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Orgel plus … 4
Bernard Foccroulle
Salva Sanchis Tarek Halaby Manon Santkin Georgia Vardarou
Mittwoch 20. April 2011 20:00
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Bitte beachten Sie: Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten
daher für Sie an den Garderoben Ricola-Kräuterbonbons bereit und
händigen Ihnen Stofftaschentücher des Hauses Franz Sauer aus.
Sollten Sie elektronische Geräte, insbesondere Handys, bei sich haben:
Bitte schalten Sie diese zur Vermeidung akustischer Störungen aus.
Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus
urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind.
Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir
Sie um Verständnis, dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir
bemühen uns, Ihnen so schnell wie möglich Zugang zum Konzert-
saal zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens in der Pause
einnehmen.
Sollten Sie einmal das Konzert nicht bis zum Ende hören können,
helfen wir Ihnen gern bei der Auswahl geeigneter Plätze, von denen
Sie den Saal störungsfrei (auch für andere Konzertbesucher) und ohne
Verzögerung verlassen können.
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Bernard Foccroulle Orgel
Salva Sanchis Tanz, Choreographie Tarek Halaby Tanz Manon Santkin Tanz Georgia Vardarou Tanz
Keine PauseEnde gegen 21:10
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Teil 1: Elf Verse über Salve Regina
Bernard Foccroulle *1953
Praeambulumaus: Spiegel (2005)für Orgel
Arnolt Schlick um 1460 –nach 1521
Salve Reginaaus: Salve Reginafür Orgel
Bernard Foccroulle Vita dulcedoaus: Spiegel (2005)für Orgel
Arnolt Schlick Ad te clamamusaus: Salve Reginafür Orgel
Bernard Foccroulle Ad te suspiramusaus: Spiegel (2005)für Orgel
Arnolt Schlick Eia ergo, advocata nostraaus: Salve Reginafür Orgel
Bernard Foccroulle Et Jesumaus: Spiegel (2005)für Orgel
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Arnolt Schlick O Clemensaus: Salve Reginafür Orgel
Bernard Foccroulle O piaaus: Spiegel (2005)für Orgel
Arnolt Schlick O dulcis Mariaaus: Salve Reginafür Orgel
Bernard Foccroulle Pro fineaus: Spiegel (2005)für Orgel
Teil 2: Meister des Orgelspiels
Pascal Dusapin *1955
Memory (2008)für Orgel
Johann Sebastian Bach 1685 – 1750
»Allein Gott in der Höh sei Ehr« BWV 676»Die sind die heilgen zehen Gebot« BWV 678aus: Choralbearbeitungen aus Klavierübungen Teil III BWV 669 – 689 (1739)für Orgel
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Teil 3: Das Erbe Frescobaldis
Luciano Berio 1925 – 2003
Fa-Si (1975)für Orgel mit Registranten
Dietrich Buxtehude 1637 – 1707
Toccata in F-Dur BUXWV 156für Orgel
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Zu den Werken des heutigen Konzerts
»Im Laufe der Jahre stellte ich immer mehr Programme zusammen,
in denen alte und neue Werke enthalten waren. Ich bleibe der Musik
unserer Zeit weiterhin sehr verbunden, doch fühle ich mich auch
durch die Originalität und Nähe vieler alter Werke mehr und mehr
berührt. Können wir im übrigen ›unsere‹ Modernität besser definie-
ren, als durch ein dringendes Bedürfnis nach Freiheit, ein zwingendes
Verlangen, die Gegenwart, die nahe Vergangenheit und ältere Zeiten
einander gegenüberzustellen?«
Hier formuliert Bernard Foccroulle eine Programmkonzeption, die
unschwer im heutigen Konzert wiederzuerkennen ist und von der
paradox-schlüssigen Überzeugung getragen wird, dass das Zusam-
mentreffen kontrastierender Werke und Ausdrucksformen Augen und
Ohren öffnen kann für ein tieferes Verständnis des jeweils Einzelnen.
An anderer Stelle äußert Foccroulle: »Wenn ich hintereinander Fa-Si
von Berio und eine Toccata von Frescobaldi spiele, habe ich das Gefühl,
beide besser zu verstehen, da die eine Musik durch die andere an
Klarheit gewinnt«. Ergänzt durch das zusätzlich Kontrastelement des
Tanzes – der in Brüssel tätige Choreograph Salva Sanchis hat das Pro-
jekt gemeinsam mit Foccroulle im Jahr 2008 kreiert – präsentiert der
aus Lüttich stammende Organist und Komponist eine musikalische
›Choreographie‹ denkbar großer Gegensätze, in der bezeichnender-
weise das 19. Jahrhundert ausgespart bleibt: Werke der Avantgarde
begegnen Musik des 16., 17. und 18. Jahrhunderts, und diese anregen-
den Begegnungen ergeben sich keineswegs nach dem Zufallsprinzip,
sondern entspringen übergeordneten thematischen Ideen, die unsere
Aufmerksamkeit behutsam steuern.
