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architheseBuchner Bründler Wohnhaus, Lörrach
Ken Architekten Terrassenhaus Herrenmatt, Brugg
futurafrosch / Duplex / pool / Müller Sigrist / Miroslav Šik Hunziker Areal, Zürich
Boltshauser Wohnhochhaus Hirzenbach, Zürich
EM2N Toni-Areal, Zürich
Elia Malevez Strandbad Mythenquai, Zürich
Buol & Zünd Jazzcampus, Basel
:mlzd Pavillon auf dem Gurten, Bern
Graber Pulver Musée d’ethnographie, Genf
Markus Schietsch Elefantenpark im Zoo, Zürich
Iseppi /Kurath Besucherzentrum Viamala-Schlucht
baumschlager eberle Bürogebäude, Lustenau
Herzog & de Meuron Kräuterzentrum Ricola, Laufen
Frei + Saarinen Werkhof, Glattbrugg
KilgaPopp Halle 181, Winterthur
Adrian Beerli und Stefan Waser Musikpavillon, Basel
Hintergrund: Lowtech ist die neue Hightech
Die Grossform als Werkzeug zur Verdichtung
1.2015 Februar
Internationale Zeitschrift und Schriftenreihe für Architektur
International thematic review for architecture
Swiss Performance 15
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archithese 1.2015 Februar / März 45 . Jahrgang
Titelbild: Markus Schietsch Architekten, Elefantenpark Zoo, Zürich, 2014. Von Kaulquappe parametrisch erarbeitete Abwicklung der zweifach gekrümmten Holzkuppel.
2 Editorial
S W I S S P E R F O R M A N C E
8 Buchner Bründler Architekten
Wohnhaus, Lörrach
Michel Frei
14 Ken Architekten
Terrassenhaus Herrenmatt, Brugg
Karl R. Kegler
18 Dichte
Die Grossform als Werkzeug zur Verdichtung
Angelus Eisinger
22 futurafrosch und Duplex Architekten
mit pool Architekten, Müller Sigrist und Miroslav Šik
Wohn- und Gewerbebebauung Hunziker Areal, Zürich
Marcel Hodel
30 Boltshauser Architekten
Wohnhochhaus Hirzenbach, Zürich
Matthias Garzon-Lapierre
34 EM2N
Toni-Areal, Zürich
Tanja Herdt
40 ARGE Malevez + Spiro-Gantenbein
Gastropavillon Strandbad Mythenquai, Zürich
Jochen Lambmann
42 Buol & Zünd
Jazzcampus, Basel
Anne Kaestle
48 :mlzd
Pavillon auf dem Gurten, Bern
Hella Schindel
50 Graber Pulver Architekten
Musée d’ethnographie, Genf
Ansgar Staudt
54 Markus Schietsch Architekten
Elefantenpark im Zoo, Zürich
Niklas Naehrig
60 Iseppi / Kurath
Besucherzentrum Viamala-Schlucht
Yvonne Michel
62 Masse
Lowtech ist die neue Hightech
Elisabeth Endres und Gerhard Hausladen
64 baumschlager eberle
Bürogebäude, Lustenau
Maria-Theresa Lampe
68 Herzog & de Meuron
Kräuterzentrum Ricola, Laufen
Adrian Meyer
74 Frei + Saarinen Architekten
Umbau Werkhof in Glattbrugg, Zürich
Daniela Meyer
82 KilgaPopp Architekten
Transformation der Halle 181, Winterthur
Lucía Gratz
86 Adrian Beerli und Stefan Waser
Musikpavillon auf dem Kleinen Münsterplatz, Basel
Janina Flückiger
R U B R I K E N
78 fsai
88 Neues aus der Industrie
96 Vorschau und Impressum
58476_archithese_1.2015_Inhalt.indb 1 04.02.15 16:13
2 archithese 1.2015
E D I T O R I A L
Swiss Performance
Im vergangenen Jahr kam Bewegung in die Debatte rund um Architekturkritik und -theorie.
Ausstellungen, Bücher und Artikel fragten nach dem Stand der Dinge, suchten Definitionen
und Perspektiven. Gut so, denn das fordert auch die Redaktion der archithese einmal mehr
dazu auf, ein Verständnis vom angestrebten Architekturdiskurs zu formulieren und zu hin-
terfragen, was die eigene Rolle in der ( Schweizer ) Kritiklandschaft ist oder sein soll.
