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Information für Mitglieder, Freunde, Sponsoren von dolphin aid
Das 10-jährige Bestehen von
dolphin aid und die damit ver-
bundene Leistung von Kirsten
Kuhnert war dem Ariston Ver-
lag ein besonderes Geschenk
wert: Der Klassiker „Jeden Tag
ein kleines Wunder“ als Neu-
auflage.
Mehr dazu
auf Seite 11
10 Jahre
dolphin aid e.V.Der Ariston Verlag sagt
„Herzlichen
Glückwunsch
dolphin aid“
INHALTEditorial & Impressum 2
10 Jahre dolphin aid e.V. 3
dolphin aid in der Presse -
Botschafterin Barbara Becker 4-5
Buchtipp -
Autorin Juliane Hielscher 6-7
Aktionen und Events 8-9
dolphin aid zum
nachdenkenund schmunzeln 10
dolphin aid in eigener Sache -
Das Geschenk der Delphine 11
Die Mitarbeiter von dolphin aid -
Interview mit Jörg Marenski 12
Kinderseite -
Twinky, der kleine Delphin 13
dolphin aid informiert -
Brucker-Biofeedback-Methode 14
10 Jahre dolphin aid -
Unsere Helden 15
Meine Zeit auf Curaçao -
Dr. med. Matthias Bollinger 16
Leserpost 17
Was mir persönlich wichtig ist... 18
Flipper lässt grüßen 19
dolphin aid stellt vor… -
Sonarium e.V. 20-21
Requiem für einen Delphin /
dolphin aid informiert 22-23
Mitgliedsantrag 24
A U S G A B E 1 / 2 0 0 5
dolphin aid – News:etwa vierteljährlich imSelbstverlag erscheinendeZeitschrift des gemeinnützi-gen Vereins dolphin aid e. V.
Redaktion:Britta SiebertKay EversKinderseite:Petra Siebert
Redaktionsanschrift:dolphin aidAngermunder Straße 940489 DüsseldorfTelefon: 02 03/74 62 80Telefax: 02 03/74 81063e-mail: info@dolphin-aid.net
DANKESCHÖN!
dolphin aid dankt:ab Concept GmbH Königstrasse 159-161 42853 Remscheidwww.ab-concept.defür die Satzherstellung undgrafische Gestaltung
sowieDZE Druckzentrum GmbHBamlerstraße 2045141 Essen für den Druck der dolphin aid – NEWS
Der Bezugspreis ist imMitgliedsbeitrag enthalten.
Ed i t o r i a l
2 Ausgabe 1/2005
Liebe Leserinnen,
liebe Leser,
es war eine gute und weise Ent-
scheidung von Kiki Kuhnert und
einer kleinen Gruppe engagier-
ter Menschen, als diese nun vor
10 Jahren die Grundlage dafür
legte, dolphin aid als gemeinnüt-
zigen Verein zu gründen. Weise
deshalb, weil damals das Thema
Delphin Therapie in Deutschland
nahezu unbekannt war.
Auf die zurückliegenden 10
Jahre schauend kann man feststel-
len, dass sich die Gründung von
dolphin aid für sehr viele unse-
rer besonderen Kinder und deren
Familien gelohnt hat. dolphin aid
hat in den Jahren wesentlich zur
Aufklärung dieser alternativen
Therapieform beigetragen und es
war dem Verein möglich, dass bis
heute, meist durch dolphin aid
initiiert, über 1.100 Kinder an
einer Delphintherapie in USA,
Israel, Spanien und Curacao teil-
nehmen konnten.
Ein überzeugender Beleg für
die Wichtigkeit von dolphin aid
ist die Zahl der regelmäßig ein-
gehender Rückmeldungen. So
erreichten die Geschäftsstelle
allein im Jahr 2004 Hunderte
Schreiben glücklicher Eltern, die
von den erzielten Erfolgen ihrer
Kinder berichteten. Und was den
Verein ganz besonders stolz
macht, mehr als 90% der Fami-
lien wünschen sich für ihr Kind,
dass es möglichst bald erneut an
einer Delphin Therapie teilneh-
men kann.
Eine für den Sommer 2005
geplante Jubiläumsfeier zum 10-
Jährigen soll den Dank an die-
jenigen beinhalten, die die
Arbeit machen. Da ist natürlich
zunächst Kiki Kuhnert und der
kleine vorab genannte Kreis von
Menschen, die schon damals an
die Therapieerfolge glaubten.
Zum anderen ist da aber auch
die dolphin aid Geschäftsstel-
le, die mit fünf Mitarbeitern,
unter der Leitung des Geschäfts-
führers Kay Evers, tagtäglich
Hunderte Telefonate mit Eltern,
Therapie Zentren und, und, und
führt.
Doch war wäre dolphin aid
ohne seine Fürsprecher und För-
derer. Da gilt es zu nennen die
vielen, vielen ehrenamtlichen
Mitarbeiter, die offiziellen Bot-
schafter, die aufgeschlossenen
Medien und vor allem die Spen-
der und großzügigen Sponsoren.
All diese sorgen durch ihr aner-
kennendes Engagement dafür,
dass viele unser besonderen Wel-
tenbürger heute ein glückliche-
res und lebenswerteres Leben
führen.
Im Namen unserer betroffe-
nen Kinder bitte ich Sie „bleiben
Sie uns treu“!
Herzlichst
Ihr
Frank Kuechler
Vorstand
IMPRESSUM
10 J ah r e do l ph in a i d e . V .
Ausgabe 1/2005 3
> Vom Schicksal gegründet,
mit Enthusiasmus gefördert, mit
Liebe gehegt und überzeugend
engagiert auf dem Weg in die
Zukunft – in eine bessere Zu-
kunft für behinderte Kinder…
dafür steht dolphin aid….und
das nun schon seit 10 Jahren.
Manchmal kommt man zur
Ruhe „selten genug“ und ver-
gegenwärtigt sich, dass dolphin
aid in diesem Jahr seinen 10.
Geburtstag feiert!
Der Beginn unserer Tätigkeit,
im Jahr 1995, war von Herzblut
und Ideenreichtum geprägt, als
Kirsten Kuhnert das Büro ihrer
gerade geschlossenen Agentur
zum dolphin aid Büro erklärte.
Schon nach kurzer Zeit platzte
dolphin aid „aus allen Nähten“ ...
eine Bestätigung, dass unsere
Arbeit und Hilfe dringend
gebraucht wurde. Erst im Jahr
2002 bekam dolphin aid eine
richtige Geschäftsstelle in Düs-
seldorf-Angermund mit Mietver-
trag und allem, was dazu gehört.
Mittlerweile hatte dolphin
aid ein solch breites Aufgaben-
spektrum, dass der Einsatz eines
Geschäftsführers erforderlich
wurde. Seitdem nehme ich diese
erfüllende Aufgabe mit Dank-
barkeit wahr, in dem Bewusst-
sein, etwas wirklich sinnvolles
tun zu dürfen. Waren es 1999
noch 56 Familien, die dolphin
aid bei der Realisierung einer
Delphintherapie unterstützte, so
wuchs die Zahl im Jahr 2004 auf
fast 400 Familien, denen wir hel-
fen konnten.
Seit Beginn unserer Tätigkeit
haben sich jährlich Tausende
Familien an dolphin aid ge-
wandt, um Rat und Hilfe zu
erfahren. Über Tausend davon
konnte dolphin aid bei der Rea-
lisierung einer Delphintherapie
bisher helfen. Doch bis dahin
bedurfte es durchschnittlich 25
Telefonate pro Familie, unzäh-
lige e-mails und Faxe wurden
verschickt und Wäschekörbe
voll Post wurden bearbeitet.
Und der Bedarf an Therapieplät-
zen wächst stetig.
2003 ist dolphin aid ein wei-
terer entscheidender Schritt ge-
lungen: im Rahmen einer wissen-
schaftlichen Studie aus dem Jahr
2003 wurde die medizinische
Wirksamkeit der Delphinthera-
pie nachgewiesen. Diese erlaubt
uns nun, stärker auf Entscheider
in Politik und Sozialversicherung
einzuwirken. In all diesen Prozes-
sen schreiten wir voran und ver-
lieren dabei unsere Visionen nie
aus dem Auge.
Rückschau
Rückschau ist auch immer Reflek-
tion. Reflektion auf die Zukunft
von dolphin aid: Damit für die
behinderten Menschenkinder in
unserer Gesellschaft mehr Hilfe,
mehr Verständnis und Verstehen
und mehr Anerkennung steht.
Dafür wollen wir kämpfen… in
den nächsten 10 Jahren.
Zukunft und Dank
Für die Zukunft von dolphin aid
wünschen wir uns Firmen und
Sponsoren, die wie in der Vergan-
genheit, ihrer sozialen Verantwor-
tung so bravourös gerecht wer-
den wie bisher. Wir wünschen
uns weiterhin die so breite Unter-
stützung von so vielen, vielen hel-
fenden Händen, wie in den Jah-
ren zuvor. Die letzten 10 Jahre ist
das helfende Anliegen von dolp-
hin aid durch Fernsehen, Rund-
funk, Zeitschriften und Zeitun-
gen so großartig unterstützt wor-
den… wir freuen uns auf die
nächsten 10 Jahre der Unterstüt-
zung durch die Medien.
All den Menschen, die dolp-
hin aid auf dem 10 jährigen Weg
begleitet haben, möchte ich,
möchte dolphin aid und natür-
lich unsere behinderten Kinder
von Herzen „DANKE“ sagen für
ihre Hilfsbereitschaft, für ihre
Unterstützung und ihre soziale
Verantwortung.
Ihr Kay Evers
10 Jahre
Einsatz für
behinderte
Kinder
Liebe Leserinnen und Leser, liebe Sponsoren und Förderer von dolphin aid,
liebe Freunde und Familien!
HAPPY BIRTHDAY dolphin aid.
Kinder, wir die Zeit vergeht! dolphin aid feiert in diesem Jahr 10-jährigen Geburtstag.
Möchten auch Sie zu den Gratulanten gehören?
Dann haben Sie 2 Möglichkeiten:
Auf unsere Homepage haben wir eigens für diesen besonderen Anlass ein Forum eingerichtet.
Sie finden es unter: www.dolphin-aid.de im Menü unter Forum. Wir freuen uns über Ihren Eintrag.
Sollten Sie keine Möglichkeit haben, unsere Homepage zu besuchen,
können Sie uns Ihren Gruß auch gerne schriftlich senden an:
dolphin aid e.V.
Stichwort: 10 Jahre dolphin aid
Angermunder Str. 9
40489 Düsseldorf
Für die nächste NEWS planen wir ein- oder mehrere Grußseiten. Vielleicht finden Sie sich wieder.
dolphin aid freut sich über Ihre Zuschriften!
Jahre
dolphin aid e.V.
10
do lph in a i d i n de r P r e s s e
4 Ausgabe 1/2005
BotschafterinBarbara Becker
aktiv für dolphin aid
do lph in a i d i n de r P r e s s e
Ausgabe 1/2005 5
> dolphin aid ist von den Me-
dien immer besonders häufig
und positiv begleitet worden.
Zu Beginn des Jubiläumsjah-
res ist die gewohnt hohe Medien-
präsenz noch deutlich gestiegen!
Zahlreiche Zeitungen berichten
in der jeweiligen Lokalpresse über
die heimischen Kinder, die zur
Delphintherapie reisen möchten
bzw. schon gereist sind. Die gro-
ßen Illustrierten berichten immer
wieder über die Arbeit von dolp-
hin aid. dolphin aid Botschafterin
Barbara Becker und „Frau im Spie-
gel“ gratulieren mit einem bravou-
rösen, 4-seitigen Artikel, in der
auch der für dolphin aid so wich-
tige Spendenaufruf und die Kon-
taktdaten unserer Organisation
nicht fehlen. Unser Dank gilt der
Redaktion von „Frau im Spiegel“,
Petra Stadler für die tollen Foto-
beiträge sowie allen voran Barba-
ra Becker für ihr Engagement zu
Gunsten von dolphin aid.
Buch t i pp
6 Ausgabe 1/2005
PORTRAIT
Juliane Hielscher ist vielenbesser bekannt als AnchorWoman im deutschen Fernse-hen, die uns montags bis frei-tags das Aufstehen erleichtert.
Viele kennen sie aus dem ZDF-Morgenmagazin, welches sieseit 1998 moderiert und jour-nalistisch begleitet. Doch Juli-ane Hielscher allein in dieseSchublade zu stecken wärefalsch.
Neben vielen Benefizveranstal-tungen, die sie bislang mode-riert hat, engagiert sie sich seitJahren auch stark für dolphinaid. So konnte man sich auf dervorletzten „Dolphin´s Night“Gala, bei der sie auf ihre Gageverzichtet hat, bereits von ihrenmoderatorischen Fähigkeitenüberzeugen. Im letzten Jahrflog sie zusammen mit einemTeam des ZDF-Morgenmaga-zins nach Florida, um über diedortige Delphintherapie beiDolphin Human Therapy undüber die Arbeit von dolphin aidzu berichten.
Nun hat die Mutter eines Soh-nes sich ihren lang ersehntenWunsch erfüllt und ihr erstesBuch geschrieben. Wir möch-ten uns bei Juliane Hielscherfür das in der Vergangenheitgezeigte Engagement sehrherzlich bedanken und sehengespannt den weiteren Projek-ten entgegen.
Der dolphin aid NEWS
Buchtipp
Juliane Hielscher
Vom Leben und Sterben der Pinguinfische
Roman
Eichborn 2005
352 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
21,5 x 13,7 cm
€ 22,90 [D] / sFr 42,– / € 23,60 [A]
ISBN 3-8218-5736-6
erschienen im Februar 2005
Juliane Hielscher hat mit ihrem
Romandebüt Vom Leben und
Sterben der Pinguinfische einen
Text vorgelegt, der von Freund-
schaft handelt und von Liebe
erzählt, der den Verlust eines
Kindes zum Thema hat, von
Trauer und Schmerz berichtet
und dabei Wege aufzeigt, die
zurück ins Leben führen mögen.
Gerne geben wir Ihnen mit
nachfolgendem Textauszug aus
der offiziellen Pressemitteilung
des Eichborn Verlages die Mög-
lichkeit, schon einmal etwas in
das Buch hinein zu lesen:
„Ich bin so tot, wie man sein
kann, wenn man noch lebt“
Über das Romandebüt
von Juliane Hielscher
Vom Leben und Sterben der
Pinguinfische
> „Die Glocken von Espiritu
Hijo, die sie niemals gehört
hatte, rufen sie und sie lauscht
einer freundlichen Stimme
»...Senora, glauben Sie an die
inneren Kräfte Ihres wunderba-
ren Sohnes. Hören Sie auf ihn
und wenn Sie ihn nicht hören
können, dann kommen Sie hier-
her. An diesem Ort kann man
hören und in wundervoller
Weise auch verstehen...« Und
Helene sieht viel Wasser, leicht
gekräuselt, tanzende Wogen,
auf denen Lichtpunkte hüpfen.
Millionen Reflexionen des Son-
nenlichtes, das sie wohlig wärmt.
