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Being Lenz. Ein Nachvollzug Programmheft
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Es war als gingE ihm was nac
h,
und als müssE ihn was nach,
und als müsse ihn was
Entsetzliches
erreichen, etwas das Menschen
nicht ertragen können, als jage der
hinter ihm.
Aber nur solange das Licht im Tale lag, war es ihm erträglich; gegen Abend befiel ihn eine sonderbare Angst, er hätte der Sonne nachlaufen mögen; wie die Gegenstände nach und nach schattiger wurden, kam ihm alles so traumartig, so zuwider vor, es kam ihm die Angst an wie Kindern, die im Dunkeln schlafen; es
war ihm als sei er blind; jetzt wuchs sie, der Alp des Wahnsinns setzte sich zu seinen Füßen, der rettungslose Gedanke, als sei alles nur Traum, öffnete sich vor ihm […]
man versuche es einmal und senke sich in das Leben des Geringsten und gebe es wieder, in den Zuckungen, den andeutungen, dem ganzen feinen, kaum bemerkten Mienenspiel; er hätte dergleichen versucht im „hofmeister“ und den „soldaten“.
man versuche es einmal und senke sich in das Leben des Geringsten und gebe es
wieder, in den Zuckungen, den andeutungen, dem ganzen feinen, kaum bemerkten
Mienenspiel; er hätte dergleichen versucht im „hofmeister“ und den „soldaten“.
man versuche es einmal und senke sich in das Leben des Geringsten und gebe es
wieder, in den Zuckungen, den andeutungen, dem ganzen feinen, kaum bemerkten
Mienenspiel; er hätte dergleichen versucht im „hofmeister“ und den „soldaten“.
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man versuche es einmal und senke sich in das Leben des Geringsten und gebe es
wieder, in den Zuckungen, den andeutungen, dem ganzen feinen, kaum bemerkten Mienenspiel; er hätte dergleichen versucht im „hofmeister“ und den „soldaten“.
man versuche es einmal und senke sich in das Leben des Geringsten und gebe es wieder, in den Zuckungen, den andeutungen, dem ganzen feinen, kaum bemerkten Mienenspiel; er hätte dergleichen versucht im „hofmeister“ und den „soldaten“.
Man versuche es einmal und senke sich in das Leben des Geringsten und gebe es wieder, in den Zuckungen, den andeutungen, dem ganzen feinen, kaum bemerkten Mienenspiel; er hätte dergleichen versucht im „Hofmeister“ und den „soldaten“.
Jeder hat was nötig;
wenn er ru[h]en kann, was könnt‘ er mehr haben! Immer steigen, ringen und so in Ewigkeit alles was der Augenblick gibt, wegwerfen und immer
darben, um einmal zu genießen
Je höher er sich aufriß, desto tiefer stürzte er hinunter. alles strömte wieder zusammen. ahnungen von seinem alten Zustande durchzuckten ihn und warfen
Je höher er sich aufriß, desto tiefer stürzte er hinunter. alles strömte wieder zusammen. ahnungen von seinem alten Zustande durchzuckten ihn und warfen
Man versuche es einmal und senke sich in das Leben des Geringsten und gebe es wieder, in den Zuckungen, den Andeutungen, dem ganzen feinen, kaum bemerkten Mienenspiel.
Aber nur solange das Licht im Tale lag, war es ihm erträglich; gegen Abend befiel ihn eine sonderbare Angst, er hätte der Sonne nachlaufen mögen; wie die Gegenstände nach und nach schattiger wurden, kam ihm alles so traumartig, so zuwider vor, es kam ihm die Angst an wie Kindern, die im Dunkeln schlafen; es
war ihm als sei er blind; jetzt wuchs sie, der Alp des Wahnsinns setzte sich zu seinen Füßen, der rettungslose Gedanke, als sei alles nur Traum, öffnete sich vor ihm […]
man versuche es einmal und senke sich in das Leben des Geringsten und gebe es wieder, in den Zuckungen, den andeutungen, dem ganzen feinen, kaum bemerkten Mienenspiel; er hätte dergleichen versucht im „hofmeister“ und den „soldaten“.
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BEING LENZ. Ein Nachvollzug.
Ein Beitrag im Rahmen des Studienprojekts I Lenz – Drei
Wanderungen des 3. Semesters Regie der Hochschule
für Musik und Darstellende Kunst Frankfur t am Main,
nach der Erzählung von Georg Büchner, betreut vom
Ausbildungsleiter der Regieabteilung Prof. Hans-Ulrich
Becker und den Dozentinnen Dr. Susanne Winnacker und
Karin Drechsel.
Premiere. 3. Februar 2012
Aufführungsdauer. ca. 35 min
Schauspieler. Julius Ohlemann. Thomas Strecker.
Regie. Carolin Millner.
Dramaturgie. Caroline Rohmer.
Bühne / Kostüm. Caroline Ströhle.
