Besuch im Hörsaal der Unterneh mer -  · „Master Entrepreneurship and Innovation“ Besuch im...

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ArbeitsmarktMarché du travailMarché du travailMercredi 12 mai 2010 | Mittwoch, den 12. Mai 2010

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„Master Entrepreneurship and Innovation“

Besuch im Hörsaal der Unterneh merMacher von morgen werden an der Universität Luxemburg geformt

Prof. Sten Söderman unterrichtet im Plenum. Die Studierenden des „Master in Entrepreneurship and Innovation“ bearbeiten ins gesamt 50 bis 100 Fallstudien und verbringen einen Großteil des zweiten Semestersin einem Partnerbetrieb. (FOTO: GUY JALLAY)

V O N B R I T T A S C H L Ü T E R

Eine ungewöhnliche Kombinationaus Theorie und Praxis bietet der„Master in Entrepreneurship and In-novation“ der Universität Luxem-burg, der 2007 in Partnerschaft mitder Handelskammer startete. Ein Be-such im Hörsaal.

Teppichboden und Polstersesselstatt Linoleum und Holzbestuh-lung, Flachbildschirme und Net-books statt Tafel und Schreibblock.Mit den altehrwürdigen Hörsälenvon einst hat der Seminarraum des„Master in Entrepreneurship andInnovation“ im Bankenviertel aufKirchberg wenig gemein. „Hi,Sten!“, begrüßt einer der Studieren-den seinen Studiendirektor, denSchweden Prof. Sten Söderman. Im„MEI“, wie der Studiengang derUniversität Luxemburg hausinternabgekürzt wird, geht es locker undfamiliär zu. Manche der jungenMänner tragen Krawatte und Sak-ko, aber es sind auch ein paar Jeansund Kapuzenpullover dabei. Exoti-sche Gesichter zeugen von demNationalitätenmix. Ob Pakistani,Polen oder Philippiner, Luxembur-ger oder Letten – rund 20 Nationali-täten studieren hier, fast alle mitdem Fernziel: Unternehmerwerden.

Wie Yuan (27). Der Chinese hatin Frankreich Ingenieurwissen-schaften studiert und will in Chinaeine Consultingfirma für den Bau-sektor gründen. „Wir studieren hierim Zentrum Europas, auf Englisch,werden persönlich betreut, und dieUni vermittelt uns Firmenprakti-ka“, beschreibt Yuan die Vorteiledes Masters. Carolyn (25), Luxem-burgerin, macht derzeit ein Prakti-kum bei der staatlichen AgenturLuxinnovation. „Ich wollte schonals Kind Geschäftsfrau werden.Mein Vater ist Professor für Um-welttechnik, ein Start-up im Be-reich Umwelttechnologie würdemich interessieren“, erzählt sie.

Tess (24), Luxemburgerin, hateinen Abschluss in Medienmanage-ment. Sie mag besonders die Grup-penarbeit und das Multikulti-Am-biente: „Man kann andere fragen:,Glaubst du, diese Idee würde indeinem Land funktionieren?‘.“ DerGrieche Yannis (26) schätzt die„nervenaufreibenden NegociationWorkshops“, in denen Geschäfts-ideen lebensnah verhandelt wer-den, und die Anekdoten aus derPraxis, mit denen mancher Dozentdie graue Theorie koloriert.

Ingenieure und Philosophen

„Real Estate Marketing“ ist dasThema des Geschäftsplans, denStudent Turner (26) heute seinenKommilitionen vorstellt. „Proble-matization – Purpose – Conclusion– Timeline“: Selbstsicher führt derjunge Amerikaner im grauen Anzugdurch die Etappen seiner Power-point-Präsentation und garniert dieletzte Seite mit drei dicken Dollar-zeichen. Dann stellt er sich denkritischen Fragen seiner Kommili-tonen. Der Professor moderiert und

interveniert nur kurz. Am Endesind sich alle einig: Dieser Busi-nessplan ist machbar. Turner wirddazu seine Masterarbeit schreiben.Applaus, dann ist die Reihe an Si-mona, einer Rumänin.