Und sie sieht große Büsche mit
kräftigen dunkelgrünen Blättern,
die sich so biegsam und elegant
in den Wind legen, als wären sie
eins mit ihm.“
Dies ist die Geschichte von
Helene, die ihr Kind verlor, in
dessen Kopf hinter dem rechten
Ohr etwas gewachsen ist, was
da nicht hätte wachsen sollen.
Im Sommer waren Mutter und
Sohn in einem alten, vergesse-
nen Küstenort in der Nähe San-
tiago de Compostela. In Punta
del Cambio, wo sie freundliche
Aufnahme im ehemaligen Klos-
ter Espiritu Hijo fanden, hungrig
und durstig von einem langen
Ausflugstag. Jetzt ist Benjamin
tot, unvorstellbar ist dieser Tod
und das Sterben des Kindes für
Helene. Sie bricht mit ihrem bis-
herigen Leben, zieht einen
Schlussstrich, verkauft ihr Haus,
verlässt die Stadt, das Land –
und reist zurück nach Spanien.
Dort, in Punta del Cambio, ver-
sucht Helene ihrem Schmerz
und ihrer Trauer Herr zu wer-
den, verbringt Tage und Mona-
te am Strand und an den Klip-
pen des Küstenortes, bis sie
langsam und allmählich mit
Hilfe der Klosterfrau Hermana
Consuelo ankommt in diesem
kleinen Ort und ein wenig auch
bei sich selbst. Helene erinnert
sich an die glücklichen Tage mit
ihrem kleinen Sohn Benjamin,
an den Ausflug in ein Aquarium,
wo er nicht mehr vom Becken
der Pinguine loszueisen war
und voller Überzeugung fest-
stellte: „Siehst du, wie sie
schwimmen, man kann es
genau sehen, es sind doch Pin-
guinfische. Ich hab´s gewusst.“
Vom Leben und Sterben der
Pinguinfische ist auch die Ge-
schichte von Leah, einer puber-
tierenden jungen Frau, die ver-
zweifelt am Leben und den Men-
schen, die sie umgeben, und die
kurzerhand von ihren Eltern zu
Verwandten in ein kleines spa-
nisches Dorf, nach Punta del
Cambio, geschickt wird. Leahs
Unglück schwindet dort nicht, sie
ist launisch und aufsässig, verletzt
sich selbst mit Scheren und Mes-
sern, irrt durch die Olivenhaine
des Ortes und verbringt Tage lau-
fend am Strand. Bis sie auf Hele-
ne trifft, die eine eigenartige
Anziehungskraft auf Leah hat,
auch wenn sie die „rennende
Frau“ gerne für irr halten möch-
te. Mit der Zeit nähern sich die
beiden Frauen an, finden Wege
zueinander und helfen sich –
mehr unbewusst als gewollt –
gegenseitig zurück in ein ande-
res Leben.
Buch t i pp
Ausgabe 1/2005 7
Sie sind seit 1998 Moderatorin und
Journalistin für das ZDF-Morgenma-
gazin. Das ist die längste Amtszeit,
die eine Moderatorin beim Morgen-
magazin je hatte ...
Stimmt das? Und - wird Ihnen das
frühe Aufstehen nicht auf Dauer zu
anstrengend, der Beruf nicht irgend-
wann zu routiniert?
Ja, ich glaube von den weiblichen
Anchor-Moderatoren bin ich inzwi-
schen die Dienstälteste. Es wäre gelo-
gen, wenn ich behaupten würde, es
sei unanstrengend mitten in der
Nacht aufzustehen, um in aller Herr-
gottsfrühe fit, konzentriert und char-
mant zu sein. Doch der Beruf hat eine
Menge Vorteile. Ich habe schon alles
moderiert, Talkshows, Nachrichten,
Magazine - im Morgenmagazin ist
von allem etwas dabei. Und da jeder
neue Tag neue Nachrichten bringt
und die Welt sich immer weiter dreht,
wird es nie langweilig.
Und etwas Routine kann dabei ja
schließlich nicht schaden.
Wie fühlt man sich, wenn man weiß,
man steht mit als Erste morgens in
der Republik auf?
Für das Handwerkliche einer Nach-
richtenhintergrundsendung ist die
Uhrzeit nicht entscheidend. Ich ver-
suche in der Art der Ansprache aller-
dings schon zu berücksichtigen, dass
unsere Zuschauer auch gerade erst
aus dem Bett gefallen sind. Man
erklärt manchmal etwas mehr, und
immer wieder bekommen wir auch
die Resonanz, wie gut es den Leu-
ten gefällt, wenn wir Sie freundlich
und bei angemessenen Themen auch
locker und fröhlich in den Tag brin-
gen. Bei Katastrophenmeldungen
geht das natürlich nicht.
In Ihrem Beruf ist Styling, Mode und
Aussehen sehr wichtig. Wie gehen
Sie damit um, ist dies ein Aspekt, der
auch Ihr Privatleben beeinflusst?
Im Studio müssen wir super ausse-
hen. Das wäre ja sonst eine Zumu-
tung für den Zuschauer. Meine Kos-
tümbildnerin kennt mich seit Jahren,
schon von meiner ARD-Talkshow,
mein Maskenbildner pudert mich
noch länger. Der war schon Anfang
der 90er Jahre bei SAT.1, als ich das
erste Mal vor der Kamera stand: Sie
kennt meine Figur, weiß welche Far-
ben und Schnitte mir stehen. Er kennt
meine Augenringe und jeden Wirbel
auf meinem Kopf. Die Zwei sind
unentbehrlich in Sachen Styling. Pri-
vat mag ich es wie die meisten gern
locker. Mir steht eh nicht jede Mode,
also muss ich mich nicht um jeden
Trend kümmern. Nicht das ich unei-
tel wäre, aber mein Privatleben ist mir
zu kostbar, als dass ich da ständig
an mein Äußeres denken würde. Des-
halb findet mich unangekündigter
Besuch zu Hause auch gern mal im
wollenen Gemütlichanzug und
Schlappen an.
Wie bekommen Sie Beruf, Mutter-
dasein und Familie eigentlich unter
einen Hut?
Na genauso gut oder schlecht wie
alle anderen berufstätigen Mütter
auch. Immer gibt es Momente in
denen man das Gefühl hat, man müs-
ste doch noch etwas mehr Zeit für
den Zwerg haben. Es gibt aber auch
immer wieder Zeiten, in denen ganz
klar ist, dass man als "Nur-Hausfrau"
(das meine ich nicht abwertend) ver-
sagen würde und die ganze Unzu-
friedenheit am Kind auslassen würde.
Ich liebe meinen Sohn, aber ich liebe
auch meinen Beruf. Die Einzige die
manchmal etwas zu kurz kommt bin
ich. Theaterbesuche, ausgiebige Spar-
ziergänge und tolle Einladungen fin-
den in meinem Terminkalender eher
selten Platz.
Wie sieht Ihr "normaler" Tagesab-
lauf, Ihr Alltag aus?
3.00 Uhr Aufstehen, 3.45 Uhr Arbeits-
beginn, Besprechung in der Redak-
tion, letzte Texte vorbereiten, Maske,
5.30 Uhr - 7.00 Uhr Sendung. Rasch
nach Hause. Frühstückmachen und
Schulbrote schmieren. 8.00 Uhr- ca.
10.00 Uhr ein Schläfchen, dann Haus-
arbeit, Erledigungen, Besprechungen.
Ab ca. 14.00 Uhr Mutterdasein, Haus-
aufgabenbetreuung usw. Ab ca. 16.00
Uhr Sendevorbereitung von zuhau-
se aus via Telefon und Internet.
Zwischendurch Abendessen vorbe-
reiten , Familie abfüttern und Kind ins
Bett bringen. Zuende arbeiten und
selbst ins Bett gehen. Und wenn ich
Glück habe, schlafe ich kurz vor 22.00
Uhr. Klingt nicht sehr aufregend oder?
Was war der Auslöser dafür, einen
Roman zu schreiben?
Lust und Spaß und eine kleine Wette
mit meinem Lebensgefährten. Der
war in den 80er Jahren sehr erfolgrei-
cher Musiker und überlegte noch mal
eine Soloplatte bzw. CD zu machen.
Da hab ich gesagt: o.k. bis zum Ende
des Jahres machst du deine Musik
und ich versuche ein Buch zu schrei-
ben. Das wollte ich auch schon
immer mal machen.
Wie kamen Sie zu der Idee der
Geschichte der Pinguinfische?
Es geht ja um den Tod eines Kindes.
Ich glaube alle Menschen, die mit Kin-
dern zu tun haben, ganz egal ob sie
nun selbst welche haben oder nicht,
fürchten sich davor, dass diesen Kin-
dern etwas passiert. Wenn ein Kind
stirbt, steht die Welt auf dem Kopf.
Das ist gegen den natürlich Verlauf
der Entwicklung. Eltern sterben
irgendwann, aber wie können Eltern
ohne ihre Kinder weiterleben? Ich
glaube, dass ist eine ganz elementa-
re Angst in uns. Ich habe meine irra-
tionalen Ängste in diesen Roman
gepackt, indem ich mir vorgestellt
habe, was tatsächlich passiert, wenn
ein Kind sterben muss und ob es noch
etwas danach geben kann.
Was hat Sie in Bezug auf ihre Län-
der und Ortswahl der Pinguinfische
inspiriert?
Auch heute in unserer nicht unbe-
dingt sehr gläubigen Zeit, ruft der Tod
eines Menschen doch immer wieder
die Frage auf den Plan, was eigent-
lich danach kommt. Viele Menschen
fangen dann an sich mit dem Thema
Religion zu beschäftigen. Spanien
geht als katholisches Land mit diesen
Dingen ganz natürlich um. Und es
gibt so viele interessante Legenden,
so wie die vom Heiligen Jakob. Ent-
scheidend waren aber die noch älte-
ren Geschichten vom Ende der Welt
an der Atlantikküste. Wenn ein
Mensch die Welt verlässt, wo geht er
dann hin? Doch wohl hinter das Ende
der Welt - ob dort wohl die unend-
lichen Weiten warten? - das hat mich
fasziniert und drängte sich geradezu
als Schauplatz auf.
Die Gegenüberstellung zweier sehr
unterschiedlicher Frauenfiguren und
ihrer jeweils unterschiedlichen, aber
in ihrer verzweifelten Ausgangslage
ähnlichen Lebenssituationen steht im
Zentrum des Romans. War diese Kon-
stellation geplant, hat sie sich erge-
ben oder....?
Gute Frage. In diesem Roman ist
eigentlich gar nichts so wirklich
geplant. Plötzlich kannte ich die
Geschichte. Und wenn ich nicht mehr
so richtig weiter wusste, dann habe
ich in mich hineingeschaut und die
Figuren haben mir gezeigt, wie es wei-
ter geht. In sofern hat es sich auch ein
bisschen ergeben. Aber ich wollte
schon einen Reibungspunkt für das
ganze Unglück, das gehörte von
Anfang an dazu.
Hatten Sie Angst davor, über den
Tod und Verlust eines Kindes zu
schreiben?
Ja und nein. Ich hatte eher Angst, dass
man das nicht machen darf. Das ich
das Unglück herbeischreibe. Am
Ende hatte ich eher das Gefühl, ich
hätte mir einen Teil meiner Ängste
von der Seele geschrieben.
Würden Sie Ihren Roman AUCH als
Liebesgeschichte und Liebeserklä-
rung lesen?
Natürlich - da lieben sich doch eine
ganze Menge Menschen, wenn auch
in sehr unterschiedlicher und zum
Teil auch recht unkonventioneller
Form.
Wer würden Sie gerne einmal sein,
wenn Sie Leben tauschen könnten?
Niemand. Mein Vater sagt immer:
gibst Schiet weg, kriegst Schiet wie-
der. Ich kenne mich inzwischen ganz
gut und komme mit mir zurecht. Wer
weiß, was mich in einer anderen Haut
erwarten würde.
Wir danken Frau Hielscher für die
Möglichkeit, unseren Lesern diesen
einzigartigen Roman vorstellen zu
dürfen und wünschen ihr viel Erfolg
damit.
Auf ein Wort:Autorin Juliane Hielscher
Nun möchten wir auch die Autorin selber zu Wort kommen lassen. Lesen Sie nachfolgende Auszüge aus dem Interview, welches der
Eichborn-Verlag zwecks der Buchveröffentlichung mit Juliane Hielscher geführt hat.
Ak t i onen und Even t s
8 Ausgabe 1/2005
Spitzen-Event
zu Gunsten von
dolphin aid
> Das Jahr 2005 begann wie-
der mit einem Glanzlicht zu Guns-
ten von dolphin aid ... die TOP
Party des TOP Magazin Saarland.
Veranstaltungsort war dieses Mal
die Niederlassung von Mercedes
Benz in Saarbrücken. Elke Schu-
mann zeigte sich wieder als glän-
zende Gastgeberin für ihre 1.200
Gäste, darunter Axel Schulz, Axel
Milberg , Oli P., Götz Otto und
Peter Lohmeyer. Charmant und
unterhaltsam wie immer wurde
der Abend von Gundis Zámbó
moderiert. Eigentlich war es
eine Party der „Geburtstage“: es
war die 15. TOP Party, dolphin
aid e. V. blickt auf 10 erfolgrei-
che Jahre zurück und der Schau-
spieler Peter Lohmeyer konnte
um Mitternacht eine Geburts-
tagstorte mit anderen Gästen tei-
len ... rücksichtsvolle Menschen
vermieden es, diese mit 43 Ker-
zen zu dekorieren.
Nachdem sich die Gäste aus
Show-Business, Politik und Wirt-
schaft mit kulinarischen Spitzen-
leistungen verwöhnen konnten,
nutzten viele von ihnen die Gele-
genheit, das Tanzbein zu schwin-
gen. Bei all der ausgelassenen
Stimmung waren die „Party-Peo-
ple“ auch in echter Geberlaune,
denn eine Verlosung zugunsten
von dolphin aid e. V. brachte
immerhin über 17.000,00 € ein.
Die extra aus Florida angereis-
te Vorsitzende von dolphin aid,
Kirsten Kuhnert, war sichtlich
gerührt: „Wieder einmal haben
Elke Schumann und Saskia Hil-
debrandt gezeigt, welch ein gro-
ßes Herz sie haben. Schon seit
Jahren unterstützen sie die
Arbeit von dolphin aid in hohem
Maße – solch ein Idealismus ist
in diesen Zeiten besonders
wichtig.“
Den Herren Harald P. Wen-
zel (Mercedes Benz) und Uwe
Bongers (energis) als Vertreter
der Hauptsponsoren dankt
dolphin aid e. V. an dieser Stel-
le besonders. Übrigens ... zwei
starke Männer wurden außer-
ordentlich schwach für unsere
kleinen Freunde ... dolphin aid
Botschafter Götz Otto und Axel
Schulz ließen sich nicht lumpen
und spendeten alleine jeweils
4.000,00 €! Vielen Dank dafür!
