Beobachtungen über die Aufnahme von Farbstoffen durch die roten Blutkörperchen

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pH 5,9 (maximale Erschlaffung). Jedoch war dieser Punkt nieht ein in allen Fallen konstanter, in wenigen Ausnahmen lag er hSher oder niedriger. Inter- essant ist, daff die Kontraktion, die zwischen 5,9 und 11,5 erfolgt, vollkommen, die zwischen 5,9 und 2,4 jedoch nur teilweise reversibel ist. Die L~ngen- ~nderungen fiber p i t 11,5 und unter 2,4 aber sind irreversibel.

Diese Erscheinungen veranlassen die Autoren zur vorl~ufigen Annahme, daff das Muskelprotein in Beziehung steht zu irgendwelchen Ver~nderungen, die in anderen Muskelbestandteilen vorkommen, wenn die Wasserstoffionen- konzentration innerhalb gewisser Grenzen variiert. Es wfirde also das wirk- liche Gleiehgewicht zwisehen MuskellUnge und pH im Bereiche yon pH 5,9 bis 11,5 der Ausdruck fiir die Reaktion des Muskelproteins auf die Ver~nde- rung des S~uregrades sein. Die extrem sauren und alkalischen Bereiche wiirden das Protein in einen irreversiblen Zustand versetzen, so daff es un- empfindlich gegen geringe pH-Anderungen ist. Der Tell zwischen 5,9 und 2,4, in dem also eine nur teilweise und schwere Reversibilit~t m~glich ist, wfirde den Stand des Gewebes anzeigen, in dem sich die Irreversibilit~t ein- schleicht, das Protein aber teilweise seine Originalnatur behalf.

A. P i s c h i n g e r (Graz).

Jurisie~ P. J., Beobaehtungen fiber die Aufnahme yon Farbstoffen dureh die roten Blutk6rperehen. Biochem. Zeitschr. 181, Heft 1/3 (17--29).

J u r i ~i5 studiert die Farbaufnahme durch rote BlutkSrperchem ausgehend yon der Fragestellung, welchen Gesetzm~fiigkeiten diese bezfiglich' Dispersitat und chemischer Natur im Inneren der vital gefarbten Zellen unterliegt, ob e i n e r V e r t e i l u n g z w i s e h e n zwei P h a s e n o d e r ob der F a r b s t o f f d u t c h A d s o r p t i o n o d e r c h e m i s c h e B i n d u n g a n g e z o g e n resp. f e s t - g e h a l t e n wird. Zuerst wird gezeigt, dab die Erscheinung, nach der makro- skopisch gef~rbt erscheinende BlutkSrperchen unter dem Mikroskope keinerlei fremden Farbton erkennen lassen, nicht auf eine Reduktion des Farbstoffes, sondern auf eine Verdeckung durch das H~moglobin bezogen werden muff.

Die untersuchten b a s i s c h e n Farbstoffe werden im Sinne des H e n r v - schen Satzes aufgenommen, es bleibt der Quotient aus Aut3en- und Innen- konzentration konstant. Sie werden aus isotonischer KochsalzlSsung in hSherem Mai~e aufgenommen, als aus einer solchen RohrzuckerlSsung. Wenn man nach den bisherigen Auffassungen fiber die Anfnahme basischer Farb- stoffe eher an eine Adsorption denken konnte, so sprechen die Versuchs- resultate 5uri~iSs dagegen.

Aueh die Aufnahme diaminlSslieher S~urefarbstoffe erfolgt im Prinzipe naeh einer Verteflung zwisehen zwei Phasen; dieser Farbstofftypus wiirde sieh demnach nieht wesensverschieden yon dem basischen verhalten. Bei Tuehscharlaeh G und Echtrot A diirften Adsorptionen vorherrschen.

Ju r i~ i5 sprieht sich im allgemeinen gegen eine polare Bindung ffir den Fall tier Vitalfarbung aus; ebenso auch gegen die Eh r l i chsche Theorie einer ehemisehen Bindung. - - Die Aufnahme der Farbstoffe durch die nach der Methode Mond gewonnenen Blutsehatten konnten nicht untersucht werden~ weft sich diese bei pH 7,2 15sten. A. P i s e h i n g e r (Graz).

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