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Deutsche Sporthochschule Köln
Institut für Anatomie und Physiologie
Prof. Dr. Klaus Baum
Evaluation konditioneller Leistungsfähigkeit im Vergleich von
A-Jugend-Bundesliga- und DKB Handball-Bundesliga-Spielern
Genehmigte Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades
Doktor der Sportwissenschaften
vorgelegt von
Charlotte Johanna Eberl
geboren in Göttingen
Köln 2015
Für mein Patenkind Amelie Marlene
Ich wünsche Dir ein mit Glück und Gesundheit erfülltes Aufwachsen und viel Spaß
und Freude am Sport und der Bewegung.
Danke an …
… meine Eltern und meinen Bruder für bedingungslose Unterstützung, Liebe und
Rückhalt zu jeder Zeit.
… Prof. Dr. Klaus Baum für seine konstruktive Art der Motivation, der kritischen
Hinterfragung von einfach allem sowie dem absolut vorbildlichen Lehren und
Vorleben von Sport, Bewegung und Wissenschaft.
… Prof. Dr. Manfred Wegner für die Unterstützung vor Ort und die methodische
Beratung, gepaart mit guten und tiefgründigen Handballfachgesprächen.
… eine ganze Reihe von wichtigen Menschen, ohne die diese Arbeit nicht entstanden
wäre:
Arne Gisder, Christian Plesser, Christoph Jauernik, Christopher Nordmeyer, Claudius
Ludwig, Dennis Missling, Dominik Suslik, Dr. Astrid Mangholz, Dr. Christian Eberl,
Dr. Erhard Eberl, Dr. Detlef Degner, Dr. Frowin Fasold, Dr. Matthias Heim, Dr. Rolf
Geese, Dr. Thorsten Schmidt, Dr. Iris Hoffmann, Dr. Johanna Weber, Florian
Kehrmann, Frank Mai, Franka Lenz, Jörg Feldmann, Justus Eberl, Kai
Wandschneider, Katrin Tebbe, Klaus-Dieter Petersen, Lutz Anders, Malte Losert,
Marco Weber, Marga Riebe, Martin Heuberger, Meinolf Krome, Michael Roth, Monica
Eberl-Schneeberger, Niels Pfannenschmidt, Peter Snijders, Sabrina Crzan, Thorsten
Ribbecke, Till Wiechers, Ulrike Eberl, Ursula Eberl.
… die Vereine, Trainer und Probanden für die Unterstützung meiner Studie.
… Patrick, Constantin, Luise und Jonas für eine große Portion Lebensfreude in der
Familie.
... Johannes Rosenmöller (Humotion GmbH), Thorsten Reinhold
(NewTest Powertimer), Johannes Käsebieter (DataInput) für die freundliche
Unterstützung und Leihgabe der verwendeten Geräte.
… die Sport Reha Kiel GmbH für eine hervorragende Unterstützung in der
Gestaltung meiner Arbeitszeiten während der Testphase sowie an meine
Arbeitskollegen für die vielen freudigen und abwechslungsreichen Stunden neben
dem Schreibtisch. Ihr habt mit außerdem viele schöne Arbeitstage beschert.
Erster Gutachter: Prof. Dr. Klaus Baum, Deutsche Sporthochschule Köln
Zweiter Gutachter: Prof. Dr. Manfred Wegner, Christian-Albrechts-Universität Kiel
Vorsitzender des Promotionsausschusses:
Tag der mündlichen Prüfung: ______________________
I Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis .............................................................................................................................. I
Abbildungsverzeichnis ..................................................................................................................... 1
Abkürzungsverzeichnis .................................................................................................................... 4
Tabellenverzeichnis .......................................................................................................................... 6
1. Einleitung ................................................................................................................................ 10
2. Sportspezifische Vorbemerkungen ............................................................................... 13
2.1 Leitlinien der DHB-Rahmentrainingskonzeption .................................................. 13
2.2 Talente und Talentsichtung ......................................................................................... 15
3. Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen .................................. 19
3.1 Allgemeine Anforderungen im Sportspiel Handball ............................................ 20
3.2 Anthropologie im Sportspiel Handball ..................................................................... 26
3.3 Konditionelle Fähigkeiten im Sportspiel Handball............................................... 30
3.3.1 Kraft .............................................................................................................................. 30
3.3.2 Schnelligkeit .............................................................................................................. 36
3.3.3 Ausdauer ..................................................................................................................... 40
3.4 Zusammenfassung und Evaluierung des aktuellen Forschungs-
gegenstandes ................................................................................................................................ 43
4. Fragestellung ........................................................................................................................ 44
5. Material und Methoden...................................................................................................... 45
5.1 Stichprobe .......................................................................................................................... 45
5.1.1 Probanden ...................................................................................................................... 45
5.1.2 Ort und Zeitraum ......................................................................................................... 47
5.2 Untersuchungsplan ......................................................................................................... 48
5.3 Material und Methoden.................................................................................................. 49
5.3.1 Parameter ....................................................................................................................... 49
5.3.2 Mess- und Testverfahren .......................................................................................... 50
5.4 Gütekriterien ..................................................................................................................... 66
5.4.1 Validität ....................................................................................................................... 66
5.4.2 Reliabilität .................................................................................................................. 67
5.4.3 Objektivität ................................................................................................................ 68
5.4.4 Nebengütekriterien ................................................................................................. 68
II Inhaltsverzeichnis
5.5 Statistische Auswertung ............................................................................................... 69
6. Ergebnisdarstellung ............................................................................................................ 71
6.1 Ergebnisse .......................................................................................................................... 72
7. Diskussion ............................................................................................................................ 134
7.1 Methodendiskussion ..................................................................................................... 134
7.2 Ergebnisdiskussion........................................................................................................ 137
8. Zusammenfassung ............................................................................................................ 146
Abstract ............................................................................................................................................. 149
Literaturverzeichnis ...................................................................................................................... 150
Anhang .............................................................................................................................................. 162
Curriculum Vitae ................................................................................................................................ 1
Versicherung an Eides statt .......................................................................................................... 3
1 Abbildungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: 9-Eckenlauf aus der DHB-Leistungssichtung (Handballtraining, DHB 2007) .................. 38
Abb. 2: Hallenaufbau .................................................................................................................. 47
Abb. 3: Untersuchungsaufbau und Durchführung ...................................................................... 48
Abb. 4: Achillex Jump´n´Run Anlage und Messmodule (Quelle: http://www.its-
sport.de/Analyse-Diagnostik/Zeitmesssysteme/Humotion-SmartTracks-Diagnostics::1566.html)
.................................................................................................................................................... 51
Abb. 5: Verbindung von Laptop und Gurt (Sensor) via USB Kabel (Quelle: Humotion
Benutzerhandbuch JnR, S. 16) .................................................................................................... 52
Abb. 6: Testdurchführung des 20-m-Sprints ............................................................................... 53
Abb. 7: Eigener Komplextest der handballspezifischen Bewegungen ........................................ 56
Abb. 8: Pocket Radar Gerät und Anwendung (Quelle: www.pocketradar.com) ........................ 59
Abb. 9: Pocket Radar Anwendung und Versuchsaufbau (O= Ballflug, = Laufweg, ∆ = Proband,
PR/RH = Standposition beim Wurf von Rechtshändern und PR/LH = Standposition bei Wurf von
Linkshändern).............................................................................................................................. 60
Abb. 10: Phasensensitives Monofrequenzgerät Typ Nutribox (Quelle: http://www.data-
input.de/media/pdf_deutsch_2014/data-input-gebrauchsanleitung-nutribox.pdf) ................. 61
Abb. 11: Anlage der Elektroden an Hand und Fuß zur BIM-Messung (Quelle: Handbuch
Nutribox, Data-Input) .................................................................................................................. 62
Abb. 12: Liegestütztest mit eingezeichneten Richtlinien bzw. Berührungspunkten .................. 63
Abb. 13: Eigens entwickeltes Test-Protokoll des Shuttle Run. ................................................... 65
Abb. 14: Körpergröße unterteilt in Gruppen (* = p ≤ 0,05 sig. zu Jugend) ................................ 72
Abb. 15: Körpergröße Jugend in Abhängigkeit von der Spielposition (* = p < 0,05 sig. zu
Außenspieler) .............................................................................................................................. 74
Abb. 16: Körpergröße Profis in Abhängigkeit von der Spielposition (* = p < 0,05 sig. zu
Außenspieler) .............................................................................................................................. 75
Abb. 17: Körpergewicht unterteilt in Gruppen (* = p < 0,05 sig. zu Jugend). ............................. 76
Abb. 18: Körpergewicht unterteilt in Gruppen in Abhängigkeit von der Spielposition (* = p <
0,05 sig. zu Außenspieler der eigenen Gruppe) .......................................................................... 77
Abb. 19: Körperfettanteil in Gruppen unterteilt (* = p < 0,05 sig. zu Jugend). .......................... 78
Abb. 20: Körperfettanteil in Abhängigkeit von der Spielpositionen (* = p < 0,05 sig. zur Jugend;
# = p < 0,05 sig. zu allen Positionen der Profis) .......................................................................... 79
Abb. 21: Liegestütz im Gruppenunterschied (* = p < 0,05 sig. zu anderen Gruppen). .............. 81
Abb. 22: Liegestütz-Wiederholungszahl in Abhängigkeit von der Spielposition (* = p < 0,05 sig.
zu einander). ............................................................................................................................... 82
Abb. 23: Wurfdiagnostik im Gruppenunterschied (* = p < 0,05 im Merkmal sig. zu einander) 83
Abb. 24: Wurfdiagnostik der Jugendspieler in Abhängigkeit von der Spielposition (* = p < 0,05
im Merkmal sig. zueinander) ...................................................................................................... 84
Abb. 25: Wurfdiagnostik der Profis in Abhängigkeit der Spielpositionen .................................. 85
Abb. 26: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang
der Variablen Schlagwurf und Sprungwurf Jugend .................................................................... 86
Abb. 27: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang
der Variablen Schlagwurf und Sprungwurf Profis ....................................................................... 86
Abb. 28: Tappingdiagnostik im Gruppenunterschied (* = p < 0,05 sig. zu Jugend) .................... 88
2 Abbildungsverzeichnis
Abb. 29: Tappingdiagnostik Jugend in Abhängigkeit von der Spielposition ............................... 89
Abb. 30: Tappingdiagnostik Profis in Abhängigkeit von der Spielposition (* = p < 0,05 sig. zu
Torhüter) ..................................................................................................................................... 90
Abb. 31: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den
Zusammenhang der Variablen „durchschnittliche Tappingfrequenz“ und „maximale
Tappingfrequenz“ Jugend. .......................................................................................................... 91
Abb. 32: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang
der Variablen „durchschnittliche Tappingfrequenz“ und „maximale Tappingfrequenz“ Profis. 91
Abb. 33: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang
der Variablen Gewicht und maximale Tappingfrequenz Jugend.. .............................................. 92
Abb. 34: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den
Zusammenhang der Variablen Gewicht und maximale Tappingfrequenz Profis. ...................... 92
Abb. 35: Zwischen- und Endzeiten des 20-m-Sprints im Gruppenunterschied (* = p < 0,05 sig.
zu Jugend; # = p < 0,05 sig. zu Profis international) .................................................................... 94
Abb. 36: Zwischen- und Endzeiten des 20-m-Sprints in Abhängigkeit von der Spielposition der
Jugend (* = < 0,05 sig. zu Außenspieler) ................................................................................... 95
Abb. 37: Zwischen- und Endzeiten des 20-m-Sprints in Abhängigkeit von der Spielposition der
Profis (* = p < 0,05 sig. zu Kreisläufer, # = p < 0,05 sig. Zu Außenspieler) ................................. 96
Abb. 38: Zwischen- und Endzeit des Komplextestes (KPT) im Gruppenunterschied .................. 98
Abb. 39: Zwischen- und Endzeiten des Komplextestes (KPT) in Abhängigkeit von der
Spielposition der Jugend (* = p < 0,05 sig. zu Rückraumspieler) ................................................ 99
Abb. 40: Zwischen- und Endzeiten des Komplextestes (KPT) in Abhängigkeit von der
Spielposition der Profis (* = P < 0,05 sig. zu Außenspieler) ...................................................... 100
Abb. 41: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang
der Variablen Gewicht und Gesamtzeit Komplextest Jugend .................................................. 101
Abb. 42 Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang
der Variablen Gewicht und Gesamtzeit Komplextest Profis ..................................................... 101
Abb. 43: Standweitsprung im Gruppenunterschied (* = P < 0,05 sig. zu Jugend). ................... 104
Abb. 44: Standweitsprung Jugend und Profis in Abhängigkeit von der Spielposition ............. 105
Abb. 45: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang
der Variablen Standweitsprung und Sprintzeit 5m Jugend ...................................................... 106
Abb. 46: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang
der Variablen Standweitsprung und Sprintzeit 10m Jugend .................................................... 107
Abb. 47: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang
der Variablen Standweitsprung und 20m Sprintzeit Jugend .................................................... 107
Abb. 48: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang
der Variablen Standweitsprung und Sprintzeit 5m Profis........................................................ 108
Abb. 49: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang
der Variablen Standweitsprung und Sprintzeit 10m Profis...................................................... 108
Abb. 50: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang
der Variablen Standweitsprung und 20m Sprintzeit Profis ...................................................... 109
Abb. 51: Counter Movement Jump im Gruppenunterschied ................................................... 111
Abb. 52: Counter Movement Jump in Abhängigkeit der Spielposition von Jugend und Profis 112
Abb. 53: Sprunghöhe des Drop Jumps im Gruppenunterschied .............................................. 113
Abb. 54: Bodenkontaktzeit des DJ im Gruppenunterschied ..................................................... 114
Abb. 55: Sprunghöhe des DJ in Abhängigkeit von der Spielposition bei Jugend und Profis ..... 115
3 Abbildungsverzeichnis
Abb. 56: Bodenkontaktzeit des DJ in Abhängigkeit von der Spielposition bei Jugend und Profis
.................................................................................................................................................. 116
Abb. 57: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang
der Variablen Standweitspung und CMJ Jugend ...................................................................... 117
Abb. 58: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang
der Variablen Standweitsprung und CMJ Profis ....................................................................... 117
Abb. 59: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang
der Variablen Sprunghöhe DJ und CMJ Jugend ........................................................................ 118
Abb. 60: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang
der Variablen Sprunghöhe DJ und CMJ Profis .......................................................................... 118
Abb. 61: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang
der Variablen Sprunghöhe DJ und Sprintzeit 5 m Jugend. ........................................................ 119
Abb. 62 Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang
der Variablen Sprunghöhe DJ und Sprintzeit 10m Jugend ....................................................... 120
Abb. 63: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang
der Variablen Sprunghöhe DJ und Sprintzeit 20m Jugend ....................................................... 120
Abb. 64: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang
der Variablen CMJ und 5-m-Sprintzeit Jugend ......................................................................... 121
Abb. 65: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang
der Variablen CMJ und 10-m-Sprintzeit Jugend ....................................................................... 121
Abb. 66: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang
der Variablen CMJ und 20-m-Sprintzeit Jugend ....................................................................... 122
Abb. 67: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang
der Variablen CMJ und 20m Sprintzeit Profis. .......................................................................... 122
Abb. 68: Die über den Shuttle Run prognostizierte VO2-max (ml / (kg∙min)) im
Gruppenunterschied. ................................................................................................................ 126
Abb. 69: Die über den Shuttle Run prognostizierte VO2-max (ml / (kg∙min)) in Abhängigkeit von
der Spielposition von Jugend und Profis. .................................................................................. 127
Abb. 70: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang
der Variablen Gewicht und der über den Shuttle Run prognostizierte VO2-max (ml / (kg∙min)).
.................................................................................................................................................. 128
Abb. 71: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang
der Variablen Gewicht und der über den Shuttle Run prognostizierte VO2-max (ml / (kg∙min)).
.................................................................................................................................................. 128
Abb. 72: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang
der Variablen Shuttle Run und Gesamtzeit des Komplextestes der Jugend ............................. 129
Abb. 73: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang
der Variablen Shuttle Run und Gesamtzeit des Komplextestes der Profis ............................... 129
Abb. 74: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang
der Variablen Standweitsprung und 20-m-Zeit Schnelligkeitsausdauer Jugend ...................... 130
Abb. 75: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang
der Variablen Standweitsprung und 20-m-Zeit Schnelligkeitsausdauer Profis ........................ 130
Abb. 76: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den
Zusammenhang der Variablen CMJ und 20m-Zeit Schnelligkeitsausdauer Jugend ................. 131
Abb. 77: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang
der Variablen CMJ und 20-m-Zeit Schnelligkeitsausdauer Profis ............................................. 131
4 Abkürzungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
B
BIA Bioelektrische Impedanz-Analyse
C
CMJ Counter Movement Jump
D
Deu Nationalität Deutsch
DHB Deutscher Handballbund
DJ Drop Jump
DVZ Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus
F
FREQ Frequenz
G
GR_SI Größe sitzend
GR_ST Größe stehend
H
HBL Handball-Bundesliga
Hz Hertz
I
IHF International Handball Federation
J
JBLH Jugend-Bundesliga Handball
K
KM Kreis
5 Abkürzungsverzeichnis
KPT Komplextest
KZ Körperzusammensetzung
M
MW Mittelwert
N
N Stichprobengröße
n.q. nicht qualifiziert
n.s. nicht signifikant
P
P Profis
p Irrtumswahrscheinlichkeit (statistisches Maß)
POS Position
R
r Korrelationskoeffizient
RR Rückraum (in Statistik allg. zusammengefasst)
RTK Rahmentrainingskonzeption
S
SD Standardabweichung (statistisches Maß)
STDWSP Standweitsprung
T
TAP Tapping
TOTAL Gesamtzeit
TW Torwart
Z
Z _1/2/3 zyklische Schnelligkeitsläufe
6 Tabellenverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Tab. 1: Förderstufenmodell zur DHB-Rahmentrainingskonzeption nach Späte & Klein (1980)
modifiziert von Brack (2002), erweitert durch Breves (2008), aus Dreckmann/Görstorf (2009) 14
Tab. 2: Erfolge (Platzierung) der deutschen Jugend- und Junioren Nationalmannschaften ab
2003 (Quelle: DHB.de) ............................................................................................................... 15
Tab. 3 Belastungsprofil von männlichen Handballern (n=82) eines Spiels unterteilt in defensive
und offensive Aktionen (modifiziert nach Michalsik et al. 2011a). ............................................ 21
Tab. 4: Erweiterte Anforderung an ein modernes Profil für Rückraumspieler (modifiziert nach
Späte 1997, S. 8) ......................................................................................................................... 24
Tab. 5: Größe und Gewicht nach Platzierung bei der WM 2013 im Vergleich (modifiziert nach
Ghobadi et al. 2013) .................................................................................................................... 27
Tab. 6: Größe und Gewicht im Vergleich der teilnehmenden Kontinente der WM 2013
(modifiziert Ghobadi et al. 2013) ................................................................................................ 27
Tab. 7: Größe und Gewicht aller teilnehmenden Spieler der WM 2013 im Vergleich der
Positionen (modifiziert Ghobadi et al. 2013) .............................................................................. 27
Tab. 8: Größe, Gewicht und Körperfett bei kroatischen Handballern (modifiziert Sporiš et al.
2010) ........................................................................................................................................... 28
Tab. 9 Zusammenfassung anthropologischer Merkmale von leistungsorientierten
Jugendspielern und Leistungshandballern aus dem Seniorenbereich sortiert nach Lebensalter
(A=Außen; KM=Kreis;RR=Rückraum;TW=Tor) ............................................................................ 29
Tab. 10: Sprungergebnisse im positionsspezifischen Unterschied von Krüger et al. (2013) ...... 33
Tab. 11: Zusammenfassung von Wurfgeschwindigkeiten beim Sprungwurf aus verschiedenen
Studien ........................................................................................................................................ 34
Tab. 12: Wurfgeschwindigkeit aus Krüger et al. 2013 umgerechnet in km/h. ........................... 35
Tab. 13: Sprintzeit 30 m im Unterschied der Positionen (Krüger et al. 2013). ........................... 36
Tab. 14: Stichprobe und anthropometrische Kennwerte der Testpersonen (Mittelwert, ±
Standardabweichung, HBL = Handballbundesliga Profis, JBLH = Jugend-Handballbundesliga) . 46
Tab. 15: Darstellung der angewandten Tests und der erhobenen Parameter zur Diagnostik
konditioneller Fähigkeiten .......................................................................................................... 49
Tab. 16: Reliabilität der angewandten Tests............................................................................... 67
Tab. 17: Stärke der Ausprägung des Korrelationskoeffizienten (modifiziert nach Bühl/Zöfel
2002) ........................................................................................................................................... 69
Tab. 18: Signifikanzgrenzen ........................................................................................................ 70
Tab. 19: Körpergröße (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse Signifikanz
und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied als Darstellung Jugend sig. zu Profis 72
Tab. 20: Minimum- und Maximumwerte Körpergröße .............................................................. 73
Tab. 21: Körpergröße Jugend (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse,
Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit der Spielpositionen in Darstellung
der Signifikanz zu Außenspielern ................................................................................................ 74
Tab. 22: Körpergröße Profis (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse,
Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit der Spielpositionen in Darstellung
der Signifikanz zu den Außenspielern ......................................................................................... 75
7 Tabellenverzeichnis
Tab. 23: Körpergröße (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse,
Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied in der Darstellung Jugend
sig. zu Profis ................................................................................................................................ 76
Tab. 24: Minimal- und Maximalwerte Körpergewicht Jugend und Profis .................................. 76
Tab. 25: Darstellung des Körpergewichtes (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet,
Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Positionsunterschied von Jugend
und Profis in der Darstellung der Signifikanz zu den Außenspielern .......................................... 77
Tab. 26: Körperfettanteil (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse,
Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied als Darstellung der
Signifikanz von Jugend zu Profis ................................................................................................. 78
Tab. 27 Minimal- und Maximalwerte des Körperfettanteils Jugend und Profis. ........................ 78
Tab. 28: Körperfettanteil (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse,
Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit von der Spielposition von Jugend
(keine Signifikanz) und Profis (Signifikanz von Kreisläufer zu anderen Positionen) ................... 79
Tab. 29: Korrelationen Anthropologie Jugend (oberhalb der Diagonalen) und Profis (unterhalb
der Diagonalen) ........................................................................................................................... 80
Tab. 30: Liegestütztest (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse,
Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied in der Darstellung der
Signifikanz Jugend zu Profis ........................................................................................................ 81
Tab. 31: Minimum- und Maximumwerte der Anzahl an Wiederholungen im Liegestütztest .... 81
Tab. 32: Liegestütztests (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse,
Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit der Spielposition von Jugend
(Außenspieler signifikant zu Torwart) und Profis (keine Signifikanz) ......................................... 82
Tab. 33: Wurfdiagnostik (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse,
Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) als Darstellung der Signifikanz zwischen Jugend und
Profis ........................................................................................................................................... 83
Tab. 34: Minimal- und Maximalwerte bei Schlag- und Sprungwurf von Jugend und Profis....... 83
Tab. 35: Wurfdiagnostik (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse,
Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit von der Spielposition der Jugend.