Die Union-
Liners
> Was würden Sie sagen, wenn
Ihnen mitten in einem kleinen
Dorf eine Menge Menschen ent-
gegen kommen, die aussehen,
als würden sie aus einem John-
Wayne-Film stammen?
Am 6. November 2004 war
das für die Bürger von Frönden-
berg völlig normal ... Die „Union-
Liners“ - eine Truppe, die sich der
„Cowboy-Kultur“ verschrieben
hat – lud zum „Tag für Angelina“
ein und viele Menschen kamen.
Mit Showeinlagen, Line- und
Square-Dance, Country-Live-Mu-
sik, wurden die Gäste unterhal-
ten. Für das leibliche Wohl war
natürlich auch gesorgt und
zusätzlich zum Eintritt kreiste
immer wieder die Spendendose,
so dass ein erheblicher Betrag
zusammenkam. Angelina stand
immer im Mittelpunkt und nahm
fröhlich lächelnd an der Veran-
staltung teil. Als kleinen Gruß
erhielt sie sogar ihren eigenen
persönlichen Cowboy-Hut. Klar,
dass Egon Krause, der Bürger-
meister von Fröndenberg, sich als
Schirmherr nicht lumpen ließ und
selbst tief in die Tasche griff.
Als Dank an alle Beteiligten
schrieb Angelinas Mutter folgen-
des Gedicht: Die Union Liners leg-
ten sich mächtig ins Zeug, präsen-
tierten eine fantastische Show für
große und kleine Leut! Die letz-
ten Wochen und Tage, der Vorbe-
reitungen für sie eine schöne Plage
;-) Viel Programm wurde hier
geboten, dafür geben wir die aller-
besten Noten. DJ Uncle Sam
brachte die Stimmung auf den
Höhepunkt, tat Sinn und Zweck
des Tages stets gerne Kund. Toll
geschmückt war nicht nur der
Raum, viele Kostüme und India-
ner waren ein Traum. Squaredan-
ce, Line Dance, Lassoshow, da
wagte sich keiner mehr zum Klo
;-) Dusty und auch Countyqueen
Kim West, fehlten nicht bei die-
sem tollen Fest. dolphin aid Mann
Jörg Marenski und auch Bürger-
meister Egon Krause, sprachen nur
lobende Worte in diesem Hause.
Egon Krause ließ es sich nicht neh-
AKTIONENUND
EVENTS
v.l.n.r.: Axel Schulz, Götz Otto
v.l.n.r.: Harald P. Wenzel (Mercedes Benz), Elke Schumann, Axel Schulz, Uwe
Bongers (energis), Kirsten Kuhnert, kniend: Peter Lohmeyer
Die „Union-Liners“
Ak t i onen und Even t s
Ausgabe 1/2005 9
Liebe dolphin aid e.V. Organisation,
im Namen des gesamten Dolphin Human Therapy Teams möchte
ich dolphin aid e.V. ganz herzlich zum 10. Geburtstag gratulieren!
Euer beständiges Wachsen und Weiterentwickeln ist all den Men-
schen zu verdanken, die mit viel Hingabe und Einsatz hinter dieser
Organisation stehen. Im Namen der Kinder wünschen wir Euch
weiterhin viel Erfolg und sind beeindruckt von Eurem Einsatz.
Mögen die glücklichen Erinnerungen an die letzten Erfolge den Auf-
takt zu zukünftigen Erinnerungen bilden.
Mit sehr herzlichen Grüssen,
Christina L. Collins
Director, Media & Public Relations
Dolphin Human Therapy, Inc
Das Team von Dolphin Human Therapy – hier bei der Aufnahme zur Weih-
nachtsgrußkarte
Dolphin Human Therapy gratuliert
men, persönlich 100.- Euro für die
Delphintherapie zu geben. Wickie
und Gemahle Troubadix kamen
weit gereist - ganz fix. Angelinas
süsses Lächeln kann ihnen keiner
mehr nehmen, es begleitet sie von
nun an auf allen Wegen. Eine schö-
ne Augenweide, Flohs Gestecke
mit grünen Tannenzweige. Räum-
lich etwas schlecht gelaufen, konn-
te sie leider nicht viel verkaufen.
Eine Versteigerung legte den
Grundstein besonderer Art, damit
Angie lernt zu fahren Rad. Ob jung
oder alt, ob groß oder klein, es gab
hier keine bösen Worte und kein
Herz aus Stein. Von den Union
Liners als Zeichen der Patenschaft,
krönt nun ein toller Cowboyhut
Angies blonde Pracht. Alle Gäste
waren mehr als zufrieden, wären
gerne noch länger geblieben, und
ist es auch noch so nett, irgend-
wann ruft dann doch das Bett.
"Wo sind die Ventildeckel"
hört man es dann klingen, und
sieht Netti mit der Luftmatraze
ringen. Der Wirt der wußte Rat,
stand mit Ersatzdeckel parat. Ver-
anstalter und die Gäste, gaben
hier das Beste. Alle strahlten vol-
ler Zufriedenheit, bei soviel
Gemütlichkeit. Jeder bedankte
sich aus tiefstem Herzen,
Abschied nehmen bereitete gros-
se Schmerzen. Doch wir nehmen
die Union Liners beim Wort,
Wiederholung am selben Ort.
Einer für Alle, Alle für Einen, so
schliefen wir glücklich ein.
Benefiz-
Eishockeyspiel
für dolphin aid
Kinder
> Der 9. Dezember 2004 ist
sicher für die Familien Klink und
Schamke unvergesslich: zu Guns-
ten ihrer Kinder Vanessa, Leon
und Niklas veranstalteten die Feu-
erwehren von Dortmund, Herten
und Recklinghausen eine Benefiz-
Eishockeyspiel ... mit einem ent-
sprechenden Rahmenprogramm.
Im Eissportbereich der Dortmun-
der Westfalenhalle fanden sich
Hunderte von begeisterten Zu-
schauern ein, die nicht zuletzt
durch mehrere Zeitungsartikel auf-
merksam gemacht wurden. Wei-
tere Publikumsmagneten waren
die Eisshow der bekannten Eis-
kunstläuferin Marina Kielmann
sowie die musikalische Unterma-
lung durch DJ Mark Oh. Was in
der Fußballwelt ein Treffen mit
hoher Brisanz ist (Dortmund und
Schalke), geriet hier zu einem
freundschaftlichen Kräftemessen
mit hohem Spaßfaktor ... alle Teil-
nehmer waren gleichermaßen
ungeübt und machten fehlende
Erfahrung mit großem fairen Spiel-
einsatz wett ... alles zu Gunsten
der dolphin aid – Kinder.
Kein Frage, dass das Publi-
kum voll auf seine Kosten kam
und eifrig spendete. Dadurch ist
für Vanessa, Leon und Niklas der
Traum von der Delphintherapie
wieder ein Stückchen näher
gerückt ... dank vieler fleißiger
und uneigennütziger Hände.
Angelina und Freundin Angelina sagt „Danke“
Eiskunstlaufstar Marina Kielmann
„....und ich sage, der war drin...“
Glückliche und erschöpfte Sieger
die Landtagswahl in Schleswig-Holstein verfolgt.
Wenn ich sehe, mit welch einer Lust sich Politi-
ker heutzutage gegenseitig die Schuld in die Schu-
he schieben ohne darüber nachzudenken, dass
davon nichts besser, sondern vieles nur schlimmer
wird, frage ich mich oft, wohin das alles noch füh-
ren soll. So geht man z.B. auch rabiater mit Minderhei-
ten und sozial Schwächeren um. An Schulen herrscht
zunehmend Gewalt. Das Denken ist von Stress, Arroganz
und Gegeneinander geprägt. Um so mehr habe ich mich
gefreut, die folgende kleine Geschichte zu lesen, die sich viele
unserer Mitmenschen einmal zu Herzen nehmen sollten.
do lph in a i d zum nachdenken und s chmunze ln
10 Ausgabe 1/2005
Geht es Ihnen manchmal nicht auch so: In Zeiten
wie diesen fällt es schwer etwas zu finden, was einen
hin und wieder zum lachen bringt, worüber man sich
freuen kann, was einen aufrichtet. Im Jahr 1982 war das
Wort „Ellenbogengesellschaft“ das Wort des Jahres. Eigent-
lich könnte man es jedes Jahr wieder dazu wählen, zumin-
dest aber haben sich viele Menschen bis heute nicht abgewöhnt,
nach diesem Wort zu leben. Erst gestern habe ich mit Spannung
Anrufer: Hi, ich hab hier ein
neues Programm, das würd ich
gern auf meinem persönlichem
Rechner installieren. Es heißt
"Liebe". Was soll ich denn da als
Erstes machen?
Hotline: Auf ihrer Festplatte gibt
es eine Partition HERZ. Haben
Sie die?
Anrufer: Achso, das ist der Trick!
Ich habs immer auf der Haupt-
partition KOPF versucht. Ich pro-
bier das mal...Mist, HERZ ist aber
ziemlich voll!
Hotline: Machen Sie den Task-
manager auf und gucken unter
Prozesse nach.
Anrufer: alte_verletzungen.exe,
groll.com, geiz.com, ableh-
nung.exe, lauter so ein Zeug. Vor
allem hass.exe - boah, das krallt
sich fast den ganzen Speicher!
Hotline: Kein Problem. "LIEBE"
wird vieles davon automatisch
aus ihrem Betriebssystem raus-
hauen. Manches bleibt zwar im
Hintergrund aktiv, wird aber
keine anderen Programme stö-
ren. alte_verletzungen.exe und
geiz.com müssen Sie aber selber
vollständig löschen!
Anrufer: Das hat mich Jahrzehn-
te gekostet, all diese Komponen-
ten dafür zu sammeln! Muss das
wirklich raus?
Hotline: Ja, das ist unumgänglich.
Gehen Sie ins Startmenü und
suchen Sie Zubehör/Verzeihung.
Das lassen Sie so oft laufen, bis
geiz.com und alte_verletzun-
gen.exe raus sind.
Anrufer: Na gut, wenn´s sein
muß. "LIEBE" ist mir einfach so
sehr empfohlen worden, das
Ding will ich unbedingt haben!
Oje, >>Error 490 - Programm läuft
nicht auf internen Komponen-
ten.<< Was soll denn das?
Hotline: Ein altbekanntes Pro-
blem. Es bedeutet, dass ''LIEBE" für
externe HERZEN konfiguriert ist,
aber auf Ihrem eigenen ist es noch
nicht gelaufen. Das ist eine
von diesen ganz komplizierten
Sachen. Ich sags mal so: Sie müs-
sen zunächst ihr eigenes Gerät lie-
ben, bevor es andere lieben kann!
Anrufer: Hä?
Hotline: Können Sie den Ordner
Selbstakzeptanz finden?
Anrufer: Ja, hab ich!
Hotline: Wunderbar, klicken Sie
auf die folgenden Dateien und
kopieren Sie die in den Ordner
MEIN HERZ, und zwar: selbstver-
gebung.doc, selbstschätzung.doc
und güte.txt. Außerdem bitte
selbstbeurteilung.exe aus allen
Ordnern löschen!
Anrufer: Wow, LIEBE installiert
sich schon!!!!
Hotline: Das ist gut. Nun sollte
eine Nachricht auftauchen, dass
sich LIEBE immer wieder selbst
lädt, solange ihre HERZ-Festplat-
te läuft. Sehen Sie die?
Anrufer: Seh ich. Ist die Installa-
tion nun abgeschlossen?
Hotline: Ja, aber denken Sie
daran, das Sie nur die Basisver-
sion installiert haben. Sie müssen
sich mit anderen HERZEN ver-
netzen für die Upgrades.
Anrufer: Klasse, mein HERZ lädt
gerade eine wunderschöne
Melodie. Auf dem Bildschirm
läuft lächeln.mpeg. wärme.exe,
friede.exe und zufriedenheit.doc
sind jetzt im Speicher!
Hotline: Fein, damit ist LIEBE
installiert und läuft ab sofort!
Anrufer: Jetzt brauchen Sie
sicher meine Kontonummer,
stimmts?
Hotline lachend: Nein, LIEBE ist
Freeware! Geben Sie das Pro-
gramm bitte an jeden weiter, den
Sie treffen. Die Leute verbreiten
es weiter und ich wette, dass Sie
dann von den vielen neuen
Modulen noch mehr zurückbe-
kommen!
Anrufer: Gebongt, will ich gerne
machen. Vielen Dank für die
Hilfe!!!!
In diesem Sinne hoffe ich, dass Sie
die Botschaft dieser kleinen Ge-
schichte weitergeben. Es ist nie zu
spät den Schalter umzulegen.
Update…Liebe
von Kirsten Kuhnertund Frank Neubauer
do lph in a i d i n e i gene r Sache
Ausgabe 1/2005 11
Der Ariston Verlag sagt:
„Herzlichen Glückwunsch dolphin aid“
Der Ariston Verlag bedankt sich mit einer Neuauflage des Klas-
sikers „Jeden Tag ein kleines Wunder“ für die unglaubliche Leis-
tung von Kirsten Kuhnert.
Aus dem Pressetext des Verlags:
> Kisten Kuhnert, geboren
1960, betrieb erfolgreich eine
Sportsponsoring-Agentur. Nach
dem Unfall ihres Sohnes 1994
gründete die zweifache Mutter
1995 den gemeinnützigen Ver-
ein dolphin aid e.V., dessen
"Motor" und Präsidentin sie bis
heute ist. Unter ihrer Leitung hat
dolphin aid weltweit mehr als
1000 kranken Kindern große
Fortschritte in der Rehabilitation
auf dem Weg zurück in ein
lebenswerteres Leben ermög-
licht. Daneben verhalf sie dieser
Therapieform zu internationaler
Anerkennung durch wissen-
schaftliche Studien. Für ihren Ein-
satz wurde Kirsten Kuhnert
bereits 1998 von der Stiftung "Ein
Herz für Kinder" als "Engel des
Jahres" geehrt. 2004 erschien bei
Ariston ihr Buch "Delphinthera-
pie – Beweis eines Wunders.
Über die Heilkraft der Delphine",
das die wissenschaftliche Wirk-
samkeit der Delphintherapie
erklärt.
"Auch wenn mir als Mutter
der Unfall meines Sohnes am
Ende immer sinnlos erscheinen
wird, so hat er doch für viele
andere Kinder ein Vermächtnis
hinterlassen," so Kirsten Kuhnert
Nach seinem schrecklichen
Unfall, bei dem er fast ertrunken
wäre, bleibt der kleine Tim
behindert. Für die Familie be-
ginnt eine Odyssee von Arzt zu
Arzt, von Therapie zu Therapie,
doch niemand kann Tim helfen.
Eines Tages hört seine Mutter
Kirsten Kuhnert von den sensa-
tionellen Erfolgen der Delphin-
therapie. Voller Hoffnung macht
sie sich mit ihrem Sohn auf nach
Florida. Nach kurzer Zeit
beginnt Tim, der seit dem Unfall
kein einziges Mal lächelte, auf
seine Umwelt zu reagieren und
sogar laut zu lachen. Beein-
druckt von diesem Erfolg grün-
det Kirsten Kuhnert schließlich
den gemeinnützigen Verein
dolphin aid, um auch anderen
Kindern eine Delphin-Therapie,
deren Wirksamkeit inzwischen
wissenschaftlich nachgewiesen
ist, zu ermöglichen.