6|
Jakob Michael Reinhold Lenz wird 1751 in
Seßwegen / Region Livland, im heutigen Lettland
gelegen, als Sohn eines pietistischen Pfar rers
geboren. Schon mit 15 Jahren verfasst er das Drama
Der verwundete Bräutigam. Zunächst nimmt er in
Königsberg das Theologiestudium auf und scheint
damit in die Fußstapfen des Vaters zu treten. Doch
während dieser als Generalsuperintendent zum
führenden Pietisten Livlands aufsteigt, besucht der
Sohn lieber Vor lesungen Immanuel Kants und widmet
sich der zeitgenössischen Literatur. Schließlich
bricht Lenz das Studium ab und begibt sich als
Gesellschafter in adlige Dienste, wodurch sich das
Verhältnis zum strengen Vater problematisier t.
Während die Brüder Bilderbuchkar rieren hinlegen,
ringt Lenz um Anerkennung und sieht sich immer
wieder zu Rechtfer tigungen für seinen Lebensstil
gezwungen. Die zeitlebens offenkundige religiöse
Prägung koll idier t mit der väter lichen Distanz
und wird Lenz immer wieder beschäftigen.
Aufgrund seiner dienstlichen Beschäftigung
verschlägt es ihn nach Straßburg. Dor t lernt
er neben dem Juristen Johann Daniel Salzmann,
der zu Lenz ein väter lich-ver trautes Verhältnis
aufbaut, auch den jungen Goethe kennen. Beide
scheinen aus künstlerischer Sicht einen guten Draht
zueinander zu haben. Lenz wird die Werke aus
Goethes Sturm- und Drang Phase leidenschaftl ich
ver teidigen. Er ver liebt sich sogar in Friederike
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Brion, welche zuvor eine Beziehung mit Goethe
hatte und nach dessen überstürzter Abreise aus
Straßburg, den Nebenbuhler verschmäht.
1774 beschließt Lenz als freier Schriftsteller zu
leben und sich nur noch nebenbei als Privatlehrer
zu finanzieren. Die folgenden drei Jahre sind seine
produktivste Phase; seine wohl bekanntesten
Stücke Der Hofmeister und Die Soldaten werden
in dieser Zeit publizier t. Lenz scheint darin
auf moderne, geradezu impressionistische und
fi lmisch anmutende, dramatische Erzähltechniken
vorzugreifen. Im April 1776 folgt er einer Einladung
Goethes an den Weimarer Hof. Seine endgültige
Etablierung als erfolgreicher Schriftsteller scheint
unter der schützenden Hand des bewunder ten
Vorbilds kurz bevor zu stehen. Über raschenderweise
aber kommt es zum Bruch und Lenz wird bereits
im Dezember auf Betreiben des ehemals guten
Freundes, aus Weimar verwiesen. Goethes spätere
kritische Auseinandersetzung über Lenz‘ „Eseley“ in
seinen Memoiren Dichtung und Wahrheit, wird einen
jahrzehntelangen Schatten über die Lenz-Rezeption
werfen. Er wird zum ewig Zweiten.
Lenz findet in Emmendingen bei Goethes Schwester
und Schwager, Cornelia und Georg Schlosser,
Unterschlupf, von wo aus er ins Elsass und in die
Schweiz reist. Seine psychische Kondition scheint sich
zu verschlechtern. Auf Betreiben seines Freundes
Christoph Kaufmann, macht sich Lenz im Januar
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1778 zu Fuß durch die Vogesen auf den Weg zu dem
elsässischem Pfar rer Johann Friedrich Ober lin in
Waldersbach, der als Philanthrop bekannt war, in der
Hoffnung auf Hilfe in der Krise. Nach etwa 20 Tagen
wird Lenz wieder weggeschickt. Über den Aufenthalt
fer tigt Ober lin einen privaten Bericht an, in welchem er
sich rechtfer tigt, den verhaltensauffäll igen Lenz erst
aufgenommen, ihn aber dann nicht nur zum Schutze
seiner Familie, sondern auch zum Schutz von Lenz
vor sich selbst, weggeschickt zu haben. Lenz wird
wieder in Emmendingen aufgenommen, wo Schlosser
sich bald im Umgang mit ihm überforder t sieht. Seine
Apelle an dessen Familie, sich um den kranken Sohn
zu kümmern, bleiben lange ungehör t. Erst Mitte
1779 scheint sich Lenz‘ Zustand zu bessern, und er
versucht „heimgeholt“ ins Livland, vergeblich wieder
Fuß zu fassen. Die Familie und ehemalige Freunde
bleiben distanzier t. Rastlos reist er umher, lässt
sich schließlich 1781 in Moskau nieder, wo er als
Hauslehrer und Übersetzer seinen Lebensunterhalt
bestreitet. Seine finanzielle und psychische Situation
ist weiterhin prekär, er wird jedoch nicht noch einmal
derar t auffäll ig wie in Waldersbach und dem Jahr
danach. An einem Morgen im Jahr 1792 wird Lenz tot
auf der Straße aufgefunden - der „er loschene Blitz
aus Livland“ (Heiner Müller). Seine letzte Ruhestätte
ist unbekannt.