Darstellung der Signifikanz zwischen den Rückraumspielern und anderen Positionen ............. 84
Tab. 36: Wurfdiagnostik (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse,
Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit von der Spielposition der Profis .. 85
Tab. 37: Tappingdiagnostik (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse, Signifikanz
und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied in der Darstellung der Signifikanz
zwischen Jugend und Profis ........................................................................................................ 88
Tab. 38: Tappingdiagnostik (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse,
Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit von der Spielposition der Jugend 89
Tab. 39: Minimal- und Maximalwerte der Tappingdiagnostik von Jugend und Profis ............... 89
Tab. 40: Tappingdiagnostik (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse, Signifikanz
und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit von der Spielposition der Profis .................... 90
Tab. 41: Darstellung der Sprintdiagnostik (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse,
Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied zur Signifikanz der Jugend
.................................................................................................................................................... 94
Tab. 42: Minimal- und Maximalwerte des 20 m-Sprints ............................................................ 94
8 Tabellenverzeichnis
Tab. 43: Sprintdiagnostik (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse, Signifikanz und
Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit von der Spielpositionen der Jugend. Dargestellt als
Signifikanz zu den Außenspielern. .............................................................................................. 95
Tab. 44: Sprintdiagnostik (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse, Signifikanz und
Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit von der Spielposition der Profis ........................... 96
Tab. 45: Korrelationskoeffizient des Zusammenhangs von durchschnittlicher Tappingfrequenz
der Jugend und Profis mit den Endzeiten der Sprintdiagnostik ................................................. 97
Tab. 46: Komplextest (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse, Signifikanz und
Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied .................................................................. 98
Tab. 47: Minimal- und Maximalzeiten des Komplextestes ......................................................... 98
Tab. 48: Komplextest (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse, Signifikanz und
Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit von der Spielposition Rückraum zu Torwart der
Jugend ......................................................................................................................................... 99
Tab. 49: Komplextest (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse, Signifikanz und
Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit von der Spielposition der Profis. Darstellung der
Signifikanz zwischen Außenspieler und den anderen Positionen............................................. 100
Tab. 50: Korrelationskoeffizient der 5-m-Sprintzeit Jugend und Profis mit den Zeiten des
Komplextestes in Abhängigkeit von der Spielposition .............................................................. 102
Tab. 51: Korrelationskoeffizient der 10-m-Sprintzeit Jugend und Profis mit den Zeiten des
Komplextestes in Abhängigkeit von der Spielposition .............................................................. 102
Tab. 52: Korrelationskoeffizient der 20-m-Sprintzeit Jugend und Profis mit den Zeiten des
Komplextestes in Abhängigkeit von der Spielposition .............................................................. 103
Tab. 53: Standweitsprung (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse,
Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied. Darstellung der Signifikanz
von Jugend zu Profis ................................................................................................................. 104
Tab. 54: Minimal- und Maximalwerte der Sprungdiagnostik von Jugend und Profis ............... 104
Tab. 55: Standweitsprung (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse,
Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit der Spielposition von Jugend und
Profis ......................................................................................................................................... 105
Tab. 56: Korrelation des Standweitsprunges und der Laufdiagnostik (Z= zyklische Schnelligkeit;
A= Schnelligkeitsausdauer) ....................................................................................................... 106
Tab. 57: Korrelationskoeffizient von Standweitsprung und Sprintzeiten der Jugend und Profis
mit den Sprintzeiten in Abhängigkeit von der Spielposition .................................................... 110
Tab. 58: Counter Movement Jump (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet,
Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied ............ 111
Tab. 59: Sprunghöhe des CMJ (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse,
Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Positionsunterschied Jugend und Profis ........ 112
Tab. 60: Darstellung der Sprunghöhe des DJ (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet,
Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied.
Darstellung der Signifikanz zur Jugend ..................................................................................... 113
Tab. 61: Bodenkontaktzeit des DJ (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet,
Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied ............ 114
Tab. 62: Sprunghöhe des DJ (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse,
Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit von der Spielposition bei Jugend
und Profis .................................................................................................................................. 116
9 Tabellenverzeichnis
Tab. 63: Korrelation der Sprunghöhe aus DJ und CMJ mit der Laufdiagnostik (Z= zyklische
Schnelligkeit; A= Schnelligkeitsausdauer) ................................................................................. 119
Tab. 64: Korrelation der Sprunghöhe mit der Laufgeschwindigkeit 3 x 20 m und 5 x 20 m in
Abhängigkeit von der Spielposition (Stdwsp.=Standweitsprung) ............................................. 123
Tab. 65: Zwischen- und Endzeiten (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse,
Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) des 5x 20-m-Schnelligkeitsausdauertestes im
Gruppenunterschied ................................................................................................................. 124
Tab. 66: Signifikanzen von Schnelligkeitsausdauer und Sprintschnelligkeit (Mittelwert der
besten Zeiten in Sekunden) im Gruppenunterschied von Jugend und Profis .......................... 125
Tab. 67: Shuttle Run (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse, Signifikanz und
Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied ................................................................ 126
Tab. 68: Minimal- und Maximalwerte VO2-max (ml / (kg∙min)) .................................................. 126
Tab. 69: Shuttle Run (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse, Signifikanz und
Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit von der Spielposition von Jugend und Profis ..... 127
Tab. 70: Korrelationskoeffizient (r) der 20-m-Schnelligkeitsausdauerzeit mit der Anthropologie
und VO2-max in Abhängigkeit von der Spielposition der Jugend und Profis.............................. 132
Tab. 71: Zusammenfassung aller gemessenen Parameter (Mittelwerte + Standardabweichung,
Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit ) im Vergleich Jugend und Profis. Als
signifikant dargestellte Parameter sind mit einem * gekennzeichnet. Nicht signifikant mit n.s.
.................................................................................................................................................. 133
Tab. 72 Deskriptive Statistik von Jugendspielern und Profis .................................................... 163
Tab. 73: Signifikanzen und Interaktionen der gewählten Merkmale zwischen den Gruppen
(Jugend/Profis) und in der Interaktion Gruppe und Positionen. Als Hinweise sind die
betroffenen Positionen aufgeführt. .......................................................................................... 164
10 Einleitung
1. Einleitung
Der ehemalige Bundes- und Weltmeistertrainer Heiner Brand mahnt seit Jahren,
dass die erfolgreiche deutsche Handballjugend die Chance bekommen muss, sich in
den Bundesligavereinen zu integrieren, da dem deutschen Männer-Handball
ansonsten bald die Konkurrenzfähigkeit gegenüber anderen Nationen verloren
ginge. Nach dem Erfolg bei der Weltmeisterschaft 2007 blieben Erfolge, sogar
Teilnahmen an internationalen Turnieren, aus. Laut Heiner Brand (Interview auf
Spox.com) ist dies die Folge des - von ihm lange angekündigten - „Fehlens von
gereiften Spielerpersönlichkeiten, die ihre Nation auf internationalem Niveau
vertreten können“. Wie jedoch können sich neue Spielerpersönlichkeiten
entwickeln, wenn jungen Talenten die Chance auf Spielpraxis in den Vereinen
häufig verwehrt bleibt? „Eine umfangreiche Entwicklung könne nur gewährleistet
werden, wenn die Talente - besonders in den Bundesligavereinen - Spielpraxis
bekämen und die Vereine ihre Philosophie bezüglich der Nachwuchsförderung
änderten (Interview auf Spox.com)“, so Brand. Viele Vereine bzw. Trainer
bemängelt die fehlende physische Präsenz der nationalen Jugendspieler und greifen
daher auf athletisch bzw. körperlich leistungsfähigere – meist ausländische Spieler -
zurück. Dieses ist sicher auch dem ständigen Erfolgsdruck in der Bundesliga
geschuldet.
Nach dem zuletzt schlechten Abschneiden der Männernationalmannschaft
bei großen Turnieren ist der Bereich „Nachwuchs- und Anschlussförderung“ aktuell
wieder in den Fokus gerückt. Der Hauptgrund des geringen und/oder
schwankenden Niveaus der Nationalmannschaft ist der, dass zu wenig Spieler aus
der Jugend- und Juniorennationalmannschaft den Sprung in die Bundesliga schaffen
(Borggrefe/Cachay, 2012). Die Folge dessen ist, dass zu wenige leistungsstarke
deutsche Spieler für eine Nominierung der Nationalmannschaft in Frage kommen.
Erste Schritte in die Richtung einer gezielten Nachwuchsförderung wurden über das
von der Bundesliga auferlegte Jugendzertifikat für Bundesligavereine erreicht. Das
Jugendzertifikat soll eine gezielte Förderung und „qualitative Fort- und
Weiterentwicklung der Jugendarbeit der Bundesligisten und damit letztlich die
Entwicklung von deutschen Topspielern“ bewirken (DKB Handball Bundesliga,
2013).
Durch die 1997 vom Deutschen Handballbund eingeleiteten Änderungen der
Spielregeln wie z.B. die Einführung der schnellen Mitte, der Torabwurfregelung und
das Pfeifen von passivem Spiel wurde der Handball noch athletischer geprägt.
11 Einleitung
Die physischen, aber auch die taktischen und technischen Anforderungen an die
Spieler änderten sich. In Bezug auf körperliche Leistungsfähigkeit zählt Handball zu
einem komplexen Sportspiel, in dem maximale Intensitäten in kurzen
Zeitabständen und auf kurzen Distanzen gefordert sind, denen aber auch Momente
von geringer Intensität folgen. Die maximalen Anforderungen/Intensitäten sind
gekennzeichnet durch Läufe, Sprünge und Würfe sowie Abbremsbewegungen und
Richtungswechsel (Chaouachi et al. 2009). Es braucht physisch starke Spieler, die
die Bewegungen mit Kraft und Explosivität ausführen, im direkten Zweikampf
siegen und im Spieltempo mitgehen können. Hinzu kommen taktische und
technische Anforderungen, um im Kampf um den Ball oder im Versuch des
Torerfolges oder dessen Verhinderung zu gewinnen (Srhoj et al. 2002). Um den
genannten Änderungen des Spiels und den damit verbundenen gesteigerten
Anforderungen gerecht zu werden, folgte die intensive Einführung und Verfolgung
der DHB-Rahmentrainingskonzeptionen. Der Handballnachwuchs in Deutschland soll
zielgerichtet und planmäßig gesteuert an die Spitzenleistungen herangeführt
werden. Doch welche Spitzenleistungen vollbringen die deutschen Handballer?
Unterscheiden sich die Leistungen zwischen Jugendspielern und Profis aus den
Bundesligavereinen? Ist dies tatsächlich der Grund, dass zu wenige Jugendspieler
den Sprung in Bundesligavereine schaffen?
Die wissenschaftlichen Studien zeigen aktuell zwar einige Versuche der Darstellung
von Belastungsprofilen im Handball, jedoch einen Vergleich, geschweige denn eine
„Ist-Analyse“, der physischen Leistungsfähigkeit von Nachwuchsspielern und Profis
gibt es nicht. Eine wissenschaftlich fundierte Bestätigung der oben genannten
These, dass es den Jugendlichen an physischer Leistungsfähigkeit fehle, kann zum
jetzigen Zeitpunkt daher nicht gegeben werden.
Ein erster Versuch der Leistungsdarstellung konditioneller Fähigkeiten bezogen auf
den Deutschen Handball wird in dieser Arbeit angegangen. Im Fokus steht dabei die
Betrachtung der Unterschiede von Spielern der DKB Handball-Bundesliga und
Spielern der A-Jugend-Bundesliga in ihren konditionellen Fähigkeiten. Aufbauend
auf einer Analyse des aktuellen Forschungsgegenstandes zum Belastungsprofil im
Spielsport Handball wurde eine Testbatterie entwickelt, mit der die
Leistungsfähigkeit von A-Jugend-Spielern und Profis überprüft wurde. Mittels
statistischer Auswertung von Mittelwerten sowie Varianzanalysen wurden die Daten
der beiden Gruppen verglichen und diskutiert.
12 Einleitung
Um das Niveau deutscher Spieler (Jugend sowie Profis) mit dem Niveau
ausländischer Spieler zu vergleichen, wurden die hier untersuchten Bundesligaprofis
zudem in nationale und internationale Spieler unterteilt. Immer mehr Autoren
(Michalsik et al. 2011b, Matthys 2012, Karcher und Buchheit 2014) unterscheiden
in ihrer Darstellung des Belastungsprofils zudem zwischen den unterschiedlichen
Spielpositionen. Diese Unterscheidung wird auch in der vorliegenden Arbeit
gemacht.
13 Sportspezifische Vorbemerkungen
2. Sportspezifische Vorbemerkungen
2.1 Leitlinien der DHB-Rahmentrainingskonzeption
„Ein wesentliches Ziel der Rahmentrainingskonzeption ist es, den
internationalen Spitzenplatz der DHB-Nachwuchsförderung langfristig zu
sichern.“ (Horst Bredemeyer, ehemaliger DHB-Vizepräsident Leistungssport)
Zwar gab der DHB erstmals bereits im Jahre 1989 eine Lehrbuchreihe zum Thema
„Rahmentrainingskonzeption für Kinder- und Jugendliche im Leistungssport“
heraus, verfolgte das Ziel einer einheitlichen, planmäßigen und systematischen
Nachwuchsförderung jedoch erst nach dem schlechten Abschneiden der
Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona konsequenter
(Digel, 1992). Mit einer gezielten und systematischen Nachwuchsförderung sollte
seit Anfang der 1990er Jahre das deutsche Handballspiel langfristig gesehen wieder
verbessert werden. Die Rahmentrainingskonzeption (RTK) wurde eingeführt und
regelmäßig modifiziert sowie durch wissenschaftliche Erkenntnisse1 ergänzt, um sie
dem wandelnden Spielsport Handball anzupassen.
Die RTK liegt als Leitorientierung jeder Förderstufe ein bestimmtes Spielerprofil
zugrunde, damit unsere Nachwuchsspieler eine möglichst optimale Spielfähigkeit
bzw. ein umfassendes Aktionsrepertoire erwerben. In erster Linie ist sie für die
Talentförderung auf Landesverbands- und DHB-Ebene gedacht. Angepasst an die
jeweiligen Voraussetzungen ist sie aber auch eine sinnvolle Hilfe für die
Nachwuchsarbeit in jedem Breitensportverein sowie im Schulsport (DHB 2009).
Mittlerweile ist sie als Maßstab für die Trainingsbausteine und als Vorgabe des zu
spielenden Systems im Wettkampf anzusehen. Das folgende Förderstufenmodell
(Tab. 1) zeigt die inhaltlichen Schwerpunkte der jeweiligen Altersstufen der RTK.
Die Jugendspieler in Deutschland werden zunächst zu sogenannten „Allroundern“
ausgebildet. Über die offensive Manndeckung ohne feste Spielposition sollen alle
Kinder jeder Spielstärke berücksichtigt und eingesetzt werden. Erst im Übergang
zum Aufbautraining - U15/U17-Bereich - wird empfohlen, positionsspezifisch zu
trainieren. Erste Zuordnung auf Positionen erfolgt im U15-Bereich wenn der
Übergang von der Mann- zur Raumdeckung erfolgt. Der ehemaliger Bundestrainer
Heiner Brand selbst beschreibt in der Rahmentrainingskonzeption 2009, dass die
1 In Zusammenarbeit mit dem Institut für angewandte Trainingswissenschaft (IAT) in Leipzig.
14 Sportspezifische Vorbemerkungen
individuellen Stärken der Spieler und deren Schulung bereits im Nachwuchsbereich
die Grundlage für spätere Spitzenleistungen bilden. Andere Autoren wie Tschiene
(2012) und Luig et al. (2008b) ergänzen, dass die Individualisierung von Training
bzw. positionsspezifischem Training eine vernachlässigte Leistungsreserve darstellt
und zu einer Leistungssteigerung beitragen würde.
Tab. 1: Förderstufenmodell zur DHB-Rahmentrainingskonzeption nach Späte & Klein (1980) modifiziert von Brack (2002), erweitert durch Breves (2008), aus Dreckmann/Görstorf (2009)
Förderstufen Kondition/ Koordination
Technik/ Individualtaktik
Gruppen-/ Mannschafts-taktik
Persönlichkeit
5 Ab 19 Anschluss-training
- Wettkampf-nahes Training mit physischen und psychischen Zusatz-belastungen
- Typbedingte Schulung/ Individuelle Spielerprofile
- Hoher Komplexitäts-druck
- Variationen von Abwehr-formationen
- Spezifische Spielvariante
- Angriff- und Abwehrmittel
- Gegner-orientiert
- Risikobereit-schaft
- Stressresistenz
4 U 17/18 Aufbau- training II
- Wettkampf-spezifische azyklische Spiel-schnelligkeit
- Reaktives Schnellkraft-training
- Wettkampf-spezifisches Spielausdauer
- Technikanpas-sungen unter konditionellen und taktischen Zusatz-belastungen
- 6:0 und 3:2:1 - Abwehr-
formationen (defensiv)
- Weiterspielen nach Auslöse-handlungen
- Volition - Wille - Selbst-
regulation
3 U15/16 Aufbau- training I
- Allgemeines Muskelaufbau-training
- Spezielles Schnellkraft-training
- Aerob-anaerobe
Grundlagenaus-dauer
- Technikanpas-sung (Was-Entschei-dungen)
- Offensive, ballbezogene Abwehr (3:2:1)
- Positions-wechsel
- Gegenstoß 1. Und 2. Welle
Kognition - Konzentration - Selbstaufmer-
samkeit
2 U 13/14 Grundlagen-training
- Ganzkörper-stabilisation
- Lauf-/Sprung-ABC
- Spielerisches aerobes Ausdauertraining
- Technik-anpassungen (Wie-Entschei-dungen)
- Offensiv mannbezogene Abwehr (1:5)
- Positionsspiel/ Positions-wechsel in Tiefe und Breite
- Schnelles Umschalten von Abwehr auf Angriff
Motivation - Leistungsmotiv - Handlungs-
orientierung
1 U12 Grundlagen-schulung
- Elementare Schnelligkeits-fähigkeiten
- Koordination mit/ohne Ball
- Spielerisches Konditions-training
- Elementare Grundfertig-keiten
- Erwerb der Grund-techniken
- Freies Spiel - Freilaufen und
anbieten - Variable
Formen der Manndeckung
Emotion - Spaß/Freude - Aktivität
15 Sportspezifische Vorbemerkungen
2.2 Talente und Talentsichtung
Borggrefe und Cachay (2012) befassen sich in ihrer Arbeit mit der Rückkehr des
deutschen Handballs an die Weltspitze und diskutieren die Themen Nachwuchs-
und Anschlussförderung, die nach dem schlechten Abschneiden der
Männernationalmannschaft in den letzten Jahren wieder in den Vordergrund gerückt
sind. Der Hauptgrund hierfür liegt laut der beiden Autoren darin, dass zu wenige
Nachwuchsspieler den Sprung aus dem Jugend- und Juniorenbereich in die
Bundesliga schaffen und in Folge dessen nicht genügend leistungsstarke Spieler für
die Nominierung der Nationalmannschaft in Frage kommen. Eine Auflistung der
internationalen Turniere der letzten Jahre zeigt jedoch, dass die Jugend- und
Junioren-Nationalmannschafte sehr erfolgreich waren. Auf Grund des dargestellten
Erfolges stellt sich zu Recht die Frage, was mit diesen scheinbar erfolgreichen
Spielern in der Anschlussförderung und der Übergangsphase zur
Nationalmannschaft passiert.
Tab. 2: Erfolge (Platzierung) der deutschen Jugend- und Junioren Nationalmannschaften ab 2003 (Quelle: DHB.de)
Junioren (U21) Jugend (U18)
Jahr EM WM EM WM
2003 13. 2. 3.
2004 1. 5.
2005 4. n.q.
2006 1. 9.
2007 2. n.q.
2008 2. 1.
2009 1. 7.
2010 4. 4.
2011 1 7.
2012 7. 1.
2013 11. 3.
Fasold et al. (2011) untersuchten den Zusammenhang von Trainingsumfängen und
Trainingsbeginn (Einstiegsalter) und den sich daraus ergebene Expertiseerwerb im
Handball. Einhergehend mit dieser Fragestellung evaluierten sie die Umsetzung der
vom DHB gegebenen Trainingsempfehlungen und fragten nach der Effektivität und
Funktionalität der Verbund- und Kadersysteme. Die Ergebnisse zeigten enge
Zusammenhänge zwischen dem Trainingsumfang im Kindes- und Jugendalter sowie
16 Sportspezifische Vorbemerkungen
dem spezifischem Trainingsbeginn mit der erreichten sportlichen Leistung.
Statistisch lässt sich ein Effekt des Einstiegsalters auf die spätere Leistung also
bestätigen, jedoch nicht generalisieren, da auch Spät- und/oder Quereinsteiger
durchaus erfolgreich sein können. Emrich und Güllich (2005) und Güllich et al.
(2000) kommen zu dem Ergebnis, dass Sportler in Deutschland sowohl mit hohem
als auch mit niedrigem Trainingsumfang in ihrer Karriere erfolgreich sind. Weiter
kommen Güllich et al. (2000) zu dem Ergebnis, dass die in der
Rahmentrainingskonzeptionen der Sportverbände geforderten Trainingszeiten in
Bezug auf die angesetzten Umfänge2 selten erreicht werden. Bisherige Arbeiten zu
diesem Thema geben kein einheitliches Bild ab. Fasold et al. (2011) kamen zu der
Aussage, dass das empfohlene Trainingsniveau sowie die Trainingsintensitäten und
Umfänge der RTK keinen Einfluss auf die individuelle Spielleistung haben. Jedoch
handelte es sich in der Studie auch um Probanden, die auf Grund ihres Alters die
Richtlinien der RTK (noch) nicht „durchlaufen“ haben. Zwar bedeutet dies, dass es
scheinbar nicht nötig ist, sich an die Vorgaben von Rahmentrainingskonzeptionen
zu halten, dennoch ist es durchaus möglich, dass die Anforderungen in den
kommenden Jahren steigen werden und somit eine Umsetzung der Empfehlungen
des DHB nötig wird, um die Leistungsvoraussetzungen im Höchstleistungssport
überhaupt zu schaffen. Nicht zu vergessen ist auch, dass die Vereinsförderung
insgesamt mehr Spieler mit Profi-Ambitionen hervorbringt, als die der
Verbundsysteme3 und über einheitliche Regeln zur Ausbildung jugendlicher Spieler
dies weiter gefördert wird. Der Ansatz der RTK ist so gesehen sicherlich ein Weg in
die richtige Richtung, zumal es nach der Sichtung des C-Kaders selten
Nachnominierungen von jungen Spielern gibt (Emrich und Güllich 2005).
Galal El-Din et al. (2011) untersuchten die anthropologischen und physiologischen
Merkmale zwischen deutschen und griechischen Jugendspielern (14 Jahre).
Signifikant waren hierbei die Unterschiede in den Merkmalen Körpergröße und
Gewicht, wobei die griechischen Jugendspieler nicht nur größer und schwerer
waren, sondern auch die längere Arm-Spannweite aufwiesen. Ebenso erreichten
diese die besseren Ergebnisse beim 30-m-Sprint, beim Shuttle Run und beim
Standweitsprung (alle p<0,01). Die deutschen Spieler hatten lediglich signifikant
breitere Handflächen (p=0,03). Die Ergebnisse dieser Studie zeigten bereits im
Alter von 14 Jahren körperliche Unterschiede bei deutschen und ausländischen
Spielern. Im Vergleich hierzu liegen die deutschen Mannschaften, was die Erfolge
auf internationalen Turnieren angeht, sowohl im Jugend- als auch im
2 Es fehlt den Vereinen häufig an Hallenzeiten und Trainingsmöglichkeiten (Orte). 3 Da die Zahl der Spieler in der Vereinsförderung ungleich höher ist, als die der vom Verband geförderten Spieler, sollte der Schwerpunkt auf der Weiterentwicklung in der Vereinsarbeit liegen.