Mit ungeschminkter Offen-
heit erzählt Kirsten Kuhnert in die-
sem Buch, wie sehr sich ihr Leben
nach dem Unglück veränderte.
Sie lässt uns an den kleinen Wun-
dern teilhaben, die tagtäglich
überall auf der Welt geschehen,
und fordert uns zugleich auf, zu
kämpfen, statt sich dem Schick-
sal, und sei es noch so hart, zu
ergeben. Denn: Besiegt ist nur,
wer den Mut verliert.
Kirsten Kuhnerts ergreifende
Geschichte über das Schicksal
ihres Sohnes Tim ist ein aufrütteln-
des Buch, das Mut macht, auch
in schmerzhaften Situationen die
Hoffnung nicht aufzugeben. Ein
Zeugnis voller Wärme und Stär-
ke, voller Mut und Zuversicht.
Die Bunte schrieb: "Ein ergrei-
fendes Buch" und Für Sie sagte:
"Spannend geschrieben und sehr
anrührend"
Das Buch ist mittlerweile so
erfolgreich, dass es bereits in
mehrere Sprachen übersetzt
wurde: neben englisch, hollän-
disch, italienisch, französisch wird
es auch bald in China auf den
Markt kommen.
Die Neuausgabe ist ab sofort in
jeder Buchhandlung erhältlich.
Wir danken dem Ariston Verlag
für diese Neuauflage und hof-
fen, dass die Geschichte von Tim
noch viele, viele Menschen
bewegt und Anstoß gibt, sich
der guten Sache dolphin aid
anzuschließen. Es gibt noch so
viele Kinder, die unsere Hilfe so
dringend brauchen.
Kirsten Kuhnert
Jeden Tag ein kleines Wunder
Das Geschenk der Delphine
256 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
€ 19,95 [D] / € 20,60 [A] / sFr 36,10
ISBN 3-7205-2601-1
Ariston im Heinrich Hugendubel Verlag
D ie M i t a rbe i t e r von do l ph in a i d
12 Ausgabe 1/2005
da NEWS: Herr Jörg Marenski, wie
sind Sie zu dolphin aid gekommen
und wie lange sind Sie jetzt schon
dabei?
Jörg Marenski: Ich bin seit Septem-
ber 2004 für dolphin aid tätig. Anlass
war ein Stellenangebot im Internet,
dass mich neugierig gemacht hat.
da NEWS: Wie gestaltete sich Ihr
Berufsleben bis dahin?
Jörg Marenski: Ich habe ein durch-
aus abwechslungsreiches Berufsle-
ben: zuletzt war ich viele Jahre Leiter
Marketing und Vertrieb bei einer der
größten Krankenkassen Deutsch-
lands sowie Marketing- und Kommu-
nikationsmanager für ein internatio-
nales Unternehmen. Parallel war ich
als Trainer und Berater für Kommuni-
kation und Marketing freiberuflich
tätig.
da NEWS: Wann haben Sie das erste
Mal von dolphin aid gehört?
Jörg Marenski: Von dolphin aid hörte
ich erstmals im Zusammenhang mit
dem Stellenangebot. Zuvor war mir
aber der Begriff der Delphintherapie
aus Fernsehberichten geläufig.
da NEWS: Was gehört zu Ihren Haupt-
aufgaben bei dolphin aid?
Jörg Marenski: Aufgrund des kleinen
Teams bleibt es letztendlich nicht aus,
dass jeder alles macht. Originär
haben ich jedoch folgende Aufgaben-
felder: Unterstützung des Geschäfts-
führers bei der Generierung von
Spenden, Unternehmenskommuni-
kation, Eventkoordination, Mailings,
Koordination.
da NEWS: Was macht Ihnen dabei am
meisten Freude?
Jörg Marenski: Erfolg ... ich LIEBE
es, wenn es mir gelungen ist, einen
neuen Partner für unsere Ideen zu
begeistern.
da NEWS: Was ist das Ziel Ihrer Arbeit
für dolphin aid und was würden Sie
gerne tun, wenn Sie es nur könnten?
Jörg Marenski: dolphin aid ist in Euro-
pa die karitative Organisation mit
dem meisten Know-how rund um die
Delphintherapie. Diese Position
möchte ich weiter ausbauen und hel-
fen, dolphin aid zu einer der bedeu-
tendsten Non-Profit-Organisationen
in Europa zu machen. Schön wäre es,
wenn wir in naher Zukunft ein eige-
nes Therapiezentrum in Europa ein-
richten würden ... schon alleine, um
die Flugzeiten und -kosten zu redu-
zieren.
da NEWS: Waren Sie in Ihrer Zeit bei
dolphin aid oder vorher schon selber
vor Ort in Florida oder in einem ande-
ren Therapiezentrum, um sich die The-
rapie aus nächster Nähe anzusehen?
Jörg Marenski: Nein, bislang noch
nicht ... vielleicht ergibt sich aber im
Laufe des Jahres 2005 die Gelegen-
heit.
da NEWS: Worauf begründet sich
Ihrer Meinung nach die besondere
Ausstrahlung der Delphine?
Jörg Marenski: Von der Natur sind
sie schon mit einem für menschli-
che Augen freundlichen Gesicht
gesegnet. Hinzu kommt ihr ausge-
prägtes Sozialverhalten und ihr „Spiel-
trieb“.
da NEWS: Jetzt wissen wir einiges
über Ihre Arbeit für dolphin aid. Nun
möchten wir etwas mehr über den
Menschen Jörg Marenski erfahren.
Bleibt neben Ihrer Aufgabe bei dolp-
hin aid noch etwas Zeit für Hobbys?
Haben Sie feste Arbeitszeiten?
Jörg Marenski: Feste Arbeitszeiten???
Lassen Sie uns über etwas anderes
reden (lächelnd) ... ich bin begeister-
ter Sporttaucher und Filmer. Man
sagt, ich wäre ein guter Hobby-Koch
(leider sieht man es). Ansonsten ist
mir vor allen Dingen meine Frau wich-
tig, mit der ich seit 27 Jahren zusam-
men bin und meine 3 Patenkinder.
da NEWS: Womit können Sie am
Besten entspannen?
Jörg Marenski: Ganz einfach: ich
schnappe mir meine Tauchausrüs-
tung und gehe eine Stunde „schwe-
ben“ ... danach bin ich entspannt,
euphorisch ... einfach wieder „gut
drauf“!
da NEWS: Die größte wissenschaftli-
che Errungenschaft der Menschen ist...
Jörg Marenski: abrollbares Toiletten-
papier ... nein, für mich ist es die Ent-
wicklung der Computertechnologie.
Was Politikern vielleicht nie gelungen
wäre, schafft das Internet: Menschen
zum friedlichen Austausch ohne Län-
dergrenzen und Ressentiments
zusammen zu bringen.
da NEWS: Bei welchem geschicht-
lichen Ereignis wären Sie gerne dabei
gewesen?
Jörg Marenski: Bei der Weltausstel-
lung 1900 in Paris ... ich glaube, es
herrschte zu dieser Zeit eine unglaub-
liche Aufbruchstimmung und der wis-
senschaftlichen Kreativität schien
keine Grenze gesetzt zu sein.
da NEWS: Welche menschliche Eigen-
schaft imponiert Ihnen am meisten?
Jörg Marenski: Beständigkeit und
Glaubwürdigkeit ... etwas, was heute
viel zu selten anzutreffen und eigent-
lich doch so selbstverständlich ist.
da NEWS: Und welche verabscheu-
en Sie am meisten?
Jörg Marenski: Die Oberflächlich-
keit, die in den letzten Jahren zum
Kult hochstilisiert wird ... den Mangel
an Qualität, insbesondere im mensch-
lichen Umgang miteinander. Speziell
in der Arbeitswelt macht sich ein
Umgang mit der Ware „Mensch“
breit, der an früh-kapitalistische For-
men erinnert.
da NEWS: Jeder Mensch hat Fehler.
Welcher ist der Ihrige?
Jörg Marenski: ... das werde ich Ihnen
gerade auf die Nase binden ...
(lächelnd)
da NEWS: Wo ist Ihr Lieblingsplatz auf
dieser Welt?
Jörg Marenski: Die Ostseeinsel Feh-
marn im Winter und dort ein
bestimmter kleiner Strand namens
Gold ... dort kann man stundenlang
spazieren oder die Natur bewundern,
ohne dass einem ein Mensch begeg-
net.
da NEWS: Viele Menschen haben
einen Leitspruch, nach dem sie ihr
Leben ausrichten. Sie auch?
Jörg Marenski: „Mein Glas ist immer
halb-voll, nicht halb-leer ...“
da NEWS: Womit kann man Ihnen
eine große Freude machen?
Jörg Marenski: Wenn ich für meine
Freude kochen kann und wir bis in
den frühen Morgen gute Musik hören
und interessante Gespräche führen
können.
da NEWS: Worin, glauben Sie, besteht
die größte Gefahr für die Menschheit
und wie wäre sie abzuwenden?
Jörg Marenski: Das kann ich am
besten mit einem Zitat von Erich Käst-
ner beantworten: „Dass wir so wer-
den wie die Kinder, ist ein schier
unmögliches Unterfangen. Besser,
wir verhindern, dass sie so werden
wie wir!“
Wir bedanken uns für dieses
Gespräch und wünschen Ihnen viel
Erfolg und Spaß bei der Arbeit.
dolphin aid wächst. Damit verbunden : mehr Arbeit für die ein-
zelnen Mitarbeiter der Organisation. Wachstum ist aber auch
immer etwas schönes und eine Chance, immer wieder netten
Menschen zu begegnen. Von anderen netten Menschen müssen
wir uns leider verabschieden: Andreas Kaiser-von Hagen hat dolp-
hin aid im Februar diesen Jahres verlassen. Für ihren weiteren
Lebensweg wünschen wir ihr viel Glück und danken ihr herzlich
für das unermüdliche Engagement. Frau Kaiser-von Hagen hat
versprochen, sich aber weiterhin ehrenamtlich für dolphin aid
einzusetzen. Zuwachs hat dolphin aid bekommen durch Herrn
Jörg Marenski, den wir Ihnen heute gerne vorstellen möchten.
IM INTERVIEW Jörg Marenski
auf, dass Twinky irgendwann
doch versuchen würde, wie alle
Delphine zu springen. Somit
schwamm auch sie ihre Runden
und versuchte auch nicht, Twin-
ky und Tapsy auseinander zu
bringen.
Beim Wrack auf dem Mee-
resgrund war es nie langweilig.
Es gab dort Dauerbewohner, die
nie ihren Wohnort wechselten,
so wie eine Muräne, die Twinky
und Tapsy mittlerweile auch
schon kannte. Hin und wieder
kamen aber auch ab und zu Neu-
linge an Fischen dorthin, die sich
über die Verbundenheit von
Delphin und Wasserschildkröte
wunderten, sich jedoch nicht wei-
ter darum kümmerten.
So konnten Twinky und Tapsy
ungestört über ihre kleineren und
größeren Probleme reden oder
auch einfach im Wasser herum-
tollen, hin und wieder verstecken
spielen, denn das Wrack gab
dazu viele Möglichkeiten. So war
es auch an diesem Tag wieder.
Es war für die beiden Freun-
de ein Tag, an dem beide froh
und glücklich waren, weil sie ein-
ander hatten und miteinander
spielen konnten.
Als es anfing dunkel zu wer-
den, verabschiedeten sich die
zwei und in der Ferne wartete
auch schon Twinkys Mama. „Bis
Morgen dann Tapsy“, meinte
Twinky und stupste sie mit seiner
Nase als Liebkosung an.
Wenn ihr wissen wollt, ob es
Twinky gelingt, irgendwann ein-
mal wie ein Delphin zu springen
und welche Rolle Tapsy, die Was-
serschildkröte, dabei spielt, dann
könnt ihr schon sehr gespannt
sein auf die nächste dolphin aid
NEWS. Bis dahin wünschen wir
Euch alles Gute!
um Luft zu holen.
Auch er sah Tapsy
und tauchte zu
ihr.
„Na Twinky, da bist du
ja“ meinte Tapsy und beide
begrüßten sich erst einmal. Twin-
kys Mutter war auch in der Nähe
und beobachtete die beiden. Sie
konnte es zwar nicht ganz ver-
stehen, was Twinky so zu
Tapsy hinzog, aber solang ihr
kleiner Schatz froh war, war sie
es auch. Sie gab auch
die Hoffnung nicht
Sie mochte Twinky sehr und
war froh, dass es ihn gab. Auch
sie wurde von ihren Artgenossen
gehänselt, da sie sich anstatt mit
ihresgleichen mit einem Delphin
abgab. Doch das machte Tapsy
gar nichts, im Gegenteil, sie
mochte Twinky und die beiden
hatten immer viel Spaß zusam-
men. Sie schwamm ein wenig hin
und her und plötzlich sah sie
Twinky, der noch an der Wasser-
oberfläche schwamm
K inde r s e i t e
Ausgabe 1/2005 13
> Wieder einmal ging die
Sonne auf über dem Meer. Es war
windstill und nur ein paar kleine
Schaumkronen wogen sich auf
dem Wasser. Es sollte ein schö-
ner Tag werden und Twinky
schwamm wie immer neben sei-
ner Mutter.
Twinky ist ein kleiner Delp-
hin. Er ist jetzt 7 Monate alt und
nur halb so gross wie seine Mut-
ter. Er ähnelte ihr sehr, hat die glei-
che Kopfform und auch seine
Haut hat die gleiche Farbschat-
tierung. Wenn die Sonne ins
Wasser schien dann sah es
aus, als wenn man sie mit Perl-
mutt überzogen hätte. Norma-
lerweise hatte Twinky ein schö-
nes Leben, doch es gab eine
negative Sache, die machte ihn
immer wieder traurig. Er war nicht
der mutigste Delphin und dazu
kam auch noch, dass er sich nicht
traute, wie seine Artgenossen,
Sprünge aus dem Wasser zu
machen.
Seine Mutter machte es ihm
immer wieder vor und erklärte
ihm, dass es überhaupt nicht
schlimm sei und das es sogar für
einen Delphin nichts schöneres
gibt, aber Twinky konnte sich ein-
fach nicht überwinden, seinen
ersten Sprung zu wagen. Er
wurde schon von seinen Kolle-
gen ausgelacht und keiner woll-
te mit ihm raumtollen und spie-
len. Wenn Twinky da nicht Tapsy
die Wasserschildkröte als Freun-
din gehabt hätte, dann wäre er
noch viel unglücklicher gewesen.
So konnte er wenigstens mit
jemandem über sein Problem
reden und wenn es auch nicht
immer half, es tat auf jeden Fall
gut.
Auch Tapsy war an diesem
Morgen schon früh unterwegs
und schwamm zu einem alten
Schiff, welches vor langer Zeit
untergegangen war und auf dem
Meeresgrund lag. Sie hoffte, dass
Twinky auch gleich kam, denn
hier an diesem alten und mit
Algen befallenen Schiff war
immer ihr Treffpunkt.
