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Akzeptanzfördernd auftreten Anknüpfungspunkte Grundsätze für akzeptanzförderndes Auftreten

Akzeptanzfördernd auftreten

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Eine Präsentation die im Rahmen der Softball-Umpire Fortbildung 2013 in Paderborn gehalten wurde. Thema: Was kann ich als Umpire an meinem Auftreten ändern, damit meine Entscheidungen eine höhere Akzeptanz haben und unnötige Konflikte vermieden werden. Welche Strategien und Verhaltensmuster können helfen, wenn die Konflikte auf oder neben dem Spielfeld zu groß werden?

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Page 1: Akzeptanzfördernd auftreten

Akzeptanzfördernd auftreten

Anknüpfungspunkte

Grundsätze für akzeptanzförderndes

Auftreten

Page 2: Akzeptanzfördernd auftreten

Anküpfungspunkte

• Die externen Referenten der letzten

Fortbildungen

– Prof. Dr. Ralf Brand: Vom Regelpolizisten zum

Spielleiter.

• Den Sinn der Regel verstehen und durchsetzen.

– Walter Hospelt: Körpersprache und ihr Einfluss auf

mein Erscheinungsbild

Page 3: Akzeptanzfördernd auftreten

Was braucht ein guter

Schiedsrichter?

• Regelkenntnis

– Aber Achtung: Jeder Schiedsrichter hat Regelkenntnis, was den

guten vom schlechten unterscheidet, ist zu wissen wann man sie

nicht anwendet. (Prof. Ralf Brandt)

• Fitness

• Psychologische Fähigkeiten

• Pädagogische Fähigkeiten

=> Fingerspitzengefühl!

Page 4: Akzeptanzfördernd auftreten

Interessenkonflikte

• Der Schiedsrichter

– Schiedsrichterziele sind durch Regeln und

Verbandsvorgaben vorgegeben

– Belastbare und neutrale Ordnungsinstanz zur

Durchführung von Spielen

Page 5: Akzeptanzfördernd auftreten

Interessenkonflikte

• Spieler und Coaches

– Wollen gewinnen

– Versuchen erkennbare Vorteile für sich zu nutzen

– Nutzen Grauzonen aus

– Üben Druck aus, direkt und indirekt

– Je mehr auf dem Spiel steht, desto mehr treten

entsprechenden Verhaltensweisen zu Tage

Page 6: Akzeptanzfördernd auftreten

Interessenskonflikte

These:

• Schiedsrichter, die sich mit diesen Prozessen

bewusst und freiwillig auseinandersetzen,

kommen im Spielverlauf besser klar, steigern

ihre Akzeptanz, reduzieren ihre Belastungen

und erhöhen ihren Spaß.

Page 7: Akzeptanzfördernd auftreten

Der erste Eindruck

• Das fängt beim ersten Eindruck an, den ein

Schiedsrichter beim Betreten des Platzes hinterlässt

• und setzt sich durch selbstsicheres Auftreten im Laufe

des Spiels fort.

– deutliche und eindeutige Zeichen

– einheitlicher Umgang mit Regeln

– kooperativer Umgang mit Coaches, Spielern und Betreuern

• Hier liegen Ressourcen brach, die entwickelt werden

können, um die Leistungen zu verbessern.

Page 8: Akzeptanzfördernd auftreten

Der Anfang

• Frage Dich als Schiedsrichter regelmäßig nach Deinen

Zielen bezüglich der Spielleitung

– Positiver Spielablauf für alle beteiligten

– Einheitliche Regelauslegung (Illegal Pitch, Obstruction,

Interference, …)

– Neutral bleiben

– Spaß haben

• und gleiche dies mit Deinen Erfahrungen ab oder

tausche Dich mit erfahrenen Schiedsrichtern über Deine

Leistungen aus

Page 9: Akzeptanzfördernd auftreten

Akzeptanzfördernd Auftreten

1. Erkenne die Regeln an, egal ob Du sie richtig findest.

2. Sei höflich, neutral und respektierend.

3. Beachte den Interessenskonflikt zwischen Coaches

und Umps

4. Zeige dass Du Spaß am Spiel hast, unabhängig von

der Liga und den beteiligten.

5. Sei in Bewegung und zeig den Spielern, dass Du

arbeitest.

Page 10: Akzeptanzfördernd auftreten

Akzeptanzfördernd Auftreten

6. Habe Mut. Calle nach besten Wissen und Gewissen,

nicht nach dem, was erwartet wird.

