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Ägypten
„Von Moslems und Christen“
- Gesamtfläche des Landes beträgt 997739 Quadratkilometer
- 90 % des Landes sind Wüstengebiet und nur 10 % der Fläche sind
besiedelt oder werden landwirtschaftlich genutzt
- Amtssprache ist Arabisch, aber es gibt viele Dialekte
- mit 70,7 Mio. Einwohnern, die zu 99% im Nildelta leben, liegt die
Bevölkerungsdichte bei 71 Einwohnern pro Quadratkilometer
- das Bevölkerungswachstum liegt bei 2,3 % (im Jahre 1995)
- Männer haben durchschnittlich eine Lebenserwartung von 62 Jahren,
Frauen von 66,2 Jahren
Einleitung
Geschichte
- Ägypten unter britischer Vorherrschaft und der Monarchie (1914 – 1954)
• Ägypten als britisches Protektorat (1914 – 1922)
• formelle Unabhängigkeit und Monarchie (1922 – 1954)- die Ära Nasser (1954 – 1971)- die Ära Sadat (1971 – 1981)- Ägypten unter Mubarak (seit 1981)
Die Religionen
- der Islam wurde im Jahre 641 n. Chr. durch einen arabischen Feldzug in
Ägypten eingeführt
- damit beendete der Islam auf radikale Weise die Herrschaft des Priestertums
- „Die Säulen des Islam“:
Der Islam
1. Das Glaubensbekenntnis: »Es gibt keinen Gott außer Allah,
und Mohammed ist sein Prophet«
2. Das täglich fünfmal zu verrichtende Gebet
3. Die Almosensteuer
4. Das Fasten im Monat Ramadan
5. Eine Wallfahrt / Pilgerreise nach Mekka
einmal im Leben
- Kopte kommt vom arabischen „Qibti“ und bedeutet „Ägypter“
- Nachfahren der alten Ägypter
- bilden die Kirche die seit dem 5. Jahrhundert von Rom getrennt ist
- Ägypten wurde das erste christliche Land der Erde, ebenso begann hier das
Mönchtum
- Glaube der alten Ägypter an ein Leben nach dem Tod und der Isis-Kult
- alte Ägypter, wie auch die Christen glauben an ein
Leben nach dem Tod, beide verehrten eine
Mutter Gottes
Die Kopten
Erziehung und Bildung in Ägypten
Das Schulwesen
- das öffentliche Schulwesen besteht aus einer:
• fünfjährigen obligatorischen Grundschule
• einer dreijährigen Vorbereitungsschule
• einer dreijährigen Sekundarschule
- Schulabschlüsse
• Mittelschulabschluss (nach Klasse 8)
• Oberschulabschluss (nach Klasse 11)
- weitere Möglichkeit besteht im Besuch einer Berufsschule
(Agrar-, Handels- Technikschulen)- für die Zulassung zu einer der 15 Universitäten benötigt man
einen guten Abschluss im Zentralabitur
- außerdem gibt es noch eine Reihe von Fachoberschulen
- das Schulsystem kann das hohe Bevölkerungswachstum
nur schwer bewältigen- trotz Anstrengungen neue Schulen zu errichten
gibt es eine sehr hohe Analphabetenquote (60 %)
bedingt durch Mangel an Schulen und Armut der Menschen- besonders auf dem Land können die finanziellen Mittel für
die Schulbildung der Kinder nicht aufgebracht werden- oft werden Kinder als Arbeitskräfte eingesetzt, um mit für
den Familienunterhalt zu sorgen- wenn sie eine Schule besuchen, absolvieren sie oft nicht
die vorgesehene Regelschulzeit- Laufbahn vieler Kinder ist durch die fehlende Schulbildung
häufig schon vorgeschrieben
Probleme der Schulbildung
- Unterscheidung zwischen Jungen und Mädchen- Jungen sind mehr geachtet- Mädchen dürfen nicht am Religionsunterricht teilnehmen- oft besuchen sie überhaupt keine Schule- wichtigste Rolle in der Erziehung spielt die Religion, obwohl
sie keine Rücksicht auf die Erziehung der Mädchen nimmt- Frauen bekennen sich zum Islam, indem sie die vorgegebene
Rolle akzeptieren und sich dem Mann unterordnen- Eltern lehren Kindern den Islam- es herrscht das Recht des Stärkeren- Verhalten der Erwachsenen prägt die Kinder- Mann sein gilt als Privileg- männliche Selbstherrlichkeit ist schon bei den Jungen zu
beobachten
Die Erziehung der Kinder
- der Ehrbegriff ist ein weiterer Erziehungsaspekt der Ägypter- die Verletzung der Ehre eines Familienangehörigen ist häufig ein
Grund für Schlägereien in der Schule- der Ehrbegriff wird besonders in der Erziehung der Mädchen deutlich- diese liegt in der Hand der Mutter- sie trägt die Verantwortung für die Jungfräulichkeit der Tochter- ist das Mädchen am Tag ihrer Hochzeit noch Jungfrau, war die