„Wir suchen bewusst die Vielfaltder Nationalitäten, Biographienund fachlichen Hintergründe. Dasschafft eine inspirierende Atmo-sphäre. Denn der eine lernt vomFachgebiet und der Kultur des an-deren“, bestätigt Prof. Söderman.Zudem bräuchten die Unterneh-men unterschiedliche Profile. Sofinden sich unter den StudierendenIngenieure, Juristen, Wirtschafts-und Geisteswissenschaftler, sogarein Philosoph. Der jüngste Studentist 22, der älteste 44 Jahre alt.

Die Studierenden des „Master inEntrepreneuship and Innovation“bearbeiten insgesamt 50 bis 100Fallstudien und verbringen einenGroßteil des zweiten Semesters ineinem Partnerbetrieb. Nach zweiIntensiv-Semestern sollen die Ab-solventen alle Werkzeuge beherr-schen, die man zur Gründung einerFirma benötigt: Budgets berechnen,Kunden rekrutieren, Marketing-pläne entwickeln, Ressourcen fin-den. „Wir konzentrieren uns vollauf die Gründungsperiode, den ers-ten kritischen Moment im Lebeneiner Firma“, betont Söderman.Sein Team – zwei Professoren derUni Luxemburg, Hochschuldozen-ten aus der ganzen Welt von Shang-hai bis New Delhi sowie Berufs-praktiker aus der Region – unter-richtet kein klassisches Manage-ment im Stil eines MBA: „Wir kön-nen nicht so tun, als ob das Businessschon seit Jahren läuft.“ Seine Auf-gabe sieht er vielmehr darin, „denStudenten zu helfen, intelligenterzu denken“, kreative Lösungen undMittel zu finden.

Die Luxemburger Handelskam-mer unterstützt den jungen Stu-diengang finanziell großzügig, ver-

mittelt Firmenkontakte und greiftauch organisatorisch unter die Ar-me. Fernziel ist, so den Innovati-ons- und Unternehmergeist imLande zu stärken. Warum, erläutertPierre Gramegna, Direktor derHandelskammer, in einem Vorwortder Masterbroschüre: Innovationsei heute der „goldene Schlüssel zumehr Produktivität“. Unternehmerund Manager müssten „die Kraft

der Innovation nutzen“ und wissen,wie man Ideen in Produkte oderDienstleistungen umsetzt.

Neu: Bio-und ICT-Entrepreneurship

Innovativ ist auch der Studiengangselbst. Schon in diesem Winterwird der Master zwei weitere Stu-dienrichtungen anbieten: „Bio-Ent-repreneurship“ in Zusammenarbeit

mit dem „Luxembourg Centre forSystems Biomedicine“ der Univer-sität sowie „ICT-Entrepreneur-ship“ mit dem ebenfalls uni-eige-nen „Centre for Security, Reliabi-lity and Trust“ (SnT). Studierendedieser Fachrichtungen sollen diespeziellen Kompetenzen zur Grün-dung von Biotech- oder ICT-Fir-men erwerben – zwei zukunfts-trächtige Forschungsbereiche, indie Universität wie Regierung der-zeit stark investieren.

Rund 30 Firmen kooperierenderzeit mit dem MEI: Banken,Consultingunternehmen, Fami-lienbetriebe und Großindustrie,von Arcelor bis Vodafone. DerStudiengang arbeitet besondersjetzt in der Wirtschaftskrise inten-siv daran, Kontakte zu pflegen undneue zu knüpfen. Die Uni versuchtdann, den richtigen Studenten andie richtige Firma zu vermittelnund sinnvolle Aufgaben für denPraktikanten zu identifizieren.„Man kann ihn nicht drei Monatein einem Büro parken. Die Firmensollten sich aktiv einbringen undwissen, wie sie Studenten nutzen“,betont der Studiendirektor. Beivielen ändere sich die Einstellunggegenüber den Studierenden mitder Zeit „von großer Skepsis zusehr hohen Erwartungen“, hat erbeobachtet.