Im 1. Teil des Konzerts hören wir zwei miteinander verzahnte Werke,
deren Entstehungszeiten ein halbes Jahrtausend auseinanderliegen:
In Spiegel (2005) – sechs Versetten über die gregorianische Antiphon
»Salve Regina« – reagiert der Komponist Bernard Foccroulle auf die
1512 im Druck veröffentlichte Komposition Salve Regina des süddeut-
schen Orgelmeisters Arnolt Schlick. Mutmaßlich in Heidelberg gebo-
ren, verbrachte Schlick in jedem Fall den größten Teil seines Lebens in
der Neckarstadt. Weithin gerühmt als Organist und Orgelsachverstän-
diger unternahm er zahlreiche Reisen: Er prüfte Instrumente in Speyer,
Worms, Straßburg und Hagenau im Elsaß, er besuchte den sächsischen
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Hof in Torgau und traf dort Paul Hofhaimer, und welcher Wertschät-
zung er sich bereits in frühen Jahren erfreute, zeigt die Tatsache, dass
er 1486 anlässlich der Krönung Maximilians I. zum Rex Romanorum in
Frankfurt spielen durfte. Viele Jahre später gewährte ihm der Monarch
königliche Druckprivilegien für jene beiden Werke, die seinen Ruhm
bis heute prägen und deren Bedeutung kaum zu überschätzen sind:
den Traktat Spiegel der Orgelmacher und Organisten, erstmals veröf-
fentlicht 1511 in Speyer sowie die ein Jahr später in Mainz gedruckte
Sammlung Tabulaturen etlicher lobgesang und lidlein uff die orgeln un
lauten. Handelt es sich bei Schlicks »Spiegel« um das älteste deutsche
Buch über Orgelbau und Organistenwesen, so kommt den Tabula-
turen als dem ältesten gedruckten Werk seiner Art in Deutschland
ähnlicher Pionierwert zu. Die wohl bedeutendste Einzelkomposition
dieser Tabulatur-Sammlung ist das fünfteilige Salve Regina. Über weite
Strecken verwendet Schlick einen vierstimmigen Satz, der den Einsatz
zweier Manuale und des Pedals erforderlich macht. In einigen Passa-
gen des ersten Satzes (Salve Regina) werden zwei der vier Stimmen
im Pedal geführt, eine zu jener Zeit ansonsten unbekannte Orgel-
setzweise. Imitatorische Techniken, Sequenzierungen und Fragmen-
tierungen von motivischem Material prägen die Faktur. Im Laufe der
fünf Sätze wandert der Cantus firmus von Stimme zu Stimme, und als
außerordentlich zukunftsweisend präsentiert sich Schlicks Technik der
Voraus-Imitation: Im dritten Satz – Eia ergo, advocata nostra – liegt der
Cantus firmus im Sopran, Mittel- und Unterstimme beginnen indes mit
einer imitatorischen Durchführung des Cantus-firmus-Motivkopfes,
bevor der Sopran als letzte Stimme einsetzt. Hier klingt an, was bis in
die Zeiten Johann Sebastian Bachs maßgeblich die Formen des Cho-
ralvorspiels und der Choralfantasie prägen wird.
Im Titel seiner sechs Versetten bezieht sich Foccroulle ausdrücklich
auf Schlicks »Spiegel«-Traktat, und gemäß der Idee einer Jahrhun-
derte umspannenden, kreativen Reverenz adaptiert er die charak-
teristischen kompositorischen Verfahrensweisen von Schlicks Salve
Regina und transformiert sie subtil in seine persönliche Klangspra-
che. Spiegel ist sowohl selbständig aufführbar als auch ausgelegt für
eine zyklische Aufführung im Wechsel mit den Salve-Regina-Sätzen
Schlicks: Die Stücke Praeambulum und Pro fine bilden den Rahmen,
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die vier Binnensätze greifen jeweils jene Textteile auf, die Schlick in
seiner Komposition nicht expressis verbis thematisiert hat: Vita dul-
cedo (Maria, unser Leben), Ad te suspiramus (Zu dir seufzen wir), Et
Jesum (Jesus, die gebenedeite Frucht deines Leibes) und O pia (O milde
Jungfrau Maria).
»Die Gegenwart ist doch entsetzlich. Wir leben in genau dem zynischen
Alptraum, vor dem wir in den Sechzigern immer gewarnt haben«.
Keine Angst, hier beginnt keine Generalabrechnung mit unserer Zeit
und schon gar kein Versuch, das heutige Konzert zu ›politisieren‹.
Vielmehr handelt es sich um ein Zitat des unverwüstlichen Zynikers
und genialen Rockmusikers Ray Manzarek, der 1965 gemeinsam mit
Jim Morrison die legendäre und überaus einflussreiche Gruppe The
Doors gründete. Manzareks Orgelspiel – das im Sound der Gruppe
zwei Funktionen erfüllte, da die linke Hand des Organisten den feh-
lenden E-Bass ersetzte – prägte die Doors kaum weniger als Morri-
sons Stimme und Songs. Anders jedoch als Morrison – neben Janis
Joplin und Jimi Hendrix die wohl prominenteste Verkörperung des
todessehnsüchtigen Rock ’n’ Roll-Wahlspruchs »Live fast, love hard,
die young« – gehört der heute 72-Jährige Manzarek zu den Über-
lebenden der Rock-Ära. Diesem Urgestein hat der Franzose Pascal
Dusapin – er studierte unter anderem bei Iannis Xenakis und gehört
zu den vielseitigsten und meistbeschäftigten Komponisten unserer
Zeit – sein 2008 entstandenes Orgelwerk Memory gewidmet. Wenn
Dusapin an andere Stelle schreibt, »Zeuge vom Ablauf der Dinge zu
sein, heißt zunächst, sie wahrzunehmen«, so zeigt sich hier eine für
Dusapins Komponieren typische Offenheit gegenüber unterschied-
lichsten Einflüssen, mögen diese dem Bereich der Literatur, der bil-
denden Kunst oder musikalischen Sphären entstammen, die Dusapins
eigenem Idiom zunächst weit entrückt scheinen. Bezieht er sich etwa
im 2008 in Aix-en-Provence uraufgeführten Musiktheaterstück Passion
auf Monteverdi und die Florentiner Camerata um 1600, so schenkt er,
wie erwähnt, in Memory komponierend einer Rocklegende seine Auf-
merksamkeit. Ein Fehlschluss wäre indes, in dieser Komposition Rock-
Anklänge zu vermuten. Die Musik bedient sich vielmehr einer kon-
trapunktisch filigranen, rhythmisch komplexen Sprache, wie wir sie
aus anderen Werken Dusapins – etwa den Streichquartetten oder den
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Klavieretüden – kennen. Aufschlussreich ist der Untertitel: Der Kom-
ponist kennzeichnet Memory als Hommage crypté et monomodal (à Ray
Manzarek) und verweist damit zugleich auf eine verschlüsselte Huldi-
gungsbotschaft (seien wir diskret und fragen nicht nach!) wie auch auf
die modale Struktur des Werks. Der zu Grunde liegende Modus besteht
aus einer gleichbleibenden, doch stets in variierter Form auftretenden
Tongruppe, die als Pedal-Orgelpunkte das musikalische Fundament
bilden, während sich auf den beiden Manualen ein auf die Zentraltöne
bezogenes und zugleich freies Spiel der Stimmen entfaltet.
