtet, zu dessen Aufgaben die Schaffung, Bewahrung und Weiterentwicklung sicherer und ergonomischer Arbeitsplätze, die Erkennung von Gefährdungspotenzialen und die Verhütung von Unfällen und arbeitsbedingten Gesundheits-beeinträchtigungen gehört. Mit einer modernen und technisch hochwertigen Büroausstattung tragen wir zu einem angenehmen Arbeitsumfeld bei, das effektives Arbeiten fördert.

In Frankfurt am Main wird die arbeitsmedizinische Betreuung durch ein externes Dienstleistungsunternehmen wahrgenommen. Dieses unterstützt die Bank beim Arbeitsschutz, bei der Unfall-verhütung und in allen Fragen des Gesundheitsschutzes. Auf lokaler Ebene sorgen Fachkräfte für Arbeitssicherheit für die Gefährdungsbeurteilung sowie das Risikomanagement und setzen Maßnahmen zur Verhütung arbeitsbedingter Gesundheitsbeein-trächtigungen um.

Über alle Standorte hinweg bieten wir für die Mehrzahl der Mitarbeiter jährlich einen umfassenden Gesundheitscheck an und unterstützen, wenn es angebracht ist, mit Impfungen. Zur Absicherung unserer Mitarbeiter im Falle von Krankheit, Berufs-unfähigkeit oder bei einem Unfall stellen wir an jedem Standort ein umfängliches Versicherungsprogramm zur Verfügung, das durch globale Policen ergänzt wird.

Während in Bergen das Betriebsrestaurant in Eigenregie betrieben wird, hat die DVB den Betrieb der Restaurants in Frankfurt am Main und Rotterdam an einen Dienstleister vergeben.

Umweltfreundliche Reiserichtlinie

Die Travel Policy der DVB legt fest, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorzugsweise öffentliche Verkehrsmittel für Dienst-reisen und zur täglichen Anfahrt an den Arbeitsplatz benutzen sollen. Soweit dies möglich und praktikabel ist, unterstützen wir den Erwerb von Jobtickets. Um Flugreisen auf das tatsächlich notwendige Maß zu beschränken, setzt die DVB auf Telefon- und Videokonferenzen, die an allen Standorten (mit Ausnahme von Oslo und Tokio) mittels modernster Tagungstechnik durchgeführt werden können.

Vergütungssysteme

Die Gruppe der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) hat seit 2009 diverse Initiativen zu Vergütungssystemen in Banken aufgesetzt. Diese wurden 2010 auf nationaler Ebene umgesetzt. Mit der am 13. Oktober 2010 in Kraft getretenen InstitutsVergV präzisierte das Bundesministerium der Finanzen die Anforderungen an die Vergütungssysteme der Finanzinstitute im Sinne des KWG. Die Verordnung gilt für alle Mitarbeiter der DVB und zwar an allen Standorten.

Der Vorstand führte eine von der InstitutsVergV vorgesehene, eingehende Risikoanalyse durch, nach der für die DVB nur die allgemeinen Anforderungen der InstitutsVergV gelten. Die Ver-gütungsaspekte schätzt der Vorstand dabei wie folgt ein:

• DieVergütungistandenstrategischenZielenderBank ausgerichtet.

• Das Verhältnis von fixer zu variabler Vergütung ist angemessen.

• BeiMitarbeitern,dieinMarkt-bzw.inMarktfolgebereichenarbeiten, führt die Vergütungsstruktur nicht zu Interessen-konflikten.

• DieMitarbeiterwurdenschriftlichundausreichendüberdiefür sie relevanten Vergütungssysteme informiert.

Für Zahlungen im Jahr 2011 hat der Vorstand erstmals eine angemessene Obergrenze für das Verhältnis zwischen fixer und variabler Vergütung festgelegt.

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DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Offene Kommunikation – wesentlicher Baustein der DVB-Kultur

Die DVB ist international in ausgewählten Segmenten des Verkehrsmarkts tätig und dafür mit Standorten an wesentlichen Verkehrsknotenpunkten vertreten. Eine offene Informations- und Kommunikationskultur innerhalb der DVB ist für uns über alle Standorte hinweg unabdingbar. Hierzu haben wir folgende Instrumente implementiert:

• Dieseit2001einmaljährlichstattfindendeinterneGlobalManagement Conference dient der intensiven Kommunikation zwischen dem Vorstand und den Führungskräften. Regel-mäßige Gesprächsinhalte sind die strategische Zielsetzung der Bank, operative Fragestellungen und die Planung weiterer Geschäftsaktivitäten sowie des mittelfristigen Budgets. Die Veranstaltung enthält auch ein Rahmenprogramm, das auf die Pflege des Teamspirits in der Führungsmannschaft abzielt.

• InDivisionalMeetingskommendieKollegenderTransportFinance-Geschäftsbereiche zusammen, um wesentliche Markttendenzen und Schlussfolgerungen für die Portfolio-gestaltung zu diskutieren. Regelmäßig steht auch die Optimie-rung organisatorischer Abläufe und kommunikativer Prozesse auf der Agenda.

• AuchdieandeninternationalenStandortenarbeitendenBack-Office-Bereiche treffen sich einmal pro Jahr, um aktuelle Themen zu besprechen. Eine Zielsetzung dabei ist es, gemein-sam Optimierungen im Geschäftsablauf herbeizuführen.

• Seit2009findenregelmäßigvirtuelleMitarbeiterversamm-lungen (per Web-Conference) statt, in der die Diskussion zwischen SE-Betriebsrat und Vorstand direkt durch Mitarbeiter-fragen ergänzt wird. Dieses Forum etablierte sich erfolgreich als wesentlicher Bestandteil unserer Kommunikationskultur.

• DarüberhinauswerdenandenverschiedenenStandortenlokale Betriebsfeste organisiert – dies ist als Teamentwick-lungsmaßnahme gedacht.

Mit dem Betriebsrat vereinbarten wir bereits 2010 eine änderung in der Bonusregelung. Die qualitativen, mengenmäßig nicht oder schwerlich fass- und bewertbaren Leistungsaspekte sollen bei der Bonusfestsetzung noch besser berücksichtigt werden. Wir führten daher 2011 ein modifizierendes Instrument in die Bonus-regelung ein. Dieses Element eröffnet dem Vorstand einen Ermessensspielraum bei der Bonusfestsetzung und ermöglicht so einzelfallorientierte Lösungen.

Zusammenarbeit mit den Betriebsräten

Auch 2012 konnten wir die neuen Herausforderungen zügig angehen und pragmatische Lösungen entwickeln. Dies ist nur aufgrund der guten Kooperation sowohl mit dem SE-Betriebsrat als auch mit den lokalen Betriebsräten in Deutschland und den Niederlanden möglich.

Mitarbeiter und Nachhaltigkeit

Weitere Informationen zu unserem Vergütungssystem erhalten Sie im Lageberichtskapitel „Vergütungsbericht“ auf den Seiten 125 – 128.

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zuwirken. Zwar setzte die EZB kein Limit für die Ankäufe fest, diese sind aber an strenge Bedingungen geknüpft. So werden nur Staatsanleihen jener Euro-Staaten angekauft, mit denen zuvor ein Hilfsprogramm unter den Rettungsschirmen der Europäischen Finanzstabilisierungsfazilität (EFSF) oder des ESM vereinbart wurden und soweit diese Staaten die Auflagen der Rettungs-programme umsetzen.

US-Notenbank Federal Reserve (Fed) legte drittes Anleiheaufkaufprogramm auf

Die Fed setzte 2012 ihren expansiven geldpolitischen Kurs fort. Angesichts der anhaltend hohen Arbeitslosigkeit sowie konjunk-tureller und finanzpolitischer Unsicherheiten in den USA beschloss die US-Notenbank im September 2012 ein drittes Anleiheaufkauf-programm – dabei wurden monatlich hypothekenbesicherte Wertpapiere in Höhe von 40 Mrd USD gekauft. Einstellen will die Fed diese Käufe erst, wenn sich die Lage am US-amerikanischen Arbeitsmarkt deutlich verbessert hat. Die Fed führte darüber hinaus ihre bestehenden Sonderprogramme fort – insbesondere die Umschichtung der in ihrem Besitz befindlichen Staatsanleihen in längere Laufzeiten („Operation Twist“). Ziel dieser quantitativen Maßnahmen war es, die Konjunktur in den USA durch eine Sen-kung des längerfristigen Zinsniveaus zu stimulieren.

Euro – Erholung erst in der zweiten Jahreshälfte 2012

Das Jahr 2012 war für den Euro turbulent und erneut von der europäischen Staatsschuldenkrise überschattet. Zwar waren imerstenQuartal2012nochKursgewinnegegenüberdem US-Dollar zu verzeichnen und der Euro konnte bis Ende Februar 2012 auf über 1,34 USD steigen. Bis zum Sommer 2012 verlor der Euro allerdings vor dem Hintergrund wachsender Sorgen um den Fortbestand des europäischen Währungsraums an Substanz und sank bis Ende Juli 2012 auf den Jahrestiefpunkt von 1,21 USD. In der zweiten Jahreshälfte konnte sich der Euro aber weitgehend erholen – das Krisenmanagement der EZB bewirkte im September eine sichtbare Stabilisierung des Euro. Unterstützt wurde dies durch eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, welches im September 2012 grünes Licht für den Rettungsschirm ESM und den Fiskalpakt gab. Zum Jahresende profitierte der Euro noch von dem positiv verlaufenden Anleiherückkaufprogramm OMT sowie von der Freigabe weiterer Hilfsmittel für Griechen-land. In diesem Spannungsfeld pendelte sich der Euro-Dollar Kurs bis zum Jahresultimo 2012 bei 1,32 USD ein – drei US-Cent über dem Vorjahresultimo von 1,29 USD.

Die europäische Staatsschuldenkrise blieb 2012 akut und war der wesentliche Einflussfaktor für die Finanz-märkte im Euroraum.

Zu Jahresbeginn beruhigten sich die Finanzmärkte zunächst, denn ein Dreijahrestender der Europäischen Zentralbank (EZB) erhöhte die Liquiditätsversorgung der europäischen Geschäftsbanken. Darüber hinaus wurde im März 2012 ein zweites Hilfspaket für Griechenland in Höhe von 130 Mrd € und die Umschuldung privat gehaltener griechischer Staatsschulden beschlossen.

Europäische Union (EU) – Rettungspaket für spanische Banken

ImzweitenQuartal2012trübtensichdieKonjunkturaussichtenspürbar ein, die angeschlagenen Euro-Staaten mussten weitere Bonitätsherabstufungen hinnehmen und eine Schieflage von Geschäftsbanken in den Peripherieländern Spanien und Italien verursachte erneut Sorgen um eine ungebremste Eskalation der Staatsschuldenkrise. Diese Euro-Staaten mussten deutlich erhöhte Risikoprämien auf ihre Staatsanleihen akzeptieren. Der darin zum Ausdruck kommende Vertrauensverlust bei Investoren gefährdete die Refinanzierungs- und Zahlungsfähigkeit beider Staaten zunehmend. In der öffentlichen Diskussion wurde der Zusammenhalt des Euro-Raums zunehmend in Frage gestellt. Die EU reagierte auf die neuerliche Zuspitzung der Euro-Schulden-krise und sagte Spanien zur Sanierung ihres Bankensektors eine Kreditlinie von 100 Mrd € zu. Darüber hinaus trug die fortschrei-tende Ratifizierung des Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) und des Fiskalpakts zur Entspannung der Lage bei.

EZB – verstärkte Geldpolitik

Die zentrale Rolle bei der Krisenbekämpfung kam in der zweiten Jahreshälfte allerdings der EZB zu, indem sie ihre expansive Geldpolitik verstärkte. Auf die schwächelnde Euro-Konjunktur und die erneute Zuspitzung der Euro-Staatsschuldenkrise senkte die EZB im Juli 2012 zum einen den Leitzinssatz von 1,0 % auf 0,75 % – ein neues Allzeittief – und fuhr zum anderen den Zins für Übernachteinlagen europäischer Geschäftsbanken bei der EZB erstmals auf 0,0 % herunter. Mit dem Anleiheaufkaufpro-gramm Outright Monetary Transactions (OMT) unterstrich die europäische Notenbank im September 2012 ihr klares Bekenntnis zum Euro und ihre Verpflichtung im Rahmen des Mandats alles zur Erhaltung des Euro zu tun. Dieses geldpolitische Sonder-programm zielt darauf ab, übertriebenen Preisabschlägen bei Euro-Staatsanleihen durch Ankauf dieser Instrumente entgegen-

Finanzmärkte und Finanzmarktaktivitäten der DVB

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DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IE N M ä R K T E KON Z E RNL AGE BE RICH T KON Z E RN A B SCHLUS S

Finanzmärkte und Finanzmarktaktivitäten der DVB

Finanzmarktaktivitäten der DVB

2012 setzte die DVB erneut ihr Geschäftsmodell mit der Fokus-sierung auf Finanzierung, Strukturierung und Beratung im internationalen Transport Finance konsequent um. Der grund-sätzliche Verzicht auf sogenanntes Kreditersatzgeschäft schützte die Bank vor den direkten negativen Auswirkungen der Finanz-markt- und internationalen Staatsschuldenkrisen.

2012 war von einer generellen Erholung an den internationalen Finanzmärkten geprägt. Darüber hinaus kam uns, wie in den vergangenen Jahren, erneut die Zugehörigkeit zur liquiden Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisen-banken (Genossenschaftliche FinanzGruppe) bei unseren Refinan-zierungsaktivitäten zugute.

Das Refinanzierungsvolumen mit den zinstragenden Passiva betrug zum Jahresende 2012 insgesamt 19,9 Mrd €. Davon waren 97,5 % langfristig strukturiert.

Da unser Aktivgeschäft im internationalen Transport Finance überwiegend auf US-Dollar basiert, ist es uns wichtig, währungs-seitig eine ökonomische und soweit möglich natürliche Siche-rungsbeziehung zwischen Aktiv- und Passivseite herzustellen. Dieses Ziel haben wir auch 2012 konsequent umgesetzt, sodass zum Jahresende ökonomisch betrachtet 4,7 Mrd € (+4,4 %) unseres Refinanzierungsvolumens in Euro valutierten, während 15,0 Mrd € (+7,9 %) in US-Dollar und 0,2 Mrd € in anderen Wäh-rungen denominiert waren.

Auch unsere Investorenbasis haben wir konsequent und strategie-konform weiter ausgeweitet. Die Neuaufnahme von Schuldschein-darlehen bei institutionellen Investoren übertraf 2012 zum ersten Mal die 1-Mrd-€-Marke. Desweiteren ist es uns gelungen, Schiffspfandbriefe in Höhe von 295,0 Mio € und 50,0 Mio USD zu platzieren. Ein weiterer Meilenstein unserer Refinanzierungs-aktivitäten war der Aufbau einer sogenannten Euro-Benchmark-Kurve, der uns mit zwei mehrfach überzeichneten öffentlichen Euro-Emissionen von jeweils 500,0 Mio € im drei- bzw. im fünf-jährigen Laufzeitbereich eindrucksvoll gelungen ist. Mit der Platzierung einer öffentlichen Anleihe in Höhe von 100 Millionen Schweizer Franken konnten wir außerdem erfolgreich unsere Investorenbasis regional diversifizieren.

Entwicklung der DVB-Ratings

Seit Dezember 2011 wird die DVB Bank SE von der Rating-Agentur Standard & Poor’s (S&P) mit „A+/A-1/stabil“ geratet. Diese Ein-stufung blieb im Jahr 2012 unverändert.

Anfang 2012 wurde die Bank von Moody’s Investors Service (Moody’s) mit „A1/P-1/D+/negativ“ geratet. Nach einem im Februar 2012 beginnenden europaweiten Bankenreview änderte Moody’s im Juni 2012 mehrere Rating-Einstufungen deutscher Banken und ihrer Tochtergesellschaften. Dabei wurde auch die DVB in mehreren Rating-Kategorien um bis zu drei Notches herabgestuft. Dadurch ergab sich eine erhebliche Abweichung gegenüber dem Rating von S&P sowie dem von FitchRatings im Rahmen der Genossenschaftlichen FinanzGruppe vergebenen Rating von „A+/F1+“. Die Rating-Verträge mit Moody’s wurden fristgerecht zum November 2012 gekündigt.

Langfristige Refinanzierungsmittel 97,5 %

davon:

52,8 % Ungedeckte Inhaberschuldverschreibungen

38,7 % Schuldscheindarlehen/langfristige Einlagen

4,5 % Schiffspfandbriefe

1,5 % Verzinsliches Eigenkapital nach KWG

Kurzfristige Einlagen Banken/Kunden 2,5 %

Refinanzierungsinstrumente 2012

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DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Aktienmärkte und DVB-Aktie

Auch der Dow Jones Industrial erzielte zum Jahresultimo 2012 ein deutliches Plus und lag mit 13.104 Punkten um 7,3 % höher als zum Jahresende 2011. Der Japanische Nikkei 225 Stock Average notierte am letzten Handelstag bei 10.395 Punkten, lag also 22,9 % über dem Vorjahresende. Der chinesische Aktienmarkt entwickelte sich zum Jahresende 2012 positiv – die wichtigsten Indizes SH COMP (Shanghai Stock Exchange Composite Index) und CSI 300 (China Securities Index) lagen um 3,2 % bzw. 7,5 % höher als die Jahresendnotierung 2011.

DVB-Aktie – erfreulich widerstandsfähig

Obwohl die Bankenwerte während des gesamten Jahresverlaufs 2012 unter Druck gerieten, zeigte sich der Kurs der DVB-Aktie unter den geschilderten Marktbedingungen erfreulich wider-standsfähig und erwies sich im Vergleich zu anderen Marktteil-nehmern als recht stabil. Im Jahresverlauf 2012 verzeichnete die DVB-Aktie moderate Kursschwankungen bei nur mäßigen Umsätzen. So wurde der Jahreshöchstkurs am 10. April 2012 mit 25,50 € erreicht. Der niedrigste Kurs wurde am 2. Juli 2012 mit 22,05 € festgestellt. Zum Jahresultimo notierte die Aktie bei 24,26 €. Die Marktkapitalisierung der Bank belief sich damit auf 1,1 Mrd €. Die vergleichsweise stabile Kursentwicklung ist auf die weiterhin solide geschäftliche Entwicklung der Bank und auf die durch den geringen Streubesitz der Aktie entstandene Marktenge zurückzuführen.

Die Aktien der DVB Bank SE (WKN: 804550, ISIN: DE0008045501) sind an der Frankfurter Wertpapierbörse im General Standard notiert. Seit der 2008 durchgeführten Grundkapitalerhöhung beträgt das satzungsgemäße Grund-kapital 118.791.945,12 €, eingeteilt in 46.467.370 nennwert-lose Stückaktien.

Nach einem kurzen Aufwärtstrend zu Jahresbeginn kam es in den ersten Monaten 2012 an den europäischen Aktienmärkten zu massiven Kursverlusten. Bestimmend für das Investorenverhalten und die Notierungen an den Aktienmärkten waren weltweit trübe Konjunktur-aussichten und die wieder zunehmende Sorge um den Fortbestand der Euro-Zone. So fiel der Deutsche Aktienindex (DAX) phasenweise auf unter 6.000 Punkte und stabilisierte sich zur Jahresmitte bei 6.500 Punkten.

Aktienmärkte – erst Kursverluste, dann Kursfeuerwerk

Der DAX löste sich aus der lähmenden Verunsicherung des Jahresbeginns, als die Sorgen um den Fortbestand der europäi-schen Währungsunion in der zweiten Jahreshälfte spürbar zurückgingen. Ausschlaggebend für diese Beruhigung waren zum einen die Bekenntnisse führender Staats- und Regierungschefs, die sich eindeutig für die Dauerhaftigkeit des Euro und für den Fortbestand des Euro-Währungsraums aussprachen. Zum anderen untermauerte die EZB ihr Euro-Bekenntnis indem sie den unbe-grenzten, aber an strikte Bedingungen geknüpften Aufkauf von Staatsanleihen von unter Druck geratenen Euro-Staaten zusagte. Gegen Ende des Jahres erhielten Anleger im DAX und an anderen europäischen Börsen Investitionsimpulse aus einem in Aussicht gestellten erneuten Anleiheaufkaufprogramm der US-Notenbank Fed und aus einer Anleiherückkaufaktion Griechenlands. Zum Jahresende kamen schließlich Unsicherheiten wegen des US-Haushaltsstreits (die sogenannte Haushaltsklippe), auf, was das Investoreninteresse abkühlte.

Vor diesem Hintergrund schloss der DAX zum Jahresultimo 2012 mit einem Plus von 29,1 % bei 7.612 Punkten ab (2011: 5.898 Punkte). Auch andere europäische Börsenplätze und Börsen in Übersee realisierten zum Jahresende deutliche Kursanstiege gegenüber dem Vorjahr:

• DerFTSE100(FinancialTimesStockExchange,London)legteum 5,9 % auf 5.898 Punkte zu.

• DerCAC40(französischerLeitindexderPariserBörse)nahmum 15,4 % auf 3.641 Punkte zu.

• DerFTSEMIB(FinancialTimesStockExchange,MilanoItaliaBorsa) stieg um 7,8 % und endete bei 16.273 Punkten.

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DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

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Aktienmärkte und DVB-Aktie

Aktionärsstruktur blieb unverändert

Das Geschäftsjahr 2012 brachte keine Veränderungen der Aktionärsstruktur. Die DZ BANK AG ist weiterhin Großaktionärin der DVB. Ihr Anteil veränderte sich 2012 nicht und blieb zum Jahresultimo konstant bei 95,45 %. Die übrigen 4,55 % des Aktienkapitals befinden sich im Streubesitz.

Den Aktionären wurde für das Geschäftsjahr 2011 eine Dividende aus dem Bilanzgewinn der DVB Bank SE in Höhe von 0,60 € je Stückaktie ausgeschüttet. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der am 13. Juni 2013 stattfindenden Ordentlichen Hauptversamm-lung die Zahlung einer unveränderten Dividende von 0,60 € je Stückaktie für das Geschäftsjahr 2012 vor.

Kennzahlen der DVB-Aktie (€)

2012

2011

2010

2009

2008

Höchstkurs im Geschäftsjahr 25,50 26,10 27,50 28,00 28,60

Tiefstkurs im Geschäftsjahr 22,05 23,50 24,50 21,00 20,00

Jahresschlusskurs 24,26 23,95 25,00 25,00 26,10

Anzahl der Aktien zum Jahresende 46.467.370 46.467.370 46.467.370 46.467.370 46.467.370

Marktkapitalisierung zum Jahresende 1.127.298.396 1.112.893.512 1.161.684.250 1.161.684.250 1.212.798.357

Dividende 0,60 0,60 0,60 0,60 0,60

Dividendenrendite 2,47 % 2,51 % 2,40 % 2,40 % 2,30 %

Ausschüttungsquote 22,0 % 26,0 % 26,5 % 37,4 % 26,6 %

Unverwässertes Ergebnis je Aktie 2,75 2,32 2,28 1,61 2,44

DVB-Aktie, Schlusskurs: 24,26 € DowJonesEUROSTOXXBankIndex,Schlusskurs:111,77Punkte Quelle:Bloomberg

Kursentwicklung 2003 – 2012 Dow Jones EURO STOXX Bank Index Kurs der DVB-Aktie (Punkte) (€)

525

450

375

300

225

150

75

0

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

35

30

25

20

15

10

5

0

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38

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Aktienmärkte und DVB-Aktie

Aktionäre und Hauptversammlung

Am 13. Juni 2012 veranstaltete die DVB Bank SE ihre 25. Ordent-liche Hauptversammlung seit 1988 am Firmensitz in Frankfurt am Main. Die Tagesordnung wurde am 4. Mai 2012 fristgerecht im Bundesanzeiger und auf unserer Webseite veröffentlicht sowie pflichtgemäß über ein Medienbündel europaweit verteilt.

Die Tagesordnung enthielt unter Punkt 1 die Entgegennahme des vom Aufsichtsrat festgestellten SE-Jahresabschlusses und des gebilligten Konzernabschlusses. Die Tagesordnungspunkte 2 bis 5 enthielten Beschlussvorschläge von Vorstand und/oder Aufsichtsrat:

• zurVerwendungdesBilanzgewinnsfürdasGeschäftsjahr2011,

• zur Entlastung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichts-rats für das Geschäftsjahr 2011, und

• überdieBestellungdesAbschlussprüfersfürdasGeschäfts-jahr 2012.

In der Generaldebatte stellten Aktionäre und Aktionärsvertreter zahlreiche tiefgehende Fragen zu allen Tagesordnungspunkten und schwerpunktmäßig zur Situation an den Verkehrsmärkten und der Geschäftsentwicklung der Bank.

Vor dem Hintergrund des 95,45%igen DZ BANK-Anteils am Aktienkapital der Bank bieten Präsenzen und Abstimmungs-ergebnisse seit vielen Jahren ein stabiles Bild. So waren in der abschließenden Abstimmung 96,69 % des stimmberechtigten Aktienkapitals vertreten. Die Aktionäre und Aktionärsvertreter stimmten den einzelnen Beschlussvorschlägen jeweils mit einer deutlichen Mehrheit von 99,9 % zu. Hervorzuheben ist dabei ins-besondere, dass unsere Aktionäre der seit 2008 gleichbleibend hohen Dividendenausschüttung von 0,60 € pro Stückaktie zustimmten und damit die stabile Dividendenpolitik des Vorstands und Aufsichtsrats erneut bestätigten.

Auf unserer Internetseite www.dvbbank.com > Investor Relations > Hauptversammlung können Sie umfängliches

Material einsehen.

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DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

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Finanzkalender 2013

7. März Bilanzpresse- und Analystenkonferenz Veröffentlichung des SE-Geschäftsberichts 2012

auf unserer Internetseite 28. März Veröffentlichung des Konzerngeschäftsberichts 2012

auf unserer Internetseite spätestens 15. Mai Veröffentlichung der Zwischenmitteilung

der Geschäftsführung im ersten Halbjahr 2013 (für die ersten drei Monate bis zum 31. März 2013)

13. Juni Ordentliche Hauptversammlung

in Frankfurt am Main

14. Juni Dividendenzahlung

(WKN: 804550) spätestens 14. August Veröffentlichung des

Halbjahresfinanzberichts 2013 spätestens 14. November Veröffentlichung der Zwischenmitteilung der

Geschäftsführung im zweiten Halbjahr 2013 (für die ersten neun Monate bis zum 30. September 2013)

6. Dezember Veröffentlichung der

Entsprechenserklärung 2013/2014

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Anhang40

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Konzernlagebericht

41 Strategie und Struktur

44 Shipping Finance

60 Aviation Finance

78 Land Transport Finance

94 Wichtige Transaktionen 2012

96 Financial Institutions

101 Investment Management

108 ITF International Transport Finance Suisse AG

110 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

125 Vergütungsbericht

129 Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

131 Nachtragsbericht

132 Chancen- und Risikobericht

155 Prognosebericht 2013

158 Erläuternde übernahmerechtliche Angaben

159 Bericht des Vorstands zu verbundenen Unternehmen

Mio €350

300

250

200

150

100

50

0

310,8

193,2

105,5

28,6

2008

225,2

194,3

97,8

7,3

2009

277,1

193,0

124,4

5,9

2010

332,7

258,3

116,2

17,3

2011

341,2

230,0

130,7

42,7

2012

Zinsüberschuss Provisionsüberschuss Sonstiges betriebliches Ergebnis Erträge

Ertragsentwicklung 2008 – 2012

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DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

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Strategie und Struktur

Das Unternehmensleitbild der DVB spiegelt zugleich Realität und zukunftsorientierten Anspruch der Bank wider: „We are the leading specialist in international transport finance.“ Das Geschäftsmodell der DVB ist eindeutig fokussiert, unverwechselbar spezialisiert und zyklusneutral ausgerichtet.

Die DVB ist in einzigartiger Weise strategisch auf den interna-tionalen Verkehrsmarkt fokussiert, der sich in die Teilmärkte Schifffahrt, Luft- und Landverkehr gliedert. Als hochspezialisierte Nischenanbieterin offeriert die Bank ihren 624 Kunden und Kundengruppen in der internationalen Verkehrswirtschaft eine breite Palette maßgeschneiderter Finanzdienstleistungen an. Wir konzentrieren uns auf das Arrangieren und Bereitstellen struktu-rierter Finanzierungen, auf Beratungsdienstleistungen und auf Investmentaktivitäten für unsere Kunden. Die Transportwirtschaft bleibt langfristig auf dem Wachstumspfad, obwohl die Transport-märkte von einer hohen Zyklizität geprägt sind. Vor dem Hinter-grund dieses wiederkehrenden Kreislaufs an Marktsequenzen in den Verkehrsmärkten entwickelte die DVB ein zyklusneutrales Geschäftsmodell, das auch 2012 trotz des herausfordernden Marktumfelds vielfältige Geschäftschancen eröffnete.

Kernprodukte und Dienstleistungen

Die Kernkompetenzen der DVB wurden in den letzten Jahren kontinuierlich weiterentwickelt. Die Finanzdienstleistungen der Bank sind im Wesentlichen sechs Wertschöpfungsbereichen zuzu-rechnen. Unser Asset & Market Research erarbeitet eingehende Analysen der Verkehrsmittel und der Verkehrsmärkte. Auf diesem Fundament aufbauend, stehen wir unseren Kunden im Shipping Finance, Aviation Finance und Land Transport Finance mit den Produkten Structured Asset Financing, Private Equity Sourcing and Investments, Asset Management, Advisory Services, Risk Distribution und Loan Participations zur Verfügung.

Structured Asset Financing

Zur Finanzierung mobiler Verkehrsmittel der Transportbranchen bedienen sich unsere drei Transport Finance-Geschäftsbereiche der Gestaltungsmöglichkeiten unserer Kerndienstleistung Structured Asset Financing. Hierbei stehen wir unseren Kunden mit klassischen objektbesicherten Kreditfinanzierungen zur Verfügung. Darüber hinaus erschließen wir ihnen maßgeschnei-derte und strukturierte Lösungen zu komplexen Finanzierungs-projekten, die nicht selten unterschiedliche Rechtsordnungen zu berücksichtigen haben.

Private Equity Sourcing and Investments

Die umfangreichen Research-Leistungen des Bereichs Asset & Market Research gewährleisten einen Wissensvorsprung, der uns zum idealen Partner für Kunden mit Eigenkapitalbedarf, aber auch für Investoren macht, die Investment-Projekte in den für sie relevanten Verkehrssegmenten suchen. So umfasst unser Geschäftsbereich Investment Management zwei Teams: Shipping & Intermodal Investment Management (SIIM) und Aviation Investment Management (AIM). SIIM beinhaltet die NFC Shipping Funds, Cruise/Ferry Investment Funds, Intermodal Equipment Funds (unter anderem Container) und den Stephenson Capital Fund (rollendes Eisenbahnmaterial). AIM betreut die Deucalion Aviation Funds, die ein Portfolio aus mehreren geschlossenen Investmentfonds mit Flugzeugen und Triebwerken beinhalten.

Asset Management

2012 wurde erneut deutlich, dass wir uns nicht nur als Finanzie-rungs- und Beratungsspezialist betätigen, sondern weit über herkömmliche Bankdienstleistungen hinausgehen, indem wir unseren Kunden Dienstleistungen rund um die Transportmittel erbringen. Diese „nahe am Metall“ orientierten Dienstleistungen stellen wir Betreibern, Investoren und auch Wettbewerbern zur Verfügung. Dabei offeriert das in London ansässige Aviation Asset Management unseren Kunden im Luftfahrtsektor eine breite Dienstleistungspalette, die von der Leasing-Beratung und -Steuerung über technische Management- und Analysedienst-leistungen bis zum Remarketing reicht.

Advisory Services

Die DVB beteiligt sich an der Verbesserung der Wertschöpfungs-kette, die für Verkehrsträger im globalen Verkehrsmarkt relevant ist. Daher engagieren wir uns ebenso im Finanzierungs- wie im Beratungsbereich. Wir bieten eine Palette von Beratungs-leistungen für Kunden und Nichtkunden in Shipping Finance, Aviation Finance und Land Transport Finance an. Sie umfassen sowohl die Beratung bei Unternehmensübernahmen und -verkäufen, bei kapital- und finanzstrategischen Entscheidungen als auch bei Kreditumstrukturierungen und Übernahmefinanzie-rungen.

In diesem Geschäftsbericht bezeichnen wir den Konzern der DVB Bank SE als „DVB“ oder „DVB Bank Konzern“. Die Muttergesellschaft wird mit der eingetragenen Firmierung „DVB Bank SE“ kenntlich gemacht.

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DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Weitere Spezialprodukte

Mit weiteren kundenspezifischen Serviceleistungen für Flugzeug-triebwerke (TES Aviation Group, Cardiff) sind wir „nahe am Metall“. Als branchenspezifischen Service bietet unsere in New York ansässige Tochtergesellschaft DVB Capital Markets LLC, die mit einer Broker-Dealer-Lizenz ausgestattet ist, zusätzlich das Produkt Public Debt and Equity an. DVB Capital Markets steht unseren Shipping Finance-Kunden als Finanzberater zur Seite und unterstützt sie bei der Kapitalaufnahme am US-Kapitalmarkt – durch Underwritings, öffentliche Emissionen und Privatplatzie-rungen von Aktien, Schuldverschreibungen und Equity-Linked-Instrumenten.

Wettbewerbsstärken der DVB

Trotz des weiter schwierigen Marktumfelds in Zeiten der Staatsschuldenkrise behielt die DVB 2012 ihre einzigartige Fokussierung auf ausgewählte Verkehrsmärkte und ihre organisa-torische Aufstellung bei. Wir beabsichtigen unsere Wettbewerbs-position weiter auszubauen und streben dabei eine fortwährende Effizienzsteigerung unserer Produkte und Dienstleistungen an. Wir werden weitere Schritte unternehmen, um unser einzigartiges Markenprofil im Hinblick auf Asset-Know-how und auf unsere Asset-Dienstleistungen weiter zu schärfen.

Risk Distribution

Wir stehen unseren Transport Finance-Kunden bei der Finanzie-rung ihrer Transportmittel grundsätzlich mit unserer eigenen Bilanz zur Verfügung, syndizieren aber Teile dieser mitunter großen Kreditvolumina am internationalen Bankenmarkt an andere Finanzinstitute. Die Syndizierung von Kreditrisiken erfüllt sowohl für die DVB als auch für unsere Kunden eine wichtige Funktion bei der Liquiditätsbeschaffung und beim Risikotransfer.

Loan Participations

Unsere 2007 gegründete 100%ige Tochtergesellschaft ITF International Transport Finance Suisse AG, Zürich, beteiligt sich an besicherten Konsortialkrediten im internationalen Banken-markt in den strategischen Zielsegmenten Shipping Finance, Aviation Finance und Land Transport Finance.

Asset & Market Research

Unser Asset & Market Research bildet die Grundlage für die Tätigkeit unserer Geschäftsbereiche. Die langjährige Erfahrung im Research und das daraus entstehende Know-how prägen sowohl unsere Finanzierungs- und Beratungsprodukte als auch die Bereitstellung unserer Eigenkapitalprodukte.

Strategie und Struktur

Shipping Finance Geschäftsfelder Container Business Cruise & Ferry Crude Oil & LNG Tanker Chemical, LPG & Product Tanker Dry Bulk

Offshore Drilling & Production Offshore Support

Produkte und Services Structured Asset Financing Risk Distribution Advisory Services Public Debt and Equity

Aviation Finance Geschäftsfelder Passenger Aircraft Freighter Aircraft Aircraft Engines

Produkte und Services Structured Asset Financing Risk Distribution Advisory Services Aviation Asset Management

Aero Engine Financing and Engine Asset Management

Land Transport Finance

Geschäftsfelder Rail Rolling Stock Mobile Road & Logistics Equipment

Produkte und Services Structured Asset Financing Risk Distribution Advisory Services

Investment Management

Geschäftsfelder Fondsmanagement: Shipping & Inter modal Invest ment Management Aviation Investment Management

Produkte und Services Private Equity Sourcing and Investments

ITF Suisse

Geschäftsfelder Interbankenmarkt

Produkte und Services Loan Participations (Senior Asset-based Lending)

Asset & Market Research

Geschäftsfelder und Produkte der DVB

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DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E KON Z E R NL AGE BE R IC H T KON Z E RN A B SCHLUS S

Unsere Wettbewerbsstärken unterscheiden uns deutlich von anderen Marktteilnehmern. Diese ermöglichen es uns auch, den Herausforderungen zyklischer Märkte erfolgreich zu begegnen und zum Wohle unserer anspruchsvollen Kunden zu handeln. Unsere Wettbewerbsstärken lassen sich wie folgt charakterisieren:

• DieDVBhateinsehrklardefiniertes,zyklusneutralesGeschäftsmodell, das ein breites Spektrum an Geschäfts-möglichkeiten eröffnet. Wir agieren weltweit.

• DieDVBhatsicheinerkonservativenGeschäftspolitiksowielangfristiger Nachhaltigkeit verschrieben – sehr zum Vorteil unserer Kunden.

• DieDVBbieteteinfokussiertesAngebotanProduktenundDienstleistungen. Hierzu zählen auch ergänzende Produkte, die über das typische Bankgeschäft hinausgehen.

• DieDVBzeichnetsichdurcheineflacheHierarchieaus,ermöglicht durch die überschaubare Unternehmensgröße. Dies fördert Transparenz, einen schnellen Informationsfluss und zügige Entscheidungen.

• DieDVBstütztsichaufihrrenommiertes,mehrfachausge-zeichnetes und ausgefeiltes Asset & Market Research. Dies macht uns zu einem professionellen Partner der Transport-branche.

• DieDVBmanagteinKreditportfolio,dasnachmehreren Kriterien und Kategorien diversifiziert ist: zum Beispiel nach Typen von Transportmitteln, Baujahren, Herstellern, Regionen, Kreditnehmern, Nutzern und nach Beschäftigungslage des Transportmittels.

• Die DVB hat ein ausgewogenes Risikoprofil und verfolgt einen vorausdenkenden, nachhaltigen Risikomanagement-Ansatz.

Weltweite Präsenz und rechtliche Struktur

Mit unseren Geschäftsbereichen Shipping Finance, Aviation Finance, Land Transport Finance, Investment Management und ITF Suisse sind wir in den Verkehrsmärkten und Transport-branchen weltweit vertreten – und zwar an zwölf Standorten in Europa (Frankfurt am Main, Athen, Bergen, Hamburg, London, Oslo, Rotterdam und Zürich), in Nord- und Südamerika (New York und Curaçao) sowie in Asien (Singapur und Tokio). Diese globale Präsenz an zentralen Verkehrsknotenpunkten ermöglicht es uns, sowohl die internationalen als auch die regionalen Marktgege-benheiten unserer Kunden gleichzeitig zu berücksichtigen.

Die folgende Übersicht verdeutlicht die rechtliche Struktur des DVB Bank Konzerns mit dem Sitz der Muttergesellschaft DVB Bank SE in Frankfurt am Main, den wesentlichen, 100%ig konsolidierten Tochterunternehmen (gelb unterlegt) und den Niederlassungen/Repräsentanzen (blau unterlegt).

Strategie und Struktur

100%ige Tochterunternehmen der DVB

DVB Holding (US) Inc., New York, USA

DVB Capital Markets LLC, New York, USA

DVB Transport (US) LLC, New York, USA

DVB Bank America N.V., Willemstad, Curaçao

DVB Group Merchant Bank (Asia) Ltd, Singapur

DVB Transport Finance Ltd, London, Großbritannien

DVB Transport Finance Ltd, Tokyo Branch, Tokio, Japan

ITF International Transport Finance Suisse AG, Zürich, Schweiz

DVB Holding GmbH, Frankfurt am Main, Deutschland

DVB LogPay GmbH, Eschborn, Deutschland

Niederlassungen und Repräsentanzen der DVB

DVB Bank SE, Rotterdam Branch, Niederlande

DVB Bank SE, London Branch, Großbritannien

DVB Bank SE, Nordic Branch, Bergen/Oslo, Norwegen

DVB Bank SE, Shipping Department, Hamburg, Deutschland

DVB Bank SE, Representative Office Greece, Athen, Griechenland

Rechtliche Struktur der DVB Bank SE

Page 48: Konzern-Geschäftsbericht 2012

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DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Shipping Finance

Massengutfrachter

Für viele Marktteilnehmer verlief 2012 nicht wie erhofft. Die ungünstigen Trends der Vorjahre schienen sich fortzusetzen: Zum fünften Mal in Folge verzeichneten die Auslieferungen von Neubauten einen neuen Rekord. Angesichts der ungewissen wirtschaftlichen Lage in den USA, der Rezession in Europa und einem nachlassenden Wachstum in Indien und China hielten sich die guten Neuigkeiten in Grenzen. Vorläufigen Zahlen zufolge stieg die Nachfrage nach Massengütern 2012 um nur noch 4,1 % (Vorjahr: 5,4 %) und erreichte ein Volumen von 3,6 Mrd Tonnen.

Das am stärksten nachgefragte Massengut war Kohle: Mit einem Zuwachs von 7 % erreichte der Kohletransport auf See 2012 einen Gesamtumfang von 1,1 Mrd Tonnen. Bei Eisenerz wird mit einem Plus von rund 4,9 % gerechnet. Ein Großteil dieses Wachstums ist dabei auf die Wiederaufstockung der Lager-beständeinChinaimletztenQuartal2012zurückzuführen.Derweltweite Getreidetransport, der 2011 noch um 7,4 % zugelegt hatte, fiel nach vorläufigen Angaben im Berichtsjahr um 4,3 % unter das Vorjahresniveau. Dieser Rückgang ist unter anderem die Folge der extremen Dürre in den USA, auf dem Gebiet der ehe-maligen UdSSR und Brasilien, die sich in gewaltigen Preissteige-rungen für viele landwirtschaftliche Erzeugnisse manifestierte.

Die Massengutfrachterflotte umfasste 9.744 Schiffe mit einem Gesamtvolumen von 662,6 Mio Dead-Weight Tonnes (dwt) und einem Durchschnittsalter von 10,9 Jahren. Nur 1.377 Schiffe mit 43,8 Mio dwt (entspricht rund 6,6 % der aktuellen Flotte) waren über 25 Jahre alt. Gleichzeitig liegen Aufträge für 1.490 Schiffe mit 117,1 Mio dwt vor (entspricht 17,7 % der gegenwärtigen Flotte). Im Laufe des Jahres wurden Neubauaufträge für 21,1 Mio dwt (305 Schiffe) platziert, so wenige wie seit zehn Jahren nicht mehr, und entsprechend ging das Verhältnis zwischen Orderbuch und derzeitiger Flotte zurück. Da diesem Rückgang jedoch mehrere Jahre vorausgegangen waren, in denen Neubauaufträge und -auslieferungen immer wieder neue Rekordhöhen erreichten, ist dies nur ein schwacher Trost. 2012 wurden 1.229 Schiffe mit einer Gesamtkapazität von 101,2 Mio dwt ausgeliefert. Dies war das erste Mal in der Geschichte der Massengutschifffahrt, dass die Auslieferungen innerhalb eines einzigen Jahres die Schwelle von 100 Mio dwt überschritten.

Anhaltend hohe Überkapazitäten und niedrige Fracht- und Zeitcharterraten prägten den Schifffahrtsmarkt insbesondere in drei zentralen Segmenten der See-schifffahrt: Containerschiffe, Rohöltanker und Massen-gutfrachter. In diesem schwierigen Umfeld stand der Geschäftsbereich Shipping Finance seinen Kunden erneut mit selektivem Neugeschäft zur Seite. Unser einzigartiger Sektoransatz, unsere detaillierten Markt-kenntnisse und unser in allen Prozessen verankertes Risikomanagement bildeten auch 2012 die Basis für eine solide Ertragslage.

Shipping Finance – Marktanalyse

Für 2013 ist zwar mit einem Anstieg der Frachtvolumina zu rechnen, doch 2012 hatten die meisten Sektoren noch unter gewaltigen Überkapazitäten zu leiden. Angesichts niedriger Fracht- und Zeitcharterraten erreichten die Verschrottungszahlen ein neues Rekordniveau. Dennoch war die vorhandene Flotte noch zu groß und neue Tonnage wurde bestellt. Der rückläufige Auftragsbestand lieferte den Werften gute Gründe, Reeder nun mit niedrigen Preisen zu locken, zumal in der Branche eine Vielzahl von Akteuren mit unterschiedlichen Vorkenntnissen und Strategien wechselnde Interessen verfolgten. Ein Blick auf die historische Entwicklung zeigt, dass 2012 mehr Schiffe stillgelegt wurden als im Vorjahr, wobei der Bereich Massengutfrachter stärker betrof-fen war als alle anderen Sektoren. Wenn diese Entwicklung anhält, werden voraussichtlich noch weitere Schiffe verschrottet. Potenzielle Einflussfaktoren sind dabei auch steigende Ölpreise sowie neue Vorschriften wie etwa der Energie-Effizienz-Design-Index (EEDI), im Zuge derer die Branche auf energieeffizientere Schiffe umsteigen könnte. Dies wird einen Einfluss darauf haben, wann diese energieeffizienteren Schiffe die Flotte in größerem Umfang verstärken werden. Nicht gerade zuträglich für die Marktlage war das enorme Wachstum der chinesischen Flotte. Die wachsende Nachfrage nach Rohstoffen, die Entwicklungen im Schiffsbau und die Erweiterung der eigenen Flotte lassen darauf schließen, dass China die Marktentwicklung von Spot-Charterverträgen in den größten Schifffahrtssektoren künftig maßgeblich mitbestimmen wird. Gute Ergebnisse erzielten 2012 unter anderem die Sektoren Offshore-Support, Offshore-Drilling, Flüssiggas-(LNG-)Tanker und Autotransporter. Vielversprechende Aussichten registrieren wir für einige Subsektoren der Bereiche Autogas-(LPG-)Tanker und Chemietanker.

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Die Verschrottung nahm auch im Jahr 2012 weiter zu. Dies ist zwar grundsätzlich positiv zu sehen, wird jedoch von der Anzahl der Neuauslieferungen deutlich überschattet. Insgesamt wurden circa 518 Schiffe mit 31,9 Mio dwt ausrangiert – weniger als ein Drittel der dwt-Kapazität, um welche die Flotte im selben Jahr erweitert wurde. Um die enorme Zahl der Neuauslieferungen in den letzten Jahren auch nur ansatzweise auszugleichen, muss die Zahl der Verschrottungen die der Neuauslieferungen natürlich übersteigen. Nur durch kontinuierliche Verschrottung höherer Volumina bei gleichzeitigem Ausbleiben von Neuaufträgen könnte sich der Massengütermarkt aus seiner derzeitigen Schieflage befreien.

Containerschiffe

Die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Europa und die Konjunkturabschwächung in China bremsten auch das Wachstum des Containerfrachtvolumens. Um ihre Ertragskraft dennoch wiederherzustellen, versuchten die Linien-betreiber, die Auswirkungen der Überkapazitäten durch starke Drosselungen von Fahrgeschwindigkeiten, Kaskadierung und verzögerte Auslieferungen von Neubauten abzumildern. Diese Maßnahmen zahlten sich aus, denn die Linienbetreiber konnten

in der ersten Jahreshälfte 2012 sogar eine allgemeine Erhöhung der Konditionen durchsetzen. Die Frachtraten begannen sich zu erholen und hielten sich auf einem recht gesunden Niveau, gingen jedoch ab Juni wieder zurück, da die zusätzliche Unter-stützung durch höhere Frachtvolumina ausblieb. Der Shanghai Containerised Freight Index lag zum Jahresende 2012 deshalb 22,3 % unter seinem Jahreshöchststand von 1.450 Punkten, den er im Mai erreicht hatte. Nach vorläufigen Erkenntnissen verlangsamte sich das Wachstum des Containerhandelsvolumens auf 5 – 6 %, nachdem es im Vorjahr bei 7 % gelegen hatte.

Zum Jahresende 2012 umfasste die bestehende Flotte 5.108 Containerschiffe mit einer Gesamtkapazität von 16,2 Mio Twenty Foot Equivalent Units (TEU) und einem Durchschnittsalter von 10,7 Jahren. Überkapazitäten sind nach wie vor die größte Bedrohung für diesen Sektor. Das Orderbuch steht derzeit bei 476 Schiffen mit einer Kapazität von 3,4 Mio TEU, was 21 % der bestehenden Flotte entspricht. Allein 72,6 % der Neubau-aufträge entfallen auf die Subsektoren Very Large Container Ships und Super Post Panamax. Verschrottet wurden im Berichtsjahr 178 Schiffe mit einer Gesamtkapazität von 332.000 TEU, was lediglich 2 % der derzeitigen Flotte entspricht. Dank zunehmender Tonnage-Stilllegung stieg die eingesetzte Flottenkapazität jedoch

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Jan 2010 Apr 2010 Jul 2010 Okt 2010 Jan 2011 Apr 2011 Jul 2011 Okt 2011 Jan 2012 Apr 2012 Jul 2012 Okt 2012 Dez 2012

Super Post Panamax Post Panamax Panamax Sub Panamax Handymax Feedermax Feeder Quelle:LMIU,DVB,Januar2013

Ungenutzte Kapazitäten von Containerschiffen 2010 – 2012

TEU (Tsd)

Gesamt (Dez 2012)242 Schiffe 462.371 TEU 2,9 % der Flotte

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entweder aufgrund von Sanktionen oder wegen erhöhter Inlandsnachfrage. Im Vergleich zum Vorjahr gingen 2012 die weltweiten Ölexporte über See nach vorläufigen Erkenntnissen insgesamt leicht zurück.

Gleichzeitig verzeichnete die Rohöltankerflotte einen Netto-zuwachs um fast 2 %. Zu Jahresbeginn waren 211 Schiffe zur Auslieferung vorgemerkt; tatsächlich ausgeliefert wurden etwa 150 und damit knapp 30 % weniger. Die Zahl der Verschrottungen erhöhte sich im Jahresverlauf auf 63 Schiffe, den höchsten Wert seit 2003. Die Neubauaufträge zogen jedoch ebenfalls an, wobei diese Aufträge interessanterweise eher von großen Ölkonzernen und staatlichen Gesellschaften erteilt wurden als von unabhängigen Akteuren.

Infolge der schwächelnden Nachfrage und des Flottenüber-angebots gingen die Einsatzraten bei sämtlichen Tankergrößen weiter zurück. Dementsprechend verschlechterten sich die Erträge erneut über alle Subsektoren hinweg: Im Laufe des Geschäftsjahres sank die einjährige Zeitcharterrate für Very Large Crude Carriers (VLCC) um weitere 15 %, während auf dem Spotmarkt der Jahresdurchschnitt des Baltic Dirty Tanker Index (Zeitcharter-äquivalent) für die zwei aussagekräftigsten VLCC-Routen (Naher Osten bis zum US-Golf von Mexiko bzw. bis nach Japan) bei 94 USD/Tag lag. Auch die Schiffswerte waren 2012 weiter rückläufig. Ein fünf Jahre altes VLCC-Schiff verlor inner-halb der letzten zwölf Monate weitere 12 % an Wert, ein gleich alter Aframax-Tanker rund 23 %.

nicht übermäßig an. Durch den saisonal bedingten Rückzug diverser Anbieter im Winter lag die ungenutzte Kapazität zum Jahresende bei 242 Schiffen mit 462.000 TEU, was 2,9 % der Flotte (gemessen in TEU) entspricht. Jedoch ist diese Stilllegung von Tonnage, die das Wachstum der aktiven Flottenkapazität bremst, nur ein vorübergehendes Phänomen. Denn nachdem im Januar 2010 ein Höchststand von 12,5 % erreicht war, ist der Anteil der Stilllegungen an der Flottenkapazität auf gegenwärtig nur 2,9 % zurückgegangen.

Rohöltanker

Die Nachfrage nach Öl wuchs auch 2012 nur sehr schwach, bedingt durch die makroökonomischen Unsicherheiten in den USA, die europäische Staatsschuldenkrise und das nachlassende Wirtschaftswachstum in den Schwellenländern, insbesondere Indien und China. Nach Angaben der Internationalen Energie-agentur belief sich die Ölnachfrage 2012 auf durchschnittlich 89,9 Mio Barrel/Tag und lag damit rund 1 % höher als 2011. Im Grunde entstand das Nachfragewachstum hauptsächlich in Ländern, die nicht Mitglied in der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sind, während die Nachfrage in OECD-Ländern sogar um 1 % rückläufig war.

Die Rohölhandelsströme auf See verschoben sich 2012 teilweise. Die USA erhöhten ihre Inlandsförderung um fast eine Million Barrel/Tag und zum Transport der größeren Rohölmengen wurden neue oder modernisierte Pipelines eingesetzt. Einige Erdöl fördernde Länder exportierten jedoch deutlich weniger –

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2006

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2007

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2012

VLCC (310.000 dwt, fünf Jahre alt) Suezmax (160.000 dwt, fünf Jahre alt) Aframax(105.000dwt,fünfJahrealt) Quelle:ClarksonResearchServicesLtd,Januar2013

Wiederverkaufswert von fünf Jahre alten Tankern

Mio USD

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Offshore-Schiffe

Die Investitionsausgaben für Erschließung und Förderung von Rohöl stiegen 2012 weiter an, womit sich die 2010 eingesetzte Erholung bestätigte. Mit durchschnittlich 110 USD je Barrel der Leitsorte Brent blieben die Ölpreise wie bereits 2011 auf einem hohen Niveau. Die anziehende Rohölnachfrage sowie geopolitische Ereignisse trieben die Ölpreise weiterhin in die Höhe. Der Bohrmarkt wurde dadurch noch enger. Doch obwohl die Nachfrage kontinuierlich anzog, wurden nur wenige Bohrplatt-formen ausgeliefert, da 2009 und 2010 nur eine beschränkte Zahl in Auftrag gegeben worden war. Hubbohrinseln sowie Bohr-schiffe und Halbtaucherbohrinseln profitierten von einer im Vergleich zum Vorjahr höheren Auslastung. Als Folge erhöhten sich die Tagescharterraten für Bohrschiffe und Halbtaucherbohr-inseln. Die Raten für Hubbohrinseln blieben unverändert, da die steigende Nachfrage mit reaktivierten Anlagen bedient werden konnte. Hochmoderne Einheiten profitierten von diesen günstigeren Rahmenbedingungen stärker als ältere und weniger komplexe Anlagen. Die Nachfrage nach Offshore-Support-Schiffen lag auch 2012 über dem Niveau des Vorjahres, wodurch sich die Auslastung von Ankerziehschleppern (AHTS) und Versorgungs-schiffen für Bohrplattformen (PSV) insgesamt verbesserte. Als Folge erhöhten sich in Westafrika, Brasilien und Südostasien die Tagescharterraten für diese beiden Schiffstypen. Der Nordsee-markt enttäuschte in dieser Hinsicht, denn durch Überkapazitäten stagnierten die Tagesraten und waren für PSV sogar rückläufig. Nur größere AHTS konnten mit starken Raten von Liefereng-pässen profitieren. Die Investitionen in Offshore-Schiffe blieben auf einem ähnlich hohen Niveau wie 2011; das Neubauvolumen erreichte mehr als 40 Mrd USD. Ein besonderer Schwerpunkt lag dabei auf PSV, von denen 2012 insgesamt 160 geordert wurden. Die Aufträge für Offshore-Bohrplattformen und AHTS gingen indes zurück.

Shipping Finance – Strategische Positionierung

Mit unserem Sektoransatz im Bereich Shipping Finance decken wir den Markt in der Breite wie auch in der Tiefe umfassend ab. Als Folge können wir mit umfangreichen und detaillierten Kennt-nissen über Transportmittel, Kunden, Wertschöpfungsketten, Frachtströme und Netzwerke jedes Schifffahrtssektors auf-warten. Dank dieser Expertise – die unserem Shipping Finance-Team eine Alleinstellung verleiht – können wir Entwicklungen in einzelnen Sektoren wie auch im Gesamtmarkt schneller als der Wettbewerb erkennen, einschätzen und gegebenenfalls entsprechende Maßnahmen ergreifen. Zudem verschaffen uns dieser Ansatz und unser Engagement mehr Kundennähe – damit stärken sie unsere Reputation als verlässlicher Partner der Schifffahrtsbranche.

Unser Bereich Shipping Finance konnte sein Kreditvolumen 2012 ausweiten, unter anderem durch Nutzung attraktiver Chancen, die sich durch den Rückzug zahlreicher Wettbewerber eröffneten. Diesen Weg möchte die DVB auch 2013 verfolgen. Unser Geschäftsansatz, der nachstehend beschrieben ist, wurde durch die Krise auf eine harte Probe gestellt und durch die Ergebnisse bestätigt.

Organisationsstruktur

Im Zentrum der Organisation stehen einige wenige Grund-prinzipien: die genaue Kenntnis der Märkte, der zu finanzierenden Verkehrsmittel und unserer Kunden, die Fähigkeit, auf änderungen im Marktumfeld schnell zu reagieren, sowie klare Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten auf allen Hierarchieebenen. Diese Grundsätze haben Organisation und Führungsstil geprägt.

Shipping Finance reorganisierte 2008 seine Kundenbetreuer-teams: Mit der Umstellung von einer geografischen Kunden-ausrichtung zur Sektorstruktur trug der Bereich den globalen Aktivitäten der Schifffahrtsgesellschaften Rechnung. Die Schifffahrts- und Offshore-Kunden – und damit die Branche – werden seitdem von spezialisierten Sektorenteams betreut, die eng zusammenarbeiten.

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versiert – ihr Herz schlägt für die Schifffahrtsbranche. Nach der Neuausrichtung unserer Ressourcen und der Stärkung der Risiko-management-Infrastruktur des Geschäftsbereichs können wir heute auf einen Kader an Schifffahrtsexperten verweisen, deren Erfahrung in puncto Breite und Tiefe ihresgleichen sucht.

Dank dieser Kombination aus Sektoraufteilung, flachen hierarchi-schen Strukturen, kompetenten Mitarbeitern und preisgekröntem Research ist der Geschäftsbereich Shipping Finance in der Lage, potenzielle Gefahren rechtzeitig zu erkennen, schnell auf Verän-derungen im Umfeld zu reagieren und Innovationen innerhalb der Sektorenteams voranzutreiben. Dies ermöglicht uns, unsere Kunden besser zu unterstützen, Risiken besser abzuschätzen und unternehmerisch zu agieren. Unser Engagement in der Schiffsfinanzierung hat uns erfolgreich gemacht und wird uns auch in die Zukunft führen. Auch bei Branchenbeobachtern findet unser Marktbeitrag Anerkennung. So wurde unser Geschäftsbereich Shipping Finance 2012 drei Mal von renom-mierten Fachmagazinen ausgezeichnet: von Marine Money für den „Securitisation Deal of the Year 2011“ sowie den „Leasing (East) Deal of the Year 2011“ und von Lloyd’s List als „Shipping Financier of the Year 2012“.

Hauptvorteile des Sektoransatzes:

• BessereKenntnisderKundenundSektoren–RelationshipManager sind näher am Puls der Branche und damit bestens mit den besonderen Bedürfnissen ihrer Kunden, den Verkehrs-mitteln in jedem Sektor sowie den sektorspezifischen Netz-werken und Wertschöpfungsketten vertraut. Sie sind keine Generalisten, sondern echte Experten für ihren jeweiligen Sektor.

• IndividuelleAbdeckungdereinzelnenSektorendurchunserResearch – dank unserer Marktabdeckung und unseres Research profitieren die Kunden von der erweiterten Expertise. Gleichzeitig fließen die sektorspezifischen Erkenntnisse über die Märkte in die Research-Abteilung zurück.

Neben den Sektoren zeichnet sich die Organisationsstruktur von Shipping Finance auch durch flache Hierarchien aus: Maximal zwei Ebenen trennen den jeweiligen Kundenberater vom verant-wortlichen Vorstandsmitglied. Dies verleiht dem Geschäftsbereich Reaktionsstärke und die Geschäftsleitung kann im Bedarfsfall direkt eingreifen.

Eine weitere Stärke von Shipping Finance ist die Kompetenz der Mitarbeiter: Der Bereich hat intensiv daran gearbeitet, die besten Fachkräfte in der Schiffsfinanzierung anzuwerben, zu halten und weiterzuentwickeln. Diese Mitarbeiter sind nicht nur technisch

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Shipping Finance – Sieben gobale Sektoren (Stand: 31. Dezember 2012)

1 Container Business Group

(Containerschiffe, Container, Autotransporter, Kühlschiffe)

2 Cruise & Ferry Group

(Kreuzfahrtschiffe, Fähren, Roll-on-roll-off-Schiffe)

3 Crude Oil & LNG Tanker Group

(Rohöl- und LNG-Tanker)

4 Chemical, LPG & Product Tanker Group

(Chemie-, Spezial-, LPG-, Produkten-, Asphalt-/Bitumentanker)

5 Dry Bulk Group

(Massengutfrachter, Last- und Frachtkahn-, Trockengut-

und Mehrzweckschiffe)

6 Offshore Drilling & Production Group

(Bohrplattformen mit Kränen, Bohrschiffe, halbversenkbare

Bohrplattformen, FPSO, FSO, FPU)

7 Offshore Support Group

(AHTS, PSV, Untersee-, Tauch- und Schwergutschiffe, andere)

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Marktansatz in der Schiffsfinanzierung

Unser Ansatz in der Schiffsfinanzierung zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

• Unser Risikomanagement ist ein Grundbestandteil aller Prozessstufen – von der Kundenakquisition bis zum Kredit-management. So wird sichergestellt, dass die übernommenen Risiken steuerbar sind und Kredite während der gesamten Laufzeit objektiv bewertet werden.

• UnserPortfolioiststarkdiversifiziert,sowohlnachSektoren

als auch nach geografischen Regionen.

• In allen Phasen des Entscheidungsprozesses – von der Empfehlung bis zur Überprüfung – werden empirische Unter-suchungen und Fundamentalanalysen eingesetzt. Wir kennen uns mit den Finanzierungsobjekten aus und prüfen jedes zu finanzierende Schiff gründlich auf seine Eignung.

• WirbehaltendieSchiffe,diewirfinanzieren,vonderWerftbis zur Verschrottung kontinuierlich im Visier, um sicherzu-stellen,dasssichQualität,Handelbarkeitundfolglichauchder Wert im Einklang mit adäquaten Parametern entwickeln.

Unsere Risikomanagement-Plattform spielt eine zentrale Rolle bei der aktiven Identifizierung potenzieller Problembereiche und -engagements. So können wir vermeiden, dass sich kleine Prob-leme zu großen auswachsen, und frühzeitig gegensteuern. Am deutlichsten zeigt sich dieser proaktive Ansatz in der strengen Einhaltung der vierteljährlichen Stresstests, die darauf abzielen, potenzielle Problembereiche im Portfolio auszumerzen. Daneben wurde die Besuchsfrequenz bei unseren Kunden erhöht und die zugehörige Berichterstattung organisatorisch verankert.

Darüber hinaus unterstützt unser 2009 etabliertes, spezialisiertes Restructuring Asset Management (RAM) die Sektorenteams gezielt bei der Restrukturierung von kritischen Engagements. Dieses Team haben wir 2012 weiter verstärkt: Auf Betreiben des Vorstandes wurde das Strategic Management and Restruc-turing Team (SMRT) gegründet. Damit soll die bereits hoch ent-wickelte Risikomanagement- und Restrukturierungsplattform um wertvolle und einzigartige Workout-Expertise ergänzt werden. Die SMRT-Kernbesetzung umfasst das bestehende RAM-Team und weitere ausgewählte Führungskräfte. Das Expertenteam hat am 1. Januar 2013 seine Arbeit aufgenommen. Es ist unmittel-bar für Transaktionen verantwortlich, die auf den Beobachtungs-listen – der „Special Credit List“ und der „Watch List“ – geführt werden. In Zukunft sollen weitere kunden- und projektbezogene Aufgaben hinzukommen, die noch vom Vorstand zu bestimmen sind. Entscheidend für den Erfolg des Teams ist die enge Zusam-menarbeit der Mitarbeiter aus allen Sektoren und Support-Bereichen.

Mit all diesen Maßnahmen haben wir das Risikomanagement noch fester in den Kernprozessen der Bank verankert, indem dieses und Research-Kapazitäten während der gesamten Laufzeit eines Kredits einbinden (ein Ansatz, der intern als „cradle to grave“ – „von der Wiege zur Bahre“ – bezeichnet wird). Zusammen mit den detaillierten Kenntnissen unserer Kunden und Märkte, die wir mit dem Sektoransatz weiter ausbauen, haben diese Maß-nahmen in den letzten Jahren die Grundlage für solide Finanz-ergebnisse sowie ein stabiles Kreditportfolio geliefert.

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Lösungen für die Herausforderungen und Geschäftschancen der DVB-Kunden zu bieten. Das DVBCF-Team arbeitet eng mit den Relationship Managern der DVB zusammen, um Probleme der gemeinsam betreuten Kunden zu identifizieren und zu lösen. Es wird aber ebenso als unabhängiger Berater tätig und bietet als solcher den Kunden klaren Mehrwert und einen überlegenen wirtschaftlichen Nutzen. DVBCF ist an den DVB-Standorten New York, London und Oslo vertreten. In den USA ist DVBCF über unsere Tochtergesellschaft DVB Capital Markets LLC tätig, die eine Broker-Dealer-Lizenz hat und bei der US-Wertpapier-aufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission registriert ist. Die DVB Capital Markets LLC untersteht der Aufsicht der Financial Industry Regulatory Authority. In Europa agiert das DVBCF-Team durch die DVB Bank SE (Niederlassung London), die der Aufsicht der britischen Financial Services Authority unter-steht, sowie durch die DVB Bank SE (Niederlassung Oslo), für welche die norwegische Finanzaufsichtsbehörde Finanstilsynet zuständig ist.

Public Debt and Equity

Öffentlich platzierte Hochzinsanleihen waren auch 2012 für viele Unternehmen interessant – zum einen aufgrund des anhaltenden Niedrigzinsumfelds nahe historischer Tiefststände, zum anderen dank günstiger Konditionen und Kreditauflagen sowie der Mög-lichkeit, über Anleihen Finanzierungen mit Tilgung zur Endfälligkeit aufzunehmen. In der Seeschifffahrt und dem weiteren maritimen Bereich zeigten sich die USA besonders aktiv. Zahlreiche Emis-sionen wurden an den skandinavischen Märkten platziert, wo Offshore-Unternehmen mit Bezug zum Energiesektor von soliden Fundamentaldaten der Branche und hoher Nachfrage profitierten.

Öffentliche Aktienplatzierungen boten für größere Adressen zudem eine attraktive Möglichkeit zur Aufnahme von Eigenkapital, um damit Übernahmen zu finanzieren, ihre Bilanz zu stärken und in einigen Fällen Liquidität für künftige Investitionen zu beschaffen. Die Märkte waren dabei das ganze Jahr über auf-nahmebereit, insbesondere für ausgewählte Emittenten und bei spezifischen Unternehmenssituationen. Private-Equity-Fonds suchten weiterhin nach Wegen, sich in der Schifffahrtsbranche zu engagieren, um so von den historisch niedrigen Schiffswerten zu profitieren. Ihr strategischer und finanzieller Fokus richtete sich jedoch hauptsächlich auf Unternehmen und Geschäftsmög-lichkeiten mit einem stabilen Cashflow und längerfristigem Chartervertragsbestand.

Das DVBCF-Team arbeite im gesamten Jahresverlauf eng mit den Relationship Managern und Sektorenteams der DVB zusammen, um den strategischen Kundendialog aufrechtzuerhalten, die Palette an Finanzierungsquellen auf den Kapitalmärkten zu diversifizieren und auszubauen, um diese Märkte für unsere Kunden zu attraktiven Konditionen nutzen zu können.

Shipping Finance – Produkte

Auch 2012 stellte Shipping Finance seinen Kunden ein Leistungs-angebot zur Verfügung, das auf ihre besonderen geschäftlichen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Es umfasst die folgenden Produkte und Dienstleistungen:

• StructuredAssetFinancing• AdvisoryServices• PublicDebtandEquity–CapitalMarketsand

Private Placements

Das Asset & Market Research bildet die Grundlage unseres einzigartigen Geschäftsmodells im Bereich Shipping Finance.

Structured Asset Financing

Structured Asset Financing deckt das gesamte Kreditgeschäft des Bereichs Shipping Finance ab. Haupttätigkeit, Kernprodukt und wesentlicher Ertragsbringer ist das Kreditgeschäft, das in erster Linie vorrangig und nachrangig besicherte Kreditstrukturen umfasst. Von zentraler Bedeutung in unserem Kreditgeschäft ist es, jede Finanzierung auf die spezifischen Bedürfnisse und Umstände des Kunden zuzuschneiden und dabei ein angemes-senes Verhältnis von Risiko und Rentabilität sicherzustellen. Unsere Sektorenteams vermarkten das Kreditprodukt weltweit über Büros in Europa (Athen, Bergen, Hamburg, London, Oslo und Rotterdam), Asien (Singapur und Tokio) und Nord- und Süd-amerika (New York und Curaçao).

Advisory Services

Unser DVB Corporate Finance-Team (DVBCF) bietet Kunden aus der globalen Transportbranche Beratung sowie Dienstleistungen in den Bereichen Unternehmenszusammenschlüsse und -über-nahmen (M&A), Corporate Finance und im Kapitalmarktgeschäft. Ob in starken oder schwachen Konjunktur- oder Finanzmarkt-zyklen, Unternehmen aller Entwicklungsstadien nutzen unsere professionelle Beratung häufig, um die optimale Strategie zur Erreichung ihrer finanziellen und unternehmerischen Ziele fest-zulegen. Ob ein Kunde diskrete Hilfe bei der Bewertung und dem Verkauf eines Tochterunternehmens oder Geschäftsbereichs wünscht, eine Fairness Opinion zur angemessenen Struktur und Durchführung einer Transaktion, innovative Unterstützung bei der Restrukturierung oder Optimierung von Bilanzen oder eine unabhängige Meinung zur Weiterentwicklung oder Diversifikation seiner Geschäftsaktivitäten – DVBCF ist bestens positioniert, zeitnah und reaktionsschnell übergreifende Orientierung und praktische Hilfe zu bieten.

Die Finanzexperten des DVBCF-Teams sind erfahrene Fachleute, die bei großen Investmentbanken umfassende Erfahrung im Corporate-Finance-Geschäft sammeln konnten. Sie sind darauf spezialisiert, maßgeschneiderte Beratungsleistungen und kreative

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Shipping Research

Zentrale Aufgabe des Shipping Research-Teams (SR) ist es, Informationen zu beschaffen, aufzubereiten und zu verteilen. Im Fokus steht Fachwissen über die von der DVB finanzierten Trans-portmittel, die abgedeckten Schifffahrtsmärkte/-sektoren sowie die in den einzelnen Sektoren herrschenden Handelsströme. Neben dieser Research-Funktion umfasst der Verantwortungs-bereich des Teams auch die strategische Planung sowie die technische Prüfung und Überwachung der Schiffe, die die DVB finanziert oder eventuell finanzieren möchte. Auf Anforderung des Kreditausschusses erstellt SR auch die kaufmännische Analysen wichtiger Verträge im Shipping Finance, wie etwa Schiffsbau-verträge, Frachtverträge und sonstige Charterverträge.

Das Team betreut 15 Hauptsektoren und 66 Untersektoren im Schifffahrts- und Offshore-Bereich. Die Analysen werden per Newsletter oder in Form von (sub-)sektorspezifischen Studien zur Verfügung gestellt. Des Weiteren erstellt SR halbjährlich einen strategischen Ausblick für den Vorstand und die Relationship Manager und fasst diesen in einem Strategieplan zusammen. Das Team ist vollständig in den Lebenszyklus der Shipping Finance-Engagements integriert und stellt bei jeder Kreditentscheidung wesentliches Fachwissen zum jeweiligen Markt, Sektor, Schiff und zu technischen Fragestellungen bereit.

SR besteht aus zwölf Experten mit unterschiedlichem Erfahrungs-hintergrund in der Schifffahrtsbranche sowie mit Spezialkennt-nissen in Wirtschaft und Finanzen. Das Team verfügt zudem über praktische Erfahrung in der kommerziellen Verwaltung, im Kauf und Verkauf, im Chartern und im technischen Betrieb von Schiffen. Darüber hinaus hat SR einen eigenen technischen Ausschuss, bestehend aus Diplom-Nautikern und leitenden Ingenieuren, die dem Leiter von SR direkt unterstehen.

Shipping Finance – Portfolioanalyse

Der Geschäftsbereich entwickelte sich gut: Er konnte nicht nur einen soliden Ertrag und stabiles Neugeschäft erzielen, sondern – was ebenso wichtig ist – seine Verluste begrenzen und eine vorsichtige Risikohaltung bewahren.

Structured Asset Financing – Kreditportfolio und Ertragslage

Aufgrund der zurzeit eingeschränkten Aktivitäten der größeren traditionellen Schiffsfinanzierer ergaben sich für Shipping Finance 2012 gute Chancen, Transaktionen mit attraktivem Risiko-Ertrags-Verhältnis zu akquirieren – bei Kunden, bei denen zuvor konditionsbedingt kein Abschluss möglich gewesen wäre. Dank unserer einschlägigen, auf die Branche fokussierten Expertise konnten wir mit unserem Geschäftsmodell tiefere Einblicke und eine bessere Marktabdeckung bieten – gleichzeitig waren wir unverändert in der Lage, gezielt Mittel für die attraktivsten Geschäftsmöglichkeiten zuzusagen. Diese Kombination führte 2012 zu einer effizienten und profitablen Situation für uns, sodass sich Shipping Finance die Transaktionen mit den besten Risiko- und Ertragsstrukturen aussuchen konnte. Als Folge umfasste das Neugeschäft (Forderungen an Kunden und Kreditzusagen, einschließlich Garantien und Bürgschaften) 2012 insgesamt 96 Transaktionen im Wert von 2,5 Mrd € (Vorjahr: 93 Engage-ments in Höhe von 2,5 Mrd €).

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Unser Neugeschäft schlossen wir mit bestehenden Kunden wie auch mit Neukunden ab. Einige der wichtigsten Abschlüsse 2012:

• DerZusammenschlussunddieSchuldenrestrukturierungvonEpic Shipping Holdings Ltd und Pantheon Inc., bei der die DVB mit einem Beratungsmandat beauftragt war. Jefferies Funds wurde als zusätzlicher externer Anteilseigner mit ins Boot geholt, die DVB agierte als Arrangeur der Refinanzierung von vorrangigem Fremdkapital in Höhe von 150 Mio USD. Die DVB unterstützte den Kunden an allen Fronten und generierte echten Mehrwert für ihn.

• DieFinanzierungzweierhochmodernerSuper-Post-Panamax-Schiffe für die chilenische Compañía Sud Americana de Vapores (CSAV). Dieses Geschäft ist gleichzeitig die erste Transaktion, bei der die DVB als federführender Arrangeur mit der koreani-schen Exportkreditagentur K-Sure zusammenarbeitete; diese garantierte 90 % der Finanzierung. Die CSAV wird diese Schiffe ab 2013 im wachsenden Lateinamerikageschäft ein-setzen und damit die Zusammensetzung der Flotte von einem globalen auf einen regionaleren Ansatz anpassen. Vor dem Einsatz für die CSAV selbst waren die Schiffe mit einem Einjahresvertrag an Maersk verchartert worden, was sich positiv auf das Projekt auswirkte.

• EinechterClub-DealmitsechsanderenBanken(Citi,Bank of America, Nordea, ING, SEB und BNP Paribas) zur Refinan-zierung der größten russischen Reederei, Sovcomflot, über 700 Mio USD. Als Joint Mandated Lead Arranger und Book-runner engagierte sich die DVB mit einer gleich großen Tranche wie die anderen Konsortialbanken von bis zu 100 Mio USD. Die Gesamtfazilität ist besichert durch 34 Tanker der Fiona Trust and Holding Corporation, einer 100%igen in Liberia registrierten Sovcomflot-Tochter mit 96 Schiffen.

Dank attraktivem Neugeschäft mit risikoadäquaten Zinsmargen stieg der Zinsüberschuss um 3,3 % auf 94,4 Mio € (Vorjahr: 91,4 Mio €). Die Zinsmarge lag 2012 mit 349 Basispunkten über dem Vorjahreswert von 304 Basispunkten. Aufgrund der anhaltend schwierigen Situation in einigen Segmenten der Seeschifffahrt belief sich die Risikovorsorge im Kreditgeschäft auf 67,1 Mio € (+90,6 %). Der Bestand an Risikovorsorge im Shipping Finance lag damit 2012 bei 92,2 Mio €, gegenüber 79,3 Mio € Ende 2011. Dieses Vorsorgeniveau bietet den notwendigen Puffer für potenzielle Ausfälle. Shipping Finance hat somit seinen Kredit-bestand unverändert unter Kontrolle. Für das Portfolio wurden ausreichend Wertberichtigungen vorgenommen. Bedingt durch die hohe Risikovorsorge gingen sowohl die Erträge (–27,1 %) als auch das Segmentergebnis (–37,6 %) zurück.

Auszug aus dem Segmentbericht für Shipping Finance

Mio € 2012 2011 %

Zinsüberschuss 94,4 91,4 3,3

Risikovorsorge

im Kreditgeschäft –67,1 –35,2 90,6

Zinsüberschuss

nach Risikovorsorge 27,3 56,2 –51,4

Provisionsüberschuss 62,4 61,4 1,6

Erträge

(ohne IAS 39-Ergebnis) 85,8 117,7 –27,1

Verwaltungsaufwendungen1) –37,7 –40,4 –6,7

Segmentergebnis

vor Steuern 50,7 81,2 –37,6

1) Den operativen Geschäftsbereichen der DVB werden nur diejenigen Kosten zugeordnet, für die sie unmittelbar verantwortlich sind. Allgemeine Betriebskosten, Gemeinkosten oder (beispielsweise) IT-Kosten werden den operativen Geschäftsbereichen nicht belastet.

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Shipping Finance

Das Kreditvolumen im Bereich Shipping Finance stieg 2012 erneut an, der Kreditbestand erhöhte sich um 5,3 % auf 11,9 Mrd € (Vorjahr: 11,3 Mrd €). In US-Dollar wuchs das Kreditportfolio um 7,5 % auf 15,7 Mrd USD (Vorjahr: 14,6 Mrd USD). Dem Volumen-zuwachs aus dem lebhaften Neugeschäft standen vorzeitige und planmäßige Tilgungen in Höhe von rund 27 % gegenüber. Diversi-fikation und Granularität des Portfolios sind Kernelemente der Risikomanagementphilosophie. Das Shipping Finance-Portfolio ist über das gesamte Schifffahrtsspektrum hinweg deshalb breit nach unterschiedlichen Sektoren/Subsektoren, Schiffs-typen, geografischen Regionen, Kunden und Finanzierungsarten diversifiziert. Zusätzlich hat Shipping Finance den Anteil der Engagements verringert, die von Shipping Research als riskant eingestuft werden.

Im Hinblick auf die finanzierten Schiffstypen zum Beispiel ist das Shipping Finance-Portfolio stark diversifiziert. Das Engagement bei Tankern, das 32,2 % vom Gesamtportfolio ausmacht, erhöhte sich im Jahresverlauf von 3,6 Mrd € auf 3,8 Mrd €. Dies war hauptsächlich auf einen Anstieg bei finanzierten Produktent ankern und Gastankern zurückzuführen. Gleichzeitig fuhr Shipping Finance den Portfolioanteil von Rohöltankern von 12,7 % im Vorjahr auf 11,9 % im Jahr 2012 zurück. Der zweitgrößte Portfolioanteil ent-fällt mit 21,2 % (+0,2 Prozentpunkte) auf Offshore-(Support)-Schiffe. Auch der Anteil von Massengutfrachtern stieg an und beträgt nun 18,4 % (+0,7 Prozentpunkte). Angesichts der gegen-wärtig schwierigen Marktbedingungen wurden die Anteile von Containern und Containerschiffen auf 16,0 % reduziert (–1,2 Prozentpunkte).

Tanker 32,2 %

davon:

11,9 % Rohöltanker

8,1 % Produktentanker

7,4 % Chemietanker

4,8 % Gastanker

Offshore 21,2 %

davon:

5,5 % Ankerziehschlepper

5,0 % Versorgungsschiffe

für Bohrplattformen

3,3 % Bohrschiffe

2,5 % Bohrplattformen

4,9 % Andere

Massengutfrachter 18,4 %

Containerschiffe 9,8 %

Container 6,2 %

Kreuzfahrtschiffe 4,0 %

Fähren/

Passagierschiffe 3,2 %

F(P)SO 0,8 %

Andere 4,2 %

davon:

2,0 % Autotransporter

0,8 % General Cargo

0,7 % Kühlschiffe

0,1 % Roll-on-roll-off-Schiffe

0,6 % Sonstige

Shipping Finance-Portfolio nach Schiffstypen

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Shipping Finance

Der Beleihungsauslauf (Loan-to-Value-Ratio – LTV), eine zentrale Messgröße für die Entwicklung des Engagements, entwickelte sich wie folgt: 84,7 % des gesamten Kreditengagements wiesen Ende 2012 eine LTV-Ratio von 60 % oder weniger auf (zum Ver-gleich: Ende 2011 hatte dieser Wert noch bei 86,5 % gelegen).

Die Granularität des Shipping Finance-Portfolios war 2012 gut: Das durchschnittliche Kreditengagement pro Kunde stieg um 10,0 % auf 36,3 Mio € (Vorjahr: 33,0 Mio €). Das größte Einzel-engagement betrug 217,7 Mio € (Vorjahr: 206,9 Mio €). Für 79 Kunden bestanden Ende 2012 Kredite von über 50 Mio € (Vorjahr: 65).

Geografisch ist das Portfolio ebenfalls gut diversifiziert, wobei 47,1 % auf Europa entfallen. Innerhalb dieses europäischen Anteils wurde das Engagement gegenüber deutschen Kunden um weitere 0,3 Prozentpunkte auf 3,6 % reduziert, während der Anteil norwegischer Engagements auf 13,6 % stieg (+0,7 Prozent-punkte). Die Engagements in Australien und Asien legten um 1,7 Prozentpunkte auf 24,8 % zu, während die Engagements in Nord- und Südamerika um 0,1 Prozentpunkte auf 18,9 % und im Nahen Osten um 2,3 Prozentpunkte auf 3,4 % zurückgingen.

Ein weiterer zentraler Faktor im Risikomanagement der DVB ist die schnelle Reaktion auf Verletzungen von Kreditauflagen (sowohl von Wertsicherungsklauseln als auch von sonstigen vertraglichen Regelungen). Die Entwicklung der Schiffswerte wird sorgfältig überwacht, sodass wir Verstöße gegen Wert-sicherungsklauseln sehr schnell bemerken und unverzüglich geeignete Maßnahmen einleiten können. Zur Veranschaulichung: 2012 wurde bei insgesamt 89 Transaktionen ein Verstoß gegen Wertsicherungsklauseln festgestellt. Davon war in 36 Fällen eine vollständige und in zehn Fällen eine teilweise Heilung möglich. Bei 21 Transaktionen wurde auf die Wertsicherungsklausel ver-zichtet und in 22 Fällen dauert der Verstoß noch an. Zur Heilung dieser noch fortdauernden Verstöße sind insgesamt 60,4 Mio € erforderlich.

Europa 47,1 %

davon:

13,6 % Norwegen

5,7 % Großbritannien

3,6 % Deutschland

3,0 % Zypern

2,3 % Griechenland

1,6 % Schweiz

0,9 % Niederlande

16,4 % Andere

Australien/Asien 24,8 %

davon:

7,6 % Südkorea

5,9 % Singapur

3,7 % China

3,1 % Indien

1,5 % Hongkong

1,1 % Japan

1,9 % Andere

Nord- und

Südamerika 20,0 %

davon:

17,1 % USA

2,9 % Andere

Naher Osten 3,4 %

Offshore 2,6 %

Mittelamerika/Karibik 2,1 %

Shipping Finance-Portfolio nach Länderrisiko

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Shipping Finance

Structured Asset Financing – Die wichtigste Transaktion 2012

Im März 2012 beauftragte die Vega Offshore AS das Advisory Services-Team des Bereichs Shipping Finance als alleinigen Financial Adviser für die Aufnahme weiteren Eigenkapitals. Das Unternehmen ist auf Offshore-Versorgungsschiffe spezialisiert und bringt günstige Tonnage aus Fernost mit langfristigen Zeit-charterverträgen auf internationalen Märkten zusammen. Die zentrale Herausforderung lag dabei im engen Zeithorizont: Aufgrund von Vertragsverpflichtungen gegenüber Petrobras, einem brasilianischen Unternehmen, das in diversen Sektoren der Öl-, Gas- und Energiebranche tätig ist, brauchte der Kunde einen schnellen Zugang zu Eigenkapital, um seine Schiffe zeitnah liefern, umbauen und von China nach Brasilien überführen zu können. Für die Transaktion erarbeiteten wir mehrere Alternativen mit unterschiedlicher Vergütung für die Gründer von Vega.

Das beste Angebot unterbreitete schließlich die Nautilus Marine Acquisition Corporation, ein „Blankoscheck-Unternehmen“, das erst kürzlich zum Zweck eines Unternehmenserwerbs bzw. -zusammenschlusses gegründet wurde. Für die Aktionäre von Nautilus war die Transaktion aufgrund der langfristigen Vertrags-laufzeit und der attraktiven EBITDA-Bewertung überaus attraktiv. Dabei stand das Unternehmen jedoch unter Zeitdruck: Es musste die Übernahme noch vor Februar 2013 abschließen, um seine

Erlöse aus dem Börsengang nicht an die Aktionäre zurückzahlen zu müssen. Die größte Herausforderung bestand somit darin, den nahezu unmittelbaren Kapitalbedarf von Vega für den Zeitraum zu überbrücken, der zum Abschluss der Transaktion benötigt wurde. Die Lösung lag in einer Zwischenfinanzierung, bereit-gestellt von einem privaten Anleger aus Griechenland mit engen Verbindungen zu den Trägern von Nautilus.

In der Anfangsphase der Transaktion unterstützten unsere Shipping Finance-Kollegen aus Singapur mit einem ersten Ansatz zur Fremdkapital-Strukturierung. Das Konzept stützte sich wesentlich auf den langfristigen, Cashflow-starken Bestand an Charterverträgen, die Erfahrungen der Vega-Gründer mit der Überführung von Schiffen nach Brasilien sowie die Unterstützung durch Thome Offshore Management, ein renommiertes Schiffs-management-Unternehmen, das die technische Verwaltung der Schiffe übernahm. Das Finanzierungspaket bestand somit aus einem vorrangigen Kredit der DVB und aus Eigenkapital, das unser Advisory-Team vermittelte. In Summe liefert diese Transaktion ein gutes Beispiel für die Eigenschaften, die die DVB aktiv fördert: Teamwork – in diesem Fall auch grenzüberschreitend zwischen den Teams in Singapur, Oslo und New York – sowie Kreativität und das Durchhaltevermögen, das erforderlich ist, um eine komplexe Transaktion in kurzer Zeit realisieren und den Interessen aller Beteiligten gerecht werden können.

Die wichtigste Transaktion im Shipping Finance 2012

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Shipping Finance

• EinbindungvonShippingResearchindengesamtenKredit-prozess, nicht nur im Rahmen des Markt-Research. Auch sämtliche technischen Aspekte der finanzierten Schiffe sollen künftig untersucht und kommentiert werden, um rechtzeitig auf potenziell negative Auswirkungen auf Fungibilität und Bewertung der Objekte aufmerksam machen zu können.

• Das RAM-Team, seit 1. Januar 2013 als SMRT mit erweiterten Restrukturierungskompetenzen ausgestattet, ist voll in die Portfolio-Stresstests eingebunden. Das Team unterstützt und berät die Sektorenteams bei allen gefährdeten oder notleiden-den Krediten. Weiterhin nimmt RAM an allen Diskussionen des Watch List Committee teil.

Die beschriebenen Regelungen sollen sicherstellen, dass potenzielle Probleme frühzeitig erkannt werden. So können ange-messeneRessourcenzurEinschätzung,QuantifizierungundQualifizierungdes jeweiligen Falls sowie zur Bestimmung einer schnellen und angemessenen Reaktion bereitgestellt werden.

Das RAM-Team ist mit Restrukturierungs- und Workout-Spezia-listen besetzt und berichtet direkt an den Head of Credit sowie den Vorsitzenden des Vorstands. Ende 2012 waren 6,4 % des Kreditportfolios auf der Closely Monitored List (zum Vergleich: Ende 2011 hatte dieser Anteil bei 9,4 % gelegen). Weitere 7,0 % des Portfolios (2011: 6,8 %) wurden auf der Watch List geführt und damit streng überwacht und im Monatsturnus formal geprüft. Ferner sind 2,8 % des Portfolios Gegenstand der Besprechungen im Risikomanagementforum „Early Warning“ und 3,2 % des Portfolios wurden als Special Credits klassifiziert. All diese Über-wachungsmaßnahmen tragen erheblich dazu bei, unangenehme Überraschungen soweit als möglich auszuschließen.

Die Risikomanagement-Infrastruktur der DVB, verbunden mit dem einzigartigen Sektoransatz sowie der Marktkenntnis und technischen Expertise des Shipping Research, verleihen der Bank eine exklusive Marktposition und einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil.

Structured Asset Financing – Risikomanagement

Das Risikomanagement ist in den gesamten Lebenszyklus aller Kredite integriert. Es beschränkt sich nicht nur auf Due-Diligence-Prüfungen vor Transaktionsabschluss, sondern bildet eine Plattform für die konstante Überwachung und Steuerung des Gesamtportfolios sowie für das Management der einzelnen Kredite. Diese Risikoplattform der DVB ist bestens etabliert und hat sich bewährt. Dennoch sah unser Group Risk Management (GRM) angesichts des zunehmend volatilen makroökonomischen Umfelds und der wachsenden Dynamik in der Schifffahrtsbranche zusätzlichen Handlungsbedarf. Unterstützt von Shipping Research leitete GRM gezielte Maßnahmen ein, um potenzielle Probleme noch vor deren Eintreten identifizieren zu können. Von diesen Maßnahmen sind die folgenden auf Initiative von GRM inzwischen organisatorisch verankert:

• RegelmäßigereKontaktierungvonBestandskunden: Formalisierung und Verbesserung des Feedbacks zu jedem

Kundenkontakt, bei dem die Beteiligung von Credit Officers zwingend notwendig war, und Intensivierung des Risikodialogs mit den Kunden durch Erfassung ihrer Mindestanforderungen in einem speziellen Fragebogen.

• VerdichtungdesBerichtswesens: Monatliche Übersicht über Wertsicherungsklauseln und

Rückstände, monatliche statt vierteljährliche Erstellung der Closely Monitored List.

• VierteljährlicheDurchführungvonStresstests(Ausfallwahr-scheinlichkeit und Bewertungen); die Ergebnisse bilden eine Diskussionsgrundlage für unsere Relationship Manager in der Kundenkommunikation und fließen in eine Frühwarnliste ein.

• LaufendeereignisorientierteRating-Aktualisierungund fortlaufende Prüfungen des Portfolios sowie gegebenenfalls Aktualisierung der Ratings und Werte.

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Shipping Finance

Shipping Finance – Prognose für die wesentlichen Schifffahrtssegmente 2013

Wir gehen davon aus, dass die Nachfrage in der Seeschifffahrt im Laufe des Jahres 2013 anziehen wird. Dabei stehen den Schifffahrtsgesellschaften in vielen wesentlichen Sektoren weitere Herausforderungen bevor, bedingt durch die derzeitigen Flottenkapazitäten und die für 2013 geplanten Auslieferungen von Neubauten. Die Verschrottungszahlen dürften sich auf dem jetzigen hohen Niveau halten. Dafür sprechen neben den stei-genden Bunkertreibstoffpreisen auch neue Rechtsvorschriften, wie etwa der EEDI, welche die Branche zum Umstieg auf energie-effizientere Schiffe bewegen sollen. Die Verschrottung von Schiffen könnte das Flottenwachstum 2013 begrenzen und womöglich den Weg für eine vorteilhaftere Entwicklung im Jahr 2014 ebnen, sofern das Nachfragewachstum weiterhin anhält.

Die weltweiten Konjunkturdaten zeichnen zwar ein verhaltenes Bild und die Industriestaaten verbrauchen weniger Öl, dennoch wächst die weltweite Erdölnachfrage, wenn auch um nur noch eine Mio Barrel/Tag. Angesichts dieser stetig steigenden Nachfrage und der Stabilisierung der Ölpreise auf hohem Niveau wurden die Investitionen für die Erschließung und Förderung von Öl und Gas verstärkt vorangetrieben. Schiffe und Plattformen für Offshore-Bohrungen werden hiervon auch weiterhin profitieren. Dabei bleibt allerdings ein Risiko von Überkapazitäten bestehen, denn die Werften könnten die Nachfrage nach diesen Anlagen durchaus bedienen. Gefährdet ist die Ertragskraft der Offshore-Reedereien zudem durch steigende Betriebskosten, die in erster Linie auf einen Mangel an qualifiziertem Personal sowie ver-schärfte lokale Anforderungen/Vorschriften zurückzuführen sind.

Die Nachfrage nach LNG-Tankern wird sich 2013 nur unwesentlich ändern, da nur wenige Projekte zur Verflüssigung von Gas in Betrieb genommen werden sollen. Die Schiefergasexporte der USA werden das Transportvolumen zwar in die Höhe treiben, doch werden sich ihre Auswirkungen erst in den Folgejahren zeigen.

Neben LNG-Tankern erwarten wir auch in anderen Sektoren für 2013 eine bessere Entwicklung als im Vorjahr. Unter anderem gilt dies für Chemietanker, LPG-Tanker und Autotransporter.

Offshore-Schiffe

Für den Offshore-Markt erwarten wir 2013 weiteres Wachstum, wenngleich sich dieses gegenüber 2012 etwas verlangsamen könnte. Die aktivsten Regionen werden im sogenannten Goldenen Dreieck zwischen dem US-Golf von Mexiko, Westafrika und Brasilien zu finden sein. Hier liegt die Mehrheit der Lagerstätten in Tiefsee- oder Ultra-Tiefsee-Gewässern. Die letztjährigen Prognosen für Brasilien wurden jedoch nach unten korrigiert, da Petrobras seine Kosten senken will. Anhaltende Offshore-Aktivitäten sind auch in der Nordsee und im asiatisch-pazifischen Raum zu erwarten. Damit einhergehend rechnen wir mit einer weiterhin steigenden Nachfrage nach Bohranlagen und Offshore-Support-Schiffen, insbesondere solchen auf dem neuesten Stand der Technik. Dabei wird das Angebot an Halbtaucherbohr-inseln angesichts des überschaubaren Auftragsbestands voraus-sichtlich begrenzt bleiben, während die Bohrschiffflotte ein größeres Orderbuch vorweist und folglich 2013 und 2014 deutlich expandieren dürfte. Diverse Bohrprojekte befinden sich zwar bereits in Planung, doch wurden für 2014 noch keine Aufträge erteilt. Sollten diese Projekte nicht umgesetzt werden, könnte sich die Auslastung verschlechtern. Aufgrund des eher begrenzten Orderbuchs für AHTS gehen wir davon aus, dass hochmoderne Schiffe dieses Typs von einer steigenden Auslastung profitieren können. Der anhaltende Auftragseingang für hochmoderne PSV wird das Auslastungsniveau künftig unter Druck setzen.

