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Lehrstuhl Wissenschaftsjournalismus Julia Serong & Holger Wormer Lehrstuhl Wissenschaftsjournalismus Institut für Journalistik „Qualitätskriterien für gute Wissenschaftskommunik ation“ Gefördert von:

"Qualitätskriterien für gute Wissenschaftskommunikation"

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Vortrag von Prof. Holger Wormer und Julia Serong M.A. im Rahmen des Workshops Wissenschaftskommunikation der VolkswagenStiftung am 30.6./1.7.2014 in Hannover #wowk14

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Page 1: "Qualitätskriterien für gute Wissenschaftskommunikation"

Lehrstuhl Wissenschaftsjournalismus

Julia Serong & Holger Wormer Lehrstuhl Wissenschaftsjournalismus Institut für Journalistik

„Qualitätskriterien für gute Wissenschaftskommunikation“

Gefördert von:

Page 2: "Qualitätskriterien für gute Wissenschaftskommunikation"

Lehrstuhl Wissenschaftsjournalismus

Warum die Debatte nötig ist:Einzelfälle oder Teil des Status Quo?

Welche Qualitätskriterien für gute Wissenschaftskommunikation gibt es?

(Wissenschafts-)journalistische Qualitätskriterien als Ausgangspunkt: das Beispiel medien-doktor.de

Systematische Untersuchung der Übertragbarkeit und Weiterentwicklung: Projekt INKA

(Provokante?) Thesen zur Wissenschaftskommunikation

Qualität der

Wissenschaftskommunikation?Übersicht

Page 3: "Qualitätskriterien für gute Wissenschaftskommunikation"

Lehrstuhl Wissenschaftsjournalismus

Warum die Debatte nötig ist:Einzelfälle oder Teil des Status Quo?

Welche Qualitätskriterien für gute Wissenschaftskommunikation gibt es?

(Wissenschafts-)journalistische Qualitätskriterien als Ausgangspunkt: das Beispiel medien-doktor.de

Systematische Untersuchung der Übertragbarkeit und Weiterentwicklung: Projekt INKA

(Provokante?) Thesen zur Wissenschaftskommunikation

Übersicht

Page 4: "Qualitätskriterien für gute Wissenschaftskommunikation"

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Ein Stück Wissenschafts-PR Made in Germany

Page 5: "Qualitätskriterien für gute Wissenschaftskommunikation"

Lehrstuhl Wissenschaftsjournalismus

(…) Frau M. verbringt etwa 15 Stunden pro Woche im Krankenhaus – sie ist Dialysepatientin. (…) Die Dialyse muss die Blutwäsche künstlich übernehmen. Durch die Therapie ist Frau M. in ihrer Lebensqualität stark beeinträchtigt. Dreimal pro Woche fährt sie in die

Klinik. Ein mehrtägiger Urlaub ist nur mit großem Aufwand möglich. So wie ihr geht es vielen: Über sechs Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer chronischen Nierenerkrankung. (…)

Doch chronisch kranke Nierenpatienten dürfen hoffen: Forscher (…) haben einen effektiven, gut verträglichen Wirkstoff entwickelt. Er basiert auf (…) Tonmineralen, die vor 60 Millionen Jahren (…) entstanden sind. (…)

In Labortests und Versuchen mit Zellkulturen konnten die Kooperationspartner (…) die gute Verträglichkeit des Tonminerals nachweisen. (…) Zudem vermuten die Forscher, dass sich auch entzündliche Darmerkrankungen mit dem veredelten Naturrohstoff behandeln lassen. (…)Die Forscher und die FIM Biotech GmbH haben den Wirkstoff und das Veredelungsverfahren zum Patent angemeldet. (…) Die Wissenschaftler gehen davon aus, mit den klinischen Studien im Frühjahr 2014 beginnen zu können.

(vgl. Wormer/Weingart, Die ZEIT, 18.6.2014 und ausführliche Bewertung unter:www.medien-doktor.de/pr-watch/2014/01/tonminerale-helfen-chronisch-nierenkranken/ )

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Fast ein Fall für den Presserat, Bereich Medizin(künftig auch mit Bereich Wissenschaft?)

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Nur ein Einzelfall? Ein Blick in die Literatur

„Higher quality press releases (…) were associated with higher quality reporting (…) Our data suggest that poor quality press releases were worse than no press release (…): fundamental information was less likely to be reported in newspaper stories when it was missing from the press release than where no press release was issued at all...“ (Schwartz/Woloshin, BMJ 2012)

„I have a horrible feeling that if we took the worst newspaper headlines and traced back their origins – we may find the press release was to blame in far more cases than any of us would care to admit.“ (Fiona Fox, Sc. Media Centre, UK)

Yavchitz et al. 2012

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Zwischenfazit: Die Rahmenbedingungen für Forschung begünstigen übertriebenes „Verkaufen“ –

bereits in Wissenschaft & Wissenschaftskommunikation

Caulfield & Condit (2012): “Science and the Sources of Hype”, Public Health Genomics, S. 210

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Warum die Debatte nötig ist:Einzelfälle oder Teil des Status Quo?