Auch in der Musikwissenschaft geschehen gelegentlich noch Zeichen
und Wunder: Bei einer Leipziger Auktion im März 2008 wurde unter
anderem ein Notenkonvolut aus dem Nachlass von Wilhelm Rust – er
war ab 1858 Hauptredakteur der Bach-Gesamtausgabe, später auch
Organist der Thomaskirche – angeboten. Nach dem Erwerb dieses
Nachlasses durch die sachsen-anhaltinische Landesbibliothek Halle
stießen Wissenschaftler auf eine von Rust angefertigte Abschrift mit
dem Titel Fantasia sopra il Chorale ›Wo Gott der Herr nicht bey uns hält‹
pro Organo à 2 Clav. e Pedale dal Sig. J. S. Bach. Von diesem Werk waren
bis dato lediglich die ersten fünf Takte bekannt gewesen, von der voll-
ständigen Komposition fehlte jede Spur. Bald konnte nachgewiesen
werden, dass es sich zweifelsfrei um eine authentische Komposition
Bachs handelt, und diese Echtheit wurde zusätzlich bestätigt durch
Rusts Angabe, seine Kopie sei angefertigt »nach einer sehr correc-
ten alten Handschrift aus der Kgl. Bibliothek zu Königsberg«. So ließ
sich rekonstruieren, dass die ›sehr korrekte Handschrift‹ ursprünglich
einem entfernten Verwandten Bachs und Sammler seiner Musikalien
gehört hatte. Dieser hatte das Stück wohl aus der Hand des Bach-Soh-
nes Wilhelm Friedemann erhalten und sie seinerseits weitergereicht
an den Hallenser Organisten Kötschau. Dessen Nachlass wiederum
wurde im Jahr 1845 versteigert, und von dort bis in die Hände Wil-
helm Rusts lässt sich das Schicksal der Abschrift ebenfalls lückenlos
nachvollziehen.
Nun kommen auf verschlungenen Wegen wie diesen gelegent-
lich Marginalien aus den Schreibstuben der Großen ans Tageslicht. Im
vorliegenden Fall liegen die Dinge anders: Nicht um eine Petitesse,
sondern um ein Chef d’oeuvre handelt es sich bei Johann Sebastian
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Bachs Choralfantasie über »Wo Gott der Herr nicht bei uns hält« BWV
1128. Das in den Zeitraum 1705 bis 1710 – also in Bachs Arnstädter,
Mühlhausener oder aber frühe Weimarer Zeit – datierbare Werk steht
in der Tradition norddeutscher Meister wie Franz Tunder und Dietrich
Buxtehude. Der sechs Strophen umfassende Liedtext bestimmt Länge
und Struktur des Werks, die einzelnen Verszeilen des Chorals erklin-
gen wechselweise in den verschiedenen Stimmen. Der junge Bach
erweist sich als Meister einer Technik, die vor ihm insbesondere durch
den Lübecker Marienorganisten Buxtehude – Bach erklärtes Vorbild –
gepflegt wurde: Die stets präsente, kontrapunktisch ›vernetzte‹ Cho-
ralmelodie wird verflochten mit musikalisch-rhetorischen Figuren,
die textausdeutenden Charakter tragen. So tritt schon in den ersten
Takten zum Choral eine scharf akzentuierte, synkopisch beginnende
Figur hinzu, die unschwer mit der Zeile »wenn unsre Feinde toben« in
Verbindung zu hören ist. Der kämpferische Charakter des auf Psalm
124 Bezug nehmenden, von Justus Jonas und Martin Luther verfassten
Textes – »Menschenkraft und -witz« erscheinen als die Todfeinde des
göttlichen Heilsplans, ohne dessen Schutz würde die Menschheit »mit
Gewalt verschwemmet« – findet musikalischen Ausdruck in manch
heftig gezackter Linienführung, die der äußerlich durch die Gleichmä-
ßigkeit des strophischen Verlaufs geprägten Komposition ein faszinie-
rend unruhiges Innenleben einhauchen.
Seine Zeitgenossen lagen ihm zu Füßen, in Scharen pilgerten sie zur
römischen Peterskirche – den Vorgängerbau der heutigen Papstkirche
–, um ihm, dem unerreichten Meister des Orgelspiels zu lauschen,
und obwohl man ihm lückenhafte Allgemeinbildung, ja sogar man-
gelhafte Manieren nachsagte, verkehrte er in den höchsten Kreisen
der römischen Aristokratie: Girolamo Frescobaldi, neben dem Nie-
derländer Sweelinck der einflussreichste Tastenmeister seiner Zeit, ja
gemessen an den Langzeiteffekten seiner Musik einer der wirkungs-
mächtigsten Komponisten aller Zeiten. So kommt es nicht von unge-
fähr, dass Bernard Foccroulle unter dem Motto ›Das Erbe Frescobaldis‹
zwei Werke nebeneinander stellt, die ihrerseits durch etwa 300 Jahre
Musikgeschichte voneinander getrennt sind:
Zwar hat Luciano Berio seine einzige Komposition für Orgel
solo nicht in den berühmten Sequenza-Zyklus virtuoser Werke für
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unbegleitete Soloinstrumente integriert, doch bestehen durchaus
verwandtschaftliche Bezüge zwischen den 14 Sequenze und seiner
Komposition Fa-Si für Orgel. Wie dort, so erfolgt auch hier eine Explo-
ration klanglicher und spieltechnischer Möglichkeiten des Instru-
ments, wobei – anders als in vielen Sequenza-Kompositionen – über
weite Strecken der Höreindruck eines unruhig tastenden, keineswegs
von virtuoser Selbstgewissheit geprägten Fortgangs entsteht. Bereits
in der Spielanweisung »sempre molto flessibile, come improvisando«
kommt zum Ausdruck, dass Berio hier bewusst den schwankenden
Boden, das unsichere Terrain sucht. Interessanterweise bringt er diese
Grundidee in Verbindung mit den frühbarocken Fantasien und Tocca-
ten eines Sweelinck oder Frescobaldi: Werke, in denen sich der geord-
nete, fugierende Stil gleichsam nie seines Lebens sicher sein kann, da
er permanent umgeben ist vom unruhigen Geist der Improvisation.
In seiner 1975 aus Anlass der Einweihung einer großen Orgel in Rove-
reto entstandenen Komposition Fa-Si kreierte Berio, eigener Aussage
zufolge, »Formen von großer Unstabilität, mit ständigen Veränderun-
gen und auch einer gewissen Unbestimmtheit des Ausdrucks«. Alles
ist in ständigem Wandel begriffen, ausgehend vom titelgebenden
Intervall Fa – Si (F – H), das in unterschiedlichen harmonischen Kon-
texten und gleichsam verschiedenen »Schreibweisen« auftritt, bis hin
zu extremen, rasch aufeinander folgenden Veränderungen der Dichte.