7. Kenne Deine Stärken und trainiere sie.

8. Sei Dir bewusst, dass es Widersprüche und Angriffe

gegen Deine Rolle gibt.

9. Erarbeite Dir einen guten Namen.

10. Eigene einen Umgang mit Belastungen und Stress an.

11. Denk bei jedem Spiel daran, dass dieser Spieltag ein

besonderer Tag ist.

Page 11: Akzeptanzfördernd auftreten

Erkenne die Regeln an, egal

ob Du sie richtig findest.

• Schiedsrichter entscheiden nicht über die Ausgestaltung

von Regeln, sondern über ihre Anwendung.

• Kenne die Regeln, dann sind Deine Entscheidungen

weniger zweifelhaft!

– > klare Zeichen

– > eindeutige Körpersprache

• Weniger Fehler erhöhen den Eindruck der Neutralität

und erhöhen die Akzeptanz

• Reguliere das Tempo und den Fluss des Spiels.

Page 12: Akzeptanzfördernd auftreten

Sei höflich, neutral und

respektierend• Das beginnt bereits vor dem Spiel! Sei also von Beginn

an professionell im Auftreten

– Kleidung

– Begrüßung

– Sei fit und bereit für das Spiel!

• Erläutere Deine Entscheidung wenn es den Bedarf

danach gibt.

– Das zugeben von Fehlern kann helfen,

• Jeder macht mal Fehler!

• Beharren auf Unfehlbarkeit macht angreifbar

– muss es aber nicht!

Page 13: Akzeptanzfördernd auftreten

Interessenskonflikt zwischen

Coaches und Umps

Stressresistenz

Neutralität

Regelkonforme Spielleitung

Intrinsische Motivation

Schiedsrichterbeobachter

Aufstiegswünsche

Intrinsische Motivation

Erfolgsdruck von außen

Manipulationsversuch am Schiedsrichter

Abhängigkeit vom Schiedsrichter

Einflussnahme nur verbal möglich

Stressresistenz

Schiedsrichter Coach

Page 14: Akzeptanzfördernd auftreten

Interessenskonflikt zwischen

Coaches und Umps• Konflikte von Beginn an entspannen

– Händedruck und Gesprächsbereitschaft schon bei der

Begrüßung signalisieren

• Ruhig und gelassen bleiben, auch bei verbalen

Attacken

– Nicht laut sprechen, sondern eher mit kräftiger und

dunkler Stimme

• Ruhig aber bestimmt berechtigte Strafen

aussprechen. Ggf erläutern.

Page 15: Akzeptanzfördernd auftreten

Interessenskonflikt zwischen

Coaches und Umps

• Stelle Dir selbst die Frage (v.a. nach dem Spiel):

– ob Du beziehungsfähig bleibst

• baust Du Feindbilder auf, die Dich unnötige Kraft kosten und die

nicht besiegbar sind.

• (wie) kommunizierst Du mit den anderen Beteiligten (Spielern,

Coaches, Zuschauern, Scorern, …)

– ob Du kritikfähig bist

• gibst Du eigene Fehler zu oder verteidigst Du Dich „auf Teufel

komm raus“? Drohst Du?

• Trägst Du die Verantwortung oder sind (immer) andere oder die

Umstände Schuld?

• Wer nicht kritikfähig ist (oder erscheint) ruft Aggressionen hervor.

Page 16: Akzeptanzfördernd auftreten

Habe Spaß an jedem Spiel

• Gute Schiedsrichter können jede Art von Spiel

gut leiten.

• Sie nehmen im Jugendbereich auch ihre

Vorbildfunktion wahr.

– auch was die Vermittlung von Regeln angeht

• Sie wahren Unparteilichkeit und Fairness und

sind nicht gelangweilt.

Page 17: Akzeptanzfördernd auftreten

Sei in Bewegung, arbeite!

• Ziel ist es bei jedem Play in der bestmöglichen Position

zu sein, um Entscheidungen zu treffen.

– Leading Edge

– 2-3 Meter beim Tag / 4-5 Meter beim Force

• Dafür braucht ein Schiedsrichter auch die Fitness, um

ein ganzes Spiel durchzuhalten.

– Körperlich

– Aber auch geistig. Konzentration wird das ganze Spiel durch

gebraucht.