Rohöltanker

Das Marktumfeld für Rohöltanker wird sich 2013 voraussichtlich weiter abschwächen. Zwar wird ein Nachfragewachstum von 1 % auf 90,8 Mio Barrel/Tag erwartet, doch müssen die Verlage-rungen der Handelsströme, die 2012 zu beobachten waren, noch konsolidiert werden. Die USA werden ihre Erdölimporte weiter zurückfahren, während in Erdöl fördernden Ländern wie Iran, Russland, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten die Raffineriekapazitäten erhöht werden. Der weltweite Rück-gang an Rohölexporten wird zu weiteren Stilllegungen oder Verschrottungen von Rohöltankern führen. Gleichzeitig wird die Flottenüberkapazität fortbestehen und die Auslastung auf den niedrigsten Stand seit den späten 1980er Jahren drücken. Selbst wenn wir von einem Überhang von 30 % ausgehen, wie er 2012 zu verzeichnen war, müssen wir 2013 mit mindestens 90 neuen Tankern rechnen. Für Frachtraten und Schiffswerte sind folglich

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traditionellen LNG-Handelsrouten zur See wahrscheinlich. Nichtsdestoweniger könnten die USA ihre Schiefergasexporte auch drosseln, denn eine starke Lobby kämpft für die Begrenzung von Exporten, um die Gaspreise im Inland niedrig zu halten. Mit Australien betritt zudem ein wichtiger Spieler das Feld, sobald die dort geplanten großen Verflüssigungsanlagen in Betrieb genommen werden. Das Flottenwachstum ist und bleibt jedoch ein Problem. Derzeit entspricht das Orderbuch 26 % der beste-henden Flotte, was die Flottenauslastung durchaus auch über 2013 hinaus beeinträchtigen kann. Wir behalten unsere optimis-tische Einschätzung für die nächsten zwei Jahre in diesem Sektor bei, mahnen aber für die Jahre nach 2013, in denen die LNG-Flotte deutlich erweitert werden wird, zur Vorsicht.

Massengutfrachter

Wie bereits im letzten Jahr erwartet, verzeichneten die Aus-lieferungen von Neubauten 2012 im fünften Jahr in Folge einen neuen Rekord. Das Orderbuch wurde um Neubauaufträge für 305 Schiffe (21,1 Mio dwt) verstärkt. Rund 1.136 Schiffe mit 89,5 Mio dwt werden 2013 ausgeliefert. Das ist zwar weniger als in den letzten beiden Jahren, entspricht aber immer noch 13 % der derzeitigen Flotte. Die Nachfrage nach Massengütern wird 2013 voraussichtlich um 7,2 % zunehmen – und das Flotten-wachstum – nach Verschrottungen – das Nachfragewachstum somit deutlich übersteigen. Angesichts dessen behalten wir unsere negative Sicht bei, was die Entwicklung von Erträgen und Schiffswerten 2013 anbelangt, wobei es selbstverständlich auch zu saisonalen Spitzen kommen kann. Bereits in den vergan-genen Jahren mussten einige Unternehmen Insolvenz anmelden. Weitere sind für 2013 zu erwarten: Da die meisten Reedereien in den letzten Jahren die negativen Cashflows ihrer Flotten aus-gleichen mussten, sind die Barreserven vielfach aufgebraucht. Weitere Risikofaktoren sehen wir in der Abschwächung der chinesischen Wirtschaft, der weltweiten Wirtschaftskrise und der exzessiven Auftragserteilung für neue energieeffiziente Schiffe.

Containerschiffe

Wir gehen davon aus, dass die Nachfrage in der Container-schifffahrt 2013 anziehen wird, sofern sich die Weltwirtschaft erholt. Eine Gefahr für den Markt geht jedoch von der Neuaus-lieferung größerer Containerschiffe aus. Dieser Angebotsdruck wird – unter Berücksichtigung möglicher Lieferverzögerungen – voraussichtlich bis 2014 anhalten. Angesichts dieser Entwicklung und der relativ begrenzten Möglichkeiten zur Beeinflussung der Kapazitätsdisziplin erwarten wir für die Frachtraten 2013 erneuten Druck. Dieser wird neben der Ertragskraft der Linien-betreiber auch die Zeitcharterraten und Schiffswerte belasten. Auch neue Vorschriften wie der EEDI werden den Markt beein-flussen, sobald EEDI-konforme Schiffe die Flotte in größerem Umfang verstärken.

historische Tiefststände zu erwarten. Nichtsdestotrotz könnte sich die Stimmung 2014 etwas aufhellen, denn niedrige Anschaf-fungspreise für Neubauten und verschärfte Umweltvorschriften liefern deutliche Anreize für Neubauaufträge. Dabei müssen wir jedoch davon ausgehen, dass die anhaltende Weltwirtschaftskrise und das wachsende Flottenüberangebot den Markt auch 2014 unter Druck setzen werden. Eine deutliche Erholung der Erträge und Schiffswerte zeichnet sich in naher Zukunft also nicht ab.

Produktentanker

Eine stabile Weltwirtschaft vorausgesetzt, erwarten wir in allen Weltregionen außer Westeuropa eine steigende Nachfrage nach Raffinerieprodukten. Gemessen an der Frachtnachfrage dürfte sich die massive Erweiterung der Raffineriekapazitäten in Asien und dem Nahen Osten positiv auf den Produktentanker-markt auswirken. Da sich Produktion und Nachfrage geografisch immer weiter voneinander entfernen, werden Produktentanker vermutlich von einer höheren Nachfrage nach Tonnenmeilen profitieren. In besonderem Maße gilt dies für Langstreckentanker. Nichtsdestotrotz bleibt das Überangebot bestehen und die Auswirkungen auf das Marktgleichgewicht sind nicht zu unter-schätzen. Derzeit entspricht das Orderbuch 11 % der bestehenden Flotte. Obwohl sich die Nachfragesituation ab 2013 vermutlich günstiger gestaltet, ist es unwahrscheinlich, dass sich Erträge und Schiffswerte rasch erholen werden, denn die Auslieferung weiterer Neubauten steht noch aus. Ab 2014 könnten sich diese Werte langsam verbessern. Trotzdem gehen wir nicht davon aus, dass die Auslastungsraten der Flotte in naher Zukunft das Vorkrisenniveau erreichen werden. Unsere Nachfrageprognosen sind also insgesamt vorsichtig optimistisch. Doch angesichts der vorherrschenden Unsicherheit im makroökonomischen Umfeld und der politischen Instabilität in einigen Regionen ist nicht aus-zuschließen, dass sie von den Ereignissen überholt werden.

Flüssiggastanker

Der Markt für LNG-Tanker zeigte sich weiterhin dynamisch; die Raten erreichten 2012 kurzfristige Rekordwerte. Im Vergleich zu der bemerkenswerten Erholung, die wir nach 2010 beobachten konnten, hat sich das Nachfragewachstum jedoch etwas ver-langsamt, da die Nachfrage nach LNG-Tanker auch durch die Verfügbarkeit von Verflüssigungskapazitäten gesteuert wird. Da die größten Verflüssigungsanlagen bereits vor 2013 in Betrieb genommen wurden, dürfte das Wachstum in den nächsten paar Jahren geringer ausfallen. Erst nach 2015 ist mit neuen Inbetrieb-nahmen und folglich mit einer nennenswerten Ausweitung der Kapazitäten zu rechnen. Bis dahin wird sich jedoch der Bedarf an Tonnenmeilen für LNG-Tanker aufgrund der großen geografischen Distanz zwischen Produktions- und Nachfrageregionen erhöhen. Angesichts vieler neuer Projekte im Nahen Osten und der US-Exporte von Schiefergas erwarten wir eine verstärkte Nach-frage nach Tonnenmeilen. Gleichzeitig sind Verlagerungen der

Shipping Finance

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Shipping Finance – Portfolioprognose 2013

Auf dem Schifffahrtsmarkt dominieren seit einigen Jahren Negativmeldungen und eine pessimistische Haltung. Es ist geradezu Mode geworden, die Branche als Ganzes kritisch zu sehen. Dabei wird völlig außer Acht gelassen, dass der Markt zahlreiche Sektoren und Untersektoren umfasst, von denen jeder seine eigene Angebots- und Nachfragesituation aufweist und in der langfristigen Entwicklung ganz spezifischen Einflüssen unterliegt. Nun haben wir uns zwar häufig warnend zum Zustand einzelner Sektoren geäußert, doch sind wir als fokussierte Experten auch in der Lage, sehr differenziert zu urteilen und einzuschätzen, welche (Sub-)Sektoren sich voraussichtlich gut entwickeln werden.

Von diesem Spezialwissen werden wir uns auch künftig bei unseren Entscheidungen zur Kapitalallokation leiten lassen. Für das Jahr 2013 beabsichtigen wir, Neugeschäft selektiv einzu-gehen: Dabei wollen wir nicht in der traditionellen Schifffahrt wachsen, sondern uns auf die Offshore- und Gas-Sektoren kon-zentrieren, die unverändert gute Aussichten bieten. Dank hoher Eintrittsbarrieren und anspruchsvoller technischer Anforderungen sind diese Sektoren von der angebotsgetriebenen Volatilität abgeschottet, die in der Massengutschifffahrt vorherrscht. Doch selbst bei Bulkschiffen ergeben sich angesichts sehr niedriger Schiffsbewertungen in einigen Segmenten durchaus attraktive, risikoarme Geschäftschancen.

Nach unserer Einschätzung dürfte die gegenwärtige Volatilität bis auf Weiteres anhalten; daher wird der Geschäftsbereich Shipping Finance beim Abschluss von Neugeschäft selektiv vor-gehen. Die vorherrschenden Marktbedingungen eröffnen uns Geschäftsmöglichkeiten mit neuen Kunden, die wir zuvor aufgrund unserer Margenvorstellungen nicht erreichen konnten. Es handelt sich dabei um etablierte, operativ und kommerziell erfolgreiche Reedereien, die gezeigt haben, dass sie zyklische Schwankungen durchstehen können, Unternehmen, die den Risiken des offenen Marktes nur begrenzt ausgesetzt sind (dank fest vercharterter Auslastung und/oder ihrer Nähe zu den entsprechenden Waren-strömen), sowie Adressen, die nachweislich über mehrere Finanzierungsquellen verfügen und nicht nur von einer Kapital-quelle abhängig sind.

Im Jahr 2013 dürfte die Anzahl stillgelegter Schiffe ansteigen, insbesondere im Containerschiff-, Rohöltanker- und Massen-gutsektor. Gleiches gilt für Ausfälle und Unternehmensrestruk-turierungen. Ein besonderes Risiko besteht für Reedereien mit umfangreichen Investitionsprogrammen, nicht refinanzierten Verpflichtungen und/oder anstehenden Fälligkeiten. Daher erwarten wir für 2013 ein Mehr an Volatilität und Stressphasen. Doch bringt die Krise auch Chancen für solche Marktteilnehmer mit sich, die über Fachkenntnisse, Expertise und Engagement verfügen. Shipping Finance verbindet eine breite Marktabdeckung mit umfangreichem Spezialwissen über die einzelnen Sektoren und ist damit gut positioniert, um in diesem schwierigen Markt-umfeld im kommenden Jahr erfolgreich zu agieren und sich die Transaktionen mit dem attraktivsten Risiko-/Ertragsprofil zu sichern. Unser Shipping Finance-Geschäftsmodell wurde im Verlauf der Krise auf den Prüfstand gestellt, und wir sind davon überzeugt, dass es sich weiterentwickeln und schnell auf externe Erschütterungen einstellen kann. Unsere Restrukturierungsfähig-keiten konnten wir noch erweitern: Die Experten des neuen SMRT-Teams sind bereit, sich allen risikorelevanten Herausfor-derungen zu stellen. Unsere Aufmerksamkeit ist durch häufige und robuste Stresstests geschärft und wir haben unseren Fokus klar vor Augen: Wir werden uns darauf konzentrieren, alles unter Kontrolle zu behalten und Verluste zu minimieren.

Shipping Finance

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Aviation Finance

Der Luftfrachtmarkt entwickelte sich 2012 weniger günstig: Nachdem er bereits im Vorjahr um 0,6 % geschrumpft war, ging er im Berichtsjahr um weitere 1,5 % zurück. Die Gründe für die Abschwächung liegen zum einen im verlangsamten Wachstum des Welthandels, zum anderen in einer Verlagerung von Volumina von der Luft- auf die Seefracht. Ungeachtet der unguten Markt-situation in der Luftfracht konnten die Fluggesellschaften aus dem Nahen Osten erneut zulegen und ihren Marktanteil weiter ausbauen. Leidtragende dieser Entwicklung waren unter anderem die Gesellschaften aus dem asiatisch-pazifischen Raum, die rückläufige Volumina hinnehmen mussten.

Laut der Prognose der International Air Transport Association (IATA) vom Dezember 2012 wurde im weltweiten kommerziellen Luftverkehr ein Nettogewinn von insgesamt 6,7 Mrd USD erwirt-schaftet (dabei sind die Kosten für Insolvenz- und Restrukturie-rungsverfahren nicht berücksichtigt). 2011 hatte der Gewinn noch bei 8,8 Mrd USD gelegen. Nicht alle Gesellschaften schrieben schwarze Zahlen, doch überraschenderweise mussten letzten Endes nur wenige Insolvenz anmelden – darunter bekannte Namen wie Spanair und Malev.

Die Flugzeughersteller konnten sich nach einem erfolgreichen Jahr 2011 wieder über einen dynamischen Markt freuen. Es gingen Neuaufträge für mehr als 2.600 zivile Verkehrsflugzeuge bei west-lichen Herstellern ein. Zum Jahresende 2012 lag der Auftrags-bestand für kommerzielle Flugzeuge bei rund 9.750 Stück bzw. 47 % der eingesetzten Flotte, und somit über dem Vorjahresniveau von 8.740 Stück bzw. 43 %. Über zwei Drittel der ausstehenden Aufträge entfielen auf die zwei Single-Aisle-Familien Boeing 737 und Airbus A320.

Unser Bereich Aviation Finance verzeichnete 2012 ein weiteres starkes Jahr. Erneut war die DVB in einem Luftverkehrsmarkt führend, in dem von Geschäfts banken nach wie vor nur sehr begrenzt Finanzierungen verfügbar waren. Da das von den Exportkreditagenturen unterstützte risikoarme, aber auch margenschwache Geschäft nicht in unserem Fokus liegt, war jedes der Darlehen, die wir 2012 im Umfang von insgesamt 1,6 Mrd € ausreichten, sehr begehrt. Zum Jahresende konnten wir einen überaus zufriedenstellenden Finanzierungsmix für neue und gebrauchte Flugzeuge vorweisen, mit dem wir eine geografisch wie auch bonitätsmäßig stark diversifizierte Kundenbasis bedienten.

Aviation Finance – Marktanalyse

Nach mehreren turbulenten Jahren war 2012 für den kommer-ziellen Luftverkehr endlich ein relativ ruhiges Jahr. Trotz der nach wie vor schwierigen Lage der Weltwirtschaft verzeichnete der kommerzielle Luftverkehr zumindest im Passagierverkehr eine relativ starke Nachfrage. Mit einem Zuwachs von 5,3 % bei verkauften Sitzplatzkilometern (RPK) entsprach das Wachstum im Passagierverkehr dem erwarteten Langzeittrend von etwa 5 %.

Der Hurrikan Sandy sorgte im Oktober 2012 für eine gravierende Unterbrechung des Luftverkehrs in den USA. Glücklicherweise kam es jedoch zu keinen weiteren Störungen durch Naturkatas-trophen, Terroranschläge oder politische Unruhen. Dennoch war das Wachstum ungleichmäßig über die Regionen verteilt: Die Fluggesellschaften aus Nahost konnten ihre Position stärken, teils auf Kosten der etablierten westeuropäischen und asiatischen Wettbewerber. Gleichzeitig verzeichneten die chinesischen und brasilianischen Inlandsmärkte das deutlichste Wachstum. Der einzige große Markt mit Negativwachstum war der indische Binnenmarkt.

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Aviation Finance

Die Anzahl „geparkter“ Verkehrsflugzeuge wuchs nur minimal – ein weiteres Indiz für die Stärke des Marktes. Der Großteil dieser Fahrzeuge war mit veralteter Technik ausgestattet, doch wurden auch mehr und mehr relativ moderne (aber nicht benötigte) 50-sitzige Regionalflugzeuge abgestellt. Allgemein scheint der Markt immer stärker auf neueres, effizienteres Fluggerät zu setzen. ältere Modelle sind weniger gefragt, aber zumindest gelegentlich werden auch relativ junge Flugzeuge zerlegt. Dieser Trend ist zum Teil auf die anhaltend hohen Treibstoffpreise und das schwierigere finanzielle Umfeld für ältere Flugzeuge zurück-zuführen.

Der Boom beim Flugzeugleasing zog 2012 zahlreiche, insbe-sondere asiatische Eigenkapitalgeber an und mehrere große Leasing gesellschaften sind nun in neuer Hand. Doch trotz der

guten Stimmung im Leasingmarkt könnten sich Defizite im Leasingmodell zeigen: Die Leasingraten für einige der gefragteren Flugzeugtypen gaben nach und die Leasinggeber klagten über schwierige Neuplatzierungen bei einigen Modellen. Einige von ihnen sahen sich sogar gezwungen, weitere Abschreibungen vorzunehmen, um den Buchwert älterer Flugzeuge an das Markt-niveau anzupassen. Bei der Finanzierung neuer Anschaffungen wurden die global tätigen Luftfahrtgesellschaften und Leasing-geber auch in diesem Jahr maßgeblich von Exportkreditagenturen (ECA) unterstützt. Die Geschäftsbanken spielten hier eine geringere Rolle als in früheren Jahren, doch traten neue Markt-teilnehmer aus Schwellenländern auf, welche in erster Linie ihre nationalen Fluglinien finanzierten. Weitere Finanzquellen waren die Kapitalmärkte und das Eigenkapital der Leasinggeber.

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Geparkte Flotte in % der Gesamtflotte (rechte Skala) Auftragsbestand in % der Gesamtflotte (rechte Skala) Auftragsbestand in % der eingesetzten Flotte (rechte Skala)

Gesamte Flotte (linke Skala) Geparkt (linke Skala) Auftragsbestand (linke Skala) EingesetzteFlotte(linkeSkala) Quelle:AscendundDVBAviationResearch,Dezember2012

Anzahl der Flugzeuge %

Auftragsbestand und Stilllegungen in der Verkehrsflugzeugflotte (Jets westlicher Hersteller)

Ultimo 2012:– Auftragsbestand von 9.844 (45,7 %) der eingesetzten Flotte– Geparkte Flotte mit 2.640 (10,9 %) der Gesamtflotte

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Aviation Finance

täten von 5,2 % war die Verkehrsleistung der Gesellschaften aus dem asiatisch-pazifischen Raum durchschnittlich. Die euro-päischen Fluggesellschaften erhöhten ihre Kapazitäten um 2,9 %, die Nachfrage nach verkauften Sitzplatzkilometern stieg jedoch um 5,1 %. Die nordamerikanischen Fluggesellschaften reduzierten ihre internationalen Kapazitäten um 0,3 % und erhöhten ihre Inlandskapazitäten gleichzeitig um minimale 0,4 %. Die Gesamt-kapazitäten lagen somit nur 0,1 % über dem Vorjahresniveau. Die Nachfrage zog etwas stärker an und die verkauften Sitzplatz-kilometer legten 1,1 % zu.

Die weltweiten Fluggesellschaften konnten 2012 erneut positive Nettoergebnisse erzielen. Zum letzten Mal hatte die IATA 2009 ein negatives Ergebnis von 4,6 Mrd USD vermelden müssen. Im Jahresverlauf 2012 verbesserten sich die Aussichten, sodass die IATA ihre Nettogewinnprognose im Dezember auf 6,7 Mrd USD korrigierte (2011: 8,8 Mrd USD). Dabei wurden über 80 % des Branchenergebnisses in zwei Regionen erzielt: im asiatisch-pazifischen Raum und in Nordamerika. Die stark expandierenden Nahost-Fluggesellschaften trugen nur 0,8 Mrd USD zum Netto-gewinn bei und Lateinamerika – Zweitplatzierter in puncto Volumenwachstum – lediglich 0,4 Mrd USD. Europa und Afrika konnten laut IATA nur eine schwarze Null erreichen.

Verkehrszuwachs und Profitabilität der Fluggesellschaften

Dia IATA beziffert den Zuwachs im weltweiten Passagierverkehr für 2012 mit 5,3 %, was leicht über dem Durchschnittswert der letzten 20 Jahre (5,0 %) liegt. Das internationale Verkehrs-aufkommen stieg um ansehnliche 6,0 %, während der Inlands-verkehr dieses Niveau nicht ganz erreichen konnte. Hier erreichte das Wachstum nur 4 %, was insbesondere dem schwachen US-Inlandsmarkt (+0,8 %) zuzuschreiben war. Das Kapazitäts-angebot in angebotenen Sitzplatzkilometern (ASK) wuchs um lediglich 3,9 %, sodass der Auslastungsfaktor mit 79,1 % fast einen neuen Spitzenwert erreichte.

Die Airlines aus Nahost steigerten ihre Kapazitäten (gemessen in ASK) um 12,4 %, ihre verkauften Sitzplatzkilometer (RPK) sogar um 15,2 %. Mit deutlichem Abstand auf Platz 2 rangierte der lateinamerikanische Markt, dessen Verkehrsaufkommen um 9,5 % und dessen Kapazitäten um 7,5 % über dem Vorjahr lagen. Die Fluggesellschaften aus Afrika erhöhten ihr Verkehrsaufkom-men um gesunde 7,2 %, obwohl sich ihre Kapazitäten im gleichen Zeitraum um nur 6,5 % erweiterten. Mit einem Wachstum der verkauften Sitzplatzkilometer von 6,0 % und zusätzlichen Kapazi-

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RPK-Wachstum FTK-Wachstum Passagier-Auslastungsfaktor Quelle:IATA,Dezember2012

Luftverkehrsaufkommen RPK- und FTK-Wachstum Passagier-Auslastungsfaktor (%) (%)

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Aviation Finance

Die Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (EBIT-Marge) lag auf globaler Ebene bei lediglich 2,1 %. Hier zeigte sich erneut, dass sich die nordamerikanischen Luftfahrtgesellschaften darauf verstehen, auch bei geringem Marktwachstum rentabel zu wirt-schaften: Ihre EBIT-Marge lag bei 3,4 %, ein Ergebnis, zu dem auch die zunehmende Marktkonsolidierung beigetragen haben dürfte. Im asiatisch-pazifischen Raum, Nahost und Lateinamerika lagen die EBIT-Margen bei 2 – 3 %, während sie in Europa und Afrika nicht einmal 1 % erreichten. Eine interessante Entwicklung zeigt sich bei den Neugründungen von Fluggesellschaften: Seit 2005 hat sich deren Zahl jährlich verringert, wodurch die Preis-macht der etablierten Anbieter möglicherweise gestärkt wird.

Luftfrachtmarkt

Die gute Entwicklung des Passagiermarktes steht in starkem Gegensatz zum internationalen Frachtmarkt. Nachdem die ver-kauften Frachttonnenkilometer 2011 bereits um 0,6 % gefallen waren, brach das Frachtaufkommen 2012 noch deutlicher ein (Verlust von 1,5 %). Gleichzeitig waren mehr Kapazitäten verfüg-bar (+0,2 %). Die Auslastung verschlechterte sich daraufhin auf 45,2 %. Neben dem schwachen Wachstum des Welthandels dürfte ein weiterer Grund darin liegen, dass für die weltweit gehandelten Güter offenbar der Seeweg bevorzugt wird. Denkbar ist auch, dass Frachtvolumina von der Luft- auf die Seefracht verlagert wurden. Ausschließlich auf Luftfracht spezialisierte Gesellschaften gerieten zusätzlich unter Konkurrenzdruck, weil sich mit der wachsenden Zahl moderner Widebody-Passagier-flugzeuge die Frachtkapazitäten enorm erhöhten. Schließlich kam noch der Nachfragerückgang im Bereich Militärcharterverkehr hinzu und stellte die Fluglinien, die sich auf dieses recht profitable Geschäftsfeld konzentriert hatten, vor Probleme. Zu den Verlierern der Luftfrachtkrise zählen unter anderem World Airways und Southern Air.

Flugzeugneubestellungen

Obgleich 2012, anders als in den beiden Vorjahren, keine größeren neuen Modellreihen auf den Markt kamen, registrierten die Hersteller nur unwesentlich weniger Bestellungen als im Rekordjahr 2011. Die Flugzeugbranche durchlebt derzeit einen umfassenden Generationenwechsel: Viele etablierte Modell-reihen werden durch neue, treibstoffärmere Familien ersetzt. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass insbesondere die zuletzt produzierten Flugzeuge einer Baureihe großen Wertschwankungen unterliegen, während die ersten Flugzeuge einer neuen Generation eine deutlich vorteilhaftere Wertentwicklung aufweisen – sofern die Spezifikationen des neuen Modells gewisse Mindestanfor-derungen erfüllen.

Gemäß der Online-Datenbank von Ascend orderten Fluggesell-schaften insgesamt 2.622 Verkehrsflugzeuge (brutto) aus west-licher Produktion. Storniert wurden 183 Bestellungen. Boeing profitierte 2012 von der großen Nachfrage nach seiner 737 MAX, die im Juli 2011 angekündigt worden war. Mit 1.339 Neuauf-trägen brutto (1.203 netto inklusive Stornierungen) konnte das Unternehmen seinen Konkurrenten Airbus übertrumpfen, der mit 914 Neuaufträgen brutto (833 netto) jedoch ebenfalls ein solides Bruttoauftragsvolumen vorzuweisen hat.

Boeing erhielt allein für die 737 MAX 914 Festaufträge, von denen ein Großteil (über 60 %) auf nur fünf Kunden entfiel. Im Bereich der neuen Narrowbody-Modelle hatte das Airbus-Modell A320neo zum Jahresende weiterhin die Nase vorn: Es kam auf insgesamt 1.734 Aufträge, gegenüber 1.064 für die Boeing 737 MAX. Während Airbus an seinem Spitzenmodell nur noch sehr wenige Design-änderungen vorgenommen hatte, arbeitete Boeing bei seinem neuen 737 MAX weiterhin an den Feinheiten. Für Fremdkapitalgeber und Investoren in die kom-merzielle Luftfahrt sind die beiden genannten Flugzeugfamilien von zentraler Bedeutung, denn auf sie entfallen rund 70 % aller Auftragsbestände.

Demgegenüber entwickelten sich die Widebody-Flugzeuge Boeing 787 Dreamliner und Airbus A380 im Berichtsjahr nicht allzu vorteilhaft. Beide litten unter technischen „Kinderkrankhei-ten“, sodass Anfang 2013 sogar für die Boeing 787 ein temporäres Flugverbot erlassen wurde. Airbus konnte 2012 lediglich neun A380 absetzen, während bei Boeing die 787-Bilanz zum Jahres-ende negativ ausfiel: 50 Neubestellungen standen 62 Stornie-rungen gegenüber. Für den etwas größeren A350XWB, die direkte Antwort der Europäer auf die Boeing 787, registrierte Airbus 27 Neuaufträge netto. Der erste Flug dieser Maschine ist für 2013 geplant. Im Twin-Aisle-Segment setzte sich der Erfolgskurs zweier bewährter Flugzeugfamilien fort. Für die A330-Familie gingen bei Airbus 80 Aufträge brutto ein (58 netto), die meisten davon für den A330-300. Gleichzeitig verbesserte Airbus die Wettbewerbsfähigkeit dieses Typs durch Ankündigung einer leis-tungsstärkeren 242-Tonnen-Version des 300er Modells. Boeing feierte mit der bewährten 777-Familie deutliche Absatzerfolge, wobei 73 der 75 Aufträge auf die -300ER mit ihrer vergrößerten Reichweite entfielen. Weder für den Airbus A330 Freighter noch für die Boeing 777 Freighter war 2012 ein verstärkter Auftrags-eingang festzustellen.

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Aviation Finance

Flugzeugproduktion und -auslieferungen

Mit der Auslieferung von über 1.150 Verkehrsflugzeugen an Betreiber stellten die beiden führenden Flugzeughersteller im vergangenen Jahr einen neuen Rekord auf. In erster Linie belie-ferten Airbus und Boeing Fluggesellschaften im asiatisch-pazifi-schen Raum (47 %), gefolgt von Europa (20 %) und Nordamerika (13 %). Der Nahe Osten ist besonders für Twin-Aisle-Lieferungen eine wichtige Region: 36 % der 777 Auslieferungen fanden hier statt. Im Einzelnen lieferte Boeing im Berichtsjahr 585 und Airbus 581 Flugzeuge aus, ein Anstieg um rund 17 % gegenüber dem Vorjahr. Besonders im Single-Aisle-Segment zogen die Auslieferungen rasch an: Ascend Online zufolge lieferte Boeing 405 Flugzeuge des Typs 737NG aus (2011: 365), während Airbus 453 Flugzeuge seiner A320-Familie auslieferte (2011: 419). Obwohl das letzte Wort noch nicht gesprochen ist, befürchten viele Branchenkenner eine Überproduktion in diesem Segment. Die Hersteller produzieren jedoch nur auf Grundlage konkreter Auf-träge. Fabrikneue Maschinen ohne Käufer gibt es so gut wie nicht.

Im Widebody-Segment stieg das Auslieferungsvolumen der Boeing 777 im vergangenen Jahr auf 83 Flugzeuge an – im Vorjahr waren zehn Maschinen weniger ausgeliefert worden. Boeing lieferte 26 Flugzeuge vom Typ 767 aus, sechs mehr als 2011. Die Produktion der Boeing 787 kam mit 46 Auslieferungen endlich in Gang. Die Boeing 747-8 registrierte 25 Auslieferungen. 98 Flugzeuge vom Typ A330 liefen durch die Produktion (14 Ein-heiten mehr als im Vorjahr), während vom Superjumbo A380 30 Maschinen ausgeliefert wurden. Der Produktionsanlauf für die Boeing 787 Dreamliner verzögerte sich aufgrund von technischen bzw. produktionsbedingten Schwierigkeiten sowie erheblichen Nacharbeiten an den ersten Flugzeugen. Dadurch verlängert sich unter Umständen die Nutzungszeit älterer Maschinen bei den Luftfahrtgesellschaften, die für 2013 mit dem neuen Dreamliner gerechnet hatten.

Die Nachfrage nach den übrigen Widebody-Flugzeugen – der 767-300 und der 747-8 von Boeing sowie dem A340 von Airbus – blieb auch 2012 schwach. Boeing will die 767 dennoch erst dann aus dem Programm nehmen, wenn die Produktion des Militär-tankflugzeugs KC-46A anläuft. Für die 767-300ER gingen im Berichtsjahr 22 Nettoaufträge ein, 19 davon erteilte FedEx für die Frachtversion dieses Flugzeugtyps. Ein Grund zur Besorgnis dürfte eher das fehlende Marktinteresse an der neuen 747-8 sein. Sieben Maschinen des Typs waren geordert worden, doch nach sechs Stornierungen steht der Nettoauftragseingang bei nur mehr einer Bestellung.

Nun zu den anderen Herstellern. Das brasilianische Unternehmen Embraer verzeichnete 2012 für seine großen regionalen E-Jets einen Nettoanstieg von nur 42 Neuaufträgen (von 1.051 auf 1.093). Zum Jahresende umfasste sein Auftragsbestand für Verkehrs-flugzeuge nur 185 Stück, die Mehrheit für den Typ E-190. Anfang 2013 hellte sich die Nachfragesituation bei Embraer allerdings etwas auf, denn Republic Airways erteilte einen Auftrag über 47 Jets des Typs E-175 für American Eagle Airlines. Zudem gab Embraer bekannt, seine Triebwerke für die zweite Generation des E-Jets, die 2018 auf den Markt kommen soll, nicht mehr von General Electric, sondern dessen Erzrivalen Pratt & Whitney beziehen zu wollen.

Der Hauptkonkurrent von Embraer, Bombardier aus Kanada, fügte seinem Orderbuch insgesamt 73 Neuaufträge für sein Modell CRJ hinzu, darunter einen Auftrag von Delta Air Lines über 40 CRJ900. Der erste Flug der neuen C-Serie, für die Bom-bardier 2012 netto nur 15 Neuaufträge verbuchen konnte, wurde auf Mitte 2013 verlegt. Die C-Serie des Unternehmens, ebenso wie die E-Jets von Embraer, erhalten im Markt für Regionalflug-zeuge Konkurrenz von mehreren neuen Anbietern unterschied-licher Größe. Für den russisch-italienischen Sukhoi Superjet gingen 2012 angeblich zehn Neubestellungen netto ein, während Mitsubishi einen Auftrag von Sky West Airlines über 100 Flug-zeuge des Typs MRJ feierte. Die Newcomer unter den Single-Aisle-Herstellern, COMAC (China) und Irkut (Russland), konzen-trierten sich auf den Finanzsektor und registrierten in erster Linie Aufträge von Leasinggesellschaften. Für die COMAC C919 wurden 115 Aufträge erteilt, darunter 20 vom international renommierten Leasinggeber BOC Aviation. Irkut gewann mit Aviakapital nur einen Leasinggeber als Kunden, der einen Auftrag über 35 MS-21 erteilte.

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Aviation Finance

Flugzeugleasing

Einige Operating-Leasing-Anbieter konnten 2012 weiter expan-dieren, sodass sich der Anteil geleaster Maschinen in der Verkehrsflugzeugflotte auf 36 % erhöhte. Leasinggeber konzent-rieren sich in der Regel eher auf „liquidere“ Flugzeugtypen. So halten sie beispielsweise einen Anteil von 54 % an der weltweiten A320-Flotte, bei der Boeing 737-800 sind es 51 %. Twin-Aisle-Flugzeuge sind bei Leasinggebern generell weniger gefragt, doch der A330 scheint hier eine Ausnahme zu sein: 43 % seiner Flotte sind geleast. Bei der Boeing 777 sind es nur 26 %. Der Anteil der Leasinggeber am Orderbuch für Verkehrsflugzeuge liegt unter 20 %, das Wachstum scheint also in erster Linie auf Sale-and-Lease-Back-Transaktionen zu basieren. Offenbar haben einige Fluggesellschaften, die in letzter Zeit große Aufträge erteilt haben, auf hohe und dauerhaft verfügbare Sale-and-Lease-Back-Kapazitäten gebaut. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass das Engagement der Leasinggeber bei einzelnen Fluggesellschaf-ten in naher Zukunft an seine Grenzen stoßen könnte.

Im Leasinggeschäft war 2012 ein deutliches Interesse von Seiten neuer Investoren aus Asien zu beobachten. So verkaufte die RBS Royal Bank of Scotland Group ihren Flugzeugleasingbereich an die Sumitomo Mitsui Financial Group. Mitsubishi UFJ Lease & Finance Company schloss eine Kaufvereinbarung mit der Oaktree Capital Group über ihre Beteiligung an Jackson Square Aviation.Die American International Group veräußerte nahezu ihre gesamte ILFC-Flugzeugleasingsparte an ein chinesisches Konsortium. Dabei sieht sich das Flugzeugleasinggeschäft mehreren Heraus-forderungen gegenüber. Insbesondere wird die weitverbreitete Praxis, ein Flugzeug über einen Zeitraum von 25 Jahren auf einen Restwert von 15 % abzuschreiben, in der Branche zunehmend in Frage gestellt. Angesichts hoher Treibstoffpreise setzen die Fluggesellschaften immer stärker auf die modernsten und effizien-testen Maschinen, somit geraten die Werte und Leasingraten alter Flugzeuge unter Druck. Dass ECA-Finanzierungen wie auch Sale-and-Lease-Back-Kapazitäten verfügbar sind, verleiht dem Neubautenmarkt zusätzliche Dynamik. Gleichzeitig wird der Markt für gebrauchte Flugzeuge geschwächt, da sich die Geschäftsbanken immer weniger an Finanzierungen beteiligen und bestimmte Länder für ältere Modelle gesperrt sind. Wie eineAnalysederMarktwerteimhistorischenVerlauf(Quelle:Ascend) zeigt, liegt beispielsweise der Restwert eines zehn Jahre alten Flugzeuges – etwa eines Airbus A320 – inzwischen deutlich unter dem einer vergleichbaren Maschine vor zehn Jahren.

Aviation Finance – Strategische Positionierung

Die DVB stellt Unternehmen der Luftverkehrsbranche eine einzigartige Plattform an Dienstleistungen und Produkten zur Verfügung. Darüber hinaus kann sie eine beeindruckende Erfolgsbilanz hochstrukturierter Transaktionen vorweisen. Mit dieser überaus innovativen und sorgfältig aufgebauten Platt-form will sie ihre Kunden konsequent mit Finanzierungen und Dienstleistungen durch die unterschiedlichen Marktzyklen begleiten. Damit spiegelt diese Strategie das Leitbild von Aviation Finance wider: „Als breit aufgestellte Bank wollen wir unseren Kunden in jeder Phase und zu jedem Zeitpunkt des Branchenzyklus die bestmögliche Kombination von Kapital und Dienstleistungen bieten.“

Heute ist die DVB einer der größten Anbieter von Fremdkapital (mit und ohne Rückgriffsrechte) für Passagier- und Frachtflugge-sellschaften sowie für Leasingfirmen. Unser Gesamtengagement ist stetig auf 6,9 Mrd € angewachsen und deckt die Finanzierung von 858 Flugzeugen und 55 Ersatztriebwerken ab. Aus unserer Sicht ist die Weiterentwicklung unseres objektbasierten Kredit-geschäfts der Schlüssel zu weiterem profitablem Wachstum in diesem Bereich. Ein Wettbewerbsvorteil ist dabei insbesondere die Bereitschaft zur Übernahme von Restwertrisiken – basierend auf detailliertem Research und unseren weitreichenden Kennt-nissen des Marktes und einzelner Flugzeugtypen. Die DVB wird an ihrer proaktiven Herangehensweise festhalten und ihr Port-folio unter Wahrung bewährter Kreditvergabeprinzipien weiter pflegen und ausbauen. Unsere Strategie baut auf dieses Kern-geschäft auf und bietet unseren Aviation-Kunden mit einem ganzheitlichen „One-stop Shop“-Ansatz Finanzierungslösungen für wichtige Flugzeugtypen. Kein anderer Flugzeugfinanzierer sonst kann ein eigenes Asset Management-Team für Flugzeuge vorhalten – ganz zu schweigen von einem Asset Management-Team für Flugzeuge und einer integrierten Partnerschaft mit einem Verwalter von Flugzeugtriebwerken.

Gemeinsam mit dem Research-Team, das sich auf Luftverkehrs-mittel und -märkte konzentriert, gewährleistet eine Vielzahl von Spezialisten, dass die Bank ihren Kunden in jeder Marktsituation beständig mit intelligenten, maßgeschneiderten Lösungen zur Fremd- und Eigenkapitalfinanzierung zur Seite stehen kann.

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Aviation Finance

Ein zentraler Erfolgsfaktor für die DVB ist die Zusammenarbeit in einem Expertenteam mit vielseitigem Erfahrungshorizont: Neben Finanzierungs- und Strukturierungsexperten gehören zum Aviation Finance-Team auch Spezialisten, die durch ihre frühere berufliche Erfahrung bei Fluggesellschaften, Herstellern, Asset Managern und Leasingfirmen für Flugzeuge und Triebwerke über Detailkenntnisse in der Luftverkehrsbranche verfügen. Unsere geografische Ausrichtung deckt alle wichtigen Märkte für Flug-zeugfinanzierungen weltweit ab: London, New York, Singapur, Tokio und Frankfurt am Main.

Bedeutendstes Differenzierungsmerkmal der DVB im Wett-bewerb ist, dass Aviation Finance weit mehr als die herkömmliche Palette an Bankdienstleistungen bereitstellt. Wir bieten die beste Auswahl an Strukturen und Dienstleistungen genau dort, wo sich „Geld und Metall“ treffen. Unterstützung finden wir in unserem starken Research-Team. Unser Ziel ist es, sicherzu-stellen, dass dieses Unterscheidungsmerkmal von bestehenden und potenziellen Kunden erkannt und geschätzt wird. Bisher waren wir dabei äußerst erfolgreich – und so erhielten wir im April 2012 von dem renommierten Fachmagazin Air Finance Journal drei bedeutende Auszeichnungen: „North America Deal of the Year 2011“, „Pre-Delivery Payment Deal of the Year 2011“ und „Sale/Leaseback Deal of the Year 2011“.

Für 2013 und die weitere Zukunft hat sich die DVB die Optimie-rung ihrer Ressourcen zur Aufgabe gemacht. Wir werden auch weiterhin unsere Risikopositionen mit größter Aufmerksamkeit beobachten. Neben Kapital für Neugeschäft stehen der Bank eine Plattform und personelle Fähigkeiten zur Verfügung, die in der Branche ihresgleichen suchen. Das übergreifende Ziel, ein zyklusneutrales Geschäftsmodell umzusetzen – ein Geschäfts-modell, mit dem die DVB in Abschwung- wie auch Aufschwung-phasen gleichermaßen aktiv (und damit profitabel) wirtschaften kann – konnte Aviation Finance durchgängig verwirklichen. Derzeit arbeitet der Bereich daran, seine Effizienz zum Wohle der Bank wie auch der Kunden flächendeckend weiter zu steigern und damit seinen Wettbewerbsvorsprung zu behaupten.

Unsere Aviation Finance-Kunden können somit auf ein breites Spektrum spezieller Kenntnisse zurückgreifen, die auf ihre unter-schiedlichen Anforderungen abgestimmt sind:

• StructuredAssetFinancingfürdasKreditgeschäftmitundohne Rückgriffsrecht sowie die Arrangierung und Strukturie-rung von Finanzierungen (einschließlich Leasing mit und ohne steuerlichem Hintergrund)

• AdvisoryServices,dieauchFragenderKapitalbeschaffung/ Finanzierungsstrategie, der optimalen Kapitalstruktur sowie Sale-and-Lease-Back-Transaktionen umfassen

• AviationAssetManagementfürdieWeiterplatzierungvonFlugzeugen, die Verwaltung von Leasingverhältnissen sowie technische und allgemeine Beratungsdienste

• AeroEngineFinancingundEngineAssetManagement,wasauch die Leistungen der TES Aviation Group mit einschließt, an der die DVB Bank SE einen Anteil von 40,0 % hält und die somit einen integrierten und zuverlässigen Bestandteil der Plattform darstellt

• Asset&MarketResearchalsGrundlagedesganzheitlichen„One-stop Shop”-Ansatzes mit Hauptaugenmerk auf den Flugzeugmarkt

• Private Equity Sourcing and Investments, betrieben durch das Aviation Investment Management-Team, das die Deucalion Aviation Funds (Investitionen in Flugzeuge, Triebwerke, Eigen-kapital für Fluggesellschaften, forderungsbesicherte Anleihen etc.) verwaltet

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Aviation Finance

Aviation Finance – Produkte

Unser Geschäftsbereich Aviation Finance bietet auf Basis des „One-stop Shop“-Geschäftsmodells eine breite Palette an hoch-wertigen Produkten und Dienstleistungen an, die Mehrwert für unsere Kunden schaffen.

Structured Asset Financing

Innerhalb des Geschäftsbereichs Aviation Finance ist das Structured Asset Financing das Herzstück des Produktangebots. Mit einem Kreditportfolio im Umfang von über 6,9 Mrd € und einem Final-Take-Volumen im Neugeschäft von 1,6 Mrd € im Jahr 2012 ist die DVB Marktführer bei der traditionellen und der objektbesicherten Finanzierung von Flugzeugen und verwandten Ausrüstungsgegenständen. Um neue Kunden zu gewinnen, nutzen die Aviation Finance-Teams neben Einzelfinanzierungen auch die Möglichkeit, als Arrangeur oder im Rahmen strukturierter Finanzierungen aktiv zu werden. Zwar zeigen einige unserer Kon-kurrenten starkes Interesse, derartige strukturierte Aktivitäten (einschließlich Leasing mit und ohne steuerlichem Hintergrund) durchzuführen, doch sind sie im Gegensatz zur DVB nicht bereit, diese auch auf ihre Bücher zu nehmen. Exportfinanzierungen bietet die DVB nicht an, da sie kein adäquates Risiko-/Ertrags-verhältnis für unser Geschäft aufweisen.

21 Relationship Manager in London, New York, Singapur und Tokio decken die drei Schlüsselregionen des Luftverkehrsgeschäfts ab. Das Kernkreditgeschäft umfasst Finanzierungen mit und ohne Rückgriffsrecht. Für Letztere übernimmt die DVB gewöhnlich Restwertrisiken bezogen auf den Verkaufserlös der Flugzeuge zum Ende ihrer Laufzeit – eine Tätigkeit, die eigene gutachterliche Kompetenzen zur Restwertbestimmung voraussetzt. Die vom Aviation Research erarbeiteten Spezialanalysen sind hierbei ein notwendiger und entscheidender Wettbewerbsvorteil.

Advisory Services

Die DVB ist für ihre Kunden im Bereich Aviation mit einem spezi-ellen Beraterteam tätig: Aviation Financial Consultancy (AFC). Das Team ist in London und Singapur ansässig und besteht aus Experten mit umfangreicher Erfahrung im Bank- und Leasing-geschäft sowie in der Luftverkehrsbranche. Diese Spezialisten bieten ihren Kunden objektive Einschätzungen und Bewertungen und vermitteln ihnen damit wertvolle und innovative Erkenntnisse zu ihren Projekten oder ganz allgemein zu ihrer Bilanz. AFC spezialisiert sich auf die Beratung von Fluggesellschaften, Leasing gebern und Investoren. Im Einzelnen umfasst das Leis-tungsspektrum Finanzierungsberatung (Kredit-, Exportkredit- und Anzahlungsfinanzierung), Entscheidungsanalyse („Leasing oder Kauf“), Beratung bei der Flugzeugbeschaffung, Beratung bei (und Abwicklung von) Sale-and-Lease-Back-Transaktionen, die Beurteilung von Geschäftsplänen und Entwicklungsstrategien sowie Restrukturierungsberatung.

Aviation Asset Management

Dem Aviation Asset Management-Team (AAM) gehören elf Spezialisten an, die in London, New York und Singapur ansässig sind. Das Team bietet das volle Leistungsspektrum für das Flug-zeugmanagement – also Weiterplatzierung, Leasingmanagement sowie technische und allgemeine Beratungsleistungen. Seine Kunden sind Fluggesellschaften, Leasingfirmen, Eigenkapital- und Anleiheinvestoren sowie Finanzinstitute. Bei seiner Tätigkeit stützt sich das Team auf umfangreiche Marktkenntnisse sowie langjährige Branchenkontakte und eine starke Reputation.

Aviation Finance – „One-stop Shop“-Geschäftsmodell

Structured Asset Financing Advisory Services Aviation Asset Management Aero Engine Financing and Engine Asset Management Private Equity Sourcing and Investments Risk Distribution Asset & Market Research Aviation Relationship & Lending

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TES verfügt über eine einzigartige technische Expertise. Der Dreiklang aus Leasing-Aktivitäten, dem Angebot überholter Triebwerksteile und technischem Expertenwissen ermöglicht es dem Unternehmen, eine umfassende Palette an technischen und Risikomanagement-Lösungen sowie Beratungsleistungen für Eigner und Betreiber von Flugzeugtriebwerken anbieten zu können.

Darüber hinaus ist Aviation Finance mit der Finanzierung von Reservetriebwerken befasst, die Fluggesellschaften entweder direkt oder über Operating-Leasing-Strukturen erwerben. Diese Aktivitäten betreiben die Structured Asset Financing-Teams neben dem Flugzeugfinanzierungsgeschäft. Da sie sich dabei aber von Spezialisten der TES beraten lassen, kann der Bereich Aviation Finance eine qualitativ hochwertige Analyse der betroffenen Aktiva gewährleisten.

Asset & Market Research

Die Teams Aviation Research (AR) und Airline Research & Analysis (ARA) bestehen aus fünf in London und Rotterdam ansässigen Analysten, die die Strategie und Aktivitäten von Aviation Finance mit hochwertigen, unabhängigen Analysen unterstützen.

AR untersteht unmittelbar dem Vorstandsvorsitzenden der DVB. Das Hauptaugenmerk von AR liegt auf dem Flugzeugmarkt und der Flugzeugtechnologie, insbesondere deren Auswirkungen auf den Wert und die Fungibilität von Flugzeugen. Der Aufgaben-bereich von AR reicht von internen Gutachten zu Flugzeugwerten bis zur Unterstützung der Aviation-Teams mit Informationen und Analysen zu Flugzeugen, Triebwerken und zum Luft- und Raum-fahrtmarkt insgesamt. Gemeinsam mit Group Risk Management und Aviation Credit zeichnet AR verantwortlich für die Identifika-tion strategisch bevorzugter Flugzeugwerte und die Entwicklung entsprechender interner Kreditrichtlinien.

Das Team ARA untersteht dem Head of Industry und liefert neutrale Brancheninformationen und Analysen zum Luftver-kehrsmarkt sowie zur Luftfahrtbranche. Schwerpunkt ist die kommerzielle Luftverkehrsbranche, die ARA nach geografischen Regionen, Sektoren und Subsektoren analysiert. In Zusammen-arbeit mit verschiedenen Transaktionsteams bietet ARA aktive Beratung, Vergleichsanalysen und Due-Diligence-Protokolle.

Beide Teams präsentieren ihre Research-Ergebnisse häufig auf Aviation-Fachkonferenzen und in der Fachpresse.

Seine Dienstleistungen erbringt es entweder als Paketlösungen oder als einzelne Module – je nachdem, was den Bedürfnissen des jeweiligen Kunden am besten entspricht. Das Team verfügt über langjährige Erfahrung im schwierigen Umfeld des kommer-ziellen Luftverkehrs. Bei Originalausrüstungsherstellern, (Flug-zeug- und Triebwerks-)Leasingfirmen und Fluggesellschaften konnten die Teammitglieder wertvolle Erfahrungen im direkten Umgang mit Luftverkehrskunden erwerben. Derzeit betreut das Team über 90 Flugzeuge im Auftrag Dritter und/oder ist aktiv an der Weiterplatzierung von Maschinen beteiligt. Damit ist das Team einer der Hauptakteure im Asset Management für Flugzeuge.

Als integraler Bestandteil der Aviation-Plattform schafft AAM auch im Hinblick auf allgemeinere Bedürfnisse der DVB-Kunden klaren Mehrwert: Das Team übernimmt häufig eine aktive Rolle bei der Bewertung von Engagements, welche die Finanzierungs-teams in Betracht ziehen; auch führt es als Teil der jeweiligen Transaktionsteams Beratungsprojekte durch.

Aero Engine Financing und Engine Asset Management

Die TES Aviation Group (TES) war bis Juni 2012 eine Tochterge-sellschaft im Mehrheitsbesitz der DVB Bank SE. Dann verkaufte die DVB einen 60%igen Anteil an der Muttergesellschaft der TES Aviation Group, TES Holdings Ltd, an die neuen Gesellschaf-ter Mitsubishi Corporation und Development Bank of Japan Inc., beide Tokio.

Die TES bleibt insofern als wesentliche Komponente der Aviation-Plattform erhalten, als sie weiterhin Restwertrisiken und Managementlösungen für Flugzeuge mit einem Mindestalter von zehn Jahren zur Verfügung stellt. Mit Sitz in Cardiff (Wales) und weiteren Standorten in Singapur (seit 2010) und Dallas, USA (seit 2011), ist die TES eine führende Asset-Management-Gesellschaft für Triebwerke. Das Unternehmen verwaltet – teils im Kundenauftrag – ein Triebwerksportfolio im Gesamtwert von über 3 Mrd €.

Im Rahmen seiner wachsenden Geschäftsaktivitäten im Zerlegen von Triebwerken, dem Teileverkauf und dem Triebwerksleasing tritt TES als Käufer und/oder Manager von Flugzeugen und Triebwerken auf. Je älter ein Flugzeug wird, desto höher wird der auf das Triebwerk entfallende Anteil an seinem Gesamtwert. Ab einem gewissen Punkt wird folglich der Ausbau des Triebwerks wirtschaftlich attraktiv. TES spezialisiert sich auf solche Fälle, die (verbunden mit Erträgen aus dem Triebwerksleasing) eine Zerlegung und Weiterveräußerung von Flugzeugen und Trieb-werken ermöglichen.

Aviation Finance

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Aviation Finance – Portfolioanalyse

Die DVB gilt als führender Arrangeur, Underwriter und Bereitstel-ler von objektbesichertem Kapital für die Flugzeugfinanzierung. Sie gehört zu den wenigen Finanzinstituten, die ihre Aktivitäten auch während der jüngsten Konjunkturabschwächung aufrecht-erhielten. Damit zeigte sie sich erneut als verlässlicher Partner ihrer Kunden auch in schwierigen Zeiten.

Integrierter Plattformansatz mit globalem Profil

Aviation Finance verfügt über ein leistungsfähiges Netz an Beziehungen zu Kunden und Partnern aus der Branche. Sie schätzen die DVB als eine Bank, die ihr Geschäft nicht nur bestens versteht, sondern auch über die Expertise verfügt, Finanzierungs-lösungen mit echtem Mehrwert anzubieten. Diese Beziehungen pflegt der Geschäftsbereich durch enge und ständige Kunden-kontakte, die durch Relationship Manager in London, New York, Singapur und Tokio gepflegt werden. Diese Kundenbetreuung wird durch die Teams von Aviation Financial Consultancy (mit Sitz in London) und Aviation Asset Management (ansässig in London, New York und Singapur) unterstützt. Ergänzt wird die Plattform durch die enge Zusammenarbeit mit der TES Aviation Group, einem führenden Anbieter von Asset-Management-Dienstleis-tungen für Flugzeugtriebwerke mit Firmensitz in Cardiff (Wales), Großbritannien, an dem die DVB eine 40%ige Beteiligung hält. Das Produkt- und Dienstleistungsangebot von Aviation Finance ist auf den gesamten Lebenszyklus von Flugzeugen und verwandten Ausrüstungsgegenständen ausgerichtet – von der Anzahlungs-finanzierung für noch auszuliefernde Flugzeuge bis zu Demontage-Lösungen für Flugzeuge und Reservetriebwerke am Ende des Lebenszyklus. Innerhalb dieser Bandbreite stellt die DVB eine Palette von Structured Asset Finance-, Beratungs- und Asset Management-Dienstleistungen bereit, die der Nutzungsdauer der jeweiligen Flugzeuge angepasst sind.

Unsere Marktführerschaft

Im Jahr 2012 war die DVB erneut führend in einem Luft-verkehrsmarkt, der auf der Seite der Geschäftsbanken unter Finanzierungsengpässen litt. Dank der Unterstützung von Exportkreditagenturen und der Finanzierungsbereitschaft von Leasinggesellschaften ließ sich die Finanzierung neuen Flug-geräts ohne große Probleme darstellen. Bei Transaktionen, für die keine Exportkreditmittel verfügbar waren, konnten sich die bonitätsstärksten Flug- und Leasinggesellschaften Finanzierungen sichern. Für andere Adressen gestaltete es sich weiterhin schwierig, ihre Finanzierungs- und Refinanzierungsanforderun-gen zu decken, besonders für gebrauchte Flugzeuge oder bei Anzahlungsfinanzierungen. Da Aviation Finance nicht das von

den Exportkreditagenturen unterstützte, risikoarme und margen-schwache Geschäft im Blick hat, war jeder der insgesamt 1,6 Mrd €, die wir 2012 als Darlehen ausreichten, sehr begehrt. Im Bereich Structured Asset Financing begleiteten wir weiterhin unsere wichtigsten Kunden – gleichzeitig gewannen wir auch neue Kunden. Zum Jahresende konnten wir einen sehr zufrieden-stellenden Finanzierungsmix für neue und gebrauchte Flugzeuge vorweisen, mit denen wir eine geografisch wie auch bonitäts-mäßig stark diversifizierte Kundenbasis bedienten.

Structured Asset Financing – Kreditportfolio und Ertrag

Im Jahr 2012 führten wir 50 neue Transaktionen mit Kunden der Luftverkehrsbranche durch und nahmen dabei Engagements mit einem Final Take von 1,6 Mrd € auf die Bücher (2011: 78 neue Transaktionen mit einem Final Take von 2,7 Mrd €). Die gesteigerte Zinsmarge von 380 Basispunkten (2011: 325 Basispunkte) war risikoadäquat und schuf einen Ausgleich für die im Jahresverlauf allgemein gestiegenen Liquiditätskosten. Damit blieb der Zins-überschuss von 73,4 Mio € in etwa auf dem Vorjahresniveau (2011: 74,0 Mio €). Bei der Risikovorsorge im Kreditgeschäft konnten wir 4,2 Mio € auflösen, nachdem im Vorjahr 5,7 Mio € zugeführt wurden. Der Bestand an Risikovorsorge im Aviation Finance lag damit 2012 bei 37,5 Mio €, gegenüber 48,0 Mio € Ende 2011. Wir gehen davon aus, dass dieses Vorsorgeniveau den notwendigen Puffer für potenzielle Ausfälle bietet. Damit stiegen sowohl die Erträge (+11,4 %) als auch das Segment-ergebnis (+14,7 %).

Aviation Finance

Auszug aus dem Segmentergebnis für Aviation Finance

Mio € 2012 2011 %

Zinsüberschuss 73,4 74,0 –0,8

Risikovorsorge

im Kreditgeschäft 4,2 –5,7 –

Zinsüberschuss

nach Risikovorsorge 77,6 68,3 13,6

Provisionsüberschuss 36,8 34,5 6,7

Erträge

(ohne IAS 39-Ergebnis) 114,5 102,8 11,4

Verwaltungs-

aufwendungen1) –16,7 –17,4 –4,0

Segmentüberschuss

vor Steuern 98,1 85,5 14,7

1) Den operativen Geschäftsbereichen der DVB werden nur diejenigen Kosten zugeordnet, für die sie unmittelbar verantwortlich sind. Allgemeine Betriebskosten wie Gemeinkosten oder (beispielsweise) IT-Kosten werden den operativen Geschäftsbereichen nicht belastet.

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Aviation Finance

• Arranger/Underwriter für zahlreiche Finanzierungen mit eingeschränktem Rückgriffsrecht zur Unterstützung von Leasingfirmen-Kunden der DVB. Hierzu zählten Transaktionen für AWAS (eine neue an LAN Chile verleaste A320-200 sowie vier gebrauchte an Virgin Australia, El Al und KLM verleaste B737-800; und eine Transaktion für Dubai Aerospace Enter-prise (an EVA Air verleaste B777-300ER).

• EntsprechendunserermarktführendenStellungbeiFinanzie-rungen gebrauchter Flugzeuge arrangierten wir Refinanzierun-gen verschiedener bilateraler Laufzeitkredite, unter anderem für Thomas Cook (zwei A330-200, Baujahr 1999) und für Guggenheim Aviation Partners (zwei an US Airways verleaste A330-200, Baujahr 2009).

• Arranger/AgenteinerAnzahlungsfinanzierungfürTUITravel,für zehn B737-800, die 2013 und 2014 zur Auslieferung anstehen. Weitere Anzahlungsfinanzierungen/Refinanzie-rungen wurden für Norwegian Air Shuttle (zwei B737-800) und Hainan Airlines (zwei B787-8) abgeschlossen.

Ende 2012 belief sich das Aviation Finance-Portfolio auf 6,9 Mrd € (2011: 6,9 Mrd €). Das Portfolio valutiert jedoch zu 98,4 % in US-Dollar. Auf Basis dieser Währung wurde aufgrund der Wechsel-kursschwankungen eine Wachstumsrate von 1,1 % erzielt, das Portfolio wuchs somit auf 9,1 Mrd USD (2011: 9,0 Mrd USD). Das besicherte Kreditvolumen belief sich auf 99,8 % der Gesamt-forderungen.

Herstellerbezogen bestand in unserem Portfolio ein leichter Schwerpunkt auf Flugzeuge von Boeing (52,5 % des Portfolios; 2011: 47,9 %), während Maschinen von Airbus 40,6 % (2011: 44,7 %) des Portfolios und andere Hersteller (hauptsächlich Embraer) noch 6,0 % (2011: 7,4 %) ausmachten.

Neue Engagements mit Stammkunden betrafen unter anderem AerCap, AWAS, Avolon, Norwegian und US Airways. Die DVB konnte aber auch acht neue Kunden gewinnen, darunter MAS-Kargo, Turkish Airlines und Volga Dnepr. Beim gesamten neu akquirierten Geschäft trat die DVB als Arrangeur und/oder Agent in führender Rolle auf. Die 2012 neu eingegangenen Finanzierungen waren sowohl nach Kunden und Bonitätsträgern als auch nach finanzierten Flugzeugtypen gut diversifiziert. Bemerkenswert ist, dass 75,8 % des Neugeschäfts auf die Finanzierung von (neuen und gebrauchten) Boeing-Flugzeugen entfiel. In einem gewöhnlichen Geschäftsjahr ist die Verteilung zwischen Boeing- und Airbus-Finanzierungen gleichmäßiger, womit wir auch für künftige Geschäftsjahre rechnen.

Einige der wichtigsten Abschlüsse 2012 waren:

• ArrangerundSoleLendereinerPortfoliofinanzierunginHöhevon 136 Mio USD für BOC Aviation, bestehend aus zwei E195s, fünf A320-200, einer A321-200 und einer B737-700. Dabei handelte es sich um die erste bilaterale Fazilität mit diesem Kunden seit zehn Jahren. Für unser Portfolio war dies eine attraktive Ergänzung, denn BOC Aviation (vollständig im Besitz der Bank of China) zählt zu den weltweit führenden Operating-Leasing-Anbietern.

• ArrangereinesJapanese-Operating-Lease(JOL)miteinemVolumen von 65 Mio USD für die Finanzierung von zwei Boeing 737-800 der Turkish Airlines. Bei diesem Abschluss bot sich der DVB die seltene Chance, eine unmittelbare Transaktion mit Turkish Airlines einzugehen, gleichzeitig war es der erste gemeinsame Deal mit Yamasa, die in der JOL-Struktur als Leasinggeberin fungierte.

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Aviation Finance

Vorherrschend sind nach wie vor die Narrowbody-Typen mit 54,8 % (2011: 55,2 %). Dies entspricht unserer Strategie einer Bevorzugung dieses Flugzeugtyps, da Narrowbody-Flugzeuge als die „liquidesten“ gelten und somit die größte Sicherheit bieten (im Sinne der Weitervermarktungsfähigkeit an andere Betreiber). Nach Flugzeugtypen analysiert, blieb der Portfolioanteil finan-zierter Widebody-Flugzeuge und Regionaljets konstant und belief sich auf 29,6 % bzw. 6,9 %. Der Anteil von Frachtflugzeugen erhöhte sich dagegen leicht auf 8,7 % (2011: 7,9 %).

Von den finanzierten Flugzeugen sind 35,1 % des Portfolios nicht älter als drei Jahre und 60,3 % nicht älter als sechs Jahre. Aviation Finance ist zwar versiert in der Finanzierung von Flug-zeugen jeden Alters, was sich immer wieder als Wettbewerbs-vorteil erweist, doch lassen sich neuere Flugzeuge (sowie Narrowbody-Maschinen) bei Bedarf – also bei Ausfall eines Kunden – leichter verkaufen oder verleasen. Das derzeitige Altersprofil bildet somit eine sehr solide Grundlage.

Noch im Bau 4,2 %

Bis zu 1 Jahr alt 8,4 %

1 bis 3 Jahre alt 22,5 %

4 bis 6 Jahre alt 25,2 %

7 bis 10 Jahre alt 16,9 %

11 bis 15 Jahre alt 18,0 %

16 bis 20 Jahre alt 3,6 %

21 bis 25 Jahre alt 1,2 %

Aviation Finance-Portfolio nach Baujahr

Narrowbody-Passagierflugzeuge 54,8 %

davon:

28,5 % Boeing

26,3 % Airbus

Widebody-Passagierflugzeuge 29,6 %

davon:

16,1 % Boeing

13,5 % Airbus

Frachtflugzeuge 8,7 %

davon:

7,9 % Boeing

0,8 % Airbus

Regionaljets 6,9 %

davon:

6,0 % Embraer

0,9 % Bombardier

Aviation Finance-Portfolio nach Flugzeugtypen

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Das Portfolio von Triebwerksfinanzierungen, das die Teams des Structured Asset Financing neben der Flugzeugfinanzierung betreuen, schrumpfte 2012 auf nur 56,4 Mio € (55 finanzierte Triebwerke), nach 83,1 Mio € (60 finanzierte Triebwerke) im Vorjahr. Hier zeigte sich das begrenzte Transaktionsvolumen in diesem Nischenmarkt.

Auch die Kundenstruktur des Portfolios ist gut diversifiziert: 52,2 % der Kunden sind Leasingfirmen, 43,8 % Fluggesellschaften und 4,0 % Logistikunternehmen. Bei insgesamt 165 Kunden ergibt sich ein Durchschnittsengagement von circa 41,8 Mio € pro Kunde. Das größte Einzelengagement im Bereich Aviation Finance beträgt zurzeit 171,8 Mio €. Für 46 Kunden bestehen Kredite und Kreditzusagen von über 50 Mio €.

Das Portfoliorisiko ist auch geografisch gut diversifiziert und bietet ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Nord- und Südamerika (36,9 %) und Europa, dem Nahen Osten und Afrika (37,6 %). Der Anteil, der auf Kunden in Asien und Australien/Ozeanien entfällt, blieb mit 20,4 % relativ stabil. Angesichts des hohen Konkurrenzdrucks auf diesem Markt ist dies durchaus akzeptabel, dennoch wollen wir in dieser Region weitere Marktanteile hinzugewinnen.

Nordamerika 35,1 %

Europa 33,5 %

Asien 19,4 %

Offshore 5,1 %

Naher Osten/Afrika 4,1 %

Südamerika 1,8 %

Australien/Ozeanien 1,0 %

Aviation Finance-Portfolio nach Länderrisiko

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Aviation Finance

Structured Asset Financing – Die wichtigste Transaktion 2012

Einige der wichtigsten 2012 abgeschlossenen Transaktionen sind im obigen Abschnitt „Kreditportfolio und Ertrag“ dargestellt. Als wichtigste Aviation Finance-Transaktion des vergangenen Jahres sehen wir ein Finanzberatungsmandat für LOT Polish Airlines. Dieses Mandat erhielt die DVB im Zusammenhang mit der Finanzierung der ersten fünf Lieferungen von Maschinen des Typs Boeing 787-8. Der Kunde profitierte dabei von der ganzen Stärke unserer Aviation Finance-Plattform: Wir konnten die Investition in Höhe von einer halben Milliarde Dollar für ein neu entwickeltes Flugzeug begleiten, die im Rahmen der Flotten-erneuerung erforderlich wurde. Dieser Auftrag stellt LOTs größte Einzelinvestition der jüngeren Vergangenheit dar. Wir sind stolz darauf, mit diesem wichtigen Mandat betraut worden zu sein, das wir nicht zuletzt aufgrund unserer guten Kundenbeziehungen und der erfolgreich abgewickelten Vorgängerprojekte mit der Fluggesellschaft realisieren konnten. DVB erstellte für LOT eine vollumfängliche Analyse sämtlicher auf dem Markt verfügbarer Optionen, die unter anderem folgende Bestandteile umfasste: eine durch die Export-Import Bank of the United States (US Ex-Im Bank)

abgesicherte Finanzierung, Sale-and-Lease-Back-Optionen, Analyse der kurz- und langfristigen Auswirkungen auf Bilanz, Gewinn- und Verlust- sowie Kapitalflussrechnung. Unser Aviation Research-Team lieferte Hintergrundinformationen und Analysen über den Wert der auf neuen Technologien basierenden Maschine als Investitionsobjekt. Erstellt wurden Analysen auf Basis unterschiedlicher Triebwerksausstattung und Produktionszeit-punkte. Unser Aviation Asset Management-Team begleitete die Kostenanalyse und die Verhandlung der Leasingoptionen sowie die Ausarbeitung von Annahmen für Wartungsrückstellungen, Rückgabebedingungen und andere Leasingkonditionen. Unser Financial Institutions-Team stellte schließlich eine breite Markt-abdeckung für LOT sicher. Die Fluggesellschaft konnte aus einer großen Bandbreite an Finanzierungsvorschlägen auswählen, die von den größten Marktteilnehmern abgegeben wurden – darunter auch Leasing-Anbieter sowie Geschäfts- und Investment-banken. Die ersten zwei Maschinen wurden 2012 ausgeliefert und durch Schuldverschreibungen finanziert, die die US Ex-Im Bank absichert. LOT kann die Schuldverschreibungen in Anleihen der US Ex-Im Bank umwandeln. Diese Option soll Anfang 2013 erneut überprüft werden.

Die wichtigste Transaktion im Aviation Finance 2012

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Aviation Finance

Im Jahr 2012 hatten wir einige wenige Transaktionen, bei denen eine Restrukturierung oder korrigierende Maßnahmen notwendig wurden. Unter der Federführung von Aviation Special Projects konnten wir jedoch Kreditänderungen und Restrukturierungen durchführen und somit die Verluste mindern, die andernfalls in den Folgejahre gedroht hätten.

Wir sind überzeugt, dass uns unser proaktives Risikomanagement einen hervorragenden Überblick über potenzielle Problembereiche unseres Kreditportfolios verschafft. Zudem stehen wir bereit, „defensive“ Finanzierungen auszureichen, bei denen wir gleich-zeitig unsere Risikoposition für bestehende Engagements gegen-über dem betreffenden Kunden verbessern – so etwa durch Überkreuz-Besicherung. In allen Fällen wird Aviation Finance die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um seine Position als gesicherter Darlehensgeber zu stärken.

Aviation Services

Seinen Erfolg im Geschäftsjahr 2012 verdankte Aviation Finance auch den starken Ergebnisbeiträgen der reinen Aviation-Dienst-leistungsaktivitäten. So stärkten AAM, AFC und das Tokioter Structured Asset Financing-Team den Ruf der DVB als führende Merchant-Bank in der Flugzeugfinanzierung. Diese Teams beschäf-tigten sich mit vielfältigen Mandaten, von denen alle solide, risikofreie Provisionserträge einbrachten. Hervorzuheben sind unter anderem die Folgenden:

• AFCwurdevoneinerLow-Cost-Airlinedamitbeauftragt, die Finanzierungsmöglichkeiten für eine bevorstehende Bestellung zu analysieren.

• WeiterhinwurdeAFCbeizweiEigenkapitalaufnahmen–diederzeit umgesetzt werden – als Finanzberater mandatiert: einmal auf Investorenseite und einmal auf Seite des Kapital suchenden Unternehmens.

• AAMschlossimBerichtsjahr20Flugzeugtransaktionenab.Dazu zählten unter anderem die Verleasung von vier B747-400 Frachtflugzeugen sowie der anschließende Verkauf von zweien dieser Maschinen; die Neuverleasung gebrauchter A320 und A330 in Europa; die Beschaffung eines Narrowbody-Flugzeugs für eine US-Fluggesellschaft.

• FernerkonnteAAMseineAktivitäteninAsienausbauen:Zwei führende asiatische Airlines beauftragten das Team mit der Vermarktung einer Flotte von Airbus-Narrowbody-Maschinen bzw. einer Flotte von Widebody-Frachtflugzeugen. Eine große asiatische Leasinggesellschaft übertrug ihm das technische Management.

Structured Asset Financing – Risikomanagement

Der Aufbau eines profitablen Kreditportfolios erfordert großes Geschick und ist leicht durch Kreditausfälle zu gefährden. Vor diesem Hintergrund hat Aviation Finance über viele Jahre hinweg ein starkes Risikobewusstsein entwickelt. Dies beginnt mit unserem kundenorientierten Relationship Management, zieht sich durch jede Bearbeitungsphase bis zum Abschluss eines neuen Engagements (also bei Aviation Credit, Aviation Research und dem Kreditausschuss) und wird anschließend über die gesamte Laufzeit des Kredits fortgeführt.

Im Zentrum unserer Erwägungen zu jedem neuen Kredit steht ein Deal Committee, das frühzeitig zu Gesprächen über ein potenzielles Neuengagement zusammentrifft, um Risiken zu identifizieren, strukturelle Mängel aufzudecken und letztendlich eine einvernehmliche Entscheidung zu treffen – ob positiv oder negativ. Das Gremium umfasst alle Teams von Aviation Finance, insbesondere das für Aviation Finance verantwortliche Vorstands-mitglied, den Head of Industry, die Leiter von Aviation Credit, Aviation Research und Aviation Asset Management sowie jeden Regionalleiter im Aviation Finance. Nur die durch das Deal Committee genehmigten Transaktionen durchlaufen die nächste Stufe und werden dann dem Kreditausschuss vorgelegt. Dank der Leistungsfähigkeit des Deal Committee ist der Anteil abge-lehnter Transaktionen hoch – ein Ausdruck unserer Unterneh-menskultur, die auf sorgfältige Risikoauswahl und Konsens setzt.

Sobald eine Transaktion verbucht ist, wird sie vom jeweils zuständigen Relationship Manager und Kreditsachbearbeiter sowohl laufend als auch im Rahmen von Prüfprozessen und Stresstests überwacht. Falls notwendig, wird das Engagement auf die Early Warning List, die Closely Monitored List oder auf die Watch List gesetzt. Das kontinuierliche Risikomanagement wird durch eine strikte Call-Report-Disziplin unterstützt. Daneben überprüft die Leitung von Aviation Finance regelmäßig das gesamte Portfolio, um frühzeitig den konkreten Handlungsbedarf zu bestimmen.

Die Aviation-Plattform wurde so gestaltet, dass sie optimal auf einen Abschwung vorbereitet ist und jede Art von Stress-Szenarien im Kreditportfolio – einschließlich Restrukturierungen oder Zwangsvollstreckungen von Flugzeugen – bewältigen kann. Die Managementqualität für solche Problemtransaktionen wird erheblich durch das Aviation Special Projects-Team gestärkt: Es übernimmt in diesen Fällen die Federführung und erarbeitet gemeinsam mit Aviation Credit mögliche Lösungswege für Abwicklungsengagements. Bei Bedarf kann das Team AAM und/oder TES als Asset Manager für Flugzeuge oder Triebwerke heranziehen.

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Aviation Finance

Ende 2012 verwaltete AAM im Rahmen von Leasingmanagement- bzw. Vermarktungsverträgen ein Portfolio von 94 Flugzeugen (2011: 65) für Dritte. Damit gehört das Team auch weiterhin zu den wichtigsten Asset Management-Anbietern der Branche.

Unter der Führung des Tokioter Teams konzentriert sich die DVB seit einiger Zeit darauf, ihre Geschäftstätigkeit und Aktivitäten im wichtigen japanischen Luftverkehrsmarkt weiter voranzu-bringen. Dieser Fokus und unsere lokale Präsenz trugen in den letzten Jahren mehrfach Früchte – und auch 2012 war dies der Fall. In der ganzen Aviation-Plattform schlossen wir im Jahres-verlauf neben dem bereits erwähnten Japanese Operating Lease für Turkish Airlines weitere JOL-Finanzierungen ab, unter anderem mit renommierten Adressen wie British Airways, KLM und Ryanair. Insbesondere aber spielte unser Team in Tokio eine zentrale Rolle bei der reibungslosen Integration unserer neuen Miteigner bei TES (der Development Bank of Japan, Inc., und der Mitsubishi Corporation). Wir freuen uns darauf, mit diesen Partnern langfristige Beziehungen aufzubauen.

Die DVB ist entschlossen, ihre Leistungskraft und Ressourcen auch künftig weiter auszubauen. Wir gehen davon aus, dass sich dieser Ansatz – als Kernstück unseres zyklusneutralen Geschäfts-modells – auch im kommenden Geschäftsjahr auszahlen wird.

Aviation Finance – Prognose für die wesentlichen Luftverkehrssegmente 2013

Die Weltwirtschaft zeigte zuletzt Anzeichen einer leichten Erholung, der kommerzielle Luftverkehr hat somit gute Chancen, den 2012 begonnenen Wachstumskurs fortzusetzen. Wie in der Vergangenheit bleibt die Branche jedoch anfällig für potenziell stark negative, häufig unvorhersehbare Ereignisse weltweit. So hatten Fluggesellschaften allein in der jüngeren Vergangenheit unter den Auswirkungen von Naturkatastrophen, makroökono-mischen Erschütterungen, (drohenden) Epidemien, politischen Unruhen und Terroranschlägen zu leiden. Ferner hängen die Ergebnisse der Airlines stark von der Lage in den verschiedenen Weltregionen ab, weshalb ihre Wachstumsaussichten beispiels-weise im Nahen Osten besser sind als in Westeuropa. Die IATA erwartet für 2013 bei den weltweit verkauften Frachttonnenkilo-metern einen etwas stärkeren Anstieg von 3,7 % (gegenüber 3,2 % im Berichtsjahr). Damit könnte das Verkehrswachstum den Kapazitätszuwachs (3,4 %) leicht übersteigen. Die Fluggesell-schaften im Nahen Osten werden bei den Zuwachsraten erneut die Spitzenposition einnehmen: Gemessen an verkauften Fracht-tonnenkilometern dürften sie um etwa 12,3 % zulegen, damit würden sie fast doppelt so schnell wachsen wie die zweit-stärkste Region Lateinamerika. Der asiatisch-pazifische Raum und Afrika werden voraussichtlich um 4,4 % bzw. 6,2 % zulegen. Europa dürfte schätzungsweise einen Zuwachs von 2,2 % errei-chen, während Nordamerika nahezu stagnieren wird (0,4 %).

Was die Nettoergebnisse betrifft, so ist 2013 für die Luftfahrt-branche weltweit ein Anstieg auf 8,4 Mrd USD zu erwarten (2012: 6,7 Mrd USD). Die Region Nordamerika könnte alle anderen Regionen übertreffen und 2013 Erträge von insgesamt 3,4 Mrd USD erwirtschaften, dicht gefolgt vom asiatisch-pazi-fischen Raum mit 3,2 Mrd USD. Für den Nahen Osten und Latein-amerika wird mit Erträgen von 1,1 Mrd USD bzw. 0,7 Mrd USD gerechnet. Europa und Afrika hingegen können zufrieden sein, wenn sie die Gewinnschwelle erreichen. Die Finanzergebnisse der Fluggesellschaften hängen maßgeblich von der Entwicklung der Treibstoffpreise ab und diese waren in den vergangenen zwei Jahren vergleichsweise hoch. Allerdings scheinen die Fluggesellschaften heute besser damit umgehen zu können – beispielsweise, indem sie den Ladefaktor je Flug maximieren und dies offenbar mit zunehmendem Erfolg.

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deutlicher Kostensteigerungen – ausschließlich als Premium-produkt anbieten kann. Airbus' eigener „Dreamliner“ A350XWB, wird voraussichtlich noch 2013 seinen Jungfernflug antreten. Sollte es gelingen, dieses ebenfalls hochkomplexe Flugzeug nach Zeitplan fertigzustellen, hätte Airbus Großes geleistet.

Im Segment der Langstreckenflugzeuge bleibt die Boeing 777-300ER unterhalb der A380 und Boeing 747 konkurrenzlos. Während die Markteinführung einer „einfach verlängerten“ Boeing 787-10X als Antwort auf den A330-300 unmittelbar bevorzustehen scheint, bleibt die Boeing 777X auf absehbare Zeit ein Zukunftsprojekt, um den Absatz der 777-300ER nicht zu gefährden. Unserer Ansicht nach bleibt fraglich, ob die Maschinen vom Typ Airbus A380 und Boeing 747-8 im Jahr 2013 nennens-werte Absatzzahlen erreichen.

Für Bombardier wird 2013 ein ereignisreiches Jahr, denn der Erstflug der neuen C-Serie steht bevor, die für das Unternehmen von entscheidender Bedeutung ist. Zwar wurde für die C-Serie bereits ein ordentliches Absatzvolumen erreicht, doch fehlen noch einige größere Aufträge. Für Embraer besteht nach einem vielversprechenden Jahresauftakt 2013 die größte Herausforde-rung nach wie vor darin, seine „alten“ E-Jets zu verkaufen. Die Kunden des Unternehmens könnten ihre Aufmerksamkeit der zweiten Generation dieser Maschinen zuwenden, die ab 2018 auf den Markt kommen soll.

Im Markt für gebrauchte Flugzeuge erwartet die DVB nach wie vor eine schwierige Lage – ungeachtet der optimistischen äußerungen einiger Leasinggesellschaften. Der sogenannte „Last-off-the-line“-Effekt (der besagt, dass die letzten Modelle einer Generation stärker an Wert verlieren) könnte sich bei unter-schiedlichen Flugzeugtypen bemerkbar machen, was zu stärker abfallenden Wertentwicklungskurven führen könnte. Erst der Ein-satz einer neuen Flugzeuggeneration wird diese Situation nach-haltig heilen können. Vor dem Hintergrund der hohen Treibstoff-preise könnten kleinere Flugzeugtypen wie die Boeing 737-700 oder der Airbus A319 nur mit Schwierigkeiten Abnehmer finden, während die Nachfrage zu den größeren 737-800 und -900ER bzw. A320 und A321 tendiert.

Für (fast) neue Flugzeuge scheinen Finanzierungen weniger problematisch. Allerdings dürften manche Fluggesellschaften die höheren Kosten für ECA-Finanzierungen – wie im neuen Aircraft Sector Understanding ausgehandelt – schmerzhaft spüren. Von den Kapitalmärkten erwarten wir eine Reihe von Produktinnova-tionen, die bestimmten Fluggesellschaften helfen könnten, ihren Marktanteil zu steigern. Da Eigenkapitalgeber offenbar das Flugzeugleasing als attraktive Investitionsmöglichkeit für sich entdeckt haben, rechnen wir zumindest für die etablierten Leasing-gesellschaften nicht mit einem Mangel an Leasinggelegenheiten. Auf dem Markt für Gebrauchtflugzeuge wird das Angebot an Fremdkapitalfinanzierungen knapp bleiben, was per se bereits auf die Flugzeugwerte und Leasingraten drückt.

Zusätzlich setzen immer mehr Fluggesellschaften weitere Inst-rumente der Renditeoptimierung ein. Dabei ist eine weitere Auf-spaltung in zwei grundlegende Geschäftsmodelle zu beobachten. Auf der einen Seite stehen auf Kurzstrecken spezialisierte Flug-gesellschaften: Sie setzen zunehmend das um, was die Low-Cost-Anbieter erfolgreich vormachen, wie etwa das Anbieten von Einzelleistungen statt ganzer Pakete. Denn während die Preis-elastizität bei Tickets hoch ist, stört es die Passagiere offenbar kaum, wenn Zuschläge für Übergepäck oder den Service an Bord erhoben werden. Auf der anderen Seite des Spektrums stehen Fluggesellschaften, insbesondere aus dem Nahen Osten, die durch Angebote von Premiumprodukten im Langstrecken bereich Marktanteile erobern. Damit laufen die traditionellen Flugge-sellschaften (aus Europa) Gefahr, zwischen diesen beiden spezi-alisierten Geschäftsmodellen im Wettbewerb aufgerieben zu werden.

Im Markt für Luftfrachtverkehr gibt es wenig Grund für Optimis-mus, denn Zeichen für eine baldige Verbesserung der Lage sind derzeit nicht auszumachen. Es spricht einiges dafür, dass die derzeitigen Probleme nur teilweise auf zyklische Schwankungen zurückgehen, zum Teil aber auch struktureller Natur sind.

Der Markt für kommerzielle Verkehrsflugzeuge dürfte nach unserer Einschätzung stabil bleiben, wobei der hohe Auftrags-bestand für eher rückläufige Neubestellungen sprechen könnte. Im Single-Aisle-Segment sind die aktuellen Generationen von Airbus A320 und Boeing 737 nahezu ausverkauft, dennoch sollten beide Hersteller ihre Lieferstrukturen weiterhin genau im Blick behalten für den Fall, dass Fluggesellschaften die Auslieferungen verzögern oder ihre Bestellungen zurückziehen. Der Auftrags-bestand beim Airbus A320neo und Boeing 737 MAX ist ebenfalls erheblich. Die Produktionslinien sind für die kommenden Jahre ausgelastet, wobei für strategische Bestellungen fast immer Kapazitäten verfügbar gemacht werden können. Da die Erstflüge der beiden Maschinen noch nicht für 2013 zu erwarten sind, wird sich die Branche vorerst in Geduld üben müssen. Ob die ver-sprochenen Effizienzsteigerungen und der geringere Wartungs-aufwand durch höhere Ausfallsicherheit tatsächlich realisiert werden können, wird sich zu gegebener Zeit zeigen. Während also die technologischen Risiken unverändert bestehen, scheinen die Marktrisiken der beiden neuen Maschinen begrenzt.

Im Widebody-Segment hängt viel davon ab, inwieweit es Boeing gelingen wird, aus dem Dreamliner ein verlässliches, einwand-frei funktionierendes Produktionsmittel für die Airlines zu machen. Im unwahrscheinlichen Fall, dass die gegenwärtigen Probleme auch längerfristig fortbestehen, wird insbesondere der A330 davon profitieren. Interessanterweise ist Airbus mittlerweile durchaus in der Lage, den Airlines mit dem äußerst fähigen und ausgereiften A330-300 eine echte Alternative zu der hochent-wickelten, aber störanfälligen 787 anzubieten. Davon abgesehen wird Airbus seine ausgereifte Maschine zu einem sehr wettbe-werbsfähigen Preis anbieten, während Boeing die 787 – aufgrund

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Aviation Finance – Portfolioprognose 2013

Die DVB gehört nach wie vor zu den wenigen kontinuierlich aktiven Anbietern in der globalen Flugzeugfinanzierung. Viele europäische Banken haben immer noch mit den Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise und dem erhöhten Liquiditäts-druck beim US-Dollar zu kämpfen. Viele unserer traditionellen Wettbewerber haben sich daher aus dem Markt zurückgezogen oder spielen zumindest keine führende Rolle mehr. Vor diesem Hintergrund war bei einigen neuen, weniger erfahrenen Instituten ein wachsendes Interesse an der Flugzeugfinanzierung zu beob-achten. Insbesondere japanische Banken, aber auch Institute aus Asien und Australien entdecken die Flugzeugfinanzierung als interessantes Geschäftsfeld, von dem sie sich ein günstigeres Risiko-/Ertragsverhältnis versprechen. Allerdings werden diese Neueinsteiger eher zu sicheren Engagements tendieren. Als Folge dürfte sich der Wettbewerbsdruck bei Preisen und anderen Konditionen auf bestimmte Kunden und Verkehrsmittel beschrän-ken, die größtenteils nicht dem Kerngeschäft der DVB zuzurechnen sind. Damit wird der Wettbewerb in einigen Segmenten unseres Structured Asset Financing-Geschäfts relativ beschränkt bleiben.

Grundsätzlich rechnen wir zwar nicht mit einer Liquiditätsver-knappung bei der Finanzierung von Flugzeug-Neuauslieferungen, jedoch erwarten wir eine gewisse Umverteilung. Da die Kosten für ECA-unterstützte Kredite deutlich angestiegen sind, dürften Kreditnehmer zunehmend kommerzielle Kreditangebote in Betracht ziehen. Konkret heißt dies, dass US-Fluggesellschaften und „öffentliche Leasinggesellschaften“ aufgrund des fortge-setzten Interesses der US-Kapitalmärkte mit einem weiterhin massiven Liquiditätsangebot rechnen können. Anhaltende Finanzierungsschwierigkeiten sind jedoch bei gebrauchtem Flug-gerät zu erwarten – vor allem angesichts des inzwischen deutlich sichtbaren Überangebots auf dem Narrowbody-Markt, das sich bereits in „weichen“ Wertansätzen und Leasingraten für gebrauchte Flugzeuge niederschlägt. Wir betrachten die gegen-wärtige Situation als Chance für die DVB, da Präsenz auf dem Secondhand-Markt (und dessen Bewertung) zu den Kernkompe-tenzen und wesentlichen Stärken von Aviation Finance gehört.

Unverändert erlebt die DVB eine gesunde Nachfrage nach Risiko-kapital und ihren Dienstleistungen. Auch im laufenden Jahr wird Aviation Finance seinen Ressourceneinsatz sorgsam planen müssen. Für die Fortsetzung des Erfolgskurses wird es auf die richtigen Entscheidungen ankommen – insbesondere, was die Auswahl von Transaktionen und die Allokation von Risikoaktiva angeht. Hier zahlt sich aus, dass Aviation Finance ein Experten-team mit umfangreicher Erfahrung und unterschiedlichem fach-lichem Hintergrund aufgebaut hat – kurz: ein Team, das mehr als die erforderlichen Fähigkeiten mitbringt, um die richtigen Ent-scheidungen sicherzustellen und die geforderte Performance zu schaffen.

Schon seit Längerem weisen wir darauf hin, dass ein unsicherer Markt auch besondere Chancen für einen Spezialisten wie uns bietet. Die hervorragenden Ergebnisse der vergangenen Jahre sprechen für sich. Mit unserer stark Objekt-orientierten Geschäfts-strategie – so unsere Überzeugung – sind wir für die Unterstüt-zung unserer Luftverkehrskunden besser positioniert als die meisten Wettbewerber. Im Jahr 2013 und darüber hinaus wird die Bank weiterhin für Neugeschäft offen bleiben, dabei aber ihre gründliche Kenntnis der jeweiligen Transportmittel gezielt nutzen, um typische verborgene Transaktionsrisiken auszu-schließen. Unsere zyklusneutrale Strategie und das systematische Abwägen zwischen Wirtschaftlichkeitsüberlegungen und dem Anspruch,einPortfoliovonhoherQualitätzugewährleisten–das sind die Komponenten, die auch künftig den Erfolg von Aviation Finance sicherstellen werden.

Wie erwähnt, sind Kapital und Dienstleistungen der Bank zurzeit sehr gefragt. Wir fürchten den Wettbewerb nicht, sondern profi-tieren sogar davon: Die Marktabdeckung der DVB, ihre starken Kundenbeziehungen und ihre Erfolgsbilanz stimmen uns überaus zuversichtlich, dass wir auch weiterhin die Dynamik aufrechter-halten können, mit der wir das Aviation Finance-Portfolio in den letzten sieben Jahren mehr als verdoppeln konnten. So erwartet Aviation Finance im Structured Asset Financing für 2013 ein weiteres Portfoliowachstum. Dabei werden wir darauf achten, dieQualitätdesKreditgeschäftsbeizubehaltenunddasRisiko-/ Ertragsverhältnis nicht zu gefährden. Die durchschnittliche Neugeschäftsmarge wird sich voraussichtlich stabilisieren, möglicherweise auch leicht nachlassen, wobei wir davon aus-gehen, dass die jüngst erzielten Verbesserungen der Liquiditäts-kosten erhalten bleiben. Ferner sind wir überzeugt, dass sich unsere Aviation Finance-Dienstleistungen auch weiterhin einer steigenden Nachfrage erfreuen werden, insbesondere nach Beratung und Asset Management. Unsere gute Reputation auf diesen Gebieten gilt gleichermaßen in allen Segmenten unseres Kernmarkts: bei Flug- und Leasinggesellschaften sowie Investoren.

Aviation Finance

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DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Land Transport Finance

Bahnfracht – Europa

Laut dem Internationalen Eisenbahnverband UIC verringerte sich die Kilometerleistung im Schienengüterverkehr in der Euro-päischen Union (EU) im ersten Halbjahr 2012 um 5,0 %, vergleichen mit dem Vorjahreszeitraum – und dies nach zwei Jahren der Erholung. Gleichzeitig fielen die Tonnenkilometer nach vorläufigen Angaben um 7,0 %. Laut der Community of European Railway and Infrastructure Companies (CER) lag das Volumen im Schienen-güterverkehr zum 30. Juni 2012 immer noch 18,5 % unter dem Vorkrisenniveau, wobei CER-Mitglieder 85 % des Gesamtvolumens abdecken.

Vielen Bahnfrachtunternehmen machte das schwierige konjunk-turelle Umfeld zu schaffen und eine wirkliche Marktkonsolidierung lässt bislang auf sich warten. Als Folge mussten sechs kleinere private Bahnfrachtunternehmen Insolvenz anmelden, drei weitere wurden durch einen Eigentümerwechsel gerettet. In Bulgarien und Griechenland sind die etablierten Anbieter seit Längerem in Schwierigkeiten und suchen einen Käufer. Spanien plant, seine Bahnfrachtgesellschaft Zug um Zug zu verkaufen, Portugal und Belgien streben jeweils eine vollumfängliche Veräußerung an. Die Regierungen von Albanien, Kroatien, der Tschechischen Republik, Estland, Montenegro, Polen, Rumänien und der Slowakei sind auf der Suche nach möglichen strategischen Investoren für ihre nationalen Bahnfrachtunternehmen, da die Restrukturie-rungen nicht die erhofften finanziellen Vorteile erbrachten. Die größten europäischen Anbieter verhielten sich 2012 vergleichs-weise ruhig und auch die französische Fret SNCF arbeitet längst noch nicht profitabel. Dennoch übernahm eine Tochtergesellschaft des Unternehmens einen Anteil an einem kleinen, aber wichtigen deutschen Rangierdienstleister. Die in Luxemburg ansässige CFL Cargo baute ihre geografische Basis weiter aus und erwarb eine Mehrheitsbeteiligung an einer kleinen Privatbahn in Schweden. Die beiden öffentlichen regionalen Unternehmen Häfen und Güterverkehr Köln sowie Neuss-Düsseldorfer Häfen schlossen sich zu einem Joint Venture namens RheinCargo zusammen. Der französische Kurzstreckenanbieter Régiorail übernahm 60 % der Compagnie Ferroviaire Régional (ebenfalls ein Kurzstreckenan-bieter) und bildete ein Joint Venture mit der US-amerikanischen Railroad Development Corporation. (Deren Eigentümer, Henry Posner III, möchte in Frankreich die erheblichen Volumeneinbußen der letzten Jahre wettmachen und hat überdies auch in Deutsch-land mit dem Hamburg-Köln-Express eine neue Personenver-kehrsgesellschaft auf den Weg gebracht.) Im Leasinggeschäft

Unser Bereich Land Transport Finance war auch 2012 wieder kontinuierlich in allen Zielmärkten aktiv und erwirtschaftete erneut ein Rekordergebnis. Bei mehre-ren Transaktionen war unsere Teilnahme von zentraler Bedeutung, da wir dank unserer Branchenkenntnis in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten eine solide Brücke zwischen der Finanzierungsseite und dem Markt bauen können. Wir sehen diese Erfolge weiterhin als Zeichen dafür, dass der Markt unsere Spezialisierung und Fokussierung wahrnimmt und wertschätzt.