17 Sportspezifische Vorbemerkungen
Juniorenbereich trotzdem auf dem 1. Platz der Rangliste der IHF (siehe
http://ihf.info/TheGame/RankingTable/tabid/98/Default.aspx).
Die ausführlichste Studie zum Thema Talentidentifikation und Talententwicklung
kommt derzeit von Matthys (2012). Der Autor untersuchte und begleitete in einer
groß angelegten Studie (n=1147) 14-jährige Handballer über 4 Jahre hinweg.
Dabei untersuchte er drei Schwerpunktthemen: Zum einen die Entwicklung der
Varianz von Leistungsfaktoren, welche durch das Alter, die biologische Reife, die
Trainingsbelastung und die Anthropometrie bedingt sind. Zum anderen unterschied
er zwischen Spielern aus dem „Elite“-Bereich4 und dem „Nicht-Elite“ Bereich der
Altersstufen U14/U16/U18. Im dritten Schwerpunkt befasste er sich mit den im
jeweiligen Alter auftretenden positionsspezifischen Unterschieden hinsichtlich des
Reifegrades, der Anthropologie und den motorischen Leistungsmerkmalen. Die
Ergebnisse zeigen, dass es signifikante Unterschiede in den „biologischen
Reifegraden“ innerhalb der Altersstufen im Verlauf über 4 Jahre gibt. Diese fallen im
Bereich der Anthropologie, der Kraft und der Sprintfähigkeit zu Gunsten der
frühreifen Spieler aus. Bezüglich der Ausbildung konnte festgestellt werden, dass
„Elite-Spieler“ im Bereich der physikalischen und physischen Leistungen (Kraft,
Ausdauer und Sprint) bessere Ergebnisse erzielten, in Bereich der Anthropologie
aber keine Unterschiede gefunden wurden. Hinsichtlich der Unterscheidung der
Postionen wurde in den drei Altersstufen festgestellt, dass die groß gewachsenen
und kräftigen Spieler im Tor oder Rückraum zu finden waren, wobei die
Rückraumspieler auch über einen früheren biologischen Reifegrad verfügten. Die
kleinen, leichten und in der biologischen Reife zurückliegenden Spieler wurden auf
den Außenpositionen gesehen. Die Kreisläufer waren die schwersten und mit dem
meisten Körperfett versehenen Spieler. Demnach ist bereits in der Jugend ein
ähnliches Spielerprofil wie im Seniorenbereich zu finden, welches eine flexible
„Allrounder“-Ausbildung bereits verhindert.
Massuça (2011) untersuchte den Effekt des jeweiligen Alters, des Gewichtes, der
Größe und des Body-Mass-Index (BMI) auf den sportlichen Erfolg von 939
Weltklasse-Handballern5 und bestätigt, dass das chronologische Alter und der damit
verbundene Unterschied von Körpergröße und Gewicht maßgeblich zum Erfolg
(Spielklasse) eines Spielers beitragen kann. Es wird zwar betont, dass dies nur
einzelne Faktoren von vielen seien, die entscheiden, ob ein Sportler erfolgreich ist
oder nicht. Dennoch schreibt er dem Körpergewicht einen hohen Stellenwert zu.
Grundsätzlich ist das Problem der Talentsichtung und Talentbeurteilung, dass nicht
gesichert gesagt werden kann, dass das Spielniveau, die physischen und
4 Jugendspieler, die in leistungsorientierten Vereinen spielen. 5 Der Autor untersuchte hierzu Spieler verschiedener Altersstufen und Nationen.
18 Sportspezifische Vorbemerkungen
psychischen sowie taktischen und technischen Fähigkeiten von Talenten zu einem
bestimmten Zeitpunkt als ausreichend zu beschreiben, um das Elite-Niveau zu
erreichen (Chaouachi et al. 2009). Es erfordert eine langfristige und aufwendige
Begleitung und Beobachtung der ausgewählten Talente, aber gleichzeitig auch eine
weitere Beobachtung der bislang nicht ausgewählten Spieler. Die getroffene
Auswahl wiederum unterliegt vielen einflussgebenden Faktoren wie
Wettkampfmöglichkeiten, Trainingsbedingungen im Verein, Verletzungen und
individuellen zeitlichen Rahmenbedingungen, die die Stabilität der
Leistungsentwicklung im Jugendalter beeinflussen (Srhoj et al. 2002, Sporiš et al.
2010 und Buchheit/Medez-Villanueave 2013). Die von Karcher und Buchheit (2014)
geforderte individualisierte und positionsspezifische Förderung sollte dabei ebenfalls
Beachtung finden.
19 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen
3. Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen
Die in Tab. 1 dargestellten Inhalte der Förderstufen machen die Komplexität
bezüglich der Anforderungen an Technik, Taktik und die physischen
Voraussetzungen des Sportspiels Handball deutlich. Im Folgenden wird zunächst
der wissenschaftliche Stand der Literatur in Bezug auf die allgemeinen
Anforderungen und Belastungen im Handball dargestellt.
Zu den konditionellen Fähigkeiten zählen Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer und
Beweglichkeit sowie deren Unter- bzw. Mischformen (Steinhöfer 2008). Da die
Beweglichkeit, Taktik und Technik nicht Schwerpunkt der in dieser Arbeit genutzten
Testbatterie sind, wird in der theoretischen Umrahmung hier kein Schwerpunkt
gesetzt. Dies impliziert jedoch nicht, dass diese keinen Einfluss auf die motorische
Beanspruchung haben. Im Gegenteil, vor allem Schnelligkeit, Kraft und dynamische
Beweglichkeit enthalten koordinative Anteile, und die Leistung bzw. Entwicklung
wird durch diese mitbestimmt.
20 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen
3.1 Allgemeine Anforderungen im Sportspiel Handball
Im Folgenden werden die aus der Literatur bekannten wettspielspezifischen
physischen Belastungen im Handball dargestellt.
Der Deutsche-Handball-Bund (DHB) schreibt in seiner Ausgabe der
Rahmentrainingskonzeption (RTK) 2009, dass die durch die umfassenden
Regeländerungen 19976 konsequente Entwicklung des Tempospiels eine neue
Anforderung an Training und Spiel und nicht zuletzt an die Athletik des Spielers
stellt. Ab der Saison 2001/2002 setzte diese Spielentwicklung deutlich bemerkbar
ein. Im WM Finale 2003 absolvierte die deutsche Nationalmannschaft 61 Angriffe,
von denen etwa 60 % über einen Gegenstoß oder schnellen Anwurf eingeleitet
wurden. Fast die Hälfte aller Tore resultierte aus dem Tempospiel. In weiteren
Turnieren wie Olympia 2004 in Athen und der WM 2007 in Deutschland war die
Tendenz zum Tempospiel weiter zu beobachten (DHB 2009). Leider konnte nicht
ermittelt werden, welche Kriterien die Autoren zur Festlegung eines schnellen
Angriffs herangezogen haben. Karcher und Buchheit (2014) beschrieben, dass zwar
im Spiel prozentual noch immer die längeren Aufbauphasen im Angriffsspiel
vorherrschen (88 % bei der EM 2012), diese aber im Vergleich zu den kurzen
Angriffsphasen, resultierend aus schnellen Angriffen und Gegenstößen (12 %)
weniger erfolgreich sind. Lediglich
47 % der „langsam“ gespielten Angriffe wurden erfolgreich abgeschlossen, was die
Bedeutung von Abwehr- und Torhüterleistung deutlich macht. Deren Wichtigkeit
wird auf Grund des bevorzugten, weil erfolgreicheren, schnellen Spiels immer
größer. Umso erstaunlicher, dass die in der Literatur gesichteten Daten sich
überwiegend auf die Angriffsstrukturen berufen und primär die Belastungsformen
aus dem Angriffsspiel darstellen.
Michalsik et al. (2011a) differenzierten bei dänischen Erstligaspielern (n=82, aus 62
Spielen) typische Belastungsformen und unterteilen diese - wie nur wenige andere
Autoren - auch in offensiv und defensiv Aktionen (Tab. 3, folgende Seite).
6 Ausschlaggebend für die Entwicklung des Tempospiels ist die 1997 eingeführte Regelung der „schnellen Mitte“ bzw. des schnellen Anwurfes nach einem Gegentor.
21 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen
Tab. 3 Belastungsprofil von männlichen Handballern (n=82) eines Spiels unterteilt in defensive und offensive Aktionen (modifiziert nach Michalsik et al. 2011a).
Offensiv und Defensiv Aktionen eines Spiels zusammengefasst
Spielzeit pro Spiel (s)
%-Anteil der totalen Spielzeit
Zurückgelegte Strecke (m)
%-Anteil der zurückgelegten Strecke
Still stehen (0km/h) 1190 ± 277 36,8 0 0
Gehen (4 km/h) 1281 ± 233 39,6 1423 ± 265 39,2
Joggen (8 km/h) 279 ± 70 8,6 617,6 ± 155 17
Rennen (13 km/h) 141 ± 34 4,4 510 ± 121 14,1
Schnell rennen (17 km/h) 44 ± 18 1,4 207 ± 91 5,7
Sprinten (24 km/h) 12 ± 11 0,4 78 ± 91 2,2
Seitwärtsbew. (10 km/h) 240 ± 87 7,4 666 ± 242 18,4
Rückwärts laufen (10 km/h) 44 ± 27 1,4 124 ± 76 3,4
Total 3231 ± 352 100 3627 ± 568 100
Offensivaktionen eines Spiels
Spielzeit pro Spiel (s)
%-Anteil der totalen Spielzeit
Zurückgelegte Strecke (m)
%-Anteil der zurückgelegten Strecke
Still stehen (0km/h) 480 ± 159 30,5 0 0
Gehen (4 km/h) 746 ± 139 47,5 829 ± 159 44,9
Joggen (8 km/h) 128 ± 46 8,1 283 ± 103 15,4
Rennen (13 km/h) 64 ± 19 4,0 229 ± 69 12,4
Schnell rennen (17 km/h) 23 ± 11 1,5 110 ± 52 6,0
Sprinten (24 km/h) 8 ± 8 0,5 51 ± 50 2,8
Seitwärtsbew. (10 km/h) 94 ± 51 6,1 265 ± 135 14,3
Rückwärts laufen (10 km/h) 28 ± 18 1,8 77 ± 52 4,2
Total 1571 ± 188 100 1846 ± 346 100
Defensivaktionen eines Spiels
Spielzeit pro Spiel (s)
%-Anteil der totalen Spielzeit
Zurückgelegte Strecke (m)
%-Anteil der zurückgelegten Strecke
Still stehen (0km/h) 710 ± 173 42,8 0 0
Gehen (4 km/h) 535 ± 140 32,2 594 ± 162 33,4
Joggen (8 km/h) 151 ± 38 9,1 334 ± 85 18,7
Rennen (13 km/h) 77 ± 25 4,7 281 ± 92 15,8
Schnell rennen (17 km/h) 21 ± 11 1,2 97 ± 50 5,4
Sprinten (24 km/h) 4 ± 4 0,3 27 ± 31 1,6
Seitwärtsbew. (10 km/h) 146 ± 59 8,7 401 ± 164 22,5
Rückwärts laufen (10 km/h) 16 ± 12 1,0 47 ± 33 2,6
Total 1660 ± 251 100 1781 ± 337 100
Die Tabelle 3 zeigt, dass eine fast gleichmäßige Verteilung der Bewegungsformen in
Angriff und Abwehr vorliegt und ein Belastungsbereich zwischen 4 und 13 km/h
überwiegt. Leider geht aus der Studie nicht hervor, ob es sich um Bewegung mit
oder ohne Ball handelt. Bei der Gesamtlaufleistung, die positionsunabhängig ist,
findet man in der Literatur Angaben zwischen 2.000 und 6.000 Metern.
Die Bewegungen im Handball ergeben sich in erster Linie aus Angriffs- und
Abwehrarbeit der Sportler und sind durch schnelles Heraustreten und
Wiedereinrücken in der Abwehr sowie das seitliche Verschieben gekennzeichnet. Die
genannten Aktionen erfolgen zudem mit und/oder ohne Gegnerkontakt. Hinzu
kommt das schnelle Spiel im Angriff, wo eine Vor- und Rückstoßbewegung sowie
Richtungswechsel zur Seite (Lauftäuschungen) die Hauptbewegungsformen sind.
Die zurückgelegte Strecke bei den kurzen schnellen Vor- und
Rückwärtsbewegungen beträgt meistens nicht mehr als 3 Meter (Leyk et al. 2000).
22 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen
Bisher in der Literatur nicht berücksichtigt wurden die kraftaufwändigen
Gegnerkontakte in Angriff und Abwehr, dem 1:17, dem Verteidigen von Sperren und
Einläufern8 sowie das Springen zur Blockabwehr gegen Sprungwürfe.
Die bisher umfassendste und aktuellste Studie kommt von Karcher und Buchheit
(2014). Sie haben eine aufwendige Literaturrecherche sowie viele
Spielbeobachtungen gemacht und beschrieben beispielhaft ein modernes
Handballspiel (Olympia 2008) mit 56,0 ± 4,4 Angriffen pro Mannschaft pro Spiel,
wobei sie eine Spanne von 44 bis 67 Angriffen erfassten. In der deutschen
Bundesliga werden bis zu 80 ballbesitzende Angriffe beobachtet (Luig 2008a). Dies
bedeutet, dass etwa alle 22 bis 36 Sekunden ein Wechsel von Angriff zu Abwehr
erfolgt, was bei Beobachtungen auf internationalem Niveau (Karcher und Buchheit
2014) – hier dauerte die Mehrheit aller Angriffe (60 %) unter 25 Sekunden –
ebenfalls beobachtet werden konnte.
Die durchschnittliche Laufleistung im Handball liegt bei 53 ± 7 bis 90 ± 9 m·min-1.
Die durchschnittliche Erholungszeit zwischen hoch intensiven Belastungen liegt bei
etwa 55 ± 32 s (Vaeyens et al. 2009) was zu Beobachtungen von Pori und Šibila
(2006)9 - im Handball erfolgt alle 45 Sekunden eine Bewegungsänderungen von
höchster Intensität, wobei Strecken von 7 bis 8 m zurückgelegt werden - passt.
Póvoas et al. (2012) differenziert bei portugiesischen Spielern die unterschiedlichen
Laufintensitäten und beschreibt, dass die Erholungszeit mit dem Anstieg der
Belastungsintensität abnimmt.
Eine Verallgemeinerung des Belastungsprofils ist nur schwer möglich, da jeder
Spieler auf der ihm zugeteilten Position in Angriff bzw. Abwehr spezifische Aufgaben
zu erfüllen hat und daher entsprechend seiner Position ausgebildet sein sollte
(Schorer et al. 2009b, Srhoj et al. 2002). Bei der WM 2007 konnten z.B. von 170
Spielern die durchschnittlichen Spielzeiten pro Spiel für ihre Positionen bestimmt
werden. Außenspieler und Torhüter kommen dabei auf die längsten Spielzeiten
(A=38 ± 2 min, TW= 37 ± 3 min). Dass Kreisläufer (30 ±3 min) und
Rückraumspieler (29 ± 2 min) auf weniger Spielzeit kommen, schreiben die
Autoren der Belastungsintensität zu.
Einige Autoren geben bereits positionsspezifische Anforderungen an, welche hier
zusammengefasst dargestellt werden sollen. Klassischerweise wird dabei in die
Positionen Außen, Rückraum, Kreis und Torwart unterteilt. Einige Autoren
7 Eins-gegen-Eins-Spiel von Angriffs- und Abwehrspieler. 8 Einlaufende Spieler der angreifenden Mannschaft in die Abwehr. Einläufer/Übergänge können von allen Positionen erfolgen. Ausnahme bildet hier der Kreisspieler, der über eine aktive Spieleinbindung (holen des KM von einem Rückraumspieler) aber auch in eine Übergangssituation gebracht werden kann. 9 Untersuchte 36 slovenische Erst- und Zweitligaspieler.
23 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen
unterscheiden bei den Rückraumspielern noch zwischen Rückraummitte und den
Halbpositionen (rechts und links). In der Literaturarbeit wurde darauf geachtet,
dass lediglich Studien ab dem Jahr 2000 Berücksichtigung fanden, da sich - wie
bereits eingangs erwähnt - die Spielweise zu diesem Zeitpunkt im Wandel befand.
Außerdem wurden nur Studien aus dem männlichen Leistungsbereich
herangezogen.
Außenspieler
Sie sind meist die kleineren und leichteren Spieler (184,9 ± 5,7 cm, 84,5 ±5,8 kg;
Michalsik 2011a), die aber die besten lineare bzw. zyklische Schnelligkeit besitzen.
Sie beginnen früh und schnell mit dem Umschalten von Abwehr auf Angriff, um den
Ball möglichst weit in der gegnerischen Hälfte zum Gegenstoß zugespielt zu
bekommen. Sie erzielen ähnlich wie die Rückraumspieler die schnelleren
Wurfgeschwindigkeiten (Krüger et al. 2013). Außenspieler haben im Vergleich zu
den Rückraumspieler weniger Wurfaktionen/Torabschlüsse, vollziehen diese aber
mit einer Effektivität von 56 % sehr erfolgreich (Gruić et al. 200610). Der
Aktionsraum von Außenspielern im Angriff (ohne Berücksichtigung der Gegenstöße)
beträgt etwa 15 m2 und erfolgt meist mit wenig Gegnerkontakt (Karcher/Buchheit
2014 und Michalsik et al. 2011b). Die Laufleistungen bei Außenspielern sind in der
Literatur sehr unspezifisch und es werden verschiedene Entfernungen und
Leistungen genannt. Die Differenz der Angaben entsteht aller Wahrscheinlichkeit
nach auf Grund von spieltaktischen Vorgaben und unterschiedlichen Methoden,
diese zu erfassen. Außenspieler vollziehen primär lineare Schnelligkeitsleistungen
und weniger azyklische, wie z.B. Stoß- und Seitwärtsbewegungen. Dafür zeigen sie
die meisten zurückfallenden11 Bewegungen (Karcher/Buchheit 2014).
10 Gruić et al. (2006) untersuchten während der WM 2003 60 Spiele von 24 Teams. Die Daten wurden aus Aufzeichnungen von 120 Angriffen gewonnen. 11 Hierbei sind antizipative Bewegungen im Angriff wie „Steals“ oder „Passwege zustellen“ gemeint und das darauf folgende erneute Einsinken in die Abwehr sowie das Anbieten im Angriff und das darauf folgende „breit machen“ des Spiels.
24 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen
Rückraumspieler
Sie sind groß gewachsen und schwerer als die Außenspieler und weisen ein höheres
Kraftmaximum auf. Auch wenn sie schwer sind, haben sie z.B. im Vergleich zu den
Kreisläufern prozentual weniger Körperfett (Sporiš et al. 2010). Sie absolvieren
viele Würfe aus der Distanz, wobei sich diese aus verschiedenen Spielsituationen
durch unterschiedliche Wurfvariationen und Wurfpositionen ergeben (Luig 2008a).
Die Rückraumspieler vollziehen im Mittel die meisten Würfe, wobei sie eine
Effektivität von 38 % erzielen (Gruić et al. 2006). Der Aktionsraum während dieser
Aktionen beträgt in etwa 64 m2, und wird durch viele Gegnerkontakte, Sprünge und
Abbrems- bzw. Antrittsbewegungen definiert (Karcher/Buchheit 2014 und Michalsik
et al. 2011b). Oxyzoglou et al. (2014) beschrieben Rückraumspieler als eher
langsam im 30-m-Sprint, und sie schreiben ihnen geringe Beweglichkeit zu. Späte
(1997) erstellte anhand von Videobeobachtungen und –analysen ein Profil für
Rückraumspieler im Handballleistungsbereich (siehe Tabelle unten).
Tab. 4: Erweiterte Anforderung an ein modernes Profil für Rückraumspieler (modifiziert nach Späte 1997, S. 8)
Schnelligkeitsorientierte Angriffstechniken Pass- und Lauftäuschungen gegen
antizipativ-offensive Abwehraktionen
- Schnelle Schlagwürfe
- Schnelle Sprungwürfe
- Schnelle Pässe bzw. Anspiele zum Kreis
- Freilaufen ohne Ball
- Gezielte Lauftäuschungen/Richtungswechsel
- Passtechniken gegen das „Doppeln“ der Abwehr
Gezielte Täuschungen/Aktionskombinationen Wurf- und Passtechniken unter dem Aspekt
der Handlungsschnelligkeit
- Blicktäuschungen
- Pass-, Wurf-, Anspieltäuschungen vor einer
geplanten Wurfaktion
- enge Aktionsräume/hoher Zeitdruck
- großer Gegnerwiderstand
- hohe Wahrnehmungsanforderung
25 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen
Kreisläufer
Kreisläufer sollten über eine hohe Muskelmasse verfügen, da sie durch
permanenten Gegnerkontakt viel Kraft mitbringen müssen (Srhoj et al. 2002). Die
meiste Zeit agieren sie zwischen zwei Verteidigern und verfügen so mit etwa 12 m2
über den kleinsten, aber auch kontaktintensivsten Bewegungsradius im Angriff
(Karcher/Buchheit 2014 und Michalsik et al. 2011b). Die Kreisläufer sind die
Spieler, die im Mittel der gesamten Spielzeit zwar die geringste Strecke in
niedrigem Tempo zurücklegen, ihre Bewegungen sind dann aber meist
schnellkräftige und auf engem Raum stattfindende Aktionen. Oxyzoglou et al.
(2014) schrieben, dass Kreisläufer ein sehr spezifisches und mit
Technikschwerpunkten besetztes Training benötigen. Demnach muss ein Kreisläufer
nicht unbedingt über eine große Wurfkraft, sondern vielmehr über eine gute
Wurftechnik verfügen, da er aus geringen Distanzen und unterschiedlichen
Wurfauslagen, aber fast immer unter Gegnereinfluss werfen muss. Kreisläufer
gehören zu den größten und schwersten Spielern einer Mannschaft (Ghobadi et al.
2013). Sie sind oft die älteren und erfahrenen Spieler
(Sporiš et al. 2010).
Torhüter
Sie sind ebenfalls, wie die Rückraumspieler, groß gewachsen, sollen beweglich sein
und eine ebenso gute grundlegende Körperspannung wie Augen-Hand-Koordination
mitbringen. Torhüter absolvieren kurze, schnelle Bewegungen in einem
vergleichsweise kleinen Radius (6-m-Raum plus Tor- und Seitenauslinie). Sie
sollten über eine gute Kraftfähigkeit, besonders in explosivkräftigen Bewegungen
verfügen (Karcher/Buchheit 2014). Zudem sind die Torhüter im Leistungsbereich
und in Nationalteams meist die ältesten Spieler (Sporiš et al. 2010).