Dieses permanente Changement lässt sich nur realisieren mit Hilfe von
Assistenten: Nicht zufällig lautet die Besetzungsangabe des Stücks ›für
Orgel mit Registranten‹, und in der Tat bedarf es mehrerer helfender
Hände, um bestimmte Klangeffekte zu erzielen. Durch tremoloartige,
schnelle Registerwechsel entstehen flirrende, unbestimmte Klänge,
und zumal im zweiten Teil des Stücks – einer Phase fast permanenten
Diminuierens bis hin zum finale Fading Out – bleiben einzelne Akkorde
auf dem 2. Manual liegen, während gleichzeitig die quasi improvisa-
torische Bewegung auf dem 1. Manual fortgesetzt wird. Auch dies
gelingt nur mittels Hilfskräften, und möglicherweise war die Tatsache,
dass es sich mithin bei Fa-Si nicht um ein lupenreines Solostück han-
delt, für den Komponisten ausschlaggebend dafür, das Werk nicht in
den Zyklus der Sequenze einzubeziehen.
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Nach Lehr- und ersten Berufsjahren in Dänemark wirkte Dietrich Bux-
tehude seit 1668 in der Nachfolge Franz Tunders als Kantor der Marien-
kirche in Lübeck. Nicht zuletzt durch die Weiterführung der von seinem
Vorgänger begründeten Abendmusiken, aber auch durch zahlreiche
auswärtige Orgel-Gastspiele wurde Buxtehude zum berühmtesten
Kirchenmusiker Norddeutschlands. In seiner Lübecker Kirche standen
ihm drei Orgeln zur Verfügung: Neben einer kleinen, ausschließlich
liturgischen Funktionen dienenden Lettnerorgel und der Orgel der
nach dem berühmten Bilderfries benannten Totentanzkapelle war es
vor allem die große Orgel der Westwand, die Buxtehudes Komponie-
ren stark beeinflusst haben muss. Diese Orgel verfügte auf Hauptwerk,
Rückpositiv, Brustwerk und Pedal über mehr als 50 Register und zählte
seinerzeit zu den klangschönsten Instrumenten im norddeutschen
Raum. Dessenungeachtet waren viele der aufgezeichneten Komposi-
tionen Buxtehudes wohl für seine Gastspiele bestimmt, denn in den
tiefen Oktaven der Lübecker Orgeln fehlen eine Reihe von Tönen, die
Buxtehude durchaus häufig verwendet hat. Möglicherweise haben die
Lübecker ›ihren‹ Orgelmeister in erster Linie als Improvisator erlebt.
Es verwundert nicht, dass Bach anno 1705 die Strapaze einer 400 Kilo-
meter langen Wanderung von Arnstadt nach Lübeck auf sich nahm, um
sein bewundertes Vorbild Buxtehude zu hören und vermutlich auch
kurzzeitig bei ihm Unterricht zu nehmen. Welch reizvoller Gedanke,
dass Bachs frühe – im Jahr 2008 wiederentdeckte –, hochexpressive
Choralfantasie »Wo Gott der Herr nicht bei uns hält« einen unmittelbaren
Reflex seines Lübecker Buxtehude-Erlebnisses darstellt. Zugleich sei
an die scharfsinnige Anmerkung des Bach-Forschers Christoph Wolff
bezüglich eines »stets gegenwärtigen Vorsatz[es] Bachs, sich selbst
und andere zu überbieten« erinnert. Zweifellos stellte die Musik Bux-
tehudes die wichtigste Einflussquelle für das Schaffen des jungen Bach
dar. Indirekt lernte er auf diesem Weg freilich auch die Toccaten- und
Fantasienkunst Frescobaldis kennen. Ein Werk wie Buxtehudes Toccata
F-Dur reflektiert die Kunst des großen Italieners und repräsentiert doch
zugleich norddeutsche Orgelmusik in all ihren Charakteristika. Die
Toccata gehört zu jenen großangelegten Werken, in denen das Pedal
obligat eingesetzt wird. In ihrem differenziert gegliederten Verlauf
wechseln sich virtuos-improvisatorische Abschnitte mit akkordischen
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Passagen und fugierten Teilen ab. Zugleich aber entsteht von den
einleitenden rasenden Skalen bis zu den abschließenden prächtigen
Akkorden der Höreindruck einer geschlossenen, wie aus einem einzi-
gen großen Gedanken heraus entstandenen Gesamtform.
Gerhard Anders
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Bernard Foccroulle
Bernard Foccroulle, geboren 1953 in Liège (Belgien), begann
Mitte der siebziger Jahre seine internationale Karriere als Orga-
nist mit einem Repertoire, das von der Renaissance bis zur zeit-
genössischen Musik reicht. In den 1980er Jahren war Bernard
Foccroulle Mitglied des Ricercar Consort, das sich hauptsächlich
der deutschen Barockmusik widmet. In den letzten Jahren trat
er regelmäßig mit verschiedenen Gesangssolisten sowie mit
dem Kornett-Virtuosen Jean Tubéry auf. Die Zusammenarbeit
mit Künstlern aus anderen Disziplinen bildet neben den Orgel-
und Kammermusikkonzerten einen wichtigen Aspekt in Bernard
Foccroulles Schaffen. Im Oktober 2008 erlebte ein mit dem belgischen Choreographen
und Tänzer Salva Sanchis gemeinsam erarbeitetes Projekt seine Premiere in Toulouse. Auf
dem Programm des Orgel-und Tanz-Abends standen unter anderem Bernard Foccroulles
Komposition Spiegel und das im September beim Festival Musica Strasbourg uraufgeführte
Werk Memory von Pascal Dusapin. Neben seiner Karriere als Solo-Künstler war Bernard
Foccroulle von 1992 bis 2007 Direktor vom Théâtre de la Monnaie Brüssel, einem der inter-
national bekanntesten Opernhäuser. Die Spannweite seiner dortigen Programmplanung
reichte von Monteverdi bis in die heutige Zeit, mit einem besonderen Schwerpunkt auf
neuen Werken sowohl in der Oper als auch im Tanz. Mit der Gründung des Vereins Kultur
und Demokratie verfolgt Bernard Foccroulle seit 1993 das Ziel, einer möglichst großen
Zahl von Menschen die Teilnahme am kulturellen Leben zu ermöglichen. Seit 2007 ist er
künstlerischer Leiter des Festivals von Aix-en-Provence. Als Komponist hat sich Bernard
Foccroulle bisher vor allem der Kammermusik und der Orgelmusik gewidmet. Im Juni
2007 wurde sein Liedzyklus Am Rande der Nacht nach Texten von Rainer Maria Rilke für
Sopran, Chor und Orchester im Palais des Beaux Arts Brüssel uraufgeführt. In Zusammen-
arbeit mit Robert Legros und Tzvetan Todorov schrieb er zudem das Buch La naissance de
l’individu dans l’art (Grasset, 2003). Bernard Foccroulles Diskografie als Solo-Künstler
umfasst mehr als 40 CD-Aufnahmen. Von 1982 bis 1997 nahm er das Gesamtwerk für Orgel
von Johann Sebastian Bach auf den besterhaltenen historischen Instrumenten auf, die er
zuvor eigens für dieses Projekt ausgewählt hatte. In den folgenden Jahren widmete er sich
hauptsächlich der Norddeutschen Schule und interpretierte Werke von Komponisten wie
Scheidemann, Buxtehude, Tunder, Weckmann, Reincken und Bruhns. 2006 erschien die
Gesamteinspielung von Dietrich Buxtehudes Orgelwerk, die 2007 mit dem Diapason d’Or,
dem Grand Prix de l’Académie Charles Cros und anderen wichtigen Preisen ausgezeichnet
wurde. In der Kölner Philharmonie ist Bernard Foccroulle zum ersten Mal zu Gast.