Welche Qualitätskriterien für gute Wissenschaftskommunikation gibt es?

(Wissenschafts-)journalistische Qualitätskriterien als Ausgangspunkt: das Beispiel medien-doktor.de

Systematische Untersuchung der Übertragbarkeit und Weiterentwicklung: Projekt INKA

(Provokante?) Thesen zur Wissenschaftskommunikation

Übersicht

Page 10: "Qualitätskriterien für gute Wissenschaftskommunikation"

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Gute Kommunikation alleinbedeutet noch lange keine guten Inhalte.Denn: Auch bloße Werbefilme kommunizieren gut.

Gute Wissenschaft alleinbedeutet noch keine Zuhörer (Leser etc.).Denn: Was nützt die schönste Kirche,wenn keiner hineingeht?(frei nach Henri Nannen)

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Was ist das primäre Vorbild für (gute)Wissenschaftskommunikation / -PR ?

Ehem. Helmholtz-Sprecher Thomas Gazlig beim 4. Forum Wissenschaftskommunikation

http://wissenschaftkommuniziert.wordpress.com/2011/12/

Dr. Christina Beck, bei der Max-Planck-Gesellschaft Referatsleiterin, stellv. Pressesprecherin und Leiterin Wissenschaftskommunikation auf einem Podiums zum Abschlussder Initiative Wissenschafts-journalismus 2011

„Es ist das gleiche Spiel, es folgt den gleichen

Regeln.”

Unternehmenskommunikation?„Wir machen

Wissenschaftsjournalismus.“

Wissenschaftsjournalismus?

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Wahrhaftigkeit

(…) „PR- und Kommunikationsfachleute täuschen keine Relevanz durch Missbrauch etablierter und klar definierter Kommunikationsinstrumente vor. (…)

PR- und Kommunikationsfachleute sind der Wahrhaftigkeit verpflichtet, verbreiten wissentlich keine falschen oder irreführenden Informationen oder ungeprüfte Gerüchte.“ (…)

Die (allgemeine) PR-Branche zu Qualitätsmaßstäben

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Standards der Wissenschafts-PR? (Bsp. Pressemitteilung) Schriftliche Anfrage an Pressestellen im Rahmen einer Abschlussarbeit (Lucas

Gries) an der TU Dortmund über den idw-Expertenmakler und den Bundesverband Hochschulkommunikation

Erstes Zwischenfazit: o geringe Antwortbereitschafto Qualitätsstandards sehr selten schriftlich festgehalten o meist nicht-schriftliche Alternativen zur Qualitätssicherung, z.B.

Vier-Augen-Prinzip, Berufserfahrung, Medien-Doktor, …

„Für mich wäre es aber SEHR interessant, derartige Qualitätsstandards

kennenzulernen. Falls Sie so etwas bekommen - lassen Sie mich da einen Blick drauf werfen? Das wäre genial!“

„(...) wir haben diese Qualitätsstandardsnicht. Wobei es klar ist, alles was über

meinen Schreibtisch läuft und freigegebenwird, muss gewissen journalistischen und

professionellen Anforderungengenügen (…)“

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Kriterien für Auszeichnungen als potenzielle Qualitätsstandards (Beispiel idw-Preis für Pressemitteilungen)

„Ausgezeichnet werden Pressemit-teilungen von hoher handwerklicher Professionalität (Qualität)…“

Explizit genannte Kriterien:

- überragender Nachrichtenwert

- wissenschaftliche Bedeutung

- Relevanz und Originalität

- Verständlichkeit (Struktur/Anschaulichkeit)

http://idw-online.de/de/idwaward

Aus der Jury-Begründung für eine PM 2012:

„Der Text ist klar, gut strukturiert und verständlich geschrieben und überdies sehr einprägsam bebildert. Das Thema ist ganz dazu angetan, Journalisten wie Leser zu faszinieren und hat einen überaus hohen Nachrichtenwert…“.

http://idw-online.de/pages/de/news417520

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“Several of the bloggers interviewed described an element of self-restraint in the way they publish as a direct consequence of (…) guidelines

or a perceived duty to avoid negative publicity.” (Thorsen 2009)

Wichtige Randbedingung für Qualität:Wie unabhängig können/dürfen Wissenschaftler (aber auch

Mitarbeiter von Pressestellen o.ä.) kommunizieren?

Beispiel Wissenschaftlerblogs:

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“No standard format to evaluate press releases exists.”

„Und was ist nun z.B. eine ‚gute Pressemitteilung‘“?