Twinky, der kleine Delphin
Liebe Kinder!Ihr wundert Euch bestimmt, warum heute eine neue Geschich-
te beginnt. Die Erklärung ist ganz einfach: Die Geschichte von
Teddy Franty ist nun als kleines Buch erschienen. Wer also wis-
sen möchte, wie es mit dem Teddy weitergeht, der sollte sich
das Büchlein schenken lassen oder selber kaufen. Die Auto-
rin wird einen Teil der Einnahmen an dolphin aid spenden.
Und so sieht es aus:
Bestellen könnt Ihr die Geschichte „Franty – Leben und Aben-
teuer eines Teddys in der Buchhandlung Eures Vertrauens unter
Angabe der folgenden Daten:
Franty – Leben und Abenteuer eines Teddys
erschienen beim Wagner Verlag
Bestell-Nr.: ISBN: 3-935232-81-0
oder direkt beim Wagner Verlag unter www.wagner-verlag.de
Preis incl. MwSt. 9,99 €
dolphin aid wünscht großen Lesespaß!
vonPetra
Siebert
do lph in a i d i n fo rm ie r t
14 Ausgabe 1/2005
Was kommt vor – was kommt
nach einer Delphintherapie? Die
Brucker-Biofeedback-Methode
(kurz: BBFM) ist eine wertvolle
Möglichkeit!
> Morgane (11 Jahre) hatte vor
4 Jahren einen schweren Ver-
kehrsunfall. Bei diesem Unfall
wurden der Kopf und ein Teil des
Gehirns verletzt. Seitdem kann
sie trotz intensiver Therapien
nicht mehr alleine sitzen und
beim Versuch zu Stehen sacken
ihre Knie ein.
Ihre Eltern hörten von der
EMG-Biofeedback-Therapie nach
Prof. B. Brucker und kamen im
Frühjahr 2003 für 3 Wochen aus
Frankreich nach München. Zu-
nächst erklärten wir Morgane
und ihren Eltern die Therapie, mit
der sie lernen kann mit unverletz-
ten aber bisher nicht genutzten
Nerven die Steuerung ihrer Mus-
keln wiederzuerlernen. Da ihr
Rücken zu schwach war, fiel sie
selbst sitzend mit angelehntem
Rücken immer wieder um. Daher
war es das erste Ziel den Rücken
zu behandeln.
Zunächst wurden Klebeelek-
troden direkt über der Rücken-
muskulatur angebracht. Über ein
Kabel wurden diese mit einem
speziellen Computer verbunden.
Morgane konnte nun auf einem
Monitor als Kurve sehen, wie ihre
Nerven die Rückenmuskeln nur
ganz schwach erregen und wie
sich die Nervensignale verändern
wenn sie sich anstrengt. Die Auf-
gabe für Morgane war es dann,
die Kurve auf dem Monitor mit
jedem weiterem Versuch ein bis-
schen weiter in die Höhe zu brin-
gen. Damit erlernte sie immer
mehr Kontrolle über ihre Rücken-
muskulatur, was zur Folge hatte,
dass sie immer besser selbst sit-
zen konnte. So lernte sie gezielt
den Rücken zu strecken.
Am Anfang der 3. Therapie-
woche kam Prof. B. Brucker aus
Miami. Er besucht uns jährlich
zweimal um Neuerungen mitzu-
teilen, Patienten mit uns anzu-
schauen und zu besprechen,
damit sie bestmöglichst behan-
delt werden können. Er war fest
der Meinung, wenn Morgane
nur wüsste, wie sie ihre Ober-
schenkelmuskulatur ansteuern
muss, kann sie stehen. So began-
nen wir mit der Behandlung der
Kniestreckmuskulatur und stell-
ten Morgane auf den Boden.
Wie so oft sackten ihr die Beine
zunächst ein. Sie schaffte jedoch
auf dem Monitor deutlich
erkennbar den Kniestreckmus-
kel minimal zu erregen.
Als zusätzliche Hilfe schalte-
ten wir ihr einen Ton dazu, der
erklang sobald eine bestimmte
Signalstärke am Kniestreckmus-
kel ankam. Nach 3 Durchgängen
á 20 Sekunden hatte Morgane
den Dreh heraus und wusste, wie
sie die Beine strecken muss, um
wieder stehen zu können. Sie
selbst war dadurch so motiviert,
dass sie vor Freude nur noch strahl-
te. Ihre Eltern verbrachten die letz-
ten 3 Therapieeinheiten hinter
einem Schleier aus Freudentränen
und schickten uns Wochen spä-
ter Fotos aus ihrem Urlaub, auf
denen ihre Tochter alleine am
Swimmingpool saß und an der
Hand der Mutter stand.
Ein Jahr später kam Morga-
ne zur zweiten Behandlung nach
München. Bei der Kontrolle ihrer
allgemeinen Muskelkraft konnten
wir anhand des letzten Befundes
eine deutliche Kraftsteigerung
feststellen. Besonders aufgefallen
sind uns Muskelaktivitäten in den
Beinen, die in dem Jahr davor
noch nicht einmal tastbar waren.
Des weiteren war es Morgane
nun möglich, zielgerichtet Mus-
keln anzuspannen und wieder
locker zu lassen. Am Ende der
zweiten Serie kann Morgan selb-
ständig Schritte einleiten und ist
damit ihrem Ziel, wieder laufen
zu können, einen großen Schritt
näher gekommen.
Wir vom BBFM Team in
Deutschland am Orthopädi-
schen Zentrum München lieben
unsere Arbeit, weil wir durch die
von Prof. Brucker entwickelte
Therapiemethode einen wichti-
gen Beitrag zu tatsächlicher Reha-
bilitation leisten können.
Hurra,Morgane kann
wieder stehen
BBFM ist eine wunderbare Anschluß – und Vorbereitungsthera-
pie für Patienten vor oder nach einer Delphintherapie.
Möchten Sie Kontakt zu einem BBFM Labor aufnehmen?
Hier die nötigen Daten:
Deutschland:
Orthopädische Klinik München Harlaching
Zentrum für Kinderorthopädie
Leitender Arzt: Dr. Peter Bernius
Harlachinger Str. 51 · D-81547 München
Telefon: 0 89/621120 71 · Telefax: 0 89/621120 72
Österreich:
Peter Hecht · A-5020 Salzburg
Telefon: 00 43/(0) 6766 28 94 47 · Telefax: 00 43/(0) 2 62 24 42 91
über die Erfolge der
Brucker-Biofeedback-Methode
vonDr. med.
Peter Bernius /B. Benkert
10 J ah r e do l ph in a i d
Ausgabe 1/2005 15
UNSERE HELDEN
> Ich sitze hier vor dem PC und
möchte Ihnen etwas über ein
besonderes Kind erzählen ...
besonders in vielerlei Hinsicht:
dieses Kind ist Darius – Darius ist
ein 100%iges Morbus-Down-
Kind und ... Darius ist das erste
Kind, den dolphin aid auf dem
Weg zu einer Delphintherapie
begeleitet hat. Lassen Sie mich
berichten, was ich von seiner
Mutter erfahren habe.
Seine Mutter Christa erinnert
sich noch gut an die Zeit davor:
„Ich behaupte sogar, dass mein
Kind heute in einer Ecke vege-
tieren würde, wenn mir Kirsten
Kuhnert und dolphin aid mir nicht
geholfen hätten. Darius hatte
noch bei der Ankunft in Key
Largo Panik-Attacken und nur
zwei Wochen später verhielt er
sich wie ein ganz normales Kind
von zwei Jahren.“
Kirsten Kuhnert und Christa
Block lernten sich in einer Thera-
piepraxis kennen, zwei Mütter
von Kindern mit besonderen
Bedürfnissen. Durch die Thera-
peuten kamen beide Frauen ins
Gespräch miteinander und
tauschten sich über die Delphin-
therapie aus, die Frau Kuhnerts
Sohn Timmy bald antreten
würde.
„Wir kannten uns ja vom
Sehen, aber das Kind, dass nach
der Therapie in Florida frech grin-
send vor mir auf der Übungsmat-
te lag, konnte doch nicht das glei-
che sein, welches ich vorher
erlebt hatte“, erinnert sich Chris-
ta Block lächelnd. Aber aufgrund
der hohen Kosten schien eine
Therapie für Darius eine Utopie
... doch der von Kirsten Kuhnert
gegründete Verein dolphin aid e.
V. fand einen Sponsor, der die
Behandlung möglich machte.
„Darius stand eine Herzope-
ration bevor und unsere Nerven
lagen blank. Am Morgen der Vor-
untersuchung klingelte das Tele-
fon und Kirsten fragte ob es mög-
lich sei, dass heute ein Team des
Fernsehsenders SAT 1 einen
Bericht machen würde und teil-
te mir mit, dass sich ein Sponsor
gefunden hätte. Können Sie sich
vorstellen, mit welch einem
Gefühl wir diesen Tag verbrach-
ten?!“
Nein, nur annähernd kann
ich verstehen, was da in einer
Familie vor sich geht ... aber noch
heute bekommt die Stimme der
Mutter einen weichen Klang, der
es mich ahnen lässt ...
Darius reagierte nach der
Operation sehr ängstlich und dies
setzte sich auch Florida fort.
Besorgt fragte sich Christa Block,
wie unter solchen Voraussetzun-
gen ein Therapieerfolg möglich
sein sollte. Doch schon am vier-
ten Therapietag kam der Durch-
bruch: Darius interagierte direkt
mit dem Delphin und begann
Aufgaben nachzuvollziehen. Ab
diesem Zeitpunkt sprach er auch
auf die Therapeuten an und
wurde zugänglicher für die Übun-
gen. Und ab der zweiten Thera-
piewoche folgten Entwicklungs-
sprünge Schlag auf Schlag ... so
unglaublich es klingt: Darius ließ
die Hand seiner Mutter los und
ging selbst 5 Schritte auf seinen
Bruder zu – bislang konnte er kei-
nen Schritt alleine gehen. Auf
Christas Zuruf, „Los, auf geht’s ...
zu den Delphinen!“ kam kein
Kopfschütteln oder ähnliches ...
Darius erstes klar verständliches
Wort war ein deutliches „Nein!“.
Bislang hatte Darius noch kein
verständliches Wort gesprochen.
Eine weitere Therapie zwei
Jahre später zeigte, dass alles
Erlernte noch parat war und
Darius direkt ab der ersten Sit-
zung am Dock die Übungen mit-
machte.
Heute besucht Darius die
Schule, kann seinen Namen
schreiben und teilt sich klar ver-
ständlich mit ... etwas, was die
Schulmedizin für ausgeschlossen
hielt. „Ich lasse die Wissenschaft-
ler sich die Köpfe zerbrechen,
wodurch das alles entstanden ist.
Meinem Kind wurde in einer Art
und Weise geholfen, wie ich es
nie erwartet hätte ... für mich ist
und bleibt es ein kleines Wunder
der Delphine!“
Und manchmal, wenn sich
die Familie die Videos von Flori-
da ansieht, fängt Darius an zu
strahlen und zu erzählen ... und
drückt dabei den fast zu Tode
geliebten Stoffdelphin an sich,
den Kirsten Kuhnert ihm vor zehn
Jahren geschenkt hat…
vonJörg
Marenski
Darius bei der Therapie zusammen mit seiner Therapeutin
Darius in Florida
Was ist
geworden aus…?
heute: Darius
Darius heute - er liebt seinen Stoff-
delphin über alles
Darius liebt Musik – und der Delphin
ist immer dabei
Meine Ze i t au f Cu raçao
16 Ausgabe 1/2005
> „Herr Bollinger“ „Ja“ „Ken-
nen Sie Delphintherapie ?“
„Jaa?!“ „Wissen Sie wo Curaçao
liegt ?“ „Ja“ „Die suchen dort
jemanden wie Sie.“
Im Juni 2004 waren wir dabei
unsere schöne Kinderabteilung
in der neurologischen Rehabili-
tationsklinik in Umzugskartons
zu verpacken – der Träger hatte
beschlossen unsere Abteilung zu
schließen. Das ohnehin schon
gute Klima unter den Mitarbei-
tern bekam in dieser Zeit eine
fast schon verschwörerische
Komponente. Jeder machte sich
Gedanken über die Zukunft des
Anderen. So kam es, dass eine
Mitarbeiterin mich auf die Del-
phintherapie in Curaçao auf-
merksam machte. Leider konnte
sie mir aber nicht mehr sagen, wo
sie auf diese Einrichtung aufmerk-
sam geworden ist. Das war aber
nicht so tragisch, schließlich gibt
es dolphin aid und wenn jemand
Informationen hat dann sind sie
dort zu finden. So war es auch
und nach einigen Telefonaten
hatte ich ein anregendes und
informatives Gespräch mit der
dolphin aid Präsidentin Kirsten
Kuhnert. Ergebnis des Gesprä-
ches war, dass ich Kontakt zum
Curaçao Dolphin Therapy Cen-
ter (CDTC) bekam und wir einen
informativen Aufenthalt von mir
und meiner Familie vereinbarten.
Über allem verging ein wenig
Zeit, so dass es Januar 2005
wurde bis ich mich mit meiner
Frau und unserer 8 Monate alten
Tochter auf den Weg machte in
die holländische Kolonie.
Bei allen kleineren Schwierig-
keiten im Vorfeld, muss ich der
Fluggesellschaft KLM ein sehr gro-
ßes Lob abstatten. Eine derartig
freundliche Mannschaft an Bord
habe ich bisher nicht erlebt. Selbst
die von mir so hoch geschätzten
asiatischen Fluggesellschaften
hätten Schwierigkeiten, mitzuhal-
ten. 18 Kleinkinder an Bord wur-
den munter über 10 Stunden
betreut. Teilweise hatte die Crew
die Kinder auf dem Arm, während
sie Getränke reichte.
Curaçao selbst hatte uns im
Vorfeld etwas Schwierigkeiten
schaft, sich selbst zu hinterfra-
gen, immer wieder zu prüfen, ob
man die eigene Arbeit nicht noch
besser machen kann, ist das
eigentlich bemerkenswerte an
dieser sehr schönen Einrichtung.
Fünf Wochen vor Ort, tägliches
Mitarbeiten, Mitdiskutieren und
auch sich selbst und seine Arbeit
zu hinterfragen, haben einen
bleibenden Eindruck hinterlas-
sen. Die selbst erlebten kleinen
Veränderungen, die den Kindern
und ihren Eltern so viel Bereiche-
rung sind, haben uns die Wir-
kung und Bedeutung der Del-
phintherapie immer wieder erle-
ben lassen.
Der Abschied nach fünf
Wochen viel uns nicht leicht und
unser Kind erinnert uns jeden
Morgen daran, dass wir diese
besondere Insel mit seiner beson-
deren Therapie-Mannschaft ver-
lassen haben – sie versucht die
Seelöwen, deren Becken unter
unserem Balkon lag, nachzuah-
men; d.h. ein neun Monate altes
Mädchen „brummt“ jeden mor-
gen nach dem Aufwachen.
gemacht, es gab einfach keine
aktuellen Informationen. Weder
in Englisch noch in Deutsch. Seit
sehr langer Zeit fuhren wir in ein
Land, über das wir nicht (bzw. nur
sehr schlecht) informiert waren.