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Salva Sanchis
Der Choreograph und Tänzer Salva Sanchis lebt und arbeitet in Brüssel. Er schloss 1998
sein Studium ab und zählt damit zur ersten Generation der P.A.R.T.S.-Absolventen. Seither
choreographiert er seine eigenen Arbeiten und präsentiert sie in ganz Europa. Er choreo-
graphierte zusammen mit Anne Teresa de Keersmaeker die Stücke Desh und A Love Supreme
und war als Gastchoreograph der Rosas Company. 2008 brachte er mit Objects in mirror are
closer than they appear seine 15. Produktion heraus. Als Gastlehrer unterrichtet er Tanz-
technik und Improvisation bei P.A.R.T.S. und unterrichtet auch an verschiedenen anderen
Schulen und Companies in Belgien und anderen Ländern. In der Kölner Philharmonie ist
er heute zum ersten Mal zu Gast.
Tarek Halaby
Tarek Halaby wuchs in Chicago auf und schloss seine Studien als Bachelor of Fine Arts
in Dance Performance an der University of Iowa ab. Er tanzte u. a. bei der Sydney Dance
Company, beim American Dance Festival in Durham, North Carolina sowie –als DanceWeb-
Stipendiat – beim Festival ImPulsTanz in Wien. Tarek Halaby ist Gründungsmitglied der in
New York beheimateten Company Miguel Gutierrez and the Powerful People. 2006 schloss
Tarek Halaby seine zweijährigen Studien bei Theo Van Rompay und Anne Teresa de Keers-
maeker an den Performing Arts Research and Training Studios (P.A.R.T.S.) ab, während der
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er eigene Werke entwickelte und aufführte. Zurzeit arbeitet er zusammen mit Sujata Goel
an der neuen abendfüllenden Produktion Nightlife. Daneben tanzt er weiterhin u. a. seine
Soloperformance An attempt to understand my socio-political disposition through artistic
research on personal identity in relationship to the Palestinian-Israeli conflict, part 1 sowie
das Duett Love. Death. My life with Ting-Yu. Oh wait, I am you. Tarek Halaby unterrichtet
an der Compagnie Rosas und der Michelle-Noiret-Compagnie sowie in St. Gilles in Uccle.
Bei uns ist er zum ersten Mal zu erleben.
Manon Santkin
Die Belgierin Manon Santkin, geboren 1982, lebt und arbeitet in Brüssel. Sie studierte vier
Jahre an den Performing Arts Research and Training Studios (P.A.R.T.S.). In den vergan-
genen Jahren richtete sich ihr Interesse vor allem auf die Entwicklung neuer Projekte
und insbesondere auf zeichentheoretische Aspekte von Aufführungen. Manon Santkin
arbeitete eng mit Mette Ingvartsen in Manual focus (2003), Out of order (2004), To come
(2005) und Why we love action (2006 – 07) sowie mit Salva Sanchis in Double trio (2005),
Variations in G (2006) und Still live (2006) zusammen. 2006 begann sie ihre Zusammenar-
beit mit Leslie Mannès, u. a. auch in deren neuen Performance copy/cut/paste. Gemeinsam
mit Eleanor Bauer arbeitete sie an dem Projekt mit dem Titel At Large. In der Kölner
Philharmonie ist Manon Santkin zum ersten Mal zu Gast.
Georgia Vardarou
Georgia Vardarou, geboren 1983 in Athen, schloss 2004 ihr Studium an der State School
of Dance in Athen ab. Anschließend war sie in der Quasi stellar dance company und absol-
vierte eine Studium an den Performing Arts Research and Training Studios (P.A.R.T.S.) in
Brüssel, das sie im Juni 2008 abschloss. Auf unserem Podium tanzt sie heute zum ersten
Mal.
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KölnMusik-Vorschau
24. 04. 2011 Sonntag 20:00 Ostersonntag
Mitsuko Uchida Klavier
Benefizkonzert zur Veröffentlichung der Faksimile-Ausgabe der Diabelli-Variationen durch das Beethoven-Haus Bonn
Ludwig van BeethovenSonate für Klavier Nr. 27 e-Moll op. 90
Sonate für Klavier Nr. 14 cis-Moll op. 27,2»Mondscheinsonate«
Franz SchubertSonate für Klavier A-Dur D 959
2009 konnte das Beethovenhaus Bonn die Originalhandschrift der Diabelli-Variationen von Ludwig van Beethoven aus Privatbesitz erwerben. Der Ankauf eines vergleichbaren Autographs wird sich in den kommenden Jahrzehnten wohl nicht wiederholen.Wie schon im Falle der Handschrift von Beethovens sechster Sinfonie unterstützt die Philharmonie das Beethovenhaus mit einem Benefizkonzert zugunsten der Herstellung eines Faksimiles der Diabelli-Variationen.
Nachholtermin für das am 28.09.2010 entfallene Konzert.