Land Transport Finance – Marktanalyse

Volatile Märkte sind zur Normalität geworden. Dieser Ent-wicklung konnte sich auch der Landgüterverkehr in Europa und Nordamerika 2012 nicht entziehen. Auch unterjährig zeigten sich Schwankungen in der Performance. Einerseits entwickelten sich der Intermodal-, Schienenpersonen- und Straßenverkehr in Nord-amerika dabei positiv. Andererseits war die Lage im (gesamten) europäischen Transportmarkt sowie in Nordamerika im Bereich Waggonladungen eher angespannt. An das Vorkrisenniveau konnten lediglich der Straßenverkehr und das Langstrecken-geschäft im nordamerikanischen Schienenpersonenverkehr anknüpfen. Australien setzte seinen Wachstumskurs fort und erreichte neue Spitzenwerte. Normalerweise gehen die oben beschriebenen Marktentwicklungen mit Anpassungen bei Leasing-raten und den Preisen für gebrauchtes Material einher. Wegen der alternden Güterwaggonflotte in Europa und einer steigenden Transportnachfrage in Nordamerika, ergab sich im Berichtsjahr jedoch ein uneinheitliches Bild.

Die im Kapitel „Land Transport Finance – Marktanalyse“ (Seite 78 – 82) angegebenen statistischen Daten sind vor-läufiger Natur. Die zugrunde liegenden Quellen verändernsich branchenbedingt ständig, weshalb die hier angegebenen Vorjahreswerte von den im Geschäftsbericht 2011 berich-teten Daten abweichen können.

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DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E KON Z E R NL AGE BE R IC H T KON Z E RN A B SCHLUS S

Land Transport Finance

übernahm der strategische Investor Macquarie European Rail Ltd, eine Tochtergesellschaft von Macquarie Bank Ltd, das Fahrzeug-leasinggeschäft von der Lloyd’s Banking Group. Die verhältnis-mäßig kleine deutsche Leasinggesellschaft für Güterwaggons ODIN Logistics AG sowie die Gmeinder Lokomotivenfabrik GmbH, ein Hersteller und Leasinggeber von Lokomotiven, mussten Insolvenz anmelden. Bisher gelang nur dem letztgenannten Unter-nehmen ein Neuanfang unter dem Dach eines anderen Herstellers, nun unter dem Namen Gmeinder Lokomotiven GmbH. Vier neue und noch kleine Leasinggesellschaften für Lokomotiven nahmen 2012 ihre Geschäftstätigkeit auf. Bei den Herstellern ergab sich darüber hinaus folgende Entwicklung: Astra Rail Industries SRL, im Eigentum des deutschen Privatanlegers Thomas Manns, über-nahm die Produktionsanlagen für Güterwaggons von Romvag, Astra Vagoane Marfa und Meva (alle in Rumänien) von der insolventen International Railway Systems, dem ehemals größten europäischen Güterwaggonhersteller. Die staatseigene russische OAO Uralvagonzavod bekundete Interesse an einer Übernahme der zwei französischen Produktionsstandorte für Güterwaggons von ABRF Industries. Der indische Güterwaggonhersteller Titagarh Wagons Ltd wurde mit Übernahme der letzten 10 % alleiniger Eigentümer der französischen AFR Titagarh. Auf dem Hersteller-markt für Lokomotiven stehen die beiden größten Hersteller von Diesellokomotiven in Europa (Vossloh und Voith) zum Verkauf.

Angesichts der Rezession in Europa und des schrumpfenden Schienengüterverkehrs wurde bei spekulativen Bestellungen durchweg gesunde Zurückhaltung geübt. Die geplanten Neuaus-lieferungen von Normalspurgüterwagen gingen um 10,9 % auf 4.866 Einheiten zurück. Damit lagen sie immer noch um 60,4 % unter dem Spitzenwert 2008 und sogar um 68,7 % unter dem Ersatzbedarf, der sich auf Basis einer durchschnittlichen wirt-schaftlichen Lebensdauer von 40 Jahren errechnet. Auch die Neuauslieferungen von Lokomotiven blieben 2012 mit 318 Ein-heiten hinter den Erwartungen zurück (28,9 % weniger als 2011 und 56,3 % weniger als im Rekordjahr 2009). Nur 35 dieser Lokomotiven waren für Leasinggesellschaften bestimmt.

Bahnfracht – Nordamerika

Die Situation im US-Transportmarkt war 2012 von zwei Ent-wicklungen geprägt: Die Waggonladungen gingen wegen der geringeren Kohle- und Getreidetransporte zurück, der inter-modale Transport aber legte deutlich zu. Laut der Association of American Railroads (AAR) umfasste das Bahnfrachtvolumen

der 13 erfassten Gesellschaften aus den USA, Kanada und Mexiko insgesamt 19.440.940 Waggonladungen (–1,9 % gegen-über 2011) sowie 14.459.909 Auflieger und Container (+4,2 % gegenüber 2011). Gemessen in Tonnenmeilen sank die Gesamt-leistung des Schienengüterverkehrs in den USA um 1,5 % auf rund 1.703 Mrd. Dieser Wert liegt 4,2 % unterhalb des bisherigen Rekordniveaus aus dem Jahr 2008. In den USA nahmen die Waggonladungen um 3,1 % ab und blieben damit um 14,7 % unterhalb des Rekordniveaus von 2006. In jedem einzelnen Monat des Jahres 2012 hätten die Waggonladungen in den USA gegen-über dem Vorjahr zugelegt, wäre der Kohletransport nicht wegen des milden Klimas und dem Trend zu Erdgaskraftwerken um 10,8 % (auf nur 41 % aller US-Waggonladungen) geschrumpft. Dabei stellen jedoch die boomende US-Erdgasförderung im sogenannten Shale-Fracking-Verfahren und die Ölsandgewinnung in Kanada eine Vielzahl neuer Geschäftsmöglichkeiten in Aussicht, so etwa den Schienentransport von Sand, Chemikalien, Gas, Öl, oder Leitungsmaterial.

Der Intermodalverkehr in den USA insgesamt (Container und Auflieger) lag 2012 nur knapp 0,1 % unter dem Spitzenwert des Jahres 2006 – und dies, obgleich das Containervolumen des US-Schienenverkehrs ein neues Rekordniveau erreichte. Die durchschnittliche Transportgeschwindigkeit im US-Schienen-verkehr nahm zu, während die Verladezeiten in den Terminals zurückgingen – was auf einen geringeren Güterwaggon-Bedarf schließen lässt. Tatsächlich erhöhte sich die Zahl stillgelegter Güterwaggons laut AAR zwischen dem 1. Januar 2012 und dem 1. Januar 2013 von 273.390 auf 317.223; das entspricht 20,7 % der nordamerikanischen Güterwaggonflotte.

Laut Rail Theory Forecasts kamen im Berichtsjahr 58.904 neue Güterwaggons zur Auslieferung (+24,1 %). Des Weiteren wurden 835 Lokomotiven für den nordamerikanischen Markt hergestellt, 5,6 % mehr als 2011. 48 dieser Lokomotiven gingen an Leasing-gesellschaften. Fünf Eisenbahn-Mischkonzerne mit Kurzstrecken-geschäft begaben sich erneut auf Einkaufstour und erwarben insgesamt acht Kurzstrecken-Bahngesellschaften in den USA. Der Mischkonzern Genesee & Wyoming Inc. erwarb RailAmerica Inc. mit ihren über 45 Eisenbahnen einschließlich Infrastruktur. Nur drei Eisenbahngesellschaften mussten restrukturiert werden, zwei davon wechselten dabei den Eigentümer. Im Hersteller-sektor wagte Electro-Motive Diesel (EMD), ein Lokomotiven-hersteller, erneut den Markteintritt bei Passagierlokomotiven. GE Transportation und Progress Rail Services produzierten nach

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DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Land Transport Finance

Ferner gab Downer EDI Ltd bekannt, dass es seine Lokomotiven-herstellung in Australien einstellen wird. Dies ist sehr bezeich-nend für den zunehmenden Trend unter australischen Anbietern, ihre Produktion ins Ausland zu verlagern. Das Unternehmen wird künftig alle Lokomotiven für den australischen Markt von seinem langjährigen Partner EMD an einem der neuen, kostengünstigen Standorte im Ausland herstellen lassen.

Am 1. Juli 2012 führte die australische Regierung die angekün-digten Steuern auf Kohlenstoffemissionen ein. Während das entsprechende Gesetz dem Güterkraftverkehr ein zweijähriges Moratorium gewährt, könnte es die australischen Bahngesell-schaften laut ARA mit jährlichen Kosten von 110 Mio AUD belasten. Im Bundesstaat Western Australia errichtete CBH Group die erste Rollmaterialflotte für Getreidetransporte seit über 30 Jahren. Daraufhin gaben die Behörden des Bundesstaats bekannt, dass die Tier-3-Bahnlinien für Getreidetransporte, die eigentlich zum 31. Oktober 2012 geschlossen werde sollten, ein weiteres Jahr geöffnet bleiben.

Eine Weltneuheit steht der Bahnfracht in der australischen Region Pilbara bevor: Rio Tinto will dort mit 518 Mio USD ein voll automatisiertes Fernverkehrsschienennetz errichten. Der erste unbemannte Zug soll bereits 2014 den Betrieb aufnehmen. Die Züge des Unternehmens zählen zu den längsten und schwersten der Welt.

Schienenpersonenverkehr – Europa

Laut dem internationalen Eisenbahnverband UIC gingen im ersten Halbjahr 2012 in der EU die Eisenbahn-Personenkilometer um 1,7 % zurück, die Passagierkilometer nach vorläufigen Angaben um 0,9 % (jeweils verglichen mit dem Vorjahreszeitraum). Erneut kamen weitere Open-Access-Eisenbahngesellschaften in den Markt, allerdings mussten zwei deutsche Gesellschaften wegen

eigenen Angaben die erste Tier-4-Diesellokomotive für den Streckenbetrieb. Weitere Einheiten sind bei anderen Herstellern zur Auslieferung geplant. Die Zertifizierung über die Einhaltung der Tier-4-Norm steht allerdings noch aus. Für neu gebaute Lokomotiven gelten die strengeren Abgaswerte nach dieser Norm ab 2015.

Bahnfracht – Australien

Nach Angaben von Australiens größtem Infrastrukturbetreiber Australian Rail Track Corporation (ARTC) ist im Geschäftsjahr 2011/2012 das Aufkommen an Brutto-Tonnenkilometern im über-regionalen Schienennetz im Jahresvergleich um 13 % gestiegen. Zum Stichtag 30. Juni 2012 war ein Stand von 62,3 Mrd Brutto-Tonnenkilometer erreicht. Die Getreidetransporte nahmen um 31 %, die Stahltransporte um 5,2 % zu. Auf dem Schienennetz zur Kohlebeförderung, das ARTC im Hunter Valley (Neusüdwales) betreibt, wurden 11 % mehr Kohle zum Hafen von Newcastle befördert.

2012 wurden 5.808 Güterwaggons hergestellt (11,9 % weniger als im Rekordjahr 2011), von denen die meisten zum Transport von Kohle oder Eisenerz bestimmt waren. Im gleichen Zeitraum wurden 217 Lokomotiven produziert, ein Zuwachs von 64,4 % gegenüber 2011. Die in den USA ansässige National Railway Equipment Co. brachte zwei neue Lokomotiven auf den austra-lischen Markt. SCT Logistics nahm zehn Diesellokomotiven aus der Produktion von China Southern Rail (CSR) in Besitz – die ersten Streckendiesellokomotiven auf dem australischen Markt, die nicht mit amerikanischen Motoren ausgestattet sind. Im Anschluss daran wurden zwei ebenfalls von CSR hergestellte Lokomotiven an den Güterwaggonhersteller Bradken ausgeliefert, der diese für sein neu gegründetes Leasinggeschäft nutzt, zwei weitere Einheiten für dieses Unternehmen sind bei CSR im Bau.

100.000

80.000

60.000

40.000

20.000

0

46.292

2004

67.202

2005

77.000

2006

63.156

2007

60.000

2008

21.150

2009

16.600

2010

47.465

2011

58.904

2012

42.000

2013f*

Auslieferungen von US-Güterwaggons

Anzahl

*2013erWertegeschätzt Quelle:RailTheoryForecasts(Januar2013)

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DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E KON Z E R NL AGE BE R IC H T KON Z E RN A B SCHLUS S

Land Transport Finance

Schienenpersonenverkehr – Nordamerika

Nach Angaben der American Public Transportation Association (APTA) nahmen die Fahrgastzahlen insgesamt nach dem Anstieg im Vorjahr erneut zu. Zwischen Januar und September 2012 erhöhten sich die Fahrgastzahlen bei U-Bahnen um 3,6 %, bei Stadt- und Straßenbahnen um 4,2 % und bei Nahverkehrszügen um 2,4 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Amtrak beförderte im Geschäftsjahr 2012 (bis 30. September 2012) insgesamt 31,2 Mio Fahrgäste (3,5 % mehr als im Vorjahr) und damit mehr denn je zuvor seit Gründung des Unternehmens 1971. Im Berichts-jahr konnten in Nordamerika 852 Triebzüge und Waggons (ein-schließlich U-Bahnen) ausgeliefert werden, das entspricht einem Zuwachs von 59,3 % gegenüber 2011.

Straßengüterverkehr – Europa

Nach Angaben der International Road Transport Union ging der Straßengüterverkehr in der Europäischen Union 2012 um 0,5 % auf 13.478,1 Mio Tonnen zurück. Dieser Stand liegt 21,4 % unter dem Rekordniveau von 2007. Die EU-weite Nachfrage nach neuen Nutzfahrzeugen sank laut der European Automobile Manu-facturers’ Association (ACEA) um 9,1 % auf 285.809 schwerere und längere Schwerlastwagen. Den Markt für neue Schwerlast-auflieger sieht das Beratungsunternehmen CLEAR für 2012 in Westeuropa als leicht rückläufig, für Osteuropa erwartet es sogar eine Schrumpfung um 11 %, nach einem Wachstum von 58 % im Vorjahr. Im Leasinggeschäft blieb Ryder Europe auf Expansions-kurs: Das Tochterunternehmen der US-amerikanischen Ryder System, Inc. übernahm die britische Leasinggesellschaft Euroway Group Ltd mit 1.400 Schwerlastwagen. Von den Lkw-Herstellern kündigten mehrere an, aufgrund der rückläufigen Nachfrage restrukturieren zu müssen.

Ablaufs ihrer Aufträge den Betrieb einstellen. Eine italienische Open-Access-Gesellschaft und ein deutsches Unternehmen konnten erfolgreich unter neuen Eigentümern restrukturiert werden. Eine kleine tschechische Eisenbahngesellschaft musste den Betrieb einstellen, allerdings übernahm eine neu gegründete Gesellschaft Teile davon. Der niederländische Konzessionär für Hochgeschwindigkeitsstrecken, High Speed Alliance B.V. (95 % NS Highspeed und 5 % KLM) musste durch staatliche Hilfsmaß-nahmen vor dem Aus gerettet werden, noch bevor auch nur einer seiner störungsanfälligen Hochgeschwindigkeitszüge den Betrieb aufnehmen konnte. In Großbritannien ließen Fehler des Verkehrsministeriums das Ausschreibungsverfahren für eine Lizenz der West Coast Main Line scheitern. Alle laufenden Aus-schreibungen wurden abgebrochen. In Frankreich konnte die SNCF ihren Anteil an dem international tätigen Unternehmen Keolis auf 70 % aufstocken. Dieses übernahm daraufhin sämtliche Anteile an Syntus, das aufgrund eingebüßter Aufträge in den Niederlanden Rückschläge erlitten hatte. Die ebenfalls in Frank-reich ansässige Veolia Environnement verkaufte ein 10%-Paket ihres 50%-Anteils an der Veolia Transdev an den anderen Anteilinhaber, Caisse des Dépôts.

Nach wie vor litt die gesamte Herstellerindustrie unter verspäte-ten Rollmateriallieferungen, bedingt durch äußerst langwierige Zertifizierungsprozesse. Als Folge konnten 2012 nur 721 Normal-spur-Triebzüge (ohne Hochgeschwindigkeitszüge) ausgeliefert werden, verglichen mit 829 Einheiten im Jahr 2011 (–13,0 %). Von den 2012 bestellten Triebzügen kamen bemerkenswerte 40,0 % nicht von staatlichen Betreibern, sondern von anderen Marktteilnehmern wie Leasinggesellschaften, öffentlichen Ver-kehrsbetrieben, die ihre Aufträge grundsätzlich ausschreiben, oder von Eisenbahnen in Privatbesitz. Insgesamt wurden 478 Normalspurwaggons ausgeliefert (+32,0 %), jedoch gingen diese fast ausschließlich an die nicht-staatlichen Betreiber.

Neuzulassungen von Nutzfahrzeugen in der EU (> 3,5 Tonnen) Anzahl

500.000

400.000

300.000

200.000

100.000

0

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012*

Westeuropa NeueEU-Mitglieder Quelle:ACEA(Januar2012)*2012er Werte vorläufig

18.410

349.970

26.300

371.010

26.300

360.490

41.211

403.268

56.367

410.532

66.728

409.783

25.219

257.205

29.932

249.246

46.830

299.252

44.699

273.191

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82

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Land Transport Finance

Land Transport Finance – Strategische Positionierung

Unsere international einzigartige Land Transport-Plattform ist eine solide Basis für unsere führende Marktposition. Unser Geschäftsmodell umfasst Research-, Beratungs- und Finanzie-rungsaktivitäten an den internationalen Transportmärkten. Hierzu zählen Europa, Nordamerika und Australien. Mit unserem Land Transport Finance-Team agieren wir kompetent und flexibel in diesen Regionen. Auch 2012 gehörten wir zu den wenigen Financiers, die den Marktteilnehmern konstant zur Verfügung standen. Das hat sich für unsere Kunden und für die Bank als sehr positiv erwiesen.

Strategisch ist unser Transport Finance-Geschäft eindeutig auf-gestellt. Wir fokussieren uns auf unsere Stärken und verlassen uns grundsätzlich auf die wesentlichen Objektfinanzierungsgrund-sätze. Folgende Aspekte resultieren aus unserem Geschäftsmodell und sind wichtige Erfolgsbausteine – sowohl einzeln als auch im Zusammenspiel miteinander:

Vor diesem Hintergrund, dank der engen Zusammenarbeit und des beständigen Dialogs mit unseren Kunden sowie des kontinuier-lichen Abschlusses effizienter Finanzierungsstrukturen, wurde das Land Transport Finance-Team 2012 von Global Transport Finance erneut als „Rail Finance Innovator“ ausgezeichnet.

Straßengüterverkehr – Nordamerika

Der von der American Trucking Association veröffentlichte, saisonbereinigte For-Hire Truck Tonnage Index, ein Indikator für die Frachtbeförderung der Mitgliedsunternehmen, legte 2012 um durchschnittlich 2,4 % pro Monat zu und übertraf damit den bisherigen Höchststand aus dem Jahr 2006 um 5,5 %. Nach Informationen von R. L. Polk & Co., einem Anbieter von Marketing-dienstleistungen und Marktdaten für den Automobilsektor, wur-den in den ersten neun Monaten des Berichtsjahres 407.904 neue Fahrzeuge in den Bruttogewichtsklassen (GVW) 3–8 in den USA zugelassen. Gegenüber dem Vorjahr war dies eine Zunahme um 18,6 %. Auf Fahrzeugvermieter und Leasinggesellschaften ent-fielen 21,0 % der Käufe, verglichen mit 17,6 % im Vorjahr. In Kanada konnte für die gleichen Fahrzeugklassen ein Wachstum von 16,0 % erzielt werden. Dort gab es im ersten Halbjahr 2012 mehr Neuzulassungen als je zuvor in einer Halbjahresperiode. Laut R. L. Polk & Co. stieg die Zahl der in den USA zugelassenen Nutzfahrzeuge zwischen Dezember 2011 und September 2012 leicht um 0,7 %, in Kanada um 6,8 %. In den ersten neun Monaten 2012 wechselten insgesamt 489.415 Nutzfahrzeuge in den USA ihren Besitzer, ein Rückgang von 24,7 % verglichen mit dem Rekordniveau von 2011. Dabei wurde der Mangel an gebrauchten Nutzfahrzeugen in gutem Zustand deutlich. Die Preise für gebrauchte Lkw entwickelten sich laut ACT Research positiv und zum Jahresende lagen Bestellungen für 232.664 Lkw der GVW-Klasse 8 vor (23,9 % mehr als im Vorjahr). Damit wurde seit 2007 zum zweiten Mal ein Rekordniveau erreicht. Nach Angaben von R. L. Polk & Co. wurden 162.277 neue Auflieger für den Schwerlastverkehr (ab einer Länge von 24 Fuß) in den ersten neun Monaten des Jahres 2012 angemeldet (+11,4 %). Der Trend unter Schifffahrtsunternehmen, ihre Chassis-Flotten an Leasing-gesellschaften zu veräußern, setzte sich auch 2012 fort.

Interne Faktoren Marktbezogene Faktoren

• flacheHierarchieinnerhalb

der DVB mit kurzen und direkten

Entscheidungswegen

• FlexibilitätundschnellesAgieren

an unseren Märkten

• konservativerRisikoansatz,

der uns entscheidend bei der

Bonitätsbeurteilung und der

Steuerung unserer Engagements

zu Gute kommt

• detaillierteundprofundeKenntnis

von Märkten, finanzierten

Transportmitteln, Kunden, Trends,

aktuellen und erwarteten Wert-

entwicklungen der Transportmittel

• durchgängige,verlässlicheTrans-

aktionsverantwortung des Land

Transport Finance-Teams für jedes

Geschäft

• unsereLeistungsbereitschaftund

Kreativität in der Transaktions-

gestaltung für unsere Kunden

• Kostendisziplinundsorgfältiges

Abwägen von Risiko- und Ertrags-

gesichtspunkten

• engeVerknüpfungmit

DVB Corporate Finance

und Advisory zur Optimierung

unseres Kundenangebotes

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DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E KON Z E R NL AGE BE R IC H T KON Z E RN A B SCHLUS S

Land Transport Finance

Wir begrüßen den zunehmenden Reifegrad unserer Märkte. Gleich-zeitig kennen wir die wachsende Zyklizität der Marktsegmente und können mittels unseres Researchs besser einschätzen, wo sich Geschäftschancen ergeben. Unsere klare Aufstellung im Objektfinanzierungsgeschäft und unsere zyklusneutrale Strategie haben in den vergangenen Jahren gute Ergebnisse erbracht. Die Kontinuität unseres Marktantritts hat sich ausgezahlt.

Wir sehen gute Chancen in unseren Märkten mit ihren einzelnen Herausforderungen. Wir fühlen uns für die Zukunft gewappnet, der wir mit Flexibilität und breitem Know-how begegnen werden. Dabei sind wir zuversichtlich, auch künftig einen herausge-hobenen Platz in den Land Transport Finance-Märkten besetzen zu können – mit Vorteilen für unsere Kunden, für unser Geschäfts-potenzial, für die Diversifikation unseres Portfolios, für unsere Risikostreuung und letztlich für unseren Ertrag.

Auch die Erweiterung unserer Geschäftstätigkeit auf die Region Australien hat sich als erfolgreich erwiesen. Damit sind wir in drei ausgereiften Märkten der Welt tätig. Dies wollen wir in den nächsten Jahren beibehalten, denn die zum Teil unterschiedliche Dynamik in diesen Regionen trägt zur weiteren Diversifizierung unseres Portfolios bei.

Unsere Relationship Manager in Frankfurt am Main und New York waren bei der Akquisition von Neugeschäft erfolgreich und begleiteten unsere Kunden im gesamten Jahresverlauf. Unver-ändert würdigten unsere Kunden und Finanzierungspartner unsere Spezialisierung auf Objektfinanzierung und begleitende Dienstleistungen wie zum Beispiel M&A Advisory, Research oder Kapitalmarktfinanzierungslösungen. Dabei zahlte sich unser Fokus sowohl in den Primär- als auch in den Sekundärmärkten aus. Unsere Kunden schätzen das Engagement aller Teammit-glieder in den Märkten, in denen wir tätig sind, was für uns ein echter Wettbewerbsvorteil ist. Die enge Kundenkommunikation ist nicht nur ein Schlüssel für den Abschluss großer Transaktionen, sondern auch für kleine, nicht weniger relevante Geschäfte. Unser Land Transport Research unterstützt bei jeder Kredit- und Risikoentscheidung sowohl in strategischer als auch in operativer Hinsicht, was immer wieder bedeutend für den Erfolg einer Transaktion ist. Bei wichtigen Projekten steht unser Research den Kunden auch direkt mit Marktanalysen zur Verfügung.

Ein zunehmend wichtig werdender Erfolgsbaustein ist die Zusam-menarbeit mit den DVB-internen eigenen Dienstleistungsteams, insbesondere mit DVB Corporate Finance. In allen Zielregionen überlegen wir, wie wir unsere Produktpalette und unsere Kunden-basis mit Beratungsgeschäft weiter strategiekonform ausbauen können. Mit neuen Ansätzen sind wir durch das Berichtsjahr gegangen und nehmen mehrere erfolgversprechende Projekte mit, die sich in den nächsten Jahren als Beispiele für das Neu-geschäft weiterentwickeln lassen. Unsere grundsätzliche Auf-stellung mit zwei Land Transport Finance-Teams in Frankfurt am Main und New York werden wir dabei weiterführen.

Der Leitgedanke jeder Entscheidung ist, unsere Kunden bei ihren bestehenden Geschäftsaktivitäten zu begleiten und sie bei ihrem Marktantritt in neuen Geschäftsfeldern zu unterstützen. Wir bleiben dabei den wesentlichen Grundsätzen der Objektfinanzie-rung treu und verändern unsere Strategie im Vergleich zu Wett-bewerbern nicht sprunghaft. Mit diesem Ansatz gelang dem Team ein besonders erfolgreiches Geschäftsjahr. In Konkurrenz-situationen mit anderen Banken und Finanzinstituten konnten wir den Wettbewerb regelmäßig mit Kompetenz und nicht über die Finanzierungskonditionen gewinnen.

Land Transport Finance – Mission Statement

Wir legen höchsten Wert auf unsere Kundenbeziehungen. Unser Ziel ist es, unsere Kundenbasis als führender Schienen-fahrzeug-Financier in unseren Kernregionen auszubauen. Dabei können wir auf einer breiten Grundlage aufsetzen – sie umfasst unsere

• einzigartigeMarktkenntnis,• Fokussierung,• kontinuierlicheLeistungsfähigkeit,Transaktionen

umzusetzen und • Flexibilität.

Auf dieser Basis schaffen wir Mehrwert durch

• BeratungunsererKundenbeiintelligentenObjekt-finanzierungen und

• ÜbernahmeangemessenerRisikopositionen,indemwirdie Zyklizität des jeweiligen Sektors nutzen.

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DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Land Transport Finance

Überlegungen ist die potenzielle Sekundärmarktverwertung der von uns finanzierten Fahrzeuge. Mit der Objektbesicherung versuchen wir politische Risiken aus unseren Transaktionen zu minimieren, was vor dem Hintergrund der anhaltenden Staats-schuldenkrisen in Europa und den USA ein strategisches Element unserer Arbeit ist.

Land Transport Finance akquirierte 2012 sowohl bei wichtigen Bestandskunden als auch bei neuen Zielkunden Geschäft in ihren Regionen. Bei großen Flottenfinanzierungen schätzten diverse Bankpartner unser Sektor-Know-how und unsere Risikoevaluie-rungskompetenz; nur durch unseren Beitrag konnten mehrere große Kreditgeschäfte abgeschlossen werden. Für großvolumige Transaktionen waren wir bei der Auswahl und Einbindung von Partnerbanken – zusammen mit unserem Financial Institutions-Team – sowie in der Übernahme von Agent-Rollen aktiv. Unsere Arbeit konzentrierte sich vor allem auf den Primärmarkt, jedoch konnten wir auch einen Kredit von einer Bank im Sekundärmarkt erwerben.

Advisory Services

Beratungsdienstleistungen waren 2012 ein wesentlicher Schlüssel zu unserem Erfolg, insbesondere weil sich in unseren Markt-segmenten strategische Möglichkeiten für Übernahmen ergaben und einige Kunden die Kombination von Kreditgeschäft und Kapitalmarktemission als attraktive Kombination ansahen. Insbe-sondere bei der Aufnahme von Fremdfinanzierungen, Restruktu-rierungen, Bilanzbereinigungen, Sale-and-Lease-Back-Strukturen sowie M&A-Projekten suchten die Kunden unseren Rat. Unsere wichtigsten Kunden bezogen uns in ihre Entscheidungsprozesse ein. Wir unterbreiteten dabei in mehreren Fällen konkrete Vor-schläge zur Veräußerung oder zur Akquisition von Fahrzeugflotten sowie zu strategischen Expansionsprojekten in Zusammenhang mit dem möglichen Erwerb von Unternehmen oder Rollmaterial-flotten. Dabei konnten wir ein Mandat für eine M&A-Transaktion gewinnen.

Sehr eng und zukunftsweisend war unsere Zusammenarbeit mit den Spezialistenteams von DVB Capital Markets und DVB Corporate Finance. Im Laufe des Jahres gelang eine sehr erfolgreiche Kapitalmarktemission. Weitere Angebote für ähnliche Transaktionen wurden mit Kunden diskutiert. Wir erwarten aus dieser Kooperation künftig mehr Geschäft.

Land Transport Finance – Produkte

Unbestreitbar spielen Objektfinanzierungen im Rahmen unseres Kernprodukts Structured Asset Financing die wichtigste Rolle im Geschäft von Land Transport Finance. Eine wachsende Bedeutung – und dies zeigte sich eindeutig in diesem Berichts-jahr – kommt insbesondere dem Beratungsgeschäft zu. Unsere beiden Teams in Frankfurt am Main und New York berieten wichtige Kunden

• beiderStrukturierungbzw.OptimierungihrerInvestitions-finanzierungen

• sowiezusammenmitdenKollegenvonAdvisory/ DVB Corporate Finance

– beim M&A-Geschäft zur regionalen Expansion bzw. bei der strategischen Übernahme von Flotten oder Ziel-gesellschaften und

– bei Kapitalmarktplatzierungen.

Wie stets stand unser Land Transport Research auch 2012 bank intern und extern mit detaillierten Markteinschätzungen zur Verfügung.

Structured Asset Financing

Zentrales Element unseres Objektfinanzierungsgeschäfts ist die Kreditvergabe, besichert durch rollendes Material, das zu Marktpreisen bewertet wird. In den Landtransport-Finanzierungs-märkten in Europa, Nordamerika und Australien umfassen unsere Marktaktivitäten die Güter- und Passagiersegmente im Schienen-verkehr. Hier bieten wir diverse Finanzierungsstrukturen an, darunter kurzfristige Fazilitäten wie zum Beispiel Überbrückungs-kredite oder komplexe, strukturierte mittel- bis langfristige Objektfinanzierungen, jeweils besichert mit der entsprechenden Fahrzeugflotte. Um den Kreditverlauf für den spezifischen Bedarf zu optimieren, gehen wir flexibel vor und wählen gezielt indivi-duelle Kreditstrukturen aus, arbeiten mit verlässlichen Partnern, die zur Wirtschaftlichkeit bzw. zu einzelnen Risikoelementen der Transaktion positiv beitragen können, und beziehen alternative Lösungsansätze ein, um ein Geschäft bestmöglich zu realisieren. In vielen Fällen werden wir auf die Übernahme von Restwert-risikenangesprochen,wofürwirgerneQuotierungenabgeben.Diverse Finanzierungen werden als Transaktionen ohne Rückgriffs-recht auf einen Sponsor abgeschlossen. Referenzpunkt all unserer

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Land Transport Finance

Asset & Market Research

Land Transport Research leistet sowohl einen entscheidenden Beitrag zur Transportmittelfinanzierung der Bank als auch zu den internen Entscheidungsprozessen. Das kontinuierlich hochwertige, unabhängige und direkt dem Vorsitzenden des Vorstands unter-stellte Research macht das Geschäftsmodell und die Marktposi-tion der DVB einzigartig und ist ein wesentliches strategisches Element unserer Objektfinanzierung.

Der Schwerpunkt des Researchs liegt unverändert auf der Analyse von Märkten und Technologien für Schienen- und Straßentrans-portfahrzeuge sowie auf der Erstellung von Wertanalysen für diese Transportmittel. Die Untersuchung fundamentaler Trends und aufsichtsrechtlicher Anforderungen kommt hinzu, soweit diese die Werte und Fungibilität der von uns finanzierten Trans-portmittel beeinflussen.

Für interne Zwecke erstellt das Land Transport Research grund-legende Risikobeurteilungen, Analysen von Marktsegmenten, Bewertungen, Prognosen und Markteinschätzungen. Darüber hinaus fließen die Research-Ergebnisse mit Objektbewertungen und Risikodaten aus den Schienen- und Straßenverkehrsmärkten in die Risikostrategie der Bank ein.

Im Außenverhältnis unterstützt Land Transport Research regel-mäßig unsere Kernkunden mit Marktanalysen, die als Basis für strategische Unternehmensentscheidungen eine wichtige Rolle spielen. Unsere Marktexpertise wird auch in Fachkreisen geschätzt. Im Berichtsjahr publizierte der Leiter der Research-Abteilung unter anderem Beiträge in relevanten Branchenpublika-tionen (zum Beispiel im Privatbahnmagazin 03/2012).

Land Transport Finance – Portfolioanalyse

Insgesamt entwickelte sich unser Land Transport Finance-Geschäft 2012 sehr erfreulich. Im Berichtsjahr konnte Land Transport Finance zwölf neue Transaktionen mit einem Gesamt-volumen von 519,6 Mio € (2011: 13 Transaktionen mit einem Volumen von 373,7 Mio €) in Europa, Nordamerika und Australien abschließen. Dies war aufgrund notwendiger Refinanzierungen von Rollmaterialkrediten sowie einer verstärkten Investitions-neigung vor allem im nordamerikanischen und australischen Bahnmarkt möglich. Darüber hinaus mussten Flottenbesitzer ihren Fahrzeugbestand durch Ersatzinvestitionen laufend erneuern. Unser Neugeschäftsvolumen lag damit über Vorkrisenniveau.

2012 verzeichneten die Märkte immer noch weniger Neuinvesti-tionen in Rollmaterial als vor der anhaltenden Wirtschaftskrise. Dies galt insbesondere für Europa, während in den USA eine deutliche Erholung der Güterwaggonbestellungen einsetzte und in Australien fortgesetzt in neue Lokomotiven investiert wurde. Zugleich waren Flottenbetreiber in diesem Umfeld wenig zu Ver-käufen von Portfolien bereit – aus strategischen Gründen und um Preisabschläge zu vermeiden. Vor diesem Hintergrund konzent-rierten wir uns erneut auf Finanzierungen in den Primär- und in den Sekundärmärkten.

Wie im Vorjahr waren wir im Kreditgeschäft im Jahresverlauf ausschließlich mit erstrangig besicherten Engagements erfolg-reich. Dabei schlossen wir bilaterale Kredite ab, arrangierten und beteiligten uns an größeren Kreditfazilitäten im Rahmen von Bankenclubs, schlossen Transaktionen (ohne Rückgriffsrecht) mit Zweckgesellschaften ab und strukturierten erfolgreich Lösungsansätze für Operating Leasing-Projekte. Bei Transaktionen ohne Rückgriffsrecht gingen wir implizit selbst Risiken hinsichtlich der finanzierten Fahrzeuge ein. Wo möglich, kooperierten wir mit den Kollegen von DVB Corporate Finance und ermöglichten so den Abschluss eines M&A-Mandats und einer Kapitalmarkt-emission. Bei allen Geschäften arbeiteten wir eng mit Land

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Einige Beispiele für wichtige Transaktionen im Land Transport Finance 2012:

• JointLeadArranger,StructuringBankundSecurityAgentimRahmen einer 225,4 Mio € umfassenden Finanzierung für den Kauf von 28 modernen Passagiertriebzügen für den Einsatz in einem nordwestdeutschen Schienenpersonennahverkehrs-netz. Die Transaktion wurde für den führenden Vermieter von Passagiertriebzügen und Lokomotiven in Europa innerhalb eines Bankenclubs ohne Rückgriffsrecht auf den Kunden abgeschlossen. Der Kunde konnte hiermit sehr erfolgreich seine Marktführerschaft wieder unter Beweis stellen.

• JointLeadArrangerineinerBanken-Club-Transaktionfürdenführenden Standardwaggonvermieter in Europa im Rahmen einer langfristigen Kreditfazilität in Höhe von 305,0 Mio € für ein diversifiziertes Güterwaggonportfolio von circa 9.900 Güterwagen verschiedener Bauart. Der Kredit erlaubte es dem Kunden, einen bedeutenden Teil seiner Flotte zu refi-nanzieren und diese in eine langfristige Struktur zu überführen.

Transport Research zusammen und bewerteten gemeinsam die Wertentwicklungsprognose für die betreffenden Transportmittel, die spezifischen Eigenschaften des Fahrzeugtyps, die aktuelle Angebots- und Nachfragesituation, künftige Marktbewegungen sowie externe Trends. Auch aufsichtsrechtliche Aspekte und erwartete Einflüsse technischer Veränderungen wurden in die Analyse einbezogen, da auch diese die potenziellen Wieder-verkaufschancen am Sekundärmarkt und die künftigen Leasing-Raten beeinflussen.

Structured Asset Financing – Kreditportfolio und Ertrag

Während des gesamten Geschäftsjahrs war Land Transport Finance kontinuierlich in allen unseren Zielmärkten aktiv. Bei mehreren Transaktionen war unsere Teilnahme sowohl für unsere Kunden als auch für die Finanzierungspartner von zentra-ler Bedeutung, da wir aufgrund unserer Branchenkenntnis in wirtschaftlich unsicheren Zeiten eine belastbare Brücke zwi-schen der Finanzierungsseite und dem Markt bauen können. Wir sehen es erneut als ein gutes Zeichen an, dass der Markt unsere Spezialisierung und Fokussierung wahrnimmt und wertschätzt. Wiederum versetzte uns dies im Wettbewerb in eine besondere Position gegenüber unseren Kunden, zumal mehrere Banken-wettbewerber immer noch nach strategischen Konzepten und nach einer sinnvollen Gestaltung ihrer Kundenbeziehungen suchten.

Auf der Ertragsseite erwirtschaftete Land Transport Finance erneut ein Rekordjahr. Die Erträge stiegen insgesamt um 20,9 % auf 22,6 Mio €. Der Zinsüberschuss nach Risikovorsorge wuchs um 19,8 % auf 15,1 Mio €. Positiv hervorzuheben ist dabei insbe-sondere, dass für Land Transport Finance keine Risikovorsorge im Kreditgeschäft gebildet werden musste. Im Allgemeinen sind die Transaktionsstrukturen wegen des relativ geringen Niveaus der Marktzyklizität bei Finanzierungen von Schienen-Transport-mitteln mit geringeren Risiken verbunden als Finanzierungen in der Seeschifffahrt und im Luftverkehr. Der Bestand an Risiko-vorsorge im Land Transport Finance lag zum 31. Dezember 2012 daher bei minimalen 1,7 Mio €. Darüber hinaus verbesserte sich der Provisionsüberschuss von 6,1 Mio € auf 7,5 Mio € und lag damit so hoch wie nie zuvor. Das Segmentergebnis vor Steuern belief sich auf 19,4 Mio € und lag damit um 25,2 % über dem Vorjahresniveau von 15,5 Mio €.

Auszug aus dem Segmentergebnis für Land Transport Finance

Mio € 2012 2011 %

Zinsüberschuss 15,1 12,6 19,8

Risikovorsorge

im Kreditgeschäft 0,0 0,0 0,0

Zinsüberschuss

nach Risikovorsorge 15,1 12,6 19,8

Provisionsüberschuss 7,5 6,1 23,0

Erträge (vor IAS 39) 22,6 18,7 20,9

Verwaltungs-

aufwendungen1) –3,2 –3,2 0,0

Segmentergebnis

vor Steuern 19,4 15,5 25,2

1) Den operativen Geschäftsbereichen der DVB werden nur diejenigen Kosten zugeordnet, für die sie unmittelbar verantwortlich sind. Allgemeine Betriebskosten wie Gemeinkosten oder (beispielsweise) IT-Kosten werden den operativen Geschäftsbereichen nicht belastet.

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54,9 % des Neugeschäfts entfiel auf das europäische Eisen-bahnportfolio und 45,1 % verbuchten wir für nordamerikanische Kunden; nach intensiver Marktbearbeitung konnten wir auch in Australien wieder eine Bahnfinanzierung für einen Bestands-kunden bis zur Unterschriftsreife bringen. Der deutlich erhöhte Anteil der Kreditgeschäfte außerhalb Europas spiegelt die Ver-schiebung der globalen wirtschaftlichen Dynamik wider: Trotz immer noch gedämpfter Kraft konnte der nordamerikanische Bahnmarkt eher zu höheren Investitionen für Rollmaterial auf dem Vorkrisenniveau zurückkehren als die europäischen Markt-segmente. Die australische Wirtschaft war 2012 wieder relativ unabhängig von den Turbulenzen und Unsicherheiten der west-lichen Märkte, wurde aber von der geringeren wirtschaftlichen Dynamik der chinesischen Wirtschaft gebremst.

Das Volumen an ausgereichten Krediten stieg um 41,8 Mio €, und belief sich insgesamt auf 1,7 Mrd € (Vorjahr: 1,6 Mrd €). Dabei schlugen sich die regionalen Verschiebungen im Neugeschäft naturgemäß auch im Gesamtportfolio nieder. Auf Kredite an nordamerikanische Kunden entfielen 39,8 % (+1,7 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr), während 55,8 % der Engagements (–1,3 Prozentpunkte) gegenüber europäischen Kunden bestanden. Australien zeigte sich mit einem Portfolioanteil von 2,7 % gering-fügig unter dem Vorjahr, aber immer noch vor dem auf 1,7 % (–0,3 Prozentpunkte) leicht gesunkenen Anteil südamerikanischer Kunden.

Land Transport Finance

• JointLeadArranger,JointBookrunnerundSyndicationAgentim Rahmen einer Finanzierung in Form eines Tilgungsdarlehens und einer Vorratskreditlinie für einen amerikanischen Waggon-vermieter in Höhe von 700,0 Mio USD. Mit der Transaktion konnte die vorher bestehende Fazilität refinanziert, verbessert und erweitert werden. Das Geschäft erlaubte zudem die Zusammenführung mehrerer Güterwagenflotten innerhalb der Gruppe.

• SoleLenderineinerbilateralenFinanzierungfürdiegesamteJahreslieferung von neuen Diesel-Güterloks in Höhe von 18,5 Mio € für eine der größten privaten Gütereisenbahnen in Westeuropa. Der Neukunde konnte mit unserem Kredit seine bisherige Finanzierungsstruktur sinnvoll erweitern und unabhängig von seiner Muttergesellschaft aufstellen.

• AbschlusseinerKreditfazilitätzurRefinanzierungvon2,670neuen Tank- und Schüttgutwagen für einen gut positionierten amerikanischen Waggonhersteller und -vermieter in Höhe von 200,0 Mio USD. Die Transaktion erlaubt nur einen beschränkten Rückgriff. Wir waren der größte Kreditgeber innerhalb dieser Transaktion.

Neben Bahntransaktionen gelangen uns insbesondere Geschäfte im Segment intermodaler Containerchassis, das sehr eng mit den internationalen Seecontainerverkehren verknüpft ist. Der Ausbau dieses Marktsektors trug erfreulich zur weiteren Diver-sifizierung des Land Transport Finance-Portfolios bei, das nach Typen von Transportmitteln, Regionen, Kreditnehmern, Herstellern etc. gegliedert ist. 69,1 % des Neugeschäftsvolumens wurden zur Finanzierung neuer oder gebrauchter Güterwaggons abge-schlossen: Wie schon in den Vorjahren waren Güterwaggons das Rückgrat des Schienenverkehrssegments, das strategiekonform weiterhin den größten Anteil im Land Transport Finance-Portfolio ausmachte. 16,7 % der neuen Transaktionen bezogen sich auf die Finanzierung von Containerchassis; insgesamt sank der Anteil des Straßenfahrzeugsegments am DVB-Portfolio durch höhere Rückzahlungen im Verhältnis zum Neugeschäft. 7,2 % des Neu-geschäftsvolumens bezog sich auf Passagier-Triebfahrzeuge, eine direkte Folge der steigenden Bedeutung und der Dynamik dieses wachsenden Marktsegments im europäischen Schienen-verkehr. Das restliche Neugeschäft bestand aus Lokomotivfinan-zierungen, die einen wesentlichen Beitrag zu einem modernen, zukunftsorientierten und effizienten Bahnmarkt leisten.

Europa 55,8 %

Nordamerika 39,8 %

Australien/Ozeanien 2,7 %

Südamerika 1,7 %

Land Transport Finance-Portfolio nach Länderrisiken

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Das Gesamtportfolio enthielt zu 87,4 % Transaktionen für Schienenfahrzeuge (Vorjahr: 86,5 %). Dabei entfielen 59,5 % des Eisenbahnportfolios auf Güterwaggons (Vorjahr: 59,6 %). Dieser hohe Prozentanteil ist nicht nur unproblematisch, sondern sogar erwünscht. Güterwaggons sind eine Fahrzeugklasse, die dank ihrer Granularität ein ausgezeichnetes Risikoprofil aufweisen und in vielfacher Weise diversifiziert sind: nach Kreditnehmern, Mietern, Waggontypen, Regionen und nach Baujahren. Güter-waggons sind als Fahrzeuge ohne eigenen Antrieb oder Steuerung eher dem „Low-Tech“-Bereich zuzurechnen, bieten aber als Sicherheit und als Finanzierungsobjekt Vorteile, denn sie sind betrieblich und technisch sehr effizient. Das macht diese Fahrzeug-klasse attraktiv – auch im Rahmen einer möglichen Sicherheiten-verwertung bei eventueller Pfändung oder bei Weiterveräuße-rung/Weiterverwendung. Der Anteil von regionalen Triebzügen stieg leicht auf 13,2 % Portfolioanteil (Vorjahr: 12,0 %) während der Anteil von Lokomotiven unverändert bei 12,9 % blieb. Der Straßenfahrzeugmarkt ist weiterhin in mehreren Segmenten durch bestehende Flottenbestände gesättigt. Trotzdem gelangen uns interessante Transaktionen im Chassis-Segment; aufgrund von Tilgungen und Rückzahlungen sank der Anteil des Straßenfahr-zeugportfolios trotzdem auf 11,6 % (Vorjahr: 11,9 %).

Durch den Abschluss einiger größerer Einzeltransaktionen stieg das durchschnittliche Kreditobligo pro Kunde 2012 auf 33,1 Mio € (Vorjahr: 28,8 Mio €). Die Diversifizierung des Portfolios ver-besserte sich durch vier neue Kreditnehmer. Das größte Einzel-engagement lag bei 125,6 Mio € (Vorjahr: 118,4 Mio €) und bei zehn Kunden betrug das Einzelobligo über 50 Mio € (Vorjahr: zehn Kunden). Damit bestehen keine Anhaltspunkte für eine erhöhte Risikokonzentration.

Auf der Schiene 87,4 %

davon:

59,5 % Güterwaggons

13,2 % Triebzüge

12,9 % Lokomotiven

1,4 % Passagierwaggons

0,4 % Straßen-/U- und S-Bahn

Auf der Straße 11,6 %

davon:

11,0 % Lkw/Auflieger

0,6 % Tankcontainer

Nicht mehr strategiekonform 1,0 %

davon:

1,0 % Terminals/Logistikobjekte

Land Transport Finance-Portfolio nach Fahrzeugtypen

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Land Transport Finance

Am 9. August 2012 schlossen wir eine fünfjährige, vorrangig besicherte Kreditfinanzierung über 725,0 Mio USD für TRAC ab. Mit einem Anteil von 125,0 Mio USD ist die DVB der größte der vorrangig besicherten Kreditgeber in der Transaktion; gemeinsam mit JP Morgan, Merrill Lynch, Deutsche Bank und Wells Fargo waren wir als Joint Bookrunner und Joint Lead Arranger tätig. Unser Engagement ist durch ein erstrangiges Pfandrecht besichert, dass sich im Wesentlichen auf alle Vermögenswerte von TRAC erstreckt, einschließlich der gut diversifizierten Flotte von Chassis für den intermodalen Verkehr und den Straßengütertransport. Der Beleihungsauslauf auf Basis der Chassis-Flotte ist ange-messen und sinkt über die Kreditlaufzeit.

TRAC zeigte sich mit der Geschäftsbeziehung zur DVB äußerst zufrieden. Wir begleiteten das Unternehmen in den letzten Jahren mit umfangreichen Kreditmitteln und berieten TRAC gemeinsam mit DVB Corporate Finance zu Kapitalmarktfragen. Dank unserer führenden Rolle und durch unser Engagement bei der vorrangigen Kreditfazilität konnten wir für DVB Corporate Finance/DVB Capital Markets LLC ein Mandat als Joint Book-Running Manager bei einer Hochzinsanleihe über 300,0 Mio USD erreichen, die vor Abschluss des Kredits erfolgreich platziert wurde. Die Besiche-rung der siebenjährigen Anleihe steht in der Rangfolge hinter der vorrangig besicherten Kreditfinanzierung.

Structured Asset Financing – Die wichtigste Transaktion 2012

TRAC Intermodal ist der weltweit größte Anbieter von Fahrgestel-len (Chassis) für den Straßengütertransport und die Verladung von Seeschifffahrts-Containern. Das Unternehmen ist in den Vereinigten Staaten landesweit aktiv (mit einem Marktanteil von 53 %) sowie in Kanada und Mexiko. Die Angebots palette von TRAC umfasst sowohl das langfristige Leasing geschäft als auch kurzfristige Mietverträge im Rahmen umfangreicher Chassis-Pools bzw. im Pool-/Flottenmanagement. Zum Zeitpunkt des Transaktionsabschlusses umfasste die Gesamtflotte von TRAC rund 185.000 Chassis für den intermodalen Verkehr und 63.000 für den Straßengütertransport. In den USA ist TRAC mit insgesamt 545 Vermietstationen für Seeschifffahrts-Chassis und 135 Stationen für Straßengütertransport-Chassis vertreten. Die Stationen sind jeweils an Bahnknotenpunkten oder in deren Nähe gelegen. Damit ist das Unternehmen gut positioniert, um vom Markttrend zur Nutzung von Chassis-Pools sowie zur kurz-fristigen, tageweisen Miete von Chassis zu profitieren.

Die wichtigste Transaktion im Land Transport Finance 2012

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Structured Asset Financing – Risikomanagement

98,9 % des Land Transport Finance-Portfolios ist objektbesichert; sonstige Sicherheiten liegen nur noch bei 0,2 % des Transaktions-volumens vor (Vorjahr: 1,5 %) und unbesichertes Geschäft liegt wie im Vorjahr bei 0,9 %. Die Risikosituation in unseren Ziel-märkten Europa, Australien und Nordamerika hat sich 2012 kaum verändert.

Ein wesentliches Element unserer Arbeit ist ein hohes Risiko-bewusstsein, sowohl beim Abschluss einer Transaktion als auch bei der Überwachung der Engagements. Alle Neuengagements werden im Rahmen eines maximal dreistufigen Kreditgenehmi-gungsprozesses umfassend hinsichtlich möglicher Risikofaktoren geprüft. In wöchentlichen Sitzungen werden alle wesentlichen Geschäftsansätze zunächst im Rahmen des Deal Committees zwischen dem zuständigen Vorstandsmitglied, dem gesamten Land Transport Finance-Team sowie dem Land Transport Credit-Team und Land Transport Research erörtert. Geschäfte, die im Rahmen dieser Sitzungen grünes Licht erhalten, werden mit den Kunden weiter verhandelt und dem Gesamtvorstand zur Geneh-migung vorgelegt. Soweit die Kreditvergaberichtlinien von Land Transport Finance dies erfordern, bedarf eine neue Transaktion auch der Zustimmung des Kreditausschusses des Aufsichtsrats. Stets ist für alle Transaktionsentscheidungen ein unabhängiges Gutachten von Land Transport Research erforderlich.

Darüber hinaus wird – nach der Einbuchung von Neuengage-ments – das Portfolio laufend geprüft und nach Risikoklassen kategorisiert. Mithilfe des Frühwarnsystems wird in Phasen mit erhöhter Risikorelevanz das Portfolio analysiert und die einzelnen Engagements mit einer Ampelsystematik eingestuft; Engage-ments mit höherem Risiko werden auf die Closely Monitored List und kritische Engagements auf die Watch List gesetzt.

Wegen der inhärenten Stabilität der Landtransportmärkte ist der Risikogehalt unseres Portfolios relativ gering. Dies zeigte sich auch im Jahr 2012:

• Dank der strikten und präventiven Risikokontrollmechanismen, der Marktverbesserungen bzw. wegen unseres bedachten Risikoappetits mussten wir nur wenige Kunden in höhere Risikokategorien einstufen.

• ZumJahresende2012warfürdieEngagementsimLandTransport Finance erneut keine Risikovorsorge im Kredit-geschäft notwendig.

• Einekleine,restrukturierteTransaktionentwickeltesichgut,da sich die Vermietungssituation der finanzierten Fahrzeuge im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbesserte.

Im Allgemeinen zeigte das Schienenverkehrssegment Anzeichen für eine Plateaubildung; Wertsteigerungen bei Fahrzeugen in einigen Sektoren glichen Wertverluste bei anderen in etwa aus. Im Durchschnitt lagen die Leasing-Raten für Prolongationen im Rollmaterial-Leasing nur leicht unter den Konditionen für aus-laufende Verträge, und die Auslastung der Flotten stieg wieder, sodass zu hoffen ist, dass die Talsohle in näherer Zukunft durch-schritten sein wird. Bei Straßenfahrzeugen zeigte sich im Lang-streckenverkehr eine grundsätzlich stabilisierte Situation, bei kurzen Strecken zum Teil ein Überangebot an Fahrzeugen.

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Land Transport Finance – Prognose für die wesentlichen Landtransportmärkte 2013

Das Jahr 2013 wird im Landtransport voraussichtlich den Über-gang zu einer wachstumsstärkeren Zukunft markieren. Vorerst ist jedoch die anhaltende Schwäche der Weltkonjunktur noch Realität und es stellt sich die Frage, wie lange sich diese Über-gangsphase hinziehen wird. Außer bei den Bahnen in Nordamerika und Australien sind kaum Anstiege bei den Frachtpreisen zu erwarten. Die meisten Eisenbahngesellschaften in Europa werden in der Verlustzone bleiben. Die größten unter ihnen werden ihre Verluste durch das Passagier- und/oder Logistikgeschäft aus-gleichen können. Erfreulicher ist die Prognose von SCI Verkehr, einer deutschen Beratungsgesellschaft für den Bahnverkehr: Das Unternehmen erwartet für den Zeitraum von 2012 bis 2016 im europäischen Bahnmarkt – dem immer noch größten welt-weit – jährliche Zuwachsraten von 3,0 %. Der nordamerikanische Markt soll im gleichen Zeitraum um 5,0 %, der australische um 1,1 % jährlich wachsen. Anschaffungen von neuem Rollmaterial dürften etwa ein Viertel des Gesamt-Investitionsvolumens in den Bahnmärkten ausmachen.

Bahnfracht – Europa

Der Bahnfrachtverkehr in Kontinentaleuropa wird laut Schätzun-gen der belgischen und niederländischen Regierungen bis 2025 um 75 % wachsen; für den Seeverkehr entlang der Nordseehäfen wird ein Wachstum von 130 % erwartet. Diese Prognosen gehen von entsprechenden Wachstumsinvestitionen in die europäische Bahn- und Hafeninfrastruktur aus. Ferner zeigt sich die Internatio-nale Vereinigung der Gesellschaften für den Kombinierten Verkehr Schiene-Straße überzeugt, dass die langfristige jährliche Wachs-tumsrate beider Segmente auf ein Niveau von 6–7 % zurückkehren kann. Ein prägendes Ereignis dürfte die Zertifizierung neuartiger Bremsklötze sein, die für Mitte 2013 erwartet wird. Der deutsche Infrastrukturmanager DB Netze beabsichtigt in diesem Zusammen-hang, ab 1. Juni 2013 einen Strafzuschlag für Züge mit lauteren Grauguss-Bremssohlen zu erheben – wie sie bei den meisten Güterwaggons in Europa zu finden sind. Weiterhin werden die nationalen Infrastrukturmanager in Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden Anreizsysteme für leisere Güterzüge ein-führen.

Gleichzeitig werden sich die Hersteller auf den Schienenper-sonenverkehr konzentrieren müssen, da im Frachtverkehr die geplanten Auslieferungen von Lokomotiven (2012: –28,9 % auf 318 Einheiten; 2013: 210 Einheiten) und Normalspurgüterwaggons (2012: –10,9 % auf 4.866 Einheiten; 2013: Festbestellungen für 3.451 Einheiten) im kommenden Jahr noch weniger Fertigungs-kapazität beanspruchen werden als bisher. Dieser Umstand wird natürlich den Umrüstern für Rollmaterial zugutekommen.

Bahnfracht – Nordamerika

Sofern die US-Umweltbehörde Environment Protection Agency (EPA) ihre Vorschriften für Kohlekraftwerke nicht nochmals ver-schärft und es nicht zu einer weiteren Rekorddürre kommt, ist bei der Bahnfracht mit normalem Wachstum zu rechnen, das in etwa auf dem Wachstumsniveau des Bruttoinlandsprodukts liegen dürfte. Wir rechnen mit einem steigenden Frachtvolumen zwischen Mexiko und den USA, da einige der ehedem nach Asien ausgelagerten Leistungen jüngst in näher gelegene Länder ver-lagert wurden. Derzeit stehen für 2013 nur 456 neue Lokomotiven zur Auslieferung an (–45,4 % gegenüber 2012), wobei weitere Bestellungen zur Auslieferung im Jahr 2013 durchaus noch möglich sind. Gleichzeitig ist jedoch ein Trend zur Modernisierung und dem Umbau alter Lokomotiven zu beobachten, was etwa halb so viel kostet wie eine neue Lokomotive. Die Preise für neue Lokomotiven steigen jedes Mal, wenn neue Emissionsvor-schriften der EPA in Kraft treten (die nächsten – Tier 4 – voraus-sichtlich im Jahr 2015). Laut Rail Theory Forecasts sollen 2013 rund 42.000 neue Güterwaggons ausgeliefert werden (–28,7 % im Vergleich zum Vorjahr). Der von den Herstellern ausge-wiesene Auftragsbestand belief sich im Januar 2013 auf rund 60.000 Güterwaggons.

Bahnfracht – Australien

Die Zulassung von Bahnunternehmen in Australien wird ab Januar 2013 in einem zweijährigen Prozess schrittweise von den einzelnen Bundesstaaten auf die neue Aufsichtsbehörde National Rail Safety Regulator übertragen. Dies erleichtert den Markt-eintritt neuer wie auch die landesweite Expansion bestehender Bahnunternehmen. Laut Schätzungen der australischen Regie-rung wird das Bahnfrachtvolumen bis 2030 um 90 % zunehmen. Im Januar 2013 prognostizierte IBISWorld bereits eine Verdop-pelung der Bahnfrachtleistung für das Jahr 2020 und einen Zuwachs von 5,0 % auf 8,87 Mrd AUD für die Jahre 2012/2013. Nachdem die Infrastruktur erst kürzlich ausgebaut wurde, dürfte der geringe Marktanteil des Bahnverkehrs auf der Strecke Melbourne – Sydney –Brisbane (derzeit 20 %) nun deutlich zunehmen. Die Australian Rail Track Corporation erwartet für die Kohletransporte auf ihrem Hunter-Valley-Netz einen Anstieg um mindestens 54 % bis Ende 2014. An Lokomotiven werden 2013 voraussichtlich nur noch 95 Stück gebaut, was einem Rück-gang von 56,2 % gegenüber dem Rekordjahr 2012 entspricht. Dabei dürfte der Anteil ausländischer (besonders US-amerikanischer) Hersteller an diesen Lieferungen weiter ansteigen. Bei den Güterwaggons sind 2.216 Einheiten zur Auslieferung im Jahr 2013 vorgesehen (–61,8 %).

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Straßengüterverkehr – Europa

Angesichts des erwarteten schwachen Wachstums des Brutto-inlandsprodukts in der EU (0,6 % im Jahr 2013) prognostiziert die International Road Transport Union eine Zuwachsrate von 0,7 % sowohl für die Transportleistung im Straßengüterverkehr als auch bei Lkw-Neuzulassungen. Bei leichten Nutzfahrzeugen für den lokalen und regionalen Einsatz wird der Anteil von Hybrid- und Elektrofahrzeugen zunehmen, doch ist der verbreitete Einsatz dieser Technologien im schweren Güterverkehr noch nicht absehbar.

Straßengüterverkehr – Nordamerika

Laut der American Trucking Association wird die Frachttonnage in Nordamerika bis 2023 um 21 % zunehmen, die Erträge sollen sogar um bis zu 59 % steigen. Im intermodalen Verkehr prognos-tiziert die American Trucking Association für den Zeitraum von 2012 bis 2017 einen jähr lichen Tonnage-Anstieg von 6,2 %. Von den 15 hier aktiven Schifffahrtsgesellschaften werden wohl die meisten, wenn nicht alle, ihre Intermodal-Chassis-Flotten verkaufen. Bei gebrauchten Lkw geht ACT Research zwar von weiterhin soliden Preisen aus, doch mit Wachstum ist vorerst nicht zu rechnen. Was die 2012 von der US-Regierung vorgelegten Emissionswerte für schwere Lkw angeht, so dürften diese wohl in Kanada zuerst umgesetzt werden, zumal sie ursprünglich von kanadischen Regierungs vertretern vorgeschlagen worden waren. In Mexiko ist von strengeren Inspektionsvorschriften sowie von einer Senkung der zulässigen Gesamtgewichte auszugehen.

Schienenpersonenverkehr – Europa

Die Entwicklung im europäischen Schienenpersonenverkehr wird primär von der Situation am Arbeitsmarkt abhängen, denn ein großer Teil der Bevölkerung nutzt den Zug sowohl auf dem Weg zur Arbeit als auch in der Freizeit. Wir erwarten hier einen recht stabilen Markt. In Spanien wird es interessant sein zu beobachten, ob die staatliche Eisenbahngesellschaft Renfe tat-sächlich eine Flotte von 26 Hochgeschwindigkeitszügen an neue Betreiber verleast. In Deutschland dürfen Busbetreiber jetzt auch im Fernverkehr (über 50 km) in Konkurrenz zu Bahngesellschaften treten. Die britische Personenkraftverkehrsunternehmen National Express hat offenbar erstmals Gebote für vier Transportlizenzen in Deutschland abgegeben. Weitere internationale Betreiber zeigen Interesse an einer Ausschreibung für das Betreiben des Berliner Nahverkehrsnetzes. Die Anzahl geplanter Auslieferungen von Normalspur-Triebzügen (ohne Hochgeschwindigkeitszüge) liegt 2013 bei 828 Einheiten (+14,8 %), 2014 sollen mindestens 779 Einheiten ausgeliefert werden.

Schienenpersonenverkehr – Nordamerika

Die Nutzung des Schienenpersonenverkehrs hängt eng mit der Entwicklung der Treibstoffpreise zusammen. Hier können wir im laufenden Jahr von einem Nullwachstum ausgehen. Unmittelbar vor und während der letzten Rezession waren Luxus- und/oder touristische Langstreckenverbindungen eingestellt worden. Inzwischen arbeiten sechs Betreiber an neuen Konzepten in diesen Segmenten. Im Jahr 2013 sollen 735 Triebzugeinheiten und Waggons (–13,7 %) ausgeliefert werden, für 2014 sind 559 Einheiten geplant.

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UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E KON Z E R NL AGE BE R IC H T KON Z E RN A B SCHLUS S

Land Transport Finance – Portfolioprognose 2013

Land Transport Finance startet in das neue Jahr mit einer diversifizierten und vielversprechenden Transaktionspipeline für alle unsere Kernmärkte. Auf Basis des bereits vorbereiteten Neugeschäfts gehen wir für 2013 von interessanten Finanzie-rungsvolumina aus, auch wenn die Investitionsneigung für neues Rollmaterial in den Landtransportmärkten nach wie vor als „vorsichtig“ zu charakterisieren ist. Dennoch stehen in den Folge-jahren strategisch wichtige Transaktionen an. Unser Kerngeschäft bleibt das Structured Asset Financing. Darüber hinaus sehen wir gute Chancen für Beratungsmandate, zunehmend auch wieder für Kapitalmarkttransaktionen.

Wir gehen davon aus, dass die Landschaft 2013 wie folgt aus-sieht: Große Nachfrage nach Objektfinanzierungen wird in Europa erneut durch die kommenden Aufträge für Passagier-triebzüge entstehen, während es in Nordamerika schwerpunkt-mäßig um die Refinanzierung größerer Güterwaggon-Portfolios gehen dürfte. In Australien besteht primär Bedarf nach neuem Traktionsmaterial wie moderne Lokomotiven und nach effizienten Waggonflotten für Rohstofftransporte.

Der weiteren Entwicklung unseres qualitativ hochwertigen Port-folios sehen wir generell optimistisch entgegen. Der Schienen-fahrzeugsektor wird auch 2013 die stärkste Säule des Bereiches bleiben.

Trotz der andauernden Konjunkturschwäche in einigen unserer Märkte gehen wir von keinen erheblichen Risiken für unser Port-folio aus. Ertragsdruck herrscht auch in unseren Märkten, wobei jedoch die grundsätzlich vorhandene langfristige Stabilität des Landtransportsektors unser Geschäft stützt. Viele Operating-Leasing-Anbieter in Nordamerika und Europa konnten 2012 leichte Erholungstendenzen zu einer Verbesserung ihrer Erträge nutzen, die Abhängigkeit der Landtransportmärkte von der welt-wirtschaftlichen Situation bleibt jedoch weiterhin bestehen. Das Portfoliomanagement bleibt eine vorrangige Aufgabe in unserem Geschäft. Unsere strikte Risikoanalyse werden wir beibehalten, um in unserem Geschäft möglichst versteckte Risiken zu vermeiden, die aufgrund der mittlerweile deutlicheren Zyklizität auch in unseren Landtransportmärkten auftreten können. Wir erwarten, dass sich auch 2013 die Struktur unseres Portfolios nach Regionen, Kunden und Marktsegmenten weitgehend kon-tinuierlich und auf dem Niveau der aktuellen Diversifizierung entwickelt. Die im Vergleich zu Europa besseren Konjunktur-aussichten für Nordamerika und Australien lassen eine höhere wirtschaftliche Dynamik in diesen Regionen erwarten. Wir sind daher zuversichtlich, dass ein weiterer Ausbau der Portfolio-anteile Australiens und Nordamerikas günstig und adäquat ist.

Unsere langfristigen Kundenbeziehungen erweisen sich für unser Geschäft als sehr tragfähig. Die Finanzierungen und Dienstleistungen unserer Land Transport Finance-Plattform werden auch im Prognosezeitraum weiterhin gefragt sein. Wir befinden uns in einer günstigen Ausgangsposition, genießen einen ausgezeichneten Ruf im Markt, weisen eine solide Leis-tungsbilanz auf, und konzentrieren uns unverändert auf unser Kerngeschäft. Gerade in schwierigen Zeiten sind diese Faktoren immens wichtig. Wir sind daher überzeugt, unsere führende Marktposition auch 2013 halten zu können.

Land Transport Finance

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Wichtige Transaktionen 20121)

AAE Wagon Finance€305 mn Term Loan Facility for a diversified fleet of approx. 9,900 railcars of various types€80 mnJoint Lead Arranger in a Club Deal

DVB’s Aviation Asset Management21 commercial aircraft sold/leased,97 aircraft under managementin 2012

DVB‘sAviation AssetManagement

AerCapSenior Debt4 x B737-800Co-Arranger & Co-ordinator

DVB’s Aviation Investment ManagementInvestment Advisor to equity funds owning 70 commercial aircraft,125 engines and 2 airline equity investments

DVB‘s Aviation

InvestmentManagement

Alpha Trains€207 mn Senior Secured Term Loan for 28 Stadler EMUs €36 mnMandated Lead Arranger, Structuring Bank & Security Agent

DynacomSecured Term LoanUS$80 mn

DynacomTankers Management Ltd.

AvolonSenior Debt 1 x B777-300ERArranger

Epic Pantheon International Gas Shipping LtdMerger of Epic Shipping Holdings Ltd and Pantheon Inc.US$228 mn Recapitalisation Exclusive Financial Advisor & Lead Debt Arranger

AWASSenior Debt1 x A320-2004 x B737-800Arranger

Flagship Rail Services LLCUS$700 mn Senior Secured Term Loan/Warehouse FinancingUS$152.8 mnJoint Lead Arranger, Joint Bookrunner, Mandated Lead Arranger & Syndication Agent

BOC Aviation Portfolio Financing 9 x new and used aircraft Arranger

Greenship Bulk/Jaccar HoldingSenior Secured Term Loan Facility4 x 63,200 dwt supramax bulkersUS$73.2 mnBilateral Lender

B u l k

Bourbon Offshore/OceanteamUS$147mn Facility2 x offshore construction vesselsUS$58.5 mnCo-Lead

Guggenheim Aviation PartnersOperating Lease Financing 11 x B757-300 Co-Arranger & Security Trustee

CDB Leasing/China Shipping Container LinesSale and Lease-Back FinancingFleet of 210,000 TEU maritime containersUS$358.6 mnArranger

Hawaiian AirlinesFinance Lease1 x A330-200 Arranger

DOF/Norskan & Brazil BNDESGuarantee/Top-up Facility1 x AHTS US$55 mnAgent, Sole Lender & Guarantor

Hurtigruten ASACorporate RecapitalisationNOK2.6 bn Senior Debt NOK500 mn Unsecured Norwegian BondJoint Lead Bond Arranger & Lead Debt Arranger

1) Untestierte Informationen (nicht vom Bestätigungsvermerk umfasst)

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UN T E RNE HMEN F IN A N z- UND A K T IENM ä RK T E KON Z E R NL AGE BE R IC H T KON z E RN A B SCHLUS S

Wichtige Transaktionen 20121)

Jackson Square AviationOperating Lease Financing1 x B737-800Arranger

Teekay Voyageur Post-Delivery Senior Secured Term Loan US$31.8 mn Mandated Lead Arranger

LOTFinancial Advisorywith respect to financing the first B787-8 delivery in Europe

ThenamarisPost-Delivery Financing2 x new building MR product tankersBilateral Lender

MASkargo Finance Lease 1 x A330-200F Arranger

Trac IntermodalSenior Secured Warehouse Facility &11.0% Senior Notes due 2019 US$1.025 bn Total Recapitalisation Joint Bookrunner & Joint Lead Arranger/Joint Bookrunning Manager

Navigator Gas LLC/Navigator Holdings LtdUS$180 mn Fleet Financing 20-22,000 cbm semi-ref LPG tankersUS$60 mnCo-Arranger

US AirwaysMixed-Market Financing2 x A321-200Arranger

Sovcomflot OAOSecured Term LoanUS$100 mnMandated Lead Arranger

Vega Offshore Equity Raise & Senior Debt Facility2 x PSVs and 2 x OSRVsUS$38.2 mn Exclusive Financial Advisor, Mandated Lead Debt Arranger, Agent & Lender

Stena LineSenior Secured Term Loan 4 x RoPax ferries€105.0 mnBilateral Lender

Vision Drilling Loan Facility US$67.5 mn Mandated Lead Arranger

TAMSynthetic Operating Lease2 x A320-200Arranger

Volga DneprFinance Lease3 x B747-8FArranger

Polish Steamship2 separate Senior Loan Facilitieseach for 4 x 17,000 dwt bulkers US$44 mn and US$43 mnBilateral Lender

TUI Travel plcPre-Delivery Financing10 x B737-800Arranger

1) Untestierte Informationen (nicht vom Bestätigungsvermerk umfasst)

Turkish AirlinesJapanese Operating Lease Co-Financing2 x B737-800Arranger

Seaborne Intermodal/Lindsay Goldberg LLCUS$300 mn Senior Facility for the acquisition of a US$430 mn container box portfolio managed by Florens

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Aufgrund dieser Rahmenbedingungen verringerte sich das welt-weit syndizierte Kreditvolumen im Jahr 2012 von ursprünglich 3,1 Billionen € auf 2,6 Billionen €; das entspricht einem Rückgang von 16,1 %. Regional betrachtet, ging das syndizierte Kredit-volumen in Europa/Naher Osten/Afrika am stärksten zurück, näm-lich um 33,3 % auf 0,6 Billionen € (Vorjahr: 0,9 Billionen €). In Nord- und Südamerika sank es auf 1,4 Billionen € (von 1,6 Billionen € im Vorjahr). Lediglich im asiatisch-pazifischen Raum konnte das Niveau von 0,6 Billionen € zum Jahresende 2012 aufrecht-erhalten werden.

Für Spezialfinanzierungen, Engagements ohne Rückgriffsrechte und Kreditnehmer unterhalb des Spitzensegments waren Bank-kredite weiterhin eher begrenzt verfügbar, sodass der Konditions-druck hier eher verhalten blieb. Erneut konnten nur Unterneh-mensschuldner mit erstklassiger Bonität auf Underwritings und Syndizierungen zurückgreifen, während sich andere Kreditnehmer auf Club-Deals oder direkte Bankkredite beschränken mussten. Nach wie vor wurde die Mittelaufnahme über den Anleihemarkt als Alternative zu Bankkrediten genutzt: Das Gesamtemissions-volumen bei Anleihen lag 2012 mit 2,5 Billionen € um 19,0 % höher als im Vorjahr.

Das Syndizierungsvolumen in der Transportfinanzierungs-branche – einschließlich Schifffahrts-, Flugzeug- und Eisenbahn-finanzierungen – sank 2012 um 26,2 % auf 38,1 Mrd € (2011: 51,6 Mrd €). Insgesamt war die Liquidität im Schiffsfinanzierungs-markt 2012 knapp, einige größere Banken gaben ihren Rückzug aus diesem Segment oder eine Senkung ihrer Vergabevolumina bekannt. Damit setzte sich ein Trend fort, denn bereits in der zweiten Jahreshälfte 2011 hatten Banken immer weniger Mittel für Schiffsfinanzierungen zur Verfügung gestellt. Bedingt durch die Liquiditäts- und Refinanzierungsschwierigkeiten der Banken waren die Kreditvolumina damals drastisch zurückgegangen.

Die Kompetenz und Erfahrung der DVB als Arrangeur und Konsorte gibt unseren Kunden die Sicherheit, dass Mittel zur Finanzierung ihrer Projekte bereitstehen. 2012 war die Kreditvergabe der meisten Banken nach wie vor stark durch die Auswirkungen der europäischen Staatsschuldenkrise beeinträchtigt. Ungeachtet dieses angespannten Marktumfelds konnte das Financial Institutions-Team der DVB im Jahr 2012 Fremdkapital-finanzierungen für eine Reihe von Transaktionen realisieren.

Financial Institutions – Marktanalyse

Das Jahr 2012 stand nach wie vor im Zeichen der fortdauernden Staatsschuldenkrise. Einige europäische Banken standen unter Druck, ihre Eigenkapitalquoten bis Ende Juni 2012 zu erhöhen. 15 internationale Banken wurden – ebenfalls im Juni – nach Über-prüfung ihrer Kreditwürdigkeit von Moody‘s herabgestuft. In der Folge führten mehrere europäische Staaten verschärfte Rechts-vorschriften ein, um die Eigenkapitalausstattung inländischer Institute zu verbessern („Gold-Plating“). Vor diesem Hintergrund waren im Jahresverlauf 2012 auch die Kreditvolumina rückläufig: Einerseits war die Nachfrage nach Finanzierungen aufgrund der geringeren gesamtwirtschaftlichen Aktivität rückläufig; anderer-seits hielten die Banken an ihrer starken Zurückhaltung bei der Kreditvergabe fest. Erst als die Auswirkungen dieser Entwick-lungen als neuer Normalzustand im Markt akzeptiert wurden, wurde der Interbankenverkehr mit US-Dollar wieder gestärkt, sodass einige Banken gegen Jahresende 2012 von niedrigeren Refinanzierungskosten in US-Dollar profitieren konnten. Diese niedrigeren Kapitalbeschaffungskosten gaben die Banken jedoch nicht in allen Fällen an die Kreditnehmer weiter, denn die Nutzung ihrer Kapitalausstattung blieb weiterhin eingeschränkt.

Financial Institutions

4,0

3,0

2,0

1,0

0,0

0,8

0,4

0,9

2008

0,4

0,4

0,5

2009

0,7

0,5

1,0

2010

0,9

0,6

1,6

2011

0,6

0,6

1,4

2012

Nord- und Südamerika Asien/Pazifik Europa/NaherOsten/Afrika Quelle:Dealogic,Dezember2012

Weltweit syndiziertes Kreditvolumen

Billionen €

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Infolgedessen engagierten sich Banken 2012 stärker im Sekundär-marktgeschäft: Den Exit anderer Institute nutzten sie entweder zur Verbesserung der eigenen Erträge – etwa, indem sie Verbind-lichkeiten erstklassiger Adressen zu Abschlägen aufkauften – oder aber zum Ausbau ihrer Schiffsfinanzierungsportfolios mit soliden Transaktionen.

Im Laufe des Jahres konzentrierten die verbliebenen Banken ihre Bemühungen weiterhin auf dieselben erstklassigen Kunden und als Folge standen diese Engagements unter Konditionsdruck – wenn auch auf historisch hohem Niveau. Der Anstieg von Finan-zierungen im Offshore-Bereich, der bereits 2011 eingesetzt hatte, hielt angesichts der verbesserten Aussichten dieses Sektors an. Banken, deren freie Bilanzressourcen noch für Finanzierungen ausreichten, tendierten zu gut strukturierten Offshore-Geschäften. Ferner beobachteten wir eine steigende Präferenz für LNG-Trans-aktionen, die durch langfristige Charterverträge mit bonitäts-starken Ölunternehmen und/oder anderen soliden Abnehmern unterlegt sind. Aufgrund der Klassifizierung als „industrielle Schifffahrt" konnten manche Banken, die nicht mehr in der Schiffsfinanzierung aktiv sind oder sich daraus zurückziehen möchten, solche Transaktionen über ihre Corporate-Finance- oder Projektfinanzierungsabteilungen begleiten.

Die Underwriting-Kapazität war 2012 erneut sehr begrenzt, wobei Banken für erstklassige Adressen größere Volumina bereitstellten und gleichzeitig versuchten, Tranchen opportunistisch weiter-zuplatzieren. Der Schwerpunkt lag 2012 auf echten Club-Deals. Der Hang zu konservativen Kreditstrukturen und teuren Kondi-tionen überwog trotz des rückläufigen Konditionsdrucks für Top-Adressen. Laut Erhebungen von Dealogic wurden rund 18,0 Mrd € des Kreditvolumens 2012 für Neuinvestitionen eingesetzt, davon 39,3 % für Offshore-Projekte. Auch nicht veröffentlichte bilaterale Finanzierungen und kleinere Club-Deals waren 2012 im Schiffs-finanzierungsmarkt verbreitet. Insbesondere im Offshore-Bereich wurde der Schiffsfinanzierungsmarkt weiterhin durch staatliche Kredite und Garantien von Exportkreditagenturen unterstützt.

Trotz der anhaltend schwierigen Lage auf den globalen Finanz-märkten, die auch den Flugzeugfinanzierungsmarkt beeinträchti-gen könnte, war 2012 ein aktives Jahr voller Herausforderungen. Der Jahresanfang verlief noch recht ruhig, da zahlreiche Banken noch immer Liquiditätsbeschränkungen und Refinanzierungs-probleme aus dem Vorjahr bewältigen mussten. Ab dem zweiten Quartal2012kehrtedieDynamikaufdenMärktenzurück.Allesin allem traten kaum wesentliche neue Banken im Markt auf, abgesehen von wenigen Instituten im Nahen Osten, den USA und Asien mit stark regionaler Ausrichtung. Kommerzielle Kredit-geschäfte zur Flugzeugfinanzierung wurden 2012 mit einem kleinen Kreis in diesem Bereich aktiver Banken abgeschlossen. Daneben wurden aber auch andere Finanzquellen genutzt, so etwa Exportkreditagenturen und die Anleihe-/Kapitalmärkte. Auch waren einige wenige neue Nichtbanken an Aviation-Transaktionen beteiligt. Die verbleibenden Banken konnten es

sich leisten, bei der Auswahl von Finanzierungen selektiv vorzu-gehen, weshalb sie sich auf Airlines mit erstklassiger Bonität konzentrierten. Neue Flugzeugfinanzierungen wiesen konservative Strukturen auf, die eher einer Unternehmens- als einer Objekt-finanzierung entsprachen. Liquiditätsengpässe und die hohen Kosten der US-Dollar-Refinanzierung hatten 2011 die Margen ansteigen lassen, insbesondere in Europa und dem Nahen Osten. Verglichen dazu stand 2012 mehr Liquidität von aktiven Banken zur Verfügung, wobei die Margen größtenteils rückläufig waren. Daneben blieben die Konditionen in Nordamerika aufgrund knapper Liquidität unverändert. Asiatische Banken waren dieser Situation gegenüber weitgehend immun; besonders in Japan konnte ein wachsendes Interesse am Luftverkehrssektor beob-achtet werden. Im Großen und Ganzen bevorzugten Banken mit ausreichender Liquidität eher lokale Transaktionen in Inlands-währung als internationale Finanzierungen. Vor allem galt dies für den Nahen Osten und Teile Asiens. Wie schon in den Jahren zuvor, war nur eine Handvoll Banken in der Lage, ältere Flugzeuge (von der Mitte bis zum Ende der Nutzungsdauer) zu finanzieren bzw. reine Objektrisiken einzugehen.

Auch im Eisenbahnsektor blieb die Liquiditätslage angespannt. Einige Banken fuhren ihre Kreditvergabe an den Eisenbahnsektor (und die Transportbranche insgesamt) weiter zurück, da sie ihn nicht als Teil ihres Kerngeschäfts betrachteten. Gleichzeitig kam 2012 eine kleinere Zahl Institute neu in den Sektor und manche von ihnen tätigten Bahnabschlüsse.

Financial Institutions – Strategische Positionierung

Auch 2012 unterstützte das Financial Institutions-Team das Kun-dengeschäft der DVB-Kernbereiche Shipping Finance, Aviation Finance und Land Transport Finance und stellte sicher, dass genügend Mittel von Drittbanken bereitstanden und das Kredit-buch der DVB entsprechend entlastet werden konnte. Durch Einbindung anderer Institute in ihre Transaktionen kann die DVB Kreditrisiken in ihrem Anlagebuch diversifizieren und spätere Konzentrationsrisiken vermeiden. Unsere Expertise als Arrangeur und syndizierendes Konsortialhaus gibt Kunden Finanzierungs-sicherheit bei ihren Projekten. So wachsen mit der Erfolgsbilanz im Syndizierungsgeschäft auch die Chancen der DVB, bei weiteren großen Finanzierungsmandaten den Zuschlag zu erhalten.

In der Funktion als Lead Arranger und Bookrunner ist für die DVB die fachkundige Durchführung ihrer Aufgaben entscheidend für den Erfolg: Da Drittinstitute mitunter mit dem jeweiligen Kunden oder Projekt weniger vertraut sind, kommt es umso mehr auf die Fähigkeiten, Erfahrung, Leistungskraft und Informations-qualität des Financial Institutions-Teams an. Eine klare, sorgfältig gestaltete Präsentation der einzelnen Projekte in Form von Informationsmemoranden ist wesentlich und hilft, potenzielle Schwierigkeiten im Rahmen des Syndizierungsprozesses von vornherein zu vermeiden.

Financial Institutions

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eventuell nicht genügend Fremdkapital bei anderen Banken beschaffen zu können). Beim Bookbuilding bleiben beide Risiken beim Kunden. Der Syndizierungsvorgang als solcher unterscheidet sich bei beiden Modellen nicht. In beiden Fällen verwendet das Financial Institutions-Team die gleichen Vorlagen für das Informa-tionsmemorandum und die Zeichnungsangebote. Es greift auch in beiden Fällen auf die Expertise verschiedener Geschäftsbereiche der DVB – wie etwa die Kredit- und Research-Bereiche – zurück, um ein Maximum an Liquidität am Markt zu erzielen. Seit Mitte 2008 ist im Konsortialgeschäft ein allgemeiner Trend weg von der Festübernahme und hin zum Aufbau von Bankkrediten auf Club- oder Bookbuilding-Basis zu beobachten. Auch bei der DVB hat sich der Fokus zunehmend in Richtung Club-Deals und Book-building verlagert. Diese Tendenz hielt 2012 an, wobei aber auch einige ausgewählte Transaktionen fest übernommen wurden.

Das Financial Institutions-Team der DVB setzt einen klaren Schwerpunkt auf originäre Transaktionen (Primärmarkt). Im Sekundärmarkt, in dem es um die Weiterplatzierung früher abge-schlossener Finanzierungen geht, ist Financial Institutions nicht aktiv. In der Regel arbeitet das Team bei seinen Transaktionen mit Geschäftsbanken oder Exportkreditagenturen zusammen.

Darüber hinaus fungiert Financial Institutions als zentrale Koordi-nationsstelle für die Geschäftsbeziehungen der DVB zu Finanz-instituten:

• EsbahntPrivateEquity-undMezzanine-Finanzierungenan,um das Interesse dieser Institute für die diversen Segmente der Verkehrsmärkte zu wecken.

• EsrealisiertSynergienzwischendenunterschiedlichenGeschäftseinheiten der DVB.

• EsbautneueGeschäftsbeziehungenauf,umKunden–gemeinsam mit den Investment Management- und Advisory-Teams – bei der Erschließung weiterer Kapitalquellen zu unterstützen.

Das Financial Institutions-Team ist dabei für die Identifizierung geeigneter Partner verantwortlich, die den kundenseitigen Kapital-bedarf decken können – die Transaktionen selbst werden aller-dings von den Investment Management- bzw. Advisory-Teams durchgeführt.

Im Jahr 2012 koordinierte das Financial Institutions-Team erneut die Private-Equity- und Mezzanine-Aktivitäten der gesamten DVB. So führte das Team eine Reihe neuer Eigenkapital- und Mezzanine-Investoren mit den Geschäftsbereichen Investment Management- und Advisory-Teams zusammen, die ihren Kunden damit weitere Finanzierungsalternativen für Investitionen und/ oder Übernahmen anbieten können.

Hauptfaktoren der erfolgreichen Financial Institutions-Strategie im Konsortialgeschäft sind:

• PflegeundVertiefungbestehenderGeschäftsbeziehungenmit Finanzinstituten

• Aufbau umfassender Kenntnisse über die Anforderungen und Risikoneigung einzelner Institute, basierend auf diesen Geschäftsbeziehungen – besonders wichtig in einem derart dynamischen Umfeld, in dem sich die Kreditvergabe- und Anlagestrategien der Institute immer wieder ändern

• EngeZusammenarbeitmitdemglobalenTransportFinance-Netzwerk und den hauseigenen Research- und Advisory-Teams der DVB; wettbewerbsfähige Preisgestaltung auf Basis aktueller Informationen, Pflege weltweiter Netzwerke sowie Ad-hoc-Analysen

• WirkungsvolleSteuerungundÜberwachungdesKonsortial-prozesses sowie individuelles, maßgeschneidertes Vorgehen gegenüber den teilnehmenden Partnern

• KenntnisdervolkswirtschaftlichenZusammenhängeund Einflüsse auf die Transportfinanzierung unter Anpassung an Veränderungen im Marktumfeld

Financial Institutions – Produkte

Das Financial Institutions-Team bietet zwei wesentliche Dienst-leistungen: zum einen die „Risk Distribution“, also die Risiko-verteilung bzw. -platzierung durch Syndizierung mit anderen Kreditgebern, zum anderen die Begleitung der Kapitalbeschaffung bei Finanzinstituten in Form von Private Equity- oder Mezzanine-Finanzierungen.

Die Platzierung von Risiken erfolgt entweder durch Festüber-nahme oder durch Bookbuilding. Bei einer Festübernahme hat der Kunde die Gewissheit, dass die benötigten Mittel verfügbar sein werden. Die DVB trägt sowohl das Liquiditäts- als auch das Platzierungsrisiko (das heißt das Risiko, für eine Transaktion

Financial Institutions

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Financial Institutions – Portfolioanalyse

Im Jahr 2012 konnte das Financial Institutions-Team insgesamt ein Volumen von 268,8 Mio € weiterplatzieren. Finanzinstitute selbst benötigten inzwischen für die Anbahnung von Transaktionen mehr Zeit, da die bankinternen Entscheidungsprozesse lang-wieriger geworden sind.

Im Bereich Luftverkehr gelang Financial Institutions 2012 die Syndizierung sowohl von Operating Leases als auch von klassi-schen Krediten für Fluggesellschaften. Es handelte sich dabei um Club-Deals und Weiterplatzierungen nach Transaktionsabschluss zur Unterstützung der Engagementsteuerung. Das Team wählte dafür neue Partner aus, nachdem es viel Zeit in die Anbahnung und Pflege von Beziehungen zu diesen neuen Finanzinstituten investiert hatte. Financial Institutions schloss Fremdkapitalfinan-zierungen und/oder die Weiterplatzierung von Engagement-Anteilen für insgesamt sieben Aviation-Transaktionen ab, das entspricht 69,7 % des gesamten Weiterplatzierungsvolumens der DVB im Jahr 2012.

Im Bereich Schifffahrt gelang es dem Financial Institutions-Team, Schiffsfinanzierungen und Offshore-Geschäfte an wichtige Kunden zu vermarkten. Diese Transaktionen – insgesamt vier an der Zahl – dienten wichtigen Shipping Finance-Kunden zur Refinanzierung bestehender Transportmittel und/oder zum Erwerb zusätzlicher Tonnage. Zusammen machten sie einen Anteil von 30,3 % am gesamten Weiterplatzierungsvolumen von Financial Institutions aus. So konnte Financial Institutions ein stabiles internationales Bankenkonsortium mit Erfahrung und Know-how in der Schifffahrtsbranche bzw. im Offshore-Bereich sowie neue Beziehungen zu anderen Finanzinstituten aufbauen.

Financial Institutions – Markt- und Portfolioprognose 2013

2013 wird die Höhe der Kreditvolumina in den Primärmärkten davon abhängen, inwieweit die europäischen Banken die Rück-zahlung der von der EZB geliehenen Mittel einleiten. Schätzungen zufolgewirdimerstenQuartal2013einRückzahlungsvolumenvon insgesamt 200 Mrd € fällig; allein bei französischen, spanischen und italienischen Banken stehen potenzielle Rückzahlungen von rund 150 – 160 Mrd € an. Die vorzeitige Rückzahlungsperiode begann am 30. Januar 2013. Sie gilt für ungefähr 523 Banken, die im Rahmen der längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte von der ersten Zuteilung profitierten und insgesamt 489 Mrd € aufnahmen. Die mehr als 800 Banken, die im Rahmen der zweiten Zuteilung insgesamt 529 Mrd € ausgeliehen haben, können am 27. Februar 2013 ihre Ausstiegsoptionen ausüben. Eine Rück-zahlung im Laufe des Jahres 2013 ist jedoch nicht sehr wahr-scheinlich, da die Banken eher an einer Refinanzierung ihrer Schulden interessiert sind – nicht zuletzt als Folge der äußerst flexiblen Regelungen der EZB zur Aufrechterhaltung dieser Liqui-dität sowie der geringen wirtschaftlichen Aktivität in Europa.

Vor diesem Hintergrund wird eine Reihe europäischer Banken, die bisher die tragende Säule der internationalen Transport-finanzierung bildeten, auch im Jahr 2013 an ihrer zurückhaltenden Kreditvergabe festhalten. Die DVB erwartet, dass sich der Trend zur äußerst selektiven grenzüberschreitenden Kreditvergabe 2013 fortsetzen wird. Der Druck auf die US-Dollar-Liquiditätskosten wird aller Voraussicht nach fortbestehen: Preisbildung und Konditionen werden weiterhin die Geschäftsbedingungen im Transportsektor insgesamt widerspiegeln – die Finanzinstitute werden weiterhin mehrheitlich auf gute Bonität und Kredit-bedingungen achten. Die Regionalisierung des Kreditgeschäfts wird sich ebenfalls fortsetzen, zumal mehrere regional fokussierte Finanzinstitute die Kreditnehmer in ihren Heimatmärkten und damit die örtlichen Volkswirtschaften unterstützen. So sind beispielsweise im asiatisch-pazifischen Raum aufgrund steigender Liquidität fallende Zinskonditionen zu erwarten, da die Zentral-banken der größten Volkswirtschaften der Region entsprechende Konjunkturpakete geschnürt haben. Wir erwarten für 2013 in der Transportfinanzierung keine neuen Markteintritte von größeren alternativen Kapitalgebern, sondern lediglich eine begrenzte Zahl neuer Marktteilnehmer mit begrenztem Kreditvergabevolumen. Makroökonomische Probleme und die Performance der Transport-branche insgesamt werden die Kreditvergabe und unser Syndi-zierungsgeschäft 2013 beeinflussen und uns im kommenden Jahr vor neue Herausforderungen stellen. Bilaterale Transaktionen und Club-Deals werden vorherrschen.

Financial Institutions

Aviation Finance 69,7 %

Shipping Finance 30,3 %

Gesamtes Weiterplatzierungsvolumen nach Geschäftsbereichen

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Finanzierungsrisiken zu mindern. Die Entwicklung der Kapital-märkte bleibt interessant. Insbesondere bleibt abzuwarten, wie sich die steigenden Prämien für Exportkreditfinanzierungen auswirken werden und ob aufgrund dieser Veränderung mehr Transaktionen über den kommerziellen Kreditmarkt finanziert werden. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass mehr neue Banken den kommerziellen Finanzierungsmarkt betreten werden als 2012, doch werden sich nach wie vor zahlreiche Geschäftschancen ergeben. Die DVB erwartet für 2013 ein ähnliches Wettbewerbs-niveau (unter wenigen aktiven kommerziellen Banken) wie im Vorjahr. Nach wie vor wird zur Liquiditätsbeschaffung eine große Bandbreite an Finanzierungsformen genutzt werden, die von Exportkreditagenturen, Kapitalmärkten oder einigen oppor-tunistischen Kreditgebern bereitgestellt werden. Zusätzliche Liquidität wird 2013 von einer Reihe alternativer Investoren und Institutionen kommen, die selektiv Finanzierungen in Form vor-rangiger Kredite anbieten. Dabei werden jedoch weiterhin nur wenige Kapitalgeber in der Lage sein, ältere Transportmittel zu finanzieren; die Finanzmittel in diesem Bereich dürften also weiterhin knapp bleiben, da sich weiterhin die meisten aktiven Kapitalgeber auf die Finanzierung von Neugerät für führende Adressen konzentrieren werden.