|9
Georg Büchner wird 1813 in Goddelau / Hessen
als Sohn eines Bezir ksarztes geboren. Obwohl
Büchner ein humanistisches Gymnasium besucht
und schon als Kind bemerkenswer te Texte schreibt,
entscheidet er sich mit 18 für ein Medizinstudium
und schreibt sich dafür an der Universität Straßburg
ein. In Frankreich her rscht ein ungleich freieres
polit isches Klima als in den deutschen Staaten, so
dass Büchner mit sozialrevolutionären Strömungen
in Berührung kommt, die den Grundstein für sein
intensives gesellschaftspoltisches Engagement
legen, welches sich auch in seinen Dramen
widerspiegelt: Dantons Tod (1835), Leonce und
Lena (1836) Woyzeck (1837). In Straßburg lernt er
Wilhelmine Jaeglé kennen, mit der er sich heimlich
ver lobt. Weil er aber als hessischer Unter tan nur
zwei Jahre im Ausland studieren darf, geht er Ende
1833 an die Universität Gießen. Dor t wird ihm im
Kontrast zu seinen Erfahrungen in Frankreich,
die polit ische Unfreiheit und Armut der breiten
Bevölkerung als Folge staatlicher Unterdrückungen
deutlich. Seine berühmte Flugschrift Der Hessische
Landbote (1834), die zum politischen Ungehorsam
aufruft, zwingt Büchner ins Exil. Der Vater bricht
daraufhin den Kontakt zum Sohn ab, er laubt aber
der Mutter ihn für eine Flucht zurück nach Straßburg
finanziell zu unterstützen. Dor t beendet Büchner
seine Disser tation über das Ner vensystem der Barbe
mit der er später in Zürich seine Professur an der
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Philosophischen Fakultät antreten wird. Und es fällt
ihm dor t im Frühjahr 1835 eine Abschrift von Ober lins
Bericht über Lenz‘ Aufenthalt in Waldersbach in die
Hände. Sie dient ihm als Ausgangspunkt für die
Arbeit an seiner Erzählung. Büchner wird sie bis zu
seinem Tod mit gerade einmal 23 Jahren (aufgrund
einer Erkrankung an Typhus), nicht beenden.
Dantons Tod bleibt sein einziges zu Lebzeiten
veröffentlichtes dichterisches Werk. Sein Talent wird
erst posthum in voller Tragweite erkannt.
Wie bei Dantons Tod und Woyzeck, bestimmt
Büchner mit Lenz eine reale Person zum Zentrum
seiner Dichtung. Die intensive Arbeit am Fragment,
zusammen mit einer weitreichenden Recherche
über das Leben von J. M. R. Lenz, nur aus einem
Interesse des Naturwissenschaftler s Büchner an
einer psychischen Erkrankung heraus zu erklären,
ist dabei zu kurz gedacht. Büchner macht Lenz nicht
zu einem Objekt, sondern stellt einen leidenden
Menschen, der sich selbst nicht mehr mitteilen kann
und vor seinen Mitmenschen unerkannt bleibt, mit
höchster Sensibil ität in den Mittelpunkt, so dass
der Leser unmittelbar betrof fen wird. Er macht
damit das von der Figur Lenz im Text geäußer te
Kunstparadigma, zu seinem eigenen. Neben in
der Rückschau deutlich werdenden biografischen
Parallelitäten, deutet sich an, dass Büchner
ein Gefühl der geistigen Verbundenheit mit dem
historischen Lenz verspür t haben mag. Nicht nur in
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Bezug auf ein sich nahestehendes Kunstverständnis;
die im Text beschriebenen Erfahrungen und
Befindlichkeiten von Lenz, finden sich in ähnlicher
Form nicht nur in Aufsätzen und Briefen von J. M. R.
Lenz, sondern auch in Büchners eigenen.
Wir versuchen uns eine Figur Lenz vorzustellen, und
wissen dabei selber nicht genau, was wir von dieser
halten sollen: Sie zieht an und stößt gleichzeitig
ab. Nicht nur Büchners Erzählung ist ein Fragment,
auch die Figur die er darin zeichnet ist eines. Aus
Ahnungen, Sehnsüchten, Ängsten und Schwierigkeiten
der Künstler Lenz und Büchner, deren Talent unter
den individuell gegebenen Umständen, nicht die
volle Bandbreite ihrer eigentlichen Schaffenskraft
ausschöpfen konnte. Beide umkreisten dabei für
sich die Frage nach der Anhängigkeit der (eigenen)
menschlichen Existenz von außer uns liegenden
Umständen. In der Lenzfigur vermischen sich
Biografien und dichterische Einbildungskraft und sie
bleibt dabei trotzdem auch eine Projektionsf läche für
jeden einzelnen Zuschauer. Ein Bild der Widersprüche
ergibt sich. Einerseits das Suchen nach einfachen,
Halt und Ruhe schaffenden Strukturen, andererseits
körper liche und geistige Rastlosigkeit. Einerseits
der Versuch sich in die Gesellschaft zu integrieren,
anderseits das Vermögen diese mit ver letzender
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Schärfe zu durchdringen und deren Verzerrung zu
erkennen. Einerseits das Drängen sich mittzuteilen
und dabei erkannt und verstanden zu werden,
andererseits Insichgekehr theit und distanzschaffendes
Verhalten. Gänzlich spekulativ das Warum, die
Ursache für dieses „Lenz-Gefühl“ und –verhalten.