26 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen
3.2 Anthropologie im Sportspiel Handball
Urban et al. (2011) untersuchten positionsabhängige Unterschiede von männlichen
Handballern - hinsichtlich deren Anthropologie - zwischen den Jahren 1980 und
2010. Ziel der Studie war es, die Trendentwicklung ausgewählter
anthropometrischer Parameter unter Berücksichtigung der Änderung der Spielweise
(Regeländerungen) darzustellen. Die Autoren konnten aufzeigen, dass die
Veränderungen der Sportler zwischen 1980 und 2010 in Körpergröße, Arm-
Spannweite und biepicondylarem12 Abstand zwar minimal waren, Werte der
Umfangsmaße jedoch signifikant differierten. Dies zeigt laut Urban et al. (2011) die
Notwendigkeit einer guten Körperkonstitution13 bezüglich der Entwicklung von
Skelett und Muskulatur. Sie beschreiben das prozentuale Verhältnis von
Körpermasse zu subkutanem Fettgewebe bzw. Längs-, Quer- und
Umfangsmessungen der Körpersegmente als eng abhängig von der Körpergröße
des Spielers. Dieser und der damit verbundenen positiven Konstitution im Sinne
von Kraft sprechen die Autoren eine elementare Bedeutung in der Ausübung von
spielentscheidenden Situationen wie Steals, Sperren, Würfe, Blocken etc. zu.
Die deutlichsten Unterschiede fanden Urban et al. (2011) in beiden Gruppen
zwischen den Rückraumspielern und den Kreisläufern. Insgesamt waren die Spieler
von 2010 um 4,64 kg schwerer und um 1,7 cm größer als die Spieler von 1980. Die
positionsspezifischen Unterschiede waren in 1980 noch nicht so deutlich
darzustellen wie in 2010. Die Wandlung des Handballs zu einem körperbetonten
und kraftaufbringenden Sport macht sich besonders in der Betrachtung der
Unterschiede der Kreisläufer deutlich. So waren die Kreisläufer 2010 um 4,49 cm
größer und um 10,41 kg schwerer, hatten eine um 2,2 cm größere Armspanne und
um 3,68 cm größeren Bizepsumfang sowie um 2,22 cm größeren Wadenumfang als
die Spieler von 1980.
Ziv und Lidor (2009) sowie Moncef et al. (2012b) beschreiben die elementare
Notwendigkeit einer guten physischen und konstitutionellen Anlage für Handballer.
Ghobadi et al. (2013) ergänzt dies mit dem Kommentar, es sei „die entscheidende“
Größe im Kampf um den Ball. Auf Grund dessen fasste der Autor die
12 Abstand von Ellenbogen zu Ellenbogen (Epicondyle) 13 „Unter Konstitution werden die weitgehend dauerhaften, relativ konstanten Merkmale des Organismus verstanden, die vor allem auch in Bau und Funktion des Körpers in Erscheinung treten und somit wesentliche funktionelle und morphologische Eigenschaften des Organismus beeinflussen bzw. prägen. Die konstitutionellen Bedingungen des Körpers werden in erster Linie durch Erbanlagen bestimmt, sind jedoch in gewissem Grad durch Umwelteinflüsse veränderbar, in bestimmtem Maß auch durch sportliches Training (Fröhner/Wagner 2011)“.
27 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen
anthropologischen Merkmale der Spieler der WM 2013 (N=409) zusammen. Die
Finalteilnehmer aus Spanien und Dänemark sowie die deutsche Nationalmannschaft
sind in der unten stehenden Tabelle aufgezeigt. Zudem unterschied er die
Anthropologie der Spiele zwischen den Kontinenten und den Positionen. Ziel war es,
den Einfluss der Anthropologie auf das Abschneiden im Turnier darzustellen. Es
konnte gezeigt werden, dass es einen negativen Zusammenhang von Alter (r=-
,150; p=0,002), Körpergröße (r=-,398; p=0,0001) und Gewicht (r=-,253;
p=0,0001) bei den Mannschaften bezüglich des Abschneidens bei der WM-
Teilnahme gibt.
Tab. 5: Größe und Gewicht nach Platzierung bei der WM 2013 im Vergleich (modifiziert nach Ghobadi et al. 2013)
Nation Größe (cm) Gewicht (kg)
Spanien (WM) 193 ± 8 97 ± 11
Dänemark (2. Platz) 194 ± 7 95 ± 10
Deutschland (5. Platz) 193 ± 5 92 ± 6
Tab. 6: Größe und Gewicht im Vergleich der teilnehmenden Kontinente der WM 2013 (modifiziert Ghobadi et al. 2013)
Kontinent Größe (cm) Gewicht (cm)
Europa 192 ± 7 95 ± 10
Afrika 188 ± 5 90 ± 9
Asien 185 ± 6 88 ± 9
Amerika 188 ± 6 91 ± 8
Ozeanien 186 ± 7 85 ± 8
Tab. 7: Größe und Gewicht aller teilnehmenden Spieler der WM 2013 im Vergleich der Positionen (modifiziert Ghobadi et al. 2013)
Position Größe (cm) Gewicht (kg)
Torwart 192 ± 5 96 ± 10
Rückraum 193 ± 7 94 ± 8
Rückraummitte 188 ± 6 89 ± 8
Außen 185 ± 5 85 ± 6
Kreis 193 ± 6 100 ± 9
Die Ergebnisse von Ghobadi et al. (2013) decken sich mit denen anderer Autoren
und bestätigen, dass die körperlichen Voraussetzungen Einfluss auf die
spielspezifische Leistung haben können (Gorostiaga et al. 2005, Marques et al.
2007). Srhoj et al. (2002) fanden im leistungsorientiertem Handball vorrangig
großgewachsene mesomorphe, athletische Körperbautypen mit wenig
Unterhautfettgewebe.
28 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen
In der Literatur wird mittlerweile auch immer häufiger zwischen den Positionen
unterschieden. So zeigten Sporiš et al. (2010) z.B. folgende anthropologischen
Parameter der kroatischen Nationalmannschaft (n=92) von 2004 und 2008.
Tab. 8: Größe, Gewicht und Körperfett bei kroatischen Handballern (modifiziert Sporiš et al. 2010)
Den Ansatz, die unterschiedlichen körperlichen Merkmale hinsichtlich einer
Positionsunterscheidung aufzuweisen, verfolgten auch Krüger et al. (2013) in ihrer
Studie zur Unterscheidung und Trennung der Spielstärke (Spielklassen und
Spielpositionen) hinsichtlich der Leistungsfähigkeit und physischen
Voraussetzungen. Sie untersuchten Spieler der 1. und 2. Handball-Bundesliga und
fanden signifikante Unterschiede bezüglich der Positionen. So waren Außenspieler
die leichteren und kleineren Spieler, Kreisläufer die schwersten, wobei sich
bezüglich der Kreisläuferposition zwischen der 1. und 2. Liga ebenfalls signifikante
Unterschiede zeigten. Die Kreisläufer der 1. Liga waren größer und schwerer und
wiesen einen höheren BMI auf. Torhüter waren in diese Studie nicht mit einbezogen
wurden.
Die folgende Tabelle zeigt eine Zusammenfassung einiger Autoren und ihrer
ermittelten durchschnittlichen anthropometrischen Daten von leistungsorientierten
Jugend- und Profispielern.
Position Größe (cm) Gewicht (kg) Körperfett (%)
Torwart 195 ± 5 100 ± 9 13 ± 1
Rückraum 197 ± 5 97 ± 5 9 ± 2
Außen 184 ± 6 89 ± 6 13 ± 3
Kreis 196 ± 9 108 ± 8 13 ± 6
29 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen
Tab. 9 Zusammenfassung anthropologischer Merkmale von leistungsorientierten Jugendspielern und Leistungshandballern aus dem Seniorenbereich sortiert nach Lebensalter
(A=Außen; KM=Kreis;RR=Rückraum;TW=Tor)
Autor Probanden Alter (Jahre) Größe (cm) Gewicht (kg)
Körperfett (%)
Matthys (2012) Belgische U18 Elite- Spieler
Ø 16,8 Ø 180 ± 5,1
Ø 71,3 ± 8,7
Ø 11,4 ±2,7
Šibila et al. (2011)
Slovenische Jugendnationalspieler
Ø 17,4 ± 1,6
Ø 185 ± 6 Ø83 ± 10,7
Ingebrigsten et al. (2013)
Norwegische Jugendnationalspieler (n=15)
U18 Ø185 ± 4 Ø76,5 ± 11
Massuça (2011) Nationalspieler verschiedener Nationen (n=939)
U19 (n=256) U21 (n=289 Senioren (n=394)
U 19 Ø 186 U21 Ø 187 Senioren Ø 189
U 19 Ø 82,6 U21 Ø 85 Senioren Ø 90
Moncef et al. (2012b)
Tunesische Erstliga- Spieler (n=44)
Ø 22 Ø 182 ± 6 Ø 83 ± 13 Ø 11,2 ± 4,7
Póvoas et al. (2011a)
Portugiesische Erstliga- Spieler (n=30)
Ø 25 ± 3,5 Ø 186 ± 8
Ø 87,7 ± 9 Ø 9,7 ± 2,3
Michalsik et al. (2011a)
Dänische Erstliga- Spieler (n=191)
Ø 26 ± 4,4 Ø 190 ± 6 A: 184 ± 6 KM: 194 ± 4 RR: 191 ± 6 TW: 190 ± 4
Ø 92,6 ± 8,5 A: 84 ± 6 KM: 99 ± 6 RR: 95 ± 7 TW: 94 ± 8
Krüger et al. (2013)
Deutsche Bundesliga- Spieler (n=34)
Ø 26,8 Ø 191 A: 183 KM: 195 RR: 193 TW: 194
Ø ± A: 82,5 KM: 105,1 RR: 95,2 TW: 95,4
30 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen
3.3 Konditionelle Fähigkeiten im Sportspiel Handball
3.3.1 Kraft
Zur Sprungkraft
Im Handball spielen zwei wesentliche Absprünge/Absprungtechniken eine Rolle
(Pielbusch et al. 2011):
Sprünge aus vorhergegangen Dehnungsphasen mit einer anschließenden
explosiven Verkürzung der Muskulatur, z.B. beim Sprung zum Block oder
einem verzögertem Sprungwurf aus dem Rückraum
„schlagende, prellende“ Umkehrbewegungen der Muskulatur, die durch einen
sehr kurzen Dehnungsverkürzungszyklus von unter 200 ms durchgeführt
werden. Diese Technik wird als Reaktivsprungtechnik bezeichnet und ist im
Handball bei 1:1 Situationen14, schnellen Sprungwürfen mit z.B. nur einem
Schrittkontakt aus dem Rückraum oder den Außenpositionen vonnöten.
Die Sprunghöhe, z.B. des Sprungwurfes, ist unter anderem abhängig von der
Maximalkraft, aber auch von der Impulsübertragung von Schwungbein und
Armausholbewegung beim Absprung. Je mehr Masse der Sportler mitbringt, desto
mehr kann diese bei der Impulsübertragung eingesetzt werden (Ballreich/Kuhlow
1986). Die eigentliche maximal zu leistende Sprunghöhe zu berechnen ist eher
schwierig, da eine optimale Hocktiefe für jeden einzelnen Athleten individuell
ermittelt werden müsste. Dies ist z.B. über Sprungkraftmessungen wie den Jump
and Reach (JAR) und der mehrmaligen Wiederholung möglich. Zur Bestimmung der
reaktiven Schnellkraft bzw. Sprungkraft werden in der Regel Kontaktmatten
und/oder Kraftmessplatten zur Durchführung der standardisierten Sprünge Drop
Jump (DJ), Counter Movement Jump (CMJ) oder auch Squat Jump (SJ) verwendet.
Im Reaktivkraftbereich wird dem Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus (DVZ) oftmals eine
enorme Bedeutung zugesprochen. Vom DVZ spricht man bei einer Kombination von
Muskelaktionen der konzentrischen und exzentrischen Phase. Der konzentrischen
Phase geht unmittelbar eine exzentrische Phase voraus, die durch die Dehnung des
voraktivierten Muskels (exzentrische Phase) zu einer Leistungspotenzierung in der
konzentrischen Phase führt (Banzer et al. 2004). Dies findet man unter anderem in
der Abdruckphase des Laufens bzw. der Laufbewegung, bei Sprungübungen und der
bewussten Plantarextension/Dorsiflexion vor dem Bodenkontakt und der
Absprungphase.
14 Eins gegen Eins im Wettkampf mit dem Gegner bzw. direktem Gegenspieler.
31 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen
Schmidtbleicher (1994b) unterschied aus zeitlicher Sicht zwei Typen des DVZ, den
langsamen und den schnellen DVZ. Ein langsamer DVZ liegt bei großen
Gelenkwinkeländerung und einer Dauer von mehr als 250 ms vor. Ein geeignetes
Testverfahren hierfür ist z.B. der Counter Movement Jump (CMJ)15. Bei schnellen
DVZ wird eine Zeitdauer von unter 200 ms erwartet.
Ein geeignetes Testverfahren hierfür und zur Beurteilung der Sprungkraft ist z.B.
der Drop Jump (DJ), da er sowohl eine Aussage über die Bodenkontaktzeit16, als
auch über die Sprunghöhe machen kann. Die exzentrische Phase (Kniebeugung
beim Auftreffen auf den Boden) wie auch der Kniebeugewinkel beeinflussen die
Muskulatur und somit den reaktiven Anteil der Absprungkräfte. Kontaktzeiten unter
200 ms werden als gut entwickelt bezeichnet und lassen auf ein hohes reaktives
Kraftniveau mit guten „Zeitprogramm“ schließen. Die Qualität der intermuskulären
Koordination lässt sich über die Bodenkontaktzeit und die absolute Kraft im
Absprung darstellen. Beim DJ sollten beide Parameter (Bodenkontaktzeit und
Sprunghöhe) optimal ausgeprägt sein, da ein kurzer Bodenkontakt nur dann von
Vorteil ist, wenn genügend Kraft zum Erzielen einer großen Sprunghöhe entfaltet
werden kann (Frick et al. 1991).
Der Counter Movement Jump beurteilt die über exentrisch arbeitende
Beinstreckmuskulatur (Kniebeugung) konzentrisch entwickelte Schnellkraftfähigkeit
in der Vertikalen. Die durch die Ausholbewegung nach unten gespeicherte
kinetische Energie wirkt nach dem biomechanischen Prinzip der Anfangskraft und
zeichnet sich durch eine gute Sprunghöhe aus.
Oxyzoglou et al. (2011) vergleichen die Explosivkraft von serbischen und
griechischen Spielern und zeigen im Bereich der horizontalen Sprungkraft
(Standweitsprung) Distanzen von 210 cm bei den Serben und 196 cm bei den
Griechen. Im vertikalen Sprung erreichen die Serben eine Höhe von 59 cm und die
Griechen eine Höhe von 54 cm. Ebenso kamen die Serben im 10-m-Sprint auf die
schnellere Endzeit (1,75 zu 1,96 s).
Pielbusch et al. (2011) untersuchten den Einfluss der verschiedenen
Sprungvarianten auf die Sprunghöhe17. Hierzu absolvierten 63 Versuchspersonen18
einen Sprungwurf über das „richtige“ Bein mit 2 Auftaktschritten, einbeinige
Sprungwürfe über das „falsche“ Bein mit zwei Auftaktschritten, beidbeinige
15 Beim CMJ geht der Aufwärtsbewegung (Abdruck zum Sprung) eine einleitende Gegenbewegung voraus. Je höher die erzielte Sprunghöhe, desto besser die Ausprägung des DVZ. 16 Wichtiges Kriterium für Sprint und Sprungleistungen, da ein reaktives Bewegungsverhalten an einen schnellen Bewegungsablauf (kurzer Bodenkontakt) gebunden ist. 17 Die Messung erfolgte mittels Videoaufzeichnung. 18 46 männliche und 17 weibliche Handballer im Alter von 17 bis 49 Jahren, unterteilt in drei unterschiedliche Leistungsklassen.
32 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen
Sprungwürfe nach einem Einhüpfer und Sprungwürfe über das „richtige“ Bein nach
einer Täuschbewegung. Die Ergebnisse zeigen deutliche Unterschiede in der
Sprunghöhe der Wurfvarianten. Der beidbeinige Absprung erzielte die größten
Sprunghöhen (41 cm) und der Absprung über das „falsche“ Bein die niedrigsten
(31 cm). Dazwischen lagen die beiden anderen Varianten, mit nahezu identischen
Sprunghöhen (33 und 33 cm). Im Vergleich hierzu erreichen die Sprunghöhen des
JAR Testes deutlich höhere Werte. Dazu sind diese, durch die Hinzunahme der
Arme, mit der tatsächlichen Abwurfhöhe des Sprungwurfes zu vergleichen. Auch
Hübner et al. (2005) befassten sich mit einer sportspezifischen Sprungdiagnostik.
Sie untersuchten hierzu die Sprunghöhe von 29 schweizerischen U21-
Nationalspielern mittels CMJ und einbeinigen Absprüngen auf der Kraftmessplatte
und verglichen die Ergebnisse mit der Sprunghöhe beim Sprungwurf (über
Videoanalyse). Die zentrale Fragestellung der Autoren war, ob sich die Sprunghöhe
des Sprungwurfes durch unspezifische Sprungtests (CMJ) voraussagen lässt, und ob
diese eine sinnvolle Ergänzung zur Ermittlung der Explosivkraftfähigkeit der unteren
Extremitäten sind. Die Ergebnisse des CMJ korrelierten nicht mit denen des
Sprungwurfes (r= max. bis zu 0,40). Die Autoren nennen unter anderem eine
„positionsbedingte Anpassung“ der Technik des Sprungwurfes als Ursache für
unterschiedliche Sprunghöhen. So springen Kreisläufer und Außenspieler oft eher
flach und weit, Rückraumspieler dagegen eher vertikal hoch. Anders als bei
Pielbusch et al. (2011) war in dieser Studie auch kein „methodischer Zwang“ wie
eine „Mauer“ gefordert. Der Sprungwurf wurde zudem aus zwei Schritten Anlauf
ausgeführt und entspricht somit nur einer möglichen Spielsituation. Zur
Explosivkraft stellten die Autoren fest, dass sie als isolierter konditioneller Faktor
neben der Absprungtechnik und der Koordination der Abwurfbewegung zwar
vorhanden ist, sie determiniert aber nicht dominant die Höhe. Aufbauend auf den
Versuchen von Pielbusch et al. (2011) veröffentlichte Gail (2014) einen Sprungtest
zur Ermittlung der Abwurfhöhe beim Sprungwurf; danach ist die Sprunghöhe nur
dann „von besonderer Bedeutung (…), wenn sie gleichzeitig auch zu einer möglichst
großen Abwurfhöhe beiträgt“. Die Sprunghöhe ist durch die Sprungkraft und die
Sprungtechnik determiniert, die Abwurfhöhe umfasst zudem noch die individuelle
Konstitution (Körper- und Armlänge) und die Wurftechnik. Der Autor gibt für seine
Studie eine im Mittel gemessene Abwurfhöhe von 269 ± 16 cm (nach Retest) und
erwähnt Referenzwerte aus der 2. Bundesliga von 286 ± 16 cm.
Buchheit et al. (2010) zeigte bei französischen Nationalspielern eine Sprunghöhe
von 46,9 cm im CMJ. Krüger et al. (2013) untersuchten in ihrer Studie
positionsspezifische Unterschiede verschiedener konditioneller Parameter zwischen
der 1. und 2. Bundesliga, und konnten im Bereich der Sprungdiagnostik (CMJ und
33 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen
DJ aus 40 cm Höhe) signifikante Unterschiede feststellen. Insgesamt zeigten sich
dabei die Außenspieler im Bereich des CMJ und des DJ signifikant stärker als die
Spieler anderer Positionen, wobei die Kreisläufer insgesamt am schlechtesten
abschlossen. Auch die Unterschiede der Leistungen im Vergleich der 1. und 2. Liga
waren hoch signifikant. Die Kreisläufer der 1. Liga erzielten im DJ eine höhere
Sprungleistung, und auch die Effizienz (Bodenkontaktzeit und Sprunghöhe) dieser
war besser. Im CMJ konnte ein signifikanter Unterschied in der Sprunghöhe
zwischen den Positionen und der Spielklasse festgestellt werden, wobei die
Außenspieler die besten Werte erzielten (Tab. 10).
Zapartidis et al. (2011) begründete die schlechteren Sprungleistungen der
Kreisläufer damit, dass diese sich eher unter Einsatz ihrer Masse dicht am
Gegenspieler drehen und keine vertikalen Sprungleistungen beim Torabschluss
abrufen müssen.
Tab. 10: Sprungergebnisse im positionsspezifischen Unterschied von Krüger et al. (2013)
CMJ (cm) DJ (cm)
Außenspieler 50,5 ± 3,7 40,4 ± 4,3
Rückraumspieler 47,2 ± 5,3 36,9 ± 5,4
Kreisläufer 43,3 ± 4,8 34,3 ± 2,5
Torhüter 47,3 ± 6,6 37,0 ± 5,5
Auch Michalsik et al. (2011a) zeigten, dass die Außenspieler im DJ (40cm) mit
46,4 ± 3,5 cm und die Torhüter mit 47,5 ± 3,4 cm zu den Besten gehören.
Rückraumspieler (42,1 ± 4,3 cm) und Kreisläufer (41,0 ± 3,2 cm) zeigen
schlechtere Werte.
Wurfkraft und Wurfgeschwindigkeit
Gorostiaga et al. (2005) und Wagner und Müller (2008b) konnten in ihren Studien
zeigen, dass die Ballabfluggeschwindigkeit beim Torwurf ein leistungsbestimmender
Faktor ist. Spieler von höheren Spielklassen zeigten eine signifikant höhere
Ballabfluggeschwindigkeit als die der niedrigeren Spielklasse. Diese resultiert
hauptsächlich aus einer optimalen Bewegungskoordination und optimalen
Bewegungsübertragung von Teilimpulsen aus einer dynamischen Schulterrotation,
Ellenbogenflexion und ulnarer Handgelenksflexion, sowie Oberkörperrotation
(Wagner et al. 2012). Eine optimale Kraft- bzw. Impulsübertragung in der
Bewegungskette gilt als leistungsbestimmender Faktor bei der Wurfstärke.
34 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen
Wagner et al. (2008a) erklärten, dass die verschiedenen Wurfvarianten19 ebenso
Einfluss auf die Wurfgeschwindigkeit haben. Kurze, schnelle Wurfbewegungen
werden über eine frontalere, weniger rotierte Rumpfposition, sondern durch die
Beschleunigung in der Schulterrotation wie auch der Ellenbogenflexion
durchgeführt. Durch den kurzen Bewegungsweg (Hebel) ist die
Gesamtbewegungszeit deutlich kürzer. Im Gegensatz dazu stehen die Würfe aus
den Rückraum- oder von den Außenpositionen, wo oftmals verzögerte Sprungwürfe
zu sehen sind, welche durch eine Rotation des Oberkörpers sowie eine weite und
hohe Ausholbewegung des Wurfarmes den Beschleunigungsweg (Hebel) verlängern
und damit möglicherwiese auch die Ballabfluggeschwindigkeit erhöhen können (van
den Tillaar/Ettema 2006). Wagner et al. (2010a) fand heraus, dass höher-klassige
Spieler im gesamten Bewegungsablauf (Rotation, Extension und Flexion des
Oberkörpers sowie Schulterrotation) besser waren und dadurch auch höhere
Ballfluggeschwindigkeiten im Sprungwurf erzielen, als niedrigklassig spielende.
Positiv hierauf wirken sich auch die Größe und das Gewicht des Spielers aus. Burton
et al. (1992) und Galal El-Din et al. (2011) zeigten signifikante Ergebnisse
bezüglich der Korrelationen von Handbreite und Wurfgeschwindigkeit (Wurfkraft)
und schenken der Handbreite zur Beurteilung der Wurfkraft mehr Aufmerksamkeit
als den anderen Körpermaßen (Arm-Spannweite und Körpergröße). Sie begründen
dies mit der Annahme, dass die Größe der Hand und die Flexibilität der Finger zu
einer besseren Möglichkeit der Ballhaltung und somit auch zu einem stärkeren Wurf
beitragen.