Ein Grossteil dessen, was über Architektur geschrieben werde, sei lediglich deskriptiv,
klagen die Kritiker der Kritik. Dem können wir nur bedingt zustimmen, denn neben dem weit
verbreiteten « show and tell-Journalismus » versuchen einzelne Autoren durchaus mit Mei-
nungen Stellung zu beziehen. Doch was bewirken sie ? Meist fokussieren die Kritiker ledig-
lich auf das ohnehin Offensichtliche und erreichen nur selten den gewünschten Tiefgang
oder einen politischen Aktivierungseffekt. Stattdessen stranden sie in den seichten Gewäs-
sern von Boulevard und Polemik. Grundsätzlich problematisch dabei ist, dass beim Leser
bereits eine Kenntnis der spezifischen Konzepte und der relevanten Diskurse vorausgesetzt
wird. Doch wer vermittelt sie, und über welche Medien ? archithese versteht ihren Auftrag
daher mehr denn je in der Darstellung der grösseren Zusammenhänge. Sie will relevante,
vielseitige, mitunter widersprüchliche Hintergrundinformationen und Haltungen bereitstel-
len, damit die Leserschaft sich selbst ein Urteil bilden und die Architekten eigene Positionen
formulieren können. Auch im neuen Jahr setzt archithese daher auf das Erschliessen über-
geordneter Themen und Fragestellungen, stellt Beziehungen zu benachbarten Disziplinen
her und versucht komplexe Kontexte zu erschliessen.
Nichtsdestotrotz bildet die Swiss Performance gleich zu Beginn jedes Jahres eine Aus-
nahme, denn das Heft versammelt und diskutiert einzelne bemerkenswerte neue Objekte.
Dennoch versucht auch sie pars pro toto von ihnen auf übergeordnete Strömungen und Ten-
denzen zu schliessen, Defizite auszumachen und Potenziale auszuloten, um diese Themen
dann in den kommenden Heften ausführlicher zu diskutieren.
Einige Projekte stachen im vergangenen Jahr unverkennbar heraus. Das riesige Elefan-
tenhaus im Zoo Zürich etwa, oder die Kompaktheit des Hochschulkomplexes im Toni-Areal.
Neue grossmassstäbliche Siedlungen zwingen über Massstäblichkeit und daraus resultie-
rende Potenziale oder Probleme für Architektur und Städtebau zu reflektieren. Andere The-
men deuten sich subtiler an: Die Genossenschaftssiedlung Hunziker Areal sucht im Sinne
eines Labors nach neuen Formen des Zusammenlebens. Was möglich ist, wenn die Bedürf-
nisse und Wahrnehmungen der Nutzer im Fokus stehen, untersucht dann das Heft Architek-
tursoziologie im April ausführlich. ( Dort wird auch die Genossenschaft Kalkbreite ausgiebig
vorgestellt, die wir hier bewusst ausgeklammert haben. ) Ein paar subtilere Projekte spinnen
eine wichtige Traditionslinie in der Schweizer Architektur weiter, indem sie ihre Innovation
aus der Adaption schöpfen. Der Pavillon Bad Mythenquai beispielsweise nimmt die Sprache
der 1950 er Jahre auf, und der Jazzcampus greift auf die Komposition von Altbauten aus dem
19. Jahrhundert zurück. Dem Verhältnis von Innovation, Tradition und Adaption widmen wir
unsere diesjährige Dezemberausgabe.
Bei der Betrachtung einzelner Objekte fällt zwangsläufig die Diskussion über den Städte-
bau zu knapp aus. Entsprechend setzen wir den Diskurs zur Planung im grossen Massstab
im Herbst 2015 ganz oben auf die Agenda: Nebst dem Heft Zürich – Planung oder Städtebau
wird archithese im Oktober eine Konferenz zu diesem Thema veranstalten.
Soviel zu Strategie und Ausblick. Doch nun – Vorhang auf für unsere Auswahl der charis-
matischsten Akteure auf der Bühne der Architektur aus dem letzten Jahr …
Die Redaktion
In eigener Sache :
archithese sucht eine Volontärin / einen Volon-
tär mit einem Pensum von 50 bis 80 Prozent für
einen Zeitraum von einem Jahr.
Aussagekräftige Bewerbungen senden Sie bitte
zu Handen von Jørg Himmelreich an die Redak-
tion.
joerg.himmelreich@archithese.ch
58476_archithese_1.2015_Inhalt.indb 2 04.02.15 16:13
30 archithese 1.2015
1
PRIMUS INTER PARESBoltshauser Architekten: Wohnhochhaus in Hirzenbach, Zürich Die neue Hochhausscheibe im Zürcher Kreis 12 ist
dem Kontext der Wohnüberbauungen aus den 1950er Jahren verpflichtet. Es ist ein mutiger Schritt, diese oft kritisierte
Typologie so unmittelbar wieder aufzugreifen. Doch der gelungene Versuch zeigt, dass es durchaus möglich ist,
die Qualitäten der Grosssiedlung weiterzuentwickeln.