Entrepreneurship-Studiengängegibt es in Europa nur wenige, undnoch weniger bieten eine so per-sönliche Betreuung und internatio-nale Atmosphäre wie in Luxem-burg. Am Ende steht ein Netzwerk

aus zwei Dutzend Köpfen, die sichin Jobfragen gegenseitig unterstüt-zen. Kein Wunder, dass die Zahl derBewerber von 30 im ersten Jahr aufrund 200 im vergangenen Herbsthochschnellte. Der dritte Jahrgangwird bald seinen Abschluss ma-chen. Hochschule und Handels-kammer können mit der Bilanz zu-frieden sein: Seit dem Start hat derMaster rund 70 Absolventen her-vorgebracht.

„Du brauchst eine Vision“

Statistiken über Verbleib und Er-folg der Absolventen stehen nochaus. Die ersten, so viel ist sicher,haben den Sprung ins „Business“gewagt. Wie Xizhen, die in Shang-hai ein Consultingbüro eröffnet hatund auch im Auftrag LuxemburgerFirmen arbeitet, oder die Deutsche,die ein Restaurant eröffnet hat. Vorwenigen Tagen berichteten die Zei-tungen von „FansNextDoor“, einemStart-up zweier MEI-Absolventen,die eine Internetplattform zur Fi-nanzierung von Künstlerprojektengründeten. Bereits im Januar lan-cierte MEI-Absolventin FrancescaGilibert mutig ihre Zeitschrift WA-NE. Mittlerweile ist die zweite Aus-gabe erschienen, und die erstenbezahlten Anzeigen machen ihrMut. „Ich bin optimistisch“; so diequirlige Journalistin, „egal wie esweiter geht, die Erfahrung ist berei-chernd.“ Auch dem Studium erteiltFrancesca gute Noten; sie hätte sichaber mehr Praxiskurse über Steuer-fragen oder Lohnabrechnungen ge-wünscht.

Klar, dass nicht jeder Absolventsofort ein Unternehmen gründet.Viele haben einen Job gefunden,zum Beispiel in Banken, bei Luxem-burger Consultingfirmen, in For-schungsinstitutionen. Nina (28) ausDortmund hat ein Jahr als selbstän-diger Consultant Businesspläneentwickelt. „Das war hart in derWirtschaftskrise“, gibt sie zu. Jetztstartet sie als Management-Traineein einer großen Versicherung undist darüber glücklich: „Es gibt jaauch Intrapreneurship – Innovationinnerhalb von Unternehmen. DieVersicherung legt Wert auf Kennt-nisse in strategischer Unterneh-mensentwicklung, und das bot mirder MEI.“

Vor allem die Jüngeren wollenzudem erst einmal Berufserfah-rung sammeln, bevor sie ihr eige-ner Chef werden, und das haltendie Professoren auch für vernünf-tig. So sieht es auch MEI-Absol-vent Sennai, ein Schwede mitäthiopischen Wurzeln, der nunbeim Satellitenunternehmen SESarbeitet: „Man braucht eine ge-wisse Reife.“ Die zwei Semesterbetrachtet er auch als Chance zurSelbstfindung: „Manche Kommili-tonen merkten in den zwei Semes-tern, dass sie nicht das Zeug zumUnternehmer haben.“ Desillusio-nierung im Studium ist allemalbesser, als später frustriert in dieerste Pleite zu schlittern. Sein Ratan Studienbewerber: „Bevor dudich bewirbst, solltest du eineerste Idee im Kopf haben. Dubrauchst eine Vision.“

Der Studiengang aus Sicht von Mentorunternehmen

Ein Gewinn für beide SeitenFragen an Guy Pütz, Generaldirektor Imatec

Guy Pütz: „DasBinom Studen-ten und Profes-soren bringt unszusätzlich eineakademischeSichtweise vonProblemlösun-gen. Das er-gänzt sich her-vorragend." (FOTO: IMATEC)

V O N B R I T T A S C H L Ü T E R

Der Generaldirektor des EttelbrückerUnternehmens Imatec s.àr.l., Her-steller von Verpackungsanlagen fürdie Industrie, über die Rolle vonMentorunternehmen.