Schnell mussten wir einige
der alten und falschen Informa-
tionen korrigieren, andere fan-
den wir bestätigt. Es hat häufig
geregnet, deshalb gab es viele
Stechmücken (Regenjacke und
Moskitonetz zu Hause), das deut-
sche Mobiltelefon funktioniert
nicht (aber man kann vor Ort
eine Prepaid-Karte für sein eige-
nes Gerät kaufen).
Auf dem Gelände des Cura-
çao-Sea-Aquariums fanden wir
dann das CDTC mit seinen
freundlichen und engagierten
Mitarbeiterinnen und Mitarbei-
tern. Das ein offenes Klima und
ein ungezwungener Umgang
miteinander besteht, konnten wir
von der ersten Minute an erle-
ben. Jede und jeder war immer
und überall bereit zu zeigen, zu
erklären und zu diskutieren. Die-
ses offene Klima mit der Bereit-
MeineZeit aufCuraçao
Hinten von links nach rechts: Matthias Bollinger, Christine und Nikki (Volontäre bei CDTC). Vorne von links nach rechts:
Cheftherapeut Marco zusammen mit Therapiekind Valentino und der Delphintrainerin Rocio
Dr. med. Matthias Bollinger
ist 47 Jahre alt und Kinderarzt
mit dem Schwerpunkt Kinder-
neurologie. Nach zehn Jah-
ren an einer Universitätskli-
nik, war er fünf Jahre Leiter
einer Einrichtung für kinder-
neurologische Rehabilitation
im Rhein-Main-Gebiet. Im
Januar 2005 war er selber vor
Ort in Curaçao, um sich die
Arbeit eines Delphintherapie-
zentrums anzusehen und um
daran mitzuwirken. Für die
dolphin aid NEWS hat er das
Erlebte zusammengefasst.
vonMatthiasBollinger
Le se rpo s t
Ausgabe 1/2005 17
PostLESER
Täglich erreichen uns neue Briefe von Lesern und Eltern, die sich
bei uns bedanken oder aber einfach nur über eine gelungene The-
rapie berichten möchten. Eigentlich könnte man allein mit diesen
Zuschriften eine eigene Zeitung füllen. Da wir uns jedoch zur Auf-
gabe gemacht haben, möglichste vielen Familien eine Therapie
zu ermöglichen, bleibt für andere Dinge meist nur wenig Zeit.
Bitte sehen Sie uns deshalb nach, wenn wir nur eine kleine Aus-
wahl veröffentlichen können. Wir freuen uns trotzdem über jede
Zuschrift, die uns erreicht. Macht weiter so.
Folgender Brief erreichte uns am 16. Dezember von Familie Wagner:
Liebe Dolphin-Aid Mitarbeiter, liebe Frau Oßenschmidt,
zusammen mit unserem Mitgliedsantrag schicken wir Ihnen ein ganz
großes „Vergelt 's Gott" für die wunderbare Therapie in Curaçao an
der unser Sohn Jonathan im September dieses Jahres teilnehmen durf-
te. Ihre Hilfe, unproblematische Organisation und ehrenamtliche Tätig-
keit hat uns die Teilnahme möglich gemacht, neben all den finanziel-
len Hilfen, die wir auch von unserer Familie erfahren haben.
Jonathan hat die Zeit bei „seinem" Delphin Nemo intensiv genos-
sen und große Fortschritte erzielt. Seine Hypotonie im Rumpfbe-
reich hat sich deutlich verbessert, er kann jetzt aus dem Glas und
aus einer ganz normalen Flasche trinken, kaut harte Nahrungsmittel
wie Äpfel, steigt vom Bobbycar ab, läuft seitlich an Möbelstücken
entlang und vieles mehr. Dies alles ist für einen 4 – jährigen, extrem
muskelschwachen und tonusarmen Jungen fast wie ein Wunder. Die
Delphintherapie ist die erste von vielen, vielen Therapien, bei der Jona-
than einen wirklichen großen Schritt nach vorne gemacht hat. Auch
hat er seit den drei Monaten die wir wieder zuhause sind in seiner Ent-
wicklung keine Stagnation gezeigt, wie sonst immer nach einem noch
so kleinen Schritt nach vorne.
Wir sind sehr, sehr glücklich darüber und werden alles daran setz-
ten, das Geld für eine nächste Therapie auf Curaçao zusammen zu
bekommen. Schließlich hat Jonathan sich hoffnungslos in Nemo ver-
liebt (er streichelt sogar den Fernseher, wenn wir sein Video zeigen)
und auch in Rudolf, Kerstin, Lisa und das ganze Team. Wir haben uns
in diesen zwei Therapiewochen endlich mal wie eine ganz normale
Familie gefühlt und unser gesunder kleiner Sohn (2,5 Jahre) hat ande-
re Kinder kennen gelernt für die es normal ist, ein behindertes Geschwis-
terkind zu haben. Dies war neben den Fortschritten von Jonathan
eine ganz wichtige Erfahrung für uns, für die wir sehr dankbar sind.
Wir danken Ihnen ganz herzlich für Ihren Einsatz, möglichst vie-
len Kindern diese tolle Erfahrung zu ermöglichen.
Herzliche Grüße
Corinna Wagner mit Winfried, Jonathan und Laurenz
Ein ganz toller Brief erreichte uns auch von Familie Christmann im
November 2004:
Hallo, liebes dolphin aid Team!
Nachdem wir jetzt schon gut einen Monat zu Hause sind, möchten wir
Christmänner uns bei Euch tausendmal und mehr bedanken. Frau Oßen-
schmidt und Ihr alle habt alle so wunderbar organisiert, so dass nur
die Flughäfen auf unserem Weg nach Curaçao Dank unserem „gedul-
digen“ Alexander Stress bedeuteten. In unserem Appartement ange-
kommen, hatten wir alle vier den Eindruck, im Paradies gelandet zu
sein. Da bereits unser erster kleiner Einkauf getätigt war, brauchten
wir uns nur die nächsten 14 Tage um einen vollen Kühlschrank zu
kümmern. Auch das war unproblematisch, da man wenn man wollte,
jeden Tag zum Supermarkt und zurück gebracht wurde. So war für uns
Urlaub pur angesagt. Ich kann mich nicht daran erinnern seitdem ich
Kinder habe, einen so erholsamen Urlaub verlebt zu haben.
Die Therapie für Alexander war so intensiv, liebevoll und fachlich
toll auf ihn abgestimmt. Wenn wir unseren Buben bei Kerstin und Mat-
tias abgegeben haben, wussten ich von der ersten Minute an, dass
er bei Freunden ist. Alexander mochte seine Therapeuten, Esther,
Rudolf und natürlich seinen Delphin Nemo auf Anhieb. Maximilan,
Alexanders großer Bruder, wurde von den Therapeuten von Anfang
an integriert. Besonders hat er Lisa in sein Herz geschlossen. Stolz
waren wir alle Kiki, Dr. Lindemann mit Frau, Petra (Anmerk. der Red-
aktion: Petra Stadler) und Barbara (Becker) kennen gelernt zu haben.
Aus den Büchern von Kiki wusste ich bereits, dass sie eine tolle und
starke Frau ist. Auf Curaçao lernte ich sie als eine liebevolle Freundin
für unseren Maximilian, engagierte und besorgte Vorsitzende von
dolphin aid und großartige, starke und überaus sensible Frau ken-
nen. Ich bin dankbar für diese Begegnung.
Das gesamte Team war stets für unsere Belange da und man
hatte nie das Gefühl, unerwünscht zu sein. Ich als Frau von bald 43
Jahren, fühlte mich zum ersten Mal seitdem unser Alexander ein beson-
deres ist, geborgen, verstanden und frei von dem Gefühl, mich stän-
dig entschuldigen zu müssen, weil Alexander sich so benimmt, wie
er es eben öfters tut. Für uns steht fest, dass wir im Oktober 2006 in
den Herbstferien wieder zur Therapie kommen. Bis dahin werden wir,
falls alles klappt, das Geld zusammen haben. Die Therapie hat bei Ale-
xander schon angeschlagen. Priorität war, Regeln erlernen und Gren-
zen akzeptieren, sowie seine Aussprache. Kerstin und Matthias haben
den Grundstein gelegt und uns den richtigen Weg aufgezeigt. Die Leh-
rerin und die Erzieherin von Alexander haben sich total über den Bericht
aus Curaçao gefreut. Beide fühlen sich bestätigt, da sie nach den sel-
ben Prinzipien arbeiten.
Euch allen ein ganz herzliches Dankeschön für Eure Arbeit und
Mühe. Schön, dass es Menschen wie Euch gibt.
Liebe Grüße
Eure Elvira Christmann und die restlichen Christmänner
Was m i r pe r sön l i ch w i ch t i g i s t…
18 Ausgabe 1/2005
> „Kinder, wie die Zeit ver-
geht“, ist eine oft benutzte Plat-
titüde, die immer dann zur An-
wendung kommt, wenn man fest-
stellt, dass der Faktor Zeit bei
voranschreitendem Alterungs-
prozess eine neue Bedeutung
bekommt. „Kinder, wie die Zeit
vergeht“, hört man allseits im
dolphin aid Büro, und auch sonst
im Zusammenhang mit unserer
Organisation, denn: dolphin aid
wird in diesem Jahr 10 Jahre alt.
Für mich heißt das: Tim wird
13, Kira ist 11 und dolphin aid wird
10. Ja so ist es. Auf meiner Priori-
tätenliste ist die Reihenfolge so
angelegt. Und das bedeutet, dass
ziemlich viele Leute oft ziemlich
angenervt meinem Treiben zuse-
hen und der leicht hektisch beleg-
ten Stimmlage zuhören müssen.
Aber das macht nichts. Denn
unsere Menschen, wie Kira den
engen Kreis um uns herum nennt,
der nicht nur aus der Familie son-
dern auch aus besonderen Freun-
den besteht, unsere Menschen
also, sind alle ganz klasse. Und
ertragen mich und meine ziem-
lich delphin- und kinderlastigen
Aktivitäten. Meine Mutter wird
da schon mal etwas spitzer, wenn
es ihr so richtig reicht. Mein Vater
hält mich ohnehin für total ver-
rückt. Dabei wird das eine rela-
tiv realistische Einschätzung sein,
denn man muss schon ein wenig
umnachtet sein, wenn man nahe-
zu 10 Jahre lang ein Ehrenamt
zum Lebensinhalt erklärt und wei-
tere Hobbies einfach abschafft.
24 Stunden und die Nacht, wie
dolphin aid Geschäftsführer Kay
Evers gerne anmerkt.
Und wenn ich dann so
zurückblicke, dann beschleicht
mich -zugegeben- doch ein we-
nig Stolz. Gibt es etwas schöne-
res, als zu sehen wie etwas so
gesund, so bodenständig, so kon-
tinuierlich, so vertrauensvoll, so
professionell und doch immer
noch so emotional wächst? Die-
ses „Etwas“ ist dolphin aid.
Gegründet in dem Wunsch zu
helfen. Diesen Wunsch haben
wir umgesetzt. Immer mit dem
Bild von Tim vor Augen, der aus
dem Koma erwacht bei Spunky
und Dr. Dave und den anderen
in Key Largo. Mittlerweile sind
mir noch viele kleine Tims begeg-
net und Lisas und die anderen.
Mehr als tausend. Für sie tun wir
das. Weil wir wissen, dass es
wichtig ist. Delphintherapie war
vor dolphin aid ein nicht existen-
ter Begriff. Delphintherapie gab
es nicht. Jetzt gibt es sie. Und das
mit Nachdruck.
Und so gab es alles irgend-
wann zum ersten Mal. Zu allen
ersten Malen haben wir Kontakt.
Auch nach all den Jahren noch.
Das erste Kind, das wir jemals
finanziell unterstützt haben,
Darius, ist ein Prachtkerl gewor-
den. Ihm schicke ich eine liebe
Umarmung. Die erste Botschaf-
terin von dolphin aid immer noch
aktiv, Birgit Lechtermann, ich
küsse Dich. Der erste Schirmherr
und immer noch der Gleiche seit
10 Jahren, seine Königliche
Hoheit Prinz Leopold von Bayern,
ich danke Dir so sehr, mein
Freund.
Der erste Vater, der jemals
die Reihe der Mütter durchbrach
und für seinen Sohn um Hilfe bat,
Stefan Medem, Du bist ein tol-
ler Mensch. Der erste Journalist,
der einen Artikel über unsere
gerade gegründete Organisation
schrieb, Herr Krug, das war soo
wichtig. Danke dafür. Der erste
Spender, Ulli, hoffentlich geht es
Dir gut da oben. Die erste Jour-
nalistin, die einen Fernsehbeitrag
produzierte, Kerstin, ich sende
Dir eine Umarmung. Die erste
Reisekoordinatorin, Claudia, wir
haben so viele Schlachten ge-
schlagen. Und auch Janina. Ich
weiß, was Ihr leistet. Die erste Hilf-
sorganisation, die dolphin aid in
den Kinderschuhen ihre Freund-
schaft schenkte, Ein Herz für Kin-
der, die Stiftung der Bild Zeitung.
Euch in Hamburg sende ich
Küsse der Dankbarkeit.
Die ersten Vorstände, der
erste Doktor, die erste Studie, der
erste Geschäftsführer, die erste
Vorstandsassistentin und unse-
re guten Geister im Büro, die
immer irgendwie in einem Be-
reich die ersten waren, der erste
Sponsor LTU, die erste Kreuz-
fahrtlinie Hapag Lloyd, der erste
Professor, alle sind auch heute an
Bord. Euch und Ihnen allen ist
sicher gar nicht immer bewusst,
wie wichtig die Beiträge sind, die
Sie leisten. Die Sie leisten, damit
Kinder eine Zukunft haben.
Ganze Familien. Unsere Bot-
schafter, Ihr seid so wichtig. Ihr
seid die, die unsere Mission der
Öffentlichkeit nahe bringen. Und
Ihr seid Beispiel für Engagement
und Herz. Dafür gebührt Euch
meine Hochachtung und mein
Dank für Eure Freundschaft.
Und so wird klar, das dolphin
aid nur lebensfähig ist, weil so
unglaublich viele Menschen
einen Beitrag leisten. Weil es bei
uns das so oft zitierte Netzwerk
tatsächlich gibt. Gewachsen in
den letzten 10 Jahren. Mit steigen-
der Tendenz. Und das Netzwerk
von dolphin aid funktioniert ganz
einfach. Wie? Also zum Beispiel:
ein dolphin aid Botschafter ruft
an und sagt, er habe von einer
Familie gehört, die durch einen
tragischen Verkehrsunfall viel Leid
erfahren hat. Ein Kind sei ums
Leben gekommen und eines sei
im Wachkoma und die Mutter
war schwer verletzt und ist jetzt
immer traurig und ob wir da nicht
alle gemeinsam helfen können.