Was die Lage in den Regionen anbelangt, so werden sich lokale Banken auch weiterhin eher regional ausrichten – besonders im asiatisch-pazifischen Raum und im Nahen Osten. Dennoch wird sich, wie im Vorjahr, eine kleine Anzahl an Instituten eventuell auch internationalen Abschlüssen mit bonitätsstarken Adressen zuwenden können. Wir rechnen für 2013 mit einem gewissen Konditionsdruck im Nahen Osten/Afrika und Asien, da diese Märkte weniger stark von Krisen betroffen sind als andere Regionen. Dagegen dürften die Konditionen in Europa und Nord-amerika aufgrund der anhaltenden Volatilität der dortigen Finanz-märkte eher anziehen.

Im Schienenverkehr erwartet die DVB 2013 zusätzliche Geschäftschancen. Einige Adressen erkennen im Schienensektor eine stabile Anlagechance und könnten sich somit zum Ausbau ihrer Engagements entschließen, um so ihre bestehenden Asset-Klassen und Portfolios zu diversifizieren. Aufgrund der unsicheren Entwicklung des Liquiditätsniveaus bei Bankkrediten werden die verfügbaren Mittel vermutlich weiterhin höchst selektiv vergeben werden. Der Markt wird sich auf Transaktionen konzentrieren, bei denen neuere Transportmittel und starke Leasinggeber im Zentrum stehen; einige Anbieter werden ihren Schwerpunkt auf den jeweiligen Inlandsmarkt legen.

Im Schifffahrtsmarkt herrschte 2012 weiterhin Finanzmittel-knappheit, noch verschärft durch den Austritt mehrerer traditio-neller Schiffsfinanzierer. Zwar konnten Schiffseigner durch Bereitstellung von zusätzlichem Eigenkapital die Finanzierungs-lück en bisher schließen, doch wird ihr Handlungsspielraum zunehmend durch den Abwärtstrend in einigen Sektoren des Marktes beschränkt. Folglich wird die erhebliche Finanzierungs-lücke auch 2013 noch bestehen. Zusätzlich getrübt wurde die Stimmung bei Anlegern und Banken 2012 durch eine Reihe auf-sehenerregender Shipping-Insolvenzen, eine Folge der schwachen Marktentwicklung. Dies wirkt sich wiederum nachteilig auf das Kapitalmarktinteresse an Investitionen im Schifffahrtsmarkt aus: 2013 werden nur Gesellschaften mit langjährigen Erfolgsbilanzen an den Kapitalmärkten Mittel aufnehmen können. Privatanleger und Fonds (insbesondere solche mit branchenspezifischem Fach-wissen) gingen in ihren Anlagestrategien ebenfalls sehr vorsichtig vor und konzentrierten sich mehrheitlich auf Chancen aus Not-verkäufen sowie auf Sektoren, bei denen Renditesteigerungen zu beobachten waren – so etwa den Offshore-Bereich. Viele Anleger sehen den Schifffahrtsmarkt nach wie vor als hoch spezialisierte Branche, die gleichzeitig weniger attraktive Erträge bietet als andere Anlagen. Diese Themenkomplexe werden 2013 eine vorherrschende Rolle einnehmen.

Das Kreditgeschäft wird 2013 weiterhin von regionalen Ungleich-gewichten geprägt sein: So werden asiatische Banken örtlichen Schiffseignern Deals zu sehr günstigen Konditionen anbieten, während sich ihr Interesse an internationalen Trans aktionen in Grenzen halten wird. Dieses Phänomen war bereits 2012 zu beobachten. Gleichzeitig erhöhten 2012 mehrere US-Banken ihren Marktanteil in der Schiffsfinanzierung, entweder durch Beteiligungen an Schifffahrts-Finanzierungsportfolios von Banken, die den Markt verlassen möchten, oder durch direkte Kreditvergabe an bonitätsstärkere Adressen zu günstigeren Konditionen. Robuste Konzerne werden 2013 leichter Zugang zu Finanzierungen erhalten: Für diese Adressen wird reichlich Liquidität vorhanden sein, insbesondere dort, wo (vor allem US-amerikanische) Banken Cross-Selling-Möglichkeiten wahr-nehmen.

Der Luftverkehrsmarkt wird 2013 womöglich kaum anders aus-sehen als im abgelaufenen Geschäftsjahr – vor allem, was die Finanzierung neuer Flugzeuge, die Auslieferungen für die zahl-reichen Leasinggesellschaften sowie die Refinanzierung beste-hender Engagements anbelangt. Wo immer sinnvoll werden Flug- und Leasinggesellschaften weiterhin mehrere Finanzierungs-quellen nutzen, um ihre Finanzquellen zu diversifizieren und

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Der Geschäftsbereich Investment Management der DVB ist als Fondsinitiator, Anlageberater und Anlage-verwalter für geschlossene Fonds in den internationalen Transportmärkten tätig. Die von der DVB initiierten Fonds sind auf professionelle Anleger zugeschnitten.

Der Markt für geschlossene Fonds bietet eine weitere Option zur Finanzierung von Transportmitteln. Verkehrsunternehmen sind häufig Betreiber, aber nicht mehr Eigentümer der zu finan-zierenden Transportmittel (Flugzeuge, Schiffe, Container und Schienenfahrzeuge). Solche Betreibergesellschaften sind offener für alternative Finanzierungsstrukturen. Dabei wird insbesondere die Finanzierung durch geschlossene Fonds zunehmend als Alternative zur klassischen Sale-and-Lease-Back-Finanzierung gesehen, da immer mehr Anlagekapital zur Ausstattung solcher Fonds zur Verfügung steht. Darüber hinaus können Fonds den Transportunternehmen auch direkte Eigenkapitalbeteiligungen in unterschiedlichen Formen zur Verfügung stellen. Auch für profes-sionelle Anleger ist die Beteiligung an einem geschlossenen Fonds grundsätzlich eine Alternative, um langfristig von Cash-flows und Renditen bei gleichzeitiger Risikodiversifizierung zu profitieren.

Der Geschäftsbereich Investment Management hatte zu Beginn seiner Tätigkeit 2001 noch eigenes Kapital eingesetzt. In der zweiten Entwicklungsphase akquirierte die Bank dann erste Partner für ihre Investmentfonds. In der jetzigen dritten Phase besteht die Hauptaufgabe darin, die Managementfunktion für Dritte zu übernehmen, wobei die DVB selbst ein wesentliches Eigenkapitalrisiko eingeht. In diesem Zusammenhang registrieren wir vor allem eine starke Nachfrage institutioneller Investoren nach gemeinsamen Beteiligungen, wie zum Beispiel Joint Ventures. Damit kann die DVB ihren Kunden künftig Eigenkapital-finanzierungen auf noch höherem Niveau anbieten, etwa in Form von Sale-and-Lease-Back-Strukturen. Das Prinzip der DVB gilt unverändert: Wir sind willens und in der Lage, Risiken zu über-nehmen – sofern der Preis angemessen ist.

Die aus umfangreichem Research gewonnene Expertise über Märkte und Transportmittel verleiht uns einen klaren Wettbe-werbsvorsprung. Dies macht uns zum idealen Partner sowohl für Kunden mit Eigenkapitalbedarf als auch für Investoren, die Anlage-projekte in bestimmten Verkehrssegmenten suchen. Entsprechend besteht der Bereich Investment Management der DVB aus zwei Spezialteams:

• DasTeamShipping&IntermodalInvestmentManagement(SIIM) vereint die Investment Management-Aktivitäten in den Bereichen Schifffahrt, intermodaler Verkehr und Eisenbahn-verkehr.

• DasTeamAviationInvestmentManagement(AIM)verwaltetdie Flugzeugbeteiligungen der Deucalion Aviation Funds.

Zum 31. Dezember 2012 belief sich das Investitionsvolumen der von der DVB initiierten Fonds auf 724,4 Mio €. Davon entfielen 456,0 Mio € (62,9 %) auf AIM und 268,4 Mio € (37,1 %) auf SIM.

Investment Management

AIM 62,9 %

SIIM 37,1 %

davon:

27,7 % NFC Shipping Funds

3,5 % Stephenson Capital

3,1 % Cruise/Ferry Funds

2,8 % Container Funds

Verteilung des Investitionsvolumens nach Fonds

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DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Investment Management

Tendenziell besser erging es den kleineren, spezialisierten Seg-menten der Schifffahrt (wie etwa denen für Offshore-Versorgungs-schiffe oder LPG-Tanker), denn dort blieben die Frachtmärkte stabil oder zogen an – eine Entwicklung, die sich schon in den Vorjahren abgezeichnet hatte. Sie passt zur Analyse und Anlage-politik von SIIM, das sich auf kleinere und spezialisierte Schiffe in diesen Segmenten konzentriert.

Hervorzuheben ist auch eine weitere Entwicklung: Immer mehr Private-Equity-Unternehmen wagen erste Schritte in die Schiff-fahrtsmärkte und suchen nach Partnern mit detaillierten Kennt-nissen der Branche. Für typische Projektfinanzierungen ohne Rückgriffsrecht ist die Schiffsfinanzierung als Markt nach wie vor schwierig oder so gut wie nicht existent.

Im Containergeschäft gehen die laufenden Renditen von Opera-ting Leases aufgrund starker Restwerte zurück. Gleichzeitig sind nur wenige Banken in diesem Segment aktiv, was auf die allge-meine Schwäche der Schifffahrtsmärkte zurückzuführen sein dürfte.

SIIM – Strategische Positionierung

Der Bereich SIIM verbindet einen ausgefeilten Geschäftsansatz mit einem erfahrenen Management-Team sowie einer umfas-senden Marktkenntnis. Das Team kann auf das hauseigene Markt- und Asset-Research der DVB zurückgreifen und kennt sich mit den relevanten Anlageobjekten hervorragend aus. Das Leistungsspektrum aller SIIM-Fonds umfasst unter anderem Kapitalbeteiligungen, Eigenkapitalzwischenfinanzierungen, Vorzugsaktien sowie Sale-and-Lease-Back-/Sale-and-Manage-Back-Transaktionen in den Sektoren Schifffahrt, Offshore und intermodaler Verkehr. Dabei passt SIIM sein Leistungsangebot kontinuierlich und proaktiv an die momentanen oder künftig zu erwartenden Marktbedingungen für die einzelnen Asset-Klassen bzw. Marktsegmente an.

Shipping & Intermodal Investment Management

Seit 2009 sind alle DVB-Fonds der Bereiche Schifffahrt, inter-modaler Verkehr, Kreuzschifffahrt und Bahn im Shipping & Inter-modal Investment Management zusammengefasst. Damit verwaltet SIIM insgesamt mehr als 3,0 Mrd €, die sich auf ein breites Spektrum an Investitionsobjekten verteilen. Im Schiff-fahrtsbereich ist die DVB seit 1999 tätig, ursprünglich unter dem Namen NFC Shipping Funds. Im Bereich intermodaler Verkehr ist sie seit Ende 2006 aktiv und verwaltet hier derzeit einen Fonds, den sie gemeinsam mit einer Gruppe privater Investoren zur Kapitalanlage in intermodales Transportgerät nutzt. Die Invest-ment Management-Aktivitäten im Segment Kreuzschifffahrt betreibt die DVB seit November 2007: Damals legte sie zusammen mit der auf KG-Finanzierungen spezialisierten Buss Capital einen Spezialfonds für Passagierschiffe auf. Die Eisenbahn-Investments wurden 2007 mit der Gründung des Stephenson Capital-Fonds aufgebaut. Der Fonds ist ein Joint Venture mit einer Leasing-gesellschaft und investiert in Waggons, die von unserem Joint Venture-Partner verwaltet werden.

SIIM – Marktanalyse

Überangebot, Nachfragefaktoren und hohe Treibstoffpreise beeinträchtigten die Dynamik der schwachen Frachtmärkte, sodass die Schiffswerte auch 2012 zurückgingen. Die Folge waren mehrere Unternehmensinsolvenzen und Ausfälle auf dem Chartermarkt. Obwohl sich einige der wichtigsten Segmente zum Jahresende gut erholt hatten, befinden sich andere weiterhin im Abschwung und haben die Talsohle noch vor sich. Der Auftrags-bestand für Neubauten ging 2012 merklich zurück, da viele neue Schiffe ausgeliefert wurden und gleichzeitig nur sehr wenige Neubauten in Auftrag gegeben wurden. Dennoch wirkte sich die neue Tonnage in diversen Sektoren negativ auf Auslastung und Frachtraten aus.

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UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E KON Z E R NL AGE BE R IC H T KON Z E RN A B SCHLUS S

Investment Management

Im Schifffahrtsgeschäft liegt der Fokus weiterhin auf der Ent-wicklung und Verwaltung eines diversifizierten Anlageportfolios im Schifffahrt- und Offshore-Bereich – hauptsächlich in Form sogenannter „Bareboat“-Transaktionen (Finanzleasing). Ziel ist es, stabile, ausbaufähige und qualitativ hochwertige Erträge zu erwirtschaften und dabei ausgewählte Marktsegmente/ Asset-Klassen anhand ihrer derzeitigen oder zu erwartenden Marktentwicklungen gezielt zu bearbeiten. SIIM hat erhebliche Anstrengungen zur Weiterentwicklung seiner Joint-Venture-Plattformen unternommen. So konnte beispielsweise eine der Plattformen mit einer anderen Schifffahrtsgesellschaft desselben Sektors (LPG) zusammengeführt werden – während gleichzeitig eine ansehnliche Kapitalbeteiligung durch eine führende, auf die Seeschifffahrt spezialisierte Investitionsgesellschaft sicher-gestellt werden konnte.

Im Berichtsjahr gestaltete SIIM den erfolgreichen Exit von zwei der insgesamt vier Anlagen im Fonds für Kreuzfahrtschiffe und Fähren. Für die beiden anderen wurde eine Konsolidierung zu einemFondsindieWegegeleitet,dieimerstenQuartal2013realisiert werden soll. Die Strategie für diese Anlagen besteht darin, das Zielunternehmen weiterzuentwickeln und den Wert der konsolidierten Beteiligung durch aktive Mitwirkung auf Verwaltungsratsebene zu steigern, bis durch einen geeigneten, mittelfristigen Exit das Wertpotenzial maximiert werden kann.

Im intermodalen Verkehr wollen wir unser Containerportfolio auf der Grundlage bestehender Investitionen und unserer Erfolgs-bilanz in diesem Segment weiter ausbauen. Wir investieren unmittelbar in Operating Leases und Finanzierungsleasings. Dafür setzen wir sowohl verfügbares Kapital als auch den Cashflow aus bestehenden Investitionen ein.

Beim Eisenbahnfonds haben wir uns aufgrund der begrenzten Kapitalausstattung und dem Mangel an kurzfristig profitablen Anlagechancen entschlossen, unsere Investitionstätigkeit nicht auszuweiten.

SIIM – Produkte und Portfolioanalyse

Zum Jahresultimo 2012 waren insgesamt 268,4 Mio € an Eigen-kapital in allen SIIM-Fonds investiert. Das Schifffahrtsportfolio umfasste zum Jahresende 33 Anlageposten mit 87 Schiffen (teils in Miteigentümerschaft) im Gesamtwert von 200,7 Mio €. Diese Summe war vorwiegend in LPG-, Chemie- und Produkten-tanker (31,3 %) und Offshore-Schiffe (30,0 %) investiert.

Der Fonds für Kreuzfahrtschiffe und Fähren hielt zwei Anlagen: einen nachrangigen Kredit mit beträchtlichem Beteiligungspoten-zial und aktiver (Mehrheits-)Vertretung auf Verwaltungsratsebene sowie eine Mehrheitsbeteiligung an einer Private-Equity-Trans-aktion.DieseAnlagensollenimerstenQuartal2013zusammen-geführt werden. Per 31. Dezember 2012 war SIIM mit 22,0 Mio € in diesem Fonds engagiert.

Tanker 31,3 %

davon:

11,2 % LPG-Tanker

10,7 % Chemietanker

9,4 % Produktentanker

Offshore-Schiffe 30,0 %

Containerschiffe 20,2 %

Massengutfrachter 16,1 %

Andere Investments 2,4 %

Schifffahrtsportfolio nach Schiffstypen

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Investment Management

SIIM – Markt- und Portfolioprognose 2013

Für 2013 schätzen wir die Aussichten der wichtigsten Schifffahrts-sektoren weiterhin als trübe ein. Die Schiffswerte sind auf einem extrem niedrigen Stand, und wir sehen kein wesentliches Korrekturpotenzial. Vielmehr wird die Branche nach unserer Einschätzung frühestens 2014 beginnen, sich zu erholen. 2013 konzentrieren wir uns deshalb weiterhin auf Nischenmärkte, zum Beispiel für LPG- oder Produktentanker, in denen Faktoren wie geringe Auftragsbestände oder hohe Eintrittsbarrieren eine gute Entwicklung versprechen. Die Verfügbarkeit von Kapital ausherkömmlichenQuellenwirdzudemdurchverschärfteEigenkapitalanforderungen weiter eingeschränkt.

Im intermodalen Verkehr erwarten wir bei der Leasingfinanzie-rung von Containern weiterhin eine starke Nachfrage, da die Linienfahrtgesellschaften nach wie vor nur begrenzte Finanzmittel zur Anschaffung von Containern aufbringen können. Zudem gehen wir davon aus, dass sich unser verbleibendes Container-portfolio sowohl betrieblich als auch im Hinblick auf die Cashflows gut entwickeln wird.

Auch 2013 wird sich SIIM auf die sorgfältige und konsequente Überwachung und Steuerung des bestehenden Portfolios konzent-rieren. Gleichzeitig werden wir ein nicht konsolidiertes Portfolio an „Bareboat“-Charters mit einer attraktiven risikogewichteten Zielrendite weiter aufbauen und stärken. Dabei verfolgen wir einen dynamischen Ansatz, je nachdem, in welcher Phase ihrer Wertschöpfungs- und Ertragszyklen sich die einzelnen Segmente befinden. Übergeordnetes Anlagekriterium ist jedoch, dass die Rentabilität der Leasingverträge durch das Ertragspotenzial des betreffenden Transportmittels im vorherrschenden Marktumfeld gestützt sein muss.

Im Bereich intermodaler Verkehr verkauften wir im Laufe der zweiten Jahreshälfte 2012 einen Teil eines Portfolios aus Operating Leases, wodurch wir Kapital freisetzen und einen erheblichen Gewinn realisieren konnten. Darüber hinaus machten wir uns die Marktlage zunutze, um zu attraktiven Konditionen in Finanzierungsleasingverhältnisse zu investieren. Zum Jahres-ende hielten die Intermodal-Fonds acht Anlagen im Gesamtwert von 20,5 Mio €. Die Fonds investieren vornehmlich in Standard-Seecontainer, entweder direkt oder über Finanzierungsleasing-portfolios. SIIM sieht die Lage auf dem Offshore-Markt positiv und konnte einen rentablen Nischenmarkt für Offshore-Container identifizieren, die bei der Offshore-Erschließung und für Bohrungen eingesetzt werden.

Der Eisenbahnfonds besteht aus einem Joint Venture und besitzt eine Flotte von mehreren Hundert Waggons. Das Anlagevolumen des Eisenbahnfonds liegt bei insgesamt 25,2 Mio €.

Im Rahmen des Portfolio-Risikomanagements überwacht SIIM laufend die Stabilität und Wertentwicklung unserer Anlagen. Dabei stützen wir uns auf unsere umfangreichen Erfahrungen, detaillierte Branchenkenntnisse und technische Expertise aus unserem Shipping Research. Nützliche Erkenntnisse ziehen wir darüber hinaus aus unserer laufenden Geschäftstätigkeit, insbe-sondere den häufigen und proaktiven Gesprächen mit unseren Partnern und Kunden. Jede einzelne Investition wird quartals-weise einer Reihe von Prüfungen und Neubewertungen unter-zogen. So verfolgen wir routinemäßig die Entwicklung von Wert-sicherungsklauseln und sonstigen Kreditauflagen, fordern aktua-lisierte Bewertungen von ausgewählten und renommierten Brokern an und erstellen detaillierte Berichte für Investoren sowie quartalsweise Budgetprognosen. Halbjährlich führen wir Werthaltigkeitstests und Bewertungen anhand diskontierter Cashflows (Discounted-Cashflow-Methode) durch. Einmal pro Jahr begutachten unabhängige Prüfer alle von uns verwalteten Fonds und Zweckgesellschaften. Sämtliche Schiffe in unserem Portfolio lassen wir mindestens einmal jährlich (bei Bedarf auch öfter) durch einen unabhängigen technischen Berater inspizieren. Wo immer erforderlich, werden diese Prüfungen noch intensiviert: So lassen wir bei Engagements auf der Early Warning List, der Closely Monitored List oder der Watch List gründliche monatliche Überprüfungen durchführen. Aufgrund der schwierigen Markt-bedingungen lag die Risikovorsorge für SIIM-Engagements 2012 bei 4,7 Mio € (2011: 11,1 Mio €).

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Investment Management

Aviation Investment Management

Das 2001 gegründete Aviation Investment Management der DVB ist als Anlageberater für die Deucalion Aviation Funds tätig. Dabei handelt es sich um eine Reihe aktiv verwalteter geschlossener Investmentfonds, die der DVB und institutionellen Investoren zur gemeinsamen Eigenkapitalanlage in der Luftver-kehrsbranche dienen. Die Anlageverwalter (mit Sitz in London, New York und Singapur) beraten die einzelnen Investmentfonds, wählen für den jeweiligen Fonds geeignete Investitionen aus dem Luftverkehrsbereich aus und verwalten diese. Jeder Fonds hat einen unabhängigen Verwaltungsrat (Board of Directors). Die DVB ist in keinem der Gremien vertreten und beherrscht keinen der Fonds.

Aviation – Marktanalyse

Das makroökonomische Umfeld gestaltete sich auch 2012 schwierig. Die US-Wirtschaft erholte sich langsamer als erwartet, zogimviertenQuartal2012jedochetwasan.DieeuropäischeWirtschaft zeigte sich sehr schwach. Die Dominante war hier erneut die Staatsschuldenkrise, die die Wirtschaftskraft der Region deutlich beeinträchtigte. Asien/Pazifik blieb die einzige wichtige Region mit einem noch intakten Wachstumstrend, doch sorgten die schwächeren Exportmärkte auch hier für Unwäg-barkeiten. Vor diesem Hintergrund und angesichts noch immer relativ hoher Rohölpreise richteten die Fluggesellschaften ihre Kapazitäten konsequent an der Sitzplatznachfrage aus und übten sehr enge Kostenkontrolle. Somit blieb die Auslastung der Flug-zeuge hoch. Die Frachtmärkte – ein Frühindikator für das Passa-gieraufkommen wie auch für Handelsströme im Allgemeinen – zeigten sich auch 2012 im gesamten Jahresverlauf äußerst schwach. Diesen Märkten wurden deutliche Kapazitäten ent-zogen.

Der Markt für Flugzeuge entwickelte sich 2012 positiv. Die Orderbücher der Flugzeughersteller blieben nahe Rekordniveau, und Banken, Leasinggeber und Exportkreditagenturen waren weiterhin bereit, diese Aufträge zu finanzieren. Zunehmendes Interesse an dieser Assetklasse zeigten ferner auch langfristig orientierte institutionelle Investoren – so insbesondere Pensions-fonds und Versicherungsunternehmen auf der Suche nach rendite-starken realen Vermögenswerten in einem Niedrigzinsumfeld. Diese jüngste Diversifizierung der Finanzquellen wird sich als wichtig erweisen, denn infolge von Basel III sind die Banken verpflichtet, ihren Verschuldungsgrad weiter zu reduzieren – und damit auch weniger bereit, Finanzierungen zu stellen.

Im Operating Leasing-Markt für Flugzeuge, in dem die Deucalion-Fonds sehr aktiv sind, standen 2012 wieder etablierte und neu gegründete Leasinggesellschaften im aggressiven Wettbewerb. Auch neu gegründete Anlageinstrumente, die sich hauptsächlich auf ältere Modelle (zehn Jahre und älter) konzentrieren, spielten auf diesem Markt eine wichtige Rolle. Der Wettbewerb um die Finanzierung neuer Flugzeuge ist seit einiger Zeit sehr intensiv. Haupt-Antriebsfaktoren sind der Zustrom institutioneller Kapital-geber aus dem Private-Equity-Bereich, der verbesserte Zugang zu den Kapitalmärkten und die Unterstützung der Exportkredit-agenturen. Für die Kreditnehmer (also die Fluggesellschaften) sind das gute Nachrichten – doch treibt dieser Trend die Flug-zeugpreise nach oben und setzt die Leasingraten unter Druck. Als Folge verschlechterte sich das Risiko-/Ertragsverhältnis und die resultierenden Anlageszenarien für neue Maschinen erfüllten nach Einschätzung von AIM nicht mehr die Ertragsanforderungen der Deucalion-Fonds. Diese Konzentration von Leasinggebern und Banken auf die Finanzierung neuerer Flugzeuge ist schon seit 2010/2011 zu beobachten. Sie geht eindeutig zu Lasten der Preise für gebrauchte Maschinen, die unverändert unter Druck bleiben. Fluggesellschaften bevorzugten im Berichtsjahr neue, treibstoffeffiziente Flugzeuge und nur wenige Geschäftsbanken waren willens, Kreditmittel zur Finanzierung von Secondhand-Maschinen bereitzustellen. Als Folge dieser Entwicklung mussten einige Leasinggeber und sogar Fluggesellschaften erhebliche Abschreibungen auf die Buchwerte älterer Flugzeuge vornehmen, die über Marktwert lagen – was wiederum die Angemessenheit der üblichen Abschreibungsfristen und der wirtschaftlichen Lebensdauer verschiedener Flugzeuge in Frage stellt. Dies wurde 2012 intensiv diskutiert und wir gehen davon aus, dass dies auch weiterhin ein strittiges Thema, insbesondere unter den Flugzeug-Leasinggesellschaften, bleiben wird.

AIM – Strategische Positionierung

Die Spezialisierung der DVB auf Verkehrsfinanzierungen und ihre einschlägige Expertise in diesem Bereich verleihen ihr im Markt eine Alleinstellung. AIM nutzt diesen Wettbewerbsvorteil zur Strukturierung von Anlagemöglichkeiten für die Fonds, die unter konservativen Annahmen Erträge von 12–15 % erzielen. Investiert wird in der gesamten Luftverkehrsbranche, mit Schwerpunkt auf Flugzeugkäufen und langfristig verleasten Triebwerken. Die Fonds sind grundsätzlich opportunistisch ausgelegt und verfolgen keine spezifischen Volumenziele. Der Fokus liegt auf einer kurz- bis mittelfristigen Handelsstrategie, die die Erträge über den ökonomischen Zyklus der Anlagewerte optimiert.

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Ende 2012 belief sich das in den Deucalion-Fonds investierte Eigenkapital auf insgesamt 456,0 Mio €. Kapitalgeber waren fünf erfahrene institutionelle Investoren in Europa, Nordamerika und Asien. Die Wertentwicklung des Bestandsportfolios verlief vertragsgemäß; im Berichtsjahr waren keine Rückstände oder Ausfälle zu verzeichnen. Die Eigenkapitalrendite war bei allen 2012 glattgestellten Anlagen unverändert gut. Alle 2012 neu eingegangenen Anlagen wurden mit dem Ziel strukturiert, Erträge zu generieren, die deutlich über der Zielspanne von 12–15 % liegen. Ende 2012 waren alle operativen Verkehrsträger der Fonds im Rahmen langfristiger Leasingverhältnisse eingesetzt. Das Portfolio ist nach wie vor gut diversifiziert, gemessen an den Laufzeiten der Leasingverträge, Flugzeugtypen/Art der Anlage-werte, geografischen Regionen und Kontrahenten. Das Gesamt-portfolio aller Fonds besteht zu 52,7 % aus Boeing-Flugzeugen, zu 38,7 % aus Airbus-Flugzeugen und zu 8,6 % aus anderen Anlagen. Der größte Teil des Portfolios besteht mit 36,9 % aus Narrowbody-Passagierflugzeugen, gefolgt von Widebody-Frachtflugzeugen (25,9 %), Widebody-Passagierflugzeugen (19,3 %) und Triebwerken (14,4 %).

AIM – Produkte und Portfolioanalyse

Der Hauptschwerpunkt der Fonds liegt auf Direktbeteiligungen an Flugzeugen, meist über Operating-Leases oder Sale-and-Lease-Back-Strukturen. Sie erwerben aber auch Flugzeuge und Triebwerke gegen Ende ihrer Nutzungsdauer, um sie anschließend zu demontieren. Daneben investieren die Fonds in Flugzeug-triebwerke, Kapitalbeteiligungen bei Fluggesellschaften, die Umrüstung von Passagierflugzeugen für den Frachtverkehr – und gelegentlich in durch Flugzeuge besicherte Schuldverschrei-bungen sowie Mezzanine-Kredite.

Im Vergleich zum Vorjahr waren die Fonds auch 2012 sehr aktiv. Im Laufe des Jahres erwarben sie 23 Verkehrsflugzeuge (nach 22 im Vorjahr) und 15 Flugzeugtriebwerke bzw. gingen eine bindende Absichtserklärung zum Kauf ein. Der Transaktionswert lag bei etwa 0,5 Mrd USD. Es handelte sich dabei um Maschinen der Typen B747-8F, B747-400, B767-300, B737-700 und -800, A330-300, A310-300, A300-600 und A320, alle zwischen 1989 und 2012 erbaut. Im Rahmen von Operating Leases wurden jedoch hauptsächlich Flugzeuge mittleren Alters verchartert. Die Fonds veräußerten zudem drei Verkehrsflugzeuge und fünf Flugzeug-triebwerke, die ursprünglich zwischen 2006 und 2011 erworben worden waren. Sämtliche Transaktionen sind hervorragende Beispiele für die opportunistische Anlage- und Handelsstrategie der Fonds. Zu den Veräußerungen zählten auch zwei B747-Passa-gierflugzeuge, die 2011 zur Umwandlung in Frachtmaschinen angeschafft, langfristig verleast und nun mit den Leasingverträgen verkauft wurden. Erworben wurden unter anderem neun B747, zwei B767, drei A330, ein A310, vier A300 und ein A320 sowie 15 Flugzeugtriebwerke, alle zum Zweck der sofortigen oder kurz-fristigen Zerlegung (und daher nur kurzfristig verchartert). Die Fonds verkauften die Flugzeugzellen sodann an ein Unternehmen in den USA; die Triebwerke der Typen CF6-80C2, CFM56 und PW4000 gingen zwecks Zerlegung sowie Reparatur und Verkauf wartungsfähiger Teile an TES, ein auf Triebwerksdienstleistungen spezialisiertes Tochterunternehmen der DVB. Bereits 2011 hatten die Fonds mehrere Passagierflugzeuge – nämlich vier B747-, zwei B767- und einen A310 – auf der Grundlage der gleichen Zerlegungsstrategie erworben. Alle diese Projekte erwirtschaf-teten gute Ergebnisse.

Einer der Deucalion-Fonds ist zudem am malaysischen Billigflieger AirAsia beteiligt. Ursprünglich im Jahr 2003 – vor dem Börsen-gang der Gesellschaft 2004 – getätigt und 2006 bzw. 2007 zum Großteil weiterveräußert, hat diese Beteiligung heute einen sehr bescheidenen Umfang. Beim Börsengang im November 2004 hatte der gewichtete Durchschnittskurs von AirAsia bei 1,23 malaysischen Ringgit (0,25 €) gelegen, der Jahresschluss-kurs 2012 erreichte 2,74 malaysische Ringgit (0,68 €).

Investment Management

Narrowbody-Passagierflugzeuge 36,9 %

Widebody-Frachtflugzeuge 25,9 %

Widebody-Passagierflugzeuge 19,3 %

Triebwerke 14,4 %

Andere 3,5 %

Portfolio nach Flugzeugtypen

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UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E KON Z E R NL AGE BE R IC H T KON Z E RN A B SCHLUS S

Das Risikomanagement ist ein wichtiger Aspekt im Tagesgeschäft. Dank der Erfahrung der DVB in der Flugzeugfinanzierung hat AIM direkten Zugriff auf Experten, die makro- und mikroökono-mische Studien, Analysen und Auswertungsinstrumente liefern. Diese erlauben eine umfassende Einschätzung technischer Faktoren, der Flugzeugwerte und Trends sowie der Bonität von Fluggesellschaften und Kontrahenten. Jede Anlage wird min-destens monatlich auf die Einhaltung von Vorgaben überprüft, vierteljährlich werden Bewertungen eingeholt. Hinzu kommen ein detailliertes Berichtswesen für Investoren, halbjährliche Werthaltigkeitstests, die jährliche unabhängige Buchprüfung aller Fonds sowie die regelmäßige aktive Gesprächsführung mit Leasingnehmern sowie den Risikoträgern. Darüber hinaus hat jeder Fonds einen unabhängigen Verwaltungsrat, der jeweils von einem Vorsitzenden mit umfangreicher Erfahrung mit Flug-zeugen und in der Luftverkehrsbranche geleitet wird. Falls not-wendig, wird das Engagement – entsprechend dem tatsächlichen oder wahrgenommenen Risikogehalt – auf die Early Warning List, die Closely Monitored List oder auf die Watch List gesetzt. Engagements auf diesen Listen werden enger begleitet und meist werden detaillierte Maßnahmenpläne umgesetzt. Zum Jahres-ultimo 2012 befand sich nur eine Anlage auf der Watch List. Kein AIM-Engagement wurde auf der Early Warning List bzw. der Closely Monitored List geführt. Auch mussten 2012 weder Wert-berichtigungen vorgenommen noch Risikovorsorge für Kredit-ausfälle gebildet werden (2011: Auflösung von 3,1 Mio €).

AIM – Markt- und Portfolioprognose 2013

Das Portfolio der Deucalion-Fonds entwickelt sich gut. Die Fonds sind gut positioniert, um die Anlagechancen zu nutzen, die sich in dieser Konjukturphase ergeben, wie etwa Sale-and-Lease-Back-Strukturen oder Chancen zur Demontage von Flug-zeugzellen und -triebwerken. Die Deucalion-Fonds verfügen über ausreichende Mittel, um aktuelle und erwartete Anlage-möglichkeiten auszunutzen – stets unter Beachtung unserer seit 2001 bewährten Anlagephilosophie, die zwei wesentliche Punkte umfasst:

• Nutzung der umfangreichen Branchenkenntnisse und Research-Ressourcen der DVB, ebenso wie der Geschäfts-beziehungen der DVB mit Fluggesellschaften, und

• chancenorientierte Investition in und Verwaltung von Ver-mögenswerten im Luftverkehr sowie Strukturierung der Anlagen nicht nur unter Beachtung heutiger Risiken, sondern – ebenso wichtig – auch unter Einbeziehung künftiger Heraus-forderungen.

AIM erwartet für 2013 einen starken Zuwachs des von Deucalion verwalteten Fondsvermögens. Neben weiteren Zukäufen von Flugzeugen und Triebwerken zur Vercharterung im Rahmen von Operating Leases werden weitere Anlagechancen zur Demontage von Flugzeugen erwartet. Für 2013 ist kaum damit zu rechnen, dass die allgemeine Investitionslust – und damit die Konkurrenz für die Deucalion-Fonds – nachlässt. Doch verfügen die Deucalion-Fonds in diesem speziellen Anlagebereich über ein einzigartiges Leistungsprofil, basierend auf der Branchenkenntnis der DVB, der Effektivität ihrer Aviation-Plattform sowie ihrem objektbesicher-ten Ansatz. Mit diesem Profil sind die Fonds bestens positioniert, um von den aktuellen Marktbedingungen zu profitieren – ausge-hend von fundierten und abgesicherten Prognosen zur künftigen Entwicklung. Das Luftverkehrsgeschäft ist und bleibt eine volatile und zyklische Branche. Umso fokussierter und konsequenter wird AIM als Anlageberater der Fonds seine ganze Finanzierungs- und Fachkompetenz nutzen, um Investitionsmöglichkeiten mit den besten Chance-Risiko-Verhältnissen zu erschließen und auch Chancen zur profitablen Veräußerung von Anlagen zu nutzen.

Investment Management

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DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

ITF International Transport Finance Suisse AG

DVB im Shipping Finance, Aviation Finance und Land Transport Finance stützen und hat sich zum Ziel gesetzt, professionell, schnell und zuverlässig zu agieren. Dies soll insbesondere durch eine restriktive, aber transparente Kreditvergabepolitik und durch kurze Entscheidungswege erreicht werden. Da nur bereits endverhandeltes Geschäft geprüft wird, entfällt die zeitintensive Kreditstrukturierung und die Entscheidungsprozesse laufen zügig ab.

Ein erfahrenes Team und die Einbindung in die DVB ermöglichen die Realisierung dieses Konzepts. Eine schlanke und kosten-effiziente Organisation macht die bei diesem Geschäftsmodell üblicherweise geringeren Ergebnisbeiträge akzeptabel. Die Gesellschaft ist im Markt gut etabliert. Das Geschäftsmodell hat sich als erfolgreich und tragfähig erwiesen und wird daher unverändert weiterverfolgt.

ITF Suisse – Produkte

Die ITF Suisse engagiert sich ausschließlich im internationalen Bankenmarkt für Transportfinanzierungsgeschäfte im Bereich Seeschifffahrt, Luftfahrt und Landtransport – und zwar exklusiv über Unterbeteiligungen. Die Kunden der ITF Suisse sind daher ohne Ausnahme Banken, die ihrerseits Syndizierungspartner suchen. Durch diese Ausrichtung wird ein wichtiges Marktsegment mit der eigenständigen Firmenmarke ITF Suisse bearbeitet. Die Geschäfte müssen definierten Risikokriterien entsprechen und sind dabei grundsätzlich erstrangig durch das finanzierte Verkehrsmittel besichert.

Die ITF Suisse arbeitet weltweit mit Banken bei internationalen Transportfinanzierungen in Form von Kreditunterbeteiligungen zusammen. Unser Tochter-unternehmen hat auch das Geschäftsjahr 2012 mit einem Gewinn abschließen können.

ITF Suisse – Marktanalyse

ITF Suisse, eine 100%ige Tochtergesellschaft der DVB Bank SE, wurde im Mai 2007 in Zürich gegründet und nahm im August 2007 den Geschäftsbetrieb auf. Unmittelbar nach der Gründung wurde der für die Gesellschaft relevante Markt für syndizierte Transportfinanzierungen durch die Subprime-Krise und die anschließende Austrocknung des internationalen Interbanken-marktes behindert. Das schlug sich in stark reduzierten Trans-portvolumina, in Verwerfungen der Kreditmargen, aber auch in fallenden Schiffswerten und damit einhergehend in deutlich reduzierten Frachtraten nieder.

2008 gingen die Finanzmarktteilnehmer zunächst noch von einem sich schnell erholenden Marktumfeld aus. Tatsächlich fand eine Erholung nur in einzelnen Segmenten statt. Das schwierige Marktumfeld im Bereich der Seeschifffahrt hat sich auch 2012 nicht wesentlich verändert. Unverändert hatten Marktteilnehmer mit Liquiditätsengpässen zu kämpfen, was zu Nachverhandlungen von Kreditvereinbarungen, aber auch zu erforderlichen Restruk-turierungen geführt hat.

Der Syndizierungsmarkt für internationale Transportfinanzierungen hat sich 2012 etwas erholt gezeigt. Das Transaktionsvolumen ist auf das 2010er Niveau zurückgefallen und lag bei 38,1 Mrd € (2011: 51,6 Mrd €). Gleichwohl waren einige Marktteilnehmer bemüht, ihre Portfolien abzubauen, sodass eine Vielzahl von Angeboten im Sekundärmarkt zu verzeichnen war. Der ITF Suisse wurden 73 Geschäfte (2011: 66 Geschäfte) angeboten. Diese lehnten wir jedoch größtenteils ab, da sie entweder nicht dem geforderten Risikoprofil entsprachen oder weil die Margen nicht auskömmlich waren. Insbesondere bei Sekundärmarktgeschäften fehlte oft die Bereitschaft, den veränderten Refinanzierungs-kosten und Margenanforderungen durch Disagien Rechnung zu tragen.

ITF Suisse – Strategische Positionierung

Die Strategie der DVB Bank SE ist es, sich durch die ITF Suisse an internationalen Transportfinanzierungen zu beteiligen, die vom Risiko-Ertragsverhältnis interessant sind, jedoch im Primärmarkt nicht erreicht werden konnten. Die ITF Suisse sucht Kreditunter-beteiligungen in der Seeschifffahrt, im Luftverkehr und im Landtransport über ihre weltweiten Kontakte zu Partnerbanken. Dabei kann sich die ITF Suisse auf die Research-Expertise der

Syndizierungsvolumen für Transportfinanzierungen

90

75

60

45

30

15

0

82,8

59,5

2008

25,1

17,4

2009

49,2

36,9

2010

66,8

51,6

2011

50,3

38,1

2012

Mrd USD Mrd € Quelle:Dealogic,Dezember2012

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UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E KON Z E R NL AGE BE R IC H T KON Z E RN A B SCHLUS S

ITF International Transport Finance Suisse AG

ITF Suisse – Portfolioanalyse

2012 wurden der ITF Suisse 73 Finanzierungen mit einem Gesamtvolumen von 1,6 Mrd € vorgestellt und geprüft (Vorjahr: 66 Finanzierungen mit einem Volumen von 1,4 Mrd €). Davon wurden bis zum Jahresende acht Transaktionen mit einem Volumen von 152,9 Mio € realisiert (2011: acht Transaktionen mit einem Volumen von 252,6 Mio €), wobei das akquirierte Neugeschäft weiterhin kritischen Risikoanalysen unterzogen wurde. Das Risiko-profil des Neugeschäftes mit seinem niedrigen Risikogehalt bestätigte die Aufstellung der ITF Suisse und die Zinsvereinba-rungen deckten die unverändert hohen Refinanzierungskosten.

Das Kundenkreditvolumen der ITF Suisse belief sich zum 31. Dezember 2012 auf 927,5 Mio €. Es besteht aus dem im Jahr 2012 ausgezahlten Gesamtfinanzierungsvolumen in Höhe von 853,2 Mio € und aus unwiderruflichen Kreditzusagen in Höhe von 74,3 Mio €. Das Kundenkreditvolumen setzt sich zu 77,5 % (entspricht 719,1 Mio €) aus schiffshypothekarisch besichertem Geschäft und zu 22,5 % (entspricht 208,4 Mio €) aus besicherten Flugzeugfinanzierungen zusammen. Das gesamte Portfoliovolumen ist erstrangig objektbesichert.

Von den Seeschifffahrtsfinanzierungen waren zum 31. Dezember 2012 fünf Transaktionen mit einem Volumen von 137,1 Mio € (Vorjahr: neun Transaktionen mit einem Volumen von 202,7 Mio €) auf der Watch List. Bei einer dieser Transaktionen in Höhe von 9 Mio € wurden die Schiffe über eine Auktion bereits verkauft, die erwarteten Verwertungserlöse decken den Kreditaußenstand zu 100 Prozent. Zwei weitere Transaktionen sind bereits restruktu-riert und bei den beiden Verbleibenden laufen die Verhandlungen. Die ITF Suisse legt bei allen Restrukturierungen Wert auf soge-nannte Pay-As-You-Earn-Konzepte. Hierbei werden die Tilgungs-strukturen auf die prognostizierten Charterraten angepasst. So können die bis zur vollständigen Erholung der Märkte zu erwartenden Mindertilgungen im weiteren Darlehensverlauf

noch durch Sondertilgungen ausgeglichen werden. Eine voll-ständige Rückführung der Kredite ist in allen Fällen im Rahmen der marktüblichen Lebensdauer der finanzierten Schiffe gewähr-leistet.

ITF Suisse – Markt- und Portfolioprognose 2013

Die ITF Suisse ist im Markt als Syndizierungspartner für Banken, die Finanzierungen für Transportmittel anbieten, etabliert. Der Syndizierungsmarkt selbst ist deutlich von der bereits über vier Jahre andauernden Finanzmarktkrise gekennzeichnet. So ist auch für 2013 keine nachhaltige Verbesserung zu erwarten. Staatsschuldenkrisen, Überkapazität in diversen Sektoren der Seeschifffahrt und regional sehr unterschiedliche Entwicklungen im Luftverkehr sind noch nicht das Umfeld für eine Rückkehr zur Normalität. Andererseits sind verschiedene Marktteilnehmer nicht mehr bereit oder in der Lage, der Transportbranche mit Finanzierungen zur Verfügung zu stehen. Diese Verknappung von Finanzierungsangeboten öffnet der ITF Suisse Möglichkeiten, attraktives Neugeschäft einzugehen. So wird die ITF Suisse 2013 bestehende und neue Kontakte nutzen, um über 400 Mio USD Neugeschäft in die Bücher zu nehmen. Dabei legt die ITF Suisse unverändert hohen Wert auf die Risikoanalyse und -bewertung, um die Risiken im Neugeschäft entsprechend der restriktiven Kreditvergaberichtlinien gering zu halten. Die Überwachung und Begleitung des Bestandsgeschäftes hat ebenfalls hohe Priorität. Auch durch die Unterstützung der DVB-Experten konnten bislang alle problematischen Kredite erfolgreich restrukturiert werden. Die enge Zusammenarbeit wird auch 2013 gesucht und, wo erforderlich, realisiert.

Der Interbankenmarkt wird sich 2013 voraussichtlich seitwärts entwickeln: Eine Normalisierung und Rückkehr zu den Bedin-gungen vor 2008 ist nicht in Sicht. Die einzelnen Sektoren der internationalen Seeschifffahrt werden sich weiterhin recht unterschiedlich entwickeln. In der Container-, Rohöltanker- und Massengutschifffahrt wird der Angebotsüberhang auch 2013 anhalten, da die angebotenen Kapazitäten nochmals stärker als die Nachfrage zulegen dürften. Bei den Flugzeugbestellungen wird sich der Angebotsüberhang im Prognosezeitraum sogar eher noch verstärken. Weitere Detaileinschätzungen zu den Entwick-lungen an den internationalen Verkehrsmärkten im Prognose-zeitraum 2013 finden Sie auf den Seiten 155 – 156 dieses Berichts.

Die ITF Suisse strebt auch für 2013 ein moderates Wachstum an. Dabei sind sowohl eine kontinuierliche zeitnahe Risikoüber-wachung des Bestandsgeschäfts, eine Beobachtung der rele-vanten Märkte als auch ein regelmäßiger Austausch mit den konsortialführenden Instituten und den Spezialisten der DVB notwendig.

Schiffsfinanzierungen 77,5 %

Flugzeugfinanzierungen 22,5 %

Gesamtfinanzierungsvolumen nach Transportbereichen

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110

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

• Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft stieg um 19,4 % auf 70,7 Mio € (2011: 59,2 Mio €). Dabei wurden Einzelwert-berichtigungen in Höhe von 61,6 Mio € (2011: 54,7 Mio €) und Portfoliowertberichtigungen in Höhe von 9,4 Mio € (2011: 4,3 Mio €) neu gebildet sowie 0,3 Mio € Rückstellungen aufgelöst (2011: 0,2 Mio € neu gebildet). Daher ging der Zins-überschuss nach Risikovorsorge um 20,0 % auf 159,3 Mio € zurück (2011: 199,1 Mio €).

• DerProvisionsüberschuss,derimWesentlichenProvisionenaus dem Kreditgeschäft, aus dem Asset Management und dem Advisory enthält, stieg um 12,5 % auf 130,7 Mio € (2011: 116,2 Mio €) und erreichte damit einen Höchststand.

• DasSonstigebetrieblicheErgebnisstiegvon17,3Mio€ auf 42,7 Mio €. In den Sonstigen betrieblichen Erträgen (73,0 Mio € gegenüber 26,4 Mio € im Vorjahr) sind unter anderem auch Erträge aus der Entkonsolidierung einer Unternehmensbetei-ligung an der TES Holdings Ltd – dem britischen Triebwerks-spezialisten – enthalten.

• Belastet vom weiterhin volatilen Ergebnis aus Finanz-instrumenten gemäß IAS 39 (Rückgang von 4,4 Mio € auf –15,8 Mio €) nahm das Konzernergebnis vor Steuern um 4,3 % auf 141,4 Mio € (2011: 147,7 Mio €) ab.

• DieKonzern-SteuerungsgrößenspiegelndenerfolgreichenGeschäftsverlauf wider: Der Return on Equity vor Steuern belief sich auf 12,9 % (Vorjahr: 14,0 %) und die Cost-Income-Ratio konnte auf 46,5 % (Vorjahr: 47,8 %) gesenkt werden.

• Das Geschäftsvolumen lag 2012 mit 25,1 Mrd € um 5,0 % über dem 2011er Niveau von 23,9 Mrd €. Es umfasst die Bilanz-summe in Höhe von 23,8 Mrd € (2011: 22,0 Mrd €) und die unwiderruflichen Kreditzusagen in Höhe von 1,3 Mrd € (2011: 1,9 Mrd €).

Die DVB erzielte 2012 mit 157,2 Mio € ein sehr gutes Konzernergebnis vor IAS 39 und Steuern, das um 9,7 % über dem Vorjahr lag (2011: 143,3 Mio €). Die Erträge konnten um 2,6 % von 332,7 Mio € auf 341,2 Mio € gesteigert werden.

Vor dem Hintergrund der Staatsschuldenkrise in Europa und den anhaltend schwierigen Bedingungen in einigen Segmenten der internationalen Seeschifffahrt erwies sich das Geschäftsmodell der DVB erneut als resistent und profitabel, während sich viele Wettbewerber aus dem Finanzierungsmarkt zurückzogen. Hier die wesentlichen Erfolgsbausteine 2012:

• KonsequentestrategischeFokussierungaufFinanzierungenvon Verkehrsmitteln

• HochdiversifiziertesKreditportfolio• KreditgeschäftbasiertaufderKernkompetenzdes

DVB-Risikomanagements• FristenkongruenteRefinanzierung• StarkeKapitalbasisnachBaselII,diebereitsdenheute

bekannten künftigen Basel III-Regeln entspricht• ErfahrenesPersonal

Finanzwirtschaftliche Bewertung des Geschäftsverlaufs 2012

Bei der Bewertung des positiven Geschäftsverlaufs sind die folgenden finanzwirtschaftlichen Details zu beachten:

• ImShippingFinance,AviationFinanceundLandTransportFinance wurden 158 neue Transaktionen mit einem Volumen von 4,6 Mrd € abgeschlossen (2011: 184 neue Deals mit einem Volumen von 5,6 Mrd €). Basierend auf der grundsätzlich zyklusneutralen Kreditvergabepolitik setzte die DVB ihre am Markt bewährte Strategie der risikoadäquaten Bepreisung weiter erfolgreich um. Dabei konnten im Transport Finance durchschnittlich 352 Basispunkte erzielt werden (2011: 313 Basispunkte).

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

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111

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E KON Z E R NL AGE BE R IC H T KON Z E RN A B SCHLUS S

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen 2012

Regionale Unterschiede an den Verkehrsmärkten

Die konjunkturelle Entwicklung verlief 2012 auf regionaler Ebene sehr unterschiedlich. In Europa wurde kontrovers über die Fort-setzung der Finanzhilfen für Griechenland diskutiert und in den USA drohte zum Jahresende der Sturz über die Fiskalklippe. Die diskutierten Steuererhöhungen und staatlichen Ausgabenkür-zungen hätten neue rezessive Tendenzen auslösen können. Eine politische Einigung in diesem Haushaltsstreit kam erst am 2. Januar 2013 zustande. Während es in den Schwellenländern erneut zu einem überdurchschnittlichen Wirtschaftswachstum kam, verzeichneten die USA nur ein geringes Wachstum und in weiten Teilen Europas stagnierte die wirtschaftliche Entwicklung. Aufgrund anhaltend hoher Übersee-Exporte nahm Deutschland in Europa wieder die Spitzenposition ein. Der konjunkturellen Entwicklung folgend, entwickelten sich auch die regionalen Teil-märkte der Verkehrsbranche unterschiedlich: Dort, wo die Nach-frage nach Transportleistungen zunahm, wurde dieser positive Trend teilweise von einem stärkeren Angebotswachstum über-lagert und kompensiert.

Entwicklung an den wesentlichen Seeschifffahrtsmärkten

Ein Teil der Seeschifffahrt war 2012 weiterhin von Überkapazi-täten gekennzeichnet. Hauptbetroffene waren die Container-, Rohöltanker- und Massengutschifffahrt, die gemessen an Beför-derungsmengen und -leistungen weltweit die bedeutendsten Segmente der Seeschifffahrt sind. Der Grund für die weiter anhaltenden Überkapazitäten war, dass der steigenden Nach-frage jeweils eine stärkere Angebotsausweitung durch neu an den Markt drängende Tonnage gegenüber stand. Die Schiffsaus-lieferungen erreichten 2012 weltweit mit circa 3.300 Einheiten sogar einen absoluten Höchststand. Dementsprechend blieben sowohl Charter- und Frachtraten als auch die Schiffswerte weiter unter Druck.

• DerweltweiteContainerverkehrüberSeestiegimvergange-nen Jahr um circa 5 % (2011: circa 7 %). Die Linienschifffahrts-gesellschaften verhielten sich 2012 bei der Eincharterung von Tonnage vorsichtig. Dies kommt in der Entwicklung der Zeitcharterraten zum Ausdruck. Der von Clarksons seit 1993 fortgeschriebene Zeitcharterraten-Index für Containerschiffe bewegte sich auf Monatsbasis während des gesamten Jahres 2012 zwischen 40 und 45 Punkten. Im Dezember 2012 lag er bei 42 Punkten (Dezember 2011: 46 Punkte). Die Rahmen-bedingungen für die Containerschifffahrt haben sich in den vier Krisenjahren 2008-2012 deutlich verschlechtert: Lag der Zeitcharterraten-Index für Containerschiffe im Jahresdurch-schnitt 2008 bei 92 Punkten, stürzte er – ausgelöst durch den Zusammenbruch von Lehman Brothers im September 2008 – im Jahr 2009 auf einen Durchschnittswert von 35 Punkten ab. Nach einer Erholung auf 51 Punkte im Jahr 2010 und auf 63 Punkte im Jahr 2011, fiel der Indexwert 2012 im Jahres-durchschnitt auf 43 Punkte.

• DieweltweiteRohölnachfrageistdemDezemberberichtderInternationalen Energieagentur zur Folge im Jahr 2012 gegen-über dem Vorjahr um durchschnittlich ein Prozent gestiegen. Während der Nachfrageanstieg der Schwellenländer deutlich darüber lag, sank die Energienachfrage in Europa und stag-nierte in den USA. Der für die Tankerschifffahrt grundsätzlich positiven Nachfrageentwicklung stand auch in diesem Segment eine starke Kapazitätsausweitung gegenüber. Der anhaltende Angebotsüberhang führte zu einem fortgesetzten Druck auf Fracht- und Charterraten.

• InderMassengutschifffahrtspiegeltderFrachtraten-Indexfür die Beförderung trockener Massengüter (Baltic Exchange Dry Index – BDI) die andauernde Marktschwäche wider. Nach einem Stand von 1.738 Punkten zum 23. Dezember 2011 beendete der BDI das Berichtsjahr am 24. Dezember 2012, dem letzten Indextag, mit 699 Punkten. Den niedrigsten Wert erreichte der BDI am 3. Februar 2012 mit 647 Punkten. Ein Vergleich der Jahresdurchschnittswerte des BDI verdeutlicht die Marktverschlechterung in den vergangenen vier Krisen-jahren. Hatte der BDI 2008 im Durchschnitt 6.413 Punkte erreicht, fiel der Jahresdurchschnitt 2009 auf 2.617 Punkte. Nach einem Jahresdurchschnittswert von 2.758 Punkten im Jahr 2010 fiel dieser 2011 auf 1.549 und 2012 weiter auf 920 Punkte. Dieser deutliche Rückgang basiert abermals auf einer Angebotsausweitung, obwohl die Nachfrage nach Beförderung trockener Massengüter 2012 um knapp 5 % stieg und sich also durchaus positiv entwickelte.

Damit ist eine Erholung der Schiffswerte erneut ausgeblieben. Die Preise sowohl für Neubau- als auch für Secondhand-Schiffe verharren weiter auf dem im Jahr 2010 erreichten Niveau oder liegen je nach Schiffsgröße sogar darunter. Verglichen mit der großen Bedeutung dieser drei Marktsegmente für das Welttrans-portaufkommen war der Anteil der Container-, Rohöltanker- und Massengutschifffahrt von insgesamt 40,7 % (2011: 41,3 %) am breit diversifizierten Shipping Finance-Portfolio des DVB Bank Konzerns ausgewogen.

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Die Rahmenbedingungen für die Ertrags-, Finanz- und Vermö-genslage der DVB und für den Konzernabschluss mit Anhang haben wir ausführlich in den Marktanalysen von Shipping Finance (Seiten 44 – 47), Aviation Finance (Seiten 60 – 65), Land Transport Finance (Seiten 78 – 82), Financial Institutions (Seiten 96 – 97), Investment Management (Seiten 102 und 105) und ITF Suisse (Seite 108) erörtert. Auf diese Ausführungen nehmen wir in vollem Umfang Bezug.

Page 116: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang112

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Wechselkursrelation US-Dollar/Euro als Einflussgröße

Das Jahr 2012 war für den Euro turbulent und erneut von der europäischen Staatsschuldenkrise überschattet. Zwar waren im erstenQuartal2012nochKursgewinnegegenüberdemUS-Dollarzu verzeichnen und der Euro konnte bis Ende Februar 2012 auf über 1,34 USD steigen. Bis zum Sommer 2012 verlor der Euro allerdings vor dem Hintergrund wachsender Sorgen um den Fortbestand des europäischen Währungsraums an Substanz und sank bis Ende Juli 2012 auf den Jahrestiefpunkt von 1,21 USD. In der zweiten Jahreshälfte konnte sich der Euro aber weitgehend erholen – das Krisenmanagement der EZB bewirkte im September eine sichtbare Stabilisierung des Euro. Unterstützt wurde dies durch eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, welches im September 2012 grünes Licht für den Rettungsschirm ESM und den Fiskalpakt gab. Zum Jahresende profitierte der Euro noch von dem positiv verlaufenden Anleiherückkaufprogramm OMT sowie von der Freigabe weiterer Hilfsmittel für Griechenland. In diesem Spannungsfeld pendelte sich der Euro-Dollar-Kurs bis zum Jahresultimo 2012 bei 1,32 USD ein – drei US-Cent über dem Vorjahresultimo von 1,29 USD.

Aufgrund der geschilderten Währungsentwicklung wuchs das nominale Konzern-Kundenkreditvolumen auf Euro-Basis weniger stark (+2,3 % auf 22,2 Mrd €) als auf US-Dollar-Grundlage (+3,9 % auf 29,2 Mrd USD). 88,6 % des gesamten Kundenkredit-volumens im Transport Finance valutierten in US-Dollar: im Shipping Finance zu 89,3 % und im Aviation Finance zu 98,4 %. Die in diesen beiden größten Segmenten erwirtschafteten Zins- und Provisionserträge unterlagen also erheblich der Wechselkurs-relation US-Dollar zu Euro. Dagegen war das Kreditvolumen des Bereiches Land Transport Finance nur zu 42,1 % in US-Dollar denominiert, sodass die in diesem Segment generierten Erträge weniger sensitiv auf Veränderungen in der Währungsrelation reagierten.

Den überwiegend in US-Dollar valutierenden Erträgen standen Kosten gegenüber, die größtenteils in Euro anfielen. Den Netto-überschuss in US-Dollar sichert die DVB für das jeweilige Planjahr durch derivative Kurssicherungsgeschäfte ab, sodass diese Ertragsgrößen unterjährig von Währungsschwankungen weit-gehend unberührt blieben.

Entwicklung der Ölpreise

Die Rohölpreise bewegten sich 2012 ebenfalls auf einem hohen Niveau. So lag der Spotpreis für die in Europa gehandelte Leit-sorte Brent (London) am 31. Dezember 2012 bei 110,80 USD je Barrel (Jahresende 2011: 108,09 USD je Barrel). Dagegen sank der Spotpreis für die in den USA gehandelte Leitsorte West Texas Intermediate bis zum 31. Dezember 2012 wegen einer Ausweitung der Rohölförderung in den USA auf 91,83 USD je Barrel (Jahresende 2011: 98,83 USD je Barrel). Im Jahresmittel lagen aber die Preise für diese Leitsorte auf dem Vorjahresniveau.

Entwicklung der Aktienmärkte, der DVB-Aktie und der DVB-Ratings

Nach einem kurzen Aufwärtstrend zu Jahresbeginn kam es in den ersten Monaten 2012 an den europäischen Aktienmärkten zu massiven Kursverlusten. Bestimmend für das Investorenverhalten und die Notierungen an den Aktienmärkten waren weltweit trübe Konjunkturaussichten und die wieder zunehmende Sorge um den Fortbestand der Euro-Zone. So fiel der DAX phasenweise auf unter 6.000 Punkte und stabilisierte sich zur Jahresmitte bei 6.500 Punkten. Zum Jahresultimo 2012 schloss der DAX mit einem Plus von 29,1 % bei 7.612 Punkten ab (2011: 5.898 Punkte). Auch andere europäische Börsenplätze und Börsen in Übersee realisierten zum Jahresende deutliche Kursanstiege gegenüber dem Vorjahr.

Obwohl die Bankenwerte während des gesamten Jahresverlaufs 2012 unter Druck gerieten, zeigte sich der Kurs der DVB-Aktie unter den geschilderten Marktbedingungen erfreulich wider-standsfähig. Im Jahresverlauf 2012 verzeichnete die DVB-Aktie moderate Kursschwankungen bei nur mäßigen Umsätzen. So wurde der Jahreshöchstkurs am 10. April 2012 mit 25,50 € erreicht. Der niedrigste Kurs wurde am 2. Juli 2012 mit 22,05 € festgestellt. Zum Jahresultimo notierte die Aktie bei 24,26 €. Die Marktkapitalisierung der Bank belief sich damit auf 1,1 Mrd €. Die vergleichsweise stabile Kursentwicklung ist auf die weiterhin solide geschäftliche Entwicklung der Bank und auf die durch den geringen Streubesitz der Aktie entstandene Marktenge zurück-zuführen.

Seit Dezember 2011 wird die DVB Bank SE von der Rating-Agentur S&P mit „A+/A-1/stabil“ geratet. Diese Einstufung blieb im Jahr 2012 unverändert. Anfang 2012 wurde die Bank von Moody’s mit „A1/P-1/D+/negativ“ geratet. Nach einem im Februar 2012 beginnenden europaweiten Bankenreview änderte Moody’s im Juni 2012 mehrere Rating-Einstufungen deutscher Banken und ihrer Tochtergesellschaften. Dabei wurde auch die DVB in mehreren Rating-Kategorien deutlich um bis zu drei Notches herabgestuft. Dadurch ergab sich eine erhebliche Abweichung gegenüber dem Rating von S&P sowie dem von Fitch im Rahmen der Genossenschaftlichen FinanzGruppe vergebenen Rating von „A+/F1+“. Aufgrund dieser Abweichung wurden die Rating-Verträge mit Moody’s im Juli fristgerecht zum November 2012 gekündigt.

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Page 117: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang 113

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F iN a N z- UND a K T iENM ä RK T E KON Z E R NL AGE BE R IC H T KoN z E RN a B ScHlUS S

Ertragslage

Erträge

Die Erträge der DVB stiegen 2012 um 2,6 % von 332,7 Mio € auf 341,2 Mio €.

Zinsüberschuss nach Risikovorsorge

Der zinsüberschuss nach Risikovorsorge sank von 199,1 Mio € um 20,0 % auf 159,3 Mio €. Der zinsüberschuss ging von 258,3 Mio € um 11,0 % auf 230,0 Mio € zurück – höhere zinserträge wurden dabei von steigenden zinsaufwendungen überkompensiert. im Einzelnen ergibt sich das folgende Bild:

Die zinserträge und die laufenden Erträge erhöhten sich um 10,3 % von 895,9 Mio € auf 987,8 Mio € und setzten sich zusam-men aus:

• 734,6Mio€ (+15,8 % gegenüber Vorjahr mit 634,6 Mio €) – nahezu vollständig aus dem Kreditgeschäft mit internationalen Verkehrskunden

• 40,1Mio€ (+17,6 % gegenüber dem Vorjahr mit 34,1 Mio €) – aus Finanzierungsleasing-Geschäften

• 13,5Mio€ (+5,5 % gegenüber dem Vorjahr mit 12,8 Mio €) – aus Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren

• 198,8 Mio € (–6,5 % gegenüber dem Vorjahr mit 212,6 Mio €) – laufende Erträge aus operating-leasing-Verhältnissen, die im Wesentlichen aus den konsolidierungspflichtigen Fonds des investment Management stammten

• 0,8Mio€ (–55,6 % gegenüber dem Vorjahr mit 1,8 Mio €) – laufende Erträge aus Beteiligungen und sonstigen invest-ments (zum Beispiel Joint Ventures)

Die deutliche Steigerung des zinsertrags aus dem Kreditgeschäft basiert auf den risikoadäquaten durchschnittlichen zinsmargen, die 2012 im Neugeschäft erzielt werden konnten:

Die zinsaufwendungen stiegen von 637,6 Mio € um 18,9 % auf 757,8 Mio € und setzten sich zusammen aus:

• 594,1 Mio € (+21,7 % gegenüber dem Vorjahr mit 488,1 Mio €) – Refinanzierungskosten für das Kreditgeschäft im Transport Finance

• 148,0 Mio € (+12,9 % gegenüber dem Vorjahr mit 131,1 Mio €) – aufwendungen aus operating leasing-Verhältnissen

• 15,7Mio€ (–14,7 % gegenüber dem Vorjahr mit 18,4 Mio €) – aufwendungen aus Nachrangkapital

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Ertragslage (Mio €)

2012

2011

%

zinserträge 788,2 681,5 15,7

laufende Erträge 199,6 214,4 –6,9

zinserträge und ähnliche Erträge 987,8 895,9 10,3

zinsaufwendungen –757,8 –637,6 18,9

zinsüberschuss 230,0 258,3 –11,0

Risikovorsorge im Kreditgeschäft –70,7 –59,2 19,4

Zinsüberschuss nach Risikovorsorge 159,3 199,1 –20,0

Gebühren- und Provisionserträge 139,0 122,8 13,2

Gebühren- und Provisionsaufwendungen –8,3 –6,6 25,8

Provisionsüberschuss 130,7 116,2 12,5

Ergebnis aus at Equity bewerteten Unternehmen 8,5 0,1 −

Sonstiges betriebliches Ergebnis 42,7 17,3 −

Erträge 341,2 332,7 2,6

Basispunkte 2012 2011 2010 2009 2008

Shipping Finance 349 304 331 333 180

aviation Finance 380 325 338 375 214

land Transport Finance 281 280 218 363 179

iTF Suisse 308 283 292 244 115

Page 118: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang114

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Risikovorsorge im Kreditgeschäft nach Geschäftsbereichen 2011 (Mio €)

Zuführung

Auflösung

Direkt - abschrei-

bungen

Eingänge auf abgeschriebene

Forderungen

Insgesamt

Shipping Finance –57,1 21,7 –0,3 1,6 –34,1

Aviation Finance –16,2 10,8 – 1,0 –4,4

Land Transport Finance –0,1 0,1 – – 0,0

Investment Management –14,5 4,4 – 1,8 –8,3

Nicht mehr strategiekonformes Geschäft –9,0 0,9 –0,1 0,4 –7,8

Sonstige 0,0 0,1 –0,2 0,0 –0,1

Einzelwertberichtigungen insgesamt –96,9 38,0 –0,6 4,8 –54,7

Shipping Finance –2,6 0,4 – – –2,2

Aviation Finance –3,1 2,0 – – –1,1

Land Transport Finance –0,1 0,1 – – 0,0

Investment Management – – – – –

Nicht mehr strategiekonformes Geschäft –0,5 0,1 – – –0,4

Sonstige –1,2 0,6 – – –0,6

Portfoliowertberichtigungen insgesamt –7,5 3,2 – – –4,3

Aviation Finance –0,2 – – – –0,2

Rückstellungen insgesamt –0,2 – – – –0,2

Insgesamt –104,6 41,2 –0,6 4,8 –59,2

Risikovorsorge im Kreditgeschäft wird in Form von Einzelwert-berichtigungen (EWB), Portfoliowertberichtigungen (PWB) und Rückstellungen gebildet. Dabei lagen die erfolgswirksam erfassten EWB mit 61,6 Mio € (2011: 54,7 Mio €) und die PWB mit 9,4 Mio € (2011: 4,3 Mio €) über dem Vorjahresniveau. Rück-stellungen in Höhe von 0,3 Mio € wurden aufgelöst.

Die beiden folgenden Tabellen zeigen die entsprechend differen-zierte Verteilung auf die Geschäftsbereiche in den Jahren 2011 und 2012.

Die Netto-Risikovorsorge im Kreditgeschäft nahm von –59,2 Mio € um 19,4 % auf –70,7 Mio € zu.

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Mio € 2012 2011 %

Zuführung zur Risikovorsorge –149,7 –104,6 43,1

Auflösung von Risikovorsorge 82,1 41,2 99,3

Direktabschreibungen –7,3 –0,6 −

Eingänge auf

abgeschriebene Forderungen 4,2 4,8 –12,5

Risikovorsorge im

Kreditgeschäft insgesamt –70,7 –59,2 19,4

Page 119: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang 115

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E KON Z E R NL AGE BE R IC H T KON Z E RN A B SCHLUS S

Für die einzelnen Portfolien ergibt sich 2012 zusammengefasst das folgende Bild:

• ShippingFinance 70,7 Mio € Neubildung von Risikovorsorge insgesamt, davon: 115,0 Mio € wurden zugeführt bzw. direkt abgeschrieben

(bestehend aus EWB und PWB) 44,3 Mio € wurden aufgelöst bzw. gingen auf

abgeschriebene Forderungen ein

• AviationFinance 4,6 Mio € Auflösung von Risikovorsorge insgesamt, davon: 22,5 Mio € wurden zugeführt (bestehend aus EWB und PWB) 27,1 Mio € wurden aufgelöst (bestehend aus EWB, PWB

und Rückstellungen)

• InvestmentManagement 4,6 Mio € Neubildung von Risikovorsorge insgesamt, davon: 8,8 Mio € wurden zugeführt (bestehend aus EWB) 4,2 Mio € wurden aufgelöst bzw. gingen auf

abgeschriebene Forderungen ein

• NichtmehrstrategiekonformesGeschäft 2,7 Mio € Auflösung von Risikovorsorge insgesamt, davon: 1,2 Mio € wurden zugeführt (bestehend aus PWB) 3,9 Mio € wurden aufgelöst bzw. gingen auf

abgeschriebene Forderungen ein

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Risikovorsorge im Kreditgeschäft nach Geschäftsbereichen 2012 (Mio €)

Zuführung

Auflösung

Direkt- abschrei-

bungen

Eingänge auf abgeschriebene

Forderungen

Insgesamt

Shipping Finance –80,8 26,7 –7,1 0,5 –60,7

Aviation Finance –16,5 21,2 − − 4,7

Land Transport Finance –0,2 0,2 − − 0,0

Investment Management –8,8 1,3 0,0 2,9 –4,6

ITF Suisse –1,7 − − − –1,7

Nicht mehr strategiekonformes Geschäft − 0,1 − 0,7 0,8

Sonstige − 0,0 –0,2 0,1 –0,1

Einzelwertberichtigungen insgesamt –108,0 49,5 –7,3 4,2 –61,6

Shipping Finance –27,1 17,1 − − –10,0

Aviation Finance –6,0 5,6 − − –0,4

Land Transport Finance –0,3 0,3 − − 0,0

Investment Management − − − − −

ITF Suisse –7,1 5,1 − − –2,0

Nicht mehr strategiekonformes Geschäft –1,2 3,1 − − 1,9

Sonstige − 1,1 − − 1,1

Portfoliowertberichtigungen insgesamt –41,7 32,3 − 0,0 –9,4

Aviation Finance − 0,3 − − 0,3

Nicht mehr strategiekonformes Geschäft − 0,0 − − 0,0

Rückstellungen insgesamt − 0,3 − − 0,3

Insgesamt –149,7 82,1 –7,3 4,2 –70,7

Page 120: Konzern-Geschäftsbericht 2012

116

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Provisionsüberschuss

Der Provisionsüberschuss, der im Wesentlichen Provisionen aus dem Kreditgeschäft sowie zunehmend aus dem Asset Manage-ment und dem Advisory enthält, lag mit 130,7 Mio € auf dem bisher höchsten Niveau (2011: 116,2 Mio €; ein Plus von 12,5 %).

Der Provisionsüberschuss konnte in allen Geschäftsbereichen gesteigert werden:

• inShippingFinanceum1,6%auf62,4Mio€• inAviationFinanceum6,7%auf36,8Mio€• inLandTransportFinanceum23,0%auf7,5Mio€• imInvestmentManagementvon–3,6Mio€ auf 4,4 Mio €

Die Provisionserträge nahmen auf 139,0 Mio € (+13,2 %) zu. Ins-besondere die im Kreditgeschäft generierten Provisionserträge stiegen um 12,9 % auf 113,0 Mio €, da die unterjährig am Markt durchsetzbaren Sätze für Abschlussprovisionen stiegen.

Dem standen Provisionsaufwendungen in Höhe von 8,3 Mio € entgegen – hierin sind insbesondere Aufwendungen für die Emission von zwei Schuldverschreibungen (2,6 Mio €), für das Kreditgeschäft (0,8 Mio €) und für den Zahlungsverkehr (0,7 Mio €) enthalten.

Ergebnis aus at Equity bewerteten Unternehmen

Das Ergebnis aus at Equity bewerteten Unternehmen wuchs von 0,1 Mio € auf 8,5 Mio €.

Sonstiges betriebliches Ergebnis

Das Sonstige betriebliche Ergebnis stieg von 17,3 Mio € auf 42,7 Mio €.

Die Sonstigen betrieblichen Erträge konnten von 26,4 Mio € auf 73,0 Mio € gesteigert werden. Hier ist unter anderem die Ent-konsolidierung von Gesellschaften im Investment Management und der TES Holdings Ltd, Bridgend, Wales, insgesamt in Höhe von 43,9 Mio € enthalten. Am 14. Juni 2012 verkaufte die Bank einen 60%igen Anteil an dem britischen Triebwerksspezialisten an zwei namhafte japanische Investoren. Die beiden neuen Partner Mitsubishi Corporation und Development Bank of Japan Inc. übernahmen 35 % bzw. 25 % der Unternehmensanteile. Die DVB Holding GmbH, Tochtergesellschaft der DVB Bank SE, bleibt mit 40 % weiterhin größter Anteilseigner. Sonstige betriebliche Aufwendungen bestanden in Höhe von 30,3 Mio € (Vorjahr: 9,1 Mio €).

Der Bestand an Risikovorsorge (bestehend aus EWB, PWB und Rückstellungen) erhöhte sich zum 31. Dezember 2012 von 149,0 Mio € um 0,3 % auf 149,5 Mio € und setzte sich im Wesentlichen aus den folgenden Posten zusammen:

85,1 Mio € im Shipping Finance-Portfolio 37,5 Mio € im Aviation Finance-Portfolio 9,7 Mio € im Investment Management-Portfolio 9,3 Mio € im nicht mehr strategiekonformen Geschäft 6,1 Mio € im ITF Suisse-Portfolio 1,7 Mio € im Land Transport Finance-Portfolio

Eine Länderrisikovorsorge war erneut nicht notwendig. Da die Kreditengagements im Structured Asset Financing unserer Geschäftsbereiche Shipping Finance, Aviation Finance und Land Transport Finance fast vollständig mit den finanzierten Trans-portmitteln besichert sind, liegt der Netto-Risikoanteil der Länderrisiko-affinen Engagements bei weiterhin geringen 0,7 % (2011: 0,5 %).

Zu den Einzelheiten der Bestandsentwicklung der Risiko-vorsorge im Kreditgeschäft verweisen wir auf den Chancen- und Risikobericht (Seite 146 – 148). Dort ist die Entwicklung unter anderem nach Geschäftsbereichen und Regionen dar-gestellt.

Page 121: Konzern-Geschäftsbericht 2012

117

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E KON Z E R NL AGE BE R IC H T KON Z E RN A B SCHLUS S

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Konzernergebnis vor IAS 39 und Steuern

Das Konzernergebnis vor IAS 39 und Steuern erhöhte sich um 9,7 % von 143,3 Mio € auf 157,2 Mio €. Die von den Erträgen in Abzug zu bringenden Verwaltungsaufwendungen gingen vor allem wegen der Entkonsolidierung der Tochtergesellschaft TES Holdings Ltd um 2,9 % auf 184,0 Mio € zurück.

Personalaufwendungen

Die Personalaufwendungen nahmen um 6,9 % von 109,0 Mio € auf 101,5 Mio € ab, da die Löhne und Gehälter insbesondere wegen der angesprochenen Entkonsolidierung der TES um 8,3 % auf 88,0 Mio € zurückgingen. Grund für den Rückgang war darüber hinaus, dass die Bank weniger Rückstellungen für variable Gehalts-zahlungen an die Mitarbeiter bildete.

Zur Entwicklung der Beschäftigtenzahl die folgenden Details:

Die Zahl der Mitarbeiter stieg zum Jahresende 2012 um zehn (+1,8 %) auf 558 Personen. In unseren Kerngeschäftsfeldern Transport Finance und Investment Management lag die Personal-bemessung 2012 mit 305 Mitarbeitern um 0,3 % unter dem Vorjahresniveau (2011: 306 Mitarbeiter). In den Produkt- und Servicebereichen wuchs die Mitarbeiteranzahl um zehn Personen auf 199 Beschäftigte (+5,3 % gegenüber dem Jahresende 2011). Die Tochtergesellschaft DVB LogPay GmbH beschäftigte 54 Mit-arbeiter, was einer Steigerung von 1,9 % entspricht (Jahresende 2011: 53 Mitarbeiter).

Sachaufwendungen

Die Sachaufwendungen lagen mit 77,9 Mio € um 3,0 % über Vorjahresniveau (2011: 75,6 Mio €). Schwerpunkte hierbei waren:

• BeratungskosteninHöhevon28,6Mio€ (2011: 25,7 Mio €), davon:

– 13,5 Mio € an Rechts- und Prüfungskosten (inklusive 2,2 Mio € an Honoraren für Abschlussprüfung und andere Beratungsleistungen) sowie

– 15,1 Mio € an sonstiger Beratung (inklusive IT-Beratung),

• Personalnebenkostenvon17,7Mio€ (2011: 16,8 Mio €),

• Raumkostenvon6,7Mio€ (2011: 9,5 Mio €) sowie

• BeiträgeundGebühren,insbesonderefürdieBankenabgabeund den Beitrag zur Sicherungseinrichtung des Bundesverban-des der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), stiegen um 42,7 % von 8,2 Mio € auf 11,7 Mio €.

Abschreibungen, Wertminderungen und Zuschreibungen

Die Abschreibungen, Wertminderungen und Zuschreibungen gingen um 4,2 % von 4,8 Mio € auf 4,6 Mio € zurück.

Mio € 2012 2011 %

Erträge 341,2 332,7 2,6

Personalaufwendungen –101,5 –109,0 –6,9

Sachaufwendungen –77,9 –75,6 3,0

Abschreibungen,

Wertminderungen

und Zuschreibungen –4,6 –4,8 –4,2

Verwaltungsaufwendungen –184,0 –189,4 –2,9

Konzernergebnis vor

IAS 39 und Steuern 157,2 143,3 9,7

Page 122: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang118

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Entwicklung des Konzernergebnisses

Das Konzernergebnis nahm von 110,4 Mio € um 13,1 % auf 124,9 Mio € zu.

Vom Konzernergebnis vor Steuern (141,4 Mio €) wurden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von –16,5 Mio € fällig, darin sind die tatsächlichen Steuern in Höhe von –22,1 Mio € und ein Ertrag aus latenten Steuern von +5,6 Mio € enthalten. Das Konzernergebnis belief sich danach auf 124,9 Mio €. Das nicht beherrschenden Anteilen zurechenbare Konzernergebnis veränderte sich auf –1,7 Mio € (2011: 3,3 Mio €). Hierbei handelt es sich um Ergebnisanteile, die wirtschaftlich Minderheitsgesell-schaftern an konsolidierten Gesellschaften zuzurechnen sind. Das den Aktionären der DVB zurechenbare Konzernergebnis erhöhte sich um 18,2 % von 107,1 Mio € auf 126,6 Mio €.

Entwicklung des Konzerngewinns und Gewinnverwendung

Der Konzerngewinn blieb mit 27,9 Mio € stabil. Aus dem lau-fenden Geschäft wurden 98,7 Mio € (+24,6 % gegenüber dem Vorjahr mit 79,2 Mio €) in die Gewinnrücklagen thesauriert.

Der am 13. Juni 2013 stattfindenden Ordentlichen Hauptver-sammlung der DVB Bank SE wird die Zahlung einer Dividende von 0,60 € je Stückaktie für 2012 aus dem Bilanzgewinn der DVB Bank SE vorgeschlagen. Das entspricht einer Dividenden-rendite von 2,47 % auf Basis des Jahresschlusskurses von 24,26 €.

Konzernergebnis vor Steuern

Das Konzernergebnis vor Steuern sank von 147,7 Mio € um 4,3 % auf 141,4 Mio €.

Das Ergebnis aus Finanzinstrumenten gemäß IAS 39 reduzierte sich von 4,4 Mio € auf –15,8 Mio €. Die folgenden Positionen reflektieren auch die im Jahresverlauf 2012 starken Volatilitäten in den Zins- und Währungsmärkten:

• DasHandelsergebnismachte2,0Mio€ aus (Vorjahr: –0,6 Mio €) und enthielt echte Handelsderivate.

• DagegenumfasstedasErgebnisausSicherungsbeziehungenin effektiven Hedge-Beziehungen stehende Derivate sowie Grundgeschäfte und sank auf 0,7 Mio € (Vorjahr: 10,7 Mio €).

• Das Ergebnis aus der Anwendung der Fair Value Option betrug 0,0 Mio € (Vorjahr: –0,4 Mio €) und beinhaltet die in den Vor-jahren designierten Grundgeschäfte sowie die dazugehörigen Derivate.

• DasErgebnisausohneHandelsabsichtabgeschlossenenDerivaten nahm von –3,9 Mio € auf –21,1 Mio € ab.

• DasErgebnisausFinanzanlagenverändertesichvon –1,4 Mio € auf 2,6 Mio €.

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Mio € 2012 2011 %

Konzernergebnis 124,9 110,4 13,1

Gewinnvortrag 0,0 0,0 −

Nicht beherrschenden Anteilen

zurechenbares Konzernergebnis 1,7 –3,3 −

Einstellung

in die Gewinnrücklagen –98,7 –79,2 24,6

Konzerngewinn 27,9 27,9 0,0

Mio € 2012 2011 %

Konzernergebnis

vor Steuern 141,4 147,7 –4,3

Steuern vom

Einkommen und Ertrag –16,5 –37,3 –55,8

Konzernergebnis 124,9 110,4 13,1

davon nicht beherrschenden

Anteilen zurechenbares

Konzernergebnis –1,7 3,3 −

davon den Aktionären

der DVB zurechenbares

Konzernergebnis 126,6 107,1 18,2

Mio € 2012 2011 %

Konzernergebnis vor

IAS 39 und Steuern 157,2 143,3 9,7

Handelsergebnis 2,0 –0,6 −

Ergebnis aus

Sicherungsbeziehungen 0,7 10,7 –93,5

Ergebnis aus der Anwendung

der Fair Value Option 0,0 –0,4 −

Ergebnis aus

ohne Handelsabsicht

abgeschlossenen Derivaten –21,1 –3,9 −

Ergebnis aus Finanzanlagen 2,6 –1,4 −

Ergebnis aus Finanz-

instrumenten gemäß IAS 39 –15,8 4,4 −

Konzernergebnis

vor Steuern 141,4 147,7 –4,3

Page 123: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang 119

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E KON Z E R NL AGE BE R IC H T KON Z E RN A B SCHLUS S

Finanzlage

Die Bilanzsumme der DVB nahm insgesamt um 8,2 % auf 23,8 Mrd € zu (2011: 22,0 Mrd €).

Bilanzielle Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten gingen um 7,7 % von 5,2 Mrd € auf 4,8 Mrd € zurück. Die Verbindlichkeiten gegen-über Kunden stiegen um 15,6 % von 4,5 Mrd € auf 5,2 Mrd €. Die verbrieften Verbindlichkeiten erhöhten sich zum Stichtag von 9,8 Mrd € um 16,3 % auf 11,4 Mrd €, während die nachrangigen Verbindlichkeiten unverändert bei 0,4 Mrd € blieben.

Entwicklung der Eigenmittel

Insgesamt erhöhten sich die Eigenmittel nach Kreditwesengesetz (KWG) um 10,2 % auf 1.437,1 Mio € (Vorjahr: 1.304,4 Mio €).

Kernkapital nach § 10 Abs. 2a KWG

Das Kernkapital nach KWG nahm 2012 insgesamt um 4,9 % auf 1.236,0 Mio € zu (Vorjahr: 1.178,8 Mio €). Die Rücklagen stiegen insgesamt um 9,1 % von 1.039,0 Mio € auf 1.133,1 Mio €.

Ergänzungskapital nach § 10 Abs. 2b KWG und anrechenbare Drittrangmittel nach § 10 Abs. 2c KWG

Das Ergänzungskapital nahm um 60,1 % auf 201,1 Mio € zu (Vor-jahr: 125,6 Mio €). Die anrechenbaren nachrangigen Verbindlich-keiten stiegen um 100,0 Mio € oder 67,1 % auf 249,1 Mio €. Die bankaufsichtsrechtlichen Eigenmittelanforderungen nach Basel II wurden im Berichtsjahr jederzeit eingehalten. Zur Sicherstellung der Einhaltung der erneut verlängerten Basel-I-Floor-Regelung nach § 339 Abs. 5a Solvabilitätsverordnung (SolvV) hat die DVB im Januar 2012 bis zur Feststellung und Anrechnung des zu thesaurierenden Gewinns 2011 zusätzlich 80 Mio USD Nachrang-mittel im Sinne des § 10 Abs. 5a KWG aufgenommen.

Kapitalquoten nach KWG

Die DVB berichtet seit 2008 aufgrund der Basel-II-Grundsätze ermittelte Kapitalquoten (Advanced Approach). Auf dieser Basis beliefen sich die Kernkapitalquote auf 20,3 % (+0,6 Prozentpunkte) und die Gesamtkapitalquote auf 23,6 % (+1,8 Prozentpunkte) – jeweils nach Gewinnverwendung.

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Eigenmittel nach KWG (Mio €)

2012

2011

%

Eingezahltes Kapital 111,9 112,4 –0,4

Kapitalrücklage und sonstige anrechenbare Rücklagen 292,1 272,7 7,1

Sonderposten für allgemeine Banksrisiken (§ 340g HGB) 841,0 766,3 9,7

Andere Kernkapitalbestandteile 43,4 54,8 –20,8

Abzugspositionen vom Kernkapital (§ 10 Abs. 2a Satz 2 KWG) –4,4 –3,9 12,8

Abzugspositionen vom Kernkapital (§ 10 Abs. 6 und Abs. 6a KWG) –48,0 –23,5 –

Kernkapital insgesamt 1.236,0 1.178,8 4,9

Ergänzungskapital insgesamt vor Abzugsposten und der anrechenbaren Drittrangmittel 249,1 149,1 67,1

Abzugspositionen vom Ergänzungskapital –48,0 –23,5 –

Ergänzungskapital und anrechenbare Drittrangmittel insgesamt 201,1 125,6 60,1

Modifiziertes verfügbares Eigenkapital und Drittrangmittel insgesamt1) 1.437,1 1.304,4 10,2

1) Unter Berücksichtigung der Rücklagen- und Reservendotierung aus dem Jahresüberschuss

Kapitalquoten (Basel II)

%2012 2011 Verände-

rung

Kernkapitalquote 20,3 19,7 0,6 pp

Gesamtkapitalquote 23,6 21,8 1,8 pp

Page 124: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang120

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Refinanzierung

Das in Frankfurt am Main ansässige Group Treasury stellt die konzernweite Refinanzierung sicher. Darüber hinaus werden die Handelsaktivitäten der DVB zentral gesteuert und die Tochter- sowie Enkelgesellschaften gegen Marktrisiken abgesichert und von diesen Risiken freigestellt. Die DVB betreibt Handelsge-schäfte zur Abdeckung ihrer eigenen Bedürfnisse und der ihrer Kunden in Risikomanagement-Produkten, zur Absicherung von Marktrisiken aus dem Kundenkreditgeschäft sowie zur Absiche-rung der insbesondere in ausländischen Währungen generierten Ergebnisbeiträge gegen Wechselkursschwankungen. Mit diver-sifizierten Refinanzierungsprodukten spricht Group Treasury national und international eine breite Investorenbasis an. Die Produktpalette stellt ein attraktives Angebot für bestehende und neue Investoren dar.

Refinanzierungsaktivitäten – Euro-Benchmark-Kurve aufgebaut und Investorenbasis verbreitert

Die DVB setzte auch 2012 ihr Geschäftsmodell mit der Fokussie-rung auf Finanzierung, Strukturierung und Beratung im interna-tionalen Transport Finance konsequent um. Der grundsätzliche Verzicht auf sogenanntes Kreditersatzgeschäft schützte die Bank vor den direkten negativen Auswirkungen der Krisenszenarien. Aufgrund der generellen Erholung an den internationalen Finanz-märkten hat sich die Steigerung unserer Refinanzierungskosten abgeflacht und es ist uns erneut gelungen, unsere Investorenbasis auszubauen. Zu den Meilensteinen unserer Refinanzierungakti-vitäten gehört der Aufbau einer sogenannten Euro-Benchmark-Kurve; dies ist uns mit zwei mehrfach überzeichneten öffentlichen Euro-Emissionen von jeweils 500 Mio € im drei- und fünfjährigen Laufzeitbereich eindrucksvoll gelungen. Desweiteren war es uns erneut möglich, Schiffspfandbriefe in Höhe von 295,0 Mio € und 50,0 Mio USD zu emittieren. Mit der Platzierung einer öffentlichen Emission in Höhe von 100,0 Mio Schweizer Franken konnten wir außerdem erfolgreich unsere Investorenbasis außerhalb

Deutschlands vergrößern. Sehr erfreulich hat sich auch die Neuaufnahme von Schuldscheindarlehen bei institutionellen Investoren entwickelt, die 2012 erstmalig die Marke von 1 Mrd € übertraf.

Refinanzierungsvolumen – Verteilung der Währungen

Da unser Aktivgeschäft im internationalen Transport Finance überwiegend auf US-Dollar basiert, ist es uns wichtig, währungs-seitig eine ökonomische und soweit möglich auch natürliche Sicherungsbeziehung zwischen Aktiv- und Passivseite herzu-stellen. Dieses Ziel haben wir auch 2012 konsequent weiterver-folgt, sodass zum Jahresende ökonomisch betrachtet 4,7 Mrd € (+4,4 %) unseres Refinanzierungsvolumens in Euro valutierten, während 15,0 Mrd € (+7,9 %) in US-Dollar und 0,2 Mrd € in anderen Währungen denominiert waren.

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Liquiditätsprofil

Mrd €6

5

4

3

2

1

0

2013

2014

2015

2016

2017

2018

2019

2020

2021

2022

2023

> 2023

2099

Forderungen Verbindlichkeiten

Währungsverteilung zinstragende Passiva (ökonomische Sichtweise)

Mrd €15,0

12,5

10,0

7,5

5,0

2,5

0,0

+4,4 %

4,5 4,7

Euro

+7,9 %

15,0

13,9

US-Dollar

2011 2012

Page 125: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang 121

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E KON Z E R NL AGE BE R IC H T KON Z E RN A B SCHLUS S

Refinanzierungsvolumen – Profil der Laufzeiten

Wie schon in den vergangenen Jahren haben wir auch 2012 an unserem Grundgedanken der fristenkongruenten Refinanzierung festgehalten. Durch diesen konservativen Ansatz erfüllen wir bereits die derzeit diskutierten künftigen Anforderungen an die Liquiditätsstruktur (Liquidity Coverage Ratio und Net Stable Funding Ratio) unter Basel III.

Die Refinanzierungsbasis beinhaltete zum Jahresultimo 97,5 % an langfristigen Refinanzierungsmitteln (2011: 97,4 %). Das Profil der Liquidität mit langen Laufzeiten stellt sich wie folgt dar:

• 52,8% ungedeckteInhaberschuldverschreibung (2011: 50,5 %)

• 38,7% Schuldscheindarlehen/langfristigeEinlagen (2011: 42,0 %)

• 4,5% Schiffspfandbriefe (2011: 3,1 %)

• 1,5% verzinslichesEigenkapitalnachKWG (2011: 1,8 %)

Der Anteil der kurzfristigen Refinanzierung beträgt nur 2,5 % (2011: 2,6 %). Dieses Refinanzierungssegment besteht über-wiegend aus kurzfristigen Kundeneinlagen. Darüber hinaus existieren kurzfristige Bankeinlagen, die ausschließlich zu Fein-steuerungszwecken benötigt werden.

Refinanzierungsvolumen – Struktur der Instrumente

Der strukturelle Vergleich der einzelnen Refinanzierungs-instrumente zeigt folgendes Bild: Die ungedeckten Inhaber-schuldverschreibungen (langfristige Emissionen unter dem

Medium-Term-Note-Programm) stiegen um 12,9 % auf 10,5 Mrd € (2011: 9,3 Mrd €), während der Bestand an langfristigen Schuld-scheindarlehen mit 7,7 Mrd € unverändert blieb. Das Volumen aus-stehender Schiffspfandbriefe stieg auf 0,9 Mrd € (2011: 0,6 Mrd €). Die kurzfristigen Einlagen von Banken/Kunden gingen auf 0,5 Mrd € zurück.

Steuerungsgrößen – Return on Equity und Cost-Income-Ratio

Die Konzernsteuerung erfolgte auch 2012 unter anderem durch die Kennzahlen Return on Equity (ROE) und Cost-Income-Ratio (CIR). Der auf Basis der International Financial Reporting Standards (IFRS) ermittelte ROE (vor Steuern) reduzierte sich 2012 um 1,1 Prozentpunkte von 14,0 % auf 12,9 %. Er wurde auf dieser Basis wie folgt errechnet: Das Konzernergebnis vor Steuern (ohne das nicht beherrschenden Anteilen zurechenbare Konzern-ergebnis) in Höhe von 143,1 Mio € wurde dividiert durch die Summe des gewichteten Kapitals (bestehend aus: Grundkapital, Kapitalrücklage, Gewinnrücklage ohne Bestand an versicherungs-mathematischen Gewinnen/Verlusten, vor Einstellung des Konzern ergebnisses und ohne Fonds für allgemeine Bankrisiken) in Höhe von 1.109,9 Mio €. Die Steuerungsgröße liegt damit im für 2012 anvisierten Zielbereich.