58476_archithese_1.2015_Inhalt.indb 30 04.02.15 16:13
31
Flachbauten um das Hofgebäude gruppieren. Deren extru-
dierte Fensterlaibungen, die zugleich Sonnenschutz und
Übergangsraum nach aussen bilden, heben sich zwar formal
ab, fügen sich aber subtil in das bestehende Ensemble ein.
Ebenso verhält es sich mit der neuen Wohnscheibe, die den
Abschluss des Quartiers zur nahen Tram-Endhaltestelle und
der grossen Freisportanlage Heerenschürli formuliert.
Monolithische Differenzierung
Der erste Eindruck der Wohnscheibe wirkt, kennt man den
Bestand, vertraut: ihre Typologie, ihre Regelmässigkeit und
Setzung. Erst bei genauerem Betrachten wird das Bild der
1950 er Jahre-Moderne als komplexe Komposition entschlüs-
selt. Neben dem Wohnhochhaus zählen die Gestaltung des
Grünraums sowie der Ersatzneubau eines Flachbaus zum
Projekt.
Von der Strassenbahnhaltestelle am östlichen Rand des
Quartiers gesehen, bildet der Grünraum mit zwei skulptura-
len Lüftungsauslässen einen fliessenden Übergang zwi-
schen der grossen Sportanlage und dem Wohnquartier. Dar-
auf folgt die querliegende Wohnscheibe, hinter der sich der
Flachbau städtebaulich in eine Gruppierung von Geschäfts-
bauten einfügt. Unter dem Gewerbebau und der Wohn-
scheibe liegt eine Tiefgarage.
Der massive Hochbau ist durch drei zurückspringende,
verglaste Geschosse rhythmisiert. Diese Einschnürungen –
wie Sollbruchstellen – konterkarieren die Gebäudestruktur,
deren erkennbare Tiefe und sichtbaren Fügungen tektoni-
sche Schwere vermitteln. Den im Wohnhochaus hinter den
Autor: Matthias Garzon-Lapierre
Eine zwölfgeschossige Wohnscheibe stellt sich dem Betrach-
ter in Hirzenbach, Teil des Zürcher Stadtteils Schwamendin-
gen, entgegen. Die Siedlung entstand nach Plänen des Zür-
cher Stadtbaumeisters Wasserfallen. Der Städtebau besteht
aus Wohnscheiben- und Punkthäusern innerhalb eines or-
thogonalen Systems sowie einigen flachen Pavillons für öf-
fentliche Funktionen. Er atmet den Geist der Moderne.
Wasserfallen weiterbauen
1955 erarbeitete der damalige Stadtbaumeister Adolf Was-
serfallen den städtebaulichen Gesamtentwurf für den in der
Hand mehrerer Privatbesitzer befindlichen Grund des Quar-
tiers Hirzenbach in Schwamendingen. Auf rund 18 Hektar
entstanden nach dem damals geltenden Leitbild von Wirt-
schaftlichkeit und rationellem « Geschosszahldenken »
hauptsächlich drei Wohnhaustypen: vier- und neungeschos-
sige Wohnscheiben mit und ohne Lifterschliessung sowie
18- bis 19-geschossige Punkthochhäuser mit dazwischenlie-
genden Grünflächen und einer Reihe von eingeschossigen
Bauten für Dienstleistungsnutzungen, die als Quartierszen-
trum fungieren sollten. Im vorgesehenen Vollausbau sollte
die Anlage circa 1500 Wohnungen für 5000 Bewohner bereit-
stellen. Hinsichtlich der Gestaltung wurde ein pragmati-
scher Zugang gewählt: Da der Baugrund unterschiedlichen
Eigentümern gehörte, wurden, um eine gewisse Einheitlich-
keit in der Gestaltung zu erreichen, Rahmenvorgaben von
der Stadt definiert, für seinerzeit individuell beauftragte Ar-
chitekten. Ein Entscheid, der von der damaligen Fachpresse
entsprechend kritisiert wurde.1
Seit den 1970 er Jahren blieb die Wohnsubstanz der Sied-
lung weitestgehend unsaniert. Mit dem preislichen Verfall
setzte soziale Entmischung ein, womit das Gebiet für Inves-
toren und Gewerbetreibende immer unattraktiver wurde. So
verlor auch die Dienstleistungszone in Hirzenbach ihre At-
traktivität und damit ihre Funktion als integrativer, identi-
tätsstiftender Ort. Um diese Gebiete für Investoren und
Grundbesitzer wieder aufzuwerten, beschloss die Stadt Zü-
rich zu Beginn der Nullerjahre, Ausnutzungsboni bei Sanie-
rungen oder Ersatzneubauten zu vergeben. Der dem mo-
dernistischen Plan inhärente Gedanke der sozialen Durch-
mischung sollte wiederhergestellt werden. Es wurde eine
beständige, auf die nächsten zwei Jahrzehnte ausgelegte,
monetäre wie gesellschaftliche Aufwertung des Gebiets an-
gestossen – mit verpflichtender Bindung an die städtebauli-
chen Parameter Wasserfallens.