26. 04. 2011 Dienstag 20:00
Operette und … 4
Heike Susanne Daum Corilla Sartinecchi, PrimadonnaJuan Fernando Gutiérrez Stefano, ihr MannStefanie Kunschke Luigia BoschiStefan Sevenich Agatha, ihre MutterSusanne Heyng Dorotea CacciniChristoph Kayser Guglielmo AntolstoinolonoffDaniel Fiolka Vincenzo Biscroma, RegisseurSebastian Campione Orazio Prospero, DramaturgDerrick Ballard Der Impresario
Herrenchor und Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz, MünchenLukas Beikircher Dirigent
Gaetano DonizettiViva la Mamma!Le convenienze e le inconvenienze teatrali (Die Sitten und Unsitten der Leute vom Theater) Farce in einem Akt. Konzertante Aufführung
28. 04. 2011 Donnerstag 12:30
PhilharmonieLunch
Kammermusikensemble der Hochschule für Musik und Tanz Köln, Klasse Prof. Harald Schoneweg
PhilharmonieLunch wird von der KölnMusik gemeinsam mit dem WDR Sinfonieorche-ster Köln und dem Gürzenich-Orchester Köln ermöglicht. Medienpartner Kölnische Rundschau.
Eintritt frei
28. 04. 2011 Donnerstag 20:00
Baroque … Classique 5
Wilke te Brummelstroete MezzosopranThomas Zehetmair Violine
Orchester des 18. JahrhundertsFrans Brüggen Dirigent
Johann Sebastian BachOuvertüre Nr. 3 D-Dur BWV 1068für drei Trompeten, Pauken, zwei Oboen, Fagott, Streicher und Basso continuo
Konzert für Violine, Streicher und Basso continuo E-Dur BWV 1042
Joseph HaydnSinfonie D-Dur Hob. I:101»Die Uhr«
»Il meglio mio carattere« Hob. XXIVb:17Einlagearie der Merlina zu Domenico Cimaro-sas »L’impresario in angustie«
»Sono Alcina« Hob. XXIVb:9Cavatine der Alcina zu Giuseppe Gazzanigas »L’isola di Alcina«
»La moglie quando è buona« Hob. XXIVb:18Einlagearie der Giannina zu Domenico Cimarosas »Giannina e Bernardone«
29. 04. 2011 Freitag 20:00
BundesjugendorchesterHermann Bäumer Dirigent
Anton BrucknerSinfonie Nr. 8 c-Moll WAB 108
Westdeutscher Rundfunk gemeinsam mit KölnMusik
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01. 05. 2011 Sonntag 20:00 Maifeiertag
Alfred Brendel Vortrag und Klavier
Die Schule des Hörens – Teil 1: Das umgekehrt Erhabene – Über die komischen Möglichkeiten der Musik
02. 05. 2011 Montag 20:00
Piano 3
David Fray Klavier
Wolfgang Amadeus MozartSonate für Klavier Nr. 9 D-Dur KV 311
Fantasie c-Moll KV 475
Ludwig van BeethovenSonate für Klavier Nr. 15 D-Dur op. 28»Pastorale«
Sonate für Klavier Nr. 21 C-Dur op. 53»Waldsteinsonate«
Nachholtermin für das am 19.01.2011 ausgefallene Konzert.
04. 05. 2011 Mittwoch 20:00
Internationale Orchester 4
Antoine Tamestit Viola
Orchestre Philharmonique de Radio FranceMyung-Whun Chung Dirigent
Olivier MessiaenLes offrandes oubliéesSinfonische Meditation für Orchester
Béla BartókKonzert für Viola und Orchester op. posth. Sz 120
Johannes BrahmsSinfonie Nr. 1 c-Moll op. 68
05. 05. 2011 Donnerstag 12:30
PhilharmonieLunch
Gürzenich-Orchester KölnMarkus Stenz Dirigent
KölnMusik gemeinsam mit dem Gürzenich-Orchester KölnEintritt frei
Liebe Abonnentinnenund Abonnenten,
mit dem heutigen Konzert endet Ihr Abonnement »Orgel plus«. Auch für die kommende Saison haben wir vier Konzerte dieser Konzertreihe zu einem Abonnement zusammengefasst. Unter Orgel plus … können Sie wiederum exzellente Organisten erleben, die in der Konzertreihe oft Ensembles oder Kammermusiker mitbringen und mit ihnen Werke vom Barock bis zur Gegenwart interpretieren werden.
Weitere Einzelheiten zu dieser Reihe entneh-men Sie bitte unserer neuen Vorschau »Kölner Philharmonie 2011/2012«, die ab 29. April 2011 erhältlich ist.
In der neuen Vorschau finden Sie neben den Konditionen für den Erwerb eines Abonne-ments auch Informationen zu unserer Aktion »Abonnenten werben Abonnenten!«
Wir freuen uns, Sie auch in der kommenden Spielzeit als Abonnent begrüßen zu können.
Alle Informationen auch auf koelner-philharmonie.de
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8. bis 15. Mai ’11
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So 8. Mai 20:00
Kölner Philharmonie
Michael Barenboim Violine
MCO Academy NRW
Mahler Chamber OrchestraPierre Boulez Dirigent
Maurice RavelMa mère l‘oye (1911)Cinq Pièces enfantines. Für Orchester
Arnold SchönbergKonzert für Violine und Orchester op. 36 (1934 – 1936)
Igor StrawinskyPétrouchka (Originalfassung von 1911)Burleske in vier Bildern für Orchester
Im Radio – live, WDR 3 Konzert
Förderer der MCO Residenz NRW: KUNSTSTIFTUNG NRW · MINISTERIUM FÜR FAMILIE, KIN-DER, JUGEND, KULTUR UND SPORT DES LANDES NORDRHEIN-WESTFA-LEN Eine Veranstaltung der KölnMusik im Rahmen von ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln.
KölnMusik
So 8. Mai 22:30
Kölner Philharmonie
Ferdinand Grätz Live-Elektronik, sample- und loopbasierte KlängeTobias Hartmann Live-Elektronik, sample- und loopbasierte Klänge
Frankreich-Abend: Mash-up französischer Musik
Eintritt frei mit gültiger Konzertkarte
Mo 9. Mai 19:30
Lagerstätte für die mobilen Hochwasserschutzelemente (Rodenkirchener Brücke)
Michael Barenboim ViolineArshia Cont KlangregieGilbert Nouno Klangregie
Pierre BoulezAnthèmes 1 (1991 – 92)für Violine solo
Johann Sebastian BachPartita für Violine solo Nr. 2 d-Moll BWV 1004 (1720)
Pierre BoulezAnthèmes 2 (1997)für Violine und Live-Elektronik
Mo 9. Mai 21:00
Alter Wartesaal
TRIPCLUBBING
Studierende der Hochschule für Musik und Tanz KölnOxana OmelchukLisa StreichMeng-Chia LinMatthias KrügerSeunghyuk LimSergeij MaingardtNicolas Tribes Moderation
Oxana OmelchukNeues Werk (2011)
Seunghyuk LimNeues Werk (2011)für Video und Elektronik
Meng-Chia LinNeues Werk (2011)
Matthias Krüger»Récital pour une femme seule« (2011)für Zuspiel, Talkbox und Sprecherin
Sergeij Maingardt80|97|99|105|102|105|99|32|50|51|49 (2011)für Video und Zuspiel
Lisa StreichNeues Werk (2011)für »Lauscher« und 4 Lautsprecher
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Präsentiert von StadtRevue – Das Kölnmagazin – TRIPCLUBBING ist ein Projekt im Rahmen von ON – Neue Musik Köln. ON – Neue Musik Köln wird gefördert durch das Netzwerk Neue Musik, ein Förderprojekt der Kul-turstiftung des Bundes, sowie durch die Stadt Köln und die RheinEnergie-Stiftung Kultur.