Die Durchsicht der Literatur macht deutlich, dass es einen Unterschied in der
Wurfgeschwindigkeit von höher- bzw. niedrig-klassigeren Spielern gibt, wobei die
Definition von höher-klassig hier im Sinne von Profisport bis Leistungssport gemeint
ist. Wagner et al. (2010b) ermittelte eine Wurfgeschwindigkeit von 22,3 ± 1,5 m/s
(80,28 km/h) bei den Profispielern. Diese sind mit anderen Studien wie den von
Pori et al. (2011) und Šibilla et al. (2003) zu vergleichen (siehe unten Tab.5).
Tab. 11: Zusammenfassung von Wurfgeschwindigkeiten beim Sprungwurf aus verschiedenen Studien
Autor Probanden Ø km/h
Wagner et al. (2010b) Nat. Team Österreich 80,3
Pori et al. (2011) Nat. Team Slowenien 86,4
Šibilla et al. (2009) Nat. Team Slowenien 86,7
Gorostiaga et al. (2005) Spanische Profispieler 85,7
Michalsik et al. (2011a) Dänische 1. Liga 84,2
19 Werfen am Gegner mittels Hüft-, Knick- oder Schlagwürfen. Kurzer Sprungwurf und verzögerter Sprungwurf sowie Würfe von den Außenpositionen oder Würfe aus der Drehung heraus, wie am Kreis.
35 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen
Bezüglich erzielter Geschwindigkeiten beim Wurf zeigten Krüger et al. (2013) in
einer deskriptiven Studie zum positionsspezifischen Unterschied konditioneller
Fähigkeiten im Vergleich von 1. und 2. Bundesliga, dass die Außenspieler mit 21,9
± 0,8 m/s im Schlagwurf (ohne Anlauf) und 24,7 ± 1,4 m/s im Schlagwurf mit drei
Schritten Anlauf sowie 22,4 ± 0,7 m/s im Sprungwurf und die Rückraumspieler mit
23,7 ± 1,3 m/s, 25,2 ±1,6 m/s und 23,8 ± 1,3 m/s die wurfstärkeren Positionen
besetzen. Bezüglich des Klassenunterschiedes konnten in keiner Position
signifikante Unterschiede festgestellt werden. Die untenstehende Tabelle zeigt die
Umrechnung20 der von Krüger et al. (2013) gewonnen Daten in km/h.
Tab. 12: Wurfgeschwindigkeit aus Krüger et al. 2013 umgerechnet in km/h.
Position Schlagwurf ohne
Anlauf
Schlagwurf drei
Schritte Anlauf
Sprungwurf
Außenspieler 79 km/h 89 km/h 81 km/h
Rückraumspieler 85 km/h 90 km/h 86 km/h
Kreisläufer * 73 km/h *
Torwart * 73 km/h *
* Hierzu wurden in der Veröffentlichung keine Angaben gemacht.
Hollmann und Hettinger (2000) definierten die Wurfleistung als Schnellkraftleistung
und schreiben ihrer Leistungsstärke eine hohe Abhängigkeit von den unteren
Extremitäten zu. So bilden Sprung- und Sprintfähigkeiten eine wichtige Grundlage
für Wurfdisziplinen, deren Spitzenathleten ein hohes Maß an Schnellkraft und
Explosivkraft im finalen Krafteinsatz der an der Bewegung beteiligten Teilsegmente
haben. Dott (2002) berichtet, dass die Rückraumspieler im Spiel 8 ± 4 Würfe
verrichten und 94 ± 46,8 Pässen spielen. Die Außenspieler kommen auf 6 ± 1,9
Würfe und 43 ± 10,1 Pässe. Bei den Kreisläufern konnten 3 ± 1,9 Würfe und 18 ±
14,1 Pässe beobachtet werden. Gerade die hohe Anzahl der Pässe in Spiel und
Training macht ein spezifisches Training der Rotatorenmanschette unabdingbar
(Borsa et al. 2008).
20 Die Umrechnung erfolgt über den Faktor 3,6 km/h 1 m/s.
36 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen
3.3.2 Schnelligkeit
Zum linearen Sprint
Krüger et al. (2013) zeigten in ihrer Studie, dass die Außen- und Rückraumspieler
zu den schnellsten Spielern (30-m-Sprinttest) in ihrer Studie gehörten, wobei sich
dieser Unterschied auf den ersten 0 bis 5 m als (noch) nicht signifikant
herausstellte. Erst auf den Metern 10 bis 30 wird ein Unterschied ersichtlich. Die
Autoren stellten in der genannten Studie einen Unterschied der Sprintleistung von
Spielern der 1. und 2. Liga bei 10 bis 30 m und bei 0 bis 30 m zu Gunsten der
Erstligaspieler fest. Ein Unterschied auf den ersten 0 bis 5 m bzw. 0 bis 10 m
konnte auch hier nicht festgestellt werden.
Tab. 13: Sprintzeit 30 m im Unterschied der Positionen (Krüger et al. 2013).
Position Sprintzeit 0 bis 30 m
Außenspieler 4,11 s ± 0,11 s
Rückraumspieler 4,11 s ± 0,04 s
Kreisläufer 4,38 s ± 0,03 s
Torhüter 4,28 s ± 0,29 s
Bezüglich der Sprintzeiten auf die gesamte Strecke (30 m) können in verschiedenen
Studien annähernd identische Zeiten aufgezeigt werden, wobei auch in diesen
Studien keine positionsspezifischen Unterschiede auf den Teilstrecken
0 bis 5 m sowie 0 bis 10 m festgestellt wurden. Somit ist von einer grundsätzlichen
Notwendigkeit einer guten Beschleunigungsfähigkeit auszugehen (Krüger et al.
2013, Gorostiaga et al. 2005 und Zapartidis et al. 2009). Ebenfalls konnte bezüglich
der Schnelligkeit keine der Studien einen signifikanten Unterschied zwischen den
Spielklassen benennen. Lediglich die positionsspezifischen Unterschiede bei
zunehmender Distanz zwischen Außen- und Rückraumspielern im Vergleich zu den
Kreisläufern und Torhütern (Gorostiaga et al. 2005 und 2004, Sporiš et al. 2010).
Der DHB (Papst et al. 2010) testet die zyklische Schnelligkeit über einen 30-m-
Sprinttest. Baum (2009) hingegen nutzt einen 15-m-Sprint zur Feststellung der
linearen Schnelligkeit. Eine Bewegungsanalyse aus Spielen der Weltmeisterschaft
2007 zeigt, dass Spieler im Mittel einen Sprint von 7 bis 19 Metern absolvierten,
wobei die Kreisläufer 5 bis 7 m, die Rückraumspieler 8 m und die Außenspieler über
15-18 m zurück legten. Diese Ergebnisse zeigen, dass positionsspezifische
Sprintanforderungen gegeben sind (Karcher/Buchheit 2014). Kubo et al. (2011)
37 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen
zeigte auf, dass sich ein hoher prozentualer Anteil der Fettmasse eines Sportlers
negativ auf die Sprintfähigkeit auswirkt. Ebenso scheint die Rumpfmuskulatur einen
Einfluss, explizit auf die Antrittsschnelligkeit, zu haben, da Aufnahmen aus der
Kernspintomographie eine Korrelation von Muskelquerschnittsflächen des M. erector
spinae, des M. quadratus lumborum und der Sprintleistung (10-20 m) ergaben.
Gute Rumpfstabilität sowie eine gut ausgeprägte Arm- und Rumpfmuskulatur
sorgen für eine effektivere Kraftimpulsübertragung auf die Beinmuskulatur.
Lüthy et al. (2009) beschreiben diesen Zusammenhang zwischen der Sprunghöhe
(als Ausdruck der Sprungleistung) und dem Sprint, sowohl beim CMJ als auch beim
DJ. Die Autoren zeigten einen ebenso großen Zusammenhang beim Antritt des 30-
m-Sprints mit der Reaktiv- bzw. Explosivkraft und der erzielten
Laufgeschwindigkeit.
38 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen
Zur handballspezifischen Schnelligkeit
Späte (2002) konnte anhand einer Detailanalyse aus der deutschen Bundesliga
(Saison 2001/2002) aufzeigen, dass 30 % aller Tore aus dem Tempospiel heraus
erzielt wurden. Die Laufbelastung und Spielschnelligkeit wird deutlich ersichtlich, da
eine hohe Angriffs- aber auch Abwehrschnelligkeitsleistung Voraussetzung hierfür
ist.
„Schließlich müssen wir auch den gewachsenen Anforderungen an die
athletischen Voraussetzungen Rechnung tragen, sind doch im modernen
Tempospiel vor allem Spieler gefragt, die auf der Basis optimal entwickelter
Athletik über eine sehr gut ausgeprägte Handlungsschnelligkeit verfügen.“
(Heiner Brand in DHB 2009, S. 7)
Im Handball verlaufen verhältnismäßig wenige Aktionen zyklisch, der Großteil der
geforderten schnellen Bewegungen wie Drehungen, Lauftäuschungen,
Richtungswechsel (mit und ohne Ball) etc. verlaufen azyklisch. Aus diesem Grunde
finden sich bereits einige Überlegungen von Autoren, wie diese Bewegungen in
Tests mit Schnelligkeitsaspekten widergespiegelt werden können. Baum (2009)
zeigte mit dem Test des „Neuner-Eckenlauf“ (Abb. 2), dass die Ergebnisse aus dem
linearen 15-m-Sprint mit den Ergebnissen des Eckenlaufes in enger Korrelation
stehen. Beide Tests kombiniert, lässt sich für den einzelnen Spieler ableiten, ob im
Training primär die Grundschnelligkeit oder die azyklische Schnelligkeit trainiert
werden sollte.
Abb. 1: 9-Eckenlauf aus der DHB-Leistungssichtung (Handballtraining, DHB 2007)
39 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen
Tapping
Zum Tapping-Test gibt es in der aktuellen Literatur relativ wenige Untersuchungen.
Gibt man den Begriff in einer Suchmaschine ein, gelangt man häufig zu diversen
Software-Firmen, die diesen Test mit der Eigenschaft anbieten, den Grad der
Übermüdung und/oder des Überarbeitungszustandes zu bewerten. Wissenschaftlich
fundierte Arbeiten stehen jedoch gegenwärtig noch aus. Einen Anfang machte
Krauss (2010) mit einem Dissertationsthema zum Fußtapping-Test. Seine Arbeit
wird auch primär als eine der Grundlagen für die vorliegende Untersuchung
genommen. Man unterscheidet im Bereich des Fußtappings zwei Testvarianten, die
stehende und die sitzende. Bei der sitzenden ist durch die Entlastung der Beine der
Fokus primär auf die neuromuskulären koordinativen Fähigkeiten gelegt. Bei der
stehend durchgeführten Testvariante wird durch das Tragen des Eigengewichtes
auch der energetische Einfluss berücksichtigt (Krauss 2010). Da dies für die
vorliegende Arbeit von Bedeutung ist, wurde sich für die stehende Variante
entschieden, um die zyklische Frequenzschnelligkeit der unteren Extremitäten zu
testen. Der Tapping-Test stellt primär zwar einen Test der Schnelligkeitsfähigkeit
dar, fließt aber auch in den Bereich der anaeroben21 und koordinativen
Grundeigenschaft mit hinein. Lehmann (1992) gibt an, dass man die zyklische
Schnelligkeit auch mit dem Fußtappingtest erfassen kann. Hierzu saßen die
Probanden seiner Studie auf einem Stuhl und mussten in maximaler Frequenz die
Füße im Wechsel auf eine Unterlage tippen. Als entscheidende Größe zur
Beurteilung einer gut ausgebildeten Tappingfähigkeit nennt er eine Frequenz von
über 12 Hz (Kontakte pro Sekunde). Ähnlich wie Lehmann (1992) evaluierten
Braumann und Patra (2007) den Tapping-Test als Marker von elementaren
Schnelligkeitsleistungen, da diese stark neuromuskulär determiniert sind.
Weineck (2007)22 gibt für Handballer einen Mittelwert von 10,6 ± 1,09 Hz im
Fußtapping stehend an (Min. = 7,8; Max. = 11,6) und schreibt, dass im Stehen,
durch das Tragen des eigenen Körpergewichtes, zu der koordinativen
Leistungskomponente noch das individuelle Kraftniveau zum Tragen kommt.
Zallinger und Müller (1999) untersuchten die Charakteristik des Beintappings
mittels EMG Messungen und erwähnen, dass die an dieser Bewegung maßgeblich
beteiligten Muskeln der M. gastrocnemius, der M. rectus femoris, der M. adductor
longus, der M. tibilais anterior, der M. biceps femoris und der M. gluteus maximus
sind. Es wird deutlich, dass dies auch die in der Regel am Sprint beteiligten Muskeln
sind.
21 Testdauer der vorliegenden Studie waren 20 Sekunden. 22 Der Autor untersuchte hierzu männliche Handballer (n=12) aus der 2. Bundesliga.
40 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen
3.3.3 Ausdauer
Nach Durchsicht des aktuellen Literaturstandes lässt sich feststellen, dass beim
Handball im Mittel der aerobe Anteil der Energiebereitstellung überwiegt (Chaoachi
et al. 2009). Allerdings liegt dies häufig daran, dass die Studien Mittelwertangaben
- z.B. der Herzfrequenz - aller Spieler zeigen. Dadurch entsteht der Eindruck, dass
sich diese im aeroben Energiestoffwechsel befinden.
Krüger et al. (2013) untersuchten in ihrer Studie den Leistungsunterschied von
Spielern der 1. und 2. Liga sowie der Spielposition. Im Bereich der Herzfrequenz
(HR) zeigten Rückraum- und Außenspieler (162 ± 6,9 min-1 und 165 ± 4,9 min-1)
die im Mittel höheren Herzfrequenzen im Spiel als die Kreisläufer (155 ±3,5 min-1)
und Torhüter (139 ± 2,5 min-1). Das gleiche Bild wurde auch bei der Beobachtung
der prozentualen HRmax festgestellt (Außenspieler: 85,2 ± 5,8 %; Kreisläufer: 83,4
±1,0 %; Torwart: 75,0 ± 1,0 % und Rückraumspieler: 86,4 ±
1,8 %). Karcher und Buchheit (2014) kamen zu ähnlichen Ergebnissen und
schreiben, dass sich die Torhüter etwa 60 % der Spielzeit unter einer Herzfrequenz
von 70 % HRmax befinden und damit so gut wie nie über 90 % HRmax kommen.
Außenspieler hingegen verbringen 30 % der Spielzeit bei 80-90 % HRmax, während
Rückraum- und Kreisspieler überwiegend bei 80-90 % ihrer HRmax liegen.
Aufgrund der durch die Regeländerungen gesteigerte Athletik und modernen
Spielweise ist davon auszugehen, dass - anders als von Chaoachi (2012)
angenommen - vermehrt Phasen der anaerob-laktaziden Energiebereitstellung eine
größere Rolle spielen. Hierbei bietet die Herzfrequenzmessung auf Grund ihrer
Interpretationsmöglichkeit und nicht zuletzt auch durch die möglichen
Messtechniken wenig Aussagefähigkeit. Die Ausdauerleistungsfähigkeit wird meist
über eine Laktatdiagnostik interpretiert. Durch Studien mittels Laktatmessungen
während des Spiels wird die Annahme einer anaeroben laktaziden Belastung im
Handball bestätigt (Sporiš et al. 2010).
In der portugiesischen Liga wurden Werte von 8,6 mmol·l-1gemessen (Póvoas et al.
2011b). Chelly et al. (2011) konnte bei tunesischen Jugendspielern Werte von bis
zu 9,7 ± 1,1 mmol·l-1 messen. Sporiš et al. (2010) konnten bezüglich der Position
folgende maximale Laktatwerte feststellen: Torhüter = 10,9 ± 2,4 mmol·l-1, Außen-
spieler = 11,9 ± 5,1 mmol·l-1, Rückraumspieler = 10,7 ± 2,7 mmol·l-1 und
Kreisläufer = 11,0 ± 0,7 mmol·l-1. Letztlich ist das Belastungs-Pausen-Verhältnis
sowie die Intensität des Spiels ausschlaggebend für die „Wahl“ des Energie
liefernden Systems. Die Autoren um Krüger et al. (2013) untersuchten mehrere
Parameter unter positionsspezifischen Gesichtspunkten und stellten fest, dass es
41 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen
überraschenderweise keine signifikanten Unterschiede im Bereich der
Ausdauerleistungsfähigkeit gibt. Hierzu wurde ein Laktatstufentest durchgeführt,
wobei es im Laktatbereich und in Bereichen der individuellen anaeroben Schwelle
keine Unterschiede gab. Es zeigten sich jedoch in der maximalen
Laufgeschwindigkeit zwischen der 1. und 2. Bundesliga bei den Positionen Torhüter
und Rückraumspieler signifikante Unterschiede (p < 0,05). Chittibabu (2014a)
untersuchte die Sprintfähigkeit und den Ermüdungsindex bei indischen
Handballspielern. Nach 7 x 30-m Sprints mit 25 s Pause zeigten die Außenspieler
die signifikant besten Ergebnisse, die Torhüter die schlechtesten. Keinen
signifikanten Unterschied konnte der Autor zwischen dem Ermüdungsindex der
Außenspieler und der Rückraumspieler feststellen. Dennoch schnitten die
Rückraumspieler im Mittel etwas schlechter ab, was die Bedeutung einer gut
ausgeprägten Schnelligkeitsausdauer (geringerer Ermüdungsindex) bei
Außenspielern deutlich macht. Eine schnelle Erholungsfähigkeit nach hoch
intensiven Sprints ist für Außenspieler wichtig, da diese die längsten
Sprintdistanzen zurücklegen müssen, aber auch bei allen anderen Positionen ist die
aerobe Erholungsfähigkeit im Handball eine elementare Fähigkeit
(Chittibabu 2014a).
Daten im Bereich der Ausdauerleistungsfähigkeit, welche die VO2-max
berücksichtigen, liegen im Handball kaum vor. Mellwig et al. (2009) bestätigen die
gestiegenen physischen Anforderungen durch die auch hier schon erwähnten
Regeländerungen. Sie untersuchten zwischen 2003 und 2006 die maximale
Sauerstoffaufnahme (VO2-max) von 41 Spielern der deutschen Nationalmannschaft.
Sie ermittelten Werte zwischen 53,2 ± 5,77 und 64,9 ± 5,75 ml/kg-1·min-1. Damit
können die Werte der Männer-Nationalmannschaft mit denen von internationalen
professionellen Fußballspielern (55 – 68 ml/kg-1·min-1), aber nicht mit
Leistungssportlern aus dem Ausdauerbereich (bis zu 90 ml/kg-1·min-1) verglichen
werden. Eine gute Ausdauerleistungsfähigkeit trägt zu einer schnelleren
Erholungsfähigkeit bei, was den Spielern durch die Spieldichte im modernen
Leistungshandball zugute kommen würde (Rannou et al. 2001, Mellwig et al. 2009).
Außerdem ist durch eine gesteigerte VO2-max bei gleicher Intensität der Anteil des
Fettstoffwechsels erhöht, was die Glykogenreserven in submaximalen
Belastungsbereichen schont, damit diese bei intensiven und intermettierenden
Belastungen genutzt werden können. Da die kurzen Pausen im Handball nicht
immer ausreichend Erholungszeit bieten, um die „Speicher“ wieder zu füllen, ist die
grundlegende Ausdauerleistungsfähigkeit ein ganz wichtiges Leistungsmerkmal.
Chaouachi et al. (2009) zeigten in ihrer Studie mit 21 tunesischen Nationalspielern
- mittels des Shuttle Runs nach Léger und Gadoury (1989) - die
42 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen
Ausdauerleistungsfähigkeit auf. Im Mittel konnte eine VO2-max von 52,83 ± 5,48
ml/kg-1·min-1 gemessen werden. In der Unterscheidung der Positionen wurden für
die Torhüter mit 53,23 ± 5,39 ml/kg-1·min-1, die Rückraumspieler mit 53,43 ± 3,22
ml/kg-1·min-1, die Kreisläufer mit 51,60 ± 8,26 ml/kg-1·min-1 und die Außenspieler
mit 52,40 ± 5,55 ml/kg-1·min-1 vergleichbare Werte wie die von Mellwig et al.
(2009) angegeben.
43 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen
3.4 Zusammenfassung und Evaluierung des aktuellen Forschungs-
gegenstandes
Das konditionelle23 Anforderungsprofil eines Handballers sieht nach der hier
vorliegenden Literaturrecherche wie folgt aus: Die kurzen, schnellkräftigen und
bewegungsintensiven Belastungen stellen eine Herausforderung an den anaeroben-
laktaziden Stoffwechsel dar. Diesem gehen grundlegende, zunächst niedrigere
Belastungsformen des aeroben Stoffwechsels voraus.
Die Anforderung bezüglich der unterschiedlichen Positionen gestaltet sich so, dass
die Torhüter groß gewachsene, bewegliche Spieler sein sollen, die kleine
Bewegungsräume in niedrigen Intensitäten abdecken. Die Außenspieler hingegen
sind linear schnell, sprunggewaltig und gehören zu den kleinsten und leichtesten
Spielern. Im Rückraum stehen großgewachsene und kräftige Spieler, die über eine
große Sprung- und Wurfkraft verfügen; sie legen auch die weitesten Strecken im
Spiel zurück. Am Kreis sind ebenfalls große und kräftige Spieler zu finden. Sie sind
schwerer als die Rückraumspieler und verfügen über eine höhere prozentuale
Körperfettmasse.
Ein allgemein gültiges Belastungs- bzw. Anforderungsprofil im Handball darzustellen
gestaltet sich schwierig, da sich dieses allein über erfasste Mittelwerte schwer
darstellen lassen. Die Komplexität des Spiels, mit möglichen permanenten
taktischen Wechseln von Angriff- und Abwehrformation, mögliche
Spezialistenwechsel24 sowie die verschiedensten verwendeten Messverfahren hierzu
lassen derzeitig noch keine Aussage über ein Anforderungsprofil zu.
Einige Autoren erwähnen eine Notwendigkeit positionsspezifischer Diagnostik und
die Ausarbeitung eines positionsspezifischen Anforderungsprofils. Zeitgleich fordern
sie ein positionsspezifisches Training (Lidor et al 2005, Chelly et al. 2011, Schwesig
et al. 2012, Povóas 2011). Allgemein wird gefordert, dass die Diagnostik im
Handball effizienter gestaltet werden muss.
Die Durchsicht der Literatur macht aber vor allem deutlich, dass es noch keine
Evaluierungen bezüglich des Leistungsstandes der Jugendspieler gibt. Das IAT
Leipzig agiert in enger Zusammenarbeit mit dem DHB, veröffentlicht jedoch kaum
etwas seiner erhobenen Daten.
23 Unter Vorbehalt der Beweglichkeit. 24 Wechsel von Angriff- und Abwehrspielern, die vorwiegend nur in Abwehr oder im Angriff eingesetzt werden.
44 Fragestellung
Wie eingangs erwähnt soll Kern dieser Arbeit die Darstellung des Leistungsstandes
der Jugendspieler gegenüber dem der Bundesligaspieler sein. Hierzu wurde die im
folgenden Kapitel dargestellte Fragestellung erarbeitet.