Die CIR konnte auf IFRS-Basis von 47,8 % auf 46,5 % gesenkt werden. Sie errechnet sich auf dieser Basis wie folgt: Die Verwal-tungsaufwendungen in Höhe von 184,0 Mio € wurden dividiert durch 396,1 Mio € – der Summe aus Zinsüberschuss (vor Risiko-vorsorge), Provisionsüberschuss, Ergebnis aus Finanzinstrumenten gemäß IAS 39, Ergebnis aus at Equity bewerteten Unternehmen und Sonstigem betrieblichen Ergebnis. Die Steuerungsgröße liegt damit im für 2012 anvisierten Zielbereich.

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Struktur der Refinanzierungsinstrumente

Mrd €12

10

8

6

4

2

0

0,0 %

0,3 0,3

Verzinsliches Eigenkapital

nach KWG

–16,7 %

0,6 0,5

Kurzfristige Einlagen

Banken/Kunden

+80,0 %

0,9

0,5

Schiffspfandbriefe

0,0 %

7,7 7,7

Schuldscheindarlehen/

langfristige Einlagen

+12,9 %

10,5

9,3

Ungedeckte Inhaber-

schuldverschreibungen

2011 2012

Page 126: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang122

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Nominales Kundenkreditvolumen nach Geschäftsbereichen

Das nominale, aufsichtsrechtliche Kundenkreditvolumen der DVB (bestehend aus Kundenforderungen, Garantien und Bürgschaften, unwiderruflichen Kreditzusagen sowie Derivaten) umfasst das Structured Asset Financing in Transport Finance, die Fonds-Aktivitäten in Investment Management, das Geschäft unserer Tochtergesellschaft ITF Suisse am Interbankenmarkt sowie die nicht mehr strategiekonformen Engagements von Transport Infra-structure und D-Marketing. Das Neugeschäft in den Segmenten Shipping Finance, Aviation Finance, Land Transport Finance, Investment Management und ITF Suisse führte zu einer Zunahme des Kundenkreditvolumens um 2,3 % auf 22,2 Mrd € (2011: 21,7 Mrd €). Dieses verteilt sich wie folgt auf die Geschäfts-bereiche:

Vermögenslage

Geschäftsvolumen

Das Geschäftsvolumen lag 2012 bei 25,1 Mrd € mit 5,0 % über Vorjahresniveau (2011: 23,9 Mrd €). Es umfasst die Bilanzsumme von 23,8 Mrd € und die Eventualverpflichtungen aus unwiderruf-lichen Kreditzusagen in Höhe von 1,3 Mrd €.

Kreditvolumen im Zeitvergleich

Das Kreditvolumen stieg gegenüber dem Vorjahr um 5,4 % auf 23,5 Mrd €.

Die Forderungen an Kreditinstitute blieben auf dem Vorjahres-niveau von 0,5 Mrd €. Die Forderungen an Kunden stiegen um 6,4 % auf 19,9 Mrd € (Vorjahr: 18,7 Mrd €). Der Bestand an Wertpapieren (inklusive Beteiligungen) nahm von 0,6 Mrd € auf 0,7 Mrd € zu. Finanzgarantien aus Bürgschaften lagen auf Vor-jahresniveau bei 0,2 Mrd €. Die Eventualverpflichtungen aus unwiderruflichen Kreditzusagen sanken auf 1,3 Mrd € (Vorjahr: 1,9 Mrd €). Wie in den Vorjahren nutzte die DVB derivative Instru-mente für eigene Sicherungszwecke und bot diese in geringem Maß auch ihren Kunden an. Diese Derivate veränderten sich von 0,4 Mrd € auf 0,9 Mrd €.

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Mrd € 2012 2011 %

Forderungen an Kreditinstitute 0,5 0,5 0,0

Forderungen an Kunden 19,9 18,7 6,4

Wertpapiere

(inklusive Beteiligungen) 0,7 0,6 16,7

Finanzgarantien

aus Bürgschaften 0,2 0,2 0,0

Eventualverpflichtungen aus

unwiderruflichen Kreditzusagen 1,3 1,9 –31,6

Derivate 0,9 0,4 –

Kreditvolumen 23,5 22,3 5,4

Shipping Finance 53,6 % (+1,5 pp)

Aviation Finance 31,1 % (–0,7 pp)

Land Transport Finance 7,7 % (+0,3 pp)

ITF Suisse 4,0 % (–0,1 pp)

Investment Management 2,7 % (–0,5 pp)

Nicht mehr strategiekonformes Geschäft 0,9 % (–0,5 pp)

Kundenkreditvolumen nach Geschäftsbereichen (%)

Page 127: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang 123

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E KON Z E R NL AGE BE R IC H T KON Z E RN A B SCHLUS S

(Vorjahr: 11,3 Mrd €). Das Aviation Finance-Portfolio wuchs auf US-Dollar-Ebene um 1,1 % auf 9,1 Mrd USD (Vorjahr: 9,0 Mrd USD). Auf Euro-Ebene blieb es unverändert auf dem Vorjahresniveau von 6,9 Mrd €.

Ergebnisbetrachtung

Zur Ergebnisanalyse wird die Entwicklung der Transport Finance-Portfolien im Vergleich 2011/2012 dargestellt. Dabei wird das Portfolio nach Gesamt- und Neugeschäft untergliedert, jeweils differenziert nach Kerngrößen und Kennziffern.

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Portfolioanalyse

Volumensbetrachtung

Um die Auswirkungen der Währungsrelation auf die Portfolien zu verdeutlichen, stellen wir die Entwicklung des Kundenkredit-volumens nach Segmenten in einer Fünfjahresbetrachtung sowohl auf Euro- als auch auf US-Dollar-Basis dar. Das Shipping Finance-Portfolio nahm auf US-Dollar-Ebene um 7,5 % auf 15,7 Mrd USD zu (Vorjahr: 14,6 Mrd USD) und stieg wechselkursbedingt auf Euro-Ebene weniger stark, nämlich um 5,3 % auf 11,9 Mrd €

Volumensbetrachtung 2008 – 2012

2012 2011 2010 2009 2008Mrd € % % % % %

Shipping Finance 11,9 53,6 11,3 52,1 10,3 53,6 9,1 52,6 10,5 56,8

Aviation Finance 6,9 31,1 6,9 31,8 5,6 29,2 5,2 30,1 4,9 26,5

Land Transport Finance 1,7 7,7 1,6 7,4 1,5 7,8 1,4 8,0 1,5 8,1

Investment Management 0,6 2,7 0,7 3,2 0,8 4,2 0,6 3,5 0,6 3,2

ITF Suisse 0,9 4,0 0,9 4,1 0,7 3,6 0,6 3,5 0,5 2,7

Nicht mehr strategie-

konformes Geschäft 0,2 0,9 0,3 1,4 0,3 1,6 0,4 2,3 0,5 2,7

Insgesamt 22,2 100,0 21,7 100,0 19,2 100,0 17,3 100,0 18,5 100,0

2012 2011 2010 2009 2008Mrd USD % % % % %

Shipping Finance 15,7 53,8 14,6 52,0 13,7 53,5 13,1 52,6 14,6 56,4

Aviation Finance 9,1 31,2 9,0 32,0 7,5 29,3 7,4 29,7 6,9 26,6

Land Transport Finance 2,2 7,5 2,1 7,5 2,0 7,8 2,0 8,1 2,1 8,1

Investment Management 0,8 2,7 0,9 3,2 1,0 3,9 0,9 3,6 0,9 3,5

ITF Suisse 1,1 3,8 1,1 3,9 0,9 3,5 0,8 3,2 0,7 2,7

Nicht mehr strategie-

konformes Geschäft 0,3 1,0 0,4 1,4 0,5 2,0 0,7 2,8 0,7 2,7

Insgesamt 29,2 100,0 28,1 100,0 25,6 100,0 24,9 100,0 25,9 100,0

USD als EZB-Referenzkurs,

jeweils zum 31.12.

1,2939

1,3362

1,441

1,39171,3194

Page 128: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang124

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Neugeschäft

Im Transport Finance wurden 158 neue Transaktionen mit einem Neugeschäftsvolumen (Final Take) von 4,6 Mrd € (Vorjahr: 184 neue Deals mit einem Volumen von 5,6 Mrd €) abgeschlossen. In Shipping Finance blieb das Neugeschäftsvolumen mit 2,5 Mrd € auf dem Niveau des Vorjahres, in Aviation Finance sank es von 2,7 Mrd € auf 1,6 Mrd € und in Land Transport Finance stieg es von 0,4 Mrd € auf 0,5 Mrd €. In den drei Transport Finance-Geschäftsbereichen hatte die Bank in 85,1 % der neuen Deals eine Leading Role inne (Vorjahr: 74,2 %). Die durchschnittliche Zinsmarge für das Transport Finance-Neugeschäft erhöhte sich auf 352 Basispunkte (Vorjahr: 313 Basispunkte).

Betrachtet man das Neugeschäftsvolumen der DVB insgesamt – also inklusive des Investment Managements und des Geschäfts der ITF Suisse – so ergibt sich das folgende Bild: 179 neue Trans-aktionen mit einem Volumen von 4,8 Mrd € (2011: 210 neue Deals mit einem Volumen von 6,0 Mrd €). Dabei konnten durch-schnittlich 348 Basispunkte erzielt werden (2011: 309 Basis-punkte).

Gesamtgeschäft

Die durchschnittliche LTV-Ratio der einzelnen Transport Finance-Segmente kennzeichnet das Verhältnis zwischen ausgereichten Krediten und dem Verkehrswert des finanzierten Verkehrsmittels. Diese Ratio verschlechterte sich leicht im Gesamtportfolio, da sie um 3,9 Prozentpunkte auf 75,6 % stieg (2011: 71,7 %). In den Transport Finance-Portfolien entwickelte sich diese wichtige Kennziffer, die Auskunft über den Beleihungsauslauf gibt, nicht einheitlich: In Aviation Finance konnte ein Rückgang um 0,5 Prozentpunkte auf 72,5 % und in Land Transport Finance um 1,8 Prozentpunkte auf 76,3 % erreicht werden. In Shipping Finance hingegen stieg die LTV-Ratio deutlich von 69,9 % auf 76,2 %.

Die Cost-Income-Ratio reduzierte sich in allen drei Transport Finance-Bereichen: im Shipping Finance um 1,5 Prozentpunkte auf 24,3 %, im Aviation Finance um 0,9 Prozentpunkte auf 15,1 % und im Land Transport Finance um 2,8 Prozentpunkte auf 14,1 %. Der ROE hingegen entwickelte sich uneinheitlich: Während er in Shipping Finance um 8,9 Prozentpunkte auf 15,3 % abnahm, legte er in Aviation Finance um 9,4 Prozentpunkte auf 50,1 % und im Land Transport Finance um 20,5 Prozentpunkte auf 64,0 % zu. Im Investment Management erhöhte sich der ROE sogar um 23,3 Prozentpunkte auf 16,9 %. Dabei ist darauf hinzuweisen, dass die Ermittlung von ROE und CIR dieser Vergleichsgrößen ohne Belastung der Overheads erfolgt und daher mit der Gesamtbank-relation nicht vergleichbar ist.

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Ergebnisbetrachtung (Mio €)

Shipping Finance

Aviation Finance

Land Transport Finance

Investment Management

ITF Suisse Insgesamt

2012 2011 2012 2011 2012 2011 2012 2011 2012 2011 2012 2011 %

Gesamtgeschäft

Kundenkreditvolumen 11.865,0 11.287,1 6.901,5 6.917,6 1.655,7 1.613,9 601,1 702,7 852,6 882,8 21.875,9 21.404,1 2,2

Forderungen an Kunden 11.082,1 10.155,0 6.617,4 6.208,9 1.472,6 1.486,4 538,4 631,3 778,4 780,7 20.488,9 19.262,3 6,4

Kreditzusagen, Bürg-

schaften und Garantien 782,9 1.132,1 284,1 708,7 183,1 127,5 62,7 71,4 74,2 102,1 1.387,0 2.141,8 –35,2

Anzahl Kunden

(wirtschaftliche

Kreditnehmereinheiten) 327 342 165 171 50 56 17 19 41 43 600 631 –4,9

Leading Role (%) 81,8 78,1 84,0 77,6 65,2 60,4 95,7 84,3 3,2 5,5 78,6 73,8 4,8 pp

durchschnittliche

LTV-Ratio (%) 76,2 69,9 72,5 73,0 76,3 78,1 n.a. n.a. 90,2 73,1 75,6 71,7 3,9 pp

CIR (%) 1) 24,3 25,8 15,1 16,0 14,1 16,9 25,0 140,0 23,3 20,7 46,5 47,8 –1,3 pp

ROE (%) 2) 15,3 24,2 50,1 40,7 64,0 43,5 16,9 –6,4 6,7 15,0 12,9 14,0 –1,1 pp

Neugeschäft

Anzahl Neugeschäfte 96 93 50 78 12 13 13 18 8 8 179 210 –14,8

Unterzeichnet 2.590,5 2.662,4 1.618,6 2.864,0 519,6 373,7 84,6 165,7 152,9 252,6 4.966,2 6.318,4 –21,4

Syndiziert 47,4 139,2 72,6 183,3 − − − − − − 120,0 322,5 –62,8

Final Take 2.543,1 2.523,2 1.546,0 2.680,7 519,6 373,7 84,6 165,7 152,9 252,6 4.846,2 5.995,9 –19,2

Leading Role (%) 82,4 79,6 90,5 72,2 81,4 46,0 40,6 41,0 − − 81,7 69,9 11,8 pp

Durchschnittliche

Marge (bp) 349 304 380 325 281 280 200 200 308 283 348 309 39

1) Nach IFRS ermittelt – ohne Umlage von Overhead-Kosten und vor Risikovorsorge 2) Nach IFRS ermittelt – ohne Umlage von Overhead-Kosten, nach Risikovorsorge und vor Steuern

Page 129: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang 125

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E KON Z E R NL AGE BE R IC H T KON Z E RN A B SCHLUS S

Vergütungsbericht

Die Bank bietet ihren Kunden in der Schifffahrt, im Luft- und Landverkehr weltweit von 12 Standorten aus maßgeschneiderte Produkte und Beratungsdienstleistungen an. Diese Finanzierungen enthalten teilweise auch komplexe, mehrere Jurisdiktionen umfassende Strukturen, wobei grundsätzlich alle Finanzierungen mit dem finanzierten Verkehrsmittel besichert sind.

Im internationalen Kreditgeschäft der DVB entstehen Risiko-positionen, für deren Management die folgenden Regularien gelten: Für Kreditentscheidungen sind die jeweiligen Kompetenz-regelungen und Richtlinien der Kreditvergabe (Lending Policies) maßgeblich. Die Kompetenzregelungen legen fest, dass Kredit-entscheidungen in der DVB dreistufig getroffen werden:

• vondenGeschäftsbereichenShippingFinance,AviationFinance und Land Transport Finance (zuständiges Vorstands-mitglied gemeinsam mit Head of Credit),

• mitGenehmigungseitensdesgesamtenVorstandsund

• unterbestimmtenVoraussetzungenmitZustimmungdes Kreditausschusses des Aufsichtsrats.

In Abhängigkeit von bestimmten Risikoparametern können Kredit-entscheidungen bis zu bestimmten Grenzen von den Geschäfts-bereichen gemeinsam mit dem zuständigen Vorstandsmitglied getroffen werden, wenn die Kreditvergabe die Vorgaben der Lending Policies erfüllt. Diese Kreditvergaberichtlinien statuieren die Vorgaben hinsichtlich der Finanzierungsart, der Besicherung durch das finanzierte Asset, der Laufzeit und der Loan-to-Value-Ratio etc. Kreditentscheidungen bedürfen dann der Genehmigung des Gesamtvorstands, wenn die Vergabekompetenzen der Geschäftsbereiche überschritten sind oder wenn die Engagements außerhalb der Kreditvergaberichtlinien liegen. Bei Überschreitung bestimmter Engagement-Grenzen ist darüber hinaus die Zustim-mung des Kreditausschusses einzuholen.

Aufsichtsrechtliche Anforderungen an Vergütungssysteme

Mit der am 13. Oktober 2010 in Kraft getretenen „Verordnung über die aufsichtsrechtlichen Anforderungen an Vergütungssysteme von Instituten“ (InstitutsVergV) hat das Bundesministerium der Finanzen die Anforderungen an die Vergütungssysteme der Finanzinstitute im Sinne des Kreditwesengesetzes präzisiert. Die Verordnung gilt für alle Mitarbeiter der DVB und zwar an allen Standorten.

Kein „bedeutendes Institut“

Die InstitutsVergV unterscheidet zwischen bedeutenden und nicht bedeutenden Instituten, für die unterschiedlich strenge Anforderungen gelten. Banken wie die DVB, die zu den Bilanz-stichtagen der letzten drei Geschäftsjahre eine Bilanzsumme von mindestens 10 Mrd €, aber von nicht mehr als 40 Mrd € auf-weisen, müssen auf Basis einer eigenen Risikoanalyse festlegen, ob sie zu diesen „bedeutenden Instituten“ gehören. Der Vorstand der DVB Bank SE hat im Dezember 2010 auf Basis einer umfas-senden Analyse und Selbsteinschätzung festgestellt, dass die DVB nicht als bedeutendes Institut zu sehen ist. Damit gelten nur die allgemeinen Anforderungen der InstitutsVergV.

Das Analyseergebnis ist wie folgt zusammenzufassen: Die Risiko-affinität des DVB-Geschäftsmodells ist als maßvoll einzustufen und die hereingenommenen Risiken sind ebenso überschau- wie lenkbar. Finanzierungen werden nur auf Basis strenger Lending Policies und nach eingehendem Markt- und Asset-Research durch die DVB-eigenen Research-Bereiche vergeben. Die in die Bücher genommenen Kreditrisiken werden dann kontinuierlich mittels eines ausgefeilten Risikomanagements bearbeitet und überwacht. So wird die Möglichkeit einer Verwertung des finan-zierten Assets zum Beispiel über Sekundärmärkte sichergestellt. Neben diesem klassischen Kreditgeschäft bietet die DVB keine besonders risikoaffinen Dienstleistungen zum Beispiel im Invest-ment Banking oder Wertpapiergeschäft an.

„Risk Taker“

Gemäß § 5 der InstitutsVergV gelten zusätzliche Anforderungen für Mitarbeiter, die einen wesentlichen Einfluss auf das Risiko-profil der Bank haben (sogenannte Risk Taker). Jedes Institut ist aufgefordert, im Rahmen einer Selbsteinschätzung zu überprüfen und festzulegen, wer als Risk Taker zu sehen ist. Der Vorstand hatte diese Selbsteinschätzung bereits im Dezember 2009 vor-genommen und im Dezember 2010 aktualisiert. Dabei hat der Vorstand festgelegt, dass nur die drei Vorstandsmitglieder selbst als Risk Taker anzusehen sind. Dieser Entscheidung liegt die fol-gende Risikoanalyse als Basis der Selbsteinschätzung zugrunde:

Page 130: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang126

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Allgemeine Anforderungen der InstitutsVergV

Auch für Institute wie die DVB, die im Sinne der Verordnung nicht als bedeutendes Institut zu klassifizieren sind, gelten die allge-meinen Anforderungen an Vergütungssysteme gemäß § 3 der InstitutsVergV. Der Vorstand hat die dort genannten Vergütungs-aspekte diskutiert und wie folgt eingeschätzt:

• DieVergütungistandenstrategischenZielenderBank ausgerichtet.

• DasVerhältnisvonfixerzuvariablerVergütungist angemessen.

• BeiMitarbeitern,dieinMarkt-bzw.inMarktfolgebereichenarbeiten, führt die Vergütungsstruktur nicht zu Interessen-konflikten.

• DurchdiebereitsgenutztenKommunikationsmittel(zum Beispiel Broschüren) werden die Mitarbeiter schriftlich und ausreichend über die für sie relevanten Vergütungssysteme informiert.

Zudem hat der Vorstand, erstmals gültig für Zahlungen im Jahr 2011, eine angemessene Obergrenze für das Verhältnis zwischen fixer und variabler Vergütung festgelegt. Die DVB wird sicher-stellen, dass variable Vergütungen nur im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften geleistet werden. Darüber hinaus wird die DVB eine Regelung erarbeiten, die es den Mitarbeitern untersagt, sich gegen verminderte variable Vergütungszahlungen abzusichern.

Vergütungsausschuss

Die DVB hat freiwillig einen Vergütungsausschuss gebildet. Dieser hat dem Aufsichtsrat erstmals im Jahr 2010 und erneut im November 2012 seine Analyse der Vergütungssysteme präsen-tiert. Der Ausschuss kam zu dem Ergebnis, dass die Regelungen angemessen sind und die Ziele der DVB fördern, wobei gleich-zeitig keine Anreize zur Aufnahme unverhältnismäßig hoher Risiken gesetzt werden.

Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat

Insgesamt wurden für die Vergütung von Vorstand und Auf-sichtsrat 2,8 Mio € im Jahr 2012 aufgewendet:

Vergütung des Vorstands

Die Struktur der Bezüge des Vorstands wurde vom Aufsichtsrat festgelegt. Die Gesamtvergütung des Vorstands setzte sich 2012 zu 70,5 % aus einem fixen Gehaltsbestandteil und zu 29,5 % aus einem variablen Bonus zusammen.

Das HGB sieht die individualisierte Offenlegung der Vorstands-vergütung und Vergütungsbestandteile im Jahres- und im Konzern-abschluss vor. Nach § 286 Abs. 5 HGB und § 314 Abs. 2 Satz 2 HGB kann die individuelle Offenlegung der Vorstandsvergütung unterbleiben, wenn die Hauptversammlung dies mit qualifizierter Mehrheit von mindestens drei Vierteln des bei der Beschluss-fassung vertretenen Grundkapitals beschließt. Die DVB Bank SE hat mit Beschluss der Hauptversammlung vom 9. Juni 2011 (Tagesordnungspunkt 5) mit der erforderlichen Mehrheit des vertretenen Grundkapitals von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, auf die individuelle Offenlegung der Vorstandsgehälter für einen Zeitraum von fünf Jahren zu verzichten.

Vergütungsbericht

Tsd € 2012 2011 %

Vorstand 2.155,8 2.853,5 –24,5

Aufsichtsrat 273,7 273,7 0,0

Frühere Vorstandsmitglieder

und ihre Hinterbliebenen 373,9 370,5 0,9

Insgesamt 2.803,4 3.497,7 –19,9

Page 131: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang 127

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E KON Z E R NL AGE BE R IC H T KON Z E RN A B SCHLUS S

Vergütungsbericht

Der Bonus der Vorstandsmitglieder wird auf der Grundlage von Zielvereinbarungen ermittelt. Die Ziele werden zwischen dem Aufsichtsrat und dem jeweiligen Vorstandsmitglied für jedes Geschäftsjahr vereinbart und beziehen sich zum einen auf das Erreichen objektiver Kriterien für das relevante Geschäftsjahr (Finanzkennzahlen wie Economic Value Added und Konzern-ergebnis vor Steuern) und umfassen zum anderen die individuelle Leistung der einzelnen Vorstandsmitglieder. Die Höhe des Bonus ist abhängig vom messbaren Grad der Zielerreichung.

Zahlungsvoraussetzung für die LTI-Prämie und den Bonus ist jeweils ein ungekündigtes Dienstverhältnis des betreffenden Vorstandsmitglieds zum Zahlungszeitpunkt. Diese Bedingung entfällt jedoch, wenn das betreffende Vorstandsmitglied aus Altersgründen ausscheidet oder der Vorstandsvertrag nicht ver-längert wird.

Für das Geschäftsjahr 2012 erfolgt die Zuteilung des Bonus in vier Tranchen: Ausbezahlt werden danach 50 % im Jahr 2013 und jeweils 16,66 % in den drei darauf folgenden Geschäftsjahren 2014 bis 2016. Die Zahlung dieser drei künftigen Tranchen setzt voraus, dass die Risikovorsorge im Kreditgeschäft im Jahr vor der Auszahlung unter einem bestimmten Schwellenwert liegt. Für alle vier Bonusteile gilt darüber hinaus, dass 50 % jeder Tranche einer ergänzenden einjährigen Haltefrist unterliegt, also nicht direkt ausgeschüttet wird. Während dieser Haltefrist wird der Wert der zurückgehaltenen Tranche durch ein Vergütungs-instrument ersetzt, welches an die Wertentwicklung der Bank gekoppelt ist.

Fixer Vergütungsbestandteil

Der fixe Gehaltsbestandteil des Vorstands der DVB Bank SE umfasst monetäre Vergütungsteile, Versorgungszusagen sowie Sonderleistungen und belief sich 2012 auf 1.520.585,10 € (2011: 1.508.474,79 €).

Variabler Vergütungsbestandteil

Der variable Gehaltsbestandteil des Vorstands der DVB Bank SE umfasst einen Bonus und ggf. eine Prämie aus dem DVB Long-Term Incentive Plan (LTI). Im Geschäftsjahr 2012 erhielt der Vorstand variable Gehaltszahlungen in Höhe von 635.199,00 €. Hierin waren Bonuszahlungen für die Geschäftsjahre 2010/2011 und eine Prämie aus dem LTI 2009 enthalten (zum Vergleich: im Geschäftsjahr 2011 wurden variable Zahlungen in Höhe von 1.345.000,00 € für die Geschäftsjahre 2009/2010 sowie für den LTI 2008 geleistet).

Folgendes zur Erläuterung der variablen Gehaltsbestandteile: Im Rahmen des LTI 2009 wurden im Jahr 2009 Zielprämien zugeteilt. Voraussetzung für die Auszahlung dieser Prämie war, dass der geplante Unternehmenserfolg im Zieljahr 2011 erreicht wird. Dieser wird auf Basis eines vorab festgelegten Economic Value Added-Wertes und des Konzernergebnisses vor Steuern gemessen. Für den Fall, dass der tatsächlich erzielte Unterneh-menserfolg den geplanten Erfolgswert überschreitet, kann der Aufsichtsrat die zu zahlende Prämie über den Zielbetrag hinaus erhöhen.

Vorstandsvergütung – fixer Gehaltsbestandteil (€)

2012 2011 %

Monetäre Vergütungsbestandteile 995.000,00 971.666,67 2,4

Versorgungszusagen einschließlich Zuführungen zu Pensionsrückstellungen 334.842,26 320.003,79 4,6

Sonderleistungen 190.742,84 216.804,33 –12,0

davon Zulagen für Dienstwagen bzw. in monetärer Form anstatt eines Dienstwagens 56.152,26 56.116,22 0,1

davon Mietzuschüsse 38.804,58 29.849,68 30,0

davon Versicherungen und Arbeitgeberbeiträge zu Sozialversicherungssystemen im Ausland 95.786,00 130.838,43 –26,8

Fixer Gehaltsbestandteil 1.520.585,10 1.508.474,79 0,8

Page 132: Konzern-Geschäftsbericht 2012

128

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Vergütungsbericht

Die DVB Bank SE wendete 2012 für die Aufsichtsorgane insge-samt 273.700,00 € auf. Davon wurden Steuern für die im Ausland wohnhaften Aufsichtsratsmitglieder direkt ans Finanzamt abge-führt und zwar in Höhe von 35.455,00 €. Die Aufsichtsratsmit-glieder erhielten also Vergütungen für ihr Wirken im Aufsichtsrat und im Kreditausschuss in Höhe von 238.245,00 €.

Aktienbestand von Vorstand und Aufsichtsrat

Zum 31. Dezember 2012 hielten die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats insgesamt nicht mehr als 1 % der ausge-gebenen Aktien der DVB Bank SE.

Vergütung des Aufsichtsrats

Die jährliche Vergütung des Aufsichtsrats ist in § 19 Abs. 1 und 2 der Satzung der DVB Bank SE geregelt. Danach erhalten Mit-glieder des Aufsichtsrats 20.000,00 €, der Vorsitzende des Aufsichtsrats 30.000,00 € und die Mitglieder des Kreditaus-schusses zusätzlich 10.000,00 €. Die Vergütung wird jeweils zum 1. Juli eines jeden Jahres ausgezahlt. Sofern die Vergütung der Umsatzsteuer unterliegt, wird diese zusätzlich vergütet (§ 19 Abs. 3 der Satzung). Weitere Details wie die Erstattung von Fahrtkosten und sonstigen baren Auslagen, Tagegeld und ähn-liches sind in § 19 Abs. 4 der Satzung abschließend geregelt.

Aufsichtsratsvergütung 2012 (€)

Aufsichtsrats-

vergütung

Kredit-

ausschuss-

vergütung

Umsatz-

steuer

19 %

Insgesamt

Anteilseignervertreter:

Frank Westhoff, Vorsitzender 30.000,00 10.000,00 7.600,00 47.600,00

Dr. Peter Klaus, stellvertretender Vorsitzender 20.000,00 10.000,00 5.700,00 35.700,00

Prof. Dr. h.c. Stephan Götzl 20.000,00 – 3.800,00 23.800,00

Flemming Robert Jacobs, wohnhaft in Großbritannien 20.000,00 10.000,00 5.700,00 35.700,00

Wolfgang Köhler 20.000,00 – 3.800,00 23.800,00

Dr. Klaus Nittinger 20.000,00 – 3.800,00 23.800,00

Arbeitnehmervertreter:

Masahide Kubo, wohnhaft in Großbritannien 20.000,00 – 3.800,00 23.800,00

Dorinus Legters, wohnhaft in den Niederlanden 20.000,00 – 3.800,00 23.800,00

Martin Wolfert 20.000,00 10.000,00 5.700,00 35.700,00

Vergütung insgesamt 190.000,00 40.000,00 43.700,00 273.700,00

Abzüge für im Ausland wohnende Aufsichtsratsmitglieder

(direkt ans Finanzamt abgeführt)

Umsatzsteuer 19 % 13.300,00

Aufsichtsratsteuer 30 % 21.000,00

Solidaritätszuschlag 5,5 % 1.155,00

Abzüge insgesamt 35.455,00

Vergütung abzüglich Steuern für im Ausland

wohnende Aufsichtsratsmitglieder 238.245,00

Page 133: Konzern-Geschäftsbericht 2012

129

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E KON Z E R NL AGE BE R IC H T KON Z E RN A B SCHLUS S

Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Mitarbeiter

Ende 2011 lag die Zahl der in einem aktiven Arbeitsverhältnis befindlichen Mitarbeiter der DVB bei 548 und stieg bis zum Ende 2012 um 1,8 % auf 558 Kolleginnen und Kollegen. Unberücksich-tigt blieben dabei jene neun Mitarbeiter, die in einem ruhenden Arbeitsverhältnis beschäftigt wurden, sich also zum Beispiel in der Freiphase der Altersteilzeit, im Mutterschutz oder in Elternzeit befanden. Der hier abgebildete Personalbestand enthält auch die Mitarbeiter unserer Tochtergesellschaft DVB LogPay GmbH, jedoch nicht mehr die Beschäftigten der TES Aviation Group.

Die Zahl der in einem aktiven Arbeitsverhältnis befindlichen Mitarbeiter in Transport Finance/Investment Management reduzierte sich um eine auf 305 Personen (–0,3 %). Die seit Jahren steigenden regulatorischen Anforderungen des Gesetzgebers und der Bankenaufsicht bewirkten auch in der DVB einen weiter

steigenden Arbeitsaufwand in den Produkt- und Servicebereichen. Hier stieg die Personalausstattung um 5,3 % auf 199 Personen (2011: 189 Personen).

Das Geschäftsmodell der DVB ist in jeder Weise international ausgelegt. Dies zeigte sich erneut an den Staatsangehörigkeiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Konzernweit beschäftigten wir im Jahr 2012 Personen mit insgesamt 40 verschiedenen Staatsangehörigkeiten; im Kerngeschäft Transport Finance gehörten unsere Mitarbeiter 31 verschiedenen Nationalitäten an. 2012 waren auch 318 in einem aktiven Arbeitsverhältnis befind-liche Mitarbeiter an einem Auslandsstandort eingesetzt, also in den internationalen Verkehrsmärkten und nahe bei den Kunden der Bank (2011: 315 Mitarbeiter). Die Zahl der in einem aktiven Arbeitsverhältnis befindlichen Mitarbeiter an den deutschen Standorten in Frankfurt am Main und Hamburg lag mit 240 Mit-arbeitern über dem Vorjahr (2011: 233 Mitarbeiter).

Verteilung der Mitarbeiter nach Geschäftsbereichen

2012 2011Anzahl % Anzahl %

Transport Finance/Investment Management 305 53,8 306 55,1

Produkt- und Servicebereiche 199 35,1 189 34,1

DVB LogPay 54 9,5 53 9,5

Mitarbeiter in einem aktiven Arbeitsverhältnis 558 98,4 548 98,7

Mitarbeiter in einem ruhenden Arbeitsverhältnis 9 1,6 7 1,3

Insgesamt 567 100,0 555 100,0

Verteilung der aktiven Mitarbeiter nach Standorten

Konzern Transport Finance/Investment Management2012 2011 % 2012 2011 %

Frankfurt am Main 234 225 4,0 33 32 3,1

London 85 82 3,7 67 65 3,1

Rotterdam 58 55 5,5 47 45 4,4

Bergen 19 18 5,6 17 16 6,3

Athen 12 13 –7,7 11 12 –8,3

Zürich 11 11 0,0 8 8 0,0

Hamburg 6 8 –25,0 5 7 –28,6

Oslo 5 8 –37,5 5 8 –37,5

Europa 430 420 2,4 193 193 0,0

New York 35 30 16,7 31 27 14,8

Curaçao 30 33 –9,1 26 29 –10,3

Nord- und Südamerika 65 63 3,2 57 56 1,8

Singapur 59 61 –3,3 51 53 –3,8

Tokio 4 4 0,0 4 4 0,0

Asien 63 65 –3,1 55 57 –3,5

Insgesamt 558 548 1,8 305 306 –0,3

Page 134: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang130

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Die Altersstruktur der Mitarbeiter der DVB stellte sich wie folgt dar:

• 9,1%warenunter30Jahrealt,• 34,9%warenzwischen30und40Jahrealt,• 34,6%warenzwischen40und50Jahrealtund• 21,4%warenüber50Jahrealt.

Berufserfahrung im Transport Finance oder generell in der globalen Transportbranche – das ist ein wesentlicher Indikator für die hohe Expertise unserer Mitarbeiter. Im Kerngeschäft der DVB (Shipping Finance, Aviation Finance, Land Transport Finance, Investment Management und ITF Suisse) verfügten unsere Mitarbeiter im Berichtsjahr über durchschnittlich 13,0 Jahre an relevanter branchenspezifischer beruflicher Erfahrung. 38,3 % unserer Mitarbeiter verfügten sogar über eine 15-jährige und 19,2 % über eine 20-jährige relevante Berufserfahrung.

DieQuotederdurchEigenkündigungenresultierendenFluktuationlag 2012 bei 2,4 % (2011: 5,0 %).

Preisgekrönte Transaktionen

2012 wurden wir erneut für unser Engagement im Transport Finance und für einige Transaktionen von renommierten Fach-zeitschriften ausgezeichnet:

Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Auszeichnungen 2012

Shipping Financier of the Year 2012

Lloyd’s List – Dezember 2012

Rail Finance Innovator of the Year 2011

Global Transport Finance – November 2012

Bank of the Year – International Transport Markets

DealMakers Monthly – September 2012

Sale/Leaseback Deal of the Year 2011

Airfinance Journal – April 2012

Pre-Delivery Payment Deal of the Year 2011

Airfinance Journal – April 2012

North America Deal of the Year 2011

Airfinance Journal – April 2012

Leasing (East) Deal of the Year 2011

Marine Money – März 2012

Securitisation Deal of the Year 2011

Marine Money – März 2012

Page 135: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang 131

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E KON Z E R NL AGE BE R IC H T KON Z E RN A B SCHLUS S

Nachtragsbericht

Zum 1. Januar 2013 gab es wesentliche änderungen im Schiffs-finanzierungsgeschäft:

• Die Bank gliedert die bisherigen Offshore-Finanzierungs-aktivitäten (Offshore Drilling and Production Group und Offshore Support Group) aus dem Shipping Finance aus und stellt diese als vierten Geschäftsbereich auf die gleiche Stufe wie die Schiffs-, Flugzeug- und Landtransportfinanzierung. Damit wird die Breite und Vielfalt der Finanzierungaktivitäten noch sichtbarer. Basierend auf dem Konzern-Kundenkredit-volumen zum 31. Dezember 2012 ergäbe sich die folgende Portfolioverteilung.

• DasShippingFinancederDVBarbeitetnachderAusgliede-rung von Offshore Finance marktseitig in vier Sektorenteams:

– Container, Car Carrier, Intermodal & Ferry Group – Crude Oil & LNG Tanker Group – Chemical, LPG & Product Tanker Group und – Dry Bulk Group

Das Portfolio Cruise Finance läuft aus und soll mittelfristig abgebaut werden.

• Die DVB hat eine neue Einheit namens Strategic Management and Restructuring Team mit dem Ziel gegründet, alle „auf-fälligen“ Engagements im Seeschifffahrtsportfolio intensiv zu betreuen und wesentlich zu stabilisieren.

• MitdemProjekt„Unity“wirddasShippingFinancedarüberhinaus fit für die Zukunft gemacht. Im Mittelpunkt stehen dabei Prozessverbesserungen, Anpassung der Strukturen an andere Bereiche und Steigerung der Effizienz. Das Projekt wird 2013 vorbereitet und 2014 im Wesentlichen umgesetzt.

Herr Masahide Kubo legte sein Amt als Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat mit Wirkung vom 16. Januar 2013 nieder. Am 15. Februar 2013 wurde Herr Adnan Mohammed als neuer Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat bestellt.

Vorstand und Aufsichtsrat der DVB Bank SE beabsichtigen, der Ordentlichen Hauptversammlung am 13. Juni 2013 eine Dividende von 0,60 € je nennwertloser Stückaktie vorzuschlagen.

Weitere Vorgänge, die für die Beurteilung der Ertrags-, Ver-mögens- und Finanzlage der DVB Bank SE und des Konzerns besondere Bedeutung haben, sind nach Schluss des Geschäfts-jahrs 2012 nicht eingetreten. Der Geschäftsverlauf in den ersten Monaten des Geschäftsjahrs 2013 bestätigt die im Prognose-bericht getroffenen Aussagen.

Shipping Finance 42,3 %

Aviation Finance 31,1 %

Offshore Finance 11,3 %

Land Transport Finance 7,7 %

ITF Suisse 4,0 %

Investment Management 2,7 %

Nicht mehr strategiekonformes Geschäft 0,9 %

Neue Struktur des Konzern-Kundenkreditvolumens (22,2 Mrd €)

Page 136: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang132

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Der folgende Chancen- und Risikobericht betrachtet unter „Portfoliomanagement und -steuerung“ auf den Seiten 140 – 142 die Volumina unserer Transport Finance-Teilport-folien, aufgeschlüsselt nach Besicherungsstruktur und Beleihungsauslauf (LTV). Die so analysierten Portfoliowerte spiegeln das Nominalvolumen des DVB Bank Konzerns nach aufsichtsrechtlichen Vorschriften wider, da alle wesent lichen Konzerngesellschaften in die divisionale Risikosteuerung integriert sind und somit die von verbundenen Unternehmen vergebenen Kredite einbezogen werden.

und Modelle zur Risikomessung sind zur Steuerung der DVB geeignet. Trotz sorgfältiger Modellentwicklung und regelmäßiger Kontrolle können jedoch Konstellationen entstehen, bei denen die tatsächlichen Verluste oder der Liquiditätsbedarf höher ausfallen als durch die Risikomodelle und Stress-Szenarien prognostiziert.

Organisation des Risikomanagements

Aufbauorganisation

Das konzernweite Risikomanagementsystem der DVB folgt den gesetzlich und aufsichtsrechtlich kodifizierten Anforderungen und umfasst entsprechende Vorkehrungen und Maßnahmen zur Risikostrategie, Risikotragfähigkeit, Risikosteuerung und Risikoüberwachung sowie ein mehrstufiges Risikofrüherkennungs-system. Neben der Aufbau- und Ablauforganisation betreffen

Risiken gezielt und kontrolliert übernehmen und dabei risikoadäquate Renditeziele beachten – das sind für die DVB wesentliche Bestandteile der Unternehmens-steuerung.

Grundsätze des Risikomanagements

Wir definieren Risiken grundsätzlich als ungünstige künftige Entwicklungen, die sich nachteilig auf die Vermögens-, Ertrags- oder Liquiditätslage der Bank auswirken können. Dabei unter-scheiden wir zwischen Adressenausfallrisiko, operationellem Risiko, Marktpreisrisiko, Geschäftsrisiko sowie Liquiditäts- und Beteiligungsrisiko. Das Geschäftsmodell der DVB erfordert die Fähigkeit zur Identifizierung, Messung, Beurteilung, Steuerung, Überwachung und Kommunikation der Risiken. Dabei gilt der Grundsatz, Risiken bei allen Aktivitäten nur in dem Maße einzu-gehen, wie dies zur Erreichung der geschäftspolitischen Ziele erforderlich ist.

Vor diesem Hintergrund hat der Vorstand der Bank als verant-wortliches Organ ein angemessenes und funktionsfähiges Risiko-managementsystem eingerichtet, das den internen betriebswirt-schaftlichen Anforderungen gerecht wird und die gesetzlichen Anforderungen erfüllt. Aufgrund der implementierten Methoden, Modelle, organisatorischen Regelungen und IT-Systeme ist die DVB in der Lage, wesentliche Risiken frühzeitig zu erkennen und angemessene Steuerungsmaßnahmen zu ergreifen. Die Angemes-senheit und Funktionsfähigkeit des Risikomanagementsystems wird regelmäßig intern und extern überprüft.

Ungeachtet der grundsätzlichen Eignung des Risikomanagement-systems sind Umstände denkbar, die die rechtzeitige Identifikation von Risiken verhindern oder die eine angemessene Reaktion auf Risiken nicht umfassend ermöglichen. Die eingesetzten Methoden

Chancen- und Risikobericht

Grundsätze des Risikomanagements

Shipping Finance

Aviation Finance

Land Transport Finance

Investment Mangement

ITF Suisse

Treasury

Adressenausfallrisiko

Operationelles Risiko

Marktpreisrisiko

Geschäftsrisiko

Beteiligungsrisiko

Liquiditätsrisiko

Internal Audit

Financial Controlling

Group Risk Management

Deal Control

Compliance Office

Risikomanagement und Risikocontrolling Strategische Ebene

Vorstand

Risk Committee

Group Credit Committee Watch List Committee Asset Liability Committee Audit Committee OpRisk Committee Steering Committees New Product Circle

Operationale Ebene

Risikomanagement Risikoarten Risikocontrolling

Page 137: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang 133

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E KON Z E R NL AGE BE R IC H T KON Z E RN A B SCHLUS S

diese Maßnahmen auch die Prozesse zur Identifizierung, Beur-teilung, Steuerung, Überwachung sowie Kommunikation der Risiken. Wie das folgende Schaubild verdeutlicht, haben wir das Risikomanagement im engeren Sinn und das Risikocontrolling funktional voneinander getrennt.

Im Risikomanagement im engeren Sinn unterscheiden wir zwischen operativem und strategischem Risikomanagement. Unter operativem Risikomanagement verstehen wir die Umset-zung der vom Vorstand vorgegebenen Risikostrategie durch die verschiedenen Geschäftsbereiche. Das strategische Risiko-management gibt nicht nur die risikopolitischen Leitlinien vor, sondern koordiniert und unterstützt auch den operativen Risiko-steuerungsprozess durch übergeordnete Komitees.

Das vom Risikomanagement im engeren Sinn unabhängige Risiko-controlling identifiziert, quantifiziert, limitiert und überwacht die Risiken sowie die Risikoberichterstattung. Mit unserem diffe-renzierten und detaillierten „DVB Group Risk Report“ berichten wir dem Gesamtvorstand, den Führungskräften und dem Auf-sichtsrat quartalsweise umfassend über die Risikosituation der Bank. Darüber hinaus haben wir für alle relevanten Risikoarten Berichtssysteme installiert, die sicherstellen, dass alle Kompe-tenzträger jederzeit transparente Informationen über die von ihnen verantworteten Risiken erhalten.

Rechnungswesen

Das Rechnungswesen der DVB stellt sicher, dass sich die Rech-nungslegung in Einklang mit den entsprechenden Vorschriften, insbesondere den handelsrechtlichen Normen, befindet. Darum haben wir in der Bank ein Risikomanagementsystem implemen-tiert, das die Rechnungslegung steuert, überwacht und kontrol-liert. Dieses interne Kontrollsystem soll operationellen Risiken entgegenwirken, indem das Handeln der Mitarbeiter, die einge-setzten Technologien und die Arbeitsabläufe auf die Einhaltung der maßgeblichen gesetzlichen Vorschriften ausgerichtet werden. In der DVB sind konzernweit Prozesse installiert, die – unter Nutzung gemeinsamer Datenverarbeitungs- und Datenbank-systeme – ein effizientes Risikomanagement und eine wirksame Kontrolle der Konzernrechnungslegung ermöglichen. Diesen Prozessen legen wir die rechtlichen Vorgaben zur Konzernrech-nungslegung und die Regelungen des Konzernbilanzierungs-handbuchs zugrunde. Die interne Revision begleitet die Abläufe aktiv im Rahmen ihrer Prüfungsfunktion.

Die Rechnungslegung umfasst quantitative und qualitative Angaben der Unternehmen und Teilkonzerne der DVB. Diese Angaben sind sowohl für die gesetzlich vorgeschriebenen Berichte der Unternehmen als auch für die interne Steuerung der Geschäftsbereiche notwendig und werden deshalb nach verbindlichen Ablaufplänen erhoben und kontrolliert. Geeignete Datenverarbeitungssysteme verwerten diese Daten automatisch und gewährleisten so die Wirtschaftlichkeit der Rechnungs-legung. Mittels umfangreicher Kontrollmaßnahmen stellen wir dabeidieQualitätderVerarbeitungsicherundtragensozurVer-minderung operationeller Risiken bei. Wir prüfen darum sowohl die eingegebenen als auch die ausgegebenen Daten in zahlreichen maschinellen und manuellen Schritten. Darüber hinaus protokol-lieren und kontrollieren wir Buchungs- und Konsolidierungsvor-gänge ordnungsgemäß. Angemessene Notfallkonzepte, die wir ständig weiterentwickeln und im Rahmen geeigneter Tests regel-mäßig überprüfen, gewährleisten die Verfügbarkeit personeller und technischer Ressourcen für die Rechnungslegung. In einem Konzernhandbuch haben wir die einheitliche Anwendung von Rechnungslegungsmethoden innerhalb der DVB schriftlich fixiert. Dieses Regelwerk wird fortlaufend aktualisiert. Im Rahmen der gesetzlichen Prüfungen kontrollieren Wirtschaftsprüfungs-gesellschaften den Inhalt des Konzernhandbuchs und die Einhal-tung der fixierten Regeln durch die in die Rechnungslegung ein-bezogenen Mitarbeiter.

Wir beziehen externe Gutachter ein, um die Höhe der Pensions-rückstellungen und die Sicherheitenwerte für Schiffe sowie Flugzeuge zu ermitteln. Die zulässigen Gutachter sind in den Arbeitsrichtlinien der Bank festgelegt. Eingeführte Prozesse überprüfen wir fortlaufend auf ihre Zweckmäßigkeit und passen diese hinsichtlich neuer Produkte und Sachverhalte sowie auf-grund veränderter gesetzlicher Regelungen an. Bei Bedarf schulen wir die mit der Berichterstattung betrauten Mitarbeiter in den gesetzlichen Regelungen und angewandten IT-Systemen, um die gleichbleibendhoheQualitätderRechnungslegunginderDVBsicher zu stellen. Bei Implementierung gesetzlicher änderungen ziehen wir frühzeitig externe Berater und Wirtschaftsprüfer hinzu, umsoQualitätundEffizienzderBerichterstattungzusteigern.

Chancen- und Risikobericht

Page 138: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang134

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Risikotragfähigkeit und Risikokapital

Um die ökonomische Kapitaladäquanz zu ermitteln, stellen wir im Rahmen der Risikotragfähigkeitsanalyse die Risikodeckungs-masse, vermindert um einen Kapitalpuffer, dem Risikokapital-bedarf gegenüber. Ausgehend von der Risikodeckungsmasse und in Kenntnis des Kapitalpuffers legt der Vorstand jeweils am Ende des Vorjahres die Verlustobergrenzen für das Geschäftsjahr fest, die den Risikokapitalbedarf begrenzen. Die Risikodeckungs-masse setzt sich aus dem Eigenkapital und eigenkapitalnahen Bestandteilen zusammen. Sie wird monatlich in vollem Umfang überprüft und aktualisiert, sodass der Umfang der Risiko-deckungsmasse unterjährigen Schwankungen unterliegt.

Der Kapitalpuffer dient zur Abdeckung von Unschärfen in der Risikomessung und von Risiken, die nicht im Rahmen des Risiko-kapitalbedarfs gemessen und nicht über Risikolimite (Verlust-obergrenzen) gesteuert werden. Die einzelnen Bestandteile des Kapitalpuffers quantifizieren wir über ein experten-, szenario- oder modellbasiertes Vorgehen. Zum 31. Dezember 2012 betrug der Kapitalpuffer 263 Mio €.

Die Risikodeckungsmasse und das Risikokapital der DVB haben sich während der letzten Jahre wie folgt entwickelt:

Der im Laufe des Jahres 2012 zu verzeichnende deutliche Rück-gang der Risikodeckungsmasse ist auf den Abzug eines Kapital-puffers und auf den Abzug von nachrangingen Verbindlichkeiten zurückzuführen, die innerhalb eines Zeitrahmens von 13 Monaten fällig werden. Dies wurde ab Juni 2012 erforderlich, um den geänderten aufsichtsrechtlichen Anforderungen Genüge zu tun.

Risikoinventur und Angemessenheitsprüfung

Regelmäßig zum Ende des Geschäftsjahres führt die DVB eine Risikoinventur durch, die gewährleisten soll, dass alle für die Bank relevanten Risikoarten identifiziert und hinsichtlich ihrer Wesentlichkeit beurteilt werden. Anlassbezogen führen wir eine Risikoinventur zusätzlich im Laufe eines Geschäftsjahres durch, um gegebenenfalls wesentliche Veränderungen des Risikoprofils auch unterjährig erkennen zu können.

Im Rahmen der Risikoinventur führen wir für alle Risikoarten, die aufgrund der Geschäftsaktivitäten der DVB grundsätzlich auftreten können, eine Wesentlichkeitsanalyse durch.

Darüber hinaus nehmen wir eine Angemessenheitsprüfung vor, die alle Risikomessmethoden für alle als wesentlich eingestuften Risikoarten auf ihre Eignung hin untersucht. Dabei wird insbe-sondere auch der Aspekt der Risikokonzentrationen betrachtet. Bei Bedarf leiten wir Maßnahmen ein, um das Steuerinstrumen-tarium anzupassen (unter anderem Kapitalpuffer).

Risikoinventur und Angemessenheitsprüfung sind inhaltlich und zeitlich aufeinander abgestimmt. Die Ergebnisse der regulären Risikoinventur und der Angemessenheits-prüfung dienen uns als Grundlage der Risikosteuerung im folgenden Geschäftsjahr. Sofern aufgrund der Ergebnisse der anlassbezogenen Risiko-inventur eine unverzügliche Adjustierung der Risikosteuerungs-systeme erforderlich ist, nehmen wir diese Anpassungen bereits im laufenden Geschäftsjahr vor.

Chancen- und Risikobericht

Mio €2.000

1.600

1.200

800

400

0

1.603

536

2008

1.821

28,7

523

2009

1.697

33,9

575

2010

1.408

42,6

600

2011

1.308 48,2

631

Q12012

61,8

1.133

700

Q22012

1.124

705

Q32012

63,6

1.109

705

Q42012

72,5

1.336

969

2013

%75

60

45

30

15

0

Risikotragfähigkeit (Risikodeckungsmasse) Risikokapital Risikokapital/Risikotragfähigkeit (%)

Entwicklung des Risikodeckungspotenzials

33,4

62,7

Page 139: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang 135

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E KON Z E R NL AGE BE R IC H T KON Z E RN A B SCHLUS S

Für 2013 setzte der Vorstand – unter Berücksichtigung von Korrelationseffekten – eine Verlustobergrenze (Risikokapital) von 969 Mio € (2012: 631 Mio €) fest. Das Risikokapital verteilt sich wie folgt auf die verschiedenen Risikoarten:

Im Laufe des Jahres 2012 wurden die Risikokapitallimits zwischen den einzelnen Risikoarten neu verteilt, wobei insbesondere das Risikokapitallimit für das Beteiligungsrisiko aufgrund der wachsenden Zahl von nicht mehr konsolidierten Beteiligungen an Fonds-Investments in den Bereichen Shipping Finance und Aviation Finance von 40 Mio € auf 106 Mio € erhöht werden musste. Das Gesamt risikolimit wurde ebenfalls von 631 Mio € auf 705 Mio € zum 31. Juli 2012 erhöht. Bei der Ermittlung des Risikokapitals berücksichtigten wir Korrelationseffekte auf Basis empirischer Marktdaten zwischen den einzelnen Risikoarten.

Das Risikokapitallimit für 2013 wurde unter anderem um den im Vorjahr gebildeten Risikokapitalpuffer für Kreditrisiken (227 Mio €) erhöht, da wir die Konzentrations- und Migrationsrisiken in den Kreditportfolien ab dem 1. Januar 2013 mit dem neu eingeführten Kreditportfoliomodell berechnen. Im Gegenzug dazu ist der zusätzliche Kapitalpuffer für Kreditrisiken bei der Berechnung der Risikodeckungsmasse wieder entfallen.

Bei der Überwachung der Risikotragfähigkeit haben wir auch die Ergebnisse zusätzlicher Stresstest-Analysen berücksichtigt, sodass der Fortbestand der DVB auch in einem extrem ungünstigen Marktumfeld gewährleistet ist. Hierbei berücksichtigten wir in einem historischen Stress-Szenario höhere Abschläge von Sicherheitenwerten, höhere Ausfallraten je Rating-Klasse und eine Veränderung des Euro/US-Dollar-Wechselkurses im Zeit-raum 30. September 2008 bis 30. September 2009, abgeleitet aus der Finanzmarktkrise. In einem zweiten hypothetischen Stress-Szenario simulierten wir eine ernsthafte Krise („Adverse Scenario“) im weltweiten Transportsektor (starker Verfall der Objektwerte, Verschlechterung der Kreditnehmerbonitäten, sehr ungünstige Entwicklung des Euro/US-Dollar-Wechselkurses etc.). Die Risikodeckungsmasse der DVB deckte in beiden Szenarien die gestressten erwarteten und unerwarteten Verluste in vollem Umfang ab.

Die Adressenausfall- und Marktpreisrisiken messen wir mithilfe interner Modelle. Zur Abschätzung des Verlustpotenzials aus operationellen Risiken verwenden wir den Basis-Indikatoransatz nach Basel II. Zur Messung der Geschäftsrisiken und der Beteili-gungsrisiken nutzen wir einen Value-at-Risk-Ansatz (VaR-Ansatz). Die Liquiditätsrisiken unterliegen ebenfalls einer laufenden Überwachung und Kontrolle, jedoch keiner Steuerung über das Risikokapital. Das Management der Liquiditätsrisiken erfolgt über Liquiditätsflusspläne, Cashflow-Prognosen und Stress-Szenarien.

Chancen- und Risikobericht

Risikokapital (Mio €)

2013 2012 Risikokapital

Limit

Risikokapital

Limit

Auslastung zum

Jahresende

Durchschnittliche

Auslastung

Adressenausfallrisiko 806 540 411 423

Marktpreisrisiko 60 56 19 31

Operationelles Risiko 60 56 56 56

Geschäftsrisiko 40 31 21 25

Beteiligungsrisiko 150 106 94 77

Korrelationseffekte –147 –85 –70 –71

Insgesamt 969 705 530 540

Risikodeckungsmasse (Mio €)

Historisches

Stress-Szenario

Hypothetisches

Stress-Szenario

Zusätzlicher erwarteter Verlust aus Stress-Szenarien 106 111

Unerwarteter Verlust 693 683

Insgesamt 799 794

Risikodeckungsmasse 2012 1.109 1.109

Page 140: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang136

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Das IRM unterziehen wir jährlich einer quantitativen und quali-tativen Validierung der Risikoparameter PD und LGD, um die Adäquanz des Modells sicherzustellen. Die weiterhin zu beobach-tende hohe Volatilität auf den internationalen Transportmärkten hat uns auch 2012 veranlasst, die 2009 begonnene häufigere Marktdatenaktualisierung des Objektbewertungs modells beizu-behalten. Die höhere Frequenz der Marktdatenaktualisierung führen wir bis zur Stabilisierung der internationalen Verkehrs-märkte fort.

Die Ergebnisse des IRMs ziehen wir nicht nur für Zwecke der Ermittlung des regulatorischen Eigenkapitalbedarfs heran, sondern diese finden auch Verwendung in der integrierten Gesamtbanksteuerung. So werden beispielsweise die Ergebnisse der Ratings in den Kompetenzregelungen berücksichtigt, die erwarteten und unerwarteten Verluste fließen über das Risiko-tragfähigkeitskonzept in das System der integrierten Risiko-limitierung ein und die ebenfalls mit dem Modell berechneten Standardrisikokosten sind Bestandteil der einzelgeschäfts-bezogenen Vorkalkulation zur Berechnung der Mindestmarge.

Portfoliomanagement und -steuerung

Portfoliomanagement und -steuerung erfolgen in der DVB auf zweidimensionaler Ebene. Auf Konzernebene entwickelt und implementiert Group Risk Management Instrumente und Methoden des Portfoliomanagements und erstellt vielfältige Portfolio-analysen (MaRisk-konformes Reporting). Mithilfe unserer haus-internen Research-Teams analysieren und steuern die Transport Finance-Bereiche ihre Portfolien im Hinblick auf risikoreduzierende Diversifikationen – unter Beachtung der vom Vorstand vorgege-benen Leitlinien – eigenverantwortlich.

Mit der betriebsintern entwickelten Datenbankanwendung OASIS (Object Finance Administration and Security Information System) verfügen wir über ein modernes Management-Informa-tionssystem zur Analyse und Steuerung unserer Kreditportfolien. In OASIS erfassen wir alle für die Portfoliosteuerung erforder-lichen quantitativen und qualitativen Daten sämtlicher Trans-portfinanzierungen und bilden neben den rechtlichen auch die wirtschaftlichen Risikostrukturen ab. Die Datenbank ist darüber hinaus die wesentliche Informationsquelle für das IRM. Die Datenerfassung erfolgt durchgängig im Vier-Augen-Prinzip. Durch die systemtechnische Integration in den Kreditvergabe- und -verwaltungsprozess trägt OASIS wesentlich zur Minimierung von operationellen Risiken bei. OASIS wird den stetig wachsenden Anforderungen entsprechend angepasst und fortentwickelt.

Risikoarten

Adressenausfallrisiko

Das Adressenausfallrisiko wird einzelgeschäfts- und kunden-bezogen gesteuert und begrenzt, indem auf Basis konservativer Kreditgrundsätze und industriespezifischer Kreditvergabericht-linien entsprechende Limits gesetzt werden. Diese sehen insbe-sondere vor, dass jede Transaktion durch werthaltige Objekte (Flugzeuge, Schiffe etc.) zu besichern ist. Auf Portfolioebene führen wir eine Allokation des vom Vorstand genehmigten Risiko-kapitals auf die verschiedenen Geschäftsbereiche durch. Für unsere international ausgerichtete Finanzierung von Verkehrs-mitteln ist die sachgerechte Ermittlung und Steuerung von Länderrisiken von entsprechender Relevanz. Daher planen und limitieren wir die Länderrisiken im Rahmen der Gesamtbank-steuerung und in Übereinstimmung mit der jährlichen Länderlimit-planung des DZ BANK Konzerns.

Internal Rating Model

Im Hinblick auf die hohe Bedeutung der Adressenausfallrisiken für die DVB haben wir ein statistisch-mathematisches Internal Rating Model (IRM) für unsere Transport Finance-Portfolien ent-wickelt, das den Anforderungen des Advanced Approach nach Basel II genügt. Wir schätzen neben der Ausfallwahrscheinlichkeit eines Kunden (Probability of Default – PD) zusätzlich den erwar-teten Verlust bei Ausfall (Loss Given Default – LGD) für den unbesicherten Teil eines Kredits und die erwartete Höhe der Forderung zum Zeitpunkt des Ausfalls (Exposure at Default). Der Advanced Approach ermöglicht uns die Anrechnung aller Arten von Sicherheiten (zum Beispiel Flugzeug- und Schiffshypotheken sowie Garantien). Dabei können wir den zu erwartenden Verwer-tungserlös durch eigene Zeitreihen nachweisen.

Ein mehrstufiges Expertensystem bildet die Grundlage der Rating-ermittlung. Dieses System wurde anhand einer Grundgesamtheit von Unternehmen mit externem Rating entwickelt, für die alle relevanten Jahresabschlussdaten vorliegen. Die Zuordnung der internen zu den externen Rating-Klassen ermöglicht dabei die Verwendung externer Ausfallwahrscheinlichkeiten. Von elemen-tarer Bedeutung für unser objektbesichertes Kreditgeschäft ist die Schätzung künftiger Sicherheitenwerte der finanzierten Objekte, um den ausfallgefährdeten Anteil eines einzelnen Kreditgeschäfts (LGD) zu ermitteln. Die dazu verwendete Methode ermittelt den künftigen Sicherheitenwert eines Objekts über Simulationsrechnungen. In die Beurteilung spezifischer Objekt-sicherheiten fließen externe Wertgutachten und Marktdaten ebenso ein wie das Fachwissen unserer Marktexperten.

Chancen- und Risikobericht

Page 141: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang 137

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E KON Z E R NL AGE BE R IC H T KON Z E RN A B SCHLUS S

Analyse des Kreditportfolios

Das Kreditvolumen wird nach den Kriterien der DVB-internen Portfoliosteuerung für kreditrisikotragende Instrumente – klassisches Kreditrisiko, Wertpapiergeschäft sowie Derivate- und Geldmarktgeschäft – ermittelt. Die folgenden quantitativen Kreditportfolioangaben bilden das maximale Kreditrisiko ab, dem die DVB ausgesetzt ist. Dieses Risiko wird als Bruttokredit-volumen dargestellt, indem die risikotragenden Instrumente ohne Anrechnung von Techniken zur Minderung des Kreditrisikos und vor dem Ansatz von Risikovorsorge bewertet wurden. Es basiert für Kredite, offene Zusagen und Wertpapiere des Anlage-

buchs auf Nominalwerten sowie für die Derivategeschäfte auf Marktwerten. Der maximale Kreditrisikobetrag umfasst ebenfalls alle unwiderruflichen Kreditzusagen und Finanzgarantien.

Das der internen Gruppensteuerung zugrunde liegende Brutto-kreditvolumen wird in der folgenden Abbildung zu den einzelnen bilanziellen Posten übergeleitet. Wesentliche Ursachen für Unter-schiede zwischen den Größen der internen Steuerung und der externen Rechnungslegung liegen in abweichenden Konsolidie-rungskreisen, in unterschiedlichen Abgrenzungen des Kredit-volumens sowie in divergierenden Bewertungsansätzen.

Chancen- und Risikobericht

Bruttokreditvolumen 2012 (Mio €)

31.12.2012Kreditvolumen

internes Reporting

Konsoli- dierung

Ansatz/Bewertung

Sonstige

IFRS- Konzern

Klassisches Kreditgeschäft (Kredite, Zusagen und

andere nicht-derivative außerbilanzielle Aktiva) 22.929,2 194,0 494,4 74,5 23.692,1

Wertpapiere 554,0 –91,4 – – 462,6

Derivative Finanzinstrumente 931,0 –22,6 –2,3 – 906,1

Insgesamt 24.414,2 80,0 492,1 74,5 25.060,8

Bruttokreditvolumen 2011 (Mio €)

31.12.2011Kreditvolumen

internes Reporting

Konsoli- dierung

Ansatz/Bewertung

Sonstige

IFRS- Konzern

Klassisches Kreditgeschäft (Kredite, Zusagen und

andere nicht-derivative außerbilanzielle Aktiva) 21.684,5 467,6 539,9 76,8 22.768,8

Wertpapiere 535,8 –73,4 8,4 – 470,8

Derivative Finanzinstrumente 644,8 –12,3 – – 632,5

Insgesamt 22.865,1 381,9 548,3 76,8 23.872,1

Page 142: Konzern-Geschäftsbericht 2012

138

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Chancen- und Risikobericht

Das auf den IFRS-Konzern übergeleitete Kreditvolumen des internen Reportings wird in den folgenden IFRS-Bilanzposten ausgewiesen:

Bruttokreditvolumen (IFRS-Konzern, Mio €)

31.12.2012 31.12.2011 %

Barreserve, Forderung gegenüber Kreditinstituten 1.339,2 572,7 –

Forderung gegenüber Kunden, Leasing-Transaktionen 20.802,3 19.949,9 4,3

davon zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Forderungen gegenüber Kunden 19.908,3 18.735,6 6,3

davon zum beizulegenden Zeitwert bewertete Forderungen gegenüber Kunden 0,0 3,4 –

davon Leasing-Transaktionen 894,0 1.210,9 –27,8

Nicht-derivative Handelsaktiva – 130,3 –

Finanzgarantien, Eventualverbindlichkeiten und andere Verpflichtungen 1.550,6 2.115,9 –26,7

davon Finanzgarantien aus Bürgschaften 237,5 227,1 4,6

davon Eventualverpflichtungen aus Kreditzusagen 1.313,1 1.888,8 –30,5

Klassisches Kreditgeschäft

(Kredite, Zusagen und andere nicht-derivative außerbilanzielle Aktiva) 23.692,1 22.768,8 4,1

Aktien und andere nicht-festverzinsliche Wertpapiere, Schuldverschreibungen 462,6 470,8 –1,7

davon zum beizulegenden Zeitwert bewertet 436,4 442,9 –1,5

davon zu Anschaffungskosten bewertet 26,2 27,9 –6,1

Wertpapiere 462,6 470,8 –1,7

Derivative Finanzinstrumente mit positivem Marktwert 906,1 632,5 43,3

davon Handelsaktiva 195,1 157,5 23,9

davon Sicherungsinstrumente 711,0 475,0 49,7

Derivative Finanzinstrumente 906,1 632,5 43,3

IFRS-Buchwert 25.060,8 23.872,1 5,0

Page 143: Konzern-Geschäftsbericht 2012

139

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E KON Z E R NL AGE BE R IC H T KON Z E RN A B SCHLUS S

Chancen- und Risikobericht

Die folgenden drei Tabellen geben einen Überblick über die Kredit-risikokonzentration und das maximale Kreditrisiko, differenziert nach Geschäftsbereichen , nach Regionen und nach Rest-laufzeiten . Unter „Sonstige“ werden das Group Treasury und das nicht mehr strategiekonforme Geschäft zusammengefasst.

Das Kreditvolumen, das zu 80,6 % in US-Dollar denominiert ist, verzeichnete einen Zuwachs um 6,8 %. Bereinigt um Wechsel-kurseffekte stieg das Kreditvolumen um 8,5 %. Der Anstieg des Kreditvolumens basierte zu einem wesentlichen Teil auf der Anlage von Überschussliquidität bei der Deutschen Bundesbank.

Kreditrisikokonzentration und maximales Kreditrisiko nach Geschäftsbereichen (Kreditvolumen, Mio €)

Kredite, Zusagen und andere nicht-

derivative außerbilanzielle Aktiva

Wertpapiere Derivative

Finanzinstrumente

2012 2011 2012 2011 2012 2011

Shipping Finance 11.644,8 11.069,2 120,0 110,9 100,2 107,0

Aviation Finance 6.893,5 6.893,2 – – 8,0 24,4

Land Transport Finance 1.655,0 1.611,9 – – 0,6 2,0

Investment Management 587,0 699,0 – – 14,1 3,7

ITF Suisse 852,6 882,8 – – 0,0 –

Sonstige 1.296,3 528,4 434,0 424,9 808,1 507,7

Insgesamt 22.929,2 21.684,5 554,0 535,8 931,0 644,8

Kreditrisikokonzentration und maximales Kreditrisiko nach Regionen (Kreditvolumen, Mio €)

Kredite, Zusagen und andere nicht-

derivative außerbilanzielle Aktiva

Wertpapiere Derivative

Finanzinstrumente

2012 2011 2012 2011 2012 2011

Europa 10.513,7 9.052,9 453,4 425,0 871,5 553,8

Nordamerika 5.812,8 5.820,1 – 25,6 21,2 42,9

Asien 4.156,2 3.990,9 100,6 85,2 23,0 21,7

Naher Osten/Afrika 738,5 1.032,6 – – 1,9 2,1

Südamerika 856,0 856,6 – – 12,9 15,5

Offshore 681,2 756,8 – – 0,5 8,8

Australien/Neuseeland 170,8 174,6 – – 0,0 –

Insgesamt 22.929,2 21.684,5 554,0 535,8 931,0 644,8

Kreditrisikokonzentration und maximales Kreditrisiko nach Restlaufzeiten (Kreditvolumen, Mio €)

Kredite, Zusagen und andere nicht-

derivative außerbilanzielle Aktiva

Wertpapiere Derivative

Finanzinstrumente

2012 2011 2012 2011 2012 2011

≤ 1 Jahr 3.031,2 2.328,7 104,5 25,0 33,6 22,1

> 1 Jahr ≤ 5 Jahre 10.930,1 9.296,5 449,5 508,1 407,0 221,5

> 5 Jahre 8.967,9 10.059,3 0,0 2,7 490,4 401,2

Insgesamt 22.929,2 21.684,5 554,0 535,8 931,0 644,8

Page 144: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang140

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

99,8 % (11.844,8 Mio €) des Portfolios sind durch Schiffs-hypotheken besichert, nur 19,5 Mio € sind sonstig besichert. Unbesichertes Geschäft bestand wie bereits im Vorjahr zum Berichtsstichtag nicht mehr.

Die Übersicht zeigt das Sicherheitenvolumen nach Art der Sicherheiten und nach kreditrisikotragenden Instrumenten für das gesamte Portfolio. Für das klassische Kreditgeschäft, das Wertpapiergeschäft sowie im Derivate- und Geldhandelsgeschäft erfolgt der Ausweis vor der Anwendung von Aufrechnungsver-einbarungen. Die Sicherheiten basieren auf Marktwerten unter Berücksichtigung eines Abschlags in Höhe von 40 %.

Im Folgenden geben wir einen Überblick über die Zusammenset-zung und Entwicklung der Besicherungsstruktur unserer Kredit-portfolien:

Unser Shipping Finance-Portfolio, das zu 89,3 % in US-Dollar valutiert, wuchs um 5,3 % auf 11,9 Mrd €. Unterjährig zeigte sich der Euro bei volatilem Verlauf stärker und nahm innerhalb eines Jahres um 2,0 % gegenüber dem US-Dollar zu. Wechselkurs-bereinigt ergab sich eine Wachstumsrate von 6,9 %.

Die Verteilung des hypothekarisch besicherten Geschäfts innerhalb bestimmter LTV-Klassen sowie den sonstig besicherten und unbesicherten Teil des Kreditvolumens zeigt Schaubild .

Chancen- und Risikobericht

Sicherheitenwerte nach Art der Sicherheiten im gesamten Portfolio (Mio €)

Klassisches Kreditgeschäft Wertpapiergeschäft Derivate- und

Geldhandelsgeschäft

2012 2011 2012 2011 2012 2011

Grundschulden, Hypotheken,

Registerpfandrechte 17.314,0 16.985,8 111,6 97,2 81,5 87,4

Sicherungsübereignungen, Zessionen,

Verpfändungen von Forderungen 299,8 283,9 – – – –

Finanzielle Sicherheiten – – – – 639,6 352,1

Insgesamt 17.613,8 17.269,7 111,6 97,2 721,1 439,5

Die dargestellten Sicherheitenwerte wurden unter Berücksichtigung eines Abschlages in Höhe von 40 % auf den Marktwert lediglich bis zur Höhe des jeweils korrespondierenden Kreditvolumens angesetzt. Finanzielle Sicherheiten wurden ohne Abzug angesetzt.

84,7 % (–1,8 pp) in LTV ≤ 60 %

9,2 % (+0,2 pp) in LTV > 60 ≤ 80 %

2,5 % (+0,2 pp) in LTV > 80 ≤ 100 %

3,5 % (+1,3 pp) in LTV > 100 %

0,1 % (0,0 pp) Sonstige Sicherheiten

0,0 % (0,0 pp) Unbesichert

Shipping Finance-Portfolio – LTV-Klassen

Page 145: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang 141

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E KON Z E R NL AGE BE R IC H T KON Z E RN A B SCHLUS S

Ende 2012 belief sich unser Aviation Finance-Portfolio auf 6,9 Mrd € (Ende 2011: 6,9 Mrd €). Auch hier valutiert der weit überwiegende Teil des Portfolios – nämlich 98,4 % – in US-Dollar. Wechselkursbereinigt ergab sich eine Wachstumsrate von 1,8 %.

Auch im Aviation Finance-Portfolio spiegelt sich die strikte Einhaltung unserer Kreditvergaberichtlinien mit konservativen Besicherungsstrukturen wider, wie folgende Grafik veranschau-licht:

99,8 % des Kreditvolumens (6.890,6 Mio €) sind durch Flugzeug-hypotheken besichert. Davon liegt ein Volumen von 5.731,9 Mio € innerhalb eines 60%igen Beleihungsauslaufs. Lediglich 11,0 Mio € sind unbesichert.

Unser Land Transport Finance-Portfolio, das zu 42,1 % in US-Dollar und zu 54,6 % in Euro valutiert, wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 6,3 % von 1,6 Mrd € auf 1,7 Mrd €. Wechselkursbereinigt erhöhte sich das Portfolio um 3,4 %. Die LTV-Verteilung unseres Land Transport Finance-Portfolios entwickelte sich wie folgt:

Mit 99,1 % – das entspricht 1.640,9 Mio € – ist das Kreditvolumen hypothekarisch besichert. Innerhalb des Beleihungsauslaufs von 60 % beträgt dieses nunmehr 1.328,9 Mio €. Nur 3,1 Mio € des Portfolios sind sonstig besichert und nur 14,8 Mio € unbe-sichert.

Chancen- und Risikobericht

83,1 % (+0,4 pp) in LTV ≤ 60 %

14,4 % (–0,7 pp) in LTV > 60 ≤ 80 %

1,7 % (+0,4 pp) in LTV > 80 ≤ 100 %

0,6 % (0,0 pp) in LTV > 100 %

0,0 % (–0,1 pp) Sonstige Sicherheiten

0,2 % (0,0 pp) Unbesichert

Aviation Finance-Portfolio – LTV-Klassen

80,3 % (+3,0 pp) in LTV ≤ 60 %

14,5 % (–0,3 pp) in LTV > 60 ≤ 80 %

2,6 % (–1,2 pp) in LTV > 80 ≤ 100 %

1,5 % (–0,2 pp) in LTV > 100 %

0,2 % (–1,3 pp) Sonstige Sicherheiten

0,9 % (0,0 pp) Unbesichert

Land Transport Finance-Portfolio – LTV-Klassen

Page 146: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang142

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Das Netto-Länderrisiko ist im Vergleich zum Vorjahr nahezu unver-ändert. Für Länder mit erhöhtem Ausfallrisiko (unter anderem Griechenland, Zypern, Angola, Vietnam und Jamaika) beträgt das Netto-Länderrisiko nur 0,7 % des Kundenkreditvolumens (2011: 0,5 %).

Kontinuierlicher Abbau des nicht mehr strategiekonformen Kreditportfolios

Der strategischen Entscheidung des Vorstands folgend wurde das nicht mehr strategiekonforme Transport Infrastructure-Port-folio im abgelaufenen Geschäftsjahr weiter um 10,2 % auf 253,1 Mio € abgebaut. Bei allen von uns finanzierten Infrastruk-turprojekten diente unter anderem die Abtretung der Betreiber-konzession als Sicherheit. Die Risikovorsorge dieses Portfolios wurde 2012 um 1,9 Mio € erhöht und betrug zum Jahresende 4,9 Mio € (2011: 3,8 Mio €).

Das Kreditvolumen im nicht strategiekonformen Bereich D-Mar-keting konnten wir von 20,8 Mio € um 13,5 % auf 18,0 Mio € zum Jahresende reduzieren. Der Bestand an Risikovorsorge für dieses Portfolio reduzierte sich ebenfalls durch Verbrauch (0,6 Mio €) und Auflösung (3,2 Mio €) auf 4,3 Mio € per 31. Dezember 2012 (Ende 2011: 8,3 Mio €). Wir gehen weiterhin davon aus, dass damit eine adäquate Risikovorsorge für diesen Portfolioanteil besteht.

Mitte 2007 integrierte die DVB das Produkt Loan Participations in das DVB-Geschäftsmodell. Die in Zürich ansässige ITF Suisse partizipiert seither an einfach strukturierten Transaktionen, die strengen Vorgaben zur Kreditvergabe unterliegen. 2012 sank das Volumen in diesem Segment um 30,3 Mio € auf 852,5 Mio €. Insbesondere aufgrund der anhaltenden Schwierigkeiten in einigen Seeschiffssektoren erhöhte sich die durchschnittliche LTV-Ratio im Jahre 2012, sodass der Anteil innerhalb des 60%igen Beleihungsauslaufs um 8,1 Prozentpunkte auf 73,5 % beziehungsweise um 13,0 % auf 626,6 Mio € zurückging.

Länderrisiken im Kundenkreditvolumen

Erhöhten Länderrisiken begegnen wir durch eine risikomitigie-rende Strukturierung unserer Transaktionen, zum Beispiel durch Maßnahmen wie Besicherung, Offshore-Konten, Cashflow-Ströme in Hartwährung oder Political Risk Insurances. Wir ermitteln die Länderrisiken auf Basis der wirtschaftlichen Kreditnehmer-einheiten.

Insgesamt hat sich in der Portfoliostruktur unter Länderrisiko-Aspekten keine signifikante änderung im Vergleich zu 2011 ergeben. Die geografischen Schwerpunkte unseres Transport Finance-Geschäfts liegen weiterhin in Europa, Nordamerika und Asien. Die Steuerung und Limitierung der Länderrisiken erfolgt auf Basis des Netto-Länderrisikos. Hierbei bringen wir 60 % der Marktwerte der anrechenbaren finanzierten Objekte in Abzug.

Chancen- und Risikobericht

73,5 % (–8,1 pp) in LTV ≤ 60 %

11,4 % (–0,1 pp) in LTV > 60 ≤ 80 %

5,2 % (+1,5 pp) in LTV > 80 ≤ 100 %

8,8 % (+7,1 pp) in LTV > 100 %

1,1 % (–0,4 pp) Sonstige Sicherheiten

0,0 % (+0,0 pp) Unbesichert

ITF Suisse-Portfolio – LTV-Klassen Europa 43,5% (+2,3 pp)

Nordamerika 26,0 % (–0,7 pp)

Asien 19,3 % (+0,5 pp)

Südamerika 3,9 % (–0,1 pp)

Naher Osten/Afrika 3,4 % (–1,4 pp)

Offshore 3,1 % (–0,5 pp)

Australien/Neuseeland 0,8 % (0,0 pp)

Länderrisiken im Kundenkreditvolumen

Page 147: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang 143

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E KON Z E R NL AGE BE R IC H T KON Z E RN A B SCHLUS S

Frühwarnsystem, Problemkredite, Risikovorsorge

Für unser Kreditgeschäft verfügen wir über ein differenziertes Instrumentarium zur Früherkennung, Überwachung und Steuerung von problembehafteten Kreditengagements. Unser mehrstufiges Früherkennungsverfahren gewährleistet die frühzeitige Identifi-kation problembehafteter Engagements und deren Aufnahme in entsprechende Überwachungslisten zur Intensivbetreuung. In regelmäßig stattfindenden Sitzungen der Watch List Committees wird unter Leitung des Risikovorstands unter anderem über Strategien und Maßnahmen zur Risikoreduzierung sowie über die Bildung von erforderlichen Wertberichtigungen entschieden.

Stresstests führen wir sowohl auf Gesamtportfolio-Ebene im Hinblick auf eine ausreichende Kapitalausstattung und Risiko-tragfähigkeit als auch in den einzelnen Teilportfolien Shipping Finance, Aviation Finance und Land Transport Finance durch. Bei diesen Stresstests werden für alle Einzelengagements mehr-dimensionale Parameter, wie beispielsweise LTV-Ratio und

Rating-Klasse, in verschiedenen Szenarien gestresst. So wird ermittelt, bei welchen Einzelengagements aller Voraussicht nach Leistungsstörungen auftreten könnten, wenn sich bestimmte in den Stress-Szenarien unterstellte negative Entwicklungen realisieren. Die so identifizierten Einzelengagements überwachen wir als sogenannte Early Warning Cases zeitnah.

Die Non-Performing Loans (NPL – Verzug über 90 Tage) betrugen Ende 2012 im Konzern nominal 289,9 Mio € (2011: 276,4 Mio €). Bezogen auf das gesamte Kundenkreditvolumen entspricht dies einer NPL-Ratio von 1,3 % (2011: 1,2 %). Dem NPL-Volumen stehen Sicherheiten mit einem Marktwert von 250,9 Mio € (2011: 268,9 Mio €) sowie ausreichende Wertberichtigungen gegenüber.

In den nachfolgenden Tabellen wird das nicht wertgeminderte und nicht überfällige Kreditvolumen nach Geschäftsbereichen sowie Regionen als Teil des Gesamtportfolios dargestellt.

Chancen- und Risikobericht

Nicht wertgemindertes und nicht überfälliges Kreditvolumen nach Geschäftsbereichen (Mio €)

Gesamtes Portfolio Nicht wertgemindertes und

nicht überfälliges Portfolio

2012 2011 2012 2011

Shipping Finance 11.865,0 11.287,1 11.072,0 10.592,5

Aviation Finance 6.901,5 6.917,6 6.768,4 6.674,3

Land Transport Finance 1.655,6 1.613,9 1.646,9 1.603,8

Investment Management 601,1 702,7 584,5 684,6

ITF Suisse 852,6 882,7 821,7 862,2

Sonstige 2.538,4 1.461,1 2.510,6 1.445,7

Insgesamt 24.414,2 22.865,1 23.404,1 21.863,1

Nicht wertgemindertes und nicht überfälliges Kreditvolumen nach Regionen (Mio €)

Gesamtes Portfolio Nicht wertgemindertes und

nicht überfälliges Portfolio

2012 2011 2012 2011

Europa 11.838,6 10.031,7 11.223,3 9.452,8

Nordamerika 5.834,0 5.888,6 5.705,0 5.707,1

Asien 4.279,8 4.097,8 4.080,3 3.912,3

Naher Osten/Afrika 740,4 1.034,7 697,5 1.015,8

Südamerika 868,9 872,1 868,9 872,1

Offshore 681,7 765,6 660,3 753,7

Australien/Neuseeland 170,8 174,6 168,8 149,3

Insgesamt 24.414,2 22.865,1 23.404,1 21.863,1

Page 148: Konzern-Geschäftsbericht 2012

144

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Überfälliger, jedoch nicht einzelwertgeminderter Teil des Kreditvolumens und Sicherheitenwert nach Geschäftsbereichen (Mio €)

Verzug

≤ 30 Tage

Verzug

> 30 Tage

≤ 60 Tage

Verzug

> 60 Tage

≤ 90 Tage

Verzug

> 90 Tage

Fair Value

der Sicherheiten

(60 % des Marktwerts)

2012 2011 2012 2011 2012 2011 2012 2011 2012 2011

Shipping Finance 149,5 167,8 7,6 9,6 26,9 21,0 250,2 81,6 292,7 194,1

Aviation Finance – 98,8 – 1,1 30,7 – – – 19,3 76,3

Land Transport Finance – – – – – – – – – –

Investment Management – – – – – – – – – –

ITF Suisse – 20,6 – – – – – – – 11,3

Sonstige 13,3 – – – – – – – – –

Insgesamt 162,8 287,2 7,6 10,7 57,6 21,0 250,2 81,6 311,9 281,7

jedoch nicht einzelwertgeminderten Teil des Kreditvolumens und den Sicherheitenwert nach Geschäftsbereichen.

Die folgende Tabelle zeigt den überfälligen, jedoch nicht einzel-wertgeminderten Teil des Kreditvolumens und den Sicherheiten-wert nach Regionen.

Das Kreditvolumen, das weder wertgemindert noch überfällig ist, macht mit 95,9 % den unverändert dominierenden Volumens-anteil aus (Vorjahr: 95,6 %).

Die im Folgenden verwendeten Angaben zu Sicherheiten basieren auf Marktwerten unter Berücksichtigung eines Abschlags in Höhe von 40 %. Die nachfolgende Tabelle zeigt den überfälligen,

Chancen- und Risikobericht

Überfälliger, jedoch nicht einzelwertgeminderter Teil des Kreditvolumens und Sicherheitenwert nach Regionen (Mio €)

Verzug

≤ 30 Tage

Verzug

> 30 Tage

≤ 60 Tage

Verzug

> 60 Tage

≤ 90 Tage

Verzug

> 90 Tage

Fair Value

der Sicherheiten

(60 % des Marktwerts)

2012 2011 2012 2011 2012 2011 2012 2011 2012 2011

Europa 85,3 129,2 7,6 – – – 82,6 42,4 107,9 116,2

Asien 77,5 84,0 – 1,1 19,0 11,5 83,5 10,8 134,7 74,1

Naher Osten/Afrika – – – 9,6 – – 42,9 – 32,4 7,5

Südamerika – – – – – – – – – –

Nordamerika – 62,1 – – 26,9 9,5 41,2 28,4 29,6 77,1

Australien/Neuseeland – – – – – – – – – –

Offshore – 11,9 – – 11,7 – – – 7,3 6,8

Insgesamt 162,8 287,2 7,6 10,7 57,6 21,0 250,2 81,6 311,9 281,7

Page 149: Konzern-Geschäftsbericht 2012

145

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E KON Z E R NL AGE BE R IC H T KON Z E RN A B SCHLUS S

Das nachverhandelte Volumen – worunter man Vermögenswerte versteht, die überfällig oder wertgemindert gewesen wären, jedoch aufgrund von Restrukturierungen der Zahlungsmodalitäten nicht als solche eingestuft werden – belief sich im Berichtsjahr auf 388,9 Mio € (Vorjahr: 471,6 Mio €). Dies betrifft ausschließ-lich die Schiffsfinanzierungen der DVB (Vorjahr: 97,3 %).

Die nachfolgenden zwei Tabellen zeigen das einzelwertberichtigte Kreditvolumen und die dagegen stehenden Sicherheiten nach Geschäftsbereichen und Regionen.

Basierend auf dem Fair Value der Sicherheiten (60 % des Markt-werts) ist das wertgeminderte Portfolio (Betrag nach Wertmin-derung) zu 66,8 % (Vorjahr: 81,0 %) abgedeckt.

Am Bilanzstichtag hielt die DVB Sachanlagen infolge von Restrukturierungsmaßnahmen in Höhe von 167,0 € (Vorjahr: 156,2 Mio €). Es ist beabsichtigt, die Vermögensgegenstände unter Berücksichtigung der jeweiligen Marktumstände zu ver-äußern oder zu verleasen. Dabei nutzt die DVB das Know-how ihrer Asset Management-Teams.

Chancen- und Risikobericht

Einzelwertberichtigtes Kreditvolumen und die dagegen stehenden Sicherheiten nach Geschäftsbereichen (Mio €)

Vor

Wertminderung

Einzelwert-

berichtigung

Nach

Wertminderung

Fair Value

der Sicherheiten

(60 % des Marktwerts)

2012 2011 2012 2011 2012 2011 2012 2011

Shipping Finance 358,8 414,6 –57,6 –61,7 301,2 352,9 196,4 293,2

Aviation Finance 102,4 143,3 –26,2 –36,8 76,2 106,5 70,8 95,6

Land Transport Finance 8,8 10,1 –1,2 –1,2 7,6 8,9 4,6 5,1

Investment Management 16,6 18,0 –9,7 –4,6 6,9 13,4 0,0 –

ITF Suisse 30,9 – –1,7 – 29,2 – 11,8 –

Sonstige 14,4 15,4 –6,8 –7,5 7,6 7,9 2,9 2,7

Insgesamt 531,9 601,4 –103,2 –111,8 428,7 489,6 286,5 396,6

Einzelwertberichtigtes Kreditvolumen und die dagegen stehenden Sicherheiten nach Regionen (Mio €)

Vor

Wertminderung

Einzelwert-

berichtigung

Nach

Wertminderung

Fair Value

der Sicherheiten

(60 % des Marktwerts)

2012 2011 2012 2011 2012 2011 2012 2011

Europa 439,7 407,1 –69,7 –47,5 370,0 359,6 248,2 278,2

Nordamerika 60,9 81,5 –18,1 –36,3 42,8 45,2 23,0 38,8

Asien 19,6 78,2 –7,2 –21,4 12,4 56,8 11,2 54,6

Südamerika 0,0 – 0,0 – 0,0 – 0,0 –

Australien/Neuseeland 2,0 25,3 –0,5 –4,9 1,5 20,4 2,0 22,2

Offshore 9,7 – –7,7 – 2,0 – 2,1 –

Naher Osten/Afrika 0,0 9,3 0,0 –1,7 0,0 7,6 0,0 2,8

Insgesamt 531,9 601,4 –103,2 –111,8 428,7 489,6 286,5 396,6

Page 150: Konzern-Geschäftsbericht 2012

146

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

In der Differenzierung nach Geschäftsbereichen umfasst die Position „Sonstige“ die Risikovorsorge in den nicht mehr strate-giekonformen Portfolien.

Die folgenden vier Tabellen zeigen die Entwicklung der Risiko-vorsorge im Kreditgeschäft in den Geschäftsjahren 2011 und 2012, verteilt nach Geschäftsbereichen und Regionen. Dabei wird die Risikovorsorge im Kreditgeschäft jeweils in die Positionen Einzelwertberichtigungen, Portfoliowertberichtigungen und Rück-stellungen aufgeschlüsselt. Die Risikovorsorge wird anhand der IFRS-Vorschriften ermittelt.

Chancen- und Risikobericht

Bestand an Risikovorsorge im Kreditgeschäft 2012 nach Geschäftsbereichen (Mio €)

Anfangs-

bestand

zum

01.01.2012

Zuführung

Inanspruch-

nahme

Auflösung

Wechsel-

kursbedingte

und sonstige

Veränderungen

Endstand

zum

31.12.2012

Direkt-

abschrei-

bungen

Eingänge

auf abge-

schriebene

Forderungen

Shipping Finance 61,7 80,8 –55,7 –26,7 –2,4 57,7 7,1 0,4

Aviation Finance 36,8 16,5 –5,6 –21,2 –0,3 26,2 0,0 0,0

Land Transport Finance 1,2 0,2 – –0,2 0,0 1,1 0,0 0,0

Investment Management 4,6 8,9 –2,5 –1,3 0,0 9,7 0,0 2,9

ITF Suisse – 1,7 – – 0,0 1,7 0,0 0,0

Sonstige 7,5 – –0,6 –0,1 – 6,8 0,2 0,8

Einzelwertberichtigungen insgesamt 111,8 108,0 –64,4 –49,5 –2,7 103,2 7,3 4,2

Shipping Finance 17,7 27,1 – –17,2 0,0 27,6 – –

Aviation Finance 10,6 6,0 – –5,5 – 11,1 – –

Land Transport Finance 0,4 0,3 – –0,3 – 0,4 – –

ITF Suisse 2,3 7,2 – –5,1 – 4,4 – –

Sonstige 5,6 1,1 – –4,2 – 2,5 – –

Portfoliowertberichtigungen insgesamt 36,6 41,7 – –32,3 0,0 46,0 – –

Wertberichtigungen insgesamt 148,4 149,7 –64,4 –81,8 –2,7 149,2 – –

Shipping Finance – – – – – – – –

Aviation Finance 0,4 – – –0,3 – 0,1 – –

Sonstige 0,2 – 0,0 0,0 – 0,1 – –

Rückstellungen insgesamt 0,5 0,0 0,0 –0,3 0,0 0,2 – –

Risikovorsorge insgesamt 148,9 149,7 –64,4 –82,1 –2,7 149,4 – –

Page 151: Konzern-Geschäftsbericht 2012

147

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E KON Z E R NL AGE BE R IC H T KON Z E RN A B SCHLUS S

Chancen- und Risikobericht

Bestand an Risikovorsorge im Kreditgeschäft 2011 nach Geschäftsbereichen (Mio €)

Anfangs-

bestand

zum

01.01.2011

Zuführung

Inanspruch-

nahme

Auflösung

Wechsel-

kursbedingte

und sonstige

Veränderungen

Endstand

zum

31.12.2011

Direkt-

abschrei-

bungen

Eingänge

auf abge-

schriebene

Forderungen

Shipping Finance 88,3 57,1 –64,8 –21,7 2,8 61,7 0,3 1,6

Aviation Finance 31,4 16,2 –1,3 –10,8 1,3 36,8 – 1,0

Land Transport Finance 1,2 0,1 – –0,1 0,0 1,2 – –

Investment Management 9,8 14,5 –16,3 –4,4 1,0 4,6 – 1,8

ITF Suisse – – – – – – – –

Sonstige 19,5 9,0 –18,6 –1,0 –1,4 7,5 0,3 0,4

Einzelwertberichtigungen insgesamt 150,2 96,9 –101,0 –38,0 3,7 111,8 0,6 4,8

Shipping Finance 15,5 2,6 – –0,4 0,0 17,7 – –

Aviation Finance 9,5 3,1 – –2,0 – 10,6 – –

Land Transport Finance 0,4 0,1 – –0,1 – 0,4 – –

ITF Suisse 1,1 1,2 – – – 2,3 – –

Sonstige 5,8 0,5 – –0,7 – 5,6 – –

Portfoliowertberichtigungen insgesamt 32,3 7,5 – –3,2 0,0 36,6 – –

Wertberichtigungen insgesamt 182,5 104,4 –101,0 –41,2 3,7 148,4 – –

Shipping Finance – – – – – – – –

Aviation Finance 0,2 0,2 – – –0,1 0,3 – –

Sonstige 0,2 – – – – 0,2 – –

Rückstellungen insgesamt 0,4 0,2 – – –0,1 0,5 – –

Risikovorsorge insgesamt 182,9 104,6 –101,0 –41,2 3,6 148,9 – –

Page 152: Konzern-Geschäftsbericht 2012

148

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Chancen- und Risikobericht

Die folgenden zwei Tabellen zeigen die Entwicklung der Risiko-vorsorge im Kreditgeschäft nach Regionen. Auf eine Aufschlüs-selung der Portfoliowertberichtigungen und der Rückstellungen

nach Regionen wird dabei verzichtet, weil die Größenordnungen in den Jahren 2011 und 2012 im Gesamtzusammenhang nicht wesentlich waren.