Mangel an überzeugenden Instrumenten zur Evaluation der Wissenschafts-PR (abgesehen z.B. von Resonanzanalysen)

Übliche PR-Evaluation ≠ Sicherung publizistischer Qualität

Unser Ansatz:PR-Qualität im Kontext der Qualität von Wissenschaft und Journalismus (also weder „Anti-PUSH“ noch „Anti-Kohring“)

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Warum die Debatte nötig ist:Einzelfälle oder Teil des Status Quo?

Welche Qualitätskriterien für gute Wissenschaftskommunikation gibt es?

(Wissenschafts-)journalistische Qualitätskriterien als Ausgangspunkt: das Beispiel medien-doktor.de

Systematische Untersuchung der Übertragbarkeit und Weiterentwicklung: Projekt INKA

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=> Unser erstes Experimentierfeld seit Mai 2013:

(als Medien-Doktor-Teilprojekt)

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„Was ist Qualität im Journalismus?“Oft Konsens in Redaktionen & unzählige (!) Studien• z.B. Ruß-Mohl (1992; 2005), McQuail (1992), Schatz & Schulz (1992), Bucher

& Altmeppen (2003), Kohring (2005), Blöbaum & Görke (2006), …

• „Integratives Konzept“, ausgehend von drei übergeordneten Perspektiven:

funktional-systemorientierte Perspektivepublikumsbezogen-handlungsorientierte Perspektivenormativ-demokratietheoretische Perspektive (vgl. Arnold 2008)

• (weitgehender) Konsens: Qualität ist standpunktabhängiges, multidimensionales Konstrukt (u.a. Weischenberg 2006)

• verbreitet akzeptierte Einzelkriterien, u.a. aus Befragungen von Journalisten - vgl. z.B. Qualitätsdimensionen nach Weber/Rager (1994): Aktualität, Richtigkeit, Relevanz, Vermittlung ,(Ethik)

• Speziell für Medizinjournalismus: Oxman, Moynihan, Wilson, Schwitzer…

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Die Qualitätskriterien des Medien-Doktor (Medizin): Synthese aus…

• Wissenschaftlichen Qualitätskriterien

• Journalistischen Qualitätskriterien

• dabei: Publikumsorientierung durch Selektion, Kontextualisierung, Verständlichkeit & gute Vermittlungsstrategien (z.B. Dramaturgie, Visualisierung)

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Das INKA-Projekt:Veränderung der Informationsqualität in der Kommunikationskaskade von Fachpublikation bis zur Rezeption der Medizinberichterstattung durch Ärzte & Laien

Teilprojekt Dortmund: „Veränderung der Informationsqualität medizinisch-wissenschaftlichen Wissens auf dem Transferweg zwischen Fachpublikation und Massenmedien“

(seit Ende 2013 am Lehrstuhl Wissenschaftsjournalismus zusammen

mit dem Dt. Cochrane Zentrum Freiburg)

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Lehrstuhl Wissenschaftsjournalismus

Forschungsleitende Fragen (Auswahl)1) Welchen Einfluss auf die Informationsqualität haben die

Kommunikationsstufen beim Transfer wissenschaftlich generierter

Informationen von der Fachpublikation über Pressemitteilungen in die

Medien? Wie gut ist die Informationsqualität von Studien-Abstracts und

Pressemitteilungen im Vergleich zu journ. Medienberichten?

2) Wie lassen sich Instrumente zur Bewertung medizinjournalistischer

Qualität auf andere Stufen der Informationskaskade (Studien, Abstracts,

Pressemitteilungen) anwenden, um die Informationsqualität auf allen

Stufen adäquat zu bewerten?

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Studien aus Fachzeitschriften

14 Studien

Pressemitteilungen

53 Pressemitteilungen

Journalistische Beiträge

31 Beiträge

Beispielstichprobe „Lancet“

• Inhaltsanalyse von Studien (Full Paper, Abstract), Pressemitteilungen und journalistischen Beiträgen

• Kriterienkatalog des Medien-Doktor Medizin• Bewertung durch Experten aus Wissenschaft und Journalismus• Vergleich des journalistischen Peer Reviews beim Medien-

Doktor und der wissenschaftlichen Inhaltsanalyse

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Wissenschaft Public Relations Journalismus

NutzenRisikenBelege (Studienqualität)

FaktentreueThemenauswahlVermittlungNeuheitAlternativenVerfügbarkeitKostenWeitere ExpertenInteressenkonflikteKrankheitserfindung

Mehr als eine Pressemitteilung

NutzenRisikenBelege (Studienqualität)

FaktentreueThemenauswahlVermittlungNeuheitAlternativenVerfügbarkeitKostenWeitere ExpertenInteressenkonflikte

NutzenRisikenBelege (Studienqualität)