Natürlich können wir, denn
dazu gibt es uns ja. Zum Helfen.
Und dann spricht man und trifft
sich auch mit dem Vater und
dem behandelnden Arzt, der ein
netter Mensch ist und der Del-
phintherapie auch befürwortet,
besorgt Kinderarzt und Thera-
peutin am Wohnort und dann
fliegt das Kind los und hat eine
tolle Therapietruppe, die sich um
die Delphine schart. Und dann
läuft das Kind seine ersten gehal-
tenen Schritte und alle sind glück-
lich. Sogar der Mutter geht es
besser und dann ist auch dem
Vater wohler ums Herz.
Und dann sagt der Vater, dass
er weiß das wir in Europa ein Del-
phinzentrum schaffen wollen
und dass er da eine Idee hat. Und
aus der Idee wird dann nach vie-
len Gesprächen ein Plan. Und
den wollen wir jetzt umsetzen.
Gemeinsam. Und wenn uns das
gelingt, dann müsste das Zen-
trum „Götz Otto dolphin aid
Therapiezentrum“ heißen. Und
wenn Sie auch eine Idee haben,
wie Sie dolphin aid in diesem
Jubiläumsjahr unterstützen kön-
nen, dann freuen wir uns auf Ihre
Ideen. Plätzchen backen, Feuer-
wehrfest, Fernsehbeitrag und Bar-
becue im Kindergarten, Betriebs-
fest, Sponsoring, Patenschaft,
Mitglied werden oder einfach
spenden. Alles hilft.
Das grenzenlose Vertrauen,
das Spender, Sponsoren und Mit-
glieder, vor allem aber die Kinder
und ihre Familien in dolphin aid
gesetzt haben, gibt mir ein gutes
Gefühl. Es ist die Grundlage zum
Weitermachen. Für uns alle.
Wie immer bin ich
Mit herzlichen Grüßen
Ihre
Kirsten Kuhnert
Was mir persönlich
wichtig ist…
vonKirstenKuhnert
F l i ppe r l ä s s t g rüßen
Ausgabe 1/2005 19
Flipper lässt grüßen
> Alles begann mit einem Tref-
fen im letzten Jahr
Auf Initiative von Fotografin und
dolphin aid Freundin Petra Stad-
ler, trafen sich Kirsten Kuhnert
und Elisabeth Sagner zu einem
ersten Gespräch. Auch die Tatsa-
che, dass Frau Sagner zu diesem
Zeitpunkt hoch schwanger war,
konnte sie nicht von diesen Tref-
fen abbringen, denn sie
hatte eine Idee, die sie
schnellstmöglich in die
Tat umsetzen wollte.
Das Treffen war
unglaublich nett und
höchst fruchtbar, so dass
man sich schnell über die Umset-
zung einer bestehenden Idee
einigen konnte.
Was aber war die Idee?
Elisabeth Sagner, die zusammen
mit ehemaligen Porzellanmale-
rinnen der Manufaktur Meißen
handbemalte Porzellan-Serien
entwickelt, wollte gerne etwas
Nützliches mit etwas Emotiona-
lem verbinden, um zu helfen. Sie
ist der Meinung: „Schönes Por-
zellan soll man benutzen und
nicht als Anschauungsobjekt in
die Vitrine verbannen.“ Dies
war schon immer ihre Grund-
überzeugung und mit einer
der Hauptgründungsziele ihrer
Firma.
Elisabeth Sagner erzählt, was
daraus entstanden ist:
„Das größte Glück ist, ein gesun-
des Kind im Arm zu halten. Das
ist keine Selbstverständlichkeit,
das weiss jede Mutter!
Das Engagement von Kirsten
Kuhnert, der Gründerin und Vor-
standsvorsitzenden von dolphin
aid e.V., hat uns zu dieser Idee
inspiriert. In Zusammenarbeit mit
dem dolphin aid Team, sind zwei
wunderbare Design’s entstanden.
dolphin aid for Kids – ein Kinder-
service, dass sicher auch vielen
"großen Kindern" gefällt. Limitiert
ist es auf 500 Stück. Und
Wonderbeach – Das
Gefühl von Sonne,
Wind und Lebens-
freude. 20 % des
Erlöses gehen an
dolphin aid e.V. - damit
Kinder wieder lachen können.“
Wenn Ihnen das Geschirr
gefallen sollte und Sie von der
Idee begeistert sind, mit dem
Kauf auch noch etwas gutes tun
schön ist, sondern auch noch
gutes tut!
Wir danken Elisabeth Sagner
von ganzem Herzen für diese
wunderbare Idee. Natürlich darf
man die Porzellanmalerinnen nicht
vergessen! Ohne die geschickten
Hände dieser Damen, wäre ein so
tolles Ergebnis nicht zustande
gekommen!
Auch die Zeitschrift „die
aktuelle“ hat diesem „besonde-
ren“ Geschirr zwei Seiten gewid-
met, die wir Ihnen nachfolgend
gerne abdrucken möchten. Viel-
leicht finden Sie darin auch die
ein- oder andere Dekorations-
oder Gestaltungsidee für Ihre
nächste Party oder für ein gemüt-
liches Abendessen mit Freunden,
um die Idee von dolphin aid wei-
ter zu tragen.
Sie denken schon lange über die Anschaffung eines neuen Por-
zellansets nach, dass einerseits gut aussieht, aber auf der ande-
ren Seite auch nicht nur für besondere Anlässe im Schrank ver-
stauben soll – dann haben wir etwas für Sie…denn heute möch-
ten wir Ihnen nicht nur ein wunderschönes Geschirr vorstellen,
sondern auch ein besonderes Beispiel aufzeigen, was man alles
machen kann, um behinderten Kindern zu helfen.
zu können, sollten Sie einmal auf
der Internetseite von Frau Sagner
vorbeischauen. Dort haben Sie
auch direkt die Möglichkeit, ein-
zelne Teile des Service oder aber
das komplette Set zu bestellen:
www.elisabethvons.de . Oder Sie
nehmen telefonisch Kontakt auf
unter: 0 8106/2475 53.
dolphin aid Präsidentin Kir-
sten Kuhnert wünscht sich zum
10-jährigen Geburtstag von dolp-
hin aid natürlich, dass es ein Erfolg
wird, weil es nicht nur wunder-
Neues Geschirr soll kranke Kinder glücklich machen
vonBrittaSiebert
do lph in a i d s t e l l t vo r…
20 Ausgabe 1/2005
Gerne stellt dolphin aid das Medium dolphin aid NEWS zur Verfügung, um neue Therapieprojekte vorzustellen. Heute: Der Sonarium
e.V. aus Köln. Die Geschäftsführerin Frau Rebekka Keim stellt Ihnen das Konzept nachfolgend gerne vor. Wir freuen uns auf eine gute
Zusammenarbeit! Sonarium e.V. – Therapie am und im Wasser unterstützt durch Delphinlaute. Neues Therapiekonzept kann als Vor-
und Nachbereitung von Delphintherapien genutzt werden.
> Für viele beeinträchtigte Kin-
der und Jugendliche stellt die Del-
phintherapie nach vielen anderen
Therapien oftmals die einzige
noch verbleibende Möglichkeit
dar, eine Tür - und wenn es eine
noch so kleine ist - in ein für sie
selbstständigeres und entspann-
teres Leben zu öffnen. Auch Jan
Willems, 12 Jahre alt und durch
eine genetische Stoffwechseler-
krankung körperlich und geistig
schwer mehrfachbehindert, seine
Eltern Christa und Manfred Wil-
lems und seine Schwester Antje
Willems sowie die befreundete
Begleiterin, Rebekka Keim, Dipl.-
Päd., Psychologische Beraterin
und Coach, haben im März 2004
mit der Delphintherapie in Flori-
da genau diese Erfahrung ge-
macht.
Die Ergänzung des
Therapieerfolges
Nachdem Jan mit seiner Familie
wieder zu Hause in Köln war,
zeichnete sich jedoch schnell ein
Erfolgsrückgang ab, da ohne
Wasser und Delphin die Thera-
pien nicht weitergeführt werden
konnten. Zwar war Jan für eine
weitere Therapie in Florida für
2005 angemeldet, doch der
Familie war schnell klar: Das
reicht uns nicht! Sie machte sich
daher zusammen mit Rebekka
Keim auf die Suche und fand
nicht nur ein behindertenge-
rechtes Schwimmbad in der
Anne-Freud-Schule in Köln Mün-
gersdorf, sondern betroffene
Familien, Sponsoren sowie
Therapeuten u.a. mit Erfahrun-
gen in der Wassertherapie. Alle
teilten den starken Wunsch, Kin-
dern und Jugendlichen eine The-
rapie im Wasser zu ermöglichen,
die sich an eine Delphinthera-
pie anschließt oder diese auf-
frischt bzw. Kinder auf eine sol-
che vorbereitet, jedoch auch
völlig unabhängig davon durch-
führbar ist.
Die Vereinsgründung
Mit der Gründung von Sonarium
e.V. im Oktober 2004 (Eintrag
in das Vereinsregister Köln unter
VR 14620) wurde aus diesem
Wunsch Realität. Sonarium e.V.
ist ein gemeinnütziger Verein, der
seit seiner Gründung ganzheitli-
che Therapien für körperlich, gei-
stig und/oder psychisch beein-
trächtigte Kinder zwischen 6 und
18 Jahren (Ausnahmen sind mög-
lich!) am und im 31 Grad warmen
Wasser, unterstützt durch einge-
spielte Delphinlaute, des behin-
derten- gerechten Schwimmba-
des in der Anne-Freud-Schule in
Köln-Müngersdorf anbietet.
Die Philosophie von
Sonarium e.V.
Die Philosophie von Sonarium
e.V. ist vor allem in der mensch-
lichen Motivation gebündelt,
beeinträchtigten Kindern und
Jugendlichen die Möglichkeiten
ihrer eigenen kognitiven, psychi-
schen und körperlichen Leistun-
gen und Möglichkeiten zu zei-
gen und diese mit ihnen gemein-
sam weiter zu entwickeln. Das
Konzept ist sowohl als Therapie
kombinierbar als auch als Ergän-
zung anderer Therapien einsetz-
bar. In erster Linie spricht Sona-
rium e.V. Patienten an, die Del-
phintherapien gemacht haben,
machen möchten oder den Zei-
traum zwischen diesen sinnvoll
nutzen möchten. Doch auch Kin-
der und Jugendliche, die niemals
eine Therapie mit Delphinen
machen können oder sollen, fin-
den hier eine Möglichkeit inten-
sivster Therapiemaßnahmen.
Zum Therapieangebot von
Sonarium e.V. gehört auch die
Beratung und das Coaching der
Familien vor, während und nach
den Therapieprogrammen. Da
das Therapiekonzept davon aus-
geht, dass eine Förderung der
Patienten nur dann effektiv sein
kann, wenn die ganze Familie mit
involviert ist, werden darüber hin-
aus Beratungen für Eltern und
Geschwister angeboten. Die
Beratungen erfolgen in Form von
Psychologischen Beratungen,
künftigen Workshops zu ver-
schiedenen Thematiken und
Watsu- bzw. Wassershiatsu-Pro-
grammen.
Das Konzept von
Sonarium e.V.
Das Konzept von Sonarium e.V.
ist ein neuartiges Konzept einer
ganzheitlichen Therapie am und
im Wasser, das Rebekka Keim
(Geschäftsführerin, Coach und
Psychologische Beraterin), mit
Unterstützung von Manfred Wil-
lems, (Vorsitzender) und Christa
Willems (stellvertr. Vorsitzende)
in einem relativ kurzen Zeitraum
mit sehr positivem Erfolg bei
ersten Patienten umgesetzt
haben. Ihr Knowhow durch mehr
als zehnjährige Erfahrungen im
therapeutischen Bereich, aus
eigenem Erleben, langjährigen
Erfahrungen im Behindertenbe-
reich, Erfahrungen im psycholo-
gischen, pädagogischen und the-
Behindertengerechtes Schwimmbad mit Hubboden und 30 Grad warmen Wasser
Sonarium e.V.Sonarium e.V.Vor- und Nachbereitung
von Delphintherapien
durch eine ganzheitliche
Wassertherapievon
RebekkaKeim
do lph in a i d s t e l l t vo r…
Ausgabe 1/2005 21
rapeutisch beratenden Bereich
sowie durch den aktiven Aus-
tausch mit diversen Fachdiszipli-
nen wie Physiotherapie, Logopä-
die, Ergotherapie etc. konnte die-
ses komplexe Konzept entstehen
lassen. Der Erfolg des Konzep-
tes liegt in der Kombination aus
einzelnen, für sich erfolgreichen
Therapieformen. Zu einer The-
rapie im Wasser zusammenge-
fügt ermöglichen diese eine inten-
sive und individuell gestaltbare
„3:1 – Betreuung“ des Patienten.
Die Erfüllung von Aufgaben
an Land und die Wiederholung
im Wasser, wo es noch einfacher
geht, ermutigt den Patienten wei-
ter zu machen und darüber noch
mehr belohnt und bestätigt zu
werden. Diese Basisarbeit
bezieht sich teilweise auf das
Konzept der Delphintherapie
von Dr. Nathanson, Psychologie-
professor an der Universität
Miami und Begründer der Del-
phintherapie DHT.
Wichtig ist bei der Sonarium-
Therapie immer der ganzheitli-
che Blickwinkel auf den Patien-
ten, seine Stärken und seine
Schwächen. Und wenn es
manchmal noch so schwer ist,
einen Ansatz zu finden! Sona-
rium betrachtet den Menschen
als eine Einheit sowohl für sich
alleine als auch in seiner Umwelt.
Nur durch eine optimale Versor-
gung an Sicherheit, Wärme, Ver-
trauen, medizinischer Versor-
gung etc. kann dem Patienten die
Möglichkeit gegeben werden,
sich zu entspannen und über
seine Grenzen hinaus zu denken
und zu agieren. Primäres Ziel der
Sonarium-Therapien ist, die
Beeinträchtigungen der betroffe-
nen Kinder und Jugendlichen zu
lindern, Therapiemüdigkeit oder
Therapierückgang entgegenzu-
arbeiten und die Patienten und
ihre Familien nicht nur psychisch
und physisch zu entlasten son-
dern auch durch eine Steigerung
der Lebensqualität zu fördern
und zu motivieren.
Die Therapiemodelle von
Sonarium e.V.
Nach einer unverbindlichen Pro-
betherapie von 30 Minuten kön-
nen Patienten zu einer Therapie
angemeldet werden. Jedoch
auch ohne eine Probetherapie
können Patienten jeder Zeit an
den Therapieprogrammen teil-
nehmen – vorausgesetzt ein The-
rapieplatz ist frei!
Vorab wird durch das The-
rapeuten-Team die Therapie indi-
viduell auf die Bedürfnisse des
Patienten zugeschnitten und
beinhaltet dabei neben festge-
setzten Zielen und Handlungs-
freiräumen der Therapeuten
physiotherapeutische bzw. be-
wegungstherapeutischen, logo-
pädische bzw. sprachheilpäda-
gogische und ergotherapeuti-
sche sowie psychologische
Maßnahmen.