Die Frage nach dem Wie sich annähern, wird zu
einem Spiel mit diesen Fragmenten, und führ t zur
Diskussion, ob wir diese Figur und ihren Zustand, in
dieser Dimension überhaupt verstehen und nachfühlen
können und wollen. Vielleicht ist das tatsächlich etwas,
das Menschen nicht er tragen können.
16|
Am Abend vor dem Aufbruch war ich in meinem
Arbeitszimmer vor einer Landkar te gestanden.
Es war die Reproduktion eines Blatts der Kar te
von Südwestdeutschland von Johann Heinrich
von Schmitt aus dem Jahr 1797; eine militärische
Landkar te, in der Breite nach Westen hin
ausgerichtet. Links oben am Blattrand das Städtchen
Emmendingen; geschätzt, anhand der verzeichneten
Häuser, vielleicht 1000 Einwohner. Damals.
[…] Im Juni 1777 war Lenz, verspätet, am Grab von
Cornelia Schlosser gestanden, die am 8. Juni des
Jahres gestorben war. Ihr Tod hatte ihn verunsicher t,
tief verstör t. Er soll den behandelnden Arzt zur Rede
gestellt und Rechenschaft geforder t haben, drohte
ihn umzubringen.
Es ist heute morgen windig, 3 Grad Celsius; Mittwoch
der 22. Januar. Jakob Lenz ging am 20. Januar durch’s
Gebirg; er ist uns um zwei Tage voraus. […]
Jetzt stehen wir vor dem Grab von Cornelia Schlosser,
eine große Grabtafel, darauf die Silhouette, mit dem
aus der Stirn frisier tem Haar ; frische Blumen gibt
es keine, dafür ein Grablicht mit Kerze. Und wir
haben keine Streichhölzer. Der Himmel ist bedeckt,
dif fuses Licht, grau in grau, wir fotografieren
dennoch. Unmittelbar hinter dem Grab steht halb
hoch die Friedhofsmauer, die wenigen Gräber sind
eingeschlossen zwischen zwei Straßen und der
Nord-Süd Verbindung der Eisenbahn. Wer jetzt die
Straße nach Süden läuft, neben der Eisenbahn,
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kommt alsbald zum Zentrum für Psychiatrie,
das, umgeben von alten Bäumen, Platanen,
Kastanien und Trauerweiden, fast idyll isch liegt.
Es gab auch jene Zeit ab 1940, in der die Patienten,
im Nacken einen Streifen Leukoplast, darauf ihren
Namen, hier in die grauen Busse stiegen, teils
geschoben oder gedrängt wurden, - die Scheiben
waren weiß gestrichen, zerkratzt. Bedeutend
wir re Zeichen. Einige ahnten wohl, oder wußten
längst, dass es nicht die Fahr t ins Blaue war,
von der die Pf leger sprachen; manche Patienten
tobten, schrien, jammer ten leise, konnten endlich
weinen, - nur über die Schwelle wollten sie nicht.
Sie mussten gebunden werden oder bekamen vorab
eine Spritze zur Beruhigung, fielen in Halbschlaf.
[…] Alfred Döblin (1878-1957) fällt mir ein, während
wir noch an Cornelia Schlossers Grab stehen, war
in Emmendingen, im Landeskrankenhaus, wie es
damals of fiziell hieß, gestorben. Der Schriftsteller
und gelernte Ner venarzt l itt an der Parkinsonschen
Krankheit. Anfangs verspür te er Vereisungsgefühle
in den Fingern, schrieb mit Handschuh, die Schrift
war nicht mehr die alte. Es wurde schlimmer.
Zuvor, im Jahr 1946, hatte Döblin noch einmal
angegrif fen, und es aufblitzen lassen: Ein Arzt, den
er aus Ber liner Zeiten f lüchtig kannte, hatte sich ihm
geöffnet, erzählte, bekannte sich nebenbei; auch
er hatte Listen zusammengestellt, nach denen die
Kranken einer Ber liner Ir renanstalt abtranspor tier t
18|
worden waren. Döblin und der Arzt standen im Regen
unter dem Vordach eines kleinen Bahnhofs. Es hätte
Emmendingen sein können.
Die Sonne versucht durch die Wolke zu dringen;
es gelingt nicht. Aber es wird heller. Wir laufen,
jeder für sich; sprechen kaum. Es ist ein Morgen
aus Wettereinsamkeit. Wie bekommt man die
Verbindung von Lenzens damaliger Wanderung
zu unserer? Geht so etwas überhaupt noch? Wir
sind Nachgänger, Wanderer,die einem nachgehen,
der zu jener Zeit aus der Bahn geraten war. Wie
sich ablösen, von dem biografischen Wissen, dem
Rühren, Stochern in der immer gleichen Lektüre;
die Strecke müsste es zeigen, - als könnte Jakob
Lenz irgendwann hinter einem Baum her vor treten.