Erziehung erfolgreich und die Familienehre gilt als sichergestellt
- ist sie aber keine Jungfrau mehr, droht ihr sogar der Tod
Der Ehrbegriff der Ägypter
- Unterwerfung wird sowohl im familiären Umfeld als auch
in der Schule vermittelt- Lehrer benutzen Stöcke um den Gehorsam der Kinder zu
garantieren- Unterwerfungspraktiken in der Schule als Mittel die Kultur
der Ohnmacht zu erhalten - Kinder verkraften die Prügel und Demütigungen nur, indem sie
sie als sinnvoll betrachten- spätere Erziehung der eigenen Kinder verläuft in den
gleichen Mustern
Unterwerfung in Familie und Schule
- auch an Privatschulen herrschen diese Erziehungsmethoden vor- der perfekte äußere Schein ist trügerisch- westliche Lebensformen werden hier zwar anerkannt aber nicht
ernst genommen- es wird wie an den staatlichen Schulen gelehrt, die Kultur der
Ohnmacht als naturgegeben zu akzeptieren und weiterzuführen- es wird darauf geachtet, dass die Rolle, die der Islam den
Frauen zuweist, erhalten bleibt- es unterrichten fast ausschließlich Frauen- sie sind von Natur und Gott für die Erziehung der
Kinder bestimmt und werden für den
Fortbestand der männlichen Herrschaft
missbraucht, indem sie Werte vermitteln
müssen, deren Opfer sie selber sind
Erziehung in Privatschulen
Die Kultur
Verwaltung und Wirtschaft
- Präsidialrepublik seit 1953- Verfassung von 1971
• sozialistischer arabischer Staat mit dem Islam als Staatsreligion
• Betonung auf soziale Solidarität, Chancengleichheit und staatliche
Kontrolle der Produktionsmittel- Bruttoinlandsprodukt: 89.148 Millionen $ (1999)
• 51 % aus Dienstleistungen
• 31,5 % aus Industrie
• 17,5 % aus Landwirtschaft- Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner 1420 $
- die Arbeitslosenquote beträgt 17,5 %
Soziales
- trotz Fortschritten im Gesundheitswesen, ist die medizinische Versorgung
besonders in den ländlichen Gebieten unzureichend
• seit den 60er Jahren werden in abgelegenen Gebieten so genannte
Gesundheitszentren geschaffen, deren Ziele die Koordination der
medizinischen, sozialen, schulischen und landwirtschaftlichen
Betreuung durch Dorfräte sind- 1959: Einführung eines Sozialversicherungssystems, welches seitdem
permanent ausgebaut wird- Problem: hohes Bevölkerungswachstum sowie Remigration- um Ausbreitung des Großraums Kairo zu
verlangsamen, wurden so genannte
Entlastungsstädte um Umland angelegt
Kultureinrichtungen, Kunst und Medien
- Kairo ist seit Jahrhunderten der geistige und kulturelle Mittelpunkt
der arabischen Welt - reichhaltiges kulturelles Erbe: Kunst, Architektur und Literatur- zahlreiche hervorragend ausgestattete Museen- seit den 60er Jahren gibt es 2 staatliche Volkstanzgruppen- größte Filmindustrie der arabischen Welt- fortschrittlichstes Pressewesen in der arabischen Welt- Zeitungen und Zeitschriften unterliegen der Kontrolle des Staates- es gibt eine staatliche Rundfunkgesellschaft- 1960: Einführung des Fernsehens, welches auch
unter staatlicher Kontrolle steht
Feste und Feiertage
- „Aid el-Adha“
• wichtigster islamischer Feiertag
• Tag der Pilgerreise nach Mekka- „Aid el-Fitr“
• zweitwichtigster islamischer Feiertag am Ende des Ramadan
• dreitägiges Festessen- „Maulid el-Nabey“
• Mohammeds Geburtstag- „Koptisches Neujahrsfest“- „Koptisches Osterfest“- 1. Mai: Tag der Arbeit- 23. Juli: Revolutionstag
Kulturelles Profil
- Nebeneinander widerstreitender Reaktionen auf Globalisierungseinflüsse
• Modernisierung vs. religiös geprägte Rückwendung
• Aneignung westlicher Kultur und Konsum westlicher Kulturprodukte vs.
Islamisierungstendenz- Probleme bei der Alphabetisierung einer extrem schnell wachsenden,
meist ländlich geprägten Bevölkerung- starker Bezug auf glorreiche, jedoch schon sehr lange zurückliegende
Epochen der eigenen Geschichte (Pharaonen, frühe islamische Periode)
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