Bestand an Risikovorsorge im Kreditgeschäft 2012 nach Regionen (Mio €)

Anfangs-

bestand

zum

01.01.2012

Zuführung

Inanspruch-

nahme

Auflösung

Wechsel-

kursbedingte

und sonstige

Veränderungen

Endstand

zum

31.12.2012

Direkt-

abschrei-

bungen

Eingänge

auf abge-

schriebene

Forderungen

Europa 47,5 78,3 –34,7 –19,1 –2,3 69,7 3,3 0,8

Nordamerika 36,3 14,9 –22,1 –11,6 0,6 18,1 4,0 0,5

Asien 21,4 5,6 –7,6 –12,4 0,2 7,2 0,0 2,9

Südamerika – – – – – – – –

Australien/Neuseeland 4,9 1,4 0,0 –6,0 0,2 0,5 – –

Naher Osten/Afrika 1,7 0,0 0,0 –0,4 –1,3 0,0 – –

Offshore 0,0 7,8 0,0 0,0 –0,1 7,7 – –

Einzelwertberichtigungen insgesamt 111,8 108,0 –64,4 –49,5 –2,7 103,2 7,3 4,2

Portfoliowertberichtigungen insgesamt 36,6 41,7 – –32,3 0,0 46,0 – –

Wertberichtigungen insgesamt 148,4 149,7 –64,4 –81,8 –2,7 149,2 – –

Rückstellungen insgesamt 0,5 – 0,0 –0,3 – 0,2 – –

Risikovorsorge insgesamt 148,9 149,7 –64,4 –82,1 –2,7 149,4 – –

Bestand an Risikovorsorge im Kreditgeschäft 2011 nach Regionen (Mio €)

Anfangs-

bestand

zum

01.01.2011

Zuführung

Inanspruch-

nahme

Auflösung

Wechsel-

kursbedingte

und sonstige

Veränderungen

Endstand

zum

31.12.2011

Direkt-

abschrei-

bungen

Eingänge

auf abge-

schriebene

Forderungen

Europa 92,3 51,4 –77,0 –20,3 1,1 47,5 0,5 4,1

Nordamerika 26,7 30,4 –16,9 –8,4 4,5 36,3 0,1 0,7

Asien 18,3 11,1 –7,1 –3,1 2,2 21,4 – –

Südamerika 10,1 0,3 – –6,0 –4,4 0,0 – –

Australien/Neuseeland 2,6 2,1 – –0,1 0,3 4,9 – –

Naher Osten/Afrika 0,2 1,6 – –0,1 – 1,7 – –

Offshore – – – – – – – –

Einzelwertberichtigungen insgesamt 150,2 96,9 –101,0 –38,0 3,7 111,8 0,6 4,8

Portfoliowertberichtigungen insgesamt 32,3 7,5 – –3,2 0,0 36,6 – –

Wertberichtigungen insgesamt 182,5 104,4 –101,0 –41,2 3,7 148,4 – –

Rückstellungen insgesamt 0,4 0,2 – – –0,1 0,5 – –

Risikovorsorge insgesamt 182,9 104,6 –101,0 –41,2 3,6 148,9 – –

Page 153: Konzern-Geschäftsbericht 2012

149

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E KON Z E R NL AGE BE R IC H T KON Z E RN A B SCHLUS S

Operationelles Risiko

Die Überwachung und Steuerung unserer operationellen Risiken besteht im Wesentlichen darin, methodische Vorgaben zur Iden-tifizierung,QuantifizierungundSteuerungzuentwickelnundeine adäquate Risikoberichterstattung vorzuhalten. Im Hinblick auf die überschaubaren und klaren Prozessstrukturen der DVB erachten wir den sogenannten Basis-Indikatoransatz als für uns angemessen. Hierzu haben wir ein zentrales OpRisk Committee etabliert und die Funktion des dezentralen OpRisk-Managers für alle weltweiten Lokationen der DVB geschaffen.

Als Managementinstrumente führen wir mindestens einmal jähr-lich für jeden Standort auf Bereichs- bzw. Abteilungsebene eine Selbsteinschätzung durch und haben eine Schadensfalldatenbank zur Erfassung aufgetretener Verluste aufgrund operationeller Risiken installiert. Zusätzlich erheben wir im Rahmen der Vor-gaben des DZ BANK Konzerns Risikoindikatoren, um den Anforde-rungen des Standardansatzes auf der Ebene der DZ BANK Gruppe zu genügen. Über die Ergebnisse informieren wir den Vorstand und das OpRisk Committee vierteljährlich und gegebenenfalls unverzüglich.

Im Berichtsjahr waren insgesamt drei Schadensfälle (2011: 14) mit einem Nettoverlust von circa 13.000 € (2011: 1,3 Mio €) zu verzeichnen. Der Vorstand legt die Verlustobergrenze für opera-tionelle Risiken fest.

Wir haben Notfallpläne entwickelt und implementiert, um ins-besondere solche operationellen Risiken zu minimieren, die aus einer exogenen Unterbrechung der Geschäftsabläufe und unserer Dienstleistungen resultieren. Diese Notfallpläne sind risikoorien-tiert und umfassen eine Vielzahl von Maßnahmen, die geeignet sind, wesentliche Arbeitsabläufe und Dienstleistungen innerhalb einesangemessenenZeitraumsundinangemessenerQualitätwiederherzustellen. Die Notfallpläne überprüfen wir regelmäßig auf ihre Funktionsfähigkeit.

Chancen- und Risikobericht

Page 154: Konzern-Geschäftsbericht 2012

150

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Prinzipiell werden Zinsänderungsrisiken durch den Einsatz von Zinsswaps ausgeschlossen. Festverzinsliche Aktiv- und Passiv-bestände transformieren wir hierbei in variabel verzinsliche Bestände. Bezüglich der Währungsrisiken streben wir eine geschlossene Währungsposition an. Währungsrisiken sichern wir durch den Einsatz von Devisenswaps. Die Marktpreisrisiken der DVB sind daher von eher untergeordneter Bedeutung.

NachdemzunächstimerstenQuartal2012einAusreißerimBacktesting zu einer erneuten Höherskalierung der Marktrisiko-kennziffern führte, beruhigte sich die Marktlage anschließend leicht, sodass während des weiteren Jahresverlaufs keine neuen Ausreißer entstanden sind und die Hochskalierung aus dem Vorjahr stufenweise zurückgenommen wurde. Einen zusätz-lichen Einflussfaktor stellte die Bildung von Wertberichtigungen dar, die zu einer Verringerung der barwertigen USD-Devisenpo-sition und somit zu einer Reduzierung des Marktrisikos führte. Darüber hinaus reduzierte sich das Zinsrisiko im Jahresverlauf deutlich, was primär aus dem Abbau von Geschäften und Umschichtungen von längeren in kürzere Laufzeiten im Geschäfts-bereich Investment Management resultierte.

Marktpreisrisiko

Die Steuerung der Marktpreisrisiken im Anlage- und Handelsbuch obliegt dem Group Treasury. Das Asset Liability Committee (ALCO) tritt monatlich zusammen, um das Marktpreisrisiko der Gesamt-bank zu begutachten und grundlegende Entscheidungen zur Risikoausrichtung zu treffen. Wir ermitteln das Marktpreisrisiko sowohl für unser Handelsbuch als auch für unser Bankbuch nach dem gleichen VaR-Verfahren. Es quantifiziert auf Basis einer historischen Simulation den maximalen Verlust bei einem Sicher-heitsniveau von 99,0 %, der durch Marktpreisveränderungen während einer eintägigen Haltedauer entstehen kann. Die Funktionsfähigkeit des VaR-Verfahrens stellen wir durch ein Backtesting-Verfahren sicher. Dabei errechnen wir täglich die Gewinne und Verluste der Positionen des Handelsbuchs und des Anlagebuchs auf Basis der tatsächlich entstandenen Markt-veränderungen und stellen diese den Werten gegenüber, die durch das VaR-Verfahren ermittelt wurden. Daneben führen wir jährlich eine Angemessenheitsprüfung durch, die eine umfang-reiche Überprüfung des Risikomodells beinhaltet. Darüber hinaus analysieren wir die Wesentlichkeit der Risiken im Rahmen einer jährlichen Risikoinventur.

Chancen- und Risikobericht

VaR des Bankgeschäftes (Tsd €)

Währungs-

risiko

Zinsrisiko Aktienrisiko Kompensations-

effekt1)

Insgesamt

30.12.2011 1.000,4 873,0 422,5 –694,1 1.601,8

Durchschnitt 1.116,4 831,2 439,8 –723,2 1.664,2

Minimum 218,4 394,1 361,5 –447,5 526,5

Maximum 1.800,2 1.420,6 509,0 –1.024,4 2.705,4

30.12.2012 831,6 460,5 417,4 –650,4 1.059,1

1) Gegenläufige Kompensationseffekte zwischen Währungs-, Zins- und Aktienrisiken

4,0

3,0

2,0

1,0

0,0

Jan 2012

Feb 2012

Mrz 2012

Apr 2012

Mai 2012

Jun 2012

Jul 2012

Aug 2012

Sep 2012

Okt 2012

Nov 2012

Dez 2012

VaR insgesamt VaR Equity (Aktienrisiko) VaR IR (Zinsrisiko) VaR FX (Währungsrisiko) VaR Limit

Täglicher VaR 2012 Mio €

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151

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E KON Z E R NL AGE BE R IC H T KON Z E RN A B SCHLUS S

Das für die Überwachung der Marktpreisrisiken zuständige Risiko-controlling hat direkten Zugriff auf die Handels- und Buchungs-systeme und kann dadurch die Limiteinhaltung überwachen. Damit unterliegen die eingegangenen Marktpreisrisiken einer permanenten Messung und Limitüberwachung durch das Risiko-controlling, das hierüber täglich an den Vorstand berichtet. Die Steuerung der Risikopositionen erfolgt anhand der vom Vorstand genehmigten Grenzen. Diese leiten sich aus dem vom Vorstand genehmigten Risikokapital ab. Neben dem täglichen VaR auf Basis einer eintägigen Haltedauer und 99,00 % Konfidenzniveau ermitteln wir auch einen VaR auf Basis einer einjährigen Halte-dauer und 99,90 % Konfidenzniveau, dem wir das Risikokapital gegenüberstellen, das wir bei der Berechnung der Gesamtrisiko-kapitalauslastung berücksichtigen. Dabei ist zu beachten, dass zum 1. August 2012 das Konfidenzniveau im Zuge einer änderung der Vorgaben für die Berechnung des Gesamtrisikokapitals innerhalb des DZ BANK-Konzerns von 99,95 % auf 99,90 % angepasst wurde.

Darüber hinaus berechnen wir monatlich die Marktpreisrisiken unter Stressbedingungen auf Basis eines kompletten Zinszyklus. Die Berechnungen für die Extremsituationen erörtern wir regel-mäßig im ALCO, um gegebenenfalls frühzeitig reagieren zu können. Die monatlichen Ergebnisse der Stresstests ziehen wir außer-dem zur Bestimmung der Marktpreisrisikolimits für 2013 heran. Neben den beiden Stressszenarios auf Basis einer historischen Simulation mit einem Betrachtungszeitraum von zehn Jahren und einer Haltedauer von zehn Tagen bilden wir in einem Szenario speziell die Marktpreisrisikosituation während der letzten Finanzmarktkrise ab. Daneben wurde ein weiteres hypothetisches Szenario auf Basis einer umfangreichen Analyse der langfristigen Marktparameter entwickelt, bei dem neben den potenziellen Marktveränderungen auch die spezifischen Positionen der DVB berücksichtigt wurden. Das daraus abgeleitete Szenario verzichtet auf risikokompensierende Effekte und stellt somit ein Worst-Case-Szenario dar.

Geschäftsrisiko

Die geschäftspolitische Ausrichtung der DVB wird im Rahmen von Strategieklausuren des Gesamtvorstands definiert und sodann im Rahmen von Satzung und Geschäftsordnungen mit dem Aufsichtsrat abgestimmt. Seit 2011 unterlegen wir die Geschäftsrisiken mit Risikokapital. Die Messung erfolgt durch einen VaR-Ansatz mit einem 99,90%igen Konfidenzniveau auf Basis der Volatilität der monatlichen Gewinne.

Beteiligungsrisiko

Die wesentlichen Beteiligungen der DVB Bank SE, die mit ihren Geschäftsaktivitäten vollständig in den Risikomanagement-prozess des DVB Bank Konzerns integriert sind, beziehen wir in den Konzernabschluss ein. Die nicht konsolidierungspflichtigen Beteiligungen bilden wir im Beteiligungsrisiko ab. Das Verlust-potenzial aus solchen Beteiligungen wird auf Basis eines VaR-Ansatzes mit 99,90%igem Konfidenzniveau geschätzt, wobei sich die Wertschwankungen der in den Beteiligungen finanzierten Objekte als Risikotreiber für die Schwankungen der Beteiligungs-buchwerte darstellen.

Liquiditätsrisiko

Unsere Liquiditätsrisiken analysieren und steuern wir zentral auf Basis der vom Vorstand erlassenen Group Treasury-Richtlinie. Die Verantwortung hierfür liegt beim Group Treasury, das sowohl dem ALCO als auch dem Gesamtvorstand berichtet. Wichtige Refinanzierungsvorhaben beschließen wir im ALCO. Auf Basis laufend aktualisierter Liquiditätsflusspläne und Cashflow- Prognosen ermitteln und aggregieren wir aus SAP-Daten und mittels einer modernen Aktiv-Passiv-Steuerungssoftware die zu erwartenden Zahlungsströme und gleichen diese durch ent-sprechende Gegengeschäfte am Geld- und Kapitalmarkt aus. Ein an der Liquiditätskennzahl des KWG-Grundsatzes ausgerich-tetes Positionslimit gewährleistet frühzeitiges und angemessenes Gegensteuern. Mit dieser Software der jüngsten Generation steht uns ein hochmodernes Arbeitsmittel zur Verfügung, das die Anforderungen an ein zeitgemäßes Instrumentarium zur Liquidi-tätsrisikomessung voll erfüllt. Diese erfüllt sowohl die MaRisk- als auch die internen Steuerungs- und Analyseanforderungen im Hinblick auf die Liquiditätsrisiken und das Reporting.

Das für die Überwachung der Liquidätsrisiken zuständige Risiko-controlling führt die von Group Treasury unabhängigen Analysen durch. In den Analysen wenden wir neben mehreren Basis- Szenarien verschiedene Stress-Szenarien und ein Worst-Case-Szenario an. Dabei berücksichtigen wir sowohl alle Zahlungs-ströme aus dem bestehenden Geschäft als auch die simulierten Zahlungsströme aus offenen Kreditzusagen und geplantem Neugeschäft. Die Ergebnisse der täglichen Analysen fassen wir in einem Bericht zusammen, der in die Tagesmeldung an den Gesamtvorstand einfließt. In den Stresstests wenden wir spezi-fische Stressfaktoren an, die sich negativ auf die Liquiditätssitu-ation auswirken. Dabei simulieren wir sowohl einen kurzfristig erhöhten Liquiditätsbedarf, der aus dem frühzeitigen Ziehen von Kreditlinien resultiert, als auch die Verringerung von eingehenden Zahlungsströmen durch den Ausfall von Kreditnehmern oder

Chancen- und Risikobericht

Page 156: Konzern-Geschäftsbericht 2012

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DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

(Going-Concern-Ansatz) auch unter Stressbedingungen mindes-tens für einen Monat (Survival Period) eine ausreichende Liquidi-tätsreserve, um das Bestehen der DVB sicherzustellen. Unter-schreitet die Liquiditätsablaufbilanz in diesem Zeitraum die Liqui-ditätsreserve, sind unverzüglich liquiditätsverbessernde Maß-nahmen einzuleiten. Hierzu haben wir ein Eskalationsverfahren installiert, das täglich durch das Risikocontrolling überwacht wird. Aufgrund dieser Anforderungen halten wir eine Liquiditätsreserve-position an hochliquiden Wertpapieren über 400 Mio € vor.

Neben den eigenen Stresstests ist die DVB in die Liquiditätsrisiko-messung der DZ BANK eingebunden. Die Stresstest-Ergebnisse der DZ BANK werden der DVB täglich zur Verfügung gestellt. Die dabei ermittelten Werte werden auf das von der DZ BANK festgelegte Liquiditätslimit angerechnet. Eine Unterschreitung des Limits löst hier einen Eskalationsprozess aus, der zum Ziel hat, die Limitüberziehung kurzfristig zu beenden.

Für Liquiditätsrisiken führen wir jährlich eine Angemessenheits-prüfung durch, die eine umfangreiche Überprüfung des Risiko-modells beinhaltet. Außerdem analysieren wir die Wesentlichkeit der Risiken im Rahmen einer jährlichen Risikoinventur.

Den aufsichtsrechtlichen Liquiditätsgrundsatz haben wir 2012 durchgängig eingehalten. Hierbei lag die Liquiditätskennzahl – derQuotientausverfügbarenZahlungsmittelnundabrufbarenZahlungsverpflichtungen – im Jahresdurchschnitt bei 1,78 (2011: 1,82) und damit erneut deutlich über der aufsichtsrechtlich geforderten Mindestquote von 1,00.

die Reduzierung von Kreditrückzahlungen. Daneben führen wir marktinduzierte Simulationen wie die Veränderungen von Zins-sätzen und Devisenkursen durch. Die den Szenarien zugrunde liegenden Annahmen überprüfen wir in regelmäßigen Abständen und diese werden sodann bei Bedarf angepasst. Für den Fall eines sich abzeichnenden Liquiditätsengpasses besteht ein definiertes Eskalationsverfahren, das vom Risikocontrolling in Abstimmung mit Group Treasury angestoßen wird. Sollten in einer ersten Eskalationsstufe die von Group Treasury initiierten Maßnahmen nicht ausreichen, informieren wir in einer zweiten Stufe das Risk Committee, um entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten.

Für die DVB war deshalb auch 2012 die Zugehörigkeit zur Genos-senschaftlichen FinanzGruppe von großer Bedeutung. Durch den liquiden genossenschaftlichen Sektor sind wir jederzeit in der Lage, unseren Refinanzierungsbedarf mit diesen Partnern zu Marktkonditionen zu decken und können uns in einer ange-spannten Krisensituation eine ausreichende Liquiditätsbasis sichern.

Dieser Situation tragen wir in den Stress-Szenarien Rechnung. 2011 wurden neue Stresstests entwickelt, die noch stärker auf die Einbindung in die Genossenschaftliche FinanzGruppe abzielen und die die seit 1. März 2012 bestehenden Stresstests ersetzten. Dabei behielten die bestehenden Stressfaktoren weiterhin Gültigkeit und wurden in die neuen Stresstests integriert. Die Stresstests sind auf die neuen regulatorischen Anforderungen ausgerichtet. Diese fordern bei Fortführung des Geschäftsmodells

Chancen- und Risikobericht

4

3

2

1

0

Jan 2012

Feb 2012

Mrz 2012

Apr 2012

Mai 2012

Jun 2012

Jul 2012

Aug 2012

Sep 2012

Okt 2012

Nov 2012

Dez 2012

Verlauf der Liquiditätskennzahl Aufsichtsrechtlich geforderte Mindestquote

Liquiditätsverordnung 2012

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DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E KON Z E R NL AGE BE R IC H T KON Z E RN A B SCHLUS S

Chancen der DVB

Die DVB besitzt ein eindeutiges, klar fokussiertes Geschäfts-modell: Arrangement und Bereitstellung strukturierter Finanzie-rungen, Beratungsdienstleistungen und Investmentaktivitäten für unsere in den internationalen Verkehrsmärkten agierenden Kunden. Trotz der Zyklizität der Verkehrsmärkte befindet sich die Transportwirtschaft langfristig auf einem Wachstumspfad. Als anerkannte Spezialistin für die Finanzierung und Beratung der internationalen Verkehrswirtschaft ergeben sich für die DVB auch im nach wie vor schwierigen Marktumfeld vielfältige Chancen, die die Bank nutzen will.

• WirhabenunsereTransportFinance-Portfolienfrühzeitigausgewogen diversifiziert – und zwar nach mehreren Kriterien und in unterschiedlichen Kategorien. Zur Risikostreuung differenzieren wir unser Portfolio unter anderem nach Typen von Transportmitteln, Baujahren, Herstellern, Regionen, Kreditnehmern, Nutzern und nach der Beschäftigungslage des Transportmittels. Auf Basis der differenziert strukturierten und gut besicherten Portfolien ist es uns grundsätzlich mög-lich, Ertragschancen auch in Abschwungphasen der Märkte wahrzunehmen.

• Im Hinblick auf die schwierige Refinanzierungssituation, Kapitalausstattung und gestiegenen Finanzierungsrisiken vergeben Wettbewerber Kredite deutlich restriktiver oder haben die Kreditvergabe gänzlich eingestellt. Dies gilt ins-besondere für Banken und Investoren, die Transportfinanzie-rungen im positiven Marktumfeld opportunistisch betrieben haben.

• Wir verfolgen dagegen eine zyklusneutrale Strategie und erweisen uns mit Finanzierungs- und Beratungsleistungen auch im anhaltend schwierigen Marktumfeld als verlässlicher Partner für unsere Kunden. Dies wird die Intensität unserer Kundenbeziehungen und die langfristig entwickelte Vertrauens-basis weiter stärken. Neue Kundenbeziehungen werden geschaffen. Mit dieser nachhaltigen Strategie ergeben sich für die DVB im gegebenen Marktumfeld deutliche Wett-bewerbsvorteile.

• Für die DVB ergibt sich die Chance, ihre Beratungs- und Serviceangebote weiter ausbauen und diese verstärkt Kunden, Investoren und Banken anbieten zu können. Hiermit besteht für uns die Möglichkeit, kreditunabhängige und nahezu risiko-neutrale Ertragspotenziale zu erschließen.

• Wir haben uns frühzeitig entschieden, ein Internal Rating Model zu entwickeln und in allen drei Transport Finance-Geschäfts-bereichen zu implementieren, das den Basel II-Anforderungen des Advanced Approach genügt. Für die DVB ergibt sich damit ein klarer Vorteil gegenüber verschiedenen Wettbewerbern, denn aufgrund dieses Ansatzes ist es uns möglich, das Finan-zierungsvolumen selektiv und risikobewusst zu steuern.

Die wesentlichen Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken der DVB stellen sich nach den Kriterien einer SWOT-Analyse (Strengths, Weaknesses, Opportunities, Threats) zusammen-gefasst wie folgt dar:

Chancen- und Risikobericht

Page 158: Konzern-Geschäftsbericht 2012

154

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Chancen- und Risikobericht

Rahmen der bestehenden organisatorischen Regelungen der Liquiditätsrisikosteuerung und aufgrund der Zugehörigkeit zur Genossenschaftlichen FinanzGruppe angemessen begegnen.

Aus heutiger Sicht gehen wir davon aus, dass

• derDVBauchimGeschäftsjahr2013ausreichendLiquiditätzur Verfügung stehen wird,

• dieaufsichtsrechtlichenSolvabilitätsanforderungenerfülltwerden und

• sich die Bank mit ihrem Risikoprofil im Rahmen ihrer ökono-mischen Risikotragfähigkeit bewegen wird.

Eine Bestandsgefährdung der DVB ist nicht zu erkennen.

Fazit

Die Organisation des Risikomanagements der DVB entspricht den gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Anforderungen. Das Risikomanagement ist geeignet, alle Risiken, die auf die DVB einwirken, effizient zu überwachen und zu steuern, sodass die Bank bewusst und kontrolliert Risiken eingehen und Chancen ergreifen kann.

Die Bank hat sich im Geschäftsjahr innerhalb ihrer ökonomischen Risikotragfähigkeit bewegt. Das Gesamtrisikokapitallimit wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr jederzeit eingehalten. Aufsichts-rechtliche Anforderungen bezüglich des Risikomanagements wurden grundsätzlich erfüllt. Die Zahlungsfähigkeit der Bank war im Berichtszeitraum trotz andauernder Marktverwerfungen zu keiner Zeit gefährdet. Den Auswirkungen der Finanzmarkt- und Staatsschuldenkrise auf die Liquiditätslage konnten wir im

SWOT-Analyse

Stärken

Eindeutiges Geschäftsmodell, klare Fokussierung

Hochqualifizierte, erfahrene Mitarbeiter

Umfangreiches Markt- und Asset-Know-how

Flache Hierarchien, hohe Flexibilität, schlanke Entscheidungsprozesse

Maßgeschneiderte Produkt- und Lösungsangebote

Zyklusneutraler Geschäftsansatz, verlässlicher Partner

auch in Krisenzeiten

Weltweite Präsenz in allen wichtigen Verkehrsmärkten

Hohe Kundenbetreuungsintensität

Intensive Kontakte zu Herstellern und Leasinggesellschaften

Fortgeschrittene Risikomanagement- und Pricing-Systeme

Zugang zur liquiditätsstarken Genossenschaftlichen FinanzGruppe

Chancen

Wachstumspotenzial durch nachlassenden Wettbewerbsdruck

Durchsetzung risikoadäquater Margen

Ausweitung von antizyklischen Investment Management-Aktivitäten

Aufbau neuer Kundenbeziehungen

Refinanzierungsmöglichkeiten durch die Genossenschaftliche

FinanzGruppe

Ausbau der Beratungs- und Serviceangebote für Kunden, Investoren

und Banken

Ausbau unserer Reputation als verlässlicher Partner der

internationalen Verkehrswirtschaft

Schwächen

Vergleichsweise hohe Branchenabhängigkeit

Hohe Personalintensität durch weltweite Präsenz

Hohe Personalkosten aufgrund hoher Mitarbeiterqualifikation

Keine nennenswerten Kundeneinlagen

Abhängigkeit vom Geld- und Kapitalmarkt, insbesondere von der

genossenschaftlichen FinanzGruppe

Wachstums- und ergebniswirksame Abhängigkeit von der

Wechselkursrelation Euro/US-Dollar

Risiken

Geld- und Kapitalmarktverwerfungen im weitesten Sinne

Überproportionaler Wertverfall von Transportmitteln in verschiedenen

Marktsegmenten

Andauernde weltweite Finanzmarktkrise, Staatsschuldenkrise in Europa,

zunehmende Verschuldung der USA, weltweite Konjunkturabschwächung,

regional auftretende Rezessionen, deflationäre Entwicklungen

Nicht antizipierte Stärkung des US-Dollars gegenüber dem Euro

Weitere staatliche Unterstützungen unserer Bankwettbewerber

Ölpreisspitzen

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DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E KON Z E R NL AGE BE R IC H T KON Z E RN A B SCHLUS S

Prognosebericht 2013

Das Geschäftsmodell der DVB hatte auch vor dem Hintergrund der anhaltenden Staatsschuldenkrise Bestand. Vor allem die Nähe zu unseren Kunden und das tiefe Verständnis der finanzierten Transportmittel haben sich weiterhin bewährt. Wir gehen daher davon aus, dass sich unser Geschäftsmodell im Prognose-zeitraum 2013 erneut als stabil und belastbar erweisen wird.

Makroökonomische Rahmenbedingungen 2013

Wir rechnen damit, dass 2013 die wirtschaftliche Entwicklung für alle Marktteilnehmer herausfordernd bleiben und wie in den beiden vergangenen Jahren von folgenden, teils interdependenten Parametern gekennzeichnet sein wird:

• StaatsschuldenkriseinderEuro-Zoneundpolitischesowieregulatorische Reaktionen und Entscheidungen

• hoheVerschuldungderUSA• wirtschaftlicheEntwicklungChinas• EntwicklungvonArbeitslosigkeit,vonprivatemKonsumund

den damit korrelierenden Staatseinnahmen• Ölpreisentwicklung

Es ist davon auszugehen, dass Europa auch 2013 wesentlich von der Staatsschuldenkrise beeinflusst sein wird. Griechenland, Portugal, Spanien und Italien haben bereits mit radikalen Kürzun-gen ihrer Staatsausgaben begonnen, die zu strukturellen Ver-änderungen ihrer Volkswirtschaften führen werden. Die unmittel-baren Folgen sind sinkendes Wirtschaftswachstum und hohe Arbeitslosigkeit. Damit diese Sparmaßnahmen nicht wieder durch höhere Zinsen für Staatsanleihen dieser Länder konter-kariert werden, steht die EZB mit geldpolitischen Eingriffsmög-lichkeiten bereit. Wachstumshemmend könnte sich 2013 in den Peripherieländern Spanien und Portugal die derzeit noch schlep-pende Kreditvergabe durch Geschäftsbanken auswirken. Die Finanzierungsbedingungen könnten sich im Jahresverlauf 2013 verbessern. Deutschland befindet sich als größte EU-Volkswirt-schaft aufgrund einer wettbewerbsfähigen Exportwirtschaft in einer vergleichsweise stabilen Situation, wobei die deutsche Öffentlichkeit die eigene hohe Staatsverschuldung noch weit-gehend ignoriert. Insgesamt könnte in der Europäischen Union der Boden erreicht sein und von hier aus 2013 eine leichte wirt-schaftliche Erholung einsetzen.

In den USA hat die Wiederwahl von Barack Obama am 6. November 2012 politische Klarheit geschaffen, aber an der Machtverteilung im Parlament nichts geändert: Einer Mehrheit der Demokraten im Senat steht eine Mehrheit der Republikaner im Repräsentantenhaus gegenüber. In letzter Minute konnte der Fall über die sogenannte Fiskalklippe am 2. Januar 2013 verhin-dert werden. Jedoch erzielten die USA im gesamten Jahr 2012 kaum Fortschritte bei der dauerhaften Verringerung der Staats-

verschuldung. Bleibt die erforderliche Kompromissbereitschaft der politischen Akteure auch 2013 aus, könnte den USA eine Ratingherabstufung mit nicht absehbaren Folgen für Wirtschaft und Finanzmärkte drohen.

Der Prognosebericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen zur künftigen Entwicklung des DVB Bank Konzerns für das Jahr 2013. Unser Ziel ist es, den Konzernlagebericht möglichst umfassend, aber auch klar strukturiert und leserfreundlich zu gestalten. Daher haben wir für alle Geschäftsbereiche zunächst die Entwicklung des Geschäftsjahrs 2012 und jeweils direkt im Anschluss eine ausführliche Markt- und Portfolioprognose für das Jahr 2013 erörtert.

Die folgenden Textteile werden hiermit ausdrücklich in den Prognosebericht einbezogen: – Shipping Finance-Prognose (Seite 57 – 59) – Aviation Finance-Prognose (Seite 75 – 77) – Land Transport Finance-Prognose (Seite 91 – 93) – Financial Institutions-Prognose (Seite 99 – 100) – Investment Management-Prognose (Seite 104 und 107) – ITF Suisse-Prognose (Seite 109)

Selbstverständlich unterliegen Einschätzungen und Prognosen stets dem Risiko fehlerhafter Wahrnehmungen und Werturteile und können sich somit als falsch erweisen. Ausführungen über künftige Entwicklungen oder Ereignisse haben naturgemäß eher den Charakter von Vermutungen als von präzisen Vorher-sagen. Somit können die tatsächlichen Entwicklungen von den Erwartungen abweichen – nicht zuletzt aufgrund solcher Unwägbarkeiten wie Schwankungen in Kapitalmarktkursen/ -preisen, Währungskursen und Zinssätzen oder als Folge tief-greifender Veränderungen im wirtschaftlichen Umfeld. Aus diesen Gründen kann die DVB keine Haftung für den Eintritt ihrer Prognosen übernehmen, auch wenn sie von deren Richtig-keit überzeugt ist. Eine Aktualisierung der zukunftsgerichteten Aussagen in diesem Bericht ist nicht vorgesehen.

Page 160: Konzern-Geschäftsbericht 2012

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DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Die Inflationsraten dürften 2013 auf vergleichbarem Niveau wie im Vorjahr verlaufen. Im Dezember 2012 betrug die jährliche Inflationsrate in der Euro-Zone 2,2 %. Verglichen damit lag die jähr liche Inflationsrate in den USA im Dezember 2012 bei 1,7 %. Hauptgrund für die Preissteigerungen waren die deutlich gestie-genen Energiekosten. Die geldpolitischen Maßnahmen der Zentralbanken haben somit keinesfalls die Inflation angekurbelt. Die Liquidität, mit der die Finanzmärkte geflutet wurden, hat bislang zu keiner Ausweitung der Kreditnachfrage geführt. Stattdessen war lediglich ein anhaltend niedriges Zinsniveau die Folge.

2013 könnten sich anhaltend hohe Rohölpreise dämpfend auf den weiteren Konjunkturverlauf auswirken. Im Vordergrund steht die Nachfragezunahme in den Schwellenländern, die die konjunk-turbedingte Nachfragestagnation in den Industrieländern über-kompensiert. Weiterhin kommen spekulative Geschäfte sowie politische Gründe wie die Spannungen gegenüber dem Iran sowie die Möglichkeit einer Destabilisierung in der Nahostregion durch eine Ausweitung des Bürgerkriegs in Syrien hinzu. In den USA hat die Erschließung von Schieferölvorkommen und von Ölreserven im Tiefwasser- und Ultratiefwasserbereich zwar zugenommen, doch wird sie wegen der hohen Erschließungskosten keine drama-tischen Preissenkungen auslösen. Ein anhaltend hoher Rohölpreis wird weiterhin die Geschäftsergebnisse der Verkehrsunternehmen in allen Segmenten belasten, da erhöhte Treibstoffkosten ein wesentlicher Kostentreiber sind. Vorteile werden dabei weiterhin diejenigen Unternehmen haben, die bereits über besonders treibstoffeffiziente Transportmittel verfügen.

In der Volksrepublik China hat sich das Wirtschaftswachstum 2012 verlangsamt – nach einem Wachstum von 8,1 % zu Beginn des Jahres 2012 ging das Wirtschaftswachstum im zweiten Quartalauf7,6%undimdrittenQuartalauf7,4%zurück.ZwarlegtedasBruttoinlandsproduktimviertenQuartalwiederleichtum 7,9 % zu, doch mit einem Wachstum von 7,8 % im gesamten Jahr wies 2012 das niedrigste Wirtschaftswachstum seit 1999 auf. Im Vergleich mit den USA und Europa sind dies zwar beacht-liche Werte, doch braucht China ein größeres Wirtschaftwachs-tum, um der nachwachsenden Generation neue Ausbildungs-möglichkeiten und Arbeitsplätze für Berufseinsteiger anbieten zu können. Der 18. Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas hat zu einem Führungswechsel geführt. Die neue chinesische Führung ist zuversichtlich, dass sich die Wirtschaft 2013 besser entwickeln wird als im Berichtsjahr. Die Regierung plant nun größere Anstrengungen, um die Binnennachfrage zu stimulieren und die Urbanisierung voranzutreiben. Es ist wichtig, dass sich die makroökonomischen Daten der chinesischen Wirtschaft wieder erholen, denn China wird als bedeutender Importeur von Rohstoffen immer stärker die wirtschaftliche Entwicklung roh-stoffexportierender Länder wie Brasilien, Australien, Indien und Südafrika beeinflussen. Aufgrund der wachsenden Verflechtung von Produktions- und Verkehrsnetzen wird der gesamte asiatische Wirtschaftsraum voraussichtlich weiter von der Entwicklung Chinas abhängig sein. Gleichzeitig ist China zurzeit der wichtigste Absatzmarkt für Industriegüter exportierende Länder wie Deutsch-land. Umgekehrt hängt das chinesische Wachstum von Konsum-güterexporten in die USA und nach Europa ab. Diese Wechsel-wirkungen werden 2013 anhalten.

In einer Reihe von Industriestaaten werden wir auch 2013 von anhaltend hoher Arbeitslosigkeit ausgehen müssen. Im Dezember 2012 belief sich die Arbeitslosenquote in der Europäischen Union auf 10,7 %. In der Euro-Zone erreichte sie sogar 11,7 %. In den USA lag die Arbeitslosenquote im Dezember 2012 bei 7,8 %. Verglichen mit dem Stand von 8,3 % am Jahresanfang 2012 ist das immerhin eine leichte Verbesserung, doch noch keine deut-liche Wende am Arbeitsmarkt. Die Erholung dürfte sich 2013 langsam fortsetzen, womit die USA auf den Verlauf der Welt-konjunktur stabilisierend wirken könnten. Allerdings werden die Risiken eines wirtschaftlichen Rückschritts aufgrund der hohen US-Staatsverschuldung weiterhin bestehen bleiben.

Prognosebericht 2013

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DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E KON Z E R NL AGE BE R IC H T KON Z E RN A B SCHLUS S

Prognosebericht 2013

Zur Finanzlage

Wir erwarten auch im Prognosezeitraum über eine ausreichende Liquiditätsbasis verfügen zu können. Die Zugehörigkeit der DVB zur genossenschaftlichen FinanzGruppe bleibt auch 2013 von Bedeutung. Denn durch die liquide Genossenschaftliche Finanz-Gruppe sind wir in der Lage, unseren Refinanzierungsbedarf mit diesen Partnern zu Marktkonditionen zu decken. Darüber hinaus sind wir auch 2013 bestrebt, unsere Investorenbasis kontinuierlich zu verbreitern. Dies soll zum Beispiel durch weitere Emissionen von Schiffspfandbriefen und Anleiheplatzierungen außerhalb der Genossenschaftlichen FinanzGruppe geschehen. Wir beabsich-tigen darüber hinaus im Prognosezeitraum erstmals Flugzeug-pfandbriefe zu begeben.

Trendaussage und zusammenfassender Ausblick

Die DVB strebt 2013 erneut ein kontrolliertes Wachstum mit stabilem Neugeschäft und risikoadäquaten Zinsmargen an. Wir haben uns dabei aber auch auf einen weiterhin erhöhten Risiko-vorsorgebedarf eingestellt und streben für 2013 ein operatives Ergebnis auf dem Niveau des Jahres 2012 an. Die DVB hat sich ferner zum Ziel gesetzt, 2013 einen ROE (vor Steuern) von 12 % bis 15 % und eine CIR von unter 50 % zu erreichen.

Über diese Trendaussagen hinaus halten wir zusammenfassend fest, dass die Entwicklungen der Transport- und Finanzmärkte zahlreiche unvorhersehbare und unbeeinflussbare Faktoren ent-halten, sodass wir darüber hinaus keine konkret bezifferbaren Aussagen hinsichtlich der Entwicklung unserer Profitabilität oder anderer wesentlicher Finanzdaten treffen können.

Finanzwirtschaftliche Perspektiven der DVB

Das Geschäftsmodell der DVB hat sich in der Vergangenheit in zyklisch bedingten Abschwungphasen als relativ stressresistent und belastbar erwiesen. Der entscheidende Pluspunkt des DVB-Geschäftsansatzes ist dabei die zyklusneutrale Kreditpolitik, die auf die Werthaltigkeit und die Wiederverwertbarkeit des finanzierten Verkehrsmittels abstellt. Dies hat sich auch in der Weltwirtschaftskrise der letzten Jahre bewährt, die alle bekann-ten Zyklusverläufe überlagerte. Gerade in dem oben geschilderten wirtschaftlichen Umfeld ist es uns weiter wichtig, unseren Kunden die fokussierte Palette unserer Finanzierungs-, Beratungs- und Serviceangebote umsichtig und risikobewusst anzubieten. Dies gibt uns die Möglichkeit, unsere Marktanteile zu halten oder selektiv auszubauen und die Reputation der DVB bei unseren Kunden und Geschäftspartnern weiter zu festigen.

Zur Ertragslage

Die Bank möchte die auch im Prognosezeitraum 2013 noch schwierige gesamtwirtschaftliche Ausgangslage dazu nutzen, unsere Finanzierungs-, Beratungs- und Servicedienstleistungen rund um die Verkehrsmittel in der Seeschifffahrt, im Luftverkehr und im Landtransport weiter auszubauen. Wir stehen unseren Verkehrskunden also auch weiterhin zur Verfügung. Im Neuge-schäft rechnen wir 2013 weiterhin mit Zinsmargen, die die hohen Refinanzierungskosten einpreisen werden. So sollte es erneut gelingen, die Risiko-Ertragsrelation angemessen zu gestalten.

Insbesondere im Shipping Finance-Portfolio könnte es auch im Jahr 2013 wegen der anhaltend schwierigen Situation an den Seeschifffahrtsmärkten zu Portfoliobelastungen kommen. Es wird nach Einschätzung der DVB noch eine Weile dauern, bis sich der weiterhin bestehende Kapazitätsüberhang auflösen wird und Angebot und Nachfrage an den Verkehrsmärkten wieder ins Gleichgewicht kommen werden. Aufgrund unseres Risiko-managements und des hausinternen Research- und Abwicklungs-Know-hows gehen wir davon aus, von den Verwerfungen an den Seeschifffahrtsmärkten auch 2013 nur unterdurchschnittlich betroffen zu sein.

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DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Erläuternde übernahmerechtliche Angaben

Angaben gemäß § 315 Abs. 4 Nr. 6 HGB

Bezüglich der Ernennung und Abberufung von Vorstandsmit-gliedern wird auf die §§ 84 und 85 AktG sowie § 7 Abs. 3 der Satzung verwiesen. Die Satzung der DVB Bank SE wird gemäß §§ 133 und 179 AktG durch Beschlüsse der Hauptversammlung geändert.

Angaben gemäß § 315 Abs. 4 Nr. 7 HGB

Der Vorstand hat gemäß § 4 Abs. 2 der Satzung „Genehmigtes Kapital 2010“ die Befugnis, das Grundkapital bis zum 8. Juni 2015 um bis zu 50 Mio € zu erhöhen. Darüber hinaus ist das Grund-kapital gemäß § 4 Abs. 3 der Satzung um bis zu 25 Mio € zur Ausgabe von Wandel- und Optionsschuldverschreibungen bedingt erhöht („Bedingtes Kapital 2010“). Der Vorstand ist ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der bedingten Kapitalerhöhung fest-zulegen.

Die DVB Bank SE ist aufgrund eines Beschlusses der Ordent-lichen Hauptversammlung vom 9. Juni 2010 gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 7 AktG weiterhin ermächtigt, bis zum 8. Juni 2015 zum Zwecke des Wertpapierhandels eigene Aktien zu erwerben und zu verkaufen.

Weitere Angaben gemäß §315 Abs. 4 HGB

Die Vorschriften des § 315 Abs. 4 Nr. 1 und Nr. 3 HGB werden im Anhang auf der Seite 197 behandelt. Die Vorschriften des § 315 Abs. 2 Nr. 3 und Abs. 4 Nr. 2, 4, 5, 8 sowie 9 HGB sind 2012 für die DVB tatbestandlich nicht erfüllt.

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DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E KON Z E R NL AGE BE R IC H T KON Z E RN A B SCHLUS S

Bericht des Vorstands über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen

Die DVB Bank SE ist gemäß §§ 15 und 18 AktG mit der DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank, Frankfurt am Main und deren Konzernunternehmen verbunden. Die DVB Bank SE ist zum 31. Dezember 2012 in den Konzernabschluss der DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank, Frankfurt am Main einbezogen und konsolidiert worden.

Über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen hat der Vorstand dem Aufsichtsrat gemäß § 312 Abs. 3 AktG gesondert Bericht erstattet und erklärt: „Unsere Gesellschaft hat bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften und Maßnahmen nach den Umständen, die uns in dem Zeitpunkt, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen oder die Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, bekannt waren, bei jedem Rechtsgeschäft eine ange-messene Gegenleistung erhalten und ist dadurch, dass Maß-nahmen getroffen oder unterlassen wurden, nicht benachteiligt worden.“

Page 164: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang160

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Konzernabschluss

161 Gewinn- und Verlustrechnung

161 Gewinnverwendung1)

162 Gesamtergebnisrechnung

163 Bilanz

164 Eigenkapitalveränderungsrechnung

165 Kapitalflussrechnung

166 Segmentbericht1)

167 – 216 Anhang

1) Diese Tabellen sind Bestandteil des Anhangs.

Mio €210

180

150

120

90

60

30

0

0,60

100,2

77,0

27,9

2008

0,60

86,6

46,7

27,9

2009

0,60

131,1

77,3

27,9

2010

0,60

147,7

79,2

27,9

2011

0,60

141,4

98,7

27,9

2012

0,70

0,60

0,50

0,40

0,30

0,20

0,10

0,00

Konzernergebnis vor Steuern Einstellung in die Gewinnrücklagen Ausgeschütteter Bilanzgewinn der DVB Bank SE Dividende pro Stückaktie

Gewinnverwendung 2008–2012

Page 165: Konzern-Geschäftsbericht 2012

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KON Z E RNL AGE BE RICH T KON Z E R N A B SC HL US S

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E

Gewinn- und Verlustrechnung

Mio €

Erläuterung

01.01.2012 – 31.12.2012

01.01.2011 – 31.12.2011

%

Gewinn- und Verlustrechnung

Zinserträge 987,8 895,9 10,3

Zinsaufwendungen –757,8 –637,6 18,9

Zinsüberschuss (15) 230,0 258,3 –11,0

Risikovorsorge im Kreditgeschäft (16) –70,7 –59,2 19,4

Zinsüberschuss nach Risikovorsorge 159,3 199,1 –20,0

Provisionserträge 139,0 122,8 13,2

Provisionsaufwendungen –8,3 –6,6 25,8

Provisionsüberschuss (17) 130,7 116,2 12,5

Ergebnis aus at Equity bewerteten Unternehmen (18) 8,5 0,1 –

Verwaltungsaufwendungen (19) –184,0 –189,4 –2,9

Sonstiges betriebliches Ergebnis (20) 42,7 17,3 –

Konzernergebnis vor IAS 39 und Steuern 157,2 143,3 9,7

Handelsergebnis (21.1) 2,0 –0,6 –

Ergebnis aus Sicherungsbeziehungen (21.2) 0,7 10,7 –93,5

Ergebnis aus der Anwendung der Fair Value Option (21.3) 0,0 –0,4 –

Ergebnis aus ohne Handelsabsicht abgeschlossenen Derivaten (21.4) –21,1 –3,9 –

Ergebnis aus Finanzanlagen (21.5) 2,6 –1,4 –

Ergebnis aus Finanzinstrumenten gemäß IAS 39 (21) –15,8 4,4 –

Konzernergebnis vor Steuern 141,4 147,7 –4,3

Steuern vom Einkommen und Ertrag (22) –16,5 –37,3 –55,8

Konzernergebnis 124,9 110,4 13,1

davon nicht beherrschenden Anteilen zurechenbares Konzernergebnis –1,7 3,3 –

davon den Aktionären der DVB zurechenbares Konzernergebnis 126,6 107,1 18,2

Ergebnis je Aktie

Durchschnittliche Anzahl ausgegebener Stammaktien (Stück) 46.107.418 46.145.504 –0,1

Unverwässertes Ergebnis (€) 2,75 2,32 18,5

Verwässertes Ergebnis (€) 2,75 2,32 18,5

Gewinnverwendung

Mio €

01.01.2012 – 31.12.2012

01.01.2011 – 31.12.2011

%

Konzernergebnis (nach Steuern) 124,9 110,4 13,1

Nicht beherrschenden Anteilen zurechenbares Konzernergebnis 1,7 –3,3 –

Einstellung in die Gewinnrücklagen –98,7 –79,2 24,6

Konzerngewinn 27,9 27,9 0,0

Page 166: Konzern-Geschäftsbericht 2012

162

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Gesamtergebnisrechnung

Mio €

Erläuterung

01.01.2012 – 31.12.2012

01.01.2011 – 31.12.2011

%

Konzernergebnis 124,9 110,4 13,1

Neubewertung von AfS-Finanzinstrumenten 5,4 –2,0 –

davon änderungen des beizulegenden Zeitwertes 7,0 –6,3 –

davon Umgliederungen in die Gewinn- und Verlustrechnung –1,6 4,3 –

Cashflow-Hedges 25,6 –20,1 –

davon änderungen des beizulegenden Zeitwertes 10,2 –9,5 –

davon Umgliederungen in die Gewinn- und Verlustrechnung 15,4 –10,6 –

Net Investment Hedges –1,7 – –

davon änderungen des beizulegenden Zeitwertes –1,9 – –

davon Umgliederungen in die Gewinn- und Verlustrechnung 0,2 – –

Währungsumrechnung 6,4 0,5 –

davon änderung aus Währungsumrechnung 6,4 0,5 –

davon Umgliederung in die Gewinn- und Verlustrechnung – – –

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste –5,5 0,4 –

Latente Steuern auf nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung

erfasste Gewinne und Verluste (22) –7,5 6,4 –

Nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung

erfasste Gewinne und Verluste aus 22,7 –14,8 –

Gesamtergebnis 147,6 95,6 54,4

davon nicht beherrschenden Anteilen zurechenbares Gesamtergebnis –1,7 3,3 –

davon den Aktionären der DVB zurechenbares Gesamtergebnis 149,3 92,3 61,8

Page 167: Konzern-Geschäftsbericht 2012

163

KON Z E RNL AGE BE RICH T KON Z E R N A B SC HL US S

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E

Bilanz

Aktiva (Mio €) Erläuterung 31.12.2012 31.12.2011 %

Barreserve (24) 869,6 80,9 –

Forderungen an Kreditinstitute (25) 469,6 491,8 –4,5

Forderungen an Kunden (26) 19.908,3 18.739,0 6,2

Risikovorsorge (27) –149,3 –148,4 0,6

Positive Marktwerte aus derivativen Sicherungsinstrumenten (28) 711,0 475,0 49,7

Handelsaktiva (29) 195,1 287,8 –32,2

Finanzanlagen (30) 476,5 484,7 –1,7

Anteile an at Equity bewerteten Unternehmen (31) 191,2 103,7 84,4

Immaterielle Vermögenswerte (32) 100,0 107,9 –7,3

Sachanlagen (33) 929,1 1.244,6 –25,3

Ertragsteueransprüche (35) 71,6 77,5 –7,6

Sonstige Aktiva (36) 32,1 86,5 –62,9

Insgesamt 23.804,8 22.031,0 8,1

Passiva (Mio €) Erläuterung 31.12.2012 31.12.2011 %

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (37) 4.785,6 5.190,4 –7,8

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (38) 5.172,9 4.460,3 16,0

Verbriefte Verbindlichkeiten (39) 11.391,4 9.830,1 15,9

Negative Marktwerte aus derivativen Sicherungsinstrumenten (40) 297,1 296,3 0,3

Handelspassiva (41) 218,5 373,4 –41,5

Rückstellungen (42) 59,3 59,7 –0,7

Ertragsteuerverpflichtungen (43) 61,3 73,7 –16,8

Sonstige Passiva (44) 78,0 136,5 –42,9

Nachrangige Verbindlichkeiten (45) 411,8 400,6 2,8

Eigenkapital (46) 1.328,9 1.210,0 9,8

Grundkapital (46.1) 117,9 117,9 0,0

Kapitalrücklage (46.2) 331,3 331,7 –0,1

Gewinnrücklage (46.4) 836,1 740,8 12,9

davon Fonds für allgemeine Bankrisiken 82,4 82,4 0,0

Neubewertungsrücklage (46.5) 3,8 0,1 –

Rücklage aus Cashflow-Hedges (46.6) 6,3 –11,1 –

Rücklage aus Net Investment Hedges (46.7) –1,2 – –

Rücklage aus der Währungsumrechnung (46.8) 4,7 –1,7 –

Konzerngewinn 27,9 27,9 0,0

Nicht beherrschende Anteile (46.9) 2,1 4,4 –52,3

Insgesamt 23.804,8 22.031,0 8,1

Page 168: Konzern-Geschäftsbericht 2012

164

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Eigenkapitalveränderungsrechnung

Mio €

Gezeichnetes Kapital

Kapital- rücklagen

Gewinn- rücklagen

Neu- bewertungs-

rücklagen

Rücklage aus

Cashflow-Hedges

Rücklage aus Net

Investment Hedges

Rücklage aus der

Wärungs-umrechnung

Bilanz- gewinn/ -verlust

Eigenkapital vor nicht

beherrschen-den Anteilen

Nicht beherr-

schende Anteile

Eigenkapital

Eigenkapital

zum 31.12.2010 118,0 332,5 661,3 1,9 2,7 – –2,2 27,9 1.142,1 1,2 1.143,3

Den Aktionären

der DVB zurechenbares

Konzernergebnis – – – – – – – 107,1 107,1 3,3 110,4

Einstellung in die

Gewinnrücklagen – – 79,2 – – – – –79,2 – – –

Gewinne und Verluste,

die nicht in der Gewinn-

und Verlustrechnung

erfasst worden sind – – 0,31) –1,8 –13,8 – 0,5 – –14,8 – –14,8

Dividendenzahlung – – – – – – – –27,9 –27,9 – –27,9

Veränderung des

Bestandes eigener Aktien –0,1 –0,8 – – – – – – –0,9 – –0,9

Veränderung im

Konsolidierungskreis und

sonstige Veränderungen – – – – – – – – – –0,1 –0,1

Eigenkapital

zum 31.12.2011 117,9 331,7 740,8 0,1 –11,1 – –1,7 27,9 1.205,6 4,4 1.210,0

Den Aktionären

der DVB zurechenbares

Konzernergebnis – – – – – – – 126,6 126,6 –1,7 124,9

Einstellung in die

Gewinnrücklagen – – 98,7 – – – – –98,7 0,0 – 0,0

Gewinne und Verluste,

die nicht in der Gewinn-

und Verlustrechnung

erfasst worden sind – – –3,61) 2) 3,72) 17,42) –1,2 6,42) – 22,7 – 22,7

Dividendenzahlung – – 0,2 – – – – –27,9 –27,7 – –27,7

Veränderung

des Bestandes

eigener Aktien 0,0 –0,4 – – – – – – –0,4 – –0,4

Veränderung im

Konsolidierungskreis und

sonstige Veränderungen – – – – – – – – – –0,6 –0,6

Eigenkapital

zum 31.12.2012 117,9 331,3 836,1 3,8 6,3 –1,2 4,7 27,9 1.326,8 2,1 1.328,9

1) Hierbei handelt es sich um versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, die gemäß IAS 19 ergebnisneutral im Eigenkapital erfasst werden.2) Unter Berücksichtigung von latenten Steuern

Page 169: Konzern-Geschäftsbericht 2012

165

KON Z E RNL AGE BE RICH T KON Z E R N A B SC HL US S

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E

Kapitalflussrechnung

Der Zahlungsmittelbestand entspricht der Barreserve. Die Ver-änderung des Zahlungsmittelbestandes wird in der Kapitalfluss-rechnung dargestellt. Die Barreserve enthält keine Finanzinves-titionen, deren Restlaufzeit zum Erwerbszeitpunkt mehr als drei Monate beträgt.

Für die Darstellung der Kapitalflussrechnung wird die Veränderung des Zahlungsmittelbestandes in die Bereiche laufende Geschäfts-tätigkeit, Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit unter-teilt. Dem Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit werden

solche Zahlungsströme zugeordnet, die aus den auf Erlöserzielung ausgerichteten Tätigkeiten des Konzerns sowie aus sonstigen Aktivitäten resultieren, die nicht der Investitions- oder der Finanzierungstätigkeit zugeordnet werden können. Ein- und Auszahlungen im Zusammenhang mit dem Erwerb und der Ver-äußerung von langfristigen Vermögenswerten werden der Investitionstätigkeit zugerechnet. Zum Cashflow aus der Finan-zierungstätigkeit zählen Zahlungsströme aus Transaktionen mit Eigenkapitalgebern sowie aus sonstigen Kapitalaufnahmen zur Finanzierung der Geschäftstätigkeit.

Mio € 31.12.2012 31.12.2011

Konzernergebnis vor Steuern 141,4 147,7

Im Periodenergebnis enthaltene zahlungsunwirksame Posten und Überleitung

auf den Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

Abschreibungen, Wertberichtigungen und Zuschreibungen auf Forderungen, Sach- und Finanzanlagen 37,9 140,9

Zunahme/Abnahme der Rückstellungen –11,7 –30,9

Andere zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge

davon Hedge Accounting –23,0 8,7

davon Übrige Fair Value-Bewertung von Finanzinstrumenten –203,4 264,2

Gewinn/Verlust aus der Veräußerung von Finanz- und Sachanlagen –2,7 1,1

Sonstige Anpassungen –241,3 –323,4

Zwischensumme –302,8 208,3

Veränderung des Vermögens und der Verbindlichkeiten aus laufender Geschäftstätigkeit

Forderungen an Kreditinstitute 20,0 –82,9

Forderungen an Kunden –1.210,7 –2.293,7

Leasingvermögen 49,2 329,8

Sonstige Aktiva aus laufender Geschäftstätigkeit 142,5 66,3

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten –305,4 –2.020,1

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 492,7 –27,1

Verbriefte Verbindlichkeiten 1.546,2 4.510,2

Sonstige Passiva aus laufender Geschäftstätigkeit –41,8 47,0

Erhaltene Zinsen und Dividenden 987,7 895,9

Gezahlte Zinsen –754,9 –572,5

Ertragsteuerzahlungen –22,1 –46,5

Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 600,6 1.014,7

Einzahlungen aus Abgängen des Sachanlagevermögens 141,3 –

Auszahlungen aus Zugängen des Sachanlagevermögens – –450,2

Auszahlungen aus Zugängen des Finanzanlagevermögens –36,8 –444,2

Effekte aus der Veränderung des Konsolidierungskreises

davon Einzahlungen aus dem Verkauf von konsolidierten Unternehmen 35,1 –

Mittelveränderungen aus sonstiger Investitionstätigkeit (Saldo) 5,9 1,8

Cashflow aus der Investitionstätigkeit 145,5 –892,6

Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen (Kapitalerhöhungen, Verkauf eigener Anteile etc.) –0,5 –0,7

Auszahlungen an Unternehmenseigner und Minderheitsgesellschafter (Dividenden) –27,7 –27,9

Mittelveränderungen aus sonstigem Kapital (Saldo) 70,8 –126,9

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 42,6 –155,5

Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds (Summe der drei Cashflows) 788,7 –33,4

Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 80,9 114,3

Finanzmittelfonds am Ende der Periode 869,6 80,9

Page 170: Konzern-Geschäftsbericht 2012

166

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Segmentbericht

Konzern

Shipping Finance

Aviation Finance

Land Transport

Finance

Investment Management

Treasury

Andere Segmente

Überleitung/ Konsoli- dierung

Mio € 2012 2011 2012 2011 2012 2011 2012 2011 2012 2011 2012 2011 2012 2011 2012 2011

Zinsüberschuss 230,0 258,3 94,4 91,4 73,4 74,0 15,1 12,6 42,3 35,5 6,0 28,9 12,0 9,6 –13,2 6,4

Risikovorsorge

im Kreditgeschäft –70,7 –59,2 –67,1 –35,2 4,2 –5,7 0,0 0,0 –4,6 –8,0 1,1 0,6 –1,0 –9,4 –3,4 –1,4

Zinsüberschuss

nach Risikovorsorge 159,3 199,1 27,3 56,2 77,6 68,3 15,1 12,6 37,7 27,5 7,1 29,5 11,0 0,2 –16,6 5,0

Provisions-

überschuss 130,7 116,2 62,4 61,4 36,8 34,5 7,5 6,1 4,4 –3,6 –0,1 0,3 12,6 17,0 7,2 0,6

Ergebnis aus

at Equity

bewerteten

Unternehmen 8,5 0,1 – – – – – – 8,6 –0,2 – – – – –0,1 0,3

Sonstiges

betriebliches

Ergebnis 42,7 17,3 –3,9 0,1 0,1 0,0 0,0 0,0 –4,1 8,8 0,0 0,0 43,4 11,3 7,2 –2,8

Erträge 341,2 332,7 85,8 117,7 114,5 102,8 22,6 18,7 46,6 32,5 7,0 29,8 67,0 28,5 –2,3 3,1

Personal-

aufwendungen –101,5 –109,0 –29,8 –32,4 –12,6 –13,8 –2,6 –2,7 –9,5 –9,7 –1,3 –1,3 –36,6 –38,2 –9,1 –10,9

Sachaufwendungen –77,9 –75,6 –7,8 –7,9 –3,6 –3,6 –0,6 –0,5 –6,8 –9,3 –0,7 –0,6 –28,9 –31,3 –29,5 –22,6

Abschreibungen,

Wertminderungen,

Zuschreibungen –4,6 –4,8 –0,1 –0,1 –0,5 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 –4,1 –4,2 0,1 –0,5

Verwaltungs-

aufwendungen –184,0 –189,4 –37,7 –40,4 –16,7 –17,4 –3,2 –3,2 –16,3 –19,0 –2,0 –1,9 –69,6 –73,6 –38,5 –34,0

Konzernergebnis

vor IAS 39

und Steuern 157,2 143,3 48,1 77,3 97,8 85,4 19,4 15,5 30,3 13,5 5,0 27,9 –2,6 –45,2 –40,8 –30,9

Ergebnis aus

Finanzinstrumenten

gemäß IAS 39 –15,8 4,4 2,6 3,9 0,3 0,1 0,0 0,0 13,8 –26,9 –33,0 28,4 0,0 0,0 0,5 –1,2

Konzernergebnis

vor Steuern 141,4 147,7 50,7 81,2 98,1 85,5 19,4 15,5 44,1 –13,4 –28,0 56,3 –2,6 –45,2 –40,3 –32,1

Cost-Income-

Ratio1) (%) 46,5 47,8 24,3 25,8 15,1 16,0 14,1 16,9 25,0 140,0 – – – – – –

Return on

Equity2) (%) 12,9 14,0 15,3 24,2 50,1 40,7 64,0 43,5 16,9 –6,4 – – – – – –

Risikoaktiva

Basel I

(Durchschnitt) 19.807,8 18.975,5 10.113,5 9.795,8 6.041,0 5.610,9 1.473,6 1.409,7 567,0 667,3 545,3 341,0 1.043,7 986,4 23,8 164,4

1) Ohne Risikovorsorge 2) Vor Steuern

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167

KON Z E RNL AGE BE RICH T KON Z E R N A B SC HL US S

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E

Inhaltsverzeichnis des Anhangs

Grundlagen der Konzernrechnungslegung 168

Erläuterungen zu den angewandten Rechnungslegungsmethoden 168 – 181

168 1 Allgemeine Rechnungslegungsmethoden

178 2 Barreserve

178 3 Forderungen an Kunden, Forderungen

an Kreditinstitute und Risikovorsorge

179 4 Handelsaktiva und Handelspassiva

179 5 Finanzanlagen

179 6 Anteile an at Equity bewerteten Unternehmen

179 7 Immaterielle Vermögenswerte

180 8 Sachanlagen

181 9 Tatsächliche und latente Steuern

181 10 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und Kreditinstituten

181 11 Verbriefte Verbindlichkeiten

181 12 Rückstellungen

181 13 Nachrangige Verbindlichkeiten

181 14 Eigenkapital

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 182 – 188

182 15 Zinsüberschuss

182 16 Risikovorsorge im Kreditgeschäft

183 17 Provisionsüberschuss

183 18 Ergebnis aus at Equity bewerteten Unternehmen

183 19 Verwaltungsaufwendungen

184 20 Sonstiges betriebliches Ergebnis

184 21 Ergebnis aus Finanzinstrumenten gemäß IAS 39

186 22 Steuern vom Einkommen und Ertrag

187 23 Segmentberichterstattung

Erläuterungen zur Bilanz 189 – 198

189 24 Barreserve

189 25 Forderungen an Kreditinstitute

189 26 Forderungen an Kunden

190 27 Risikovorsorge

190 28 Positive Marktwerte aus derivativen Sicherungsinstrumenten

190 29 Handelsaktiva

190 30 Finanzanlagen

191 31 Anteile an at Equity bewerteten Unternehmen

191 32 Immaterielle Vermögenswerte

191 33 Sachanlagen

192 34 Anlagenspiegel

193 35 Ertragsteueransprüche

193 36 Sonstige Aktiva

193 37 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

194 38 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden

194 39 Verbriefte Verbindlichkeiten

194 40 Negative Marktwerte aus derivativen Sicherungsinstrumenten

194 41 Handelspassiva

194 42 Rückstellungen

196 43 Ertragsteuerverpflichtungen

197 44 Sonstige Passiva

197 45 Nachrangige Verbindlichkeiten

197 46 Eigenkapital

Erläuterungen zu den Finanzinstrumenten 199 – 204

199 47 Klassen und Kategorien von Finanzinstrumenten

201 48 Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte von Finanzinstrumenten

201 49 Nicht erfasste Unterschiedsbeträge bei erstmaligem Ansatz

202 50 Ergebnisbeiträge von Finanzinstrumenten

nach Bewertungskategorien

203 51 Risikovorsorge nach Klassen

203 52 Risiken im Zusammenhang mit dem Einsatz

von Finanzinstrumenten

203 53 Restlaufzeitengliederung derivativer Finanzinstrumente

204 54 Restlaufzeitengliederung nicht-derivativer Finanzinstrumente

Sonstige Erläuterungen 205 – 216

205 55 Steuerung des Eigenkapitals

205 56 Nachrangige Vermögenswerte

206 57 Angaben zum Schiffspfandbrief nach § 28 Pfandbriefgesetz

(PfandBG)

208 58 Anteilsbesitzliste

213 59 Finanzgarantien, Eventualverbindlichkeiten

und andere Verpflichtungen

213 60 Durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten

214 61 Angaben über Geschäftsbeziehungen

zu nahestehenden Unternehmen und Personen

216 62 Entsprechenserklärung nach § 161 AktG

und Veröffentlichung nach § 10 WpPG

216 63 Abschluss der DVB Bank SE

Versicherung der gesetzlichen Vertreter 216

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Anhang168

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Grundlagen der Konzernrechnungslegung

Der vorliegende Konzernabschluss der DVB Bank SE wurde für das Geschäftsjahr 2012 gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19. Juli 2002 nach den Bestimmungen der International Financial Reporting Standards (IFRS) und den ergänzenden handelsrechtlichen Vor-schriften des § 315a Abs. 1 HGB aufgestellt. Die IFRS umfassen neben den als IFRS bezeichneten Standards auch die International Accounting Standards (IAS) sowie die Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) und des Standing Interpretations Committee (SIC). Maß-geblich sind die vom International Accounting Standards Board (IASB) veröffentlichten und von der Europäischen Union bis zum 31. Dezember 2012 übernommenen Standards.

Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr. Eine im aktu-ellen Geschäftsjahr entkonsolidierte Gesellschaft wird in den Vergleichs zahlen mit dem abweichenden Geschäftsjahr vom 1. November bis zum 31. Oktober in den Konzernabschluss des Vorjahres einbezogen. Sofern nicht gesondert darauf hingewiesen wird, werden alle Beträge in Millionen Euro (Schreibweise: Mio €) angegeben. Es wird kaufmännisch gerundet. Hierdurch können sich bei der Bildung von Summen und der Berechnung von Prozent-angaben geringfügige Abweichungen ergeben.

Der vorliegende Konzernabschluss wurde am 6. März 2013 vom Vorstand unterzeichnet und zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben.

Erläuterungen zu den angewandten Rechnungslegungsmethoden

Für die in den IFRS-Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden die folgenden Rechnungslegungsmethoden, mit Aus-nahme der nachfolgend dargestellten Sachverhalte, stetig und einheitlich angewendet.

Obwohl die DVB ihre Risiken aus Zins- und Währungsschwan-kungen weitestgehend absichert, hat sie unter IAS 39 erhebliche Schwankungen aus Bewertungen zu verzeichnen. Zur Verbesse-rung der Aussagekraft des Abschlusses hat die DVB daher eine neue Zwischenzeile „Konzernergebnis vor IAS 39 und Steuern“ eingefügt, die dem Leser die Ergebnisentwicklung ohne die ent-sprechenden IAS-39-Effekte unmittelbar transparent macht. Es handelt sich hierbei lediglich um eine Zusatzinformation, die jeweiligen Abgrenzungen und Bewertungsmethoden sind unver-ändert.

1 Allgemeine Rechnungslegungsmethoden

1.1 Im laufenden Geschäftsjahr erstmalig anzuwendende Vorschriften

Im Konzernabschluss der DVB werden die folgenden überarbeite-ten Fassungen und änderungen von Rechnungslegungsstandards, die nachstehende neue Interpretation sowie die genannten Ver-besserungen der IFRS erstmalig berücksichtigt:

• ÄnderunganIFRS7–Übertragungfinanzieller Vermögenswerte

• ÄnderunganIFRS1–SchwerwiegendeHochinflationundBeseitigung fixer Daten bei erstmaliger Anwendung der IFRS

• ÄnderungvonIAS12–Realisierungzugrundeliegender Vermögenswerte

Die „änderung an IFRS 7 – Übertragung finanzieller Vermögens-werte“ führt mit IFRS 7.42A bis 42H, die IFRS 7.13 ersetzen, in der Finanzberichterstattung zu umfangreichen Erweiterungen der Angaben hinsichtlich der Ausbuchung finanzieller Vermögens-werte. Die Angaben zu übertragenen finanziellen Vermögens-werten, die nicht in ihrer Gesamtheit ausgebucht wurden, werden um eine Übersicht der beizulegenden Zeitwerte von Vermögens-werten und der mit ihnen verbundenen Verbindlichkeiten sowie um zusätzliche qualitative Angaben zu den Transaktionen ergänzt. Zusätzlich sieht die „änderung an IFRS 7“ nun auch qualitative und quantitative Angaben zu finanziellen Vermögenswerten vor, die in ihrer Gesamtheit ausgebucht wurden, bei denen jedoch weiterhin ein anhaltendes Engagement besteht.

Aus der Beachtung der geänderten Rechnungslegungsstandards und der neuen Interpretationen resultieren keine wesentlichen Auswirkungen für den Konzernabschluss der DVB Bank SE.

Soweit im Rahmen der Bilanzierung und Bewertung Schätzungen erforderlich sind, erfolgen diese im Einklang mit den jeweiligen Standards. Die Grundlagen der Schätzungen werden fortlaufend anhand historischer Erfahrungen sowie geänderter Erwartungen über künftige Entwicklungen überprüft und gegebenenfalls angepasst.

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Anhang 169

KON Z E RNL AGE BE RICH T KON Z E R N A B SC HL US S

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E

1.2 Nicht angewendete übernommene Änderungen der IFRS

Von einer freiwilligen vorzeitigen Anwendung der überarbeiteten bzw. geänderten Rechnungslegungsstandards, der neuen bzw. geänderten Interpretationen sowie der Verbesserungen der IFRS, für die die Übernahme durch die Europäische Union (EU) erfolgt ist, wurde abgesehen:

• IFRS10–Konzernabschlüsse• IFRS11–GemeinsameVereinbarungen• IFRS12–AngabenzuAnteilenananderenUnternehmen• IFRS13–BemessungdesbeizulegendenZeitwerts• IAS27–Einzelabschlüsse• IAS28–AnteileanassoziiertenUnternehmen

und Gemeinschaftsunternehmen• ÄnderungenanIFRS7–Saldierungvonfinanziellen

Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten• ÄnderungenanIAS19–LeistungenanArbeitnehmer• ÄnderungenanIAS32–Saldierungvonfinanziellen

Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten• ÄnderungenanIAS1–DarstellungvonPostendes

sonstigen Ergebnisses

Die Standards IFRS 10, IFRS 11 und IFRS 12 ersetzen die bishe-rigen Regelungen in IAS 27, IAS 31 und SIC-12 bezüglich der Bestimmung des Konsolidierungskreises im IFRS-Konzern-abschluss. Dabei stellt IFRS 10 den zentralen Standard dar, der die entsprechenden Regelungen in IAS 27 in Verbindung mit SIC-12 ersetzt. Dadurch entsteht ein einheitliches Beherrschungs-konzept, das auf alle Unternehmen einschließlich der Zweck-gesellschaften anzuwenden ist. IAS 27 enthält künftig ausschließ-lich Regelungen zu IFRS-Einzelabschlüssen. IFRS 11 bezieht sich auf die Einbeziehung von Joint Ventures in den Konzernabschluss und ersetzt die Regelungen des IAS 31 in Verbindung mit SIC-13. Das bisherige Wahlrecht zur Einbeziehung von Joint Ventures mittelsQuotenkonsolidierungwirddamitaufgehoben.Künftigwerden Joint Ventures allein nach der at-Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen. IFRS 12 fasst sämtliche Anhangs-angaben betreffend Tochterunternehmen, Joint Ventures, assoziierte Unternehmen sowie nicht konsolidierte, strukturierte Tochterunternehmen zusammen. Die geänderten Standards werden im Geschäftsjahr 2014 erstmalig angewendet. Wesent-liche Auswirkungen ergeben sich dabei primär auf die Anhangs-angaben. Die änderung hinsichtlich der Konsolidierung von Joint Ventures hat keine Auswirkungen, da diese bereits nach der at-Equity-Methode einbezogen werden.

Mit der Anwendung von IFRS 13 wird künftig die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts für alle IFRS-Standards einheitlich geregelt. Der beizulegende Zeitwert wird demnach als der Preis definiert, den eine Partei in einer regulären Transaktion zwischen Marktteilnehmern am Bewertungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswerts erhalten oder für die Übertragung einer Verbindlichkeit zahlen würde. Der Standard enthält darüber hinaus umfangreiche qualitative und quantitative Angabepflichten und wird prospektiv ab dem Geschäftsjahr 2013 angewendet.

Die „änderungen an IFRS 7“ führen zu zusätzlichen Angaben von Bruttobeträgen, nicht saldierten Beträgen sowie Nettopositionen von Finanzinstrumenten, die aufgrund von Globalaufrechnungs-vereinbarungen oder ähnlichen Vereinbarungen bestehen. Die bestehenden grundlegenden Bestimmungen zur Saldierung von Finanzinstrumenten werden beibehalten. Die änderungen werden retrospektiv ab dem Geschäftsjahr 2013 angewendet.

Durch die „änderungen an IAS 19“ kommt es zu umfangreichen änderungen bei der Bilanzierung der leistungsorientierten Pen-sionsverpflichtungen. Insbesondere werden die Wahlrechte bei der Erfassung versicherungsmathematischer Gewinne/Verluste abgeschafft und die sofortige Erfassung dieser Neubewertungen im Sonstigen Ergebnis vorgeschrieben. In der Gewinn- und Ver-lustrechnung ist künftig neben dem Dienstzeitaufwand der Netto-Zinsertrag/-aufwand für das leistungsorientierte Netto-vermögen bzw. die leistungsorientierte Nettoverpflichtung zu erfassen. Daneben wird es zu einer deutlichen Ausweitung der geforderten Anhangangaben kommen. Die änderungen werden ab dem Geschäftsjahr 2013 angewendet.

Die änderungen an IAS 32 konkretisieren die bestehenden Vor-schriften zur Saldierung von Finanzinstrumenten. Insbesondere wird die Definition des geforderten Rechtsanspruchs klargestellt. Die Bestimmungen werden retrospektiv ab dem Geschäftsjahr 2014 angewendet.

Aus den übrigen oben aufgeführten überarbeiteten bzw. geänder-ten Rechnungslegungsstandards und der neuen Interpretationen ergeben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzern-abschluss.

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Anhang170

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Die „Amendments to IFRS 10, IFRS 11, IFRS 12 – Transition Guidance“ verdeutlichen die Übergangsvorschriften des IFRS 10 und erleichtern diese. Die änderungen sind für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen, verpflichtend anzuwenden. Aus den übrigen oben aufgeführten Standards und Ergänzungen ergeben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzern-abschluss der DVB. Die Anwendung der aufgeführten Standards erfolgt vorbehaltlich der Übernahme in EU-Recht.

1.4 Konsolidierungskreis und Konsolidierungsmethoden

1.4.1 Konsolidierungskreis

Der Konsolidierungskreis der DVB Bank SE umfasst alle Tochter-gesellschaften, bei denen sie direkt oder indirekt Beherrschung im Sinne des IAS 27 ausüben kann. Derzeit sind dies die DVB Holding GmbH, Frankfurt am Main, die DVB LogPay GmbH, Eschborn, die DVB Holding (US) Inc., New York, die DVB Transport Finance Ltd, London, die DVB Group Merchant Bank (Asia) Ltd, Singapur, die DVB Bank America N.V., Curaçao, die ITF Interna-tional Transport Finance Suisse AG, Zürich, sowie deren jeweilige Tochtergesellschaften. Der Anteil der DVB Bank SE am Kapital beträgt jeweils 100 %.

Die Erstkonsolidierung von Tochterunternehmen erfolgt auf den Tag, an dem der Konzern die Beherrschung im Sinne des IAS 27 erlangt; die Entkonsolidierung erfolgt zu dem Tag, an dem der Konzern den beherrschenden Einfluss verliert.

Im Berichtsjahr wurden zwölf Tochterunternehmen erstmalig in den Konsolidierungskreis aufgenommen, 17 Tochterunternehmen sowie die Beteiligungen an der TES Holdings Ltd, Bridgend, Wales, Großbritannien, und ihren verbundenen Unternehmen wurden entkonsolidiert. An einem der entkonsolidierten Unter-nehmen sowie der TES Holdings Ltd, Bridgend, Wales, Groß-britannien, ist die DVB im Rahmen von assoziierten Unternehmen weiterhin beteiligt; sie werden im Konzernabschluss nach der at-Equity-Methode bilanziert. Ein weiteres Unternehmen wurde mit einem nach SIC-12 konsolidierten Unternehmen verschmolzen.

1.3 Nicht übernommene verabschiedete Änderungen der IFRS

Die EU hat folgende durch das IASB verabschiedete neue bzw. überarbeitete Rechnungslegungsstandards, änderungen von Rechnungslegungsstandards und Interpretationen noch nicht übernommen:

• IFRS9–FinancialInstruments• Amendments to IFRS 9 and IFRS 7 – Mandatory Effective Date

and Transition Disclosures• Amendments to IFRS 10, IFRS 11, IFRS 12 – Transition Guidance• Amendments to IFRS 1 – Government Loans • Amendments to IFRS 10, IFRS 12 and IAS 27 – Investment

Entities

Mit der Verabschiedung und Veröffentlichung der um die Vor-schriften zur Bilanzierung finanzieller Verbindlichkeiten ergänzten Fassung des Rechnungslegungsstandards „IFRS 9 – Financial Instruments“ am 28. Oktober 2010 hat das IASB die erste Phase des Projekts zur vollständigen Ersetzung von „IAS 39 Finanz-instrumente – Ansatz und Bewertung“ abgeschlossen. IFRS 9 enthält derzeit Bestimmungen zum Ansatz sämtlicher Sachver-halte im Anwendungsbereich von IAS 39. Bei der Implementierung von IFRS 9 werden finanzielle Vermögenswerte neu klassifiziert. Hierfür müssen die Geschäftsmodelle der Portfolios als auch die Eigenschaften der vertraglichen Cashflows der einzelnen finan-ziellen Vermögenswerte beurteilt werden. Bei zum beizulegenden Zeitwert eingestuften finanziellen Verbindlichkeiten (Fair Value Option) sind Wertänderungen aufgrund von änderungen des Ausfallrisikos gemäß IFRS 9 in Abweichung zu IAS 39 grund-sätzlich erfolgsneutral zu erfassen. Derzeit untersucht die DVB die Auswirkungen des IFRS 9 auf künftige Konzernabschlüsse. Eine abschließende Beurteilung ist allerdings erst mit Veröffent-lichung der Vorschriften zu „Amortised Cost and Impairment of Financial Assets“ (Phase II) und „Hedge Accounting“ (Phase III) möglich.

Die Übergangsvorschriften des IFRS 9 wurden durch die „Amendments to IFRS 9 and IFRS 7 – Mandatory Effective Date and Transition Disclosures“ geändert. Damit verschiebt sich die erstmalige Anwendung von Geschäftsjahren, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen, auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2015 beginnen. Eine frühere Anwendung ist möglich. Die Anwendung ist grundsätzlich retrospektiv vorzu-nehmen. Des Weiteren entfällt die Verpflichtung zur Darstellung von angepassten Vorjahreszahlen. Den Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung von IFRS 9 hat die DVB bis zur Veröffentlichung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2012 noch nicht fest-gelegt.

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Anhang 171

KON Z E RNL AGE BE RICH T KON Z E R N A B SC HL US S

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E

• AerCapPartnersILtd,Shannon,Irland• AerCapPartnersIILtd,Shannon,Irland• BoveyOffshoreLtd,Singapur• D8ProductTankersILtd,Singapur• DeucalionMCEngineLeasingLtd,Dublin,Irland• FourthBDFeedershipsShippingLtd,St.John’s,

Antigua/Barbuda• Herakleitos3050LLC,Majuro,Marshallinseln• IntermodalInvestmentFundIILLC,Majuro,Marshallinseln• IntermodalInvestmentFundIVLLC,Majuro,Marshallinseln• IntermodalInvestmentFundVLLC,Majuro,Marshallinseln• MDAviationCapitalPteLtd,Singapur• MountFaberKS,Oslo,Norwegen• SecondBDFeedershipsShippingLtd,St.John’s,

Antigua/Barbuda• ThirdBDFeedershipsShippingLtd,St.John’s,

Antigua/Barbuda • UllswaterSubseaDIS,Oslo,Norwegen

Soweit die funktionale Währung einer in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaft vom Euro abweicht, werden die Vermögenswerte und Schulden dieser Gesellschaft mit dem Stichtagskurs am Abschlussstichtag und das Eigenkapital mit dem historischen Kurs umgerechnet. Die Umrechnung von Auf-wendungen und Erträgen erfolgt mit Durchschnittskursen. Aus der Umrechnung der funktionalen Währung in die Berichtswäh-rung Euro entstehende Differenzen werden in der Rücklage aus der Währungsumrechnung erfasst.

Neben den oben aufgeführten Gesellschaften weisen folgende nach der at-Equity-Methode einbezogende Gesellschaften eine von der Konzernwährung abweichende funktionale Währung auf:

• 8FLeasingS.A.,Contern,Luxemburg• A330PartsLtd,Newark,USA• EpicPantheonInternationalGasShippingLtd,Tortola,

Britische Jungferninseln• GlobalOffshoreServicesB.V.,Amsterdam,Niederlande• IntermodalInvestmentFundVIILLC,Majuro,Marshallinseln• ModexEnergyRentalsLLC,Majuro,Marshallinseln• MONA300LeasingLtd,GeorgeTown,Kaimaninseln• TESHoldingsLtd,Bridgend,Wales,Großbritannien

Bei den auf Fremdwährung lautenden monetären Vermögens-werten und Schulden sowie nicht-monetären Posten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, wird die Währung nach IFRS zum Kassakurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Devisen-termingeschäfte werden unter Verwendung des aktuellen Termin-kurses bewertet. Die Währungsumrechnung von monetären Vermögenswerten und Schulden erfolgt erfolgswirksam. Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete nicht-monetäre Vermögenswerte und Schulden werden mit dem Transaktions-kurs umgerechnet.

Darüber hinaus wurden sieben neu gegründete Unternehmen nach der at-Equity-Methode in den Konsolidierungskreis einbezogen.

Die DVB Holding GmbH hat die Beteiligung an der TES Holdings Ltd, Bridgend, Wales, Großbritannien, mehrheitlich verkauft. Die restliche Betelligung von 40 % wird im Konzernabschluss nach der at-Equity-Methode bilanziert. Weitere wesentliche Transaktionen gab es nicht. Die Erträge bzw. Aufwendungen aus dem Verkauf der Unternehmensanteile wurden im Sonstigen betrieblichen Ergebnis verbucht.

Die in den Konzernabschluss einbezogene DVB LogPay GmbH, Eschborn, sowie die Euro Toll Service GmbH, Eschborn, verzichten gemäß § 264 Abs. 3 HGB auf die Veröffentlichung des Jahres-abschlusses zum 31. Dezember 2012 gemäß § 325 HGB.

1.4.2 Konsolidierungsmethoden

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt gemäß IFRS 3 in Verbindung mit IAS 27 durch die Verrechnung des anteilig erworbenen, neu-bewerteten Eigenkapitals mit den Anschaffungskosten. Ein aktivischer Unterschiedsbetrag wird als Goodwill aktiviert und anlassbezogen bzw. jährlich einem Werthaltigkeitstest unter-zogen. Eine planmäßige Abschreibung über die voraussichtliche Nutzungsdauer ist nach den Bestimmungen der IFRS unzulässig. Zwischen einbezogenen Unternehmen bestehende Forderungen und Verbindlichkeiten werden aufgerechnet, ebenso Aufwen-dungen und Erträge. Zwischengewinne werden eliminiert.

Anteile an Joint Ventures und Beteiligungen an assoziierten Unternehmen werden gemäß IAS 31 bzw. IAS 28 grundsätzlich mit ihrem anteiligen Eigenkapital (nach der at-Equity-Methode) in den Konzernabschluss einbezogen.

Die Abschlüsse der nach der at-Equity-Methode einbezogenen Unternehmen wurden mit neun Ausnahmen auf den Abschluss-stichtag der DVB aufgestellt.

1.5 Währungsumrechnung

Die funktionale Währung der Gesellschaften des DVB Bank Konzerns ist überwiegend der Euro. Abweichend hiervon wurde für die TES Holdings Ltd, Bridgend, Wales, Großbritannien, das britische Pfund als funktionale Währung festgelegt. Die Bestim-mung der funktionalen Währung richtet sich im Konzern nach der Währung, in der Ergebnisse aus der betrieblichen Tätigkeit normalerweise einbehalten werden und in der die Performance überwacht sowie in Bezug auf Währungsrisiken gesteuert wird.

Für folgende nach der at-Equity-Methode einbezogene Gesell-schaften wurde im aktuellen Geschäftsjahr die funktionale Währung von Euro auf US-Dollar umgestellt:

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Anhang172

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Die auf die Veränderung des Kreditrisikos zurückgehende Anpas-sung des beizulegenden Zeitwertes designierter Vermögens-werte wird gemäß der in IFRS 7.9(c)(i) beschriebenen Methode ermittelt. Hierzu werden die Wertänderungen auf Basis des Full Fair Value den Wertänderungen bei konstanten Credit Spreads gegenübergestellt. Die Differenz entspricht der änderung des Fair Value, die auf die Veränderung des Kreditrisikos zurückzu-führen ist.

Während der letzten zwei Geschäftsjahre wurden keine Derivate zur Absicherung des Kreditrisikos von zur erfolgswirksamen Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert designierten finan-ziellen Vermögenswerten eingesetzt. Das Höchstengagement in Bezug auf das Kreditrisiko entspricht dem Buchwert.

1.6.2 Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen

Die Kategorie „Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen“ wird von der DVB derzeit nicht genutzt.

1.6.3 Kredite und Forderungen

Der Kategorie „Kredite und Forderungen“ werden grundsätzlich alle nicht-derivativen finanziellen Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen zugeordnet, die nicht an einem aktiven Markt notiert sind. In der DVB wurden der Kategorie „Kredite und Forderungen“ an die Schuldner ausgereichte Kredite sowie am Sekundärmarkt erworbene Forderungen zugeordnet. Die Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten, welche unter Anwendung der Effektivzinsmethode ermittelt wurden. Agien bzw. Disagien werden danach über die Laufzeit amortisiert. Erhaltene Kreditbereitstellungsprovisionen werden bis zur Auszahlung der Kredite passivisch abgegrenzt und im Anschluss analog zu Agien und Disagien amortisiert. Amortisierte Agien, Disagien und Kreditbereitstellungsprovisionen vereinnahmt die DVB im Zinsertrag.

1.6.4 Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte

Als „Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“ sind alle finanziellen Vermögenswerte zu kategorisieren, die nicht einer der anderen Kategorien finanzieller Vermögenswerte zugeordnet wurden. Die Bewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Wertänderungen zwischen zwei Stichtagen sind bis zu ihrer Realisation ergebnisneutral in einer Neubewertungsrücklage im Eigenkapital zu erfassen. Soweit zum Abschlussstichtag eine negative Neubewertungsrücklage besteht, wird im Rahmen eines Werthaltigkeitstests geprüft, ob eine Wertminderung im Sinne eines Impairments vorliegt. In diesem Fall wird die kumulierte negative Neubewertungsrücklage ausgebucht und ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

1.6 Finanzinstrumente nach IAS 39

Finanzinstrumente, die in den Anwendungsbereich des IAS 39 fallen, sind zum Zugangszeitpunkt entsprechend ihrer Merkmale sowie gegebenenfalls ihrer Verwendungsabsicht einer der Bewertungskategorien des IAS 39 zuzuordnen.

Im Konzernabschluss kommen die folgenden Kategorien zur Anwendung:

1.6.1 Ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte

Die Kategorie wird durch die beiden Unterkategorien „Zu Handels-zwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte“ und „Zur erfolgswirksamen Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert designierte finanzielle Vermögenswerte“ definiert.

1.6.1.1 Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte

Dieser Kategorie werden alle nicht-derivativen Vermögenswerte bei Zugang zugeordnet, die hauptsächlich mit der Absicht der kurzfristigen Weiterveräußerung erworben wurden. Darüber hinaus werden sämtliche derivative Finanzinstrumente mit posi-tiven Marktwerten, die nicht Sicherungsinstrumente in einer designierten und effektiven Sicherungsbeziehung sind, als „zu Handelszwecken gehalten“ klassifiziert. Wertänderungen zwischen zwei Stichtagen werden ergebniswirksam im Handels-ergebnis erfasst.

1.6.1.2 Zur erfolgswirksamen Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert designierte finanzielle Vermögenswerte

Entsprechend der vom IASB im Jahr 2005 modifizierten Fair Value Option können dieser Kategorie alle finanziellen Vermögens-werte zugeordnet werden, die ansonsten zu einer Ansatz- oder Bewertungsinkonsistenz führen würden, die zum beizulegenden Zeitwert gesteuert werden oder die ein eingebettetes Derivat enthalten, welches abspaltungspflichtig wäre. Im Konzern-abschluss wurde die Kategorie ausschließlich zur Vermeidung von Bewertungsinkonsistenzen aus Zinsrisiken sowie zur Ver-meidung des Hedge Accounting eingesetzt. änderungen des beizulegenden Zeitwertes von zur erfolgswirksamen Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert designierten finanziellen Vermö-genswerten zwischen zwei Stichtagen werden ergebniswirksam im Ergebnis aus der Anwendung der Fair Value Option erfasst. Zur erfolgswirksamen Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert designierte finanzielle Vermögenswerte werden in dem Bilanz-posten ausgewiesen, dem sie bei Nichtanwendung der Fair Value Option zuzuordnen wären.

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Anhang 173

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DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

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1.6.6 Sonstige Verbindlichkeiten

Als Sonstige Verbindlichkeiten sind sämtliche finanzielle Verbind-lichkeiten im Anwendungsbereich des IAS 39 zu klassifizieren, die nicht einer der anderen Kategorien für finanzielle Verbind-lichkeiten zugeordnet wurden. Die Bewertung der Sonstigen Verbindlichkeiten erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten, welche unter Anwendung der Effektivzinsmethode ermittelt wurden. Agien bzw. Disagien werden danach über die Laufzeit amortisiert und im Zinsaufwand erfasst.

Zu den Sonstigen Verbindlichkeiten zählen auch solche aus Finanzgarantien. Diese werden bei Zugang mit ihrem beizule-genden Zeitwert erfasst, der grundsätzlich dem Barwert der erhaltenen Avalprovision entspricht. Die Folgebewertung der Verbindlichkeiten aus Finanzgarantien erfolgt mit dem höheren Wert einer gemäß IAS 37 gebildeten Rückstellung oder dem beizulegenden Zeitwert zum Zugangszeitpunkt abzüglich einer nachfolgend erfassten Amortisation gemäß IAS 18. Der Ausweis der Finanzgarantien erfolgt nach der Nettomethode. Dabei wird die erfasste Verbindlichkeit mit der Forderung aus den Aval-provisionen saldiert.

1.6.7 Klassen von Finanzinstrumenten

Zur Erfüllung der Angabepflichten des IFRS 7, der die Bedeutung von Finanzinstrumenten für die Ertrags-, Finanz- und Vermögens-lage erläutert, klassifiziert die DVB Finanzinstrumente wie folgt:

1.6.7.1 Klassen finanzieller Vermögenswerte

– Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte

Die Klasse der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finan-ziellen Vermögenswerte enthält finanzielle Vermögenswerte der folgenden Kategorien des IAS 39:

• Ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente mit den Unterkategorien „Zu Handels-zwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte“ und „Zur erfolgswirksamen Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert designierte finanzielle Vermögenswerte“

• ZurVeräußerungverfügbarefinanzielleVermögenswerte

Ausgenommen hiervon sind finanzielle Vermögenswerte der Kategorie „Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögens-werte“, deren beizulegender Zeitwert nicht verlässlich bestimmt werden kann; daher werden sie mit den Anschaffungskosten bewertet. Diese werden der Klasse der „Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte“ zugeordnet.

1.6.5 Ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten

Die Kategorie wird durch die beiden Unterkategorien „Zu Handels-zwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten“ und „Zur erfolgswirksamen Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert designierte finanzielle Verbindlichkeiten“ definiert.

1.6.5.1 Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten

Dieser Kategorie sind alle nicht-derivativen Verbindlichkeiten unwiderruflich bei Zugang zuzuordnen, die hauptsächlich mit der Absicht eingegangen wurden, sie kurzfristig durch Rückkauf zu erfüllen. Zum Abschlussstichtag wurden von der DVB keine nicht-derivativen finanziellen Verbindlichkeiten zu Handelszwecken gehalten. Darüber hinaus werden sämtliche derivative Finanz-instrumente mit negativen Marktwerten, die nicht Sicherungs-instrumente in einer designierten und effektiven Sicherungs-beziehung sind, als „zu Handelszwecken gehalten“ klassifiziert. Wertänderungen zwischen zwei Stichtagen werden ergebnis-wirksam im Handelsergebnis erfasst.

1.6.5.2 Zur erfolgswirksamen Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert designierte finanzielle Verbindlichkeiten

Dieser Kategorie dürfen alle finanziellen Verbindlichkeiten zuge-ordnet werden, deren Bewertung ansonsten zu Ansatz- oder Bewertungsinkonsistenzen führen würden, die zum beizulegenden Zeitwert gesteuert werden oder die ein eingebettetes Derivat enthalten, welches abspaltungspflichtig wäre. Im Konzern-abschluss wurde die Kategorie ausschließlich zur Vermeidung von Bewertungsinkonsistenzen aus Zinsrisiken und zur Vermeidung des Hedge Accounting eingesetzt. änderungen des beizulegenden Zeitwertes von zur erfolgswirksamen Bewertung mit dem beizu-legenden Zeitwert designierten finanziellen Verbindlichkeiten zwischen zwei Stichtagen werden ergebniswirksam im Ergebnis aus der Anwendung der Fair Value Option erfasst. Zur erfolgs-wirksamen Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert desig-nierte finanzielle Verbindlichkeiten werden in dem Bilanzposten ausgewiesen, dem sie bei Nichtanwendung der Fair Value Option zuzuordnen wären.