4. Fragestellung
Bisher wurde eine fundierte Darstellung des Leistungsunterschiedes zwischen dem
nationalen Nachwuchs und der nationalen Spitze – der Bundesliga – noch nicht
publiziert.
Aktuell steht der deutsche Handball vor der problematischen Situation, dass es
trotz jahrelanger erfolgreicher Arbeit in den Jugend- und Junioren-
Nationalmannschaft keine konstanten Leistungen der Senioren-Nationalmannschaft
gibt. Die Bundesligavereine25 greifen augenblicklich primär auf ausländische Spieler
zurück. Diese sind meist ebenso alt wie der eigene Nachwuchs, passen scheinbar
aber besser in das Konzept der Vereine. Obwohl es im eigenen Land talentierte
Spieler gibt, stellt sich zu Recht die Frage, warum diese nicht in der Bundesliga
bzw. auf internationalem Niveau zu finden sind (Borggrefe/Cachay 2012). Hieraus
ergibt sich die primäre Fragestellung der Arbeit:
Ist der deutsche Nachwuchs, hier durch Spieler der A-Jugend-Bundesliga
repräsentiert, im Bereich der konditionellen und konstitutionellen
Anforderungen zu weit weg vom Niveau der Profis, um den Anschluss zur
Bundesliga schaffen zu können?26
In der vorliegenden Arbeit wird das konditionelle Leistungsvermögen von
Handballbundesligaspielern mit A-Jugend-Bundesligaspielern der Saison 2013/2014
verglichen und der Frage nachgegangen, ob und wenn ja warum es potentielle
Leistungsunterschiede gibt. Zusätzlich sollen diese in Abhängigkeit der Spielposition
dargestellt werden.
25 Besonders die oben mitspielenden Vereine. 26 Die Fragestellung unterstellt nicht, dass ausschließlich das konditionelle Leistungsvermögen darüber entscheidet, ob ein Nachwuchsspieler den Sprung in eine Bundesligamannschaft schafft oder nicht. Es wird aber als (ein) wichtiges Merkmal gesehen und deswegen hier auch isoliert behandelt.
45 Material und Methoden
5. Material und Methoden
5.1 Stichprobe
In der vorliegenden Stichproben-Gruppe handelt es sich um zufällige unabhängige
Stichproben. Mittels statistischer Auswertung wird geprüft, ob eine
Normalverteilung vorliegt oder von einer parameterfreien Verteilung auszugehen
ist. Im Weiteren wird geprüft, ob die Varianzen in der zu den Stichproben
gehörenden Grundgesamtheit als homogen anzusehen sind. Die Merkmale weisen
ein intervallskaliertes Skalenniveau auf und sind auf Normalverteilung getestet
worden. Bei der vorliegenden Testreihe handelt es sich um eine deskriptive
explorative Studie, die eine einmalige Stichprobe einschließt. Die Stichprobe ist zur
statistischen Auswertung in Gruppen (Jugend = J und Profis = P) sowie ihrer
Spielpositionen27 unterteilt worden. Innerhalb der Gruppe der Profis wurde ein
weiterer Cluster, nationale oder internationale28 Spieler, eingefügt. Somit kann
zwischen Jugend und Profis und/oder zwischen Jugend und nationalen bzw.
internationalen Profis verglichen werden. Ein Vergleich der Spielpositionen und
zusätzlich der Nationalität konnte aufgrund der geringen Probandenzahl der
einzelnen Positionen nicht hergestellt werden. Die Gesamtstichprobenzahl ist
Tab. 14 zu entnehmen.
5.1.1 Probanden
Die Probanden29 für die vorliegende Studie waren männliche Handballspieler der
DKB Handball-Bundesliga30 (HBL) und der A-Jugend-Bundesliga31 (JBLH). Die
gewählten Mannschaften der Profis beendeten die vorherige Saison (2012/2013) im
Tabellenmittelfeld. Die Mannschaften der Jugend beendeten die Saison auf den
Plätzen 1-3 aus der Jugendbundesliga der Nord-, Ost- und Weststaffel. So wurde
ein mittleres Niveau der Profis und ein leistungsstarkes Niveau der Jugendspieler
erwartet. Die anthropometrischen Daten der Probanden (Mittelwerte) wurden im
Verlauf der Testreihe ermittelt und sind in der untenstehenden Tabelle dargestellt.
Insgesamt wurden 106 Probanden getestet. Nach Durchsicht der Daten blieben n =
102 (Drop Out = 4) Probanden übrig, die in die statistische Auswertung eingingen.
Der Drop Out ergab sich durch Verletzungen der Probanden. Im Fall der aus der
Messreihe genommenen Probanden lagen keine und/oder zu wenige Messungen im
27 Die Spielpositionen wurden in Außenspieler (RA und LA), Rückraumspieler (RL, RM und RR) sowie Kreis (KM) und Torwart (TW) aufgegliedert. Die Rückraumposition wurde hier mit RR gekennzeichnet, sollte aber nicht mit der allgemein gültigen Bezeichnung des Rückraumrechts verwechselt werden. 28 Internationale Spieler sind Spieler aus dem Ausland, die keine deutsche Staatsbürgerschaft haben und keine Ausbildung im Sinne der RTK des DHB erfahren haben. 29 Als Synonym wird im Folgenden auch von Spielern oder in der Einzahl von Spieler gesprochen 30 Im Folgenden wird in der vorliegenden Arbeit hier von Profis gesprochen 31 Im Folgenden wird in der vorliegenden Arbeit von Jugend gesprochen
46 Material und Methoden
Bereich der Sprint- und Sprungmessungen vor. Da die Sprint- und
Sprungmessungen den Großteil der Studie ausmachen und somit für die
Interpretation der Daten elementar sind, wurden diese Probanden aus der
Messreihe ausgeschlossen. Im weiteren Verlauf der statistischen Verarbeitung
ergaben sich aufgrund von fehlenden Daten durch technische Probleme weitere
vereinzelte Drop Outs. Diese sind in der Ergebnisdarstellung aufgezeigt und durch
„missing values“ nicht mit in die statistische Berechnung32 eingegangen.
Tab. 14: Stichprobe und anthropometrische Kennwerte der Testpersonen (Mittelwert, ±
Standardabweichung, HBL = Handballbundesliga Profis, JBLH = Jugend-Handballbundesliga)
Merkmal HBL SD JHBL SD Gesamt SD
Alter 27,3 4,8 17,7 0,8 22,3 5,9
Größe stehend (cm) 193,6 6,7 186,7 6,2 189,9 7,3
Größe sitzend (cm) 99,7 3,4 95,3 4,1 97,4 4,4
Gewicht (kg) 98,4 9,7 85,1 9,1 91,6 11,4
Fettmasse (%) 15,7 5,8 11,1 5,2 13,3 5,9
Stichprobe HBL JHBL
Jugend (N) - 55
Profis gesamt (N) 47 -
Nat. Spieler (N) 22 53
Int. Spieler (N) 25 2
32 Vom Interpolieren der Daten wurde Abstand genommen.
47 Material und Methoden
5.1.2 Ort und Zeitraum
Alle Probanden wurden in einem Zeitraum von 10 Tagen zu Beginn der
Vorbereitungsphase der Saison 2013/2014 einmalig getestet. Es ist somit davon
auszugehen, dass sich alle Probanden im gleichen Trainingspensum befanden. Die
Messungen fanden konstant am Vormittag statt, im Vorfeld ist keine der getesteten
Mannschaften außerordentlich, z.B. im Rahmen eines Spiels am Vorabend oder
einer Trainingseinheit vor der Messreihe, belastet worden. In die Testreihe selbst
gingen alle Spieler unbelastet. Ort der Testreihe war die örtliche Vereinshalle, somit
wurden alle Messungen auf einem Hallenboden durchgeführt.
Der Hallenaufbau war im Vorfeld geplant und immer derselbe. Für den Aufbau
wurden etwa 45 min benötigt.
Abb. 2: Hallenaufbau
Die Untersuchung erfasst und mittelt den Leistungsstand während der
Vorbereitungsphase von Bundesligaspielern und A-Jugend-Bundesligaspielern der
Saison 2013/2014.
48 Material und Methoden
5.2 Untersuchungsplan
Das folgende Schaubild zeigt den Untersuchungsplan der vorliegenden Studie.
Unabhängig voneinander werden die Probanden (Bundesliga- und Jugendspieler)
hinsichtlich ihrer Anthropologie (Größe, Gewicht, etc.) untersucht; dem folgt die
Testbatterie der konditionellen Fähigkeiten. Nach Beendigung und Erhebung aller
Daten werden diese mittels Excel und SPSS verarbeitet. Nach Beendigung der
Datenverarbeitung und deren Interpretation wird der Bezug zur Praxis hergestellt.
Abb. 3: Untersuchungsaufbau und Durchführung
49 Material und Methoden
5.3 Material und Methoden
5.3.1 Parameter
Die untenstehende Tabelle (Tab. 15) zeigt im Überblick die angewandten Tests mit
deren Inhalten und Messwerten. Eine detaillierte Beschreibung des Testverfahrens
folgt im nächsten Kapitel.
Tab. 15: Darstellung der angewandten Tests und der erhobenen Parameter zur Diagnostik konditioneller Fähigkeiten
Test Testinhalt Messwert
3 x 20 m Sprint Reine zyklische Schnelligkeit sowie
Beschleunigungsfähigkeit und
Antrittsschnelligkeit
Geschwindigkeit gemessen in
Sekunden pro Streckenabschnitt
(5 m/10 m/20 m)
5 x 20 m Sprint
(30 s Pause)
Zyklische Schnelligkeitsausdauer sowie
Beschleunigungsfähigkeit und Antritts-
schnelligkeit
Geschwindigkeit gemessen in
Sekunden pro Streckenabschnitt
(5 m/10 m/20 m)
Counter Movement Jump Vertikale Sprungform zum Testen der
konzentrischen Kraftfähigkeit der
Sprungmuskulatur
Sprunghöhe in cm
Drop Jump Vertikale Sprungform zum Testen der
Kraftfähigkeit inklusive der reaktiven
Kraftfähigkeit der Sprungmuskulatur
Sprunghöhe in cm
Reaktivkraft in ms
Komplextest Handballspezifische Schnelligkeit in
Seitwärts-, Vorwärts- und Rückwärts-
bewegung (selbst entwickelt)
Geschwindigkeit in einzelnen
Teilabschnitten und gesamt in
Sekunden
Liegestütz Ermittlung der dynamischen
Kraftausdauer der oberen Extremitäten
und der Schnellkraftfähigkeit der
Rumpfmuskulatur
Anzahl der Wiederholungen pro
Zeit
Shuttle Run Erfassung der spielspezifischen Ausdauer
und indirekt die VO2-max (ml / (kg∙min))
Laufdauer in Minuten,
Laufdistanz in Metern,
Geschwindigkeit in km/h
Standweitsprung Schnellkraft der Beinmuskulatur in der
horizontalen Sprungkraft
Horizontale Sprungkraft,
gemessen in Metern
Tapping-Test Analysiert die Fähigkeit der maximalen
Bewegungsfrequenz der Beine
Frequenz gemessen in Hertz
(Hz)
Wurfgeschwindigkeit Schnellkraft der Wurfmuskulatur bei
Schlagwurf und Sprungwurf
Wurfgeschwindigkeit in km/h
50 Material und Methoden
5.3.2 Mess- und Testverfahren
In den anschließenden Unterpunkten des Kapitels werden die für diese Studie
ausgewählten diagnostischen Testverfahren sowie ihre Messwerte erläutert. Die
dazugehörigen Instrumente und ihre Funktionsweise sind darauffolgend ausführlich
beschrieben. Die Messwertaufnahmen bzw. Parameter finden sich in Tab. 15. Die
Überprüfung der Gütekriterien sowie eine Beschreibung der angewandten Tests
wird im Folgenden geschildert. Der zeitliche Ablauf der Testreihe ist von Mannschaft
zu Mannschaft identisch. Für die Durchführung der Tests werden insgesamt etwa
2,5 Zeitstunden benötigt. Bei jeder Messung sind - zusätzlich zur studienleitenden
Person - mindestens zwei weitere Helfer im Einsatz, so dass eine Art
Rotationsprinzip der Tests entsteht. So kann nach einem absolvierten Test direkt
zum nächsten Test gegangen werden. Die Testreihe wird am Testtag wie folgt
durchgeführt:
- Vergabe der Probandennummer und Anmerkungen wie Verletzungen etc. sind zu
notieren
- Größe sitzend und stehend messen, sowie wiegen
- Bioimpedanz-Analyse
- Aufwärmen (individuell oder durch den Athletiktrainer)
- Tapping
- Sprungdiagnostik
- Aufwärmen zum Sprint (ansprinten)
- 3 x 20 m mit Pause bis alle anderen der Mannschaft auch durch sind
- 5x 20 m mit 30 Sek. Pause
- Aufwärmen der Wurfmuskulatur
- Messung Wurfgeschwindigkeit
- Liegestütztest
- Komplextest
- Shuttle Run
Im folgenden Kapitel werden alle in der Studie verwendeten Geräte zur Diagnostik
der konditionellen Leistungsfähigkeit vorgestellt und in ihrer Funktion, Arbeitsweise
und Messtechnik beschrieben. Im Anschluss wird das Messverfahren dargestellt.
51 Material und Methoden
Messtechnik für Lauf, Sprung und Tapping
Für die Diagnostik von Schnelligkeit, Sprung und Tapping wurden der Achillex
Jump´n´Run sowie die dazugehörigen Magnetschranken der Firma Humotion
genutzt. In dem Gurt befindet sich ein Beschleunigungssensor der dreidimensional
Bewegungen aufzeichnet und umrechnet. Die Ruhephase wird durch die statische
Erdbeschleunigung festgestellt. Darüber kann die Bewegung nach oben oder unten
festgestellt werden. Die horizontale Bewegung wird über einen
3-D-Magnetfeldsensor, der die Stellung zum Erdmagnetfeld misst, bestimmt.
Drehdatensensoren (Gyroskope) ergänzen die Messungen durch dreidimensionale
Drehgeschwindigkeiten, so dass eine genaue Bewegung nachvollzogen werden
kann.
Der Gurt wird um den Beckengürtel fixiert und kann für unterschiedliche
Messmodule (Abb. 4) verwendet werden. Für die Schnelligkeit bzw. Zeitmessung
wird der Gurt zusätzlich mit Magnetschranken kombiniert. Das Tragen des Gurtes
behindert die Sportler in der Bewegung nicht. Die dazugehörige Software liest die
gemessenen Daten im Anschluss der Messung aus.
Abb. 4: Achillex Jump´n´Run Anlage und Messmodule (Quelle: http://www.its-sport.de/Analyse-
Diagnostik/Zeitmesssysteme/Humotion-SmartTracks-Diagnostics::1566.html)
52 Material und Methoden
Vor der ersten Benutzung muss die Software auf dem Laptop installiert werden,
danach wird der Gurt bzw. der Sensor im Gurt via USB 2.0 (Abb. 5) mit dem Laptop
verbunden. Nachdem alle notwendigen Daten33 in die Software eingegeben wurden,
kann der Gurt vom Laptop getrennt und die Messreihe gestartet werden. Die
Probanden können die Testreihe hintereinander weg ausführen. In der Software
wird der Wechsel eines Probanden (Gurtübergabe an den nächsten) durch einen
Klick angegeben. Ungültige Versuche, z.B. ein nicht standardisiert ausgeführter
Sprung, können direkt und während der Messung/Aufzeichnung in der Software als
ungültig gekennzeichnet werden. In der Auswertung durch die Software werden
diese Versuche dann nicht berücksichtigt. Die Daten, die während einer Messung
über den Sensor im Gurt aufgezeichnet werden, tauchen nicht unmittelbar auf dem
PC auf, sondern müssen nach Beendigung eines Moduls via USB ausgelesen
werden.
Abb. 5: Verbindung von Laptop und Gurt (Sensor) via USB Kabel (Quelle: Humotion Benutzerhandbuch JnR, S. 16)
Winkler (2010) vergleicht in einer Studie die Messgenauigkeit des Humotionsystems
mit der Kistler Quattro Jump Kraftmessplatte für die Sprungformen CMJ und SJ.
Winkler kommt zu dem Ergebnis, dass das Humotionsystem über ein valides
Maßsystem verfügt, da sich die Ergebnisse nicht signifikant voneinander
unterscheiden. Die Firma Humotion gibt die Messgenauigkeit mit einem Messfehler
von 0,07 % für den CMJ an.
Im Folgenden werden die mit dem Gurt durchgeführten Messverfahren geschildert.
33 In der Software werden im Vorfeld der Messreihe die Mannschaft sowie die Probandennummern festgelegt. Während der Messreihe muss dann direkt vor der Messung nur noch das Modul (bei Sprints auch die Distanz) angegeben werden.
53 Material und Methoden
Sprint
Die reine zyklische34 Sprintschnelligkeit wird mittels des 20-m-Sprinttests (Abb. 6)
ermittelt. Hierbei ist die abgemessene Strecke mit vier Magnetschranken, Start,
Ziel und den Zwischenzeiten 5 m und 10 m ausgestattet. Gestartet wird aus einer
Schrittstellung in leichter Tiefstartposition (fliegender Start) heraus. Die
Startstellung liegt 1 m vor der ersten Magnetschranke. Zu beachten ist, dass die
Laufstrecke genügend Auslaufzone bietet, um ein verfrühtes Abbremsen des
Probanden durch visuelle Enge zu verhindern. Zudem wird hinter der letzten
Magnetschranke noch ein Paar Hütchen aufgestellt die dem Probanden in der
verbalen Testbeschreibung als Ziel angegeben werden. Somit ist die vorzeitige
Abnahme der Geschwindigkeit durch Abbremsen des Probanden ebenfalls
weitestgehend verhindert. Jeder Proband durchläuft 3 Versuche mit einer
ausreichenden Pause35. Die Probanden starten in Reihenfolge der Testnummern
hintereinander, so dass sich automatisch eine Pause für den Probanden ergibt.
Nach jeweils absolviertem Sprint wird der Gurt an den nächsten Spieler übergeben.
Nach Übergabe und Anlegen des Gurtes muss auch hier eine kurze Ruhephase
gewährleistet sein, damit der Gurt die nächsten Bewegungen als neuen
Messabschnitt erkennt.
Abb. 6: Testdurchführung des 20-m-Sprints
34 Zyklisch = gleichbleibende, technisch saubere Bewegungsmuster z.B. im Sprint. 35 Die interserielle Pause ergibt sich durch die Startreihenfolge der Probanden.
54 Material und Methoden
Lineare Schnelligkeitsausdauer
Die Schnelligkeitsausdauer wird in nahezu gleicher Durchführung wie die reine
zyklische Schnelligkeit mittels des 20-m-Sprinttest36 (Abb. 6) gemessen.
Ausschlaggebender Unterschied, um im Bereich Schnelligkeitsausdauer messen zu
können, ist die Anzahl der Wiederholung der Läufe sowie die Pausenzeit. Hierzu
werden pro Proband je fünf Läufe mit einer 30-sekündigen intraseriellen Pause
hintereinander absolviert. Die Pausengestaltung erfolgt über ein lockeres
Zurücklaufen zum Startpunkt, dort wird die restliche Pausenzeit stehend bis zum
akustischen Startsignal verweilt. Zu beachten ist, dass beim Zurücklaufen die
Magnetschranken nicht erneut durchquert werden. Ein sicherer Abstand von etwa
1-2 m gewährleistet, dass keine neue Messung aufgezeichnet wird. Beim Start
muss wieder eine kurze Ruhezeit des Gurtes (ruhiger Stand des Probanden)
gewährleistet sein, damit das System eine neue Messung erkennt.
36 Ein Video hierzu ist auf der Anlagen CD unter „Video 20-m-Sprint“ zu sehen.
55 Material und Methoden
Handballspezifische Schnelligkeit (eigener Komplextest)
In dem speziell entwickelten Komplextest37 (Abb. 7) werden handball-spezifische
Bewegungsmuster der azyklischen Schnelligkeitsform getestet. Hierbei soll in den
einzelnen Teilabschnitten das Schnelligkeitsmaximum handball-spezifischer
Bewegungsabläufe wie Sidesteps, Slalom, Stoßen und Rückstoßen sowie
Rückwärtslauf und kurze Antritte dargestellt werden. Für die Entwicklung des Tests
liegen keine wissenschaftlichen Studien vor. Er basiert auf eigene Erfahrungen in
und mit dem Spielsport Handball sowie der Interpretation von spielspezifischen
Bewegungen. So ist z.B. Slalomlaufen sicherlich keine typische, permanent
wiederkehrende Bewegung im Handball, es simuliert jedoch die kurzen Antritte mit
seitlichen Bewegungen, wie z.B. bei Ausweich- oder 1:1-Bewegungen.
Der Testablauf des Komplextestes wird den Probanden erklärt und demonstriert.
Danach durchläuft jeder Proband den Test zweimal in niedriger Geschwindigkeit,
um den genauen Ablauf zu verinnerlichen. Im Anschluss daran wird die maximale
Geschwindigkeit mit Messgerät getestet. Gestartet wird wie beim Sprint aus einer
leichten Tiefstartposition 1 m vor der ersten Magnetschranke. Wie auch beim Sprint
muss eine kurze Ruhephase vor Beginn des Tests eingehalten werden, damit der
Gurt eine neue Aufzeichnung erkennen kann.
Nach dem Durchlaufen der ersten Magnetschranke beginnt der Test mit Sidesteps
d.h. Bewegungen um die Hütchen; nach Durchlaufen der Hütchen folgt ein kurzer
Antritt von 5 m. Es folgt die Slalombewegung um die Hütchen, nach dem letzten
(dem fünften Hütchen) ein Antritt von 1,5 m bis zum Hütchen für die
Stoßbewegung. Dieses wird von links angehend einmal umrundet, bevor der Spieler
dann nach links anstößt, sich dann rückwärts um das Hütchen zurückzieht um dann
nach rechts anzustoßen. Beim nach vorne Stoßen ist darauf zu achten, dass immer
der innere Fuß38 neben das Hütchen gesetzt wird39. Danach zieht sich der Spieler
rückwärts diagonal zurück, macht eine viertel Drehung rechts herum um das
Hütchen und durchläuft nach einem 3-m-Antritt die letzte Magnetschranke und
somit das Ziel. Die Magnetschranken werden an den wie in Abb. 7 (folgende Seite)
dargestellten Stellen aufgestellt, um zwei Zwischenzeiten aus den Teilabschnitten
zu bekommen.
37 Ein Video sowie der Aufbau hierzu sind auf der Anlagen CD unter „Aufbau Komplextest“ und „KPT Wetzlar“ zu sehen. 38 Dient dem standardisierten Ablauf des Testes, da so eine individuelle Schrittlänge ausgeschlossen wird und die Wegstrecke weitestgehend gleich bleibt. Ebenso wird eine typische Bewegungsfolge von Rückraumspielern, wenn sie „über die Mitte kommend“ agieren, simuliert. 39 Linkes Hütchen rechter Fuß, rechtes Hütchen linker Fuß an der äußeren Seite des Hütchens.