So wurde auch die Primarschule im Zentrum des Quar-
tiers nicht abgerissen, sondern 2008 – ebenfalls von Bolts-
hauser Architekten – sensibel saniert, erweitert und an die
veränderten Ansprüche angepasst. Zum bestehenden Schul-
gebäude, das 1959 von Charles Steinmann in das corbusia-
nische Ensemble eingebettet wurde, kamen eine neue Turn-
halle und ein Kindergarten hinzu, die sich heute als einzelne
2
1 Die Stirnseite der Wohnscheibe mit dem roten Akkustikstein. Links ist der Gewerbebau und ein Punkthochhaus aus den 1950er Jahren sichtbar. ( Fotos: Kuster Frey )
2 Die längsseitige Fassade mit den « Einschnürungen » der Loftwohnungen
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34 archithese 1.2015
EINE FABRIK WIRD STADTEM2N: Hochschulkomplex Toni-Areal, Zürich
Die Toni-Molkerei war einmal die grösste milchverarbeitende
Fabrik Europas. Heute beherbergt das ehemalige Industrie-
gebäude einen ganzen Hochschulcampus. Entkernt und umgebaut
soll es zur Entwicklung des neuen Stadtteils Zürich-West
beitragen. Die Grösse des Gebäudes und der städtebauliche
Massstab des Entwurfs sind daher der Schlüssel zum
Verständnis dieses riesigen Komplexes.
1
2
58476_archithese_1.2015_Inhalt.indb 34 04.02.15 16:13
35
neu entstehenden Wohnhochhäuser einfügt. Aus einer Mol-
kerei wurde so ein multifunktionaler Gebäudekomplex mit
mehr als 100 000 Quadratmetern Nutzfläche, der im Inneren
einem Stadtteil gleicht. In ihm wohnen, lernen und arbeiten
mehr als 5 000 Menschen, die den öffentlichen Raum in Zü-
rich-West künftig neu beleben werden.
Die Stadt im Haus
Während die expansive Bildungspolitik der Nachkriegszeit
an den Peripherien von Zürich noch weitläufige Hoch-
schultrabanten wie die ETH-Erweiterung auf dem Höngger-
berg oder die Universität Zürich beim Irchel entstehen liess,
1 Blick von der Pfingstweidstrasse auf das 75 Meter hohe (Wohn-)Hochhaus des Toni-Areals. ( Fotos 1 – 4, 6, 14: Filip Dujardin )
2 Die grosse, doppelgeschossige Eingangshalle ist als öffentlicher Raum konzipiert.
Autorin: Tanja Herdt
Eine ganze Hochschule in einem einzigen Gebäude unterzu-
bringen, ist eine seltene Bauaufgabe. In der ehemaligen
Toni-Molkerei sollten nicht weniger als 40 Standorte der
Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) sowie zwei Departe-
mente der Zürcher Hochschule für angewandte Wissen-
schaften (ZHAW) zusammengelegt werden. Die stillgelegte
Industrieanlage wurde dazu sechs Jahre lang einem grund-
legenden Umbau unterzogen. Auf die 200 Meter lange und
90 Meter breite Fabrik setzten die Architekten zusätzliche
Geschosse für Konzert- und Aufführungssäle. An der
Pfingstweidstrasse ergänzten sie die Silhouette der Indust-
rieanlage durch einen Wohnturm, der sich in die Reihe der
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42 archithese 1.2015
DIE VAGABUNDEN UND DER JAZZBuol & Zünd Architekten: Jazzcampus in Basel Jazzmusiker haben per se eine gewisse
Affinität zum Informellen. Vielleicht bedingt sogar gerade eine gewisse Abneigung
gegenüber dem Starren, Regelhaften ihren Weg zu dieser Musik, deren Wesen von Interaktion
und Improvisation bestimmt ist. Architektur hingegen ist eine Disziplin, die das Zufällige,
Unvorhergesehene nicht liebt, sondern es nach allen Regeln der Kunst auszuschliessen versucht.
Sie steht damit dem Jazz diametral entgegen. Mit der Aufgabe, ein Haus ganz allein für
diese Musik zu bauen, treffen also zwei Disziplinen aufeinander, die unterschiedlicher nicht
sein könnten. Ein subjektiver Blick auf das gerade fertiggestellte Werk.