Der Therapiezeitraum beträgt
i.d.R. 3 Monate, in denen pro
Woche 30 Minuten am und im
Wasser bzw. am Land therapiert
wird. Weitere Modelle sind inten-
sive Vorbereitungen oder Nach-
bereitungen für Delphintherapien
von 3 Wochen mit 6 Therapieein-
heiten à 30 Minuten sowie Ein-
zelanwendungen zur Auffri-
schung einer Delphintherapie
von à 30 Minuten.
Die Therapeuten und Betreuer
von Sonarium e.V.
Die Therapeuten sind kassenzu-
gelassene Therapeuten aus
Physiotherapie/ Bewegungsthe-
rapie, Logopädie/Sprachheilpäd-
gogik und Ergotherapie und ent-
weder selbstständig für Sonarium
e.V. tätig oder über Praxen ange-
stellt. Sie sind erfahren in der
Arbeit mit beeinträchtigten Kin-
dern und Erwachsenen und wer-
den von Sonarium e.V. darüber
hinaus speziell hinsichtlich des
Therapiekonzeptes trainiert und
weitergebildet. Die Betreuer sind
zumeist Studenten oder Auszu-
bildende aus den Bereichen Heil-
pädagogik, Sonderschulpädago-
gik, Heilpfleger, Sozialpädago-
gik, Behindertenpädagogik etc.
Auch sie werden regelmäßig trai-
niert und weitergebildet, um die
verantwortungsvolle Aufgabe
professionell unterstützen und
ein Optimum an Qualität, Sicher-
heit und Professionalität errei-
chen zu können.
Allen Therapeuten gemein ist
ihre erstklassige Ausbildung für
die Therapie im Wasser. Denn
dort müssen sie gebündelt all ihr
Wissen und Können in eine neue
Form der Arbeit einfließen lassen.
Im Wasser zu arbeiten bedeutet
ein überaus starkes Einfühlungs-
vermögen in einen Menschen
und in seine speziellen Erkran-
kungsformen. Die Betreuer füh-
ren Protokolle als Grundlage der
Arbeitsreflektion und als abschlie-
ßende Gutachten über das Fort-
schreiten von Therapieerfolgen.
Auch die Betreuer, häufig Studen-
ten aus sozialen Studiengängen,
werden durchgehend geschult.
Unterstützt wird die Arbeit von
Sonarium e.V. auch durch die
Zusammenarbeit mit dem Lehr-
stuhl für Diagnostik der Heilpä-
dagogischen Fakultät und mit
dem Lehrstuhl für Rehabilitation
an der Sporthochschule Köln.
Die Kosten
Die Kosten der hoch professio-
nell durchgeführten Therapien
setzen sich zusammen aus Per-
sonalkosten, Schwimmbadkos-
ten und Verwaltungs-, Schulungs-
und Organisations- aufwand und
liegen in der Regel bei bis zu ca.
2.000 Euro pro Patient für 3
Monate Therapie à 30 Minuten
wöchentlich.
Durch Fördergelder und
Spenden kann der Verein den
Kostenaufwand für die Betroffe-
nen derzeit noch unter 500 Euro
halten. Teilweise können die The-
rapien zusätzlich über Rezepte
abgerechnet werden, so dass sich
viele betroffene Familien die The-
rapie und Betreuung beeinträch-
tigter Angehöriger leisten können.
Übergreifendes Ziel des Ver-
eins ist es, die Therapie über Stu-
dien erforschen zu lassen (es lau-
fen bereits Vorbereitungen dazu),
um auf lange Sicht als Therapie-
form Anerkennung zu finden und
über die Krankenkassen abge-
rechnet zu werden. Die Betroffe-
nen und Krankenkassen würden
dabei finanziell stark entlastet
werden.
Die Kontakte
Neben Sponsoren und Spendern
arbeitet Sonarium e.V. in einer
engen Kooperation mit dolphin
aid.
Informationen und Kontakt unter:
www.sonarium.org
info@sonarium.org
Telefon: 02 21/3 56 03-80
Telefax: 02 21/3 56 03-82
Wir bedanken uns bei Frau Keim
für diese ausführliche Vorstel-
lung und wünschen ihr für die
angepeilten Projekte viel Glück
und Erfolg.Therapeutin mit Patient Jan Willems bei einer Entspannungsübung
Requ i em fü r e i nen De l ph in
22 Ausgabe 1/2005
> An einem wunderschönen
Morgen tuckerte ich zusammen
mit unserem Bootsfahrer Ali
gemütlich durch das türkisblaue
Wasser des Persischen Golfs, um
die Regler der Navigationsleuch-
ten zu justieren. Gerade war ich
auf einen der Masten geklettert,
als sich ein Boot mit hoher
Geschwindigkeit unserem Anker-
platz näherte. Issa drosselte den
Motor als er mich erkannte und
rief aufgeregt meinen Namen.
„Horst, komm, Du musst unbe-
dingt kommen“ und gestikulier-
te so aufgeregt, dass er fast ins
Wasser gefallen wäre. Ich sprang
in sein Boot und atemlos erklär-
te er, dass er eine ganze Schar
von Delphinen gesehen hätte. Sie
bewegten sich in einer eigenarti-
gen Formation auf die Westküs-
te der Insel Futaisi zu. Ich kann-
te Issa gut genug und wusste,
tot. Dem Totenträger oder der
Trägerin machte die Last schwer
zu schaffen und kam in dem fla-
chen Wasser nur mühsam vor-
wärts. Vielleicht war es die Mut-
ter des toten Babys, die man
unter ihrer schweren Last keu-
chen hörte. Immer wieder rutsch-
te das tote Baby auf ihr Atemloch.
Als wir uns auf knapp sechs oder
sieben Meter genähert hatten,
fing plötzlich das Meer regelrecht
zu kochen an.
Wie eine Eskorte um-
schwamm eine Gruppe von etwa
fünfzehn erwachsenen Del-
phinen ihren Totenträger. Sie
drängten sich zwischen unser
Boot und die Trägerin. Es war nur
allzu offensichtlich, dass sie ihren
Kameraden gegen Neugierige
und Zudringliche abschirmen
wollten. Ich verstand ihre Nach-
richt: „Kommt nicht näher ihr
Menschen, ihr stört uns in unse-
rer Trauer.“ Leise bat ich Issa mehr
Abstand zu halten. Ich war starr
vor Staunen, vor meinen Augen
zog der bemerkenswerteste Lei-
chenzug vorüber, den ich je gese-
hen hatte. Doch nicht genug des
Wunders.
Keine zwei oder drei Minu-
ten waren seit unserer Ankunft
verstrichen, da schwamm ein
Delphin parallel zu dem Träger.
Er schob seinen Kopf unter ihn
und lud sich nun seinerseits den
Toten auf den Rücken. Wer weiß,
vielleicht war es der Vater des to-
ten Kindes.
Zeit und Raum schienen still
zu stehen. Außer dem heftigen
Schnauben des Trägers herrsch-
te eine gespenstische Ruhe über
dem Meer. Diese Szene erfüllte
mich mit mehr Ehrfurcht, Ach-
tung und Bewunderung, als ich
sie je in einer dunklen Kathedra-
le gespürt hatte. Ich war völlig
sprachlos. Deutlich konnte man
die stille Trauer dieser einzigar-
tigen Geschöpfe spüren, wie sie
ihr kleinstes Mitglied auf seiner
letzten Reise begleiteten. Ich bin
wahrlich kein gläubiger Mensch
im religiösen Sinne, doch in die-
sem Moment spürte ich so etwas
wie den Atem unseres Schöpfers.
Ich dankte ihm aus tiefsten Her-
zen, das er mir einen winzigen
Blick in seine Geheimnisse ge-
währte.
Natürlich fragte ich mich,
warum die Delphine ausgerech-
net diese Insel ansteuerten, es
gab noch Duzend andere in
nächster Nähe. Und ich fragte
mich auch, ob sie ihren toten
Kameraden an Land bringen woll-
ten. Ich hatte nur eine plausible
Antwort parat: Sie wollten offen-
sichtlich nicht, dass ihr toter Ver-
wandter von anderen Fischen ge-
fressen wurde. Vielleicht haben
Delphine auch so etwas wie
einen Friedhof. Dort beerdigen
sie ihre Toten, aber nicht in der
See, sondern an Land, ging es mir
durch den Sinn. Wie oft hatte ich
die Einheimischen schon gefragt,
was der Name Futaisi der nahen
Insel eigentlich bedeutet. Nie
habe ich eine befriedigende Ant-
wort erhalten, sie wussten es
Ob es Wunder gibt, vermag
ich wirklich nicht zu sagen.
Märchen und Mythen sind
voll davon, doch ihre Erzäh-
ler sind längst verblichen.
Geblieben sind ihre Schilde-
rungen. Keiner wird sie mehr
fragen können, ob es auch
wahr ist, was sie zu berichten
hatten. Trotzdem, ich war ein-
mal Zeuge eines Wunders.
dass er kein Freund von hohlen
Sprüchen war. Ich bat Ali zurück
zu meinem Büro zu fahren und
meine Videokamera und meinen
Foto zu holen und so schnell wie
möglich zur Insel zu bringen.
Unterdessen rasten wir mit Voll-
gas in südlicher Richtung über
das spiegelglatte Meer. Minuten
später erreichten wir den Punkt,
an dem Issa die Delphine zuletzt
gesehen hatte. Er drosselte den
Motor auf minimalste Fahrt.
Als wir uns auf wenige Meter
einer Delphingruppe genähert
hatten, bot sich uns ein Schau-
spiel, wie es Menschen zuvor
vielleicht noch nie gesehen
haben. Überall sah man die
schwarzen Rückenflossen der
eleganten Schwimmer aus dem
Wasser ragen. Fontainen von
Wasser und Luft bliesen aus ihren
Atemlöchern. Wir stellten den
Motor ab und nahmen einige Lat-
ten zur Hand, um uns durch das
seichte Wasser zu stoßen. Ein
erwachsener Delphin trug quer
auf seinem Rücken, zwischen
Flosse und Atemloch, einen klei-
nen Delphin. Er hatte eine Länge
von fast eineinhalb Meter. Er war
vonHorstLiebl
Requiemfür einen Delphin
eine wahre Geschichte
Requ i em fü r e i nen De l ph in / do l ph in a i d i n fo rm ie r t
Ausgabe 1/2005 23
selbst nicht so genau. Manche
meinten, es heiße so etwas wie
Geruch, Verwesung, Etwas, das
sich auflöst. Tatsache war jeden-
falls, dass an den Ufern dieser
Insel ungewöhnlich viel Treibgut
angeschwemmt wurde. Weitaus
mehr als an anderen Inseln. Sehr
vermutlich ein Ergebnis der vor-
herrschenden Strömungen von
Wasser und Wind.
Wenn wir tatsächlich die
ersten Zeugen eines solchen
Wunders waren, war es ja auch
nicht unwahrscheinlich, dass ich
mit meinen Überlegungen der
Wahrheit sehr nahe kam. Erst vor
einem Jahr hatte ich im flachen
Gewässer, keinen halben Kilo-
meter von hier, das Skelett eines
Wals gefunden. Am Ufer fand
meine Frau Eka eines Tages einen
ungewöhnlich großen Schädel
einer Seeschildkröte. Aus der Anti-
ke kennen wir Schilderungen, dass
Delphine Ertrinkende an Land
gebracht haben. Das ist schwer
zu glauben, doch ab diesem
Moment wusste ich, dass Mythen
immer um einen Kern von Wahr-
heit gesponnen werden.
Viele Fragen gingen mir durch
den Kopf, als ich diese stille Rezes-
sion mit meinen Augen andäch-
tig begleitete. Zog es die Delphi-
ne zum Ursprung ihrer Vorfahren,
die vor vielen Millionen Jahren als
Säugetiere an Land lebten? An der
Ostküste Chinas, in der Nähe von
Hong-Kong, leben noch wenige
rosa Flussdelphine, die ihre Kin-
der an Land gebären. War das
eine Antwort? Natürlich fragte ich
mich auch, warum der kleine
Delphin hatte sterben müssen.
Sein Körper war mit großen Bla-
sen überzogen, Hautfetzen hin-
gen herab. Vielleicht waren sie
durch die Sonne verursacht. Es
kann aber auch sein, dass er in die
Schrauben eines Schiffes geraten
war. Oder er hatte sich in einer
der vielen Fischreusen oder in
einem Netz verfangen. Wir wer-
den es nie wissen.
Alt hatte nicht lange auf sich
warten lassen und ich war begie-
rig, so viele Aufnahmen wie mög-
lich zu machen. Leider waren nur
noch zehn Bilder auf dem Film
und ich hatte Ekas große Nikon
mit dem Teleobjektiv nicht dabei.
Mehr als ärgerlich war es, das die
Batterien meiner Videokamera
leer waren. Ich hatte sie gestern
einem Freund geliehen.
Plötzlich bemerkten wir, dass
der Trauerzug eine andere Rich-
tung nahm. Der Grund konnte
nur sein, dass wir störten. Auch
wenn ich es in diesen Moment
mehr als bedauerte die Szene
verlassen zu müssen, bat ich Issa
den Motor anzulassen und wir
entfernten uns vorsichtig. Als wir
Störenfriede endlich außer Reich-
weite waren, nahm die Delphin-
gruppe wieder ihren alten Kurs
auf in Richtung Futaisi. Ich wus-
ste, wir hatten kein Recht, sie
noch einmal in ihrer Trauer zu stö-
ren. Auch wenn ich tiefe Dank-
barkeit für diese Offenbarung ver-
spürte, so war ich mir sicher, dass
die nächste Beerdigung in der
Nacht erfolgen würde. Und nur
der Mond wird Zeuge ihrer Trau-
er sein.
2. Teil der Serie:Unsere Helden: Was ist
geworden aus…•
Ihre Grüße undGlückwünsche zum
10-jährigen von dolphin aid•
Ein Botschafter von dolphinaid im Interview
•••
Die nächste Ausgabeerscheint im Juni 2005
IN DER NÄCHSTEN AUSGABEANZEIGE
Ab Ende März auch in Moers-Asberg – Römerstraße 425 Besuchen Sie uns in der SIRO Bad- und Geschenkeweltoder rufen Sie uns gerne an.
> Was wäre ein Unternehmen oder eine Orga-
nisation ohne seine Mitarbeiter, sei es ehrenamt-
lich oder auch hauptberuflich? Bei dolphin aid zeigt
schon der Nachwuchs großes Engagement. Und
wer weiss, vielleicht in ein paar Jahren nehmen sie
das Ruder in die Hand? Man darf gespannt sein.
Vielen Dank Patrick. Vielen Dank Kira!!!
…und deshalb sind wir von dolphin
aid gegen den Delphinfang!!
Wir danken unseren Freunden,
der Gesellschaft zur Rettung der
Delphine für den Einsatz zum
Schutz dieser wunderbaren Mee-
resäuger.
Ja, ich helfe kranken Kindern!
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