• Kein Tunnelblick

Page 18: Akzeptanzfördernd auftreten

Habe Mut!

• Behalte Deine Spielzielsetzung im Kopf

• Manchmal braucht es Mut, um am Ende des Spiels eine

Entscheidung zu treffen!

– Wer auch dann noch konstant bleibt, erwirbt sich langfristig eine

Leistungsautorität.

• Sieh den Regelverstoß!

– nicht erahnen

– nicht vorhersehen

– Also: die ganze Situation betrachten und wenn alle

Informationen da sind, die richtige Entscheidung treffen

Page 19: Akzeptanzfördernd auftreten

Kenne Deine Stärken und

trainiere sie.

• körperliche Stärke

– Kondition bis zum Spielende

• Seelisch-geistige Stärke

– selbstsicher und selbstbewusst auftreten

– Regelkenntnis haben

– Mut haben, egal wir groß der Druck ist

• Seelisch-Emotionale Stärke

– sich unter Kontrolle haben

– Ruhe und Distanz zur kritischen Situation bewahren

Page 20: Akzeptanzfördernd auftreten

Kenne Deine Stärken und

trainiere sie.

• Wie Du etwas sagst, ist viel wichtiger als was Du sagst!

• Körpersprache

– Körperhaltung

– Kein Stockfinger!

– Schwer zu kontrollieren, da unbewusst. Aber bewusst machen

hilft es besser zu steuern

• Para-Sprache (stimmlicher Aspekt der Kommunikation)

– Männer: tief und ruhig

– Frauen: sanft und eher leise

Page 21: Akzeptanzfördernd auftreten

Widersprüche und Angriffe

gegen Deine Rolle

• Zu einem gewissen Grad müssen die Angriffe und

Widersprüche aushalten. Diese Konflikte sind Teil der

Schiedsrichter-Rolle (s. o.)

• Aber es müssen klare Grenzen etabliert werden

– Keine Angriffe gegen die Person

– Achtung: Strafen dürfen nicht als Rache oder Machtmissbrauch

wahrgenommen werden!

• Wichtig dafür ist die Kontrolle der Körpersprache!

• Abstand wahren – nicht dem Spieler zu nahe treten!

• Keine (weitere) Angriffsfläche bieten, die Strafe ist meist schon

genug Angriffsfläche.

Page 22: Akzeptanzfördernd auftreten

Erarbeite Dir einen guten

Namen.

• Gute Schiedsrichter haben eine gleichbleibende Grenze

und eine konstant gute Leistung!

– > Eine eigene Philosophie im Rahmen der Vorgaben entwickeln:

Nicht einfach jemanden kopieren.

– > Entscheidungsfreude zeigen: Ruhe und Distanz wahren.

Lässige Körperhaltung (aber: Körperspannung) bewahren und

Mimik und Gestik reduzieren.

– > Sei bereit Grenzen zu setzen.

– > Deutliche Präsenz zeigen: Eindeutige Zeichen!

– > Behandele jede so, wie Du auch behandelt werden willst.

Page 23: Akzeptanzfördernd auftreten

Umgang mit Stress und

Belastungen

• Stressauslöser erkennen lernen

• Stressabbau in geeigneter Form betreiben:

– Köperlich durch (Ausdauer-)Sport.

• Reduziert die Stresshormone und deren Wirkung, stärkt das

Immunsystem.

– Seelisch durch Autogenes Training

• Fördert den körperlichen Abbau und bringt Ruhe

– Durch eine ausgeglichene Freizeitgestaltung

• Ablenkung

• Freiräume schaffen

• Privates sichern

Page 24: Akzeptanzfördernd auftreten

Jeder Spieltag ist ein

besonderer Tag

• Die Mannschaften haben sich vorbereitet und hart

trainiert

• Beide wollen gewinnen

• Zuschauer wollen guten Sport sehen

• Manche Spieler sehen sich vielleicht als Stars

-> Definiere Deine Rolle und setze sie danach um

• Du schaffst das Klima und zwar vor, während und nach

dem Spiel!

Page 25: Akzeptanzfördernd auftreten

Fazit

• Lerne einzuschätzen, WIE Du Spiele leitest.

• Lass Dich durch die o.g. Aspekte beeinflussen

und schöpfe die in diesem Bereich liegenden

Ressourcen für Dich aus.

• Such Dir „Partner“ die Dir dabei helfen Dich

weiterzuentwickeln.