1
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43
Autorin: Anne Kaestle
Buol & Zünd sind bekannt für ihren virtuosen Umgang mit
bestehender Bausubstanz, bei dem die Grenzen von Alt und
Neu bewusst verwischt werden. Den neugierigen Betrachter
reizt diese Unschärfe; er will das Rätsel lösen: Was ist neu,
und was war schon da ? Ergänzungen werden – wie etwa
beim Umbau der Fabrik an der Oetlingerstrasse in Basel
[ 2005 ] – aus dem « Genmaterial » der Substanz abgeleitet
und so lange weiterentwickelt, bis ein neues Ganzes ent-
steht. Das geht so weit, dass im Rückblick die Ausgangslage
gar unvollständig wirkt und das Gebäude oder Ensemble
erst in seiner Fortführung ganz und richtig erscheint. Es ist
eine behutsame und doch entschiedene Annäherung an das
Bestehende, die das Alte nie alt aussehen lässt und keine
Berührungsängste erlaubt.
Dahinter steckt eine Sichtweise, die nicht konservativ er-
haltend ist, sondern mit fast beiläufiger Wertschätzung des
Bestehenden nach vorne schaut. Die Geschichte wird weder
ausgeblendet noch über das Heute gestellt, sondern unver-
krampft weitergeschrieben. Es gibt kein Bauen auf der Grü-
nen Wiese, keine « Stunde Null » 1 der Moderne; immer ist
schon etwas dagewesen. So ist nicht verwunderlich, dass
Buol & Zünd Architekten beim Jazzcampus – ihrem ersten
grossen Neubau – aus dem Material des Ortes schöpfen.
Architecture trouvée
Auf den ersten Blick sehen wir viel Vertrautes: Im weissli-
chen Backstein hallt die frühere industrielle Nutzung des
Hinterhofs nach. Auf den Lochfassaden sitzen Giebeldächer.
Mehrere ablesbare Hausteile schieben sich eng aneinander
und bilden eine Gruppe, die um die leere Mitte steht.
Rücksprünge machen Platz für drei separate Hauseingänge
und Erker, die sich neugierig herausschieben, um ausge-
rechnet an der engsten Stelle mit dem Gegenüber die pre-
käre räumliche Nähe noch zu überhöhen. Die äussere Er-
scheinung, der Auftritt zur Stadt ist dagegen von stiller, zu-
rückhaltender Natur; hier verschmilzt der Neubau mit dem
Bestand. Zwei der zur Strasse orientierten bestehenden
Bauten – darunter der mittlere, worin sich der Durchgang
zum Hof befindet – wurden aussen erhalten und bloss im
Inneren umgebaut. Das Haus an der Westecke hingegen
musste zugunsten der Zugänglichkeit während dem Bau
weichen und wurde anschliessend unter Verwendung eini-
ger Originalelemente rekonstruiert. Der Neubau tritt also
zur Strasse hin kaum in Erscheinung. Er ist so perfekt in den
Stadtraum eingebettet, dass der Besucher den Eingang fast
verpassen könnte. Eine scheue und doch passende Geste,
die das anschliessende Raumerlebnis beim Eintritt in den
zentralen Hofraum gezielt verstärkt und mit dieser fein kom-
ponierten Dramaturgie eine leise Assoziation zu den speak-
easies 2 aus dem New York der 1920 er Jahre darstellt. Der
Hof ist nicht nur die ruhende Mitte und bringt Licht und Luft
in die umliegenden Proberäume, sondern dient auch der
übergeordneten Orientierung und ist eigentlicher Ort der
Ankunft. Doch wie kam es zu dieser inneren Hoffigur und
ihrer komplexen Fassadenabwicklung ?
Zufall als Werkzeug
Die Autoren bedienen sich hier bewährter Elemente und
vertrauter Motive aus der gewachsenen Stadt. In der Gegen-
überstellung mit dem historischen Stadtplan von Friedrich
Rudolf Falkner aus dem Jahr 1873 wird es augenscheinlich:
Die dominierende Grundrissfigur, die dem Neubau seine
prägnante Gestalt verleiht und zum Leitgedanken des ge-
samten Werks wird, ist bereits im Erbgut des Bauplatzes
verankert. Sie folgt aber nicht den industriellen Hallen, wel-
che sich unmittelbar zuvor auf diesem Grundstück befan-
den, sondern geht auf noch ältere Bauten zurück, die einmal
hier standen.
Der Begriff serendipity 3 beschreibt das Phänomen von
zufällig gewonnenen, überraschenden Erkenntnissen, nach
denen nicht bewusst gesucht wurde. Dieses Prinzip hat viel
mit dem Entwurfsprozess von Buol & Zünd zu tun. Es ver-
langt ein waches Auge, das offen ist für Entdeckungen. Es
bedarf aber auch der Fähigkeit zu intelligenten Schlussfol-
gerungen und eine gewisse Ernsthaftigkeit den Fundstü-
cken gegenüber. Erst indem die Architekten den spontanen
Entdeckungen auch den ihnen angemessenen Raum geben,
können sie sich zur tragenden Entwurfsidee entfalten. Dem
Finden folgt das Filtern, Sortieren, Bewerten, dann der zähe
Prozess des Einbindens, bis letztlich sämtliche Einzelteile
ineinandergreifen und Gestalt annehmen.