Die auf die Veränderung des Kreditrisikos der DVB zurückge-hende Anpassung des beizulegenden Zeitwertes designierter Verbindlichkeiten wird gemäß der in IFRS 7.10(a)(i) beschriebenen Methode ermittelt. Hierzu werden die Wertänderungen auf Basis des Full Fair Value den Wertänderungen bei konstanten Credit Spreads gegenübergestellt. Die Differenz entspricht der änderung des Fair Value, die auf die Veränderung des Kredit-risikos zurückzuführen ist.

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Anhang174

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Neben den finanziellen Vermögenswerten der genannten Katego-rien umfasst die Klasse auch die als Vermögenswerte erfassten positiven Marktwerte aus derivativen Sicherungsinstrumenten, da diese ebenfalls zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden.

– Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte

Zur Klasse der „Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Vermögenswerte“ zählen finanzielle Vermögenswerte der Kate-gorie „Kredite und Forderungen“ sowie zur Veräußerung verfüg-bare finanzielle Vermögenswerte, deren beizulegender Zeitwert nicht verlässlich bestimmt werden kann.

– Sonstige finanzielle Vermögenswerte

Die Klasse „Sonstige finanzielle Vermögenswerte“ besteht ausschließlich aus Forderungen im Rahmen von Finanzierungs-Leasinggeberverhältnissen.

1.6.7.2 Klassen finanzieller Verbindlichkeiten

– Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten

Die Klasse der „Zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finan-ziellen Verbindlichkeiten“ enthält finanzielle Verbindlichkeiten der folgenden Kategorie des IAS 39: Erfolgswirksam zum bei-zulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente mit den Unterkategorien „Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten“ und „Zur erfolgswirksamen Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert eingestufte Finanzinstrumente“.

Neben den finanziellen Verbindlichkeiten der genannten Kategorie umfasst die Klasse auch die als Verbindlichkeiten erfassten negativen Marktwerte aus derivativen Sicherungsinstrumenten.

– Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten

Die Klasse der „Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten“ umfasst die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten im Anwendungsbereich des IAS 39.

– Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

Die Klasse der „Sonstigen finanziellen Vermögenswerte“ besteht aus Verbindlichkeiten im Rahmen von Finanzierungs-Leasing-nehmerverhältnissen, Verbindlichkeiten aus unwiderruflichen Kreditzusagen sowie Verbindlichkeiten aus Finanzgarantien.

1.6.8 Ansatz und Ausbuchung von Finanzinstrumenten

Der Ansatz von derivativen Finanzinstrumenten erfolgt zum Handelstag (Trade Date). Nicht-derivative Finanzinstrumente werden zum Erfüllungstag (Settlement Date) bilanziert. ände-rungen des beizulegenden Zeitwertes zwischen dem Handelstag und dem Erfüllungstag werden entsprechend der Kategorisierung der Finanzinstrumente erfasst.

Sämtliche Finanzinstrumente werden beim erstmaligen Ansatz mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Unterschiedsbeträge zwischen Transaktionspreisen und beizulegenden Zeitwerten (Day One Profits) werden beim erstmaligen Ansatz erfolgswirksam vereinnahmt, wenn die beizulegenden Zeitwerte überwiegend mit auf beobachtbaren Marktdaten basierenden Bewertungs-techniken ermittelt werden. Soweit der beizulegende Zeitwert zum Zugangszeitpunkt aus Transaktionspreisen abgeleitet wird und darüber hinaus als Bewertungsmaßstab im Rahmen der Folgebewertung zur Anwendung kommt, werden Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts nur dann erfolgswirksam erfasst, wenn sie auf die Veränderung von beobachtbaren Marktdaten zurückgeführt werden können. Beim erstmaligen Ansatz werden bisher nicht erfasste Unterschiedsbeträge, die auf die Verände-rung von nicht beobachtbaren Marktdaten zurückgeführt werden können, über die Laufzeit der betreffenden Finanzinstrumente verteilt und entsprechend vereinnahmt.

Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Schulden werden ausgebucht (Derecognition), wenn keine weiteren Rechte auf künftige Zahlungen bestehen oder diese auf Dritte übertragen wurden und keine substanziellen Chancen und Risiken aus den finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Schulden in der DVB verbleiben.

1.6.9 Wertminderung und Wertaufholung von Finanzinstrumenten

Soweit zum Abschlussstichtag objektive Hinweise auf eine Wert-minderung finanzieller Vermögenswerte vorlagen, wurde ein Werthaltigkeitstest entsprechend den Vorschriften des IAS 39 durchgeführt. Als objektive Hinweise für Wertminderungen von Fremdkapitalinstrumenten werden unter anderem folgende Faktoren herangezogen: Verzug bei der Zahlung von Zinsen oder Tilgungen, Zahlungsausfälle, Verstöße gegen wesentliche Vertragsbedingungen im Zusammenhang mit der Sicherheiten-stellung, bestimmte Restrukturierungsmaßnahmen auf Kunden-seite, drohende Insolvenz, die Verschlechterung des Kreditratings in einem Berichtszeitraum um mehr als zwei Stufen oder unter ein definiertes Niveau sowie weitere Faktoren. Objektive Hinweise auf Wertminderungen von Eigenkapitalinstrumenten sind unter anderem eine nachhaltige Verschlechterung der Ertragslage bzw. eine nachhaltige Erzielung von Verlusten oder der Verzehr des Eigenkapitals, die in Verbindung mit einer signifikanten oder dauerhaften Wertminderung des beizulegenden Zeitwerts gebracht werden können.

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Anhang 175

KON Z E RNL AGE BE RICH T KON Z E R N A B SC HL US S

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E

Zur Ermittlung der eingetretenen Wertminderung von Finanz-instrumenten der Kategorie „Kredite und Forderungen“ sowie von Forderungen aus Finanzierungsleasingverträgen wird der Buchwert zum Abschlussstichtag mit dem Barwert der künftigen geschätzten Zahlungsströme verglichen. Als Diskontierungsfaktor ist der ursprüngliche Effektivzins des jeweiligen Vermögenswertes anzuwenden. Der ursprüngliche Effektivzinssatz ist der Zinssatz, mit dem die ursprünglich erwarteten künftigen Ein- und Auszah-lungen über die erwartete Laufzeit des Finanzinstruments oder eine kürzere Periode, sofern zutreffend, exakt auf den Buchwert des finanziellen Vermögenswertes oder der finanziellen Verbind-lichkeit abgezinst werden.

Soweit einzelne Finanzinstrumente für sich genommen nicht signifikant sind oder soweit zum Abschlussstichtag keine Wert-minderung auf individueller Basis festgestellt werden konnte, werden sie zusammen mit anderen vergleichbaren unwesentlichen oder nicht individuell wertberichtigten Vermögenswerten einer Werthaltigkeitsprüfung auf Portfoliobasis unterzogen.

Uneinbringliche Forderungen, für die keine Einzelwertberichti-gungen bestehen, werden direkt abgeschrieben. Eingänge auf abgeschriebene Forderungen werden erfolgswirksam erfasst. Steht für einen wertgeminderten finanziellen Vermögenswert der tatsächliche Ausfall fest, wird eine hierfür gebildete Risiko-vorsorge gegen den finanziellen Vermögenswert ausgebucht und als Inanspruchnahme ausgewiesen.

Für zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente der Kategorie „Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögens-werte“ ist zu prüfen, ob im Falle einer kumulierten negativen Neu-bewertungsrücklage zum Abschlussstichtag objektive Hinweise auf eine Wertminderung vorliegen. Soweit eine Wertminderung vorliegt, ist die negative Neubewertungsrücklage für das betrof-fene Finanzinstrument aus dem Eigenkapital auszubuchen und aufwandswirksam zu erfassen. Wertminderungen von mit den Anschaffungskosten bewerteten Eigenkapitalinstrumenten werden direkt vom Buchwert der betreffenden finanziellen Vermögenswerte abgesetzt und in die Gewinn- und Verlust-rechnung übernommen.

Wird im Rahmen eines Werthaltigkeitstests festgestellt, dass eine zuvor ergebniswirksam erfasste Wertminderung nicht mehr besteht, so wird eine Wertaufholung vorgenommen. Diese ist bei zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Vermögens-werten auf die fortgeführten Anschaffungskosten, die sich ohne zwischenzeitliche Wertberichtigung ergeben hätten, begrenzt. Die ergebniswirksame Wertaufholung für Eigenkapitalinstrumente ist nicht zulässig.

1.7 Eingebettete Derivate

In nicht-derivative Finanzinstrumente eingebettete derivative Finanzinstrumente (eingebettete Derivate) sind gemäß IAS 39 vom Basisvertrag abzuspalten, gesondert zu bilanzieren und zu bewerten, wenn ihre wirtschaftlichen Merkmale und Risiken nicht eng mit den wirtschaftlichen Merkmalen und Risiken des Basisvertrages verbunden sind, ein eigenständiges Instrument mit den gleichen Bedingungen die Definition eines Derivats erfüllen würde und das Gesamtinstrument nicht ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird. Sind diese Voraus-setzungen für eine Trennung des eingebetteten Derivats nicht erfüllt, darf keine Abspaltung vorgenommen werden. In der DVB liegen keine trennungspflichtigen eingebetteten Derivate vor.

1.8 Hedge Accounting (Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen)

Im Rahmen ihrer Risikomanagementstrategie sichert sich die DVB gegen Zinsänderungs- und Fremdwährungsrisiken durch den Abschluss von verschiedenen Derivaten ab. Für die bilanzielle Abbildung dieser wirtschaftlichen Sicherungsbeziehungen sieht der IAS 39 spezielle Regelungen vor. Diese sollen Ansatz- und Bewertungsinkonsistenzen zwischen den gesicherten Grund-geschäften und den eingesetzten Sicherungsderivaten vermeiden. IAS 39 unterscheidet dabei drei Arten von Sicherungsbeziehun-gen: Sicherungen des beizulegenden Zeitwertes, Sicherungen von Zahlungsströmen und Sicherungen einer Nettoinvestition in eine ausländische Teileinheit. Die Designierung dieser Sicherungs-beziehungen ist an die Erfüllung enger, in IAS 39 definierter Voraussetzungen geknüpft.

1.8.1 Fair Value Hedge (Sicherungen des beizulegenden Zeitwertes)

Durch die Sicherung des beizulegenden Zeitwertes sollen dessen Schwankungen im gesicherten Grundgeschäft durch gegenläufige Schwankungen des beizulegenden Zeitwertes des Sicherungs-instrumentes ausgeglichen werden. Hierzu werden sowohl die änderungen des beizulegenden Zeitwertes des gesicherten Grundgeschäftes, die auf das gesicherte Grundgeschäft entfallen, als auch die gegenläufigen änderungen des beizulegenden Zeitwertes des Sicherungsinstrumentes ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Gesicherte Grund-geschäfte der Kategorie „Kredite und Forderungen“ werden dabei entsprechend den allgemeinen Bewertungsgrundsätzen dieser Kategorie zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, welche anschließend um die auf das gesicherte Risiko entfal-lende änderung des beizulegenden Zeitwertes angepasst werden. Gesicherte Grundgeschäfte der Kategorie „Zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente“ werden weiterhin zum beizu-legenden Zeitwert bewertet, wobei nur von der gesicherten Marktwertschwankung abweichende änderungen des beizu-legenden Zeitwertes ergebnisneutral in der Neubewertungs-rücklage des Eigenkapitals erfasst werden.

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Anhang176

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

änderungen des beizulegenden Zeitwertes von Sicherungsinstru-menten aus Sicherungen künftiger Zahlungsströme werden – soweit sie auf den effektiven Teil der Sicherungsbeziehung ent-fallen – ergebnisneutral im Eigenkapital und – soweit sie auf den ineffektiven Teil entfallen – im Ergebnis aus Sicherungsbeziehun-gen erfasst.

Cashflow-Hedge-Beziehungen werden in der DVB zur Sicherung des Fremdwährungsrisikos aus Zins- und Provisionszahlungen sowie aus fest kontrahierten Personalaufwendungen und Ver-waltungsaufwendungen in fremder Währung designiert. Die gesicherten Zahlungsströme werden jeweils für das folgende Geschäftsjahr erwartet. Als Sicherungsinstrumente kommen ausschließlich Devisentermingeschäfte zum Einsatz.

1.8.3 Net Investment Hedges (Absicherung von Nettoinvestitionen in ausländische Geschäftsbetriebe)

Im Rahmen der Net Investment Hedges werden die Translations-risiken aus Beteiligungen mit einer ausländischen funktionalen Währung abgesichert. Die Gewinne und Verluste der Sicherungs-instrumente werden bis zur Veräußerung bzw. zum Abgang der Beteiligung als separater Bestandteil ergebnisneutral im Eigen-kapital ausgewiesen, soweit sie auf den effektiven Teil der Sicherungsbeziehung entfallen. Der ineffektive Teil wird ergebnis-wirksam im Ergebnis aus Sicherungsbeziehungen erfasst.

1.8.4 Effektivitätstest

Im Rahmen des durch IAS 39 geforderten prospektiven Effekti-vitätstests wird eine Sensitivitätsanalyse auf Basis der Basis-Point-Value-Methode durchgeführt. Die Prüfung der retrospektiven Effektivität erfolgt nach der sogenannten Dollar-Offset-Methode. Hierbei werden die kumulierten und auf das gesicherte Risiko entfallenden änderungen des beizulegenden Zeitwertes der gesicherten Grundgeschäfte den änderungen des beizulegenden Zeitwertes der Sicherungsinstrumente gegenübergestellt. Kompensieren sich die änderungen der beizulegenden Zeitwerte der Sicherungsinstrumente und der gesicherten Grundgeschäfte innerhalb der durch IAS 39 definierten Grenzen von 80 % bis 125 %, gilt die Sicherungsbeziehung als effektiv.

Bei vollständig effektiven Sicherungsbeziehungen gleichen sich die ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten änderungen des beizulegenden Zeitwertes während der Laufzeit der Sicherungsbeziehung vollständig aus. Die im Buchwert der gesicherten Grundgeschäfte erfassten änderungen des beizulegenden Zeitwertes sind spätestens nach Beendigung der Sicherungsbeziehung ergebniswirksam zu amortisieren. Soweit die Sicherungsbeziehung durch Veräußerung des Grund-geschäftes beendet wird, werden die kumulierten und auf das gesicherte Risiko entfallenden Bewertungsergebnisse zu diesem Zeitpunkt ergebniswirksam erfasst.

Die DVB designiert Sicherungsbeziehungen zur Sicherung des bei-zulegenden Zeitwertes für festverzinsliche Kredite und Darlehen an Kunden, Kreditzusagen, festverzinsliche Wertpapiere, fest-verzinsliche Verbindlichkeiten aus der Refinanzierung sowie Fremdwährungsrisiken von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten. Als Sicherungsinstrumente kommen überwie-gend Zinsswaps zum Einsatz. Zinsaufwendungen oder Zinserträge aus den gesicherten Grundgeschäften sowie aus den Sicherungs-instrumenten werden im Zinsergebnis erfasst.

1.8.2 Cashflow-Hedge (Sicherungen von Zahlungsströmen)

Die änderungen ungewisser künftiger Zahlungsströme aus gesi-cherten Grundgeschäften sollen durch gegenläufige änderungen von Zahlungsströmen aus den Sicherungsinstrumenten abge-sichert werden (Cashflow-Hedge).

Im Rahmen der bilanziellen Abbildung von Cashflow-Hedge-Beziehungen werden die Sicherungsinstrumente zum beizu-legenden Zeitwert bewertet. änderungen des beizulegenden Zeitwertes, die auf den effektiven Teil der Sicherungsbeziehung entfallen, sind ergebnisneutral im Eigenkapital in der Cashflow-Hedge-Rücklage zu erfassen. änderungen des beizulegenden Zeitwertes, die auf den ineffektiven Teil der Sicherungsbeziehung entfallen, werden ergebniswirksam im Handelsergebnis erfasst. änderungen des beizulegenden Zeitwertes bzw. der Cashflows der gesicherten Grundgeschäfte sind entsprechend den allge-meinen Grundsätzen der zugeordneten Bewertungskategorie zu erfassen. Nach der Beendigung einer Cashflow-Hedge-Beziehung werden die ergebnisneutral im Eigenkapital erfassten Wert-änderungen dann ergebniswirksam, wenn auch die vormals gesicherten Grundgeschäfte ergebniswirksam geworden sind.

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Anhang 177

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UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E

1.9 Schätzungen im Rahmen der Bilanzierung und Bewertung

Die Darstellung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage im Konzernabschluss ist von Ansatz- und Bewertungsmethoden sowie von Annahmen und Schätzungen abhängig, die der Auf-stellung des Konzernabschlusses zugrunde liegen. Sind für die Bilanzierung und Bewertung nach IAS/IFRS Annahmen und Schätzungen erforderlich, wurden diese in Übereinstimmung mit den jeweiligen Standards vorgenommen.

Die nachstehend aufgeführten wesentlichen Annahmen und Schätzungen sowie die mit den gewählten Rechnungslegungs-methoden verbundenen Unsicherheiten sind entscheidend für das Verständnis der zugrunde liegenden Risiken der Finanzbericht-erstattung sowie der Auswirkungen, die diese Schätzungen, Annahmen und Unsicherheiten auf den Konzernabschluss haben können. Sie basieren auf historischen Erfahrungen, anderen Faktoren wie Planungen und – nach heutigem Ermessen – wahr-scheinlichen Erwartungen oder Prognosen künftiger Ereignisse.

1.9.1 Beizulegender Zeitwert finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Verbindlichkeiten

Die Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Verbindlichkeiten ist mit Schätzungsunsicherheiten verbunden, wenn für die jeweiligen Finanzinstrumente keine Kurse in aktiven Märkten verfügbar sind. Schätzungsunsicherheiten treten vor allem dann auf, wenn die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte mittels Bewertungs-techniken erfolgt, in die wesentliche nicht am Markt beobacht-bare Bewertungsparameter einfließen. Die der Bestimmung von beizulegenden Zeitwerten zugrunde liegenden Annahmen und Bewertungsmethoden bei fehlenden Marktwerten sind in der Anhangsangabe 48 dargestellt.

1.9.2 Vermögenswerte des Sachanlagevermögens und Immaterielle Vermögenswerte

Die Bilanzierung von Vermögenswerten des Sachanlagever-mögens, Immateriellen Vermögenswerten und Goodwill ist mit Schätzungen zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes zum Erwerbszeitpunkt verbunden. Dies gilt vor allem für solche Ver-mögenswerte, die im Rahmen eines Unternehmenszusammen-schlusses erworben wurden. Ferner ist die erwartete Nutzungs-dauer der Vermögenswerte zu schätzen. Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte von Vermögenswerten und Schulden sowie der Nutzungsdauern der Vermögenswerte basieren auf Beurteilungen des Managements, die in Übereinstimmung mit den IFRS-Standards auf Basis aller verfügbaren Informationen getroffen werden.

Um die Wertminderung von Vermögenswerten des Sachanlage-vermögens und von Immateriellen Vermögensgegenständen zu ermitteln, werden auch Schätzungen vorgenommen, die sich unter anderem auf Ursache, Zeitpunkt und Höhe der Wertminde-rung beziehen. Die Identifizierung von Anhaltspunkten, die auf eine Wertminderung hindeuten, die Schätzung von künftigen Cashflows sowie die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte von Vermögenswerten (oder von Gruppen von Vermögenswerten) sind mit wesentlichen Einschätzungen verbunden, die das Management hinsichtlich der Identifizierung und Überprüfung von Anzeichen für eine Wertminderung, der erwarteten Cashflows, der zutreffenden Abzinsungssätze, der jeweiligen Nutzungsdauern sowie der Restwerte zu treffen hat.

Eine Wertminderung basiert auf vielen Faktoren. Grundsätzlich werden änderungen der gegenwärtigen Wettbewerbsbedin-gungen, Erwartungen bezüglich des Wachstums, Erhöhungen der Kapitalkosten, änderungen der künftigen Verfügbarkeit von Finanzierungsmitteln, technologische Veralterung, die Einstellung von Dienstleistungen, aktuelle Wiederbeschaffungskosten und sonstige das Umfeld betreffende änderungen, die auf eine Wert-minderung hindeuten, berücksichtigt. Der jeweils erzielbare Betrag und der beizulegende Zeitwert werden in der Regel unter Anwendung der Discounted-Cashflow-Methode ermittelt, in die angemessene Annahmen von Marktteilnehmern einfließen.

1.9.3 Wertberichtigung auf Forderungen und Rückstellungen im Kreditgeschäft (Risikovorsorge)

Unsicherheiten im Rahmen der Bewertung von Risiken im Kredit-geschäft resultieren der Höhe und dem Grunde nach überwiegend aus Annahmen und Einschätzungen von Entscheidungsträgern. Getroffene Annahmen und Einschätzungen betreffen unter anderem die aktuelle und künftige gesamtwirtschaftliche Ent-wicklung sowie die wirtschaftliche Entwicklung einzelner Kredit-nehmer. Weiterhin sind die historische und aktuelle Entwicklung der Verwertungserlöse gestellter Kreditsicherheiten, unterstellte Verwertungsperioden sowie abschließende Kreditausfallquoten unterBerücksichtigungvonStrukturundQualitätderbankeigenenKreditportfolien betroffen.

1.9.4 Ertragsteueransprüche und -verpflichtungen

Bei Ermittlung der latenten Ertragsteueransprüche und -ver-pflichtungen werden Schätzungen künftiger zu versteuernder Ein kommen der Steuersubjekte zugrunde gelegt, welche sich insbesondere auf die Beurteilung der Werthaltigkeit latenter Ertragsteueransprüche auswirken. Weiterhin sind für die Berechnung der tatsächlichen Ertragsteueransprüche und -verpflichtungen zum Zeitpunkt der Erstellung der handelsrecht-lichen Abschlüsse Einschätzungen ertragsteuerrelevanter Sachverhalte vorzunehmen.

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1.9.6 Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte

Diese Vermögenswerte werden mit ihrem jeweiligen Buchwert oder mit dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bewertet und werden als „Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte“ klassifiziert. Sie werden nicht mehr planmäßig abgeschrieben. Wertminderungen werden für diese Vermögenswerte grundsätzlich nur dann erfasst, wenn der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten unter-halb des Buchwertes liegt. Im Fall einer späteren Erhöhung des beizulegenden Zeitwertes abzüglich Veräußerungskosten ist die zuvor erfasste Wertminderung rückgängig zu machen. Die Zuschreibung ist auf die zuvor für die betreffenden Vermögens-werte erfassten Wertminderungen begrenzt.

2 Barreserve

Als Barreserve werden in der DVB der Kassenbestand und Guthaben bei Zentralnotenbanken ausgewiesen. Die Bewertung erfolgt mit dem Nominalwert.

3 Forderungen an Kunden, Forderungen an Kreditinstitute und Risikovorsorge

Die Forderungen an Kunden und die Forderungen an Kreditinstitute umfassen im Wesentlichen die an Kunden und Kreditinstitute ausgereichten Kredite und Darlehen sowie die Forderungen aus Geldmarktgeschäften. Die Bewertung der Forderungen erfolgt grundsätzlich zu fortgeführten Anschaffungskosten. Einzelne Forderungen an Kunden werden durch Ausübung der Fair Value Option zum beizulegenden Zeitwert bewertet. änderungen des beizulegenden Zeitwertes werden im Ergebnis aus der Anwen-dung der Fair Value Option ausgewiesen. Soweit die Forderungen als Grundgeschäfte in effektiven Sicherungsbeziehungen zur Sicherung des beizulegenden Zeitwertes designiert wurden, umfasst der Buchwert änderungen des beizulegenden Zeitwertes, die auf das gesicherte Risiko entfallen.

Die Risikovorsorge für Forderungen an Kreditinstitute und Kunden wird als gesonderter Bilanzposten offen aktivisch abgesetzt. Zuführungen zu und Auflösungen von Risikovorsorge für Forde-rungen an Kreditinstitute und Kunden werden in der Gewinn- und Verlustrechnung als Risikovorsorge im Kreditgeschäft erfasst.

Die Risikovorsorgebildung umfasst darüber hinaus Veränderungen von Rückstellungen für Kreditzusagen, sonstigen Rückstellungen im Kreditgeschäft und Verbindlichkeiten aus Finanzgarantien. Zuführungen und Auflösungen von diesen Posten gehen ebenfalls erfolgswirksam in die Risikovorsorge im Kreditgeschäft ein.

1.9.5 Rückstellungen und Eventualschulden

Rückstellungen werden erfasst, wenn der Konzern aus einem Ereignis der Vergangenheit eine gegenwärtige Verpflichtung hat, die wahrscheinlich zu einem Abfluss von wirtschaftlich nutzbaren Ressourcen führt und die zuverlässig geschätzt werden kann. Die Verpflichtung ist bezüglich ihrer Fälligkeit und ihrer betrag-lichen Höhe ungewiss. Rückstellungen werden auf Basis der bestmöglichen Schätzung ermittelt. Langfristige Rückstellungen werden abgezinst.

Ansatz und Bewertung der Rückstellungen und der Höhe der Eventualschulden im Zusammenhang mit anhängigen Rechts-streitigkeiten sind in erheblichem Umfang mit Einschätzungen durch den Konzern verbunden. So beruht die Beurteilung der Wahrscheinlichkeit, dass ein anhängiges Verfahren Erfolg hat odereineVerbindlichkeitentsteht,bzw.dieQuantifizierungdermöglichen Höhe der Zahlungsverpflichtung auf der Einschätzung der jeweiligen Situation. Für Verbindlichkeiten werden Rückstel-lungen gebildet, wenn Verluste aus schwebenden Geschäften drohen, ein Verlust wahrscheinlich ist und dieser Verlust verläss-lich geschätzt werden kann. Wegen der mit dieser Beurteilung verbundenen Unsicherheiten können die tatsächlichen Verluste gegebenenfalls von den ursprünglichen Schätzungen und damit vom Rückstellungsbetrag abweichen. Zudem ist die Ermittlung von Rückstellungen für Steuern und Rechtsrisiken mit erheblichen Schätzungen verbunden.

Die Bewertung der Pensionsrückstellungen beruht auf dem in IAS 19 vorgeschriebenen Anwartschafts-Barwertverfahren für leistungsorientierte Altersversorgungspläne. Der bilanziellen Bewertung der Verpflichtung liegen verschiedene Schätz-annahmen zugrunde. Dabei sind insbesondere Annahmen über den langfristigen Gehalts- und Rentenentwicklungstrend sowie die durchschnittliche Lebenserwartung getroffen worden. Die Annahmen zum Gehalts- und Rententrend stützen sich auf in der Vergangenheit beobachtete Entwicklungen und berücksichtigen die Arbeitsmarktentwicklungen. Basis für die Schätzung der durch-schnittlichen Lebenserwartungen bilden anerkannte biometrische Rechnungsgrundlagen (Richttafeln von Prof. Dr. Klaus Heubeck).

Der für die Abzinsung der künftigen Zahlungsverpflichtungen verwendete Zinssatz ist der Marktzinssatz für risikofreie lang-fristige Geldanlagen mit einer vergleichbaren Laufzeit. Die erwartete langfristige Entwicklung des vorhandenen Planver-mögens wird in Abhängigkeit der Fondsstruktur unter Berück-sichtigung historischer Erfahrungswerte festgelegt.

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4 Handelsaktiva und Handelspassiva

Unter den Handelsaktiva und -passiva werden im Wesentlichen Zins- und Währungsderivate mit positiven und negativen Markt-werten ausgewiesen, die nicht als Sicherungsderivate im Rahmen des Hedge Accounting eingesetzt werden. Die Bewertung der als Handelsaktiva oder Handelspassiva ausgewiesenen Finanz-instrumente erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. änderungen des beizulegenden Zeitwertes werden ergebniswirksam im Handelsergebnis erfasst.

Soweit für in einem aktiven Markt notierte derivative Finanz-instrumente ein Börsenkurs verfügbar war, wurde dieser bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes zugrunde gelegt. Für nicht an einem aktiven Markt notierte derivative Finanzinstru-mente wird der beizulegende Zeitwert durch die Anwendung allgemein anerkannter Bewertungsverfahren ermittelt. Für nicht-optionale Finanzinstrumente war dies ausschließlich das sogenannte Discounted-Cashflow-Verfahren (DCF-Verfahren). Hierbei werden künftig erwartete Zahlungsströme mit dem am Bewertungsstichtag gültigen Marktzinssatz diskontiert. Derivative Finanzinstrumente mit Optionscharakter wurden auf Basis des Black-Scholes-Verfahrens bewertet.

5 Finanzanlagen

Die Finanzanlagen umfassen Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere, Aktien und andere nicht festver-zinsliche Wertpapiere sowie sonstigen, nicht at Equity bewerteten Anteilsbesitz.

Die Bewertung der Finanzanlagen erfolgt individuell in Abhän-gigkeit der jeweils zugeordneten Bewertungskategorie. Finanz-anlagen der Kategorie „Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“ werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Dieser wird bei Instrumenten, die an einem aktiven Markt notiert sind, auf Basis von Börsenkursen ermittelt. Liegt ein solcher nicht vor, kommen Bewertungsmethoden, zum Beispiel auf Basis von DCF-Verfahren, zum Einsatz. änderungen des beizulegenden Zeitwertes dieser Kategorie werden grundsätzlich ergebnis-neutral in der Neubewertungsrücklage des Eigenkapitals erfasst. Soweit der beizulegende Zeitwert einzelner Eigenkapitalinstru-mente nicht verlässlich ermittelt werden kann, erfolgt die Bewertung auf Basis der Anschaffungskosten.

Finanzanlagen der Kategorie „Kredite und Forderungen“ – insbe-sondere geringe Bestände nicht an einem aktiven Markt notierter Inhaberschuldverschreibungen – werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Wertberichtigungen von Finanzanlagen werden nach den für die jeweilige Kategorie der finanziellen Vermögenswerte betref-fenden Vorschriften des IAS 39 bzw. nach den für die finanziellen Vermögenswerte einschlägigen Rechnungslegungsstandards ermittelt und direkt im Buchwert der betreffenden Finanzanlagen vorgenommen.

6 Anteile an at Equity bewerteten Unternehmen

Die Anteile an assoziierten Unternehmen bzw. an Gemeinschafts-unternehmen werden im Zeitpunkt der Erlangung eines maßgeb-lichen Einflusses bzw. bei Gründung zu Anschaffungskosten in der Konzernbilanz angesetzt. In den Folgejahren wird der bilanzierte Buchwert um die anteiligen Eigenkapitalveränderungen des Beteiligungsunternehmens fortgeschrieben. Das anteilige Jahres-ergebnis des Beteiligungsunternehmens fließt als Ergebnis aus at Equity bewerteten Unternehmen in die Gewinn- und Verlust-rechnung ein.

Bestehen Anzeichen für eine Wertminderung der Anteile an einem at Equity bewerteten Unternehmen, werden diese über-prüft (Impairment-Test) und gegebenenfalls außerplanmäßige Abschreibungen auf den Buchwert der Anteile vorgenommen. Wertaufholungen erfolgen bei Wegfall der Gründe für eine außerplanmäßige Abschreibung durch Zuschreibungen bis zur Höhe des ursprünglichen Buchwerts. Wertminderungen und Wertaufholungen werden erfolgswirksam in der Position „Ergebnis aus at Equity bewerteten Unternehmen“ erfasst.

7 Immaterielle Vermögenswerte

Die immateriellen Vermögenswerte umfassen im Wesentlichen Geschäfts- oder Firmenwerte. Darüber hinaus werden erworbene und selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte aktiviert, soweit die Ansatzkriterien des IAS 38 erfüllt sind. Die Geschäfts- oder Firmenwerte werden entsprechend den Vorschriften des IFRS 3 in Verbindung mit IAS 38 nicht planmäßig abgeschrieben und gemäß IAS 36 mindestens jährlich auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Die Abschreibung der übrigen immateriellen Vermö-genswerte erfolgt linear über die voraussichtliche wirtschaftliche Nutzungsdauer, die zwischen drei und acht Jahren liegt.

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Gehen nahezu alle Chancen und Risiken an dem Leasinggegen-stand auf den Leasingnehmer über (Finanzierungsleasing), weist die DVB eine Forderung gegenüber dem Leasingnehmer aus. Der Ausweis der Forderung erfolgt in Höhe des Nettoinvestitions-werts zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses. Vereinnahmte Leasingraten werden in einen ertragswirksamen Zinsanteil und einen Tilgungsanteil aufgespaltet. Die Erträge werden als Zins-erträge auf der Basis einer periodengerechten Abgrenzung verteilt vereinnahmt.

8.1.2 Konzern als Leasingnehmer

Die DVB tritt insbesondere bei der Überlassung von Bürogebäuden und Pkw als Leasingnehmer in Operating-Leasing-Verhältnissen auf. Die gezahlten Leasingraten aus Operating-Leasing-Verhält-nissen werden im Verwaltungsaufwand erfasst. Der Aufwand wird wie eine Mietzahlung auf einer planmäßigen, dem Verlauf des Nutzens entsprechenden Grundlage ermittelt.

Bis Juni 2012 fungierte der Konzern darüber hinaus vereinzelt als Leasingnehmer in Finanzierungsleasingverhältnissen. Diese Transaktionen wurden im Rahmen des Kreditgeschäftes als Sale-and-Lease-Back-Transaktionen durchgeführt, um den über-lassenen Vermögenswert in Unterleasingverhältnissen einsetzen zu können. Die Nettoerträge aus den Unterleasingverhältnissen werden in den Zinserträgen erfasst, während die Aufwendungen aus den Unterleasingverhältnissen in die Zinsaufwendungen einfließen.

8.2 Wertminderung und Wertaufholung von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen

Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen werden min-destens einmal jährlich einem Werthaltigkeitstest unterzogen. Als Vergleichsmaßstab für die Werthaltigkeit von Sachanlagen kommen dabei überwiegend von externen Gutachtern erstellte Gutachten zur Anwendung. Soweit der auf dieser Basis ermittelte erzielbare Betrag zum Bilanzstichtag unter die fortgeführten Anschaffungskosten gesunken ist, wird eine Wertminderung vorgenommen.

Wird im Rahmen eines Werthaltigkeitstests festgestellt, dass eine zuvor ergebniswirksam erfasste Wertminderung nicht mehr besteht, so wird mit Ausnahme des Geschäfts- oder Firmen-wertes eine Wertaufholung vorgenommen.

8 Sachanlagen

Unter den Sachanlagen werden Grundstücke und Gebäude, Ver-mögenswerte in Operating-Leasing-Verhältnissen (insbesondere Schiffe, Flugzeuge, Flugzeugtriebwerke und Schiffscontainer), Mietereinbauten sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung ausgewiesen. Die Zugangsbewertung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungskosten. Neben dem Kaufpreis zählen hierzu Anschaffungsnebenkosten in Form von gezahlten Provisionen und kapitalisierte Fremdkapitalzinsen gemäß IAS 23. Die Folge-bewertung wird nach dem Anschaffungskostenmodell des IAS 16 zu fortgeführten Anschaffungskosten vorgenommen. Die Nut-zungsdauern der Sachanlagen sind nachfolgend dargestellt.

8.1 Leasinggeschäft

Nach IAS 17 wird ein Leasinggeschäft als Operating-Leasing-Verhältnis klassifiziert, wenn es nicht im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum verbunden sind, auf den Leasingnehmer überträgt. Demgegenüber gelten als Finan-zierungsleasingverhältnisse solche Vertragsverhältnisse, die im Wesentlichen alle Chancen und Risiken auf den Leasingnehmer übertragen.

8.1.1 Konzern als Leasinggeber

Verbleibt das wirtschaftliche Eigentum am Leasinggegenstand bei der DVB, liegt ein Operating-Leasing-Geschäft vor. Die Bilanzierung der Leasingobjekte erfolgt zu Anschaffungs- und Herstellungskosten, vermindert um die über die wirtschaftliche Nutzungsdauer planmäßig erfolgenden Abschreibungen. Falls ein garantierter Restwert für das Leasingobjekt am Ende der Ver-tragslaufzeit besteht, erfolgen die Abschreibungen linear über die Vertragslaufzeit bis zur Höhe des garantierten Restwerts.

Die Leasingerlöse werden, sofern in Einzelfällen nicht eine andere Verteilung geboten ist, linear über die Vertragslaufzeit vereinnahmt und im Zinsüberschuss ausgewiesen.

Vermögenswertklasse Nutzungsdauer Abschreibungsmethode

Grundstücke

und Gebäude

50 Jahre

lineare Abschreibung

Betriebs- und

Geschäftsausstattung

zwischen

3 und 15 Jahren

lineare Abschreibung

Leasing-

vermögen

zwischen

0,5 und 25 Jahren

lineare Abschreibung

Einbauten

in fremde Gebäude

zwischen

2 und 10 Jahren

lineare Abschreibung

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Anhang 181

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DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E

9 Tatsächliche und latente Steuern

Tatsächliche und latente Steuern werden entsprechend den Vorschriften des „IAS 12 – Ertragsteuern“ bilanziert. Danach sind latente Steuern auf Unterschiede zwischen dem Wertansatz von Vermögenswerten und Schulden in der IFRS-Bilanz und dem steuerlichen Wertansatz anzusetzen, soweit sich diese in Zukunft umkehren werden. Latente Ertragsteueransprüche auf steuerliche Verlustvorträge werden angesetzt, wenn Zeitpunkt und Höhe ihrer Realisation in der Zukunft verlässlich beurteilt werden können.

10 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und Kreditinstituten

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden umfassen im Wesent-lichen Kundeneinlagen und von Kunden gehaltene Schuldschein-darlehen. Unter den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten werden Ausleihungen von Kreditinstituten, Geldmarktgeschäfte sowie von Kreditinstituten gehaltene Schuldscheindarlehen ausgewiesen.

Die Bewertung der Verbindlichkeiten erfolgt überwiegend zu fortgeführten Anschaffungskosten auf Basis des ursprünglichen Effektivzinssatzes. Einzelne Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und Kreditinstituten wurden zur Vermeidung von Bewertungs-inkonsistenzen durch Ausübung der Fair Value Option zum beizu-legenden Zeitwert angesetzt. änderungen des beizulegenden Zeitwertes werden im Ergebnis aus der Anwendung der Fair Value Option ausgewiesen.

11 Verbriefte Verbindlichkeiten

Unter den Verbrieften Verbindlichkeiten werden insbesondere von der DVB Bank SE emittierte Commercial Paper, Inhaberschuld-verschreibungen und Pfandbriefe ausgewiesen. Ihre Bewertung erfolgt grundsätzlich zu fortgeführten Anschaffungskosten, die auf Basis der Effektivzinsmethode ermittelt wurden.

12 Rückstellungen

Der Posten umfasst Verpflichtungen aus leistungsorientierten Pensionszusagen, Rückstellungen für Vorruhestand, Altersteilzeit und Jubiläen sowie sonstige Rückstellungen.

Die DVB Bank SE bietet ihren Arbeitnehmern leistungsorientierte Pensionszusagen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses an. Die Höhe dieser Versorgungszusagen richtet sich nach der Ver-gütung und der Dauer der Konzernzugehörigkeit des jeweiligen Mitarbeiters. Ein Teil der Zusagen wurde durch Rückversiche-rungen gedeckt.

Die Pensionszusagen unterscheiden sich hinsichtlich des Sockel-betrages, der jeweils für eine Anzahl von Dienstjahren gewährt wird, sowie hinsichtlich des Steigerungsbetrages bei mehr als 25 Dienstjahren. Sie enthalten darüber hinaus auch eine Zusage auf Hinterbliebenenleistungen für Witwen und Waisen sowie für den Fall der Invalidität.

Die leistungsorientierten Pensionszusagen wurden gemäß IAS 19 unter Berücksichtigung von erwarteten Gehaltssteige-rungen sowie eines prognostizierten Rententrends nach dem Anwartschafts-Barwertverfahren (Projected Unit Credit Method) bewertet. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden zum Zeitpunkt ihrer Entstehung ergebnisneutral im Eigenkapital erfasst.

Die Bewertung der sonstigen Rückstellungen erfolgt gemäß IAS 37 mit der bestmöglichen Schätzung der erwarteten künftigen Aufwendungen, die zur Erfüllung der Verpflichtung geleistet werden müssen.

13 Nachrangige Verbindlichkeiten

Unter den Nachrangigen Verbindlichkeiten werden nachrangige Darlehen von Banken, von der DVB Bank SE emittierte nachran-gige Inhaberschuldverschreibungen, Genussrechte und Anteile stiller Gesellschafter ausgewiesen. Die Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten auf Basis der Effektivzins-methode.

14 Eigenkapital

Eigenkapital stellt die Residualgröße an den Vermögenswerten eines Unternehmens nach Abzug aller dazugehörigen Schulden dar. Es umfasst im Konzern das Gezeichnete Kapital, die Kapital-rücklage, die Gewinnrücklage sowie die aus der Anwendung des IAS 39 resultierenden spezifischen Rücklagen zur temporären Erfassung bestimmter Bewertungsergebnisse. Hierzu zählen insbesondere die Neubewertungsrücklage für zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente sowie die Rücklage aus der Sicherung künftiger Zahlungsströme (Cashflow-Hedge-Rücklage). Die einzelnen Komponenten von der DVB Bank SE gehaltener eigener Aktien werden nach der Par-Value-Methode vom Eigen-kapital abgezogen. Gewinne und Verluste aus Geschäften mit eigenen Anteilen werden ergebnisneutral im Eigenkapital erfasst.

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Anhang182

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Aus der Umbuchung der Cashflow-Hedge-Rücklage in die Gewinn- und Verlustrechnung aufgrund des Eingangs gesicherter in Fremdwährung lautender Zinszahlungen ist ein Aufwand in Höhe von 18,0 Mio € (Vorjahr: Ertrag in Höhe von 10,6 Mio €) entstanden, der im Posten „Zinserträge aus Kredit- und Geldmarkt-geschäften“ ausgewiesen wurde. Dem stand ein entsprechend höherer Zinsertrag aus US-Dollar-Darlehen gegenüber.

Der Zinsertrag aus nicht ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumenten belief sich im Geschäftsjahr auf 693,9 Mio € (Vorjahr: 576,9 Mio €), der Zinsaufwand betrug 530,6 Mio € (Vorjahr: 470,9 Mio €). Im Zinsergebnis ist ein Zinsertrag in Höhe von 24,5 Mio € für wert-berichtigte Forderungen enthalten (Vorjahr: 31,4 Mio €).

16 Risikovorsorge im Kreditgeschäft

Die Risikovorsorge entwickelte sich wie folgt:

Die Verteilung der Risikovorsorge auf die Geschäftsbereiche wird in den Erörterungen zur Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage (Seite 114 – 115) dargestellt.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

15 Zinsüberschuss

Der Zinsüberschuss setzte sich im Geschäftsjahr wie folgt zusammen:

Mio € 2012 2011 %

Zinserträge

aus Kredit- und

Geldmarktgeschäften 734,6 634,6 15,8

aus Schuldverschreibungen

und anderen festverzinslichen

Wertpapieren 13,5 12,8 5,5

aus Finanzierungsleasing-

Geschäften 40,1 34,1 17,6

Laufende Erträge

aus Operating-

Leasing-Verhältnissen 198,8 212,6 –6,5

aus Beteiligungen und

sonstigen Investments 0,8 1,8 –55,6

Zinserträge 987,8 895,9 10,3

Zinsaufwendungen

aus Einlagen –311,6 –334,0 –6,7

aus Verbrieften

Verbindlichkeiten –282,5 –154,1 83,3

aus Nachrangkapital –15,7 –18,4 –14,7

aus Operating-

Leasing-Verhältnissen –148,0 –131,1 12,9

Zinsaufwendungen –757,8 –637,6 18,9

Zinsüberschuss 230,0 258,3 –11,0

Mio € 2012 2011 %

Zuführung zur Risikovorsorge –149,7 –104,6 43,1

Auflösungen

von Risikovorsorge 82,1 41,2 99,3

Direktabschreibungen –7,3 –0,6 –

Eingänge auf

abgeschriebene Forderungen 4,2 4,8 –12,5

Insgesamt –70,7 –59,2 19,4

Page 187: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang 183

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17 Provisionsüberschuss

Der Provisionsüberschuss setzte sich im Geschäftsjahr wie folgt zusammen:

Soweit Kreditbereitstellungszinsen für unwiderrufliche Kredit-zusagen vereinnahmt wurden, wurden diese über die Laufzeit der Kreditzusage passivisch abgegrenzt und über die Laufzeit des zugrunde liegenden Kredites unter Anwendung der Effektivzins-methode als Zinsertrag vereinnahmt. Kreditbereitstellungszinsen für rollierende Darlehen mit kurzfristiger Zinsbindung wurden zum Zeitpunkt ihrer Zahlung vereinnahmt und als Provisionserträge aus dem Kreditgeschäft ausgewiesen.

Die Provisionserträge aus nicht ergebniswirksam zum beizu-legenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumenten beliefen sich im Geschäftsjahr auf 113,0 Mio € (Vorjahr: 100,1 Mio €), die Provisionsaufwendungen betrugen 0,8 Mio € (Vorjahr: 1,0 Mio €).

18 Ergebnis aus at Equity bewerteten Unternehmen

Das Ergebnis aus at Equity bewerteten Unternehmen setzte sich im Geschäftsjahr wie folgt zusammen:

19 Verwaltungsaufwendungen

Die Verwaltungsaufwendungen entwickelten sich während des Geschäftsjahres wie folgt:

Aufgrund der Zahlung gesicherter in Fremdwährung lautender Aufwendungen ist aus der Umbuchung der Cashflow-Hedge-Rücklage in die Gewinn- und Verlustrechnung ein Ertrag in Höhe von 2,6 Mio € (Vorjahr: 0,0 Mio €) entstanden. Davon beziehen sich 2,0 Mio € auf Personalaufwendungen und 0,6 Mio € auf Sonstige Verwaltungsaufwendungen.

Im Geschäftsjahr wurden Mindestleasingzahlungen aus Operating-Leasing-Verhältnissen in Höhe von 4,9 Mio € (2011: 7,4 Mio €) als Aufwand erfasst. Bedingte Mietzahlungen und Zahlungen aus Untermietverhältnissen lagen nicht vor.

Mio € 2012 2011 %

Ergebnis aus at Equity

bewerteten Gemeinschafts-

unternehmen 3,9 –5,8 –

Ergebnis aus at Equity

bewerteten assoziierten

Unternehmen 4,6 5,9 –22,0

Insgesamt 8,5 0,1 –

Mio € 2012 2011 %

Löhne und Gehälter –88,0 –96,0 –8,3

Soziale Abgaben –7,2 –6,7 7,5

Aufwendungen für

Alters versorgung

und Unterstützung –6,3 –6,3 –

Personalaufwendungen –101,5 –109,0 –6,9

Aufwendungen

für Mietpersonal –1,5 –1,5 –

Beiträge und Gebühren –11,7 –8,2 42,7

Rechts- und Prüfungskosten –13,5 –13,3 1,5

Sonstige Beratung

(inklusive IT-Beratung) –15,1 –12,4 21,8

IT-Kosten –5,0 –4,3 16,3

Raumkosten –6,7 –9,5 –29,5

Informationsbeschaffung –1,4 –1,4 –

Öffentlichkeitsarbeit –1,0 –1,2 –16,7

Personalnebenkosten –17,7 –16,8 5,4

Sonstige sachliche

Aufwendungen –4,3 –7,0 –38,6

Sachaufwendungen –77,9 –75,6 3,0

Sachanlagen und als

Finanzinvestitionen gehaltene

Grundstücke und Gebäude –2,7 –2,6 3,8

Immaterielle Vermögenswerte –1,9 –2,2 –13,6

Abschreibungen,

Wertminderungen,

Zuschreibungen insgesamt –4,6 –4,8 –4,2

Verwaltungsaufwendungen

insgesamt –184,0 –189,4 –2,9

Mio € 2012 2011 %

Provisionserträge

aus Zahlungsverkehr 1,1 1,1 0,0

aus Bürgschaften und Avalen 4,4 3,2 37,5

aus Kreditgeschäft 113,0 100,1 12,9

Sonstige Provisionserträge 20,5 18,4 11,4

Provisionserträge 139,0 122,8 13,2

Provisionsaufwendungen

aus Wertpapiergeschäft 0,0 0,0 0,0

aus Zahlungsverkehr –0,7 –0,6 16,7

aus Bürgschaften und Avalen –0,1 –0,2 –50,0

aus Kreditgeschäft –0,8 –1,0 –20,0

Sonstige

Provisionsaufwendungen –6,7 –4,8 –39,6

Provisionsaufwendungen –8,3 –6,6 25,8

Provisionsüberschuss 130,7 116,2 12,5

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Anhang184

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

21 Ergebnis aus Finanzinstrumenten gemäß IAS 39

Das Ergebnis aus Finanzinstrumenten gemäß IAS 39 wird in das Handelsergebnis, das Ergebnis aus Sicherungsbeziehungen, das Ergebnis aus der Anwendung der Fair Value Option, das Ergebnis aus ohne Handelsabsicht abgeschlossenen Derivaten und das Ergebnis aus Finanzanlagen unterschieden.

21.1 Handelsergebnis

Das Handelsergebnis setzte sich im Geschäftsjahr wie folgt zusammen:

Ein im Handelsergebnis ausgewiesenes Bewertungsergebnis in Höhe von 0,0 Mio € (2011: –1,4 Mio €) wurde auf Basis von Bewertungsmodellen ermittelt.

Die Rechts- und Prüfungskosten enthielten insgesamt Abschluss-prüfer-Honorare in Höhe von 2,2 Mio € (2011: 1,4 Mio €). Diese setzten sich im Einzelnen wie folgt zusammen:

20 Sonstiges betriebliches Ergebnis

Das Sonstige betriebliche Ergebnis entwickelte sich wie folgt:

Mio € 2012 2011 %

Abschlussprüfungsleistungen 1,4 1,0 40,0

Andere Bestätigungsleistungen 0,7 0,2 –

Sonstige Leistungen 0,1 0,2 –50,0

Gesamthonorar 2,2 1,4 57,1

Mio € 2012 2011 %

Erträge

aus Veräußerung

von Sachanlagen 0,1 0,4 –75,0

aus Mieten 0,5 0,4 25,0

aus Entkonsolidierung 43,9 4,0 –

aus Auflösung

von Rückstellungen 1,6 1,3 23,1

aus Erstattung nicht

ertragsabhängiger Steuern 0,8 0,1 –

aus Umsatzerlösen

der TES Holdings Ltd 5,7 9,8 –41,8

aus übrigen sonstigen Erträgen 20,4 10,4 96,2

Sonstige betriebliche Erträge 73,0 26,4 –

Aufwendungen

aus Entkonsolidierung –11,9 –4,2 –

Zuführung von Rückstellungen 0,0 0,0 –

Aufwendungen für nicht

ertragsabhängige Steuern –0,2 0,0 –

Veräußerungsverluste

aus Sachanlagen –3,5 0.0 –

Übrige sonstige Aufwendungen –14,7 –4,9 –

Sonstige betriebliche

Aufwendungen –30,3 –9,1 –

Sonstiges betriebliches

Ergebnis 42,7 17,3 –

Mio € 2012 2011 %

Handelsergebnis 2,0 –0,6 –

Ergebnis aus

Sicherungsbeziehungen 0,7 10,7 –93,5

Ergebnis aus der Anwendung

der Fair Value Option 0,0 –0,4 –

Ergebnis aus

ohne Handelsabsicht

geschlossenen Derivaten –21,1 –3,9 –

Ergebnis aus Finanzanlagen 2,6 –1,4 –

Insgesamt –15,8 4,4 –

Mio € 2012 2011 %

Handelsergebnis

aus Derivaten –3,4 –1,2 –

aus Fremdwährungen –1,0 –4,1 –75,6

aus Zins- und

Dividendenzahlungen 3,0 4,9 –38,8

Sonstiges Handelsergebnis 3,4 –0,2 –

Insgesamt 2,0 –0,6 –

Page 189: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang 185

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DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

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21.2 Hedge Accounting (Ergebnis aus Sicherungsbeziehungen)

Das Ergebnis aus Sicherungsbeziehungen setzte sich im Geschäftsjahr wie folgt zusammen:

Das gesamte Bewertungsergebnis aus Sicherungsbeziehungen in Höhe von 0,7 Mio € (2011: 10,7 Mio €) wurde auf Basis von Bewertungsmodellen ermittelt.

21.3 Ergebnis aus der Anwendung der Fair Value Option

Im Ergebnis aus der Anwendung der Fair Value Option werden änderungen des beizulegenden Zeitwertes von solchen nicht-derivativen Finanzinstrumenten ausgewiesen, die durch die Ausübung des zugrunde liegenden Wahlrechtes ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bilanzieren und zu bewerten sind. Soweit diese nicht-derivativen Finanzinstrumente in einer wirtschaftlichen Sicherungsbeziehung mit derivativen Finanz-instrumenten stehen, werden auch die Bewertungsergebnisse der derivativen Finanzinstrumente in diesem Posten ausgewiesen.

Das gesamte Bewertungsergebnis aus der Anwendung der Fair Value Option in Höhe von 0,0 Mio € (2011: –0,4 Mio €) wurde anhand von Bewertungsmodellen ermittelt.

Die im Rahmen der Fair Value Option bilanzierten Bestände der finanziellen Vermögenswerte bzw. finanziellen Verbindlichkeiten sind planmäßig ausgelaufen. Aus bonitätsbedingten änderungen ergaben sich keine wesentlichen Effekte. Die kumulierten boni-tätsbedingten änderungen des beizulegenden Zeitwertes finan-zieller Vermögenswerte bzw. finanzieller Verbindlichkeiten betrugen im Vorjahr 0,0 Mio € bzw. 0,0 Mio €.

21.4 Ergebnis aus ohne Handelsabsicht abgeschlossenen Derivaten

Im Ergebnis aus ohne Handelsabsicht abgeschlossenen Derivaten werden Bewertungsergebnisse aus wirtschaftlichen Sicherungs-derivaten erfasst, die in keiner gemäß den Bestimmungen des IAS 39 effektiven Sicherungsbeziehung zu Geschäften des Anlage-buchs stehen.

Das gesamte Bewertungsergebnis aus ohne Handelsabsicht abge-schlossenen Derivaten in Höhe von –21,1 Mio € (2011: –3,9 Mio €) wurde auf Basis von Bewertungsmodellen ermittelt.

21.5 Ergebnis aus Finanzanlagen

Das Ergebnis aus Finanzanlagen setzte sich im Geschäftsjahr wie folgt zusammen:

Im Ergebnis aus Finanzanlagen wurden Erträge aus der Anwen-dung von Bewertungsmodellen in Höhe von 1,0 Mio € (2011: 0,0 Mio €) erfasst. Im Ergebnis aus zur Veräußerung verfügbaren Finanzanlagen sind Wertberichtigungen in Höhe von 0,8 Mio € (2011: 5,2 Mio €) enthalten.

Mio € 2012 2011 %

Ergebnis aus Derivaten 172,5 80,7 –

Ergebnis aus Grundgeschäften –171,9 –70,0 –

Bewertungsergebnis 0,6 10,7 –94,4

Ineffektivität

aus Cashflow-Hedges 0,1 0,0 –

Insgesamt 0,7 10,7 –93,5

Mio € 2012 2011 %

Zur ergebniswirksamen

Bewertung designierte

Forderungen an Kunden 0,0 0,0 –

Zur ergebniswirksamen

Bewertung designierte

Verbindlichkeiten gegenüber

Kreditinstituten und Kunden 0,0 0,1 –

Wirtschaftliche

Sicherungsderivate 0,0 –0,5 –

Insgesamt 0,0 –0,4 –

Mio € 2012 2011 %

Zinsderivate –21,1 –3,9 –

Insgesamt –21,1 –3,9 –

Mio € 2012 2011 %

Ergebnis aus zu fortgeführten

Anschaffungskosten

bewerteten Finanzanlagen 0,0 – –

Ergebnis aus zur Veräußerung

verfügbaren Finanzanlagen 2,6 –1,4 –

Insgesamt 2,6 –1,4 –

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Anhang186

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Die nachfolgende Überleitungsrechnung zeigt den Zusammenhang zwischen dem erwarteten Steueraufwand und dem laufenden Steueraufwand:

Der erwartete Konzernsteuersatz setzte sich aus dem in Deutsch-land geltenden Körperschaftsteuersatz in Höhe von 15,0 % zuzüglich des Solidaritätszuschlags in Höhe von 5,5 % sowie dem für Frankfurt geltenden Gewerbesteuerhebesatz in Höhe von 460 % zusammen. Hieraus ergab sich ein erwarteter Konzern-steuersatz in Höhe von 31,9 %.

Latente Steuererträge in Höhe von 0,2 Mio € resultierten aus der Entstehung oder Umkehrung von temporären Differenzen (2011: 10,4 Mio €).

22 Steuern vom Einkommen und Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag setzten sich im Geschäftsjahr wie folgt zusammen:

Im Aufwand aus tatsächlichen Steuern vom Einkommen und Ertrag wurden 2,1 Mio € an periodenfremden Erträgen verbucht (Vorjahr: Ertrag von 2,6 Mio €).

Auf die Bestandteile des erfolgsneutralen Konzernergebnisses entfielen die folgenden Steuereffekte:

Steuereffekte (Mio €)

2012 2011

Betrag

vor Steuern

Ertrag-

steuern

Betrag

nach Steuern

Betrag

vor Steuern

Ertrag-

steuern

Betrag

nach Steuern

Nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung

erfasste Gewinne und Verluste

aus Neubewertung von AfS-Finanzinstrumenten 5,4 –1,7 3,7 –2,0 0,2 –1,8

aus Cashflow-Hedges 25,6 –8,2 17,4 –20,1 6,3 –13,8

aus Net Investment Hedges –1,7 0,5 –1,2 – – –

aus Währungsumrechnung 6,4 – 6,4 0,5 – 0,5

aus versicherungsmathematischen

Gewinnen und Verlusten –5,5 1,9 –3,6 0,4 –0,1 0,3

Erfolgsneutrales Konzernergebnis 30,2 –7,5 22,7 –21,2 6,4 –14,8

Mio € 2012 2011 %

Jahresergebnis vor

Ertragsteuern

(Konzernergebnis vor Steuern) 141,4 147,7 –4,3

Konzernsteuersatz (%) 31,9 31,9 0,0

Erwartete Steuern vom

Einkommen und Ertrag –45,2 –47,1 –4,0

Steuersatzdifferenzen auf

Ergebnisbestandteile, die

in anderen Ländern der

Besteuerung unterliegen 17,2 12,5 37,6

Steuerminderung wegen

steuerfreier Erträge 12,5 – –

Laufende Steuerbeträge

der Vorperiode 2,1 – –

Mehrsteuern wegen nicht

abzugsfähiger Aufwendungen –3,1 –2,7 14,8

Abweichende Steuereffekte 28,7 9,8 –

Tatsächliche Steuern –22,1 –46,5 –52,5

Latente Steuern 5,6 9,2 –39,1

Ausgewiesene Steuern vom

Einkommen und Ertrag –16,5 –37,3 –58,5

Mio € 2012 2011 %

Tatsächliche Steuern vom

Einkommen und Ertrag –22,1 –46,5 –52,5

Latente Steuern vom

Einkommen und Ertrag

aus temporären Differenzen 0,2 10,4 –98,1

aus steuerlichen

Verlustvorträgen 5,4 –1,2 –

Steuern vom

Einkommen und Ertrag –16,5 –37,3 –55,8

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Anhang 187

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DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

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23 Segmentberichterstattung

23.1 Allgemeine Angaben zur Segmentberichterstattung

Der Segmentbericht zeigt die Beiträge der operativen Geschäfts-felder zum Konzernergebnis. Er beruht auf dem internen Managementberichtsystem und folgt somit den Anforderungen des „IFRS 8 – Operating Segments“. Dieser verlangt, die Segment-informationen auf Basis der internen Berichterstattung so darzu-stellen, wie sie vom Hauptentscheidungsträger („Chief Operating Decision Maker“) regelmäßig zur Entscheidung über die Zuteilung der Ressourcen zu den Segmenten und zur Beurteilung der Perfor-mance herangezogen werden. In der DVB nimmt der Vorstand die Funktion des Hauptentscheidungsträgers wahr.

23.2 Abgrenzung der Segmente, Überleitung und Konsolidierung

Die DVB konzentriert sich auf die Kernsegmente Shipping Finance, Aviation Finance, Land Transport Finance und Investment Management. Zusätzlich wird das aktive Segment Group Treasury ausgewiesen. Die übrigen, nicht einzeln berichtspflichtigen Segmente sowie das interne Segment „Service Center“ sind unter Sonstige Segmente zusammengefasst. Die Konsolidierungs-beträge sowie die Überleitung auf das Konzernrechnungswesen werden unter Überleitung/Konsolidierung gezeigt.

Die Segmente Shipping Finance, Aviation Finance und Land Transport Finance umfassen im Wesentlichen das klassisch besicherte Kreditgeschäft und maßgeschneiderte, strukturierte Finanzierungen (Structured Asset Financing) sowie Beratungs-dienstleistungen (Advisory Services). Jedes dieser Segmente verfügt über eigene Research-, Risikomanagement- und Abwick-lungskapazitäten. Im Investment Management sind alle Fonds-management-Aktivitäten und die Transaktionen, bei denen sich der Konzern am Eigenkapital von Unternehmungen beteiligt, zusammengefasst. Das Segment Group Treasury zeigt die Erträge bzw. Aufwendungen aus dem Liquiditäts-, Zins- und Kapital-strukturmanagement.

In der Spalte „Sonstige Segmente“ sind die übrigen, weniger umfangreichen Konzernaktivitäten zusammengefasst, so die Tochtergesellschaft ITF Suisse und das nicht mehr strategie-konforme Geschäft im D-Marketing und Transport Infrastructure. Daneben beinhaltet dieser Teil diejenigen Beteiligungen, die keinem operativen Segment zugeordnet sind. Darüber hinaus sind hier die zentralen Unterstützungs- und Managementfunk-tionen angeordnet sowie umfangreiche Gemeinkosten abgebildet, die die Bank den operativen Einheiten nicht zurechnet. Wir sind der Auffassung, dass diese Gemeinkosten nicht unmittelbar durch das jeweilige Management beeinflusst werden können und somit kein unmittelbarer Steuerungsimpuls gegeben ist.

Als Überleitung/Konsolidierung sind jene Erträge und Aufwen-dungen bezeichnet, die keinem aktiven Segment zugeordnet

werden können oder die erforderlich sind, um die in der Segment-berichterstattung der operativen Geschäftsfelder dargestellten betriebswirtschaftlichen Steuerungsgrößen des internen Rech-nungswesens auf die entsprechenden Daten der externen Rech-nungslegung überzuleiten sowie die Beträge der Konsolidierung.

23.3 Ausweissystematik und Bewertungsmaßstäbe

Erträge und Aufwendungen werden grundsätzlich verursachungs-gerecht zu Marktpreisen und im Zinsbereich nach der Marktzins-methode bei den Segmenten ausgewiesen. Dabei werden den operativen Geschäftsbereichen der DVB nur unmittelbar direkt zu verantwortende Kosten zugeordnet, nicht jedoch allgemeine Kosten des Geschäftsbetriebs, Overheads oder beispielsweise IT-Kosten. Für die Währungsumrechnung werden in den operativen Segmenten feste Wechselkurse angewendet, die im Zusammen-hang mit der jährlichen Planung festgelegt werden. Das interne Management-Reporting der DVB berücksichtigt keine Steuern vom Einkommen oder Ertrag.

Die Handels- und Kurssicherungsaktivitäten (Hedge Accounting) werden zentral verantwortet, insoweit werden den Segmenten keine entsprechenden Erträge oder Kosten zugeordnet. Nur ausnahmsweise veranlassen Geschäftsbereiche derartige Transaktionen direkt (Investment Management).

Segmentübergreifende, konzerninterne Transaktionen fallen nur in geringem Umfang an und werden zu marktüblichen Preisen abgeschlossen.

Das Zinsergebnis der Segmente wird im Wesentlichen auf Basis der Marktzinsmethode als Nettogröße, also Zinserträge und Zinsaufwendungen saldiert, ermittelt.

Als Vermögen ist den Segmenten der DVB ausschließlich ihr Kreditportfolio zugeordnet, das durch die risikogewichteten Aktiva nach dem bankaufsichtsrechtlichen Grundsatz I (Basel I) repräsentiert wird.

23.4 Performance-Messung

Der Erfolg der DVB – aber auch jedes einzelnen Segments – wird anhand des Konzernergebnisses vor Steuern sowie der Kennziffern Eigenkapitalrendite (Return on Equity) und Aufwands-quote (Cost-Income-Ratio) gemessen. Die Eigenkapitalrendite gibt das Verhältnis des den Aktionären der DVB zurechenbaren Konzernergebnisses vor Steuern zu dem ihnen zustehenden jahresdurchschnittlichen Kapital (Grundkapital, Kapitalrücklage, Gewinnrücklage ohne Fonds für allgemeine Bankrisiken sowie ohne unterjährige Gewinnthesaurierung, bereinigt um Minder-heitsanteile Dritter) an. Die Allokation des durchschnittlichen Kapitals auf die Segmente erfolgt dabei im Verhältnis ihrer öko-nomischen Risiken, repräsentiert durch ihre durchschnittliche Ausnutzung des ökonomischen Risikokapitals. Die Aufwandsquote inProzentwirdalsQuotientderVerwaltungsaufwendungenundder regulären Erträge jedoch ohne Risikovorsorge angegeben.

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Anhang188

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

23.6 Angaben auf Unternehmensebene

Die DVB steuert ihr Geschäft ausschließlich nach Geschäfts-bereichen. Diese sind jeweils weltweit aktiv. Daher verfolgt die Bank keinerlei regionale Steuerungsansätze und verzichtet aufgrund der geringen Relevanz und des unangemessen hohen Erhebungsaufwands auf die regionale Darstellung der Segment-ergebnisse.

23.5 Überleitung/Konsolidierung

Unter Überleitung/Konsolidierung berichten wir Konsolidierungs- und Überleitungssachverhalte vom Ergebnis der Segmente nach dem internen Managementberichtsystem auf den Konzern-abschluss. Dabei handelt es sich unter anderem um

• ErträgeundAufwendungen,diekeinemanderenSegmentzugeordnet werden können oder sollen, beispielsweise Kosten für Sicherungseinrichtungen oder periodenübergreifende Vorgänge,

• Positionen,diesichausunterschiedlichenVorgehensweisenim internen und externen Rechnungswesen ergeben,

• Differenzen,dieausderAnwendungvonfixenUmrechnungs-kursen auf die Geschäftssegmente resultieren und

• sonstigeKonsolidierungseffekte.

Hinsichtlich der Produkte und Dienstleistungen verweisen wir auf die Ausführungen zu den Geschäftssegmenten im Konzernlagebericht.

Konsolidierungseffekte (Mio €)

Überleitung/Konsolidierung Überleitung Konsolidierung2012 2011 2012 2011 2012 2011

Zinsüberschuss –13,2 6,4 –15,9 21,2 2,7 –14,8

Risikovorsorge im Kreditgeschäft –3,4 –1,4 0,0 0,0 –3,4 –1,4

Zinsüberschuss nach Risikovorsorge –16,6 5,0 –15,9 21,2 –0,7 –16,2

Provisionsüberschuss 7,2 0,6 –5,9 –2,0 13,1 2,6

Ergebnis aus at Equity

bewerteten Unternehmen –0,1 0,3 0,0 0,0 –0,1 0,3

Sonstiges betriebliches Ergebnis 7,2 –2,8 2,1 3,3 5,1 –6,1

Erträge –2,3 3,1 –19,7 22,5 17,4 –19,5

Personalaufwendungen –9,1 –10,9 –6,7 –12,7 –2,3 1,8

Sachaufwendungen –29,5 –22,6 –21,2 –17,1 –8,3 –5,4

Abschreibungen, Wertminderungen,

Zuschreibungen 0,1 –0,5 –0,1 –0,1 0,2 –0,4

Verwaltungsaufwendungen –38,5 –34,0 –28,0 –30,0 –10,4 –4,0

Konzernergebnis

vor IAS 39 und Steuern –40,8 –30,9 –47,7 –7,5 7,0 –23,5

Ergebnis aus Finanzinstrumenten

gemäß IAS 39 0,5 –1,2 0,5 –1,2 0,0 0,0

Konzernergebnis vor Steuern –40,3 –32,1 –47,2 –8,6 7,0 –23,5

Risikoaktiva Basel I (Durchschnitt) 23,8 164,4 23,8 164,4 0,0 –

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Anhang 189

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DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E

Erläuterungen zur Bilanz

24 Barreserve

In der Barreserve ist ein Mindestreservesoll von 5,6 Mio € (2011: 8,4 Mio €) enthalten.

25 Forderungen an Kreditinstitute

26 Forderungen an Kunden

Unter den Krediten und Darlehen werden keine Kredite und Darlehen ausgewiesen, die durch Ausübung der Fair Value Option ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden (2011: 3,4 Mio €).

Die DVB hat im April 2012 Kreditverträge aus der Kategorie „Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte“ in die Kategorie „Kredite und Forderungen“ umgegliedert. Unter Beachtung der nicht bei erstmaligen Ansatz ergebniswirksam erfassten Unterschiedsbeträge betrug der Buchwert der umge-gliederten Geschäfte 117,5 Mio € (Nominalvolumen: 111,0 Mio €). Der kumulierte ergebniswirksame Effekt aus Bewertung der Finanzinstrumente zum beizulegenden Zeitwert belief sich zum Zeitpunkt der Umgliederung auf 0,4 Mio €. Davon stammen 0,2 Mio € aus Vorperioden. Die änderung der Kategorisierung resultierte aus einer Aufhebung der Syndizierungsverpflichtung für die betroffenen Kredite durch den Kreditausschuss des Auf-sichtsrates der DVB im April 2012. Die DVB hat die Absicht und befindet sich in der Lage, die umgegliederten Darlehen bis zur Fälligkeit zu halten. Die Bandbreite der Effektivzinssätze der umgegliederten Finanzinstrumente liegt zwischen 2,2 % und 5,8 %. Die erwarteten erzielbaren Cashflows beliefen sich zum Zeitpunkt der Umgliederung auf 137,2 Mio €. Der Buchwert der umgegliederten Geschäfte lag zum Stichtag bei 107,8 Mio €. Bei Nicht-Umgliederung der Finanzinstrumente wäre ein zusätz-liches Bewertungsergebnis in Höhe von –1,0 Mio € entstanden. Das in der abgelaufenen Periode insgesamt ergebniswirksam erfasste Ergebnis (bestehend aus Zinsertrag und Bewertungs-ergebnissen) betrug 5,5 Mio €. Der beizulegende Zeitwert zum Abschlussstichtag belief sich auf 118,0 Mio €.

Zum 31. Dezember 2012 bestanden Finanzierungsleasingver-hältnisse für Schiffe, Schiffscontainer, Flugzeuge und Flugzeug-triebwerke mit einer Gesamtlaufzeit zwischen fünf und 14 Jahren. Diese sind unter den Krediten und Darlehen mit begrenzter Laufzeit in Höhe von 518,8 Mio € (2011: 445,1 Mio €) ausgewiesen.

Mio € 2012 2011 %

Kassenbestand 0,0 18,4 –

Guthaben bei

Zentralnotenbanken 869,6 62,5 –

Insgesamt 869,6 80,9 –

Mio € 2012 2011 %

Kredite und Darlehen 467,6 455,3 2,7

davon täglich fällig 457,5 453,9 0,8

davon mit begrenzter Laufzeit 10,1 1,4 –

Geldmarktgeschäfte 1,9 36,4 –94,8

davon täglich fällig – – –

davon mit begrenzter Laufzeit 1,9 36,4 –94,8

Sonstige Forderungen

an Kreditinstitute 0,1 0,1 0,0

Insgesamt 469,6 491,8 –4,5

Inländische Kreditinstitute 25,1 83,8 –70,0

Ausländische Kreditinstitute 444,5 408,0 8,9

Insgesamt 469,6 491,8 –4,5

Mio € 2012 2011 %

Leasingraten insgesamt 531,4 495,9 7,2

Garantierter Restwert 99,0 71,1 39,2

Bruttoinvestitionswert 630,4 567,0 11,2

davon bis zu einem Jahr 96,0 110,4 –13,0

davon länger als ein Jahr,

bis zu fünf Jahren 327,1 285,5 14,6

davon länger als fünf Jahre 207,3 171,1 21,2

Mio € 2012 2011 %

Investitionen insgesamt

(brutto) 630,4 567,0 11,2

abzüglich noch nicht

realisierter Finanzerträge 111,6 121,9 –8,4

Investitionen insgesamt

(netto) 518,8 445,1 16,6

davon bis zu einem Jahr 79,0 86,7 –8,9

davon länger als ein Jahr,

bis zu fünf Jahren 269,2 224,1 20,1

davon länger als fünf Jahre 170,6 134,3 27,0

Mio € 2012 2011 %

Kredite und Darlehen 19.887,3 18.708,4 6,3

davon täglich fällig 41,7 206,0 –79,8

davon mit begrenzter Laufzeit 19.845,6 18.502,4 7,3

Sonstige Forderungen

an Kunden 21,0 30,6 –31,4

Insgesamt 19.908,3 18.739,0 6,2

Inländische Kunden 928,4 1.036,5 –10,4

Ausländische Kunden 18.979,9 17.702,5 7,2

Insgesamt 19.908,3 18.739,0 6,2

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Anhang190

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

30 Finanzanlagen

Unter den Posten „Beteiligungen“ sowie „Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere“ wurden auch zu Anschaf-fungskosten bewertete Eigenkapitalinstrumente mit einem Buchwert in Höhe von insgesamt 13,9 Mio € (2011: 13,9 Mio €) bzw. 8,7 Mio € (2011: 8,7 Mio €) ausgewiesen. Für diese Instru-mente waren weder in einem aktiven Markt beobachtbare Marktpreise festzustellen, noch konnte der Fair Value verlässlich geschätzt werden.

Aus der Veräußerung von zu Anschaffungskosten bewerteten Eigenkapitalinstrumenten wurde im Geschäftsjahr ein Gewinn in Höhe von 0,0 Mio € (2011: 0,1 Mio €) ergebniswirksam erfasst.

27 Risikovorsorge

Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft (bestehend aus Wertberich-tigungen ohne Rückstellungen) wird nach konzerneinheitlichen Regeln gebildet und berücksichtigt die zum Abschlussstichtag bekannten Risiken. Für eingetretene, jedoch noch nicht identifi-zierte Verluste wurde auf der Basis von Erfahrungswerten eine Portfoliowertberichtigung gebildet.

Die Einzelwertberichtigungen in Höhe von 103,3 Mio € (2011: 111,8 Mio €) bestanden ausschließlich für Forderungen an Kunden.

Die Bestandsentwicklung der Risikovorsorge nach Geschäfts-bereichen und Regionen wird im Chancen- und Risikobericht (Seite 146 – 148) dargestellt.

28 Positive Marktwerte aus derivativen Sicherungsinstrumenten

29 Handelsaktiva

Risikovorsorge im Kreditgeschäft (Mio €)

Einzelwertberichtigungen Portfoliowertberichtigungen Insgesamt2012 2011 2012 2011 2012 2011

Risikovorsorge zum 01.01. 111,8 150,2 36,6 32,3 148,4 182,5

Zuführungen 108,0 96,9 41,7 7,5 149,7 104,4

Inanspruchnahmen –64,3 –101,0 – – –64,3 –101,0

Auflösungen –49,5 –38,0 –32,3 –3,2 –81,8 –41,2

Wechselkursbedingte änderungen –2,7 3,7 0,0 0,0 –2,7 3,7

Risikovorsorge zum 31.12. 103,3 111,8 46,0 36,6 149,3 148,4

Mio € 2012 2011 %

Zinsbezogene Geschäfte 700,4 473,7 47,9

Währungsbezogene Geschäfte 10,6 1,3 –

Insgesamt 711,0 475,0 49,7

Mio € 2012 2011 %

Derivative Finanzinstrumente

mit positiven Marktwerten 195,1 147,6 32,2

davon zinsbezogene Geschäfte 103,5 133,2 –22,3

davon währungs-

bezogene Geschäfte 91,6 14,4 –

Nicht-derivative

Finanzinstrumente – 140,2 –

davon syndizierte Kredite – 140,2 –

Insgesamt 195,1 287,8 –32,2

Mio € 2012 2011 %

Schuldverschreibungen

und andere festverzinsliche

Wertpapiere 451,4 458,7 –1,6

davon Anleihen

und Schuldverschreibungen 451,4 458,7 –1,6

Aktien und andere nicht

festverzinsliche Wertpapiere 11,2 12,1 –7,4

Beteiligungen 13,9 13,9 –

Insgesamt 476,5 484,7 –1,7

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Anhang 191

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DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

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31 Anteile an at Equity bewerteten Unternehmen

Es handelt sich bei den Beteiligungen an assoziierten Unter-nehmen sowie an Gemeinschaftsunternehmen überwiegend um Beteiligungen, die vom Geschäftsbereich Investment Management gehalten werden.

Die Finanzdaten der nach der at-Equity-Methode bewerteten assoziierten Unternehmen stellten sich unabhängig von der Anteilsquote der DVB wie folgt dar:

Die Finanzdaten der nach der at-Equity-Methode bewerteten Gemeinschaftsunternehmen stellten sich auf Basis der Anteils-quote der DVB wie folgt dar:

32 Immaterielle Vermögenswerte

33 Sachanlagen

Aus der Entkonsolidierung der TES Holdings Ltd, Bridgend, Wales, Großbritannien, wurden insgesamt Sachanlagen in Höhe von 28,2 Mio € ausgebucht. Davon entfallen 19,1 Mio € auf Vermö-genswerte in Operating-Leasing-Verhältnissen, 7,1 Mio € auf Grundstücke und Gebäude und 2,0 Mio € auf übriges Sachanlage-vermögen.

Zum 31. Dezember 2012 waren Gesellschaften des Konzerns Leasinggeber im Rahmen von Operating-Leasing-Verhältnissen für Schiffe, Flugzeuge, Flugzeugtriebwerke und Schienenfahr-zeuge. Die Leasinglaufzeit betrug bei Schiffen ein bis zehn Jahre, bei Flugzeugen vier bis zehn Jahre, bei Flugzeugtriebwerken ein halbes bis sieben Jahre und bei Schienenfahrzeugen ein bis sechs Jahre.

Während des Geschäftsjahres wurden Fremdkapitalzinsen bei qualifizierten Vermögenswerten in Operating-Leasing-Verhält-nissen gemäß IAS 23 in Höhe von 7,3 Mio € (2011: 0,4 Mio €) aktiviert. Dies entspricht einem durchschnittlichen Finanzierungs-kostensatz in Höhe von 1,5 %.

Die Summe der künftigen Mindestleasingzahlungen setzte sich zum 31. Dezember 2012 wie folgt zusammen:

Mio € 2012 2011 %

Vermögenswerte 581,2 251,7 –

Schulden 442,5 182,8 –

Erlöse 199,1 35,3 –

Periodenergebnis 13,6 2,8 –

Mio € 2012 2011 %

Vermögenswerte 458,7 372,7 23,1

Schulden 366,4 314,9 16,4

Erlöse 50,3 27,4 83,6

Aufwendungen 46,2 25,2 83,3

Mio € 2012 2011 %

Goodwill 95,0 102,9 –7,7

Sonstige

immaterielle Anlagewerte 5,0 5,0 0,0

Insgesamt 100,0 107,9 –7,3

Mio € 2012 2011 %

Grundstücke und Gebäude 5,3 12,5 –57,6

Betriebs- und

Geschäftsausstattung 5,3 6,0 –11,7

Vermögenswerte in Operating

Leasing-Verhältnissen 505,7 778,5 –35,0

Sonstige Sachanlagen 412,8 447,6 –7,8

Insgesamt 929,1 1.244,6 –25,3

Mio € 2012 2011 %

Künftige Mindest-

leasingzahlungen

bis zu einem Jahr 88,6 149,8 –40,9

länger als ein Jahr,

bis zu fünf Jahren 380,7 385,3 –1,2

länger als fünf Jahre 192,9 240,3 –19,7

Insgesamt 662,2 775,4 –14,6

Mio € 2012 2011 %

Anteile an

assoziierten Unternehmen 90,7 13,0 –

Anteile an

Gemeinschaftsunternehmen 100,5 90,7 10,8

Insgesamt 191,2 103,7 84,4

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Anhang192

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Die Veränderung im Bereich des Goodwills resultiert aus der Entkonsolidierung der TES Holdings Ltd.

Die zum Abschlussstichtag auf Basis des Nutzungswertes durchgeführten Werthaltigkeitstests ergaben keinen Wert-berichtigungsbedarf. Der Ermittlung des Nutzungswertes liegt eine fünfjährige Mittelfristplanung für alle wesentlichen Ertrags- und Aufwandskomponenten zugrunde. Für Zeiträume über fünf Jahre wird eine konstante Ertragssituation unterstellt. Die angewandten Diskontierungszinssätze werden auf Basis des Capital-Asset-Pricing-Modells ermittelt, das einen risikolosen Zinssatz, eine Marktrisikoprämie und einen Faktor für das syste-matische Risiko (Betafaktor) beinhaltet. Die Werte für den risiko-losen Zinssatz, die Marktrisikoprämie und die Betafaktoren werden mithilfe externer Informationsquellen festgelegt. Geschäftsspezifische Betafaktoren basieren auf den Daten einer entsprechenden Gruppe von Vergleichsunternehmen. Schwan-kungen der vorgenannten Komponenten könnten sich auf die Berechnung der Diskontierungszinssätze auswirken. Die im Geschäftsjahr 2012 auf die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten angewandten Diskontierungszinssätze lagen zwischen 14,9 % und 17,1 % (2011: 13,5 % und 16,0 %).

Die immateriellen Vermögenswerte enthielten selbsterstellte Vermögenswerte mit einem Restbuchwert in Höhe von 2,3 Mio € (2011: 1,9 Mio €).

34 Anlagenspiegel

Abschreibungen auf Grundstücke und Gebäude, Betriebs- und Geschäftsausstattung, Software und andere immaterielle Anlage-werte werden im Posten „Abschreibungen, Wertminderungen, Zuschreibungen“ innerhalb des Verwaltungsaufwands erfasst.

Der Geschäfts- oder Firmenwert (Goodwill) wird nicht planmäßig abgeschrieben. Eine Wertminderung ist jedoch zu erfassen, wenn der erzielbare Betrag einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit mit zugeordnetem Geschäfts- oder Firmenwert kleiner als ihr Buchwert ist.

Im Geschäftsjahr wurde der Goodwill folgenden zahlungsmittel-generierenden Einheiten, die jeweils den Segmenten entsprechen, zugeordnet:

Mio € 2012 2011 %

Shipping Finance 74,7 74,7 0,0

Aviation Finance – 8,0 –

Investment Management 20,3 20,2 0,5

Insgesamt 95,0 102,9 –7,7

Anlagenspiegel (Mio €)

Grundstücke

und

Gebäude

Betriebs- und

Geschäfts-

ausstattung

Leasing-

vermögen

Sonstige

Sachanlagen

Immaterielle

Vermögens-

werte (ohne

Geschäfts-

oder

Firmenwert)

Geschäfts-

oder

Firmenwert

Insgesamt

Anschaffungs- und Herstellungskosten (AHK)

01.01.2012 16,6 18,4 918,3 481,0 17,9 102,9 1.555,1

Zugänge (AHK) 0,1 2,7 75,1 141,1 0,4 – 219,4

Abgänge (AHK) – –3,5 –207,9 –143,5 – –7,4 –362,3

Umbuchungen – 3,5 – –2,1 2,1 – 3,5

änderungen des Konsolidierungskreises –7,7 –2,5 –129,7 –2,3 – –0,5 –142,7

Wechselkursänderungen 0,2 0,1 –8,9 –11,8 –0,6 – –21,0

Anschaffungs- und Herstellungskosten (AHK)

31.12.2012 9,2 18,7 646,9 462,4 19,8 95,0 1.252,0

Zuschreibungen – – 6,7 12,6 – – 19,3

Abschreibungen –0,4 –2,1 –39,5 –24,7 –1,9 – –68,6

Wertberichtigungen – – – –33,5 – – –33,5

Abschreibungen und Wertberichtigungen (Vorjahre) –4,1 –12,4 –139,8 –33,4 –12,9 – –202,6

Abschreibungen und Wertberichtigungen (Abgänge) – 3,4 8,7 24,5 – – 36,6

änderungen des Konsolidierungskreises 0,6 –2,3 19,9 1,1 – – 19,3

Wechselkursänderungen – – 2,8 3,8 – – 6,6

Kumulierter Stand Ab- und Zuschreibungen –3,9 –13,4 –141,2 –49,6 –14,8 – –222,9

Restbuchwert 31.12.2012 5,3 5,3 505,7 412,8 5,0 95,0 1.029,1

Restbuchwert 31.12.2011 12,5 6,0 778,5 447,6 5,0 102,9 1.352,5

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Anhang 193

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Das Sonstige Anlagevermögen setzte sich aus zur kurzfristigen Vermietung vorgesehenen Verkehrsgegenständen (261,3 Mio €), Schiffscontainern (33,0 Mio €) und Anlagen im Bau (118,5 Mio €) zusammen.

35 Ertragsteueransprüche

Für steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 16,7 Mio € (2011: 0,0 Mio €) wurden basierend auf einer steuerlichen Planungs-rechnung Ertragsteueranspüche in Höhe von 5,4 Mio € aktiviert, während für steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 12,1 Mio € (2011: 10,2 Mio €) keine Ertragsteueransprüche aktiviert wurden, da die Voraussetzungen nach IAS 12.34ff nicht gegeben waren.

Latente Ertragsteueransprüche wurden auf folgende Bilanzposten gebildet:

Latente Steueransprüche wurden in Höhe von 2,6 Mio € (2011: 6,0 Mio €) ergebnisneutral gebildet.

36 Sonstige Aktiva

37 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Im Geschäftsjahr 2011 wurden auch solche Kredite und Darlehen mit einem Buchwert von 5,3 Mio € unter den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ausgewiesen, die durch Ausübung der Fair Value Option ergebniswirksam zum beizulegenden Zeit-wert bewertet wurden. Der Unterschied zwischen dem Buchwert und dem Rückzahlungsbetrag belief sich zum Abschlussstichtag 2011 auf 0,3 Mio €. Diese Kredite und Darlehen sind im Geschäfts-jahr 2012 planmäßig ausgelaufen.

Mio € 2012 2011 %

Tatsächliche

Ertragsteueransprüche

Inland 1,4 0,4 –

Ausland 1,2 2,8 –57,1

Latente

Ertragsteueransprüche

Temporäre Differenzen 63,6 74,3 –14,4

Verlustvortrag 5,4 – –

Insgesamt 71,6 77,5 –7,6

Mio € 2012 2011 %

Handelsaktiva 5,4 0,7 –

Rückstellungen 5,0 5,1 –2,0

Verbindlichkeiten gegenüber

Kreditinstituten und Kunden 33,1 54,5 –39,3

Übrige Bilanzposten 16,2 7,7 –

Forderungen an

Kreditinstitute und Kunden

inklusive Risikovorsorge 3,9 6,3 –38,1

Insgesamt 63,6 74,3 –14,4

Mio € 2012 2011 %

Forderungen aus nicht

ertragsabhängigen Steuern 1,7 3,0 –43,3

Vorauszahlungen

und Abgrenzungen 1,7 1,7 0,0

Sonstige übrige Aktiva 28,7 81,8 –64,9

Insgesamt 32,1 86,5 –62,9

Mio € 2012 2011 %

Kredite und Darlehen 4.630,0 4.998,1 –7,4

davon täglich fällig 654,4 394,3 66,0

davon mit begrenzter Laufzeit 3.975,6 4.603,8 –13,6

Geldmarktgeschäfte 155,6 192,3 –19,1

davon täglich fällig – – –

davon mit begrenzter Laufzeit 155,6 192,3 –19,1

Insgesamt 4.785,6 5.190,4 –7,8

Inländische Kreditinstitute 4.440,5 4.761,5 –6,7

Ausländische Kreditinstitute 345,1 428,9 –19,5

Insgesamt 4.785,6 5.190,4 –7,8

Page 198: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang194

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

42 Rückstellungen

Die Pensionsverpflichtungen entwickelten sich im Geschäftsjahr wie folgt:

Der Zinsaufwand in Höhe von 1,6 Mio € (2011: 1,6 Mio €) wurde unter dem Personalaufwand ausgewiesen. Der tatsächliche Ertrag aus dem Planvermögen betrug 6,0 Mio € (2011: 1,1 Mio €).

38 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden

39 Verbriefte Verbindlichkeiten

40 Negative Marktwerte aus derivativen Sicherungsinstrumenten

41 Handelspassiva

Mio € 2012 2011 %

Kredite und Darlehen 5.025,7 4.344,2 15,7

davon täglich fällig 189,2 158,4 19,4

davon mit begrenzter Laufzeit 4.836,5 4.185,8 15,5

Geldmarktgeschäfte 132,5 79,9 65,8

davon mit begrenzter Laufzeit 132,5 79,9 65,8

Sonstige Verbindlichkeiten

gegenüber Kunden 14,7 36,2 –59,4

Insgesamt 5.172,9 4.460,3 16,0

Inländische Kunden 4.888,6 4.161,7 17,5

Ausländische Kunden 284,3 298,6 –4,8

Insgesamt 5.172,9 4.460,3 16,0

Mio € 2012 2011 %

Schiffspfandbriefe 879,0 546,9 60,7

Inhaberschuldverschreibungen 10.512,4 9.283,2 13,2

Insgesamt 11.391,4 9.830,1 15,9

Mio € 2012 2011 %

Zinsbezogene Geschäfte 295,4 278,0 6,3

Währungsbezogene Geschäfte 1,7 18,3 –90,7

Insgesamt 297,1 296,3 0,3

Mio € 2012 2011 %

Derivative Finanzinstrumente

mit negativen Marktwerten

davon zinsbezogene Geschäfte 175,3 209,0 –16,1

davon währungs-

bezogene Geschäfte 43,2 164,4 –73,7

Insgesamt 218,5 373,4 –41,5

Mio € 2012 2011 %

Rückstellungen für

Pensionsverpflichtungen 19,7 14,5 35,9

Rückstellungen für

Vorruhestandsregelungen

und Altersteilzeit 0,5 0,6 –16,7

Sonstige Rückstellungen 39,1 44,6 –12,3

Insgesamt 59,3 59,7 –0,7

Mio € 2012 2011 %

Barwert der Pensions-

verpflichtungen zum 01.01.

(Defined Benefit Obligation) 32,7 32,0 2,2

Planvermögen –18,2 –17,1 6,4

Bilanzwert der Pensions-

rückstellung zum 01.01. 14,5 14,9 –2,7

Veränderung im laufenden

Geschäftsjahr:

Dienstzeitaufwand 0,6 0,6 0,0

Zinsaufwand 1,6 1,6 0,0

Erwarteter Ertrag

aus dem Planvermögen –0,7 –0,7 0,0

Versicherungsmathematische

Gewinne und Verluste 5,5 –0,4 –

Gezahlte Leistungen –1,8 –1,5 20,0

Bilanzwert der Pensions-

rückstellung zum 31.12. 19,7 14,5 35,9

Barwert der Pensions-

verpflichtungen zum 31.12.

(Defined Benefit Obligation) 43,9 32,7 34,3

Planvermögen –24,2 –18,2 33,0

Bilanzwert der Pensions-

rückstellung zum 31.12. 19,7 14,5 35,9

Page 199: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang 195

KON Z E RNL AGE BE RICH T KON Z E R N A B SC HL US S

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E

Für die Pensionsverpflichtung bestand folgende Deckung:

Im Geschäftsjahr wurden folgende erfahrungsbedingte Anpas-sungen erfasst:

Der Berechnung des Barwertes der Pensionsverpflichtungen lagen folgende versicherungsmathematischen Annahmen zugrunde:

Bei der Bewertung der Pensionsrückstellungen der Mitarbeiter der DVB Bank SE für das Geschäftsjahr 2012 wurden die „Richt-tafeln 2005 G“ von Prof. Dr. Klaus Heubeck, die Richttafeln der Norwegian Financial Service Association (FNH) sowie die „Dutch table – AG Prognosetafel 2012–2062“ zugrunde gelegt.

Das auf aktive Mitarbeiter entfallende Planvermögen setzte sich zum Abschlussstichtag aus folgenden Anlageformen zusammen:

Für das Geschäftsjahr 2013 wird eine Einzahlung in das Plan-vermögen von 0,6 Mio € (2012: 0,4 Mio €) erwartet.

Die Sonstigen Rückstellungen setzten sich im Konzern wie folgt zusammen:

Die Rückstellungen für Tantiemen betreffen im Wesentlichen Bonuszahlungen an Mitarbeiter der DVB und führen voraussicht-lich im folgenden Geschäftsjahr zu einem Zahlungsabfluss.

Mio € 2012 2011 %

Rückbauverpflichtungen 1,0 1,0 0,0

Kreditgeschäft 0,2 0,5 –60,0

Tantiemen 27,8 35,0 –20,6

Prozesskosten 0,0 0,0 0,0

Übrige sonstige Rückstellungen 10,1 8,1 24,7

Insgesamt 39,1 44,6 –12,3

Deckung der Pensionsverpflichtungen (Mio €)

2012 2011 2010 2009 2008

Barwert der Pensionsverpflichtungen 43,9 32,7 32,0 29,1 29,1

Planvermögen –24,2 –18,2 –17,1 –14,1 –14,7

Insgesamt 19,7 14,5 14,9 15,0 14,4

Mio € 2012 2011 %

Erfahrungsbedingte

Anpassungen der

Pensionsverpflichtungen –0,9 –0,4 –

Erfahrungsbedingte

Anpassungen der

Planvermögen 5,3 – –

% 2012 2011

Abzinsungssatz 3,25 5,00

Gehaltserhöhungssatz 2,25 2,50

Rententrend 2,00 2,00

Erwarteter Ertrag aus dem Planvermögen 3,25 5,00

% 2012 2011

Aktien 0,7 0,4

Festverzinsliche Finanzinstrumente 5,5 6,8

Immobilien 1,2 1,5

Andere Versorgungsträger 92,6 91,3

Insgesamt 100,0 100,0

Page 200: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang196

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Latente Ertragsteuerverpflichtungen wurden auf folgende Bilanzposten gebildet:

Latente Steuerverpflichtungen in Höhe von 4,1 Mio € (2011: 0,0 Mio €) wurden ergebnisneutral gebildet.

Die Rückstellungen entwickelten sich im Geschäftsjahr wie folgt:

Im Vorjahr entwickelten sich die Rückstellungen wie folgt:

Die Bestandsentwicklung der Rückstellungen im Kreditgeschäft nach Geschäftsbereichen und Regionen wird im Chancen- und Risikobericht (Seite 146 – 148) dargestellt.