[…] Da gehen denn einer und eine zwei Tage und
225 Jahre später einem Anderen nach, dessen Name
und einige Tage Wanderung in ihnen und, wie sie
hoffen, auch in der von allen dreien durchwander ten
Landschaft nachklingt: Jakob Michael Reinhold Lenz,
dessen literarische Schriften lange Zeit nur unter der
Verschattung einer pathologischen Biografie, die ihm
Goehte nachgeschrieben hatte, wahrgenommen und
zumeist verworfen wurden. Bequem war er allemal
nicht, damals und noch heute liegt er schmerzhaft
quer. Ein Prototyp für den ebenso existenziell, wie
sozial bedrängten und deformier ten modernen
Menschen, dem die Abgründe der Aufklärung
aufgegangen sind, der die Wunde Mensch sieht und
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an sich selbst, am eigenen Körper und Geist zu spüren
bekommt. In einem Brief an Herder vom 29.11.1776
beklagt er „ausgestoßen“ zu sein „aus dem Himmel“
und bezeichnet sich selbst als „Landläuffer, Rebell,
Pasquil lant“. Ein aus dem Paradies Ver triebener,
Getriebener, nirgendwo mehr zu Hause, weder bei
sich, noch in einer Gesellschaft. Dieses enfant ter rible
– in Wir klichkeit ein enfant sensible – erkennt mit
klarem Blick, die Ursache seiner Ver rückung: „Es
ist alles in der Welt schraubenförmig und wir sehen
gerade.“
Kar lheinz Kluge. Landläuffer
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In der innovativen Erzählweise, die Büchners Text kennzeichnet, wird der konstitutive dialektische Zusammenhang der beiden Pole sprachlich vermittelter Bildlichkeit besonders sinnfällig. Die Semiotisierung des ästhetischen Gegenstands ist im Lenz durch eine signifikante Perspektivierung des Erzählens markier t, die die rezeptive Verbildlichung bestimmt. Es ist über weite Strecken der Blick des kranken Dichters, durch den der Leser die Vogesenlandschaft, das Steintal und sein Bewohner, seine Umwelt erfähr t. Da das Kunstwerk als Zeichensystem auf die Identifikation des Rezipienten mit der Vorstellungswelt des Werksubjekts abhebt, wird die lineare Zeichensequenz ‚personalisier t‘ und somit ausgerichtet auf diesen Erfahrungsmittelpunkt. Diese dem modernen Leser ver traute Schreibweise ist zu Büchners Zeit keinesfalls eine Selbstverständlichkeit.[…] Die Fokussierung auf eine subjektive Perzeption zur medialen Wiedergabe von (fiktionaler) Wirklichkeit korrespondier t mit dem zunehmenden Interesse an Individualität, das uns seit der Aufklärung in der Literatur begegnet. In der Rekonstruktion des Krankheitsfalls eines Künstlers gewinnt diese Perspektivierung allerdings eine eigene Brisanz. Denn die bildhafte Erfassung von Elementen einer Erfahrungswelt, die in doppelter Hinsicht – unter dem Gesichtspunkt Krankheit und Künstler tum – von einem spezifischen Zugang geprägt ist, macht die rezeptive Wirklichkeitskonstruktion zu einem ambivalenten Unterfangen zwischen Identifikation und
Distanz.
Christian Neuhuber. Lenz-Bilder
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21.30 Uhr Ankunft am Kloster Schif fenberg / Nieselregen / wetterfeste Kleidung / kein Problem // ver lassenes Kloster teilweise in Baugerüst / klapper t im Wind / alleine / Was mache ich hier eigentlich / laufe los / Dunkelheit / Wind / rutschiger Waldweg / Blick nach oben / kahle Bäume rauschen im Wind / leichter Schwindel / alleine / Angst // durchatmen / nur Wald / Freude darüber, dass ich das mache / erster Anf lug von Harmonie // Vergänglichkeitsgedanken /ausgeliefer t sein / alleine / Wind heult / Knacken im Unterholz / da steht doch wer // weiter laufen / Wärme / es duftet nach Regen und Laub und nassem Holz / langsam vergehen die Ängste und Sorgen / tieferer Atem / der Regen hör t auf / die Wolken ziehen schnell und reißen auf, dahinter so viele Sterne // querfeldein / stehen, atmen / tiefe Befriedigung / vergessen / erinnern / Aufnahmegerät rausholen, Akku leer // der Wald ist ruhig und ich ein Teil von ihm /
|23
lauschen / weiter laufen / überwältigende Realität // plötzlich zwei Rehe auf dem Weg, schauen mich an, ich schaue zurück / weg sind sie / Wow! / Sorgen wegen anderer Tiere, die mir weh tun können / weiter // eigene Schrittgeräusche / Freiheit / wieder Regen / Genuss / laufen / funktionieren // Regen immer stärker, Wind auch / wunder volle Ohnmacht / an Baum gelehnt kauern mit Plastiktüte über Kopf als kleines Dach / Regen prasselt / alleine, aber geschützt / teilhaben / alles nass, alles f l ießt, alles bewegt sich / Wow²! // langsam an Rückweg denken / los gehen / lange laufen, schwitzen / wieder am Kloster, aber anders, besser / der Weg entlang runter zur Landstraße / über voll mit Eindrücken // Zivil isation seltsam / Hm, Gedanken über mein Leben / fühle mich ins Lot gerückt / 5.30 Uhr / verschlammt und entrückt / sehr gut / Dusche / Bett / bester Schlaf seit langem.
