Äthiopische Juden

Israel beendet nach drei Jahrzehnten die organisierte Einwanderung äthiopischer Juden. Seit 1984 hat die Regierung knapp 100.000 Falascha aus Afrika ins Heilige Land gebracht. Doch auch in dem jüdischen Staat wird die Minderheit diskriminiert. Nathan Scharanski sprach von einem „bewegenden historischen Moment“. Der Chef der für Immigration zuständigen Jewish Agency begleitete am Mittwoch die letzten äthiopischen Juden bei ihrer Einwanderung nach Israel. 450 sogenannte Falascha kamen mit zwei Flügen ins Heilige Land. 65 Jahre nach der Staatsgründung hat Israel damit die Masseneinwanderung von Juden aus Äthiopien abgeschlossen. Mit der Überführung der letzten Gruppe schließe sich „ein geschichtlicher Kreis nach 3000 Jahren“, sagte Scharanski. In den vergangenen drei Jahrzehnten wurden rund 100.000 Juden aus Äthiopien nach Israel gebracht. Begonnen hatte die Aktion mit den großen Operationen „Moses“ 1984, „Joschua“ 1985 und „Salomon“ bis 1992. Danach kam es zu einem langen Stillstand, weil in Israel darüber gestritten wurde, ob auch die Falascha Mura ein Recht auf die israelische Nationalität erhalten sollten. Dabei handelt es sich um Juden, die im 18. und 19. Jahrhundert zwangsweise zum Christentum bekehrt worden waren, aber an ihren jüdischen Riten festhielten. In Israel hat die schwarze Minderheit zum Teil unter Diskriminierung zu leiden. Im Jahr 1996 hatte die Tageszeitung „Maariv“ enthüllt, dass der Magen David Adom, der „Rote Davidstern“, über Jahre hinweg alle Blutspenden von äthiopischen Juden vernichtet hatte.

Israel ended after three decades of organized immigration of Ethiopian Jews. Since 1984 the government has brought nearly 100,000 Falasha from Africa to the Holy Land. But even in the Jewish state, the minority is discriminated against. Nathan Sharansky spoke of a “moving moment in history.” The head of the Jewish Agency responsible for immigration on Wednesday accompanied the last Ethiopian Jews from immigrating to Israel. 450 so-called Falasha came with two flights to the Holy Land. 65 years after its inception, Israel has concluded that the mass immigration of Jews from Ethiopia. With the transfer of the last group close to “a historical district after 3000 years,” Sharansky said. Over the past three decades, about 100,000 Jews were brought to Israel from Ethiopia. Had started the action with the big operations “Moses” 1984, “Joshua” in 1985 and “Solomon“” by 1992. Then it came to a long halt, because it was fought in Israel about whether the Falasha Mura should have a right to Israeli nationality. This is about Jews, in the 18th and 19 Century had been forcibly converted to Christianity, but clung to their Jewish rites.In Israel, the black minority has to suffer in part from discrimination. In 1996 the newspaper “Maariv” had revealed that the Magen David Adom, the “Red Star of David” had destroyed over the years, all blood donations from Ethiopian Jews.

Fotos: Mark Tuschmann Spiegel online

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