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Grußworte von Rudolf Quitte (Abi-Jahrgang 1954) anlässlich der Abi-Entlassung 2014.
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Frau Bürgervorsteherin Meints, Frau Pastorin
Schlappkohl, Herr Pastor Vogel, Herr Oberstudi-
endirektor Müller, meine Damen und Herren,
im Namen der mit mir begrüßten ehemaligen
Abiturientinnen und Abiturienten der Jahrgänge
1954 und 1964 danke ich für die freundlichen
Worte der Begrüßung und die Gelegenheit an
dieser Feierstunde teilnehmen zu dürfen.
Mein besonderer Gruß aber gilt Ihnen, den Abi-
turientinnen und Abiturienten 2014:
Herzlichen Glückwunsch zum bestandenen Abi-
tur.
Liebe Abiturientinnen und Abiturienten, Sie ha-
ben im Vergleich zu unserer Schulzeit eine ver-
gleichsweise unbeschwerte Schulzeit hinter sich.
Vor Ihnen liegt eine offene Zukunft, aber eine
Zukunft, die gleichwohl schwierig werden kann.
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Die richtige Entscheidung für die persönliche Zu-
kunft und die richtige Berufswahl zu treffen, ist,
wenn ich z.B. an meine Enkelkinder denke, die
im letzten Jahr Abitur gemacht haben, heute
vergleichsweise schwieriger als zu unserer Zeit.
Wer zum Beispiel studieren will, findet überfüllte
Hochschulen und viele Fächer sind mit eine Nu-
merus Clausus versehen.
In unserer Schulzeit war es mehr oder weniger
genau andersherum.
Eine unbeschwerte Schulzeit hatten wir nicht.
Unsere Schulzeit war bestimmt von Krieg und
Vertreibung. Diese Schule, - sie hieß damals
Staatliche Oberschule für Jungen und Mädchen
in Timmendorfer Strand, - heute Ostsee-Gymna-
sium, - war in Schleswig Holstein gegründet wor-
den, damit die Kinder der Heimatvertriebenen
überhaupt weiter zur Schule gehen konnten.
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In unserer Klasse, 1947 gegründet, waren nur
Flüchtlingskinder aus Ostpreußen und alle muß-
ten im Internat untergebracht werden. Und ich
versichere Ihnen es war eine karge Zeit. Mangel
und Hunger waren allgegenwärtig.
Aber als wir dann 1954 bzw. 1964 Abitur ge-
macht haben, gab es für die, die zum Beispiel
studieren wollten, keine Sorgen um einen Stu-
dienplatz. Die Hörsäle und Seminarräume der
Universitäten waren nicht überfüllt und zu den
Professoren und Assistenten konnte jeder, der
es wollte, ausreichend Kontakt haben. Numerus
Clausus war damals ein Fremdwort.
Mit diesem kurzen Vergleichen will ich es be-
wenden lassen hier bewenden lassen und noch
ein Thema ansprechen, das Uns wichtig ist:
Vor 60 Jahren war unsere Schulzeit vorbei, aber
unsere Klassengemeinschaft pflegt seit 1947 bis
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zum heutigen Tage engen Kontakt untereinan-
der, auch mit denen, die nicht bis zum Abitur da-
bei waren, zu jeder und jedem, die oder der ir-
gendwann einmal in unserer Klasse war.
Wir empfinden das als unschätzbar hohen Wert.
Darum: liebe Abiturientinnen und Abiturienten
von 2014: Ich wünsche jedem von Ihnen eine
gute und erfolgreiche Zukunft, doch lassen Sie
den Kontakt untereinander nicht abreißen.
Die Begegnung ‘face to face‘, wie das heute
heißt, ist wichtiger als Mitgliedschaft in den vie-
len digitalen Netzwerken, in denen auch wir
durchaus unterwegs sind.
Diese digitalen Netzwerke dienen nicht dem Zu-
sammenhalt der Nutzerinnen und Nutzer, son-
dern allein dem ökonomischen Profit der Provi-
der.
Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.
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