26|
Man wundere sich nicht, daß ich so sagte und mit ihm
umging; er zeigte immer großen Verstand und ein
ausnehmend teilnehmendes Herz; wenn die Anfälle
der Schwermut vorüber waren, schien alles so sicher
und er selbst war so liebenswürdig, daß man sich
fast ein Gewissen daraus machte ihn zu argwohnen
oder zu genieren. Man setze noch das zär tl ichste
Mitleiden hinzu, das seine unermeßliche Qual,
deren Zeuge wir nun so oft gewesen, uns einf lößen
mußte. Denn fürchter lich und höll isch war es was
er ausstund, und es durchbohr te und zerschnitt
mir das Herz, wenn ich an seiner Seite die Folgen
der Prinzipien die so manche heutige Modebücher
einf lößen, die Folgen seines Ungehorsams gegen den
Vater, seiner herumschweifenden Lebensar t, seiner
unzweckmäßigen Beschäftigungen, seines häufigen
Umgangs mit Frauenzimmern, durchempfinden
mußte. Es war mir schrecklich und ich empfand
eigene, nie empfundene Mar ter, wenn er, auf den
Knieen liegend, seine Hand in meiner, seinen Kopf
auf meinem Kniee gestützt, sein blasses, mit kaltem
Schweiß bedecktes Gesicht in meinem Schlafrock
verhüllt, am ganzen Leibe bebend und zitternd,
wenn er so, nicht beichtete, aber die Ausf lüsse
seines gemar ter ten Gewissens und unbefriedigten
Sehnsucht nicht zurückhalten konnte.
Johann Friedrich Ober lin. Her r L……
|29
Wenn wir das Schicksal des Genies betrachten so ist
es unter aller Erdensöhne ihrem das bängste, das
traurigste. Wer liest sie? wer genießt sie? – Wer
verdaut sie? Fühlt das, was sie fühlte[n]? Welches
Genie liest das andere so? – Mitten im hellesten
Anschaun der Zaubermächte des andern und ihren
Wir kungen und Stößen auf sein Herz, dringen
Mill ionen unberufene Gedanken oft bis auf die
Wäsche hinunter. – Weg sind die süßen Il lusionen.
Da zappelt er wieder auf dem Sande, der vor einem
Augenblicke im Meere von Wollust dahin schwamm.
J. M. R. Lenz. Anmerkungen übers Theater
Meine geistigen Kräfte sind gänzlich zer rüttet.
Arbeiten ist mir unmöglich, ein dumpfes Brüten
hat sich meiner bemeister t, in dem mir kaum ein
Gedanke noch hell wird. Alles verzehr t sich in mir
selbst; hätte ich einen Weg für mein Inneres, aber ich
habe keinen Schrei für den Schmerz, kein Jauchzen
für die Freude, keine Harmonie für die Seligkeit. Dies
Stummsein ist meine Verdammnis.
Georg Büchner. Brief an die Braut, Gießen, um den
7. März 1834
30|
Für jene, die von der Melancholie gepeinigt sind, hätte
das Schreiben darüber nur eine Bedeutung, wenn
es aus dieser Melancholie entspringen würde. Ich
versuche einen Abgrund der Traurigkeit anzusprechen,
einen nicht kommunizierbaren Kummer, der manchmal,
und häufig längerfrsitig, auf uns Anspruch erhebt, bis
zu dem Maß, dass er uns alles Interesse ver lieren
lässt an Wor ten, … Handlungen und sogar am
Leben selbst. Diese Verzweiflung ist kein Ekel, der
bedeuten würde, dass ich des Ver langens und der
Kreativität, zwar negativ, jedoch präsent, fähig bin. In
der Depression, wenn meine Existenz am Rande des
Zusammenbruchs ist, ist der Mangel an Bedeutung
nicht tragisch – er erscheint mit offensichtlich, grell
und unentrinnbar. Woher kommt diese schwarze
Sonne? Aus welcher unheimlichen Galaxie er reichen
mich ihre unsichtbaren, lethargischen Strahlen,
drücken mich zu Boden, fesseln mich an mein Bett,
zwingen mich zum Schweigen?
Julia Kristeva. Black Sun
32|
Rauschender Strom,
Brausender Wald,
Star render Fels
Mein Aufenthalt.
Wie sich die Welle
An Welle reiht,
Fließen die Thränen
Mir ewig erneut.
Hoch in den Kronen
Wogend sich’s regt,
So unaufhör lich
Mein Herze schlägt.
Und wie des Felsen
Uraltes Erz,
Ewig derselbe
Bleibet mein Schmerz.
Rauschender Strom,
Brausender Wald,
Star render Fels
Mein Aufenthalt.
Ludwig Rellstab. Aufenthalt
|35
Ich hab nie ans Publikum etwas geforder t, ich weiß
auch nicht, ob einige meiner Stücke, die hie und
da bei meinen Freunden in Handschriften liegen,
Ver leger finden werden. Mögen meine Freunde damit
machen was sie wollen, nur begegne man mir, der
nie Vor teile bei seinen Autorschaften gesucht, noch
erhalten hat, sondern ewig das güldne angustam
amice pauperiem pati studieren wird, nicht als einen
Menschen, den man ums Brot beneidet.