Fantasieren
Auch beim Jazzcampus implementieren Buol & Zünd eine
vorgefundene Struktur in ihren Entwurf, statt das scheinbar
Zufällige selbst zu erfinden. Der Versuch der reinen Imita-
tion von gewachsenen Strukturen löst ambivalente Gefühle
aus. Komposition des Zufälligen – ist das nicht ein Wider-
spruch ?
Ein prominentes und ausreichend kritisiertes Beispiel in
der Umgebung von Zürich ist Seldwyla4, eine Siedlung in Zu-
mikon, gebaut in den späten 1970 er Jahren von Rolf Keller5,
der sich zum Ziel gesetzt hatte, die Monotonie der Moderne
durch eine neue Form des Individualismus aufzulösen. Die
Reihenhauszeilen an der Tobelmülistrasse ahmen dazu ge-
wachsene, dörfliche Strukturen nach und verweben die indi-
viduell gestalteten Gebäude mit einem Geflecht von priva-
ten und öffentlichen Aussenräumen.6 Keller verbaut in den
Häusern ausserdem historische Fundstücke,7 die lose Ver-
bindung von Objekt und Ort mindert jedoch trotz der Echt-
heit des Fundus dessen Vermittlung von Authentizität in-
nerhalb des Gesamtprojekts.
1 Der Innenhof als Ort der Ankunft, des Auftakts und der Bühne zugleich.( Fotos: Georg Aerni )
58476_archithese_1.2015_Inhalt.indb 43 04.02.15 16:14
54 archithese 1.2015
NATÜRLICHE KOMPLEXITÄT Markus Schietsch Architekten : Elefantenpark im Zoo Zürich Das neuste Aushängeschild
des Zürcher Zoos ist die Elefantenanlage Kaeng Krachan, die dank einer spektakulären, weitspannenden
hölzernen Kuppel von sich reden macht. Sie ist das Resultat einer engen Zusammenarbeit von
Architekten, Ingenieuren und CAD-Planern.
1
58476_archithese_1.2015_Inhalt.indb 54 04.02.15 16:14
55
Autor: Niklas Naehrig
In Asien werden Elefanten bereits seit über 4 000 Jahren in
Gefangenschaft gehalten, aber nicht nur dort besitzen sie
eine herausragende kulturelle Bedeutung. In Europa wurde
der Elefant durch die Kriegszüge Alexanders des Grossen
[ 356 – 323 v. Chr. ] bekannt und löste eine bis heute ungebro-
chene Faszination für die Dickhäuter aus. Diese beruht auf
der scheinbaren Gegensätzlichkeit ihrer Grösse und Stärke
zu ihrer Intelligenz und Feinfühligkeit. Im Zeitalter der Tech-
nik wurde er gerne zum Vergleich herangezogen, wenn es
darum ging, Grösse und Leistungsfähigkeit von Maschinen
zu unterstreichen. 1913 erhielt beispielsweise die damals
leistungsstärkste Gotthard-Lokomotive den Beinamen « Ele-
fant », und das lange Zeit grösste Passagierflugzeug der Welt
wird seit 1969 liebevoll « Jumbo » genannt. Ein besonders
sprechendes Beispiel für die Beziehung von Elefant und
Technik befand sich in New York. 1885 wurde auf Coney Is-
land ein Bauwerk errichtet, das wie die Freiheitsstatue oder
später der Eiffelturm die neuen technischen Möglichkeiten
feierte.1 Diese gebaute Bestätigung « [ of ] the reputation that
the American people have long had of always doing every-
thing on the grandest possible scale » 2 erhielt nicht nur rein
zufällig die Gestalt eines Elefanten.
Auch auf Zoobesucher üben Elefanten eine besondere An-
ziehungskraft aus und sind deshalb schon aus ökonomischen
Gründen für viele Tierparks unverzichtbar. Dauerhaft wur-
den die Tiere in Europa zuerst in den fürstlichen Bestiarien
und Menagerien des Barockzeitalters gehalten. So liess Lud-
wig XIV. im Garten von Versailles zwischen 1668 und 1681
einen Afrikanischen Elefanten halten. Nach der Französi-
schen Revolution wurde der königliche Tierbestand in die
Ménagerie du Jardin des Plantes in Paris überführt – dem
ersten nach wissenschaftlichen Massstäben geführten Zoo.