56 Material und Methoden
Abb. 7: Eigener Komplextest der handballspezifischen Bewegungen
Tapping Diagnostik
Mit dem Fußtapping-Test im Stehen wird die mittlere sowie maximale
Bewegungsfrequenz der Füße gemessen. Hierzu wird ebenfalls der Achillex
Jump´n´Run genutzt. Der Proband steht in einer für ihn bequemen parallelen
Fußstellung. Das Startsignal erfolgt verbal, zeitgleich wird die 20-sekündige
Testdauer gestartet. Aufgabe ist es, in maximal schneller Frequenz die Füße vom
Boden zu heben und wieder zu senken (tappen). Der Gurt errechnet über die
Testdauer die mittlere und maximale Frequenz, wobei die maximale Frequenz als
Maximum des gleitenden Mittelwertes zu verstehen ist.
57 Material und Methoden
Horizontale Sprungkraft
Mit dem Standweitsprung wird die Schnellkraft der Beinmuskulatur bezüglich der
horizontalen Sprungweite gemessen. Hierzu steht der Proband mit beiden Füßen,
die Zehenspitzen berühren die Startlinie, etwa hüftbreit in Ruheposition. Eine
Ausholbewegung der Arme sowie eine Tiefbewegung in die Knie sind erlaubt und
sogar erwünscht. Nach der Ausholbewegung erfolgt die Abdruckbewegung nach
vorne. Die Landung erfolgt mit beiden Füßen parallel und stabil stehend. Ein
Sprung, nachdem der Proband sich nach vorne oder hinten mit den Händen am
Hallenboden abstützt oder einen Schritt nach vorne bzw. hinten macht, zählt als
ungültig. Jeder Proband hat 3 gültige Versuche zu absolvieren. Sind mehr als 6
Sprünge dazu nötig, werden nur die Versuche mit den erfolgreichen Sprüngen
gewertet und der Test beendet. In der Auswertung zählt der beste Versuch aus 3
möglichen. Die Sprünge werden hintereinander absolviert, eine ausreichende Pause
wird beachtet. Die Sprungweite wird von Zehenspitze zu Ferse gemessen.
Reaktive Sprungkraft
Mittels des Drop Jumps wird die reaktive Sprungkraft der Beinmuskulatur in der
Vertikalen ermittelt. Dieser Sprung wird mit dem Gurt Achillex Jump´n´Run aus
einer definierten Fallhöhe40 (40 cm) gemessen. Die Hände sind während des
gesamten Sprungs an der Hüfte fixiert, um den Einfluss der Arme zur positiven
Verstärkung (Mitschwingen) auszuschließen. Die Aufgabe liegt darin, sich durch
Vorschwingen eines Beines vom Kasten zu lösen und dann mit einem möglichst
kurzen Bodenkontakt maximal in die Höhe zu springen. Die Landung erfolgt mit
noch immer fixierten Händen und parallel aufgesetzten Füßen. Damit der Gurt die
Bewegung als Drop Jump erkennt, muss vor dem Lösen vom Kasten und nach der
Landung eine etwa 1-2-sekündige Ruhephase (Stillstehen des Probanden) erfolgen.
Jeder Proband absolviert drei mit einer intraseriellen Pause von 30 Sek,
aufeinanderfolgende Sprünge, wobei der Beste aus drei Versuchen ausgewählt wird.
40 Der Sprung erfolgte von einem kleinen Turnkasten, welcher auf 40 cm genormt ist.
58 Material und Methoden
Konzentrische Sprungkraft
In der vorliegenden Studie wird über den Counter Movement Jump die vertikale
Sprungkraft gemessen, wobei aus einer exzentrisch arbeitenden
Beinstreckmuskulatur (Kniebeugung) eine maximale Streckbewegung in die
Vertikale erfolgt (konzentrische Muskelkontraktion). Der CMJ wird mit beiden Füßen
parallel stehend, beide Händen an der Hüfte fixiert, aus dem Stand mit einer
Ausholbewegung nach unten eingeleitet. Die Ausholbewegung geht zügig (nicht
verharrend), bis etwa ein 90°-Kniewinkel erreicht ist, nach unten, woraus der
Proband dann maximal nach oben abspringt. Jeder Proband absolviert drei mit einer
intraseriellen Pause von 30 Sek. aufeinanderfolgende Sprünge. Der Beste aus den
drei Versuchen zählt. Bevor und nachdem die Bewegung ausgeführt wird, ist auch
bei diesem Sprung eine kurze Ruhephase einzuhalten, damit der Achillex
Jump´n´Run den Beginn und das Ende der Bewegung aufzeichnet und so ein klares
Messergebnis mittels Software visualisiert werden kann.
59 Material und Methoden
Wurfgeschwindigkeit
Zur Erfassung der Wurfgeschwindigkeit wird ein Gerät der Firma Pocket Radar TM
(siehe Abb. 9) genutzt. Dieses Gerät erfasst und verarbeitet die Signale mittels eines
Dopplergeschwindigkeitsradars. Zusätzlich arbeitet das System über Mikrowellen
und Antennenkomponenten. Durch die digitalen Signalverarbeitungsalgorithmen
und intelligente Zielerfassungstechniken scheint dieses Gerät eines der genausten
Messsysteme auf dem Markt41 zu sein. Der Hersteller selbst gibt eine
Messgenauigkeit von ± 2 km/h an. Ähnlich dem Lichtschein einer Taschenlampe
sendet das Gerät kleine Impulse von Radiowellen aus. Treffen diese auf ein Objekt,
senden sie Signale an das Gerät zurück (siehe Abb. 9). Bewegt sich dieses Objekt
nun, erfasst das Gerät, mit welcher Geschwindigkeit sich das Objekt nähert oder
entfernt, indem es die originalen Funkwellen mit den Funkwellen des erfassten
Objektes (hier des Balles) vergleicht. Aus der Differenz zwischen den beiden
Funkwellen wird dann die Geschwindigkeit ermittelt (http://pocketradar.com/how-
it-works.html).
Abb. 8: Pocket Radar Gerät und Anwendung (Quelle: www.pocketradar.com)
41 Zur mobilen Zeit- und Geschwindigkeitserfassung im Sport, Spiel, Training und Wettkampf.
60 Material und Methoden
Die maximale Ballfluggeschwindigkeit wird mittels Schlag- und Sprungwürfen aus
9 m Entfernung auf das leere Tor ermittelt, wobei das Gerät Pocket Radar zur
Ermittlung der Wurfgeschwindigkeit (in km/h) dient. Bei der Testdurchführung
erfolgt der Wurf nach 3 Schritten an der 9-m-Markierung ins leere Tor. Der Spieler
wiederholte den Ablauf drei Mal mit einem Schlagwurf, danach, ebenfalls drei Mal
von 9 m, mit einem Sprungwurf. Gemessen wird bei Linkshändern am linken
Pfosten stehend (PR/LH) und bei Rechtshändern am rechten Pfosten stehend
(PR/RH). Bei der Auswertung zählt der schnellste Wurf aus den je drei Versuchen
von Schlag- und Sprungwurf.
Die folgende Grafik (Abb. 9) zeigt den Versuchsaufbau und die Durchführung der
Wurfgeschwindigkeitsmessung.
Abb. 9: Pocket Radar Anwendung und Versuchsaufbau (O= Ballflug, = Laufweg, ∆ = Proband, PR/RH
= Standposition beim Wurf von Rechtshändern und PR/LH = Standposition bei Wurf von Linkshändern)
61 Material und Methoden
Körperzusammensetzung
Zur Bestimmung der Körpergröße wurde jeder Proband mit dem Messstab der
Firma SECA stehend an der Wand sowie sitzend seine Oberkörperlänge gemessen.
Zur Bestimmung des Körpergewichtes wurde die Waage TABC-545N der Firma
TANITA genutzt.
Zur Bestimmung des Körperfettanteils wurde das phasensensitive
Monofrequenzgerät Nutribox der Firma Data Input (Abb. 11) genutzt. Die
phasensensitive Messtechnik ist eine Form der Bioelektrischen Impedanz-Analyse
und ermöglicht in ihrer Messtechnik eine Differenzierung der Impedanz42 (Z) in die
beiden Bestandteile Resistanz (R, Wasserwiderstand) und Reaktanz (Xc,
Zellwiderstand), somit eine Aufschlüsselung von Körperzellmasse und
extrazellulärer Masse. Ein homogener elektrischer Wechselstrom mit konstanter
Stromstärke erzeugt im Probanden einen Widerstand (= Impedanz), der in Ohm
(Ω) gemessen wird. Der Hersteller gibt eine Messgenauigkeit
von ± 3 % an.
Abb. 10: Phasensensitives Monofrequenzgerät Typ Nutribox (Quelle: http://www.data-input.de/media/pdf_deutsch_2014/data-input-gebrauchsanleitung-nutribox.pdf)
Resistanz (R) ist der reine Ohmsche Widerstand eines Leiters gegen den
Wechselstrom und ist proportional zum Gesamtkörperwasser. Durch den hohen
Anteil an Wasser (und auch Elektrolyten) ist die Magermasse ein guter Leiter für
den Strom, während die Fettmasse einen hohen Widerstand hat und somit weniger
gut leitet. Aufgrund der Leitfähigkeit einzelner Zellmassen kann eine Bestimmung
der Zusammensetzung gegeben werden.
42 Die „Impedanz“ ist definiert als Gesamtwiderstand eines biologischen Leiters gegen Wechselstrom.
62 Material und Methoden
Reaktanz (Xc) ist der Widerstand, den ein Kondensator dem Wechselstrom
entgegensetzt und damit Maß für die Körperzellmasse, da jede Zellmembran durch
ihre Protein-Lipid-Schicht und das Membranpotential als Minikondensator wirkt.
„Unter Verwendung der 3 Parameter Resitanz, Reaktanz und Phasenwinkel
sowie weiterer Daten der Messperson (Gewicht, Größe, Geschlecht, Alter)
kann durch publizierte Formeln und spezielle Software, welche die
entsprechenden statistischen Daten vergleichbarer Kollektive enthält, die
Körperzusammensetzung berechnet und […] beurteilt werden.“ (vgl.
Nutribox Gebrauchsanleitung, Data Input GmbH).
Messergebnisse und ihre Aussagefähigkeit:
Das Körperfett besitzt kaum kapazitiven Widerstand (Reaktanz) und wird aus der
Differenz zwischen Magermasse und Körpergewicht berechnet.
Die Körpergröße wird stehend und sitzend (Oberkörperlänge) mit einem Messstab
ermittelt. Hierzu stellten sich die Sportler barfuß mit Rücken und Fersen an die
Wand bzw. sitzen aufrecht auf einem Kasten oder Tisch. Das Körpergewicht wird
mit einer Waage gemessen. Das Körpergewicht und die Größe werden in die
Software der Nutribox eingegeben.
Um Messfehler zu vermeiden, ist eine korrekte Anlage der Elektroden (siehe
Abbildung unten) zu beachten. Die Elektroden werden bei dem in Rückenlage
liegenden Probanden auf der Wurfarmseite43 angelegt. Am Fuß wird die obere
Elektrode mittig auf das distale Ende der Tibia44, zwischen lateralen und medialen
Malleolus45, auf den in Plantarflexion46 gehaltenen Fuß geklebt. Die untere
Fußelektrode wird mittig unterhalb des 2. und 3. Zehengrundgelenks geklebt.
Abb. 11: Anlage der Elektroden an Hand und Fuß zur BIM-Messung (Quelle: Handbuch Nutribox, Data-Input)
43 Es wurde sich für die Wurfarmseite entschieden, da es sich um die dominante Körperhälfte handelt und davon auszugehen ist, dass hier die muskulär besseren Ergebnisse erzielt werden können. 44 Unteres Ende des Schienbeins. 45 Äußerer und innerer Fußknöchel. 46 Fuß wird in Streckstellung (Zehen weg von der Nasenspitze) gehalten.
63 Material und Methoden
Liegestütz
Hierzu legt sich der Proband auf den Bauch, Blickrichtung zum Boden (Nasenspitze
zum Boden gerichtet) und winkelt die Arme im Schulter- und Ellenbogengelenk im
90°-Winkel an. Dann werden die Arme aus dieser gebeugten Haltung so weit nach
unten geschoben, bis die Daumen auf Kinnhöhe liegen. Aus dieser Position drückt
sich der Proband nach oben ab, bis die Arme durchgestreckt sind. Über ihm wird
eine Stange fixiert, die die Schulterblätter auf Höhe der Spina scapulae47 berührt.
Unter ihm liegt ein Schaumstoffbalken (10 cm hoch) welcher beim Absinken des
Oberkörpers mit dem Sternum, auf Höhe des processus xipholdeus48 berührt wird.
Dadurch ist der Weg der Bewegung bestimmt. Gezählt werden die einmalig
maximal möglichen Wiederholungen innerhalb von 30 Sekunden, wobei eine
Wiederholung bei Berührung der oberen Stange gezählt wird, da diese Position auch
als Ausgangspunkt gilt. Die hier primär dynamisch getesteten Muskeln sind der
M. pectoralis minor und major, M. biceps brachii und M. triceps brachii, der
M. deltoideus und der M. serratus. Die weiteren Muskeln der Muskelkette arbeiten
überwiegend statisch mit. Von einer Kraftausdauerleistung49 ist bei einer Testzeit
von 30 s auszugehen (Banzer et al. 2004). Eine Beurteilung der
Schnellkraftfähigkeit ist aufgrund der maximalen Wiederholungszahl ebenso
erdenklich, da davon auszugehen ist, dass die Probanden vor allem zu Beginn des
Tests eine hohe Bewegungsfrequenz erreichen.
Abb. 12: Liegestütztest mit eingezeichneten Richtlinien bzw. Berührungspunkten
47 Umgangssprachlich auch „Schultergräte“ genannt. Sie ist deutlich als querlaufende Knochenleiste im dorsalen Bereich der Scapula Richtung Acromion tastbar. 48 Schwertfortsatz des Brustbeines auf Höhe der 5.-6. Rippe 49 Kurzzeitausdauer im anaeroben laktaziden Bereich
64 Material und Methoden
Ausdauerleistungsfähigkeit (Shuttle Run)
Die spielspezifische Ausdauer wird über den Shuttle Run, auch Pendellauf oder
Beep-Test nach Luc Léger genannt, getestet. Dieser Lauftest ist ein progressiver
Test, bei dem sich die Intensität während der Belastungsstufe (Level), gesteuert
über die Geschwindigkeit (Shuttle), steigert. Hierzu werden die Seitenauslinien des
Handballfeldes genutzt, da diese genau der vorgegebenen 20-m-Laufstrecke
entsprechen. Zwischen diesen beiden Parallellinien wird im zunächst langsamen
Tempo50 hin und her gelaufen (gependelt), wobei mit dem erklingenden Ton die
Seitenauslinien berührt werden müssen. Durch die Temposteigerung wird es mit
jeder Belastungsstufe schwieriger bzw. anstrengender, die Linie noch rechtzeitig zu
erreichen. Schafft ein Proband dies 3 x hintereinander nicht mehr, ist der Test für
ihn beendet. Alle Probanden bestreiten diesen Test am Ende der Testbatterie
gemeinsam, wobei aufgrund der Progression des Tests eine Aufwärmphase entfällt
bzw. nicht nötig ist.
Zur Auswertung wird die jeweils erreichte Geschwindigkeit des Probanden aus dem
Shuttle Run mittels der von Ahmaidi et al. (1992) erarbeiteten Formel in die
relative VO2-max (ml / (kg∙min)) umgerechnet.
Abb. 13 (folgende Seite) zeigt die Nutzung eines eigens erstellten Protokolls zur
Testung mittels der von Luc Leger vorgegebenen Einteilung der Level und Shuttle.
Mit Hilfe des Protokolls wird der jeweilige begonnene Shuttle abgestrichen und bei
Abbruch des Probanden direkt im Protokoll notiert. Auch hier werden mindestens
drei Helfer benötigt, da zu einem gewissen Zeitpunkt viele Probanden gleichzeitig
bzw. dicht nacheinander abbrechen. Die Probanden werden angewiesen, bei
Abbruch des Tests ihrer Probandennummer laut zu rufen, somit ist eine schnelle
Zuteilung des Abbruchs möglich.
50 Starttempo 8,5 km/h, welches pro Minute um 0,5km/h gesteigert wird.
65 Material und Methoden
Abb. 13: Eigens entwickeltes Test-Protokoll des Shuttle Run.
Allgemeiner Materialbedarf
Die folgende Aufstellung benennt das weitere Material, welches zur Vorbereitung
und im Rahmen des Hallenaufbaues für die Messreihe benötigt wurde:
- Kleiner Turnkasten mit genormter Höhe von 40 cm
- Maßband zur Messung der Sprunglänge des Standweitsprunges
- Klebeband zur Fixierung und Markierung
- Stoppuhr zur Messung der aktiven Pause während des 5-x-20-m-Sprints
- Maßband zum Abmessen beim Aufbau der Tests
- Hütchen als Markierung
- „Edding“ zum Notieren der Probandennummer auf dem Handgelenk
- Stationszettel zum Notieren der Ergebnisse oder von Anmerkungen zu den
einzelnen Tests sowie ausreichend Kugelschreiber
- Musikanlage und CD mit der Shuttle Run Ansage
- Maßstab zur Körpergrößenmessung sitzend und stehend
- Verlängerungskabel zur Stromversorgung
66 Material und Methoden
5.4 Gütekriterien
Die Anforderungen an leistungsdiagnostische Testverfahren werden zum einen
durch die Anforderungen im Handball, zum anderen aber auch durch die Ansprüche
der Wissenschaft bestimmt. Im Folgenden werden die determinierenden
Testkriterien in Bezug auf die vorliegende Arbeit erläutert.
5.4.1 Validität
Die Validität der einzelnen Tests wird über verschiedene Kriterien geprüft. Damit
eine Validitätsprüfung mittels einfaktorieller Varianzanalyse (ANOVA) erfolgen kann,
müssen Varianzhomogenität, Normalverteilung und Intervallskalierung vorliegen.
Die Normalverteilung muss über den Kolmogorov-Smirnov-Test überprüft werden
(Bortz/Schuster, 2010). Bei der Überprüfung nach Gruppen (Profi und Jugend) kann
von einer Normalverteilung aller Variablen ausgegangen werden. Variablen, die
nicht signifikant waren (p>0,05), gelten als normalverteilt. Variablen von p<0,05
stellen eine signifikante Abweichung von der Normalverteilung dar und wurden im
weiteren Verlauf nicht parametrisch berechnet.
Da alle klassischen Tests bezüglich konditionellen Beanspruchungsformen zumeist
handballunspezifisch sind, ist in diesem Fall von geringer Validität auszugehen.
67 Material und Methoden
5.4.2 Reliabilität
Unter Reliabilität versteht man die Messgenauigkeit und Zuverlässigkeit eines Tests.
Sie ist Ausdruck der Unabhängigkeit von Zufallstreffern und somit der
Zuverlässigkeit (Krüger/ Niedlich, 1985). Nach Bös und Tittlbach (2002) ist ein
Reliabilitätskoeffizient von r ≥ 0,5 erforderlich, damit ein Testergebnis ausreichend
reliabel (verlässlich) ist. Für die Tests der Testbatterie ergeben sich folgende
Annahmen zur Reliabilität (Tab. 16):
Tab. 16: Reliabilität der angewandten Tests
Test Reliabilität
BIA-Messung Keine Angaben gefunden. Messgenauigkeit ± 3 Ohm
Tapping Retest-Reliabilität r=0,74 (Hohmann 1999)
Drop Jump Retest-Reliabilität von r=0,87 für die Sprunghöhe und r=0,88 für die
Bodenkontaktzeit51
Counter Movement Jump r=0,94 (Winkler 2010)
Standweitsprung r=0,95 (Fetz/Kornexl, 1978)
3 x 20 m r=0,90 (Fetz/Kornexl, 1978)
5 x 20 m Retest-Reliabilität von r=0,9 und r=0,73 (Bös, 2001 )
Wurfgeschwindigkeit Retest-Reliabilität von r=0,87 für Schlagwurf und r=0,91 für Sprungwurf52
Liegestütz r=0,97 (Fetz/Kornexl, 1978)
Komplextest Retest-Reliabilität von r=0,9353
Shuttle Run r=0,92 (Ahmaidi et al. 1992), Validität Sauerstoffaufnahme r=0,96
51 Die Daten stammen aus der vorliegenden Arbeit (n=99), da Winkler 2010 mittels des Jump´n´Run lediglich Angaben zum CMJ und SJ macht. 52 Die Daten zur Berechnung der Reliabilitätsanalyse stammen aus den Daten der vorliegenden Arbeit (n=99) da in der Literatur hierzu keine Angaben gefunden wurden. Alle Probanden absolvierten jeweils 3 Würfe. 53 Die Daten für die Berechnung der Reliabilitätsanalyse stammen aus Ergebnissen von Verlaufsdiagnostiken im Verein. Der Reliabilitätstkoeffizient wird mit dem Cronbach´s Alpha Tests berechnet. Es werden Daten von N=12 Spielern aus 6 Retests genutzt.
68 Material und Methoden
5.4.3 Objektivität
Zur Gewährleistung der Objektivität gilt die Unabhängigkeit des Testverfahrens von
den Testbedingungen, den Testern und dem Auswertungsverfahren. Durch die
Objektivität soll die Vergleichbarkeit verschiedener, aber nach gleichem Maß und
Muster durchgeführten Tests gewährleistet sein. In der vorliegenden Studie ist die
Objektivität durch ein genaues Briefing der Testpersonen sowie der Helfer54
gewährleistet.
Neben den oben genannten Gütekriterien, die als Mindestanforderung an
wissenschaftliche Testverfahren anzusehen sind, gibt es des Weiteren noch
Nebengütekriterien.
5.4.4 Nebengütekriterien
Nebengütekriterien dienen vor allem der Prüfung der nach wissenschaftlichen
Kriterien praktischen Umsetzung des Testverfahrens, sind demnach aber dennoch
nicht zwingend notwendig.
Ökonomie: Alle Messinstrumente und Messverfahren sind schnell und einfach
durchzuführen. Die zeitliche Beanspruchung ist akzeptabel und in den Praxisalltag
integrierbar.
Nützlichkeit: Die Messergebnisse sind sinnvoll, da sie als Anknüpfungspunkte zur
Intervention genutzt werden können, da die wissenschaftlichen Beiträge der
Sportwissenschaft wenig Handballfachliteratur bieten.
Normierung: Alle angewandten Tests werden unter standardisierten Gegebenheiten
und Bedingungen durchgeführt.
Zumutbarkeit/Akzeptanz: Die Zumutbarkeit der Messreihe ist für die Probanden
ohne Einschränkungen gegeben. Verletzte Probanden nehmen nicht an der
Diagnostik teil. Eine Akzeptanz der Diagnostik ist von beiden Seiten, Spieler wie
auch Trainer, gegeben.
54 Die Helfer werden im Vorfeld über die Testreihe in Bezug auf Testinhalt und Testdurchführung informiert und erhalten vor Ort nochmals eine Einweisung durch den Studienleiter.
69 Material und Methoden
5.5 Statistische Auswertung
Bei dieser Arbeit handelt es sich um eine deskriptive Querschnittstudie, die mit den
dafür bekannten statistischen Verfahren bearbeitet wurde. Alle Berechnungen
wurden mittels des Statistik Programms IBM® SPSS® Statistics Version 20
durchgeführt. Grafiken wurden mit Excel von Microsoft Windows 2008 erstellt. Im
Folgenden werden die angewandten statistischen Berechnungen erläutert.