J. M. R. Lenz. Rezension des Neuen Menoza
|37
Schon seit einigen Tagen nehme ich jeden
Augenblick die Feder in die Hand, aber es war
mir unmöglich, nur ein Wort zu schreiben.
Ich studier te die Geschichte der Revolution.
Ich fühlte mich wie zernichtet unter dem
gräßlichen Fatalismus der Geschichte.
Ich finde in der Menschennatur eine
entsetzliche Gleichheit, in den menschlichen
Verhältnissen eine unabwendbare Gewalt,
Allen und Keinem verliehen. Der Einzelne
nur Schaum auf der Welle, die Größe ein
bloßer Zufall, die Herrschaft des Genies ein
Puppenspiel, ein lächerliches Ringen gegen
ein ehernes Gesetz, es zu erkennen das
Höchste, es zu beherrschen unmöglich.
Georg Büchner. Brief an die Braut,
Gießen um den 9.-12. März 1834
38|
Carolin Millner.
geboren in Halle, studier te Dramaturgie,
Soziologie und Neuere Deutsche Literatur an der
LMU München in Kooperation mit der Bayrischen
Theaterakademie „August Everding“. Neben
Hospitanzen und Assistenzen bei Produktionen
von Tina Lanik, Andreas Kriegenburg, Roger
Vontobel, Dimiter Gotscheff, William Forsythe,
Peter Kastenmüller u. a. entstehen erste eigene
Regiearbeiten. Nach Abschluss des Studiums
zunächst Tätigkeit als Regieassistentin in
der freien Szene und Gastassistentin am
Düsseldorfer Schauspielhaus. Mit Beginn des
Regiestudiums im Herbst 2010 folgten weitere
eigene Arbeiten: Zuletzt Tell. A Story. für die
Teilnahme an der versionale 2011.
|39
Caroline Rohmer.
aufgewachsen in Weimar und Apolda, studier te
Theaterwissenschaft an der Universität Leipzig.
Neben ihrem Studium bewegte sie sich in der
freien Szene als Spielerin und realisier te erste
eigene Arbeiten, zuletzt Fabian nach Erich
Kästner auf der Werkstattbühne des LOFFT
Leipzig. Daneben Dramaturgiepraktikum und
Arbeit als Gastassistentin am ältesten Kinder-
und Jugendtheater Deutschlands in Leipzig.
Mit Er reichen des Bachelor, seit Herbst 2011
Masterstudium Dramaturgie an der Johann
Wolfgang Goethe-Universität Frankfur t.
Caroline Ströhle.
wurde in Frankfurt geboren und studier t an der
Hochschule für Gestaltung Offenbach unter der
Leitung von Prof. rosalie Bühnen- und Kostümbild.
Sie wirkte bereits an zahlreichen anderen
studentischen Kooperationsprojekten der Hessischen
Theaterakademie als Bühnen- und Kostümbildnerin
mit, zuletzt bei Massenvernichtungswaffen helfen
Trennungsschmerzleidenden Kunststudenten Also
dir nicht im Rahmen des HfG-Rundganges 2011.
40|
Julius Ohlemann.
wurde 1988 in Bad Kreuznach geboren
und wuchs dor t auf. Er studier t in Hamburg
am Schauspielstudio Frese und sammelte
währenddessen Erfahrungen u.a. in Projekten
mit der HfMT Hamburg und der HAW Hamburg
und war z.B. zu sehen in Woody Allen‘s
„Celebrity“ (Regie: Marc von Henning).
Julius ist rothaarig und kann unter anderem
geradeaus gehen.
Thomas Strecker.
wuchs in Kar lsruhe auf. Nach dem Abitur
arbeitete er 9 Jahre als Rollladen- und
Jalousiebauer im elter lichen Betrieb. Gleichzeitig
spielte er in der freien Szene und am Kar lsruher
Staatstheater unter anderem den Kar l in
„Gebur t der Jugend“ von Arnolt Bronnen (Regie
Tom Gerber / Einladung zum Treffen deutscher
Theater jugendclubs) und den Fred in „Ganze
Tage, Ganze Nächte“ von Xavier Durringer
(Regie Rober t Besta / Einladung zum „Le petit
festival du thêatre“ Dubrovnik). Seit neun
Monaten lebt er in Hamburg wo er im zweiten
Semester Schauspiel am Schauspielstudio Frese
studier t. Irgendwann im Alter will Thomas zum
regelmäßigen Saunagänger werden.
|41
Textnachweis.
Seite 2/ 43 Entnommen aus: Georg Büchner: Lenz. Studienausgabe mit Quellenanhang und Nachwort. Hrsg. von Hubert Gersch, Reclam, Stuttgart 1998
Seite 16-19 Entnommen aus: Karlheinz Kluge: Landläuffer. Coureur de pays. Franz Huber Druckerei + Verlag, Offenburg / Strasbourg 2003.
Seite 21 Entnommen aus: Christian Neuhuber: Lenz-Bilder. Bildlichkeit in Büchners Erzählung und ihre Rezeption in der bildenden Kunst. Böhlau Verlag, Wien u.a. 2003
Seite 22/23 Thomas Strecker, Originalbeitrag für das Programmheft zur Inszenierung „Being Lenz. Ein Nachvollzug“ 2012.