Die Unterbringung der Dickhäuter in europäischen Städten
erwies sich allerdings als problematisch; erst nach und nach
entstand eine elefantengerechte Architektur. Ende des
19. Jahrhunderts entwickelte Carl Hagenbeck in Hamburg
eine gitterlose Form der Tierpräsentation mit Naturkulissen
und ermöglichte damit zum ersten Mal eine annähernd tier-
gerechte Haltung. Darüber hinaus liegt der Erfolg des Kon-
zepts von Hagenbeck im Erlebnischarakter. Nicht die Beleh-
rung, sondern die Unterhaltung der Zoobesucher stand im
Vordergrund. Der Zwiespalt, zugleich Bildungseinrichtung
und wirtschaftlich geführtes Unternehmen zu sein, begleitet
die Zoos bis heute.
Mehr Platz für die Grossen
Der Zoo Zürich besitzt bereits seit seiner Gründung 1929 Asi-
atische Elefanten. Die Haltung hat sich allerdings seither
stark gewandelt. Hatten die Wärter für mehrere Jahrzehnte
im Gehege direkten Kontakt mit den Tieren, setzen moderne
Zoos aus Gründen der Sicherheit und der Artgerechtigkeit
heute vermehrt auf das Prinzip des geschützten Kontakts –
das heisst, Tier und Mensch begegnen sich nicht mehr di-
rekt: Die Elefantengruppe wird so weit wie möglich sich
selbst überlassen. Dieses System macht allerdings grossräu-
mige, naturnahe und unterteilbare Gehege notwendig. Der
Kaeng Krachan Elefantenpark des Zürcher Zoos, in dem eine
Elefantenfamilie von zwei Bullen, vier Kühen und zwei Jung-
tieren lebt, umfasst insgesamt circa 11 000 Quadratmeter.
Ähnlich grosszügige Anlagen wurden bereits in den Zoos
von Köln, Rotterdam und Hamburg realisiert. Was die An-
lage in Zürich einzigartig macht, ist die hohe architektoni-
sche Qualität des neuen Elefantenhauses.
Für den Zoo ist der neue Elefantenpark ein wichtiger Mei-
lenstein bei der Realisierung seines Masterplans, der eine
schrittweise Umwandlung der kleinteiligen Einzelgehege in
1 Das Dach des Elefantenhauses gesehen aus dem nahen Wald ( Fotos 1 + 6: Andreas Busch-mann )
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68 archithese 1.2015
1
69
NEUGIERIGER RESPEKT Herzog & de Meuron: Kräuterzentrum Ricola in Laufen Die Stadt am Fuss der Jurahöhen ist Sitz
des Herstellers des berühmten Schweizer Kräuterzuckers Ricola. Die nunmehr 34-jährige Zusammenarbeit
des Familienunternehmens mit den Basler Architekten hat mit dem zuletzt fertiggestellten Kräuter-
zentrum ein weiteres eindrückliches Bauwerk erhalten, das ganz in der Tradition der Feldforschung steht,
die Herzog & de Meuron mit ihren Bauten für Ricola betreiben. DieHülle aus Stampflehm setzt zudem
neue Massstäbe im Lehmbau.
Autor: Adrian Meyer
Ein eigener Kosmos
Die entwerferische Herangehensweise der recherche pati-
ente bei Herzog & de Meuron ist wie jede Forschung von Er-
folg und Niederlage, von Euphorie und Zweifel begleitet. Die
dabei zutage tretende Bandbreite an Interessen und deren
Abweichung vom Herkömmlichen und Erwarteten ist so
gross, dass sich das Werk der Architekten kaum ikonogra-
fisch erschliessen lässt. Es ist höchstens so etwas wie eine
Annäherung an radikalisierte Positionen oder Projektions-
flächen möglich. Aber selbst das greift zu kurz, weil es eben
nicht um Analogien geht; auch nicht um Geschichtsbezüge
im traditionellen Sinn. Es geht um subjektive Entwurfsme-
thodik – eine Ergründung von Dingen, wie sie ihrem Wesen
nach sein könnten, deren bildliche Wahrnehmungen sich
aber einem vermeintlichen Verständnis immer wieder ent-
ziehen.
Nach und nach hat sich im architektonischen Kanon von
Herzog & de Meuron so etwas wie ein eigener Kosmos her-
ausgebildet. Zwischen all diese Expeditionen – mit ihrer teil-
weisen Distanz zur Vergegenständlichung des Natürlichen –
drängen sich allerdings immer wieder scheinbar einfache,
geerdete Projekte.
Homeward bound
Die Hülle des Kräuterzentrums für Ricola, in dem die Schwei-
zer Bergkräuter nun zentral getrocknet, gelagert und verar-
beitet werden können, ist in Stampflehm errichtet – eine
sinnliche, ökologische Hülle in einer domestizierten Land-
schaft.
