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Abfallvermeidung – Zierde der

Kreislaufwirtschaft?

Günter Dehoust

.hikk offensiv - Anstiften zum

Ressourcenschutz

initiativ | inspirierend | impulsgebend

Berlin, 20.02.2017

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Hauptziel der Abfallvermeidung ist

Ressourcenschonung und Vermeidung

von Umweltbelastungen bei der Produktion!

- Ursprüngliches Ziel, Mengenprobleme der

Abfallentsorgung zu reduzieren gilt nur noch bei einigen

Abfällen

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Gesetz über die Beseitigung von Abfällen

vom 7. Juni 1972 noch ohne Hinweis auf

Vermeidung

Gesetz über die Vermeidung und

Entsorgung von Abfällen (Abfallgesetz) vom

27. August 1986 hatte die Vermeidung nicht

nur im Titel! § 1a (1): „Abfälle sind nach

Maßgabe von Rechtsverordnungen

zu……zu vermeiden.“

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Verwertung von Abfällen führt heute meist zu

Umweltentlastungen

Treibhauseffekt durch Siedlungsabfall

-10,7

-7,7

37,8

-11,5-13,2

-30

-20

-10

0

10

20

30

40

50

1990 2005 2020

B01

2020

B02

2020

opt.

Mio

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nen

CO

2-Ä

qu

ivale

nte

-260,1-250,2

-46,3-188,5

-236,4

-350

-300

-250

-200

-150

-100

-50

0

50

100 Netto

Belastungen

Schrottverwertung

Sperr/Altholzverwertung

Altglasverwertung

Altpapierverwertung

LVP Verwertung

Bioabfallbehandlung

Mitverbrennung

Deponie

MBA

MVA

Sammlung

Gutschriften (GS)

GS MVA

GS Mitverbrennung

GS Bioabfall

GS LVP

GS Altpapier

GS Altglas

GS Sperr/Altholz

GS Metalle

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Ziele/Indikatoren in der Wertschöpfungskette

Zielebene III: Umweltauswirkungen der erzeugten Abfälle

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Abfallvermeidung ist komplex und

vielschichtig!

- Es muss nicht so sehr darum gestritten werden,

welche Maßnahmen effizienter sind als andere

- Es müssen alle Potenziale ausgeschöpft werden

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Beispiele für Abfallvermeidungsmaßnahmen

1. Materialinputsteuer2. Branchenkonzept zur Abfallvermeidung3. Schadstoffvermeidende Produktgestaltung

4. Abfallarme Logistiklösung (z.B. Verzicht auf Folien)5. Angebot von Mehrweggebinde

6. Bedarfsgerechte Beschaffung7. Abfallvermeidende Durchführung von Veranstaltungen8. Lebensdauerverlängernde Reparaturanagebote

III.Endprodukt

- Gestaltung

I. Rohstoff

Gewinnung

II. Produktions

-Prozesse

Nutzungsphase

Abfall-

Wirtschaft

Rohstoff &

Ressourcen

(Teile-)

Recycling

Material

Verwertung

IV. Logistik,

Distribution

V. Einzel-

Handel

VI. Einkaufs

- Entsch.

VIII. Entledi-

gung

VII. Nutzung7

8

1

2

3

4

5 6

Ansatzpunkte zur Abfallvermeidung entlang

der Wertschöpfungskette

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Abfallvermeidung und

Ressourcenschonung muss auch beim

Konsum ansetzen!

- Effizientere Produktion reicht nicht aus

- Suffizienz im Konsumbereich ist genauso notwendig

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Rebound: Eine Effizienzverbesserung führt dazu, dass mehr verbraucht

wird

allgemeine Wachstumstrends zehren Effizienzverbesserungen auf

Fouquet und Pearson (2006)

Effizienz reicht nicht

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Nutzen optimieren – ein Schwerpunkt der

Abfallvermeidung

Collaborative

Economy

Nutzungsdauer-

verlängerung

Nutzungs-

intensivierung

Nutzen

statt

Besitzen

(NsB)

Produkt-

service-

systeme

(PSS)

Wieder-

und

Weiterver-

wendung

(Re-Use)

Reparatur /

Upcycling

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Abfallvermeidender Konsum kann nur

durchgesetzt werden, wenn er für alle

Akteure attraktiv ist!

- Reparieren muss sich lohnen

- Neben den technischen müssen insbesondere auch die

ökonomischen Rahmenbedingungen stimmen

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Was behindert abfallvermeidenden Konsum?

Ich kann nichts

machen, denn…

…Gebrauchtwa-

ren sind

schlechter

…meine Freunde

halten mich für

verrückt, wenn ich

mit einem fünf

Jahre alten handy

rumlaufe

…ich habekeine

Zeit, mich über

langlebige

Produkte zu

informieren

…ich kann nicht

verschwitzt zur

Arbeit kommen

…wenn keiner

mehr etwas kaufen

würde, würde ich

meinen Job

verlieren

…mein Handy

zu reparieren ist

teurer als ein

neues Handy

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Warum der Staat das darf…

• Freiheit einschränken für Freiheit / Nutzen der Allgemeinheit ist normal!

Gurtpflicht

Tempo 50 in der Stadt

Strafgesetzbuch

• Es gibt keine „neutrale“ Politik. Heute erschweren viele Bedingungen suffiziente Lebensstile.

Verkehrssicherheit / Bequemlichkeit für Fußgänger/innen und Radfahrer/innen: Wege(breite), Ampelschaltungen, Instandhaltungen…

Reparieren ist teurer als neu kaufen

Qualitativ hochwertiges Angebot an Gebrauchtwaren ist auf einige Produktgruppen beschränkt

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Wie wir es angehen können

● Wirksamkeit und Verhältnismäßigkeit

‒ Produkte und Handlungen mit hohem

ökologischem Nutzen fördern

‒ Regulierung muss im Verhältnis zum

Nutzen stehen

● Rahmenbedingungen für abfallvermeidenden Konsum schaffen

‒ Sozial-ökologische Steuerreform

‒ Internalisierung von externen Kosten

=> Reparatur attraktiv und bezahlbar machen, durch hohe Qualitätsansprüche an neue Produkte, in Verbindung mit Förderung von ReUse und Reparatur

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Wie wir es angehen können

Vortragstitel│Referentenname│Ort│Datum

● Politik-Mix

‒ Suffizienz, Effizienz und Konsistenz

‒ Informieren, ermöglichen, Anreize geben, erschweren, einschränken, verbieten

● Bürger/innen mitnehmen

‒ Gerechte Lastenverteilung

‒ Bürger/innen beteiligen

‒ Informieren, begründen und kommunizieren (Notwendigkeit und möglichen individuellen Nutzen)

‒ Langer Atem; Gewöhnung ermöglichen (vgl. Rauchverbot)

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Ein ganz praktischer Tipp für Ihren

nächsten Einkauf:

Prüfen Sie vor dem Einkauf, ob Sie

die gewählten Produkte wirklich

brauchen

und:

ob die gleichen oder ähnlichen nicht

schon in Ihrem Keller stehen!

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Haben Sie noch Fragen?

?

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Vortragstitel│Referentenname│Ort│Datum

Ihr Ansprechpartner

Günter Dehoust

Öko-Institut e.V.

Büro Berlin

Schicklerstraße 5-7

10179 Berlin

Telefon +49 30 405085-355

E-Mail: g.dehoust@oeko.de

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