Seite 26 Entnommen aus: Georg Büchner: Lenz. Studienausgabe mit Quellenanhang und Nachwort. Hrsg. von Hubert Gersch, Reclam, Stuttgart 1998.
Seite 29 Entnommen aus: Jakob Michael Reinhold Lenz: Weke und Briefe. 3 Bde, Hrsg. von Siegrid Damm, Bd. 2 Lustspiele nach dem Plautus, Prosadichtungen, Theoretische Schriften. Insel-Verlag, Frankfurt a. M. [u.a.] 1992.
Seite 29 Entnommen aus: Georg Büchner: Sämtliche Werke, Briefe und Dokumente. Bd. 2: Schriften, Briefe, Dokumente. Hrsg. von Henri Poschmann, Dt. Klassiker-Verlag, Frankfurt a. M. 1999.
Seite 30 Entnommen aus: Alice W. Flaherty: Die Mitternachtskrankheit. Autorenhaus Verlag, Berlin 2004.
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Seite 32/33 Entnommen aus: Franz Schubert: Schwanengesang. 13 Lieder nach Gedichten von (Ludwig) Rellstab und (Heinrich) Heine D 957, 1978.mier
Seite 35 Entnommen aus: Jakob Michael Reinhold Lenz: Werke und Briefe. Bd. 2: Lustspiele nach dem Plautus, Prosadichtungen, Theoretische Schriften. Hrsg. von Siegrid Damm, Frankfurt a. M. [u.a.] 1992.
Seite 37 Entnommen aus: Georg Büchner: Sämtliche Werke, Briefe und Dokumente. Bd. 2: Schriften, Briefe, Dokumente. Hrsg. von Henri Poschmann, Dt. Klassiker-Verlag, Frankfurt a. M. 1999.
Inhalt und Redaktion. Caro l i ne Rohmer
Layout. Ca r men Or sch insk i (www.whitefoks.de)
Titelbild. Ca r men Or sch insk i (www.whitefoks.de)
Inszenierungsfotos. L innan Zhang
Fotografie S.38. Ca ro l i ne S t r öh le
Mit freundlicher Unterstützung des Fachbereichs 3, Abteilung
Regie der HfMDK Frankfur t am Main, der KOMPAKTFörderung
des Förderfonds Tanz der Künste und der Projektförderung
der Hessischen Theaterakademie.
Es war als gingE ihm was nac
h,
und als müssE ihn was nach,
und als müsse ihn was
Entsetzliches
erreichen, etwas das Menschen
nicht ertragen können, als jage der
hinter ihm.
man versuche es einmal und senke sich in das Leben des Geringsten und gebe es wieder, in den Zuckungen, den andeutungen, dem ganzen feinen, kaum bemerkten Mienenspiel; er hätte dergleichen versucht im „hofmeister“ und den „soldaten“.
man versuche es einmal und senke sich in das Leben des Geringsten und gebe es
wieder, in den Zuckungen, den andeutungen, dem ganzen feinen, kaum bemerkten
Mienenspiel; er hätte dergleichen versucht im „hofmeister“ und den „soldaten“.
man versuche es einmal und senke sich in das Leben des Geringsten und gebe es
wieder, in den Zuckungen, den andeutungen, dem ganzen feinen, kaum bemerkten
Mienenspiel; er hätte dergleichen versucht im „hofmeister“ und den „soldaten“.
man versuche es einmal und sen
ke sich in das Leben des Gerin
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man versuche es einmal und senke sich in das Leben des Geringsten und gebe es
wieder, in den Zuckungen, den andeutungen, dem ganzen feinen, kaum bemerkten Mienenspiel; er hätte dergleichen versucht im „hofmeister“ und den „soldaten“.
man versuche es einmal und senke sich in das Leben des Geringsten und gebe es wieder, in den Zuckungen, den andeutungen, dem ganzen feinen, kaum bemerkten Mienenspiel; er hätte dergleichen versucht im „hofmeister“ und den „soldaten“.
Man versuche es einmal und senke sich in das Leben des Geringsten und gebe es wieder, in den Zuckungen, den andeutungen, dem ganzen feinen, kaum bemerkten Mienenspiel; er hätte dergleichen versucht im „Hofmeister“ und den „soldaten“.
Jeder hat was nötig;
wenn er ru[h]en kann, was könnt‘ er mehr haben! Immer steigen, ringen und so in Ewigkeit alles was der Augenblick gibt, wegwerfen und immer
darben, um einmal zu genießen
Je höher er sich aufriß, desto tiefer stürzte er hinunter. alles strömte wieder zusammen. ahnungen von seinem alten Zustande durchzuckten ihn und warfen
Je höher er sich aufriß, desto tiefer stürzte er hinunter. alles strömte wieder zusammen. ahnungen von seinem alten Zustande durchzuckten ihn und warfen
Man versuche es einmal und senke sich in das Leben des Geringsten und gebe es wieder, in den Zuckungen, den Andeutungen, dem ganzen feinen, kaum bemerkten Mienenspiel.
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