43 Ertragsteuerverpflichtungen

Rückstellungen 2012 (Mio €)

Stand 01.01.2012

Zuführung Auflösung Verbrauch Um- buchung

Wechselkurs- änderungen

Stand 31.12.2012

Rückbauverpflichtungen 1,0 – – – – – 1,0

Kreditgeschäft 0,5 – –0,3 – – – 0,2

Tantiemen 35,0 33,8 – –41,2 – 0,2 27,8

Prozesskosten 0,0 0,0 – 0,0 – – 0,0

Übrige sonstige

Rückstellungen 8,1 11,1 –0,9 –8,0 – –0,2 10,1

Insgesamt 44,6 44,9 –1,2 –49,2 – 0,0 39,1

Mio € 2012 2011 %

Tatsächliche

Ertragsteuerverpflichtungen 28,1 35,4 –20,6

Latente

Ertragsteuerverpflichtungen 33,2 38,3 –13,3

Insgesamt 61,3 73,7 –16,8

Rückstellungen 2011 (Mio €)

Stand 01.01.2011

Zuführung Auflösung Verbrauch Um- buchung

Wechselkurs- änderungen

Stand 31.12.2011

Rückbauverpflichtungen 1,0 – – – – – 1,0

Kreditgeschäft 0,4 0,2 – – – –0,1 0,5

Tantiemen 31,4 41,4 –5,0 –32,7 – –0,1 35,0

Prozesskosten 0,1 0,0 – –0,1 – – 0,0

Übrige sonstige

Rückstellungen 10,0 7,6 –1,3 –5,9 –2,3 0,0 8,1

Insgesamt 42,9 49,2 –6,3 –38,7 –2,3 –0,2 44,6

Mio € 2012 2011 %

Forderungen an

Kreditinstitute und Kunden

inklusive Risikovorsorge 18,6 14,0 32,9

Handelsaktiva und

Sicherungsinstrumente – 12,5 –

Finanzanlagen 3,0 1,7 76,5

Sachanlagen 0,8 2,8 –71,4

Rückstellungen – 3,0 –

Übrige Bilanzposten 10,8 4,3 –

Insgesamt 33,2 38,3 –13,3

Page 201: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang 197

KON Z E RNL AGE BE RICH T KON Z E R N A B SC HL US S

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E

44 Sonstige Passiva

45 Nachrangige Verbindlichkeiten

Im Sonstigen Nachrangkapital werden nicht beherrschende Anteile an von der DVB beherrschten Tochtergesellschaften ausgewiesen, die gemäß IAS 32 aufgrund von geschriebenen Verkaufsoptionen als Fremdkapital auszuweisen sind.

46 Eigenkapital

Das Eigenkapital setzte sich wie folgt zusammen:

46.1 Grundkapital

Das voll eingezahlte Grundkapital der DVB Bank SE bestand zum Abschlussstichtag gemäß § 4 Abs. 1 der Satzung in Höhe von 118.791.945,12 € und war in 46.467.370 nennbetragslose Stück-aktien eingeteilt. Bei diesen Stückaktien handelt es sich aus-schließlich um Stammaktien in Form von Inhaberaktien. Zu den damit verbundenen Rechten und Pflichten verweisen wir auf § 54 ff AktG. Die DZ BANK war mit 95,45 % direkt am Grund-kapital der DVB Bank SE beteiligt. Die übrigen Aktien (4,55 %) befanden sich im Streubesitz.

Der Vorstand hat gemäß § 4 Abs. 2 der Satzung „Genehmigtes Kapital 2010“ die Befugnis, das Grundkapital bis zum 8. Juni 2015 um bis zu 50 Mio € zu erhöhen. Bei Zugrundelegung eines rein rechnerischen Unternehmensanteils je Stückaktie von 2,55645940598 € könnten bei einer Kapitalerhöhung aus „Genehmigtem Kapital 2010“ maximal 19.558.300 neue Stück-aktien entstehen.

Darüber hinaus ist das Grundkapital gemäß § 4 Abs. 3 der Satzung bis zum 8. Juni 2015 um bis zu 25 Mio € durch die Ausgabe von bis zu 9.779.149 neuer, auf den Inhaber lautender Stückaktien zur Ausgabe von Wandel- und Optionsschuldverschreibungen bedingt erhöht („Bedingtes Kapital 2010“). Der Vorstand ist ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der bedingten Kapital-erhöhung festzulegen.

Mio € 2012 2011 %

Sonstige

Steuerverbindlichkeiten 0,7 0,3 –

Sonstige übrige Passiva 77,3 136,2 –43,3

Insgesamt 78,0 136,5 –42,9

Mio € 2012 2011 %

Nachrangige

Schuldscheindarlehen 274,0 400,6 –31,6

Nachrangige

Inhaberschuldverschreibungen 137,8 – –

Insgesamt 411,8 400,6 2,8

Mio € 2012 2011 %

Grundkapital 117,9 117,9 0,0

Kapitalrücklage 331,3 331,7 –0,1

Gewinnrücklagen 836,1 740,8 12,9

Neubewertungsrücklage 3,8 0,1 –

Rücklage aus Cashflow-Hedges 6,3 –11,1 –

Rücklage aus

Net Investment Hedges –1,2 – –

Rücklage aus der

Währungsumrechnung 4,7 –1,7 –

Konzerngewinn 27,9 27,9 0,0

Insgesamt vor nicht

beherrschenden Anteilen 1.326,8 1.205,6 10,1

Nicht beherrschende Anteile 2,1 4,4 –52,3

Eigenkapital 1.328,9 1.210,0 9,8

Page 202: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang198

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

46.5 Neubewertungsrücklage

In der Neubewertungsrücklage werden die änderungen des beizulegenden Zeitwertes von zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten unter Berücksichtigung latenter Steuern ausgewiesen.

46.6 Rücklage aus Cashflow-Hedges

In der Rücklage aus Cashflow-Hedges wird das auf den effektiven Teil einer Sicherungsbeziehung entfallende Bewertungsergebnis aus Sicherungsinstrumenten nach Berücksichtigung latenter Steuern ausgewiesen. Die in der Sicherungsbeziehung gesicherten Zahlungsströme werden überwiegend im folgenden Geschäfts-jahr zufließen.

46.7 Rücklage aus Net Investment Hedges

Die DVB sichert das Translationsrisiko aus Nettoinvestitionen in ausländische Geschäftsbetriebe mit abweichender funktionaler Währung durch Devisentermingeschäfte ab. In der Rücklage aus Net Investment Hedges wird das auf den effektiven Teil einer Sicherungsbeziehung entfallende Bewertungsergebnis aus Sicherungsinstrumenten nach Berücksichtigung latenter Steuern ausgewiesen.

46.8 Rücklage aus der Währungsumrechnung

In der Rücklage aus der Währungsumrechnung werden Fremd-währungsdifferenzen aus der Umrechnung von auf fremde Währung lautenden Abschlüssen der Konzerngesellschaften in den Euro als Konzernwährung erfasst.

46.9 Nicht beherrschende Anteile

Unter den nicht beherrschenden Anteilen werden die nicht der DVB zustehenden Anteile am Eigenkapital von Tochterunternehmen ausgewiesen.

46.2 Kapitalrücklage

In der Kapitalrücklage wird das Agio aus der Ausgabe von Anteilen einschließlich Bezugsanteilen über den Nennbetrag bzw. rechne-rischen Wert hinaus ausgewiesen.

46.3 Eigene Aktien

Die DVB Bank SE hielt zum Stichtag 31. Dezember 2012 insge-samt 370.751 (Stück) eigene Aktien mit einem Buchwert von 9.449.307,94 €, die nach der Par-Value-Methode vom Eigenkapital abgezogen wurden. Dazu werden die eigenen Aktien in die Komponenten „Gezeichnetes Kapital“ und „Kapitalrücklage“ zerlegt. Ergebnisbestandteile aus dem Handel mit eigenen Aktien werden mit den Gewinnrücklagen verrechnet.

46.4 Gewinnrücklagen

Die Gewinnrücklagen umfassen die gesetzliche Rücklage, die anderen Gewinnrücklagen und den Fonds für allgemeine Bank-risiken.

Die Gesetzlichen Rücklagen beliefen sich auf 1,3 Mio € (2011: 1,3 Mio €) und unterlagen einer Ausschüttungsbeschränkung.

Unter den Anderen Gewinnrücklagen werden die thesaurierten Gewinne des Konzerns einschließlich der kumulierten Beträge aus ergebniswirksamen Konsolidierungsvorgängen ausgewiesen. Von den Anderen Gewinnrücklagen unterlag ein Betrag in Höhe von 11,1 Mio € (2011: 8,4 Mio €) einer Ausschüttungssperre gemäß § 268 Abs. 8 Satz 2 HGB.

Darüber hinaus wird unter den Gewinnrücklagen der Fonds für allgemeine Bankrisiken in Höhe von 82,4 Mio € (2011: 82,4 Mio €) ausgewiesen.

Page 203: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang 199

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DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E

Erläuterungen zu den Finanzinstrumenten

47 Klassen und Kategorien von Finanzinstrumenten

Die Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte finanzieller Ver-mögenswerte und finanzieller Verbindlichkeiten verteilten sich auf die in den folgenden Tabellen angegebenen Klassen und Kategorien (bzw. Unterkategorien) von Finanzinstrumenten:

2012 2011 Mio €

Buchwert Beizulegender Zeitwert

Buchwert Beizulegender Zeitwert

Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte 195,1 195,1 287,8 287,8

davon Handelsaktiva 195,1 195,1 287,8 287,8

Zur erfolgswirksamen Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert

designierte finanzielle Vermögenswerte – – 3,4 3,4

davon Forderungen an Kreditinstitute – – – –

davon Forderungen an Kunden – – 3,4 3,4

davon Finanzanlagen – – – –

Derivative Sicherungsinstrumente 711,0 711,0 475,0 475,0

davon Positive Marktwerte aus derivativen Sicherungsinstrumenten 711,0 711,0 475,0 475,0

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 436,4 436,4 442,9 442,9

davon Finanzanlagen 436,4 436,4 442,9 442,9

Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte 1.342,5 1.342,5 1.209,1 1.209,1

Kredite und Forderungen 20.597,0 21.179,1 18.715,6 19.088,8

davon Barreserve 869,6 869,6 62,5 62,5

davon Forderungen an Kreditinstitute 469,6 470,0 491,8 491,8

davon Forderungen an Kunden 19.240,3 19.820,4 18.142,1 18.510,0

davon Finanzanlagen 17,5 19,1 19,2 24,5

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 22,6 22,6 22,6 22,6

davon Finanzanlagen 22,6 22,6 22,6 22,6

Sonstige Aktiva 22,3 22,3 – –

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete

finanzielle Vermögenswerte 20.641,9 21.224,0 18.738,2 19.111,4

Finanzierungsleasingverhältnisse 518,7 511,4 445,1 442,3

davon Forderungen an Kunden 518,7 511,4 445,1 442,3

Sonstige finanzielle Vermögenswerte 518,7 511,4 445,1 442,3

Page 204: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang200

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Zum Jahresultimo wurden finanzielle Sicherheiten in Höhe von 324,8 Mio € gestellt.

2012 2011 Mio €

Buchwert Beizulegender Zeitwert

Buchwert Beizulegender Zeitwert

Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten 218,5 218,5 373,4 373,4

davon Handelspassiva 218,5 218,5 373,4 373,4

davon Sonstige Passiva – – – –

Fair Value Option – – 5,3 5,3

davon Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten – – 5,3 5,3

davon Verbindlichkeiten gegenüber Kunden – – – –

davon Verbriefte Verbindlichkeiten – – – –

davon Nachrangkapital – – – –

Derivative Sicherungsinstrumente 297,1 297,1 296,3 296,3

davon Negative Marktwerte aus derivativen Sicherungsinstrumenten 297,1 297,1 296,3 296,3

Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 515,6 515,6 675,0 675,0

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 4.785,6 4.734,0 5.185,1 4.990,1

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 5.172,9 5.085,9 4.448,9 4.136,4

Verbriefte Verbindlichkeiten 11.391,4 11.664,7 9.830,1 9.684,8

Sonstige Passiva 27,3 27,3 136,2 136,2

Nachrangige Verbindlichkeiten 411,8 438,8 400,6 384,2

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete

finanzielle Verbindlichkeiten 21.789,0 21.950,7 20.000,9 19.331,7

Finanzierungsleasingverhältnisse – – 11,4 11,7

davon Verbindlichkeiten gegenüber Kunden – – 11,4 11,7

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten – – 11,4 11,7

Page 205: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang 201

KON Z E RNL AGE BE RICH T KON Z E R N A B SC HL US S

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E

48 Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte von Finanzinstrumenten

Der beizulegende Zeitwert ist der Betrag, zu dem zwischen sachverständigen, vertragswilligen und voneinander unabhän-gigen Geschäftspartnern ein Vermögenswert getauscht oder eine Schuld beglichen werden könnte.

Für Finanzinstrumente, die an einem aktiven Markt notiert sind, wird der beizulegende Zeitwert anhand von Marktpreisen ermit-telt. Bei Investmentanteilen wird der von der Fondsgesellschaft veröffentliche Rücknahmepreis als beizulegender Zeitwert herangezogen. Die beizulegenden Zeitwerte dieser Finanzinstru-mente werden der Stufe 1 zugeordnet.

Der beizulegende Zeitwert von nicht an einem aktiven Markt notierten Finanzinstrumenten wird einheitlich für alle Klassen anhand anerkannter Bewertungsmodelle ermittelt und der Stufe 2 zugeordnet. Bei nicht-derivativen sowie derivativen nicht-optio-nalen Finanzinstrumenten kommt grundsätzlich das DCF-Verfahren zur Anwendung. Als Grundlage für die Ableitung des Diskontie-rungszinssatzes werden währungsabhängige Swap-Kurven heran-gezogen. Optionale derivative Finanzinstrumente werden anhand von anerkannten Optionspreismodellen (Black-Scholes-/Black-76- Modell) bewertet. Die in die Bewertungsmodelle einfließenden Bewertungsparameter sind überwiegend im Markt beobachtbar.

Seit November 2012 wird der beizulegende Zeitwert aller Finanz-instrumente der Stufe 2 unter Verwendung tenor-konsistenter Forward-Kurven ermittelt. Die Forward-Kurven werden dabei tenor-homogen aufgebaut. Darüber hinaus werden bei bestehen-den Sicherungsvereinbarungen die derivativen Finanzinstrumente

der Stufe 2 auf Basis von Overnight-Indexed-Swap-Zinssätzen diskontiert. Weicht die Währung der Sicherungsvereinbarung von der Transaktionswährung ab, wird zusätzlich der Cross-Currency-Basis-Spread bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts berücksichtigt. Die Bewertungsanpassung erfolgte prospektiv und entspricht einer Anpassung an den aktuellen Marktstandard. Der Bewertungseffekt in Höhe von 2,9 Mio € wird ergebniswirk-sam berücksichtigt.

Soweit die in Bewertungsmodelle einfließenden Bewertungs-parameter nicht überwiegend im Markt beobachtbar sind, erfolgt die Zuordnung der resultierenden beizulegenden Zeitwerte zur Stufe 3.

Im Berichtsjahr wurde keine Umgliederung zwischen den einzelnen Stufen vorgenommen.

Die beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente wurden, soweit diese in die Bewertung am Abschlussstichtag eingegangen sind, nach folgenden Methoden ermittelt:

49 Nicht erfasste Unterschiedsbeträge bei erstmaligem Ansatz

Aus dem Erwerb von finanziellen Vermögenswerten im Jahr 2011 entstanden „Bei erstmaligen Ansatz nicht erfasste Gewinne“. Die daraus resultierenden Amortisationen beliefen sich im Berichtsjahr auf 1,3 Mio € (2011: 0,2 Mio €). Unter der Berück-sichtigung eines Umrechnungseffektes in Höhe von –0,2 Mio € (2011: 0,6 Mio €) ergab sich ein Endbestand von 8,4 Mio € (2011: 9,9 Mio €).

Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte von Finanzinstrumenten (Mio €)

Stufe 1 Stufe 2 Stufe 32012 2011 2012 2011 2012 2011

Forderungen an Kreditinstitute – – – – – –

Forderungen an Kunden – – – 3,4 – –

Handelsaktiva – – 195,1 287,8 – –

Positive Marktwerte aus

derivativen Sicherungsinstrumenten – – 711,0 475,0 – –

Finanzanlagen 432,6 437,5 3,8 5,4 – –

Zum beizulegenden Zeitwert bewertete

finanzielle Vermögenswerte 432,6 437,5 909,9 771,6 – –

Verbindlichkeiten an Kreditinstitute – – – 5,3 – –

Verbindlichkeiten an Kunden – – – – – –

Handelspassiva – – 218,5 373,4 – –

Negative Marktwerte aus

derivativen Sicherungsinstrumenten – – 297,1 296,3 – –

Nachrangige Verbindlichkeiten – – – – – –

Zum beizulegenden Zeitwert bewertete

finanzielle Verbindlichkeiten – – 515,6 675,0 – –

Page 206: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang202

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

50 Ergebnisbeiträge von Finanzinstrumenten nach Bewertungskategorien

01.01.2012 – 31.12.2012 (Mio €)

Erfassung in der Gewinn- und Verlustrechnung

Erfassung im

Eigenkapital

Insgesamt

Zinsergebnis

Risikovorsorge

Provisions-

ergebnis

Ergebnis aus

Finanzinstrumen-

ten gemäß IAS 39

Bewertungs-

ergebnis

Zur erfolgswirksamen Bewertung mit dem

beizulegenden Zeitwert designierte finanzielle

Vermögenswerte und Verbindlichkeiten –0,1 – – 0,0 – –0,1

Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle

Vermögenswerte und Verbindlichkeiten –33,3 – – –19,1 – –52,4

Kredite und Forderungen 680,4 –71,0 112,2 –171,9 – 549,7

Zur Veräußerung verfügbare

finanzielle Vermögenswerte 13,5 – – 2,6 7,0 23,1

Sonstige Verbindlichkeiten –530,6 – – – – –530,6

Positive und negative Marktwerte

aus derivativen Sicherungsinstrumenten 8,4 – – 172,6 8,3 189,3

Insgesamt 138,3 –71,0 112,2 –15,8 15,3 179,0

01.01.2011 – 31.12.2011 (Mio €)

Erfassung in der Gewinn- und Verlustrechnung

Erfassung im

Eigenkapital

Insgesamt

Zinsergebnis

Risikovorsorge

Provisions-

ergebnis1)

Ergebnis aus

Finanzinstrumen-

ten gemäß IAS 39

Bewertungs-

ergebnis

Zur erfolgswirksamen Bewertung mit dem

beizulegenden Zeitwert designierte finanzielle

Vermögenswerte und Verbindlichkeiten 0,3 – – 0,1 – 0,4

Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle

Vermögenswerte und Verbindlichkeiten 17,8 – – –5,0 – 12,8

Kredite und Forderungen 566,9 –59,0 99,1 –70,0 – 537,0

Zur Veräußerung verfügbare

finanzielle Vermögenswerte 10,0 – – –1,4 3,7 12,3

Sonstige Verbindlichkeiten –470,9 – – – – –470,9

Positive und negative Marktwerte

aus derivativen Sicherungsinstrumenten 16,8 – – 80,7 –9,5 88,0

Insgesamt 140,9 –59,0 99,1 4,4 –5,8 179,6

1) Anpassung der Verteilung Provisionsergebnis im Vergleich zum Vorjahr

Page 207: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang 203

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DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E

52 Risiken im Zusammenhang mit dem Einsatz von Finanzinstrumenten

Die Angaben zu Art und Umfang der mit dem Einsatz von Finanz-instrumenten verbundenen Risiken werden in Übereinstimmung mit den Bestimmungen des IFRS 7 im Chancen- und Risiko-bericht (Seite 150 – 151) dargestellt. Dies gilt nicht für die Analyse der vertraglichen Fälligkeiten, welche nachfolgend dargestellt werden.

53 Restlaufzeitengliederung derivativer Finanzinstrumente

Der Ausweis in den Restlaufzeitenbändern erfolgte auf der Basis vertraglicher, undiskontierter und künftiger Zahlungs-ströme.

Risikovorsorge (Mio €)

Zu fortgeführten Anschaffungskosten

bewertete finanzielle Vermögenswerte

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

Insgesamt

2012 2011 2012 2011 2012 2011

Risikovorsorge zum 01.01. 136,6 172,3 11,8 10,2 148,4 182,5

Zuführungen 139,1 89,0 10,6 15,4 149,7 104,4

Inanspruchnahmen –58,7 –87,7 –5,6 –13,3 –64,3 –101,0

Auflösungen –73,3 –39,2 –8,5 –2,0 –81,8 –41,2

Wechselkursbedingte änderungen –2,8 2,2 0,1 1,5 –2,7 3,7

Risikovorsorge zum 31.12. 140,9 136,6 8,4 11,8 149,3 148,4

Restlaufzeitengliederung und beizulegende Zeitwerte (Mio €)

Restlaufzeiten

bis 1 Jahr über 1 Jahr

bis 5 Jahre

über

5 Jahre

Insgesamt

31.12.2012

Insgesamt

31.12.2011

Zinsbezogene Derivate mit positiven Marktwerten

davon Zinsswaps 14,2 351,8 440,3 806,3 634,1

davon Zinsoptionen – 0,0 0,2 0,2 –

Zinsbezogene Derivate mit negativen Marktwerten

davon Zinsswaps –8,4 –194,0 –237,6 –440,0 –480,2

davon Zinsoptionen 0,0 –1,6 –29,1 –30,7 –

Zinsbezogene Derivate insgesamt 5,8 156,2 173,8 335,8 153,9

Währungsbezogene Derivate mit positiven Marktwerten

davon Devisentermingeschäfte 45,8 – – 45,8 1,6

davon Cross Currency Swaps 0,4 45,6 10,5 56,5 12,9

Währungsbezogene Derivate mit negativen Marktwerten

davon Devisentermingeschäfte –5,3 – – –5,3 –127,5

davon Cross Currency Swaps 0,0 –39,2 –0,6 –39,8 –75,6

Währungsbezogene Derivate insgesamt 40,9 6,4 9,9 57,2 –188,6

Insgesamt 46,7 162,6 183,7 393,0 –34,7

51 Risikovorsorge nach Klassen

Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft (bestehend aus Wertberich-tigungen ohne Rückstellungen) verteilte sich wie folgt auf die Klassen finanzieller Vermögenswerte:

Page 208: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang204

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

54 Restlaufzeitengliederung nicht-derivativer Finanzinstrumente

Der Ausweis in den Restlaufzeitenbändern erfolgte auf der Basis vertraglicher, undiskontierter und künftiger Zahlungsströme (Zins- und Tilgungsströme).

31.12.2012 (Mio €)

Täglich fällig

Restlaufzeiten

Insgesamt

bis 3 Monate

von

3 Monaten

bis 1 Jahr

von 1 Jahr

bis 5 Jahre

über

5 Jahre

unbestimmte

Laufzeit

Forderungen an Kreditinstitute 457,5 2,5 2,1 7,1 – – 469,2

Forderungen an Kunden 774,2 751,8 2.843,8 13.479,7 4.663,8 – 22.513,3

Finanzanlagen 7,5 0,6 7,6 436,0 – 25,1 476,8

Sonstige Aktiva 22,3 – – – – – 22,3

Aktiva insgesamt 1.261,5 754,9 2.853,5 13.922,8 4.663,8 25,1 23.481,6

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 654,4 187,3 990,8 2.071,3 1.099,3 – 5.003,1

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 189,2 280,5 271,4 2.234,4 3.047,5 – 6.023,0

Verbriefte Verbindlichkeiten – 64,5 1.372,8 9.362,9 1.541,0 – 12.341,2

Nachrangige Verbindlichkeiten – 37,1 84,0 305,0 39,7 – 465,8

Sonstige Passiva 27,3 – – – – – 27,3

Passiva insgesamt 870,9 569,4 2.719,0 13.973,6 5.727,5 – 23.860,4

Finanzgarantien 1,2 0,0 20,2 77,7 109,0 29,4 237,5

Kreditzusagen 8,3 42,8 25,2 302,0 934,8 – 1.313,1

31.12.2011 (Mio €)

Täglich fällig

Restlaufzeiten

Insgesamt

bis 3 Monate

von

3 Monaten

bis 1 Jahr

von 1 Jahr

bis 5 Jahre

über

5 Jahre

unbestimmte

Laufzeit

Forderungen an Kreditinstitute 453,9 42,2 0,9 0,5 – – 497,5

Forderungen an Kunden 229,6 1.360,5 880,4 1.685,2 11.814,4 5.152,0 21.122,1

Finanzanlagen 5,4 5,6 14,8 457,4 – 25,9 509,1

Aktiva insgesamt 688,9 1.408,3 896,1 2.143,1 11.814,4 5.177,9 22.128,7

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 394,4 627,2 802,1 3.034,3 864,5 – 5.722,5

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 158,4 322,2 270,4 1.822,4 2.755,5 – 5.328,9

Verbriefte Verbindlichkeiten – 290,1 1.571,5 6.823,9 2.008,1 – 10.693,6

Nachrangige Verbindlichkeiten – 8,2 121,4 249,5 35,9 2,0 417,0

Sonstige Passiva 136,2 – – – – – 136,2

Passiva insgesamt 689,0 1.247,7 2.765,4 11.930,1 5.664,0 2,0 22.298,2

Finanzgarantien 1,2 20,0 2,5 63,3 120,7 19,4 227,1

Kreditzusagen 5,0 1,5 105,0 580,4 1.196,9 – 1.888,8

Page 209: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang 205

KON Z E RNL AGE BE RICH T KON Z E R N A B SC HL US S

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E

ermittelt wurde, werden in die aufsichtsrechtlichen Eigenmittel auch die nachrangigen Verbindlichkeiten einbezogen. Darüber hinaus werden bestimmte bilanzielle Eigenkapitalbestandteile (Neubewertungsrücklagen aus der Bewertung von Wertpapieren der Kategorie „Available-for-Sale“, Rücklagen aus Cashflow-Hedges und kumulierte versicherungsmathematische Gewinne und Verluste) nicht in die Ermittlung der aufsichtsrechtlichen Eigenmittel einbezogen.

Die bankaufsichtsrechtlichen Eigenmittelanforderungen nach Basel II wurden im Berichtsjahr jederzeit eingehalten. Zur Sicherstellung der Einhaltung der erneut verlängerten Basel-I-Floor-Regelung nach § 339 Abs. 5a SolvV hat die DVB bis zur Feststellung und Anrechnung des zu thesaurierenden Gewinns 2011 zusätzlich 80 Mio USD Nachrangmittel im Sinne des § 10 Abs. 5a KWG im Januar 2012 aufgenommen.

Die Zusammensetzung der aufsichtsrechtlichen Eigenmittel nach § 10 Absatz 1 bis Absatz 6a KWG ergab sich zum Abschluss-stichtag wie folgt:

56 Nachrangige Vermögenswerte

Während des Geschäftsjahres bestanden keine nachrangigen Vermögenswerte in wesentlichem Umfang.

Sonstige Erläuterungen

55 Steuerung des Eigenkapitals

Zielgröße der Eigenkapitalsteuerung der DVB ist das nach den Vorschriften des KWG ermittelte Kapital. Ziel der Steuerung ist dabei, über die Stärkung der haftenden Eigenmittel weitere gewinnträchtige Wachstumspotenziale im internationalen Transport Finance zu heben und die regulatorischen Anforderungen an die Höhe des Eigenkapitals jederzeit zu erfüllen.

Die aufsichtsrechtlichen Eigenmittel der DVB werden nach den Vorschriften des KWG ermittelt. Gemäß den §§ 10 und 10a KWG ist der Konzern verpflichtet, im Interesse der Erfüllung seiner Verpflichtungen gegenüber seinen Kunden eine angemessene Eigenmittelausstattung zu gewährleisten. Ferner verpflichtet der Grundsatz zur Solvabilität (Grundsatz I) Institute, ihre Adressen-ausfallrisiken sowie ihre Marktrisiken zu quantifizieren und mit Eigenmitteln zu unterlegen.

Die Ermittlung der Eigenmittel erfolgt auf Basis der Einzel-abschlüsse der Konzerngesellschaften und deren nationaler Rechnungslegung. Als Eigenmittel wird das haftende Eigenkapital, das sich aus Kern- und Ergänzungskapital zusammensetzt, zuzüglich der Drittrangmittel angesehen. Im Vergleich zum bilan-ziellen Eigenkapital, welches nach den Bestimmungen der IFRS

Aufsichtsrechtliche Eigenmittel (Mio €)

2012 2011 %

Eingezahltes Kapital 111,9 112,4 –0,4

Kapitalrücklage und sonstige anrechenbare Rücklagen 292,1 272,7 7,1

Sonderposten für allgemeine Bankrisiken (§ 340g HGB) 841,0 766,3 9,7

Andere Kernkapitalbestandteile 43,4 54,8 –20,8

Abzugspositionen vom Kernkapital (§ 10 Abs. 2a Satz 2 KWG) –4,4 –3,9 12,8

Abzugspositionen vom Kernkapital (§ 10 Abs. 6 und Abs. 6a KWG) –48,0 –23,5 –

Kernkapital insgesamt 1.236,0 1.178,8 4,9

Ergänzungskapital insgesamt vor Abzugsposten und der anrechenbaren Drittrangmittel 249,1 149,1 67,1

Abzugspositionen vom Ergänzungskapital –48,0 –23,5 –

Ergänzungskapital und anrechenbare Drittrangmittel insgesamt 201,1 125,6 60,1

Modifiziertes verfügbares Eigenkapital und anrechenbare Drittrangmittel insgesamt1) 1.437,1 1.304,4 10,2

1) Unter Berücksichtigung der Rücklagen- und Reservendotierung aus dem Jahresüberschuss

Page 210: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang206

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

57 Angaben zum Schiffspfandbrief nach § 28 Pfandbriefgesetz (PfandBG)

Angaben nach § 28 Abs. 1 Nr. 1, Nr. 3 und Nr. 4 PfandBG (Mio €)

31.12.2012 31.12.2011 Nennwert Barwert Risiko-

Barwert1)

Nennwert Barwert Risiko-

Barwert1)

Zu deckende Verbindlichkeiten 876,9 895,7 877,8 546,8 559,1 540,4

davon Pfandbriefumlauf 876,9 895,7 877,8 546,8 559,1 540,4

davon Derivate (§ 26 Abs. 1 Nr. 5 PfandBG) – – – – – –

Deckungswerte 1.237,9 1.358,0 1.207,2 1.112,7 1.212,6 1.029,2

davon Deckungsdarlehen 1.217,9 1.336,7 1.185,7 1.097,7 1.196,8 1.013,0

davon weitere Deckungswerte (§ 26 Abs. 1 Nr. 3 und 4 PfandBG) 20,0 21,3 21,5 15,0 15,8 16,3

davon Derivate (§ 26 Abs. 1 Nr. 5 PfandBG) – – – – – –

Über-/Unterdeckung 361,0 462,3 329,4 565,8 653,5 488,9

1) Risikobarwerte wurden nach dem dynamischen Verfahren ermittelt.

Laufzeitenstruktur des Pfandbriefumlaufs (§ 28 Abs. 1 Nr. 2 PfandBG)

Nennwerte (Mio €) 31.12.2012 31.12.2011 %

Bis zu einem Jahr 250,0 – –

Mehr als ein und

bis zu zwei Jahren 294,0 250,0 17,6

Mehr als zwei und

bis zu drei Jahren 200,0 296,8 –32,6

Mehr als drei und

bis zu vier Jahren 62,9 – –

Mehr als vier und

bis zu fünf Jahren 20,0 – –

Mehr als fünf und

bis zu zehn Jahren 50,0 – –

Mehr als zehn Jahre – – –

Insgesamt 876,9 546,8 60,4

Zinsbindungsfristen der Deckungswerte (§ 28 Abs. 1 Nr. 2 PfandBG)1)

Nennwerte (Mio €) 31.12.2012 31.12.2011 %

Bis zu einem Jahr 16,3 41,0 –60,2

Mehr als ein und

bis zu zwei Jahren 87,2 13,3 –

Mehr als zwei und

bis zu drei Jahren 149,2 120,7 23,6

Mehr als drei und

bis zu vier Jahren 299,4 302,4 –1,0

Mehr als vier und

bis zu fünf Jahren 210,0 255,7 –17,9

Mehr als fünf und

bis zu zehn Jahren 459,2 332,3 38,2

Mehr als zehn Jahre 16,6 47,4 –65,0

Insgesamt 1.237,9 1.112,7 11,3

1) Variabel verzinsliche Darlehen sind gemäß einer Empfehlung der Transparenzinitiative des vdp (Verband deutscher Pfandbriefbanken e. V.) nach Margenbindungsfristen den Laufzeitbändern zugeordnet.

Page 211: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang 207

KON Z E RNL AGE BE RICH T KON Z E R N A B SC HL US S

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E

An beiden Stichtagen waren weder Übernahmen durch die Bank durchgeführt noch waren Zwangsversteigerungen anhängig oder durchgeführt.

An beiden Stichtagen bestanden keine Rückstände auf zu entrichtende Zinsen.

An beiden Stichtagen waren keine Binnenschiffe oder Schiffs-bauwerke (im Bau befindliche Schiffe) beliehen.

Zwangsversteigerungen und Übernahmen durch die Bank (§ 28 Abs. 4 Nr. 2 Buchstaben a und b PfandBG)

Anzahl 31.12.2012 31.12.2011 %

Zwangsversteigerungen – – –

Übernahmen durch die Bank – – –

Rückstände auf die von Darlehensschuldnern zu entrichtenden Zinsen (§ 28 Abs. 4 Nr. 2 Buchstabe c PfandBG)

Mio € 31.12.2012 31.12.2011 %

Zinsrückstände – – –

Registerland der beliehenen Seeschiffe (§ 28 Abs. 4 Nr. 1 Buchstabe b PfandBG)

Nennwerte (Mio €) 31.12.2012 31.12.2011 %

Belgien – 8,0 –

Deutschland 37,2 81,0 –54,1

Gibraltar 16,5 – –

Griechenland 16,7 18,1 –7,7

Großbritannien 104,1 71,2 46,2

Hongkong – 14,1 –

Italien 5,2 9,2 –43,5

Kroatien 26,3 10,5 –

Liberia 177,1 211,0 –16,1

Malta 217,0 193,9 11,9

Marshallinseln 412,3 339,6 21,4

Norwegen 159,2 94,0 69,4

Zypern 46,1 47,0 –1,9

Insgesamt 1.217,9 1.097,7 11,0

Größenklassen der Deckungswerte (§ 28 Abs. 4 Nr. 1 Buchstabe a PfandBG)

Nennwerte (Mio €) 31.12.2012 31.12.2011 %

Bis zu 500 Tsd € – – –

Mehr als 500 Tsd €

und bis zu 5 Mio € 52,2 46,6 12,0

Mehr als 5 Mio € 1.185,7 1.066,1 11,2

Insgesamt 1.237,9 1.112,7 11,3

Page 212: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang208

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Gemäß § 313 Abs. 2 HGB zum 31. Dezember 2012 (€)

Anteil am Kapital (%)

Jahres- ergebnis

Eigen- kapital

DVB Bank SE, Frankfurt am Main 0,0 – –

I. Tochterunternehmen

DVB Bank America N.V.1), Willemstad, Curaçao 100 16.965.762 126.103.254

American Flirtation N.V., Willemstad, Curaçao 100 – –

DVB Container Finance America LLC, Majuro, Marshallinseln 100 –5.730 3.142.122

DVB Investment Management N.V., Willemstad, Curaçao 100 –2.642.298 –31.822

Shipping Capital Antilles N.V., Willemstad, Curaçao 100 590.180 19.229.659

AER Holding N.V., Willemstad, Curaçao 100 194 17.763

Netherlands Shipmortgage Corporation Ltd, Hamilton, Bermuda 100 0 0

TEU Management Company N.V., Willemstad, Curaçao 100 147 4.637

DVB Group Merchant Bank (Asia) Ltd1), Singapur 100 40.759.719 360.161.527

DVB Aviation Finance Asia Pte Ltd, Singapur 100 5.509.988 –10.879.295

DVB Container Finance Asia Pte Ltd, Singapur 100 93.848 6.445

Ibon Leasing Ltd, George Town, Kaimaninseln 100 0 1

Lexi Ltd, George Town, Kaimaninseln 100 191 701

Longspur Ltd, George Town, Kaimaninseln 100 1 0

Tubbataha Aviation Ltd, George Town, Kaimaninseln 100 – 2

DVB Holding GmbH2) 3), Frankfurt am Main 100 0 13.000.000

DVB Objektgesellschaft Geschäftsführungs GmbH, Frankfurt am Main 100 – 4)

DVB Holding (US) Inc., New York, USA 100 66.917 2.139.590

DVB Capital Markets LLC, New York, USA 100 –1.045.904 513.377

DVB Service (US) LLC, New York, USA 100 –15.641 –544.481

DVB Transport (US) LLC, New York, USA 100 –427.610 3.673.001

DVB Invest (Suisse) AG, Zürich, Schweiz 100 – 4)

DVB LogPay GmbH2) 3), Eschborn 100 0 3.000.000

Euro Toll Fuel S.L., Barcelona, Spanien 100 – 4)

Euro Toll Service GmbH, Eschborn 75 – 4)

DVB Transport Finance Ltd, London, Großbritannien 100 –1.984.697 6.057.655

Hollandse Scheepshypotheekbank N.V., Rotterdam, Niederlande 100 0 710.961

ITF International Transport Finance Suisse AG, Zürich, Schweiz 100 2.594.009 35.183.007

Nedship Shipping B.V., Rotterdam, Niederlande 100 87.932 3.220.174

Nedship Scheepvaarthuis B.V., Rotterdam, Niederlande 100 –52.697 –535.334

Shipping Capital B.V., Rotterdam, Niederlande 100 120.596 6.857.145

Infifion XI B.V., Rotterdam, Niederlande 100 – 26.135

Nedship Participation (Norway) B.V., Rotterdam, Niederlande 100 198.213 2.241.067

58 Anteilsbesitzliste

Page 213: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang 209

KON Z E RNL AGE BE RICH T KON Z E R N A B SC HL US S

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E

Gemäß § 313 Abs. 2 HGB zum 31. Dezember 2012 (€)

Anteil an Chancen und

Risiken (%)

Jahres- ergebnis

Eigen- kapital

In den Konsolidierungskreis der DVB Bank SE wurden darüber hinaus folgende

Gesellschaften einbezogen, bei denen die DVB Bank SE Beherrschung im Sinne

des SIC-12 ausüben kann:

Adger Ocean II, Oslo, Norwegen 100 – 4)

Adger Ocean III, Oslo, Norwegen 100 – 4)

Adger Ocean KS (I), Oslo, Norwegen 100 – 4)

Aquila Aircraft Leasing Ltd, Dublin, Irland 100 – 4)

Autobahn 2003 Holdings LLC, Wilmington, USA 100 – 4)

Braveheart Shipping Holdco LLC, Majuro, Marshallinseln 100 – 4)

Braveheart Shipping Opco LLC, Majuro, Marshallinseln 100 – 4)

Container Investment Fund I, Majuro, Marshallinseln 100 –295.669 –2.336.789

Capital Lease Ltd, Hongkong, China 100 17.353 102.040.816

France Maritim LLC, Majuro, Marshallinseln 100 – 5)

Green Eagle Investments N.V., Willemstad, Curaçao >50 9.326.068 10.993.121

Intermodal Investment Fund VI LLC, Majuro, Marshallinseln 100 –137.999 2

Mediterra LLC, Majuro, Marshallinseln 84 – 5)

Terra Marris I LLC, Majuro, Marshallinseln 100 5.356.674 29.042.430

Container Investment Fund II, Majuro, Marshallinseln >50 – 3.335.294

TEU Asset Company N.V., Willemstad, Curaçao 100 – 5)

Dalian Deepwater Developer Ltd, St. Helier, Jersey 100 – 5)

Deucalion Capital I (UK) Ltd, London, Großbritannien 100 1.209.348 2.090.518

Deucalion Engine Leasing (France) Ltd, Paris, Frankreich 90 – 5)

Deucalion Engine Leasing (Ireland) Ltd, Dublin, Irland 90 – 5)

Deucalion Capital II (UK) Ltd, London, Großbritannien 100 –2.716.899 443.940

Shark Aircraft Leasing (Ireland) Ltd, Dublin, Irland 100 – 5)

Tigers Aircraft Leasing (UK) Ltd, London, Großbritannien 100 – 5)

Deucalion Capital II Ltd, George Town, Kaimaninseln 100 1.346.455 –1.123.690

Bluebell Aircraft Leasing Ltd, Floriana, Malta 100 – 5)

Buzzard Aircraft Leasing Ltd, Dublin, Irland 100 – 5)

Deucalion Capital II (Malta) Ltd, Valetta, Malta 60 – 5)

Falcon Aircraft Leasing Ltd, Dublin, Irland 100 – 5)

Wasps Aircraft Leasing Ltd, George Town, Kaimaninseln 100 – 5)

Deucalion Capital V Ltd, Majuro, Marshallinseln 100 –4.806.806 –1.063.525

Deucalion Capital VI Ltd, George Town, Kaimaninseln 100 –875.628 1.702.682

Bonham Aircraft Leasing Ltd, George Town, Kaimaninseln 100 – 5)

Eagle Aircraft Leasing Ltd, George Town, Kaimaninseln 100 – 5)

Finch Aircraft Leasing Ltd, Dublin, Irland 100 – 5)

Hawk Aircraft Leasing Ltd, Dublin, Irland 100 – 5)

Hibiscus Aircraft Leasing Ltd, Floriana, Malta 100 – 5)

Puffin Aircraft Leasing Ltd, Dublin, Irland 100 – 5)

Sinaloa Aircraft Leasing Ltd, Floriana, Malta 100 – 5)

Deucalion Capital VII Ltd, George Town, Kaimaninseln 100 –11.190.414 4.293.163

Bulls Aircraft Leasing (Malta) Ltd, Floriana, Malta 100 – 5)

Chiefs Aircraft Holding (Malta) Ltd, Floriana, Malta 100 – 5)

Highlanders Aircraft Leasing (IRL) Ltd, Dublin, Irland 100 – 5)

Nomac Aircraft Leasing (Ireland) Ltd, Dublin, Irland 100 – 5)

Stormers Aircraft Leasing (Malta) Ltd, Floriana, Malta 100 – 5)

Wasps Aircraft Leasing (Ireland) Ltd, Dublin, Irland 100 – 5)

Deucalion Capital VIII Ltd, George Town, Kaimaninseln 100 7.992.910 16.051.688

Lantana Aircraft Leasing Ltd, Floriana, Malta 100 – 5)

Deucalion Capital XI Ltd, George Town, Kaimaninseln 100 895.824 –18.049.236

Deucalion Ltd, George Town, Kaimaninseln 100 4.973.577 8.650.222

Page 214: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang210

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Gemäß § 313 Abs. 2 HGB zum 31. Dezember 2012 (€)

Anteil an Chancen und

Risiken (%)

Jahres- ergebnis

Eigen- kapital

Glencoe Shipping Holdco LLC, Majuro, Marshallinseln 100 – –

Glen Aros Opco LLC, Majuro, Marshallinseln 100 – 5)

Glen Campbell Opco LLC, Majuro, Marshallinseln 100 – 5)

Glen Etive Opco LLC, Majuro, Marshallinseln 100 – 5)

Glen Lyon Opco LLCLLC, Majuro, Marshallinseln 100 – 5)

Glen Nevis Opco LLC, Majuro, Marshallinseln 100 – 5)

Glen Tress Opco LLC, Majuro, Marshallinseln 100 – 5)

Maple Leaf Shipping Holdco LLC, Majuro, Marshallinseln 100 – 4)

Adirondack Shipping LLC, Majuro, Marshallinseln 100 – 5)

Bathgate Trading Opco LLC, Majuro, Marshallinseln 100 – 5)

Maple Leaf Cement Holdco LLC, Majuro, Marshallinseln 100 – 5)

Maple Leaf Trading Opco LLC, Majuro, Marshallinseln 100 – 5)

Philip Trading Opco LLC, Majuro, Marshallinseln 100 – 5)

Rushmore Shipping LLC, Majuro, Marshallinseln 100 – 5)

Shamrock Trading Opco LLC, Majuro, Marshallinseln 100 – 5)

Stani Trading Opco LLC, Majuro, Marshallinseln 100 – 5)

TBS I Trading Opco LLC, Majuro, Marshallinseln 100 – 5)

MS „Mumbai Trader” GmbH & Co. KG, Bremen 100 – 4)

NFC Shipping Fund II LLC, Majuro, Marshallinseln 80 –25.667 128.0986)

Gandari Shipping Pte Ltd, Singapur 100 – 5)

NFC Shipping Fund V LLC, Majuro, Marshallinseln 75 14.682 –1.419.7916)

NFC Shipping Fund VI LLC, Majuro, Marshallinseln 100 –4.475.952 –27.915.7096)

Kerkis I LLC, Majuro, Marshallinseln 100 – 5)

Kerkis II LLC, Majuro, Marshallinseln 100 – 5)

Kerkis III LLC, Majuro, Marshallinseln 100 – 5)

Kerkis IV LLC, Majuro, Marshallinseln 100 – 5)

Mount Abu Offshore Pte Ltd, Singapur 100 – 5)

Mount Benom Ltd, Labuan, Malaysia 100 – 5)

Mount Bubu LLC, Majuro, Marshallinseln 100 – 5)

Mount Erskine Shipping Pte Ltd, Singapur 100 – 5)

Mount Mulu LLC, Majuro, Marshallinseln 100 – 5)

Mount Pleasant Shipping Pte Ltd, Singapur 100 – 5)

Taigetos I LLC, Majuro, Marshallinseln 100 – 5)

Taigetos II LLC, Majuro, Marshallinseln 100 – 5)

Teide LLC, Majuro, Marshallinseln 100 – 5)

Ullswater Offshore LLC, Majuro, Marshallinseln 100 – 5)

Wadi Woraya I LLC, Majuro, Marshallinseln 100 – 5)

Wadi Woraya III LLC, Majuro, Marshallinseln 100 – 5)

NFC Shipping Fund VII LLC, Majuro, Marshallinseln 100 –13.271.940 –14.547.873

Mount Kaba Shipping LLC, Majuro, Marshallinseln 100 – 5)

NFC Shipping Fund B LLC, Majuro, Marshallinseln 100 1.491.162 –8.109.5976)

Bukit Merah Shipping Pte Ltd, Singapur 100 – 5)

Mount Bintang LLC, Majuro, Marshallinseln 100 – 5)

Mount Kinabalu LLC, Majuro, Marshallinseln 100 – 5)

Mount Lawu LLC, Majuro, Marshallinseln 100 – 5)

Mount Rinjani Shipping Pte Ltd, Singapur 100 – 5)

Mount Santubong Ltd, Majuro, Marshallinseln 100 – 5)

NFC Labuan Shipleasing I Ltd, Labuan, Malaysia 100 – 5)

Riga Maritim LLC, Majuro, Marshallinseln 100 – 5)

Taigetos III LLC, Majuro, Marshallinseln 100 – 5)

Page 215: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang 211

KON Z E RNL AGE BE RICH T KON Z E R N A B SC HL US S

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E

Gemäß § 313 Abs. 2 HGB zum 31. Dezember 2012 (€)

Anteil an Chancen und

Risiken (%)

Jahres- ergebnis

Eigen- kapital

NFC Shipping Fund C LLC, Majuro, Marshallinseln 100 –250.996 1.609.6516)

Mount Lyderhorn LLC, Majuro, Marshallinseln 75 – 5)

Taigetos Funding LLC, Majuro, Marshallinseln 100 – 5)

Wadi Funding LLC, Majuro, Marshallinseln 100 – 5)

Ocean Container II, Oslo, Norwegen 100 – 4)

SIIM Fund I (Shipping and Intermodal Investment Management Fund) LLC, Majuro, Marshallinseln 100 –11.613.277 –20.668.062

Al Rubban NFC Shipping Fund IV LLC, Majuro, Marshallinseln 100 – 5)

Blue Moon Shipping Ltd, St. John’s, Antigua/Barbuda 100 – 5)

Bukit Timah Chartering Pte Ltd, Singapur 100 – 5)

Bukit Timah Shipping LLC, Majuro, Marshallinseln 100 – 5)

Bukit Timah Shipping Pte Ltd, Singapur 100 – 5)

Calidris Shipping LLC, Majuro, Marshallinseln 100 – 5)

Green Mountain Shipping Ltd, Willemstad, Curaçao 100 – 5)

S1 Offshore Pte Ltd, Singapur 100 – 5)

Scheepvaarmaatschappij Ewout B.V., Rotterdam, Niederlande 100 – 5)

Yellow Moon Shipping Ltd, St. John’s, Antigua/Barbuda 100 – 5)

Stephenson Capital Ltd, George Town, Kaimaninseln 100 –922.210 673.367

DUNAVAGON s.r.o., Dunajska Streda, Slowakei 100 – 5)

DV01 Szarazfoldi Jarmukolcsonzo rt, Aporka, Ungarn 100 – 5)

SRF I Ltd, Floriana, Malta 100 – 5)

SRF II Ltd, Floriana, Malta 100 – 5)

SRF III Ltd, Floriana, Malta 100 – 5)

Gemäß § 313 Abs. 2 HGB zum 31. Dezember 2012 (€)

Anteil am Kapital (%)

Jahres- ergebnis

Eigen- kapital

II. At Equity bewertete Gemeinschaftsunternehmen

AerCap Partners I Ltd, Shannon, Irland 50 1.543.396 2.837.932

AerCap Partners II Ltd, Shannon, Irland 50 –633.743 –1.282.170

Bella Aircraft Leasing 1 Ltd, Shannon, Irland 50 – 4)

Capital Equipment Management Holding GmbH, Hamburg 50 – 4)

Cinclus Aviation Investments Ltd, Floriana, Malta 50 – 4)

D8 Product Tankers Ltd, Singapur 50 690.855 773.824

Deucalion MC Engine Leasing Ltd, Dublin, Irland 50 680.113 10.622.150

First BD Feederships Shipping Ltd, St. John’s, Antigua/Barbuda 50 – 4)

Fourth BD Feederships Shipping Ltd, St. John’s, Antigua/Barbuda 50 – 4)

Herakleitos 3050 LLC, Majuro, Marshallinseln 50 – 4)

Intermodal Investment Fund II LLC, Majuro, Marshallinseln 50 275.022 6.389.730

Intermodal Investment Fund IV LLC, Majuro, Marshallinseln 50 89.597 3.380.682

Intermodal Investment Fund VII LLC, Majuro, Marshallinseln 50 – 4)

MD Aviation Capital Pte Ltd, Singapur 50 337.262 69.895.960

Modex Energy Rentals LLC, Majuro, Marshallinseln 50 – 4)

Second BD Feederships Shipping Ltd, St. John’s, Antigua/Barbuda 50 – 4)

TAG ASSET Management LLC, Majuro, Marshallinseln 50 5.905 5.725.002

Third BD Feederships Shipping Ltd, St. John’s, Antigua/Barbuda 50 – 4)

Second BD Feederships Shipping Ltd, St. John’s, Antigua/Barbuda 50 – 4)

TAG ASSET Management LLC, Majuro, Marshallinseln 50 5.905 5.725.002

Third BD Feederships Shipping Ltd, St. John’s, Antigua/Barbuda 50 – 4)

Page 216: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang212

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Gemäß § 313 Abs. 2 HGB zum 31. Dezember 2012 (€)

Anteil am Kapital (%)

Jahres- ergebnis

Eigen- kapital

III. At Equity bewertete assoziierte Unternehmen

8F Leasing S.A., Contern, Luxemburg 20 – 4)

Aer Lucht Ltd, Dublin, Irland 47 – 4)

A330 Parts Ltd, Newark, USA 20 – 4)

Bovey Offshore Ltd, Singapur 30 5.691.865 13.506.252

Epic Pantheon International Gas Shipping Ltd, Tortola, Britische Jungferninseln 21 – 4)

Global Offshore Services B.V., Amsterdam, Niederlande 31 – 4)

Intermodal Investment Fund V LLC, Majuro, Marshallinseln 22 – 4)

MON A300 Leasing Ltd, George Town, Kaimaninseln 20 – 4)

Mount Faber KS, Oslo, Norwegen 49 322.328 4.121.681

MSN 223 Leasing Ltd, George Town, Kaimaninseln 35 – 4)

SRF Railcar Leasing Ltd, Nenagh, Irland 49 – 4)

Rapid Aircraft Leasing Ltd, George Town, Kaimaninseln 25 10.090.527 10.449.731

TES Holdings Ltd, Bridgend, Wales, Großbritannien 40 107.746 22.711.601

Ullswater Subsea DIS, Oslo, Norwegen 40 846.177 12.034.757

West Supply III K/S, Haugesund, Norwegen 20 –303.728 3.725.534

IV. Assoziierte Unternehmen, keine at-Equity-Bewertung

Aviateur Capital Ltd, Dublin, Irland 20 – 4)

DVL Deutsche Verkehrs-Leasing GmbH, Eschborn 39 – 4)

West Supply III A/S, Haugesund, Norwegen 22 – 4)

1) Das Jahresergebnis wurde phasengleich an die DVB Bank SE ausgeschüttet.2) Es besteht ein Ergebnisabführungsvertrag mit der DVB Bank SE.3) Die Gesellschaft hat von den Offenlegungserleichterungen nach § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch gemacht.4) Auf die Angabe wurde wegen Unwesentlichkeit (IAS 8.8) verzichtet.5) Das Jahresergebnis ist im übergeordneten Teilkonzern berücksichtigt.6) Die Werte entsprechen dem Vorjahresausweis.

Page 217: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang 213

KON Z E RNL AGE BE RICH T KON Z E R N A B SC HL US S

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E

Im Juli 2010 hat Dalian Deepwater Developer darüber hinaus einen Beratungsvertrag mit einem internationalen technischen Projektunternehmer abgeschlossen. Er überwacht den Bau der „Dalian Deepwater“. Des Weiteren erfolgen derzeit verstärkt Marketingaktivitäten für das Schiff für den Zeitraum nach der Auslieferung des Schiffes. Zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung erwartete die DVB weder Verluste aus dieser Transaktion, noch dass Dalian Deepwater Developer nicht in der Lage sein wird, die vertraglichen Verpflichtungen zu erfüllen.

60 Durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten

Die durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten hat sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:

Die durchschnittliche Beschäftigtenzahl wird inklusive der Mit-arbeiter in der Elternzeit und der aushilfsweise Beschäftigten, jedoch ohne Auszubildende und Mitarbeiter in der Passivphase der Altersteilzeit ermittelt.

Wegen der Entkonsolidierung werden die Mitarbeiter der TES Holdings Ltd, Bridgend, Wales, Großbritannien, und ihren verbundenen Unternehmen nicht mehr in der durchschnittlichen Beschäftigungszahl berücksichtigt. Zur besseren Vergleichbarkeit wurden die Vorjahreswerte (insgesamt 651 Mitarbeiter) ent-sprechend bereinigt.

59 Finanzgarantien, Eventualverbindlichkeiten und andere Verpflichtungen

Die Angabe der Finanzgarantien erfolgt mit ihrem Nominalwert. Unter den anderen Verpflichtungen werden die künftigen Mindest-leasingzahlungen aus unkündbaren Mietverträgen (Operating-Leasing) ausgewiesen.

Im Juli 2010 hat die DVB der neu gegründeten Zweckgesellschaft Dalian Deepwater Developer Ltd, St. Helier, Jersey, Kanalinseln, 175 Mio USD zur Vorfinanzierung des Baus eines Bohrschiffs der 6. Generation „Dalian Deepwater“ zur Verfügung gestellt. Darauf folgten weitere 25 Mio USD im Dezember 2012. Aufgrund von SIC-12 wird die genannte Gesellschaft in den Konzernabschluss 2012 der DVB einbezogen.

Im Juli 2010 hat Dalian Deepwater Developer mit einer Schiffswerftgruppe einen Kaufvertrag über ein schlüsselfertiges Bohrschiff abgeschlossen. Die Schiffswerftgruppe baut dieses Bohrschiff der 6. Generation in ihrer Werft in Dalian, China. Das Schiffsollim2.oderfrühen3.Quartal2013geliefertwerden.InÜbereinstimmung mit dem Kaufvertrag hat Dalian Deepwater Developer im Juli 2010 eine Vorzahlung geleistet. Diese Anzahlung ist durch eine Rückzahlungsbürgschaft der Bank of China für den Fall besichert, dass das Bohrschiff nicht geliefert werden kann. Der Restbetrag, für den die DVB keine Finanzierung bereitgestellt hat, ist bei Lieferung des Schiffes fällig. Ein Rückgriffsanspruch auf die DVB für die Zahlung dieses Restbetrages besteht nicht.

Mitarbeiter 2012 2011 %

Weibliche Arbeitnehmer 214 207 3,4

Männliche Arbeitnehmer 346 331 4,5

Insgesamt 560 538 4,1

Mio € 2012 2011 %

Finanzgarantien

aus Bürgschaften 237,5 227,1 4,6

Eventualverpflichtungen aus

unwiderruflichen Kreditzusagen 1.313,1 1.888,8 –30,5

Andere Verpflichtungen 19,9 21,6 –7,9

davon bis in einem Jahr 5,0 5,0 0,0

davon länger als ein Jahr,

bis zu fünf Jahren 11,9 14,0 –15,0

davon länger als fünf Jahre 3,0 2,6 15,4

Insgesamt 1.570,5 2.137,5 –26,5

Page 218: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang214

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

61 Angaben über Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

61.1 Bezüge und Aktienbestand von Vorstand und Aufsichtsrat

Für Bezüge von Vorstand und Aufsichtsrat wurden 2012 folgende Beträge aufgewendet:

Folgendes zur Erläuterung der variablen Gehaltsbestandteile:

Im Geschäftsjahr 2012 erhielt der Vorstand variable Gehaltszah-lungen in Höhe von 635.199,00 €. Hierin waren Bonuszahlungen für die Geschäftsjahre 2010/2011 und eine Prämie aus dem DVB Long-Term Incentive Plan 2009 enthalten.

Der Bonus der Vorstandsmitglieder wird auf der Grundlage von Zielvereinbarungen ermittelt. Die Ziele werden zwischen dem Aufsichtsrat und dem jeweiligen Vorstandsmitglied für jedes Geschäftsjahr vereinbart und beziehen sich zum einen auf das Erreichen objektiver Kriterien für das relevante Geschäftsjahr (Finanzkennzahlen wie Economic Value Added und Konzern-ergebnis vor Steuern) und umfassen zum anderen die individuelle Leistung der einzelnen Vorstandsmitglieder. Die Höhe des Bonus ist abhängig vom messbaren Grad der Zielerreichung. Zahlungs-voraussetzung für den Bonus ist jeweils ein ungekündigtes Dienstverhältnis des betreffenden Vorstandsmitglieds zum Zah-lungszeitpunkt. Diese Bedingung entfällt jedoch, wenn das betreffende Vorstandsmitglied aus Altersgründen ausscheidet oder der Vorstandsvertrag nicht verlängert wird.

Für das Geschäftsjahr 2012 erfolgte die Zuteilung des Bonus in vier Tranchen: Ausbezahlt werden danach 50 % im Jahr 2013 und jeweils 16,66 % in den drei darauf folgenden Geschäftsjahren 2014 bis 2016. Die Zahlung dieser drei künftigen Tranchen setzt voraus, dass die Risikovorsorge im Kreditgeschäft im Jahr vor der Auszahlung unter einem bestimmten Schwellenwert liegt. Für alle vier Bonusteile gilt darüber hinaus, dass 50 % jeder Tranche einer ergänzenden einjährigen Haltefrist unterliegen, also nicht direkt ausgezahlt werden. Während dieser Haltefrist wird der Wert der zurückgehaltenen Tranche durch ein anteils-

basiertes Vergütungsinstrument ersetzt, das an die Wertentwick-lung der Bank gekoppelt ist. Dabei wird der Betrag der zurück-gehaltenen Tranche zunächst in fiktive DVB-Aktien gewandelt, sogenannte Phantom Shares. Die zur Auszahlung gelangende Tranche errechnet sich dann am Ende des folgenden Jahres aus der Multiplikation der zugeteilten, fiktiven Aktien mit dem Schlusskurs der DVB-Aktie, der am letzten Handelstag des jeweiligen Kalenderjahrs an der Frankfurter Wertpapierbörse ermittelt wurde – zuzüglich der unterjährig ausgeschütteten Dividende. Bei der Ermittlung des Bonuswerts entstehen also keine echten Aktien, sondern nur imaginäre Unternehmensanteile zu Berechnungszwecken.

61.2 Anteilsbasierte Vergütung

Bezogen auf die anteilsbasierte Vergütung sind im Berichtsjahr 0,6 Mio € als Rückstellung im laufenden Personalaufwand ein-geflossen.

In der Berichtsperiode wurden 18.171,19 Phantom Shares gewährt, deren Auszahlungsbetrag sich am Kurs der DVB-Aktie orientiert. Der beizulegende Zeitwert zum Zeitpunkt der Gewährung betrug 0,4 Mio € bezogen auf den Aktienkurs vom 31. Dezember 2011 in Höhe von 23,95 €. Auch zum aktuellen Stichtag lag der beizu-legende Zeitwert bei 0,4 Mio € und bezog sich auf den Aktienkurs vom 31. Dezember 2012 in Höhe von 24,26 €. Die gewährten Phantom Shares gelangen im Jahr 2013 in voller Höhe zur Aus-zahlung.

61.3 Pensionsverpflichtung gegenüber früheren Vorstandsmitgliedern

Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Vorstandsmit-gliedern und deren Hinterbliebenen beträgt die Defined Benefit Obligation 4,0 Mio € (2011: 3,5 Mio €).

Tsd € 2012 2011 %

Vorstand 2.155,8 2.853,5 –24,5

Aufsichtsrat 273,7 273,7 0,0

Frühere Vorstandsmitglieder

und ihre Hinterbliebenen 373,9 370,5 0,9

Insgesamt 2.803,4 3.497,7 –19,9

Eine detaillierte Darstellung der Bezüge der Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder erfolgt im Vergütungsbericht. Dieser ist Bestandteil des Konzernlageberichts (Seite 125 – 128) und des auf unserer Internetseite veröffentlichten Corporate Governance-Berichts 2012 (www.dvbbank.com > Investor Relations > Corporate Governance > Berichte).

Page 219: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang 215

KON Z E RNL AGE BE RICH T KON Z E R N A B SC HL US S

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E

Mio € 2012 2011 %

Forderungen an Kreditinstitute 0,9 15,9 –94,3

Forderungen an Kunden 1,0 1,0 0,0

Handelsaktiva 0,1 4,0 –97,5

Positive Marktwerte

aus derivativen

Sicherungsinstrumenten 133,2 69,6 91,4

Aktiva insgesamt 135,2 90,5 49,4

Verbindlichkeiten

gegenüber Kreditinstituten 2.778,3 3.441,1 –19,3

Verbindlichkeiten

gegenüber Kunden – 29,5 –

Verbriefte Verbindlichkeiten 9.647,0 9.436,1 2,2

Handelspassiva 9,2 19,2 –52,1

Negative Marktwerte

aus derivativen

Sicherungsinstrumenten 11,2 12,1 –7,4

Nachrangige Verbindlichkeiten 321,0 295,2 8,7

Passiva insgesamt 12.766,7 13.233,2 –3,5

Mio € 2012 2011 %

Forderungen

an Kreditinstitute 5.730,4 5.193,3 10,3

Tochterunternehmen 5.730,4 5.193,3 10,3

Forderungen an Kunden 850,4 787,7 8,0

Tochterunternehmen 840,0 715,9 17,3

Gemeinschaftsunternehmen 7,6 50,4 –84,9

Assoziierte Unternehmen 2,8 21,4 –86,9

Handelsaktiva 32,3 30,4 6,3

Tochterunternehmen 29,3 22,7 29,1

Gemeinschaftsunternehmen 3,0 3,2 –6,3

Assoziierte Unternehmen – 4,5 –

Positive Marktwerte

aus derivativen

Sicherungsinstrumenten – 0,4 –

Tochterunternehmen – 0,4 –

Aktiva insgesamt 6.613,1 6.011,8 10,0

Die folgende Tabelle zeigt die Geschäfte der DVB Bank SE mit ihren Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen:

61.4 Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen

Die DVB Bank SE erstellt als Mutterunternehmen einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen nach § 312 AktG, der nach § 313 AktG geprüft wird. Der Abhängigkeitsbericht erstreckt sich auf die Beziehungen der DVB Bank SE zur DZ BANK sowie die mit ihr verbundenen Unternehmen. Die Beziehungen zu den verbundenen Unternehmen werden zu marktüblichen Konditionen abgewickelt. Insofern wurde bezüglich des Abhängig-keitsberichts der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk erteilt.

Die DVB Bank SE tätigt eine Vielzahl von Bankgeschäften mit der DZ BANK. Diese umfassen kurzfristige Geldaufnahmen, Geldanlagen sowie Devisengeschäfte. Insbesondere im Refinan-zierungsgeschäft steht die DVB Bank SE in enger Geschäfts-verbindung zur DZ BANK AG und anderen verbundenen Unter-nehmen des DZ BANK Konzerns. Es werden auch Geschäfte mit Derivaten wie zum Beispiel Zinsoptionen, Zinsswaps oder Devisentermingeschäfte getätigt.

Die folgende Tabelle zeigt die Geschäfte mit der DZ BANK AG und anderen verbundenen Unternehmen des DZ BANK Konzerns:

Mio € 2012 2011 %

Verbindlichkeiten

gegenüber Kreditinstituten 151,2 152,9 –1,1

Tochterunternehmen 151,2 152,9 –1,1

Verbindlichkeiten

gegenüber Kunden 81,5 45,5 79,1

Tochterunternehmen 81,5 44,6 82,7

Gemeinschaftsunternehmen – 0,9 –

Handelspassiva 3,1 0,0 –

Tochterunternehmen 3,1 0,0 –

Passiva insgesamt 235,8 198,4 18,9

Page 220: Konzern-Geschäftsbericht 2012

Anhang216

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwen-denden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des DVB Bank Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des DVB Bank Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwick-lung des DVB Bank Konzerns beschrieben sind.

Frankfurt am Main, 6. März 2013DVB Bank SE

Der Vorstand

Wolfgang F. DrieseVorsitzender des Vorstands

Bertrand GrabowskiMitglied des Vorstands

Dagfinn Lunde Mitglied des Vorstands

62 Entsprechenserklärung nach § 161 AktG und Veröffentlichung nach § 10 WpPG

Vorstände und Aufsichtsräte börsennotierter Gesellschaften sind verpflichtet, jährlich eine Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex nach § 161 AktG abzugeben. Sie erklären darin, dass den Kodexempfehlungen entsprochen wurde und wird. Gleichzeitig nehmen sie Stellung zu den Ausnahmen.

Vorstand und Aufsichtsrat der DVB Bank SE haben die Entspre-chenserklärung gemäß § 161 AktG vom 7. Dezember 2012 im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht und den Wortlaut zeitgleich auf der unternehmenseigenen Webseite der Öffent-lichkeit dauerhaft zugänglich gemacht.

Zudem hat die DVB Bank SE am 8. März 2012 das Jährliche Dokument gemäß § 10 WpPG auf der unternehmenseigenen Internetseite veröffentlicht. Das Jährliche Dokument fasst alle aktionärsrelevanten Informationen, die die DVB aufgrund der im § 10 WpPG genannten Bestimmungen im Zeitraum 1. Januar bis 31. Dezember 2011 veröffentlicht oder dem Publikum zur Verfügung gestellt hat.

Alle Entsprechenserklärungen der DVB stehen zum Download unter der Internetadresse www.dvbbank.com >

Investor Relations > Corporate Governance > Entsprechenserklärungen bereit.

63 Abschluss der DVB Bank SE

Die DVB Bank SE ist als Mutterunternehmen zugleich Tochter-unternehmen der DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossen-schaftsbank, Frankfurt am Main.

Die DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank, Frankfurt am Main, hat zum 31. Dezember 2012 einen Konzern-abschluss und einen Konzernlagebericht aufgestellt, hinterlegt beim Amtsgericht Frankfurt am Main, in den die DVB Bank SE einbezogen wird.

Page 221: Konzern-Geschäftsbericht 2012

217

KON Z E RNL AGE BE RICH T

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

UN T E RNE HMEN F IN A N Z- UND A K T IENM ä RK T E KON Z E R N A B SC HL US S

Bestätigungsvermerk

Zu dem Konzernabschluss und dem Konzernlagebericht haben wir folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:

„Wir haben den von der DVB Bank SE, Frankfurt am Main, auf-gestellten Konzernabschluss – bestehend aus Gewinn- und Ver-lustrechnung, Gesamtergebnisrechnung, Bilanz, Eigenkapitalver-änderungsrechnung, Kapitalflussrechnung und Anhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2012 bis 31. Dezember 2012 geprüft. Die Aufstellung von Konzern-abschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durch-geführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer fest-gestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschluss-prüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichen-der Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungs-handlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungs-legungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzern-abschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamt-darstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewon-nenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vor-schriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzern-lagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.”

Eschborn/Frankfurt am Main, 6. März 2013Ernst & Young GmbHWirtschaftsprüfungsgesellschaft

LöskenWirtschaftsprüfer

StapelWirtschaftsprüfer

Page 222: Konzern-Geschäftsbericht 2012

DVB weltweit

Shipping Finance

Aviation Finance

Land Transport Finance

Singapur

Tokio

Piräus

Curaçao

EUROPAAMERIKA ASIEN / PAZIFIK

New York

Frankfurt am Main

Zürich

HamburgRotterdamLondon

Athen

BergenOslo

Weitere Informationen

218 DVB weltweit

220 Stichwortverzeichnis

222 Glossar

226 Abkürzungsverzeichnis

228 Impressum

Page 223: Konzern-Geschäftsbericht 2012

219

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Weitere Informationen

Sitz der Gesellschaft Frankfurt am MainDVB Bank SEPlatz der Republik 660325 Frankfurt am MainTel.: (0 69) 9750 40, Fax: (0 69) 9750 4444 Europa AthenDVB Bank SERepresentative Office Greece3, Moraitini Street & 1, Palea Leof. Posidonos, Bldg. K4Delta Paleo Faliro, 175 61 Athen, GriechenlandTel.: +30 210 4557 400, Fax: +30 210 4557 420

BergenDVB Bank SENordic Branch, Strandgaten 18, 5013 Bergen, NorwegenTel.: +47 5 5309 400, Fax: +47 5 5309 450

HamburgDVB Bank SEShipping Department, Ballindamm 6, 20095 HamburgTel.: (040) 3080 040, Fax: (040) 3080 0412

LondonDVB Bank SE London Branch, Park House, 6th Floor16–18 Finsbury Circus, London, EC2M 7EB, GroßbritannienTel.: +44 20 7256 4300, Fax: +44 20 7256 4450

OsloDVB Bank SENordic Branch, Haakon VII‘s gate 1, 0161 Oslo, NorwegenTel.: +47 2 3012 200, Fax: +47 2 3012 250

RotterdamDVB Bank SERotterdam Branch, Parklaan 2, 3016 BB Rotterdam, NiederlandeTel.: +31 10 2067 900, Fax: +31 10 4362 574

ZürichITF International Transport Finance Suisse AGWasserwerkstrasse 12, 8006 Zürich, SchweizTel.: +41 44 3656 100, Fax: +41 44 3656 200

Nord- und Südamerika CuraçaoDVB Bank America N.V.Zeelandia Office Park, Kaya W.F.G. Mensing 14Willemstad, CuraçaoTel.: +599 9 4318 700, Fax: +599 9 4652 366

New YorkDVB Transport (US) LLC Representative Office of DVB Bank SE609 Fifth Avenue, New York, NY 10017-1021, USATel.: +1 212 588 8864, Fax: +1 212 588 8936

DVB Capital Markets LLC 609 Fifth Avenue, New York, NY 10017-1021, USATel.: +1 212 858 2624, Fax: +1 212 588 0424 Asien SingapurDVB Group Merchant Bank (Asia) Ltd77 Robinson Road # 30-02, Singapur 068896Tel.: +65 6511 3433, Fax: +65 6511 0700

TokioDVB Transport Finance LtdTokyo Branch, The Imperial Hotel Tower, 14th Floor (A-2)1-1, Uchisaiwaicho 1-chome, Chiyoda-kuTokio 100-0011, JapanTel.: +81 3 3593 7700, Fax: +81 3 3593 7860 www.dvbbank.com E-Mail: [email protected]

Page 224: Konzern-Geschäftsbericht 2012

220

DVB Bank SE | Konzern-Geschäftsbericht 2012

Weitere Informationen

GGeschäft Geschäftsverteilung 11 Neugeschäft 51, 69, 85, 124, 157Gewinn Konzerngewinn 118, 161, 163, 197 Gewinnrücklagen 118, 161, 163, 164, 197, 198 Gewinnverwendung 118, 160, 161Grundkapital 158, 163, 197 HHauptversammlung 18, 21, 38, 39, 126, 131 IInvestment Management 41, 101 – 107, 122 – 124, 114 – 116, 146 – 147, 166ITF International Transport Finance 42, 108 – 109, 114 – 116, Suisse AG (ITF Suisse) 122 – 124, 146 – 147 KKapital Ergänzungskapital 119, 205 Grundkapital 158, 163, 197 Kernkapital 119, 205Kapitalquoten Gesamtkapitalquote 119 Kernkapitalquote 119Konzernergebnis 117 – 118, 121, 160, 161 (vor IAS 39 und Steuern, vor und nach Steuern) Konzerngewinn 118, 161, 163, 197Kreditvolumen 122, 137 – 142Kundenkreditvolumen 122 – 124 LLand Transport Finance 6 – 7, 41, 42, 78 – 93, 114 – 116, 122 – 124, 141, 143 – 147, 166

Stichwortverzeichnis

AAktie 36 – 37, 112Aufsichtsrat 12 – 17, 19 – 20, 126, 128Aufwendungen Personalaufwendungen 117, 166, 183 Provisionsaufwendungen 116, 161, 183 Sachaufwendungen 117, 166, 183 Verwaltungsaufwendungen 117, 161, 166, 183 Zinsaufwendungen 113, 161, 182Aviation Finance 4 – 5, 41, 42, 60 – 77, 114 – 116, 122 – 124, 141, 143 – 147, 166Aviation Investment Management (AIM) 41, 66, 101, 105 – 107 CChancen 153 – 154Corporate Governance 16, 18 – 25Cost-Income-Ratio (CIR) 121, 124, 166 DDividende 37, 118, 131, 160 EEigenkapital 163, 164, 197 – 198, 205Eigenmittel nach KWG 119, 205Entsprechenserklärung 39, 216Ergebnis aus at Equity bewerteten Unternehmen 116, 161, 166, 183 aus Finanzinstrumenten gemäß IAS 39 118, 161, 166, 184 – 185 je Aktie 37, 161 Konzernergebnis 117 – 118, 160, 161, 162, 166 Sonstiges betriebliches Ergebnis 116, 161, 166, 184Erträge Provisionserträge 116, 161, 183 Zinserträge 113, 161, 182

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MMitarbeiter 26 – 33, 117, 129 – 130 NNachhaltigkeit 26 – 33, 43 OOffshore Finance 131 PPortfolioentwicklung 122 – 124Produkte Advisory Services 41, 50, 67, 74 – 75, 84 Asset Management 41, 49, 67 – 68 Asset & Market Research 42, 51, 68, 85 Loan Participations 42, 108 – 109 Private Equity Sourcing and Investments 41, 101 – 107 Public Debt and Equity 42, 50 Risk Distribution 42, 96 – 100 Structured Asset Financing 41, 50, 51 – 56, 67, 69 – 74, 84, 86 – 90Provisionsaufwendungen 116, 161, 183Provisionsertrag 116, 161, 183Provisionsüberschuss 113, 116, 161, 166, 183 RRating 35, 112Refinanzierung 35, 120 – 121, 151 – 152, 157Return on Equity (ROE) 121, 124, 166Risiken 132, 136 – 152, 154Risikomanagement 24, 56, 74, 90, 132 – 134Risikovorsorge 114 – 116, 146 – 148, 157, 161, 163, 166, 182, 190, 203

SSegmentberichterstattung 166, 187 – 188Shipping & Intermodal 41, 101, 102 – 104 Investment Management (SIIM)Shipping Finance 2 – 3, 41, 42, 44 – 59, 114 – 116, 122 – 124, 140, 143 – 147, 166SWOT-Analyse 154 UÜberschuss Provisionsüberschuss 116, 161, 166, 183 Zinsüberschuss 113, 161, 166, 182 VVergütung 14 – 15, 21, 32 – 33, 125 – 128, 214Verwaltungsaufwendungen 117, 161, 166, 183Vorstand 8 – 11, 12 – 15, 18 – 19, 126 – 128, 197 ZZinsaufwendungen 113, 161, 182Zinserträge 113, 161, 182Zinsmarge 113, 124, 157Zinsüberschuss 113, 161, 166, 182 (vor und nach Risikovorsorge)

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Asset & Market Research Produktbezeichnung für die Erstellung eingehender Analysen über Transportmittel und Verkehrsmärkte. Das Asset & Market Research stellt die Grundlage für die Tätigkeit der DVB-Geschäftsbereiche. Baltic Exchange Dry Index (BDI) Der Preisindex zeigt die Kosten für die Verschiffung von Rohstoffen an. Er gilt als Frühindikator für die Entwicklung der Weltwirtschaft. Aufwärtsbewegungen des BDI deuten auf einen Anstieg des globalen Handels, während Abwärtsbewegungen einen Rückgang des globalen Handels implizieren. Basel II Regelwerk, in dem der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht 2004 international gültige Standards für die risikogerechte Eigen-mittelausstattung von Kreditinstituten und Finanzdienstleistern definiert hat. Es ersetzt die Eigenkapitalvorschriften von Basel I. Bookbuilding Art der Syndizierung, bei der die arrangierende Bank das Liquiditäts- und Platzierungsrisiko eines Kredits nicht übernimmt Cashflow Zufluss und Abfluss liquider Mittel in einer Rechnungsperiode Club Deal Durch eine Gruppe von Banken (meist von drei bis zu 20 oder 30 Instituten) festübernommene Transaktion. Hierbei ist nicht beabsichtigt, das Engagement über eine anschließende Syndizie-rung zu verringern. Corporate Governance (Kodex) Der Deutsche Corporate Governance Kodex umfasst Regeln für eine effiziente, transparente und an langfristiger Wertsteigerung ausgerichtete Unternehmensleitung und -kontrolle. Vor dem Hintergrund nationaler und internationaler Entwicklungen wird der Kodex mindestens einmal jährlich durch die Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex überprüft und bei Bedarf angepasst. Cost-Income-Ratio (CIR) Kennzahl zur Kosteneffizienz eines Unternehmens, die die betrieblichen Aufwendungen ins Verhältnis zu den betrieblichen Erträgen setzt

Glossar

Adressenausfallrisiko Potenzielle Vermögensminderungen, die durch den unerwarteten Ausfall oder die unerwartete Bonitätsverschlechterung unserer Geschäftspartner entstehen. Es umfasst Kredit-, Emittenten-, Kontrahenten- und Länderrisiken und ist aufgrund ihrer geschäfts-politischen Ausrichtung das größte Einzelrisiko der DVB. Advanced (Internal Ratings Based) Approach Methode der Bestimmung des Adressenausfallrisikos eines Kreditnehmers. Anstatt wie beim Standardansatz auf externe Ratings zurückzugreifen, kann eine Bank das Risiko mithilfe eines eigenen Rating-Systems selbst bewerten, sofern dieses die Anforderungen der Bankenaufsicht an interne Rating-Systeme erfüllt (siehe auch „Internal Rating Model“). Advisory Services Produktbezeichnung für Beratungsleistungen in den Bereichen Shipping Finance, Aviation Finance und Land Transport Finance, die sowohl die Beratung bei Unternehmensübernahmen und -verkäufen, bei kapital- und finanzstrategischen Entscheidungen als auch bei Kreditumstrukturierungen und Übernahmefinanzierungen umfassen Agent Eine (natürliche oder juristische) Person, die im Auftrag eines Dritten (des Auftraggebers) tätig wird. Bei einem syndizierten Kredit wird der Agent im Auftrag aller Kreditgeber tätig; er ist für die Verwal-tung des Kredits verantwortlich und fungiert als zentrale Zahlstelle. Ankerziehschlepper (AHTS) Anchor Handling Tug and Supply Vessel: Schiff für den Offshore-Einsatz, hauptsächlich zur Unterstützung von Bohrinseln, während diese an ihren Zielort geschleppt und dort verankert werden Arranger Ein Kredit- bzw. Finanzinstitut, das für die Anbahnung und Syndizierung einer Transaktion verantwortlich ist. Der Arranger ist immer federführend und oftmals gleichzeitig als Agent tätig. Asset Zu finanzierendes Transportmittel

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DZ BANK Die DZ BANK Gruppe ist Teil der genossenschaftlichen Finanz-Gruppe, die rund 1.100 Volksbanken und Raiffeisenbanken umfasst. Innerhalb dieser Gruppe fungiert die DZ BANK als Zentralinstitut für die Genossenschaftsbanken und als Geschäftsbank. Exportkreditagentur (ECA) Versicherungsähnlich organisierte Agentur, die – meist auf gesetzlicher Grundlage – konkrete Exportgeschäfte versichert und Darlehen gewährt Final Take Eigenbehalt; das einer Bank zugeteilte Engagement. Bei Über-zeichnung kann der Final Take niedriger sein als die von der jeweiligen Bank angebotene Zusage. Frachtflugzeuge Für den Transport von Luftfracht speziell gebaute Maschinen oder entsprechend umgerüstete Passagierflugzeuge. Typische Fracht-flugzeuge sind die Boeing 777-200LRF für Langstrecken sowie die 737-300SF für Kurzstrecken. Geschäftsrisiko Risiko eines Verlustes aus Ergebnisschwankungen, die sich bei gegebener Geschäftsstrategie ergeben können und die auf eine Veränderung von extern gegebenen Rahmenbedingungen zurück-zuführen sind (zum Beispiel Wirtschafts- und Produktumfeld, Kundenverhalten, Wettbewerbssituation) Geschäftsvolumen Betriebswirtschaftliche Kennzahl, welche die Leistungsfähigkeit eines Unternehmens misst. Bei Banken und Kreditinstituten umfasst sie die Bilanzsumme und die Eventualverbindlichkeiten aus unwiderruflichen Kreditzusagen. Halbtaucherbohrinsel Offshore-Bohrplattform mit einem Bohrgestell, das für eine höhere Stabilität teilweise unter Wasser liegt Internal Rating Model (IRM) Statistisch-mathematisches Modell, mit dessen Hilfe die Ausfall-wahrscheinlichkeit eines Kunden und der erwartete Verlust bei Ausfall für den unbesicherten Teil eines Kredits und die erwartete Höhe der Forderung zum Zeitpunkt des Ausfalls geschätzt werden

International Financial Reporting Standards (IFRS)/ International Accounting Standards (IAS) Internationale Rechnungslegungstandards, die vom International Accounting Standards Board (IASB) herausgegeben werden. Ziel der Standards ist, Investoren entscheidungsrelevante Informationen über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage eines Unternehmens zu vermitteln. Zudem fördern sie die Transparenz und internationale Vergleichbarkeit von Jahresabschlüssen. Kundenkreditvolumen (nominal) Messgröße, die sich aus Kundenforderungen, Garantien und Bürgschaften, unwiderruflichen Kreditzusagen sowie aus Derivaten zusammensetzt. Sie wird durch eine den aufsichtsrechtlichen Bestimmungen entsprechende Konsolidierung ermittelt. Länderrisiko Wahrscheinlichkeit, aufgrund von sozio-politischen und/oder gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen oder Ereignissen einen Kredit- bzw. Zahlungsausfall in einem Land zu erleiden. Es umfasst sowohl die traditionellen KTZM-Risiken (Konvertierungsrisiken, Transferrisiken, Zahlungsverbot oder Moratorium) als auch das politische und wirtschaftspolitische Risiko. In der DVB wird das Länderrisiko auf Basis der wirtschaftlichen Kreditnehmereinheiten ermittelt. Lead Arranger Auch als „Mandated Lead Arranger and Bookrunner“ bezeichnet – eine mit der Anbahnung, Syndizierung und Durchführung einer Transaktion beauftragte Bank. Das Mandat kann die Übernahme der Transaktion beinhalten. Lending Policies Kreditvergaberichtlinien der DVB Liquiditätsrisiko Möglichkeit, den gegenwärtigen und künftigen Zahlungsverpflich-tungen nicht zeitgerecht bzw. nicht in erforderlichem Umfang nachkommen zu können Loan Participations Beschreibt die Tätigkeit der Tochtergesellschaft ITF International Transport Finance Suisse AG, welche sich an vorrangig besicherten Konsortialkrediten im internationalen Bankenmarkt beteiligt

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Operating Lease Form des Leasings, bei dem die wesentlichen Chancen und Risiken aus dem Leasinggegenstand beim Leasinggeber verbleiben Operationelles Risiko (OpRisk) Die DVB verwendet eine der Solvabilitätsverordnung konforme Definition des operationellen Risikos. Danach umfasst ein solches Risiko die Gefahr von Verlusten, die infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren und Systemen, infolge menschlichen Verhaltens oder infolge externer Ereignisse eintreten. Passagierkilometer Maßeinheit für die Transportleistung, die ein Verkehrsunternehmen für Passagiere erbringt Political Risk Insurance Versicherungspolice(n) zur Absicherung politischer Risiken Private Equity Sourcing and Investments Produktbezeichnung für die Auflage von Investment Management-Fonds, über die die DVB ihren Kunden Eigenkapitalprodukte zur Finanzierung von Investitionsprojekten anbietet Regionalflugzeuge Kleinere Maschinen mit 50–110 Sitzplätzen, die auf kürzeren Strecken mit weniger starker Nachfrage oder für Tagesrandflüge eingesetzt werden. Typische Regionalflugzeuge sind Bombardier CRJ200 und Embraer E170. Return on Equity (ROE) Die Eigenkapitalrendite gibt die Verzinsung des vom Eigentümer (Aktionär) eingesetzten Kapitals in einer Rechnungsperiode an. Sie errechnet sich aus dem Verhältnis des Konzernergebnisses vor Steuern zum gewichteten Kapital. Risk Distribution Syndizierung von Teilen großer Kreditvolumina am internatio nalen Bankenmarkt, die der Liquiditätsbeschaffung und dem Risiko-transfer dient

Loan-to-Value-Ratio (LTV) QuotientausdemDarlehensbetragunddemVerkehrs-oderMarkt-wert eines Objektes, der in Prozent angegeben wird. Je niedriger derQuotient,destogeringeristdasVerlustrisikofürdenKredit-geber, das nach einem potenziellen Ausfall des Kreditnehmers durch die Verwertung des Sicherungsgegenstands entsteht. MaRisk Abkürzung für Mindestanforderungen an das Risikomanagement, ein von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht erarbeitetes Regelwerk mit Vorgaben für das Risikomanagement deutscher Finanzinstitute Marktpreisrisiko Potenzieller Verlust, der durch die Veränderung von Preisen für Aktien-, Devisen- und Zinsprodukte (inklusive der dazugehörigen Derivate) an den Finanzmärkten für die Positionen der Bank ent-stehen kann Medium-Term Notes (MTN) Börsennotierte, mittelfristige Schuldverschreibungen Narrowbody-/Single-Aisle-Flugzeuge Kurz- bis Mittelstreckenflugzeuge mit 130–200 Sitzplätzen, die auf Routen wie zum Beispiel Frankfurt–Amsterdam eingesetzt werden. An den Flottengrößen gemessen ist dies die populärste Kategorie. Typische Narrowbody-Flugzeuge sind der Airbus A320 und die Boeing 737. OASIS Object Finance Administration and Security Information System: betriebsintern entwickelte Datenbankanwendung für die Analyse und Steuerung der Kreditportfolien Offshore Bezeichnet meist die Erdölförderung mithilfe von im Meer stehen-den Bohrplattformen. Seit dem Jahresbeginn 2013 ist Offshore außerdem ein weiterer Geschäftsbereich der DVB.

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Sale-and-Lease-Back Sonderform des Leasings, bei der ein Vermögenswert, zum Beispiel ein Verkehrsmittel, erst verkauft und anschließend zur weiteren Nutzung zurückgemietet wird Schiffspfandbrief Anleihen nach deutschem Recht, denen langfristige, durch Schiffs-hypotheken besicherte Kreditengagements zugrunde liegen Stresstest Mithilfe von Stresstests ermitteln Banken potenzielle verlust-bringende Auswirkungen von krisenhaften Entwicklungen, um rechtzeitig geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Structured Asset Financing Produktbezeichnung für die klassische objektbesicherte Kredit-finanzierung sowie maßgeschneiderte, strukturierte und steuer-optimierte Lösungen zu komplexen Finanzierungs-projekten in den Bereichen Shipping Finance, Aviation Finance und Land Transport Finance Tonnenkilometer Der Transport einer Tonne von Gütern über eine Distanz von einem Kilometer. Transport Finance Oberbegriff für die DVB-Geschäftsbereiche Shipping Finance, Aviation Finance und Land Transport Finance

Underwriter Kreditgeber, der sich vor Ziehung eines Kredits verpflichtet, einen Teil der Gesamtfazilität zu übernehmen, um einen Teil des über-nommenen Engagements im Rahmen der Syndizierung an eine oder mehrere Drittbank(en) weiter zu platzieren Value-at-Risk (VaR) Messgröße, die den maximalen Verlust angibt, der innerhalb eines gegebenen Zeitfensters und mit einer gegebenen Wahrscheinlich-keit (Sicherheits- oder Konfidenzniveau) eintreten kann Wertsicherungsklausel Bestandteil von Kreditverträgen. Fällt ein Sicherheitenwert unter einen bestimmten Anteil der Kreditsumme, wird der vertraglich vereinbarte maximale Kreditauslauf überschritten. In solchen Fällen kann die Bank den Kreditnehmer auffordern, einen Teil der Kreditsumme vorzeitig zurückzuzahlen oder zusätzliche Sicherheiten zu stellen. Widebody-/Twin-Aisle-Flugzeuge Größere Maschinen mit 250–450 Sitzplätzen, die oft auf längeren Strecken wie zum Beispiel Frankfurt – Hongkong eingesetzt werden. Typische Widebody-Flugzeuge sind der Airbus A330, die Boeing 747 und die neue Boeing B787 sowie der Airbus A380.

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Abkürzungsverzeichnis

AAM Aviation Asset Management AFC Aviation Financial Consultancy AfS-Finanzinstrumente Available for Sale (zu Handelszwecken gehaltene) Finanzinstrumente AIM Aviation Investment Management AktG Aktiengesetz ATA American Trucking Associations bp Basispunkte DAX Deutscher Aktienindex DCF Discounted Cashflow dwt Dead Weight Tonnes (Maß für die Tragfähigkeit eines Schiffs) DZ BANK DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank, Frankfurt am Main

EBITDA Earnings Before Interests, Taxes, Depreciation and Amortisation (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte) EEDI Energie-Effizienz-Design-Index ESM Europäischen Stabilitätsmechanismus EZB Europäische Zentralbank FPSO Floating Production Storage and Offloading FPU Floating Production Unit FSO Floating Production Solutions FTK Frachttonnenkilometer HGB Handelsgesetzbuch IATA International Air Transport Association InstitutsVergV Verordnung über die aufsichtsrechtlichen Anforderungen an Vergütungssysteme von Instituten JOL Japanese Operating Lease (Operating-Leasing-Verhältnis nach japanischen Recht)

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SE Societas Europaea (Europäische Aktiengesellschaft) SIC Standing Interpretations Committee SIIM Shipping & Intermodal Investment Management SolvV Solvabilitätsverordnung TEU Twenty Foot Equivalent Unit (Beladungsmaß für Containerschiffe) UIC International Union of Railways (Internationaler Eisenbahn-verband) VaR Value at Risk VLCC Very Large Crude Carrier (Öltanker ab 200.000 dwt) WKN Wertpapierkennnummer WpPG Wertpapierprospektgesetz

KWG Kreditwesengesetz LNG Liquefied Natural Gas (flüssiges Erdgas) LPG Liquefied Petroleum Gas (Flüssiggas) M&A Mergers & Acquisitions (Fusionen und Übernahmen) OMT Outright Monetary Transactions (Anleiheaufkaufprogramm der Europäischen Zentralbank) pp Prozentpunkte PSV Platform Supply Vessel (ein für den Transport von Gütern und Personen zu Bohrinseln bestimmtes Versorgungsschiff) RAM Restructuring Asset Management RPK Verkaufte Sitzplatzkilometer

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FotosVorstand der DVB Bank SE (Seite 8 – 9) undAufsichtsrat der DVB Bank SE (Seite 13):René Spalek, Offenbach

Wichtige Veranstaltungen und Ereignisse (vordere Umschlaginnenseite): DVB Bank SE

Mitarbeiter und Nachhaltigkeit (Seite 26 – 27, von links nach rechts):Mingli Zhu, Petro Zyuber, Brigitte Ploeg, Tomasz Pietraszkiewicz,Susan Groenfelt, Ottavio Garofalo; alle sind Mitarbeiter der DVB Bank SE, Rotterdam, NiederlandeFotos von Linda Slingerland, DVB Bank SE, Rotterdam, Niederlande

Shipping FinanceTitel, Seite 2 und 44 – 45Linda Slingerland, DVB Bank SE, Rotterdam, NiederlandeWichtigste Transaktion im Shipping Finance 2012 (Seite 55):Vega Offshore Management AS, Oslo, Norwegen

Aviation FinanceTitel, Seiten 4 und 60 – 61: Bert van Leeuwen, DVB Bank SE, Rotterdam, Niederlande Wichtigste Transaktion im Aviation Finance 2012 (Seite 73): LOT Polish Airlines, Warschau, Polen

Land Transport FinanceTitel, Seite 6 und 78 – 79: Wouter Radstake, DVB Bank SE, Frankfurt am Main Wichtigste Transaktion im Land Transport Finance 2012 (Seite 89):Trac Intermodal, Princeton, New Jersey, USA

DVB Bank SEPlatz der Republik 660325 Frankfurt am Main

Investor RelationsElisabeth WinterSenior Vice PresidentTelefon (0 69) 9750 4329

Sabine SchliebenVice PresidentTelefon: (0 69) 9750 4449

Gestalterische Konzeption und RealisationGolinHarris B&L GmbH, Frankfurt am Main

Der Geschäftsbericht 2012 wird in deutscher und englischer Sprache veröffentlicht. Er kann als PDF auf unserer Internetseite www.dvbbank.com und als HTML-Bericht über www.dvbbank-geschaeftsbericht.com abgerufen werden.

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