■ Luxemburger Wort: Herr Pütz, Imatec beschäftigt Studierende des„Master in Entrepreneurship and In-novation“ als Praktikanten. Warum?

Die Handelskammer hat uns dasvorgeschlagen. Wir haben 2009erstmals zwei Studierende enga-giert und tun dies auch dieses Jahrwieder. Eine der Studierenden zumBeispiel berechnet jetzt ein Modell,um in unseren Maschinen und An-lagen eine automatische und stan-dardisierte Effizienzbestimmung zuintegrieren.

■ Was bringen die Praktikanten Ihrer Firma?

Im Unternehmen wird oft aus lan-ger praktischer Erfahrung herausentschieden. Das Binom Studentenund Professoren bringt uns zusätz-lich eine akademische Sichtweisevon Problemlösungen. Das ergänztsich hervorragend.

■ Woher kommen die jetztigen Praktikanten?

Die eine ist eine Rumänin, die inDubai lebt, die andere Inderin. Ver-gangenes Jahr hatten wir eine Chi-nesin, die jetzt in Shanghai arbeitet.Das ist nun unsere Kontaktfrau fürden chinesischen Markt. Sie kenntunsere Firma und wir kennen sie.Dieses Vertrauen muss nicht erst

mühsam aufgebaut werden. Durchdie Internationalität der Studieren-den entsteht so ein Netzwerk, vondem alle profitieren.

■ Worauf kommt es an, damit das Praktikum ein Erfolg für beideSeiten wird – können Sie anderenFirmen einen Rat geben?

Man muss sich auf die Studieren-den vorbereiten, sich für sie Zeitnehmen, ihnen eine klare Aufgabegeben und keine Wunder erwar-ten, da das Praktikum auf dreiMonate begrenzt ist. Sie sindalle hochmotiviert. Für uns stehtfest: Wir machen auch 2011 wiedermit.

Entrepreneurship and Innovation

(FOTO: UNI LUXEMBURG)

Intensive Praxiserfahrungen in Mentor-unternehmen bei gleichzeitiger akademi-scher Zusatzqualifikation: Diese beidenElemente verbindet der englischsprachige“Master in Entrepreneurship and Innovati-on” der Fakultät für Rechts-, Wirtschafts-und Finanzwissenschaften der UniversitätLuxemburg in Partnerschaft mit der Han-delskammer.

Zu den Mentorfirmen zählen Banken,Consultingfirmen, Start-ups und Indus-trieunternehmen. Betriebspraktika sorgenfür ein Learning by Doing. Ziel ist, Talentenden richtigen Umgang mit Neuerungen inBetrieben und Werkzeuge zur Geschäfts-gründung zu vermitteln.

Der Studiengang dauert ein Jahr undrichtet sich an Studierende, die bereits einUniversitätsdiplom von 240 ECTS-Punktenin Volks- oder Betriebswirtschaft besitzen,sowie an Absolventen mit einem Ab-schluss in Geistes- oder Naturwissenschaf-ten. Auch Kandidaten mit einem Universi-

tätsdiplom von 180 ECTS sowie einermindestens dreijährigen Berufserfahrungkönnen sich bewerben. Voraussetzung sindin jedem Fall sehr gute Englischkenntnisse.

Pro Jahr werden 25 Studierende zuge-lassen. Der nächste Jahrgang startet am20. September 2010. Die Studiengebührenvon 3 000 Euro tragen im Prinzip dieMentorfirmen, dafür kann jedoch in deraktuellen Krise nicht garantiert werden.Einschreibungen für das kommende Win-tersemester via www.uni.lu bis 20. Mai(Non-EU-Bürger) oder 15. Juni 2010 (EU-Bürger).

Auskünfte unter http://mei.uni.lu oderim Sekretariat des Studiengangs, Adresse:

Master in Entrepreneurship and Innova-tion / Luxembourg Business Academy, 2b,rue Albert Borschette, L-1246 Luxembourg,Tel. +352 46 66 44-6838, sowie bei denStudiendirektoren, E-Mail nicolas.jo-nard@uni.lu oder sten.soederman@uni.lu(auf Englisch). (bs)

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