FaktentreueThemenauswahlVermittlungNeuheitAlternativenVerfügbarkeitKostenWeitere ExpertenInteressenkonflikteKrankheitserfindung

Publikum

Web 2.0

BlogsForenPortaleSoziale Netzwerke

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Beispiele für Pressemitteilungs-Bewertungendurch Gutachter des Medien-Doktor Medizin

Nutzen?„Die Pressemitteilung versäumt es, mit absoluten Zahlen und konkreten Angaben zu arbeiten. Der Text suggeriert zu stark, dass eine Jodgabe an Schwangere die kognitiven Fähigkeiten der Kinder verbessern kann. Zudem wird das Ergebnis, das ja nur Hinweise bietet, aufgebauscht.“ (zu einer Pressemitteilung des Fachjournals Lancet)

Weitere Experten?„Es werden nur die Autoren der beiden vorgestellten Studien zitiert. Hier wäre es für eine Einordnung sicher für eine Fachgesellschaft leicht möglich gewesen, einen weiteren Mediziner oder aus dem Kommentar zurLancet-Studie zu zitieren. Zur Finanzierung oder zu Interessenkon-flikten gibt es für keine der beiden Studien Informationen.“ (zu einer Pressemitteilung einer deutschen Fachgesellschaft)

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Warum die Debatte nötig ist:Einzelfälle oder Teil des Status Quo?

Welche Qualitätskriterien für gute Wissenschaftskommunikation gibt es?

(Wissenschafts-)journalistische Qualitätskriterien als Ausgangspunkt: das Beispiel medien-doktor.de

Systematische Untersuchung der Übertragbarkeit und Weiterentwicklung: Projekt INKA

(Provokante?) Thesen zur Wissenschaftskommunikation

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Lehrstuhl Wissenschaftsjournalismus

Große Bereiche der Wissenschaftskommunikation sind de facto „staatlich subventioniert“. Eine staatliche Subventionierung (interessanterweise derzeit auch für den Journalismus diskutiert) setzt qualitative Mindeststandards und bessere Evaluationen voraus, die in weiten Teilen der Wissenschaftskommunikation (von klassischen Formen bis zum Web 2.0) unterentwickelt sind.

Qualitätskriterien für die Wissenschaftskommunikation können entlang der Standards guter wissenschaftlicher und (wissenschafts-)journalistischer Praxis entwickelt werden. Dies gilt umso mehr, wenn die Kommunikation direkt an Endnutzer (PM im Internet, Blogs, social media) gerichtet ist.

Wenn sich Wissenschaftskommunikation tatsächlich als Kommunikator von Wissenschaft versteht, muss sie (z.B. im idw) strikt trennen zwischen Information & Marketing, ähnlich der Trennung von Anzeigen-/Werbung und redaktionellem Teil in journalistischen Medien.

Thesen zur Qualität der Wissenschaftskommunikation

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www.medien-doktor.dewww.wissenschaftsjournalismus.org

Mit Dank fürs Zuhören,Dank an die Förderer

sowie anMarcus Anhäuser

& Lucas Gries!

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Lehrstuhl Wissenschaftsjournalismus

Große Bereiche der Wissenschaftskommunikation sind de facto „staatlich subventioniert“. Eine staatliche Subventionierung (interessanterweise derzeit auch für den Journalismus diskutiert) setzt qualitative Mindeststandards und bessere Evaluationen voraus, die in weiten Teilen der Wissenschaftskommunikation (von klassischen Formen bis zum Web 2.0) unterentwickelt sind.

Qualitätskriterien für die Wissenschaftskommunikation können entlang der Standards guter wissenschaftlicher und (wissenschafts-)journalistischer Praxis entwickelt werden. Dies gilt umso mehr, wenn die Kommunikation direkt an Endnutzer (PM im Internet, Blogs, social media) gerichtet ist.

Wenn sich Wissenschaftskommunikation tatsächlich als Kommunikator von Wissenschaft versteht, muss sie (z.B. im idw) strikt trennen zwischen Information & Marketing, ähnlich der Trennung von Anzeigen-/Werbung und redaktionellem Teil in journalistischen Medien.

Thesen zur Qualität der Wissenschaftskommunikation

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Grad an Unabhängigkeit Grad an Vermittlungs-Kompetenz & ggf. Reichweite

?

Wissenschaftler direkt (z.B. Blogs)

Bloggende Laien

NGO

Grad an wissenschaftlicher Kompetenz

Citizen Scientists

Infomaterial & Wissenschafts-PR von Forschungseinrichtungen, Kliniken etc.

Patienten- / Selbsthilfe-

Gruppen

…?

Bildungseinrichtungen(z.B. Schulen, Museen)

(nicht spezialisierte)Journalisten

allgemein

Wissenschafts-& Medizin-journalisten

(Institutionelle) Wissenschafts-PR z.B. von

Verbänden, Politik, Industrie