KölnMusik gemeinsam mit der Hochschule für Musik und Tanz Köln
Mo 9. Mai 22:30
Alter Wartesaal
Ferdinand Grätz Live-Elektronik, sample- und loopbasierte KlängeTobias Hartmann Live-Elektronik, sample- und loopbasierte Klänge
DJ-Set mit Verwendung von Samples aus dem TRIPCLUBBING-Konzert
Eintritt frei mit gültiger Konzertkarte
Di 10. Mai 12:30
Rotunde der Sparkasse KölnBonn
Johannes KreidlerLouwrens LangevoortPatrick Hahn Moderation
Gesprächsrunde mit musikalischem Überraschungsprogramm
Eintritt frei
Di 10. Mai 16:00
Kölner Philharmonie
Christian Grüny Dozent
Musik zum Hören oder Musik zum Denken? Zur Frage des Zusammen-hangs von Konstruktion und Ästhetik
In Kooperation mit der Fakultät für Kulturrefl exion – Studium fundamentale – der Universität Witten/Herdecke
Di 10. Mai 20:00
Funkhaus Wallrafplatz
Susan Bickley Mezzosopran
Ensemble intercontemporainPascal Rophé Dirigent
Pierre BoulezLe Marteau sans maître (1953/1955)für Alt und sechs Instrumente. Text: René Char
ON – Schlüsselwerk der neuen Musik
sur Incises (1996 – 98)für drei Klaviere, drei Harfen und drei Schlagzeugspieler
Ort: Klaus-von-Bismarck-SaalWDR 3 MitschnittSendetermin wird später bekannt gegeben
Gefördert von der Kunststiftung NRW
Mi 11. Mai 12:30
Museum für Angewandte Kunst
Dietmar Bonnen Klavier, GesangAlex Aigui ViolineLothar Burghaus SaxophonWilfried Reichart Moderation
Die Generation Boulez:Musik und Film 1968
Gefördert vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW
MusikTriennale Köln gemeinsam mit dem Landesmusikrat NRW und der Kino Gesellschaft Köln
Eintritt frei
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Mi 11. Mai 17:00
Kölner Philharmonie
Alexander Gurdon Dozent
Musik wird. Sie ist nicht. – Aspekte und Ansätze der Interpretationsforschung
In Kooperation mit dem Institut für Musik und Musikwissenschaft der Technischen Universität Dortmund
Mi 11. Mai 20:00
Funkhaus Wallrafplatz
Quatuor DiotimaNaaman Sluchin ViolineYun Peng Zhao ViolineFranck Chevalier ViolaPierre Morlet Violoncello
Henri DutilleuxAinsi la nuit (1976 – 1977)für Streichquartett
Pierre BoulezLivre pour quatuor (1948 – 49)für Streichquartett (vollständige Version)
Ort: Klaus-von-Bismarck-SaalWDR 3 MitschnittSendetermin wird später bekannt gegeben
Gefördert von der Kunststiftung NRW
Mi 11. Mai 20:00
Kölner Philharmonie
Tore Brunborg saxAlfio Origlio pLaurent Vernerey bManu Katché dr
special guest:Baptiste Trotignon p
Mi 11. Mai 22:30
Kölner Philharmonie
Ferdinand Grätz Live-Elektronik, sample- und loopbasierte KlängeTobias Hartmann Live-Elektronik, sample- und loopbasierte Klänge
Live Sampling/Resampling
Eintritt frei mit gültiger Konzertkarte
Do 12. Mai 19:00
Kölner Philharmonie
Foyerprogramm zum Konzert des Nieuw Ensemble
Do 12. Mai 20:00
Kölner Philharmonie
Nieuw EnsembleArie van Beek Dirigent
Pierre BoulezÉclat (1964/65)für 15 Instrumente
Mémoriale (…explosante fi xe…Originel) (1985)für Flöte solo und 8 Instrumente
Dérive 1 (1984)für Flöte, Klarinette, Klavier, Vibraphon, Violine und Violoncello
Éclat (1964/65)für 15 InstrumenteDérive 2 (1988 – 2006)für elf Instrumente
Bei diesem Konzert laden wir Sie ein, sich Ihre Zeit im Konzertsaal und im Foyer bei vielfältigen Angeboten selbst einzuteilen. Wenn Sie nur einige Werke des heutigen Konzerts im Saal erleben möchten, nutzen Sie die kurzen Umbaupausen, um den Saal zu verlas-sen und eines oder mehrere Werke lang die Angebote im Foyer zu nutzen. Sie können dabei dann immer wieder in den Saal zurückkehren, sobald eine weitere Umbaupause beginnt und Sie wieder »hörhungrig« geworden sind.
Gefördert von der Kunststiftung NRW
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Do 12. Mai 23:00
Kölner Philharmonie
Ferdinand Grätz Live-Elektronik, sample- und loopbasierte KlängeTobias Hartmann Live-Elektronik, sample- und loopbasierte Klänge
Live Sampling/Resampling
Eintritt frei mit gültiger Konzertkarte
Fr 13. Mai 12:30
Museum für Angewandte Kunst
30 Minuten kostenloser Musikge-nuss: Eine halbe Stunde vom Alltag abschalten, die Mittagspause oder den Stadtbummel unterbrechen und sich für kommende Aufgaben inspirieren lassen.
gRoBA
Rodrigo López KlingenfussNeues Werk (2011)
Oxana OmelchukNeues Werk (2011)
Mark SteinhäuserNeues Werk (2011)
Die gRoBA Kompositionen werden extra für diesen Anlass von den Köl-ner Komponisten Oxana Omelchuk, Rodrigo López Klingenfuss und Mark Steinhäuser komponiert und beziehen sich auf mehreren Ebenen auf Pierre Boulez’ »Domaines« für Klarinette und Ensemble.