Die Arbeiten von Herzog & de Meuron leben vom geschärf-
ten Blick auf das scheinbar Beiläufige, Gewohnte. In dieser
Interaktion entstehen flüchtige Gedanken, die in ihrer Be-
deutung für den Entwurf grösser sind als alle Skizzen und
Notate. In verdichteter und präzisierter Form nehmen sie als
Plan und Modell, gefädelt durch das Nadelöhr der konstruk-
tiven Grammatik, ihre endgültige Form an und werden zu
Projekten, zu Ikonen – oder bleiben Fingerabdrücke. Sie lö-
sen Kontroversen aus oder geniessen neugierigen Respekt –
egal ob in Hamburg oder Long Island, Peking oder Ammer-
see, London oder Laufen.
Herzog & de Meuron und die Richterichs
Nach der Entwicklung seines Kräuterzuckers mit einer Re-
zeptur aus 13 Kräutern im Jahr 1940 gründete der Bäcker
Emil Richterich aus Laufen mit seinen Söhnen Hans Peter
und Alfred 1967 die Ricola AG – Richterich & Co. Laufen. Die
Sammlung Ricola, die aktuelle Schweizer Kunst umfasst,
geht in ihren Ursprüngen ebenfalls auf den Vater Emil und
dessen Frau Rosa Richterich-Beck zurück. In den späten
1970 er Jahren wurde Alfred, der seinen Vater zu der Zeit
künstlerisch beriet, auf den jungen Jacques Herzog auf-
merksam, der als Künstler bei Diego Stampa in Basel aus-
stellte. Fisch im Haus heisst eine seiner Arbeiten aus dem
Jahr 1981, die heute der Sammlung Ricola angehört. Diese
Arbeit dient in ihrer plastischen Sperrigkeit aus Dachpappe
und Teer als Vehikel für ein Denkgerüst aus Notizen, Beob-
achtungen und Zeichnungen, das ein kleines, gefaltetes
Kartonobjekt zu verschlucken droht, welches seinerseits
eine Urform von Haus darstellt. Eine Arbeit, die sich dem
gesellschaftlichen Anspruch an Schönheit oder Sehgewohn-
heiten entzieht, dafür aber ganz andere Interessen offen-
bart – etwa für Kunstform und Natur. Beides taucht bei fast
allen Bauten, die Herzog & de Meuron für Ricola realisiert
1 Das Kräuter- zentrum ist als Schanier zwischen Industrie- und Landwirtschafts-zone situiert. ( Foto: Iwan Baan )
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2 Lageplan
3 Querschnitt Quarantänelager und Verarbeitung
4 Querschnitt Dosierung und Mischung
5 Grundriss Erdgeschoss mit Quarantänelager, Verarbeitung, Dosierung und Mischung, Lager und Versorgungs- und Sanitärzone
6 Längsschnitt mit unterirdischer Anbindung an die Weiterverarbeitung
( Fotos 7, 9 – 11: Markus Bühler- Rasom; 8: Andrea Wiegelmann )
Die Stampflehmhülle des Käuterzentrums
Mit der elf Meter hohen Fassade des Kräuterzentrums aus vorgefertigten Stampflehmelementen entsteht eine Konstruktion, die eine Jahrtausende alte Bauweise neu definiert. Das Material für die Hülle, Lehm, steiniger Aushub und Mergel, stammt zu 99% aus der nahen Umgebung. Im Vergleich zu den in unseren Breiten üblicherweise verwendeten Baumaterialien und gegenüber vergleichbaren konventionellen Lagerhallen-Hüllen trägt dies dazu bei, dass der Primärenergieeinsatz um ca. 90 Prozent reduziert ist. Es ist vor allem diese 45 Zentimeter dicke Lehmhülle, die das Kräuterzentrum von üblichen Lager- bauten unterscheidet.
Um ihre Fertigung in diesen Dimensionen überhaupt möglich zu machen, musste sie unabhängig von der Witterung erfolgen. Die technischen Voraussetzungen dafür wurden von Martin Rauch entwickelt. Die 670 Stampflehmelemente wurden
von ihm und seinem Team in einer Produktionshalle in Laufen vorgefertigt, das heisst gemischt, in einer Schalung gestampft und schliesslich auf die Bau-stelle transportiert, in Blöcken schichtweise versetzt und mit Lehmmörtel verbunden zur Fassade aufgeschichtet. Die Elementfugen sind mit feuchtem Originalmaterial von Hand ausgestampft ( Abbildungen 7 – 10 ).
Von dem für den Lehm charakteristischen Merkmal der Feuchte- und Temperatur-regulation profitiert die Lagerhalle. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach und die Nutzung der Abwärme des nahegelegenen Produktionsbetriebs sind weitere Massnahmen, welche eine verbesserte ökologische Bilanz des Kräuterzentrums gewährleisten.
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Ricola Kräuterzentrum
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