ON@ACHT BRÜCKEN fi ndet statt in Kooperation mit ON – Neue Musik Köln. ON – Neue Musik Köln wird gefördert durch das Netzwerk Neue Musik, ein Förderprojekt der Kulturstiftung des Bundes, durch die Stadt Köln und die RheinEnergieStiftung Kultur.
Fr 13. Mai 17:00
Kölner Innenstadt
gRoBA
Rodrigo López KlingenfussNeues Werk (2011)
Oxana OmelchukNeues Werk (2011)
Mark SteinhäuserNeues Werk (2011)
Ort: Roncalliplatz
Die gRoBA Kompositionen werden extra für diesen Anlass von den Köl-ner Komponisten Oxana Omelchuk, Rodrigo López Klingenfuss und Mark Steinhäuser komponiert und beziehen sich auf mehreren Ebenen auf Pierre Boulez’ »Domaines« für Klarinette und Ensemble.
ON@ACHT BRÜCKEN fi ndet statt in Kooperation mit ON – Neue Musik Köln. ON – Neue Musik Köln wird gefördert durch das Netzwerk Neue Musik, ein Förderprojekt der Kulturstiftung des Bundes, durch die Stadt Köln und die RheinEnergieStiftung Kultur.
Fr 13. Mai 18:00
Museum für Angewandte Kunst
PRAESENZ | aerRichard Haynes KlarinetteReto Staub KlavierJan-Filip Tupa Violoncello
Hendrik Manook KlangregieLiza LimInguz (1996)
Alban BergVier Stücke für Klarinette und Klavier op. 5 (1913)
Michael JarrellAssonance III (1989)
Pierre BoulezDialogue de l‘ombre double (1984 – 85)für Klarinette und Tonband
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ON – Schlüsselwerk der neuen Musik
Für die gesamte ON-Nacht gilt ein Einheitspreis von € 15,– / ermäßigt: € 10,–
Fr 13. Mai 20:00
Museum für Angewandte Kunst
Pi-Chao Chen ViolinePi-Hsien Chen Klavier
Emmanuel NunesEinspielung I (1979)für Violine
György KurtágTre pezzi per op. 14e (1979)für Violine und Klavier
Pierre BoulezSonate für Klavier Nr. 3 (1955 – 57/1963)
ON – Schlüsselwerk der neuen Musik
Für die gesamte ON-Nacht gilt ein Einheitspreis von € 15,– / ermäßigt: € 10,–
ON@ACHT BRÜCKEN fi ndet statt in Kooperation mit ON – Neue Musik Köln. ON – Neue Musik Köln wird gefördert durch das Netzwerk Neue Musik, ein Förderprojekt der Kulturstiftung des Bundes, durch die Stadt Köln und die RheinEnergieStiftung Kultur.
Fr 13. Mai 20:00
Stadtgarten
Baptiste Trotignon pDiego Imbert bDre Pallemaerts dr
Ende ca. 21:30 Uhr
Fr 13. Mai 21:00
Funkhaus Wallrafplatz
Thürmchen EnsembleJohannes Debus Dirigent
Pierre BoulezDouze Notations für Klavier (1945)
Steffen KrebberNeues Werk (2011)Uraufführung
und weitere Werke
Ort: Klaus-von-Bismarck-SaalFür die gesamte ON-Nacht gilt ein Einheitspreis von € 15,– / ermäßigt: € 10,–WDR 3 MitschnittSendetermin wird später bekannt gegeben
ON@ACHT BRÜCKEN fi ndet statt in Kooperation mit ON – Neue Musik Köln. ON – Neue Musik Köln wird gefördert durch das Netzwerk Neue Musik, ein Förderprojekt der Kulturstiftung des Bundes, durch die Stadt Köln und die RheinEnergieStiftung Kultur.
Fr 13. Mai 23:00
Kölner Philharmonie
Zum Abschluss von ON@ACHT BRÜCKEN gibt es eine fulminante Musik-Fusion: Klassische und die ganz andere Musik.
Beim Lounge im Foyer drückt Bastian Tebarth im Anschluß die Playtaste. Er legt (Wert) auf: Klassische und die ganze andere Musik.
Eintritt frei bei gültiger Konzertkarte
ON@ACHT BRÜCKEN fi ndet statt in Kooperation mit ON – Neue Musik Köln. ON – Neue Musik Köln wird gefördert durch das Netzwerk Neue Musik, ein Förderprojekt der Kulturstiftung des Bundes, durch die Stadt Köln und die RheinEnergieStiftung Kultur.
Weitere Veranstaltungen fi nden Sie unter: achtbruecken.de
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Redaktion: Sebastian LoelgenCorporate Design: Rottke WerbungTextnachweis: Der Text von Gerhard Anders ist ein Originalbeitrag für dieses Heft.Fotonachweis: Patrice NIN S. 14Umschlaggestaltung: Hida- Hadra BiçerUmschlagsabbildung: Torsten Hemke
Gesamtherstellung: adHOC Printproduktion GmbH
Kulturpartner der Kölner Philharmonie
Philharmonie Hotline +49.221.280280 koelner- philharmonie.deInformationen & Tickets zu allen Konzerten in der Kölner Philharmonie!
Herausgeber: KölnMusik GmbHLouwrens LangevoortIntendant der Kölner Philharmonie undGeschäftsführer der KölnMusik GmbHPostfach 102163, 50461 Köln koelner- philharmonie.de
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Foto
: Dec
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Roncalliplatz50667 Köln
PhilharmonieHotline
0221.280 280
in der Mayerschen Buchhandlung
Neumarkt-Galerie50667 Köln
koelner-philharmonie.de
So 24. April 2011 20:00Mitsuko Uchida KlavierLudwig van Beethoven Sonate für Klavier Nr. 27 e-Moll op. 90 Sonate für Klavier Nr. 14 cis-Moll op. 27,2»Mondscheinsonate«Franz Schubert Sonate für Klavier A-Dur D 959Benefizkonzert zur Veröffentlichung der Faksimile-Ausgabe der Diabelli-Variationen durch das Beethoven-Haus BonnNachholtermin für das am 28.09.2010 entfallene Konzert.€ 10,– 19,– 27,– 38,– 42,– 48,–€ 38,– Chorempore (Z)zzgl. VVK-Gebühr
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