Der vorliegende Datensatz aus intervall- und verhältnisskalierten Variablen wurde
zunächst über die explorative Datenanalyse bearbeitet, um im Vorfeld Kennwerte
wie Mittelwerte, Varianz, Standardabweichung etc. ermitteln zu können. Das
Verfahren der explorativen Datenanalyse via SPSS ermöglicht das Überprüfen der
Verteilungsform. Bezüglich des Auftretens ihrer Häufigkeiten sowie ihrer Verteilung
(Normalverteilung) wurden die Daten über den Lilliefors-Test (einer Modifikation
des Kolmogorov-Smirnov-Test) und über den Shapiro-Wilks-Test berechnet. Stellte
sich bei der Betrachtung der QQ-Diagramme und Boxplots eine annähernde
Normalverteilung dar und konnten die Ausreißerdaten (wie z.B. deutlich höheres
Körperfett oder sitzende Größe etc.) biologisch erklärt werden, so wurde
angenommen, dass die Daten normalverteilt sind.
Zum Vergleich der Mittelwerte wurden verschiedene Tests durchgeführt. Um den
Zusammenhang zweier oder mehrerer Merkmale55 darzustellen (Korrelations-
hypothesen), wurde der Korrelationskoeffizient nach Pearson (r) berechnet.
Tab. 17: Stärke der Ausprägung des Korrelationskoeffizienten (modifiziert nach Bühl/Zöfel 2002)
r = Interpretation
0 Keine Korrelation
> 0 bis 0,2 Sehr geringe Korrelation
> 0,2 bis 0,5 Geringe Korrelation
> 0,5 bis 0,7 Mittlere Korrelation*
> 0,7 bis 0,9 Hohe Korrelation**
> 0,9 Sehr hohe Korrelation ***
Die Unterschiedshypothesen56 wurden mittels einer univariaten Varianzanalyse
(ANOVA) berechnet. Als Faktoren wurde die Position in vier Klassen (Außen,
Rückraum, Kreis und Tor = POS) aufgeteilt und die Einteilung in Jugend und Profis
55 Auch Variablen 56 Einfluss von einer oder mehreren unabhängigen Variablen auf eine abhängige Variable
70 Material und Methoden
(JP) im Model berücksichtigt. In einer zweiten Analyse wurde bei den Profis noch
eine Unterteilung in nationale und internationale Spieler vorgenommen, so dass
sich drei Klassen ergeben (Jugend, nationalen und internationale
Profis = NP_IP). Es wurden auch Interaktionen zwischen den beiden Effekten
berücksichtigt.
Bei der Auswertung wurden folgende Signifikanzgrenzen berücksichtigt:
Tab. 18: Signifikanzgrenzen
Kennwert Bereich Interpretation
p <0,001 Höchst signifikant ***
p <0,01 Hoch signifikant **
p <0,05 signifikant *
p <0,07 Tendenz
71 Ergebnisdarstellung
6. Ergebnisdarstellung
Die folgenden Ergebnisse werden zwischen Jugend und Profis unterschieden, wobei
die Profis zusammengefasst, aber auch in ihrer Nationalität (deutsche/ausländische
Spieler) unterteilt werden57. Alle Merkmale werden zusätzlich noch in den
Positionen unterschieden, wobei dabei nur ein Vergleich zwischen Profis (gesamt)
und Jugend gezogen wird, da ansonsten für jede Position eine zu geringe
Stichprobe vorhanden wäre. Wenn von „Gruppe“ geschrieben wird, ist immer der
Vergleich von Jugend und Profis insgesamt gemeint.
Alle relevanten Ergebnisse sind grafisch dargestellt. Es erfolgt ein
Mittelwertsvergleich mit den signifikanten Ergebnissen der Varianzanalyse in Form
von Diagrammen sowie die Darstellung der angenommenen kausal
zusammenhängenden Korrelationen in Form von Punktwolken bzw.
Regressionsgeraden. Die gesamten Ergebnisse sind zum Teil dem Anhang dieser
Arbeit und ausführlich der beiliegenden CD zu entnehmen.
57 Im Verlauf der Arbeit auch als Gruppe oder Gruppenunterschied bezeichnet. Auch in der Statistik wird dies als Faktor mit Gruppe bezeichnet.
72 Ergebnisdarstellung
6.1 Ergebnisse
Die hier dargestellten jugendlichen Probanden (n=55) sind im Mittel 17,6
(± 0,8 Jahre) alt. Dem gegenüber liegt das mittlere Alter der Profis (n=47) bei 27,4
(± 4,8 Jahren).
Diagnostik Anthropologie
Abb. 14: Körpergröße unterteilt in Gruppen (* = p ≤ 0,05 sig. zu Jugend)
Die ausländischen (internationalen) Profis sind stehend im Mittel 4 cm größer als
die deutschen (nationalen) Profis, ein signifikanter Unterschied besteht zwischen
diesen beiden Gruppen jedoch nicht. Ein signifikanter Unterschied von p ≤ 0,05
zeigt sich aber beim Vergleich der Körpergröße von Jugendspielern zu beiden
Untergruppen der Profis sowohl im Stehen als auch im Sitzen (siehe Tab. 19).
Tab. 19: Körpergröße (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied als Darstellung Jugend sig. zu Profis
Körpergröße Größe stehend Größe sitzend
cm Signifikanz cm Signifikanz
Jugend
Stand: 186 ± 6
Sitz: 95 ± 4
Profis intern. 195 ± 5 p ≤ 0,05 100 ± 3 p ≤ 0,05
Profis national 191 ± 7 p ≤ 0,05 99 ± 4 p ≤ 0,05
Profis gesamt 194 ± 7 p ≤ 0,05 100 ± 3 p ≤ 0,05
73 Ergebnisdarstellung
Die Korrelation der beiden Merkmale ist bei der Jugend mit r=0,620 und bei den
Profis mit r=,724 mit p ≤ 0,05 signifikant.
Tab. 20: Minimum- und Maximumwerte Körpergröße
Größe
(cm)
stehend sitzend
Min Max Min Max
Jugend 173 200 87 103
Profis 181 208 92 109
74 Ergebnisdarstellung
Abb. 15: Körpergröße Jugend in Abhängigkeit von der Spielposition (* = p < 0,05 sig. zu Außenspieler)
.
Es besteht bezüglich der „stehenden Körpergröße“ ein signifikanter Unterschied
zwischen den Außenspielern (kleiner) und den drei anderen Positionen. Bei der
„sitzenden Körpergröße“ ist dieser Unterschied nur noch zwischen den
Außenspielern, Kreisläufern und Rückraumspielern zu erkennen (siehe Tab. 21).
Die Korrelation dieser beiden Merkmale liegt bei r=0,620 und kann Tab. 29 (auf
Seite 89) entnommen werden.
Tab. 21: Körpergröße Jugend (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit der Spielpositionen in Darstellung der Signifikanz zu
Außenspielern
Körpergröße Größe stehend Größe sitzend
cm Signifikanz cm Signifikanz
Außenspieler
Stand: 181 ± 4
Sitz: 92 ± 2
Kreisläufer 189 ± 4 p ≤ 0,003 97 ± 3 p ≤ 0,016
Rückraumspieler 187 ± 6 p ≤ 0,006 96 ± 4 p ≤ 0,013
Torwart 187 ± 7 p ≤ 0,031 95 ± 5 n.s.
75 Ergebnisdarstellung
Abb. 16: Körpergröße Profis in Abhängigkeit von der Spielposition (* = p < 0,05 sig. zu Außenspieler)
Bei den Profis sind die Außenspieler im Vergleich zu allen anderen Positionen
sowohl im Stehen als auch im Sitzen kleiner. Der Größenunterschied der beiden
Gruppen wird auch in der Tab. 20 der Minimal- und Maximalwerte deutlich. Eine
hohe Korrelation dieser beiden Merkmale ist mit r=0,724 eingetreten.
Tab. 22: Körpergröße Profis (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit der Spielpositionen in Darstellung der Signifikanz zu den
Außenspielern
Körpergröße Größe stehend Größe sitzend
cm Signifikanz cm Signifikanz
Außenspieler
Stand: 186 ± 3
Sitz: 96 ± 3
Kreisläufer 196 ± 5 p ≤ 0,05 101 ± 4 p ≤ 0,001
Rückraumspieler 195 ± 5 p ≤ 0,05 100 ± 2 p ≤ 0,001
Torwart 197 ± 7 p ≤ 0,05 101 ± 3 p ≤ 0,05
76 Ergebnisdarstellung
Abb. 17: Körpergewicht unterteilt in Gruppen (* = p < 0,05 sig. zu Jugend).
Es gibt beim Körpergewicht einen signifikanten Unterschied zwischen
Jugendspielern und Profis von p ≤ 0,05. Der Mittelwertvergleich zeigt zudem auch
eine deutliche Differenz zwischen den internationalen und den nationalen Profis. Die
Varianzanalyse ergibt mit p ≤ 0,497 zwischen diesen beiden Gruppen jedoch keine
Signifikanz.
Tab. 23: Körpergröße (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied in der Darstellung Jugend sig. zu Profis
Tab. 24: Minimal- und Maximalwerte Körpergewicht Jugend und Profis
Körpergewicht Gewicht
kg Signifikanz
Jugend
85 ± 9
Profis Intern. 102 ± 9 p ≤ 0,05
Profis National 94 ± 9 p ≤ 0,05
Profis gesamt 98 ± 10 p < 0,05
Gewicht (kg) Min Max
Jugend 64 105
Profis 76 121
77 Ergebnisdarstellung
Abb. 18: Körpergewicht unterteilt in Gruppen in Abhängigkeit von der Spielposition (* = p < 0,05 sig. zu Außenspieler der eigenen Gruppe)
Der in Abb. 17 (vorherige Seite) bereits dargestellte Gruppenunterschied der
Körpergröße zwischen Jugend und Profis ist in der Unterscheidung der Positionen
nur bei den Profis signifikant (p ≤ 0,05). Beim Körpergewicht unterscheiden sich bei
den Profis alle Positionen signifikant zu den Außenspielern. Bei der Gruppe der
Jugendspieler sind alle Positionen deutlich schwerer, signifikant ist dies nur im
Vergleich Außenspieler zu Rückraumspieler (p ≤ 0,049).
Tab. 25: Darstellung des Körpergewichtes (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Positionsunterschied von Jugend und
Profis in der Darstellung der Signifikanz zu den Außenspielern
Körpergewicht
Jugend
Gewicht
kg Signifikanz
Außenspieler
79 ± 5
Kreisläufer 85 ± 10 n.s.
Rückraumspieler 86 ± 10 p ≤ 0,049
Torwart 84 ± 11 n.s.
Körpergewicht
Profis
Gewicht
Kg Signifikanz
Außenspieler
86 ± 5
Kreisläufer 108 ± 9 p ≤ 0,05
Rückraumspieler 101 ± 6 p ≤ 0,05
Torwart 101 ± 4 p ≤ 0,05
78 Ergebnisdarstellung
Abb. 19: Körperfettanteil in Gruppen unterteilt (* = p < 0,05 sig. zu Jugend).
Der Körperfettanteil der Jugendspieler liegt signifikant (p < 0,05) unter dem der
Profis national wie international und somit auch der gesamten Profigruppe. Die
nationalen Profis unterscheiden sich nicht signifikant (p ≤ 0,497) von den
internationalen Profis.
Tab. 26: Körperfettanteil (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied als Darstellung der Signifikanz von Jugend zu Profis
Tab. 27 Minimal- und Maximalwerte des Körperfettanteils Jugend und Profis.
Körperfett Körperfettanteil
% Signifikanz
Jugend
11 ± 5
Profis Intern. 17 ± 7 p ≤ 0,001
Profis National 15 ± 4 p ≤ 0,003
Profis gesamt 16 ± 6 p < 0,05
Körperfett (%) Min Max
Jugend 4 23
Profis 5 30
79 Ergebnisdarstellung
Abb. 20: Körperfettanteil in Abhängigkeit von der Spielpositionen (* = p < 0,05 sig. zur Jugend; # = p < 0,05 sig. zu allen Positionen der Profis)
Der prozentuale Körperfettanteil der Jugendspieler zeigt keine signifikanten
Unterschiede (p ≤ 0,850) in Abhängigkeit zu der Position. Bei den Profis
unterscheiden sich die Kreisläufer signifikant zu den anderen drei Positionen obwohl
die Varianzanalyse der Profis keine signifikanten Unterschiede (p ≤ 0,085)
innerhalb der Gruppe zeigt. Im Vergleich von Jugend und Profis zeigen die
Jugendspieler bei allen Positionen signifikant geringere Körperfettwerte.
Tab. 28: Körperfettanteil (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit von der Spielposition von Jugend (keine Signifikanz) und
Profis (Signifikanz von Kreisläufer zu anderen Positionen)
Körperfett
Jugend
Körperfettanteil
% Signifikanz
Außenspieler 11 ± 5 n.s.
Kreisläufer 10 ± 6 n.s.
Rückraumspieler 11 ± 5 n.s.
Torwart 10 ± 4 n.s.
Körperfett
Profis
Körperfettanteil
% Signifikanz
Kreisläufer
20 ± 8
Außenspieler 14 ± 4 p ≤ 0,018
Rückraumspieler 15 ± 5 p ≤ 0,043
Torwart 14 ± 6 p ≤ 0,043
* = P < 0,05 sig. zu Kreisläufer
80 Ergebnisdarstellung
Die untenstehende Tabelle zeigt die Korrelation der anthropologischen Merkmale
bei Jugend- und Bundesligaspielern. Dabei sind oberhalb der Diagonalen die
Ergebnisse der Jugendspieler zu sehen und unterhalb die der Profis.
Tab. 29: Korrelationen Anthropologie Jugend (oberhalb der Diagonalen) und Profis (unterhalb der Diagonalen)
Korrelationen (r) Anthropologie Jugend und Profis
r =
Größe
stehend
Größe
sitzend Gewicht Fett
Größe stehend - ,620*** ,651*** ,169
Größe sitzend ,724*** - ,474*** ,138
Gewicht ,714*** ,631*** - ,514***
Fett ,043 ,300* ,430** -
p < 0,05* ; p < 0,01 ** ; p < 0,001 ***
81 Ergebnisdarstellung
Liegestütz und Wurfdiagnostik
Abb. 21: Liegestütz im Gruppenunterschied (* = p < 0,05 sig. zu anderen Gruppen).
Es gibt einen signifikanten Unterschied zwischen den Gruppen (p ≤ 0,009) im
Vergleich zur Jugend.
Bei den Jugendspielern korreliert die Anzahl der Wiederholungen im Liegestütztest
signifikant negativ mit der Größe stehend und dem Körpergewicht. Bei den Profis
korreliert dieses Merkmal negativ signifikant mit der Größe sitzend und dem
Körperfettanteil.
Tab. 30: Liegestütztest (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied in der Darstellung der Signifikanz Jugend zu Profis
Tab. 31: Minimum- und Maximumwerte der Anzahl an Wiederholungen im Liegestütztest
Liegestütztest Wdh. Signifikanz
Jugend
32 ± 6
Profis Intern. 36 ± 7 P ≤ 0,004
Profis National 38 ± 9 P ≤ 0,007
Profis gesamt 37 ± 8 P < 0,05
Liegestütz (Wdh.) Min Max
Jugend 18 43
Profis 14 56
82 Ergebnisdarstellung
Abb. 22: Liegestütz-Wiederholungszahl in Abhängigkeit von der Spielposition (* = p < 0,05 sig. zu einander).
Die Varianzanalyse zeigt zwischen den Positionen der beiden Gruppen keine
signifikanten Unterschiede (p ≤ 0,133). Bei den Jugendlichen schneiden die
Außenpositionen signifikant besser ab als die Torhüter. Die Reihenfolge der
Positionen mit den häufigsten Wiederholungen ist bei den Jugendspielern und Profis
identisch.
Tab. 32: Liegestütztests (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit der Spielposition von Jugend (Außenspieler signifikant zu
Torwart) und Profis (keine Signifikanz)
Liegestütztest Jugend Wdh. Signifikanz
Außenspieler
35 ± 6
Kreisläufer 30 ± 6 n.s.
Rückraumspieler 32 ± 5 n.s.
Torwart 28 ± 5 P ≤ 0,026
Liegestütztest Profis Wdh. Signifikanz
Außenspieler 39 ± 8 n.s.
Kreisläufer 34 ± 7 n.s.
Rückraumspieler 37 ± 7 n.s.
Torwart 34 ± 10 n.s.
83 Ergebnisdarstellung
Abb. 23: Wurfdiagnostik im Gruppenunterschied (* = p < 0,05 im Merkmal sig. zu einander)
Es zeigt sich ein signifikanter Unterschied zwischen Jugendspielern und nationalen
Profis in beiden Merkmalen. Die Gruppen Jugend und Profis (gesamt) unterscheiden
sich nicht signifikant voneinander (p ≤ 0,093).
Tab. 33: Wurfdiagnostik (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) als Darstellung der Signifikanz zwischen Jugend und Profis
Tab. 34: Minimal- und Maximalwerte bei Schlag- und Sprungwurf von Jugend und Profis
Wurfdiagnostik Schlagwurf Sprungwurf
km/ Signifikanz km/h Signifikanz
Jugend
SLW: 94 ± 6 SPW: 86 ± 6
Profis Intern. 96 ± 8 n.s. 88 ± 7 n.s.
Profis National 97 ± 8 P ≤ 0,043 90 ± 8 P ≤ 0,023
Profis gesamt 96 ± 8 n.s. 89 ± 7 n.s.
Wurf
(km/h)
Schlagwurf Sprungwurf
Min Max Min Max
Jugend 80 108 74 101
Profis 79 109 68 101
84 Ergebnisdarstellung
Abb. 24: Wurfdiagnostik der Jugendspieler in Abhängigkeit von der Spielposition (* = p < 0,05 im Merkmal sig. zueinander)
Die Varianzanalyse ergibt einen signifikanten Unterschied (p ≤0,009) zwischen den
Positionen der Jugendspieler, wobei die Rückraumspieler signifikant höhere
Wurfgeschwindigkeiten erreichen als die Torhüter.
Beim Sprungwurf konnten bei den Jugendspielern kein signifikanter Unterschied
bzgl. der Spielposition ausgemacht werden.
Tab. 35: Wurfdiagnostik (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit von der Spielposition der Jugend. Darstellung der Signifikanz
zwischen den Rückraumspielern und anderen Positionen
Wurfdiagnostik
Jugend
Schlagwurf Sprungwurf
km/h Signifikanz km/h Signifikanz
Rückraumspieler
SLW: 96 ± 5
SPW: 87 ± 6
Kreisläufer 93 ± 3 n.s. 85 ± 4 n.s.
Außenspieler 93 ± 6 n.s. 86 ± 6 n.s
Torwart 89 ± 4 P ≤ 0,001 85 ± 4 n.s
85 Ergebnisdarstellung
Abb. 25: Wurfdiagnostik der Profis in Abhängigkeit der Spielpositionen
Es konnten keine signifikanten Unterschiede in Abhängigkeit der Positionen, weder
beim Schlag- noch beim Sprungwurf, festgestellt werden. Bei der
Mittelwertbetrachtung (Tab. unten) beider Würfe wird die identische
Wurfgeschwindigkeit von Außen- und Rückraumspielern sowie die nahezu gleiche
Geschwindigkeit von Kreisläufer und Torhüter deutlich.
Tab. 36: Wurfdiagnostik (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit von der Spielposition der Profis
Wurfdiagnostik
Profis
Schlagwurf Sprungwurf
km/h Signifikanz km/h Signifikanz
Außenspieler 98 ± 7 n.s. 90 ± 8 n.s.
Kreisläufer 93 ± 7 n.s. 89 ± 6 n.s.
Rückraumspieler 98 ± 7 n.s. 90 ± 7 n.s.
Torwart 94 ± 8 n.s. 86 ± 8 n.s.
86 Ergebnisdarstellung
Abb. 26: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Schlagwurf und Sprungwurf Jugend
Die grafische Darstellung der Korrelation zeigt einen höchst signifikanten positiven
Zusammenhang von Schlag- und Sprungwurfgeschwindigkeit bei der Jugend
(r=0,725, Abb. 26) und den Profis (r=0,636, Abb. 27).
Bei den Jugendspielern ist zudem sowohl beim Schlagwurf (r=0,424) als auch beim
Sprungwurf (r=0,385) ein Zusammenhang mit der Oberkörperlänge signifikant.
Abb. 27: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Schlagwurf und Sprungwurf Profis
87 Ergebnisdarstellung
Abhängig von der Spielerposition konnte bei den Rückraumspielern der Jugend ein
signifikant positiver Zusammenhang von Wurfgeschwindigkeit im Schlag- (r= ,537;
p<0,004) bzw. Sprungwurf (r= ,465; p<0,015) mit der Körpergröße sitzend sowie
beim Sprungwurf mit dem Körpergewicht (r= ,368; p<0,059) dargestellt werden.
Bei den Profis konnte ein tendenzieller negativer Zusammenhang von Sprungwurf
und Größe sitzend (r= -,434; p<0,063); sowie ein positiv signifikanter
Zusammenhang von Wurfgeschwindigkeit im Sprungwurf und Körpergewicht
(r= ,502; p<0,034) der Rückraumspieler gezeigt werden.
Die Torhüter der Jugend zeigten zudem einen signifikant positiven Zusammenhang
von Sprungwurf und Körpergröße (r= ,634; p<0,067), Sprungwurf und Größe
sitzend (r= ,729; p<0,040) sowie Sprungwurf und Gewicht (r= ,679; p<0,044).
Alle anderen Positionen sowohl bei den Jugendspielern als auch bei den Profis
zeigten keine Zusammenhänge von anthropologischen Merkmalen mit der Wurf-
geschwindigkeit.
88 Ergebnisdarstellung
Schnelligkeitsdiagnostik
Abb. 28: Tappingdiagnostik im Gruppenunterschied (* = p < 0,05 sig. zu Jugend)
Die Varianzanalyse zeigte in der durchschnittlichen Tappingfrequenz signifikante
bzw. tendenzielle Unterschiede zwischen den Gruppen (Abb. 28) und dort auch
innerhalb der Positionen (Abb. 29 und Abb. 30). Der signifikante Unterschied
(p ≤ 0,021) besteht zwischen den Jugendspielern und den nationalen Profis in der
durchschnittlichen Frequenz. In der maximal erreichten Tappingfrequenz58 der
Gruppen wurden keine Unterschiede festgestellt. Die Minimal- und Maximalwerte
sind nahezu identisch (siehe Tab. 38, folgende Seite).
Tab. 37: Tappingdiagnostik (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied in der Darstellung der Signifikanz zwischen Jugend
und Profis
58 Die maximale Frequenz ist das Maximum des gleitenden Mittelwerts.
Tappingdiagnostik Ø Frequenz Max. Frequenz
Hz Signifikanz Hz Signifikanz
Jugend
Ø: 10,4 ± 0,9
Max.: 13,3 ± 1,3
Profis Intern. 10,6 ± 0,8 n.s. 13,6 ± 1,4 n.s.
Profis National 11,1 ± 0,6 p ≤ 0,021 13,9 ± 1,1 n.s.
Profis gesamt 10,8 ± 0,8 n.s. 13,8 ± 1,2 n.s.
Tapping Ø Tapping max.
89 Ergebnisdarstellung
Abb. 29: Tappingdiagnostik Jugend in Abhängigkeit von der Spielposition
Es konnten bei den Jugendspielern im Merkmal Tapping (im Durchschnitt sowie
maximal) keine signifikanten Unterschiede in Abhängigkeit der Positionen
festgestellt werden.
Tab. 38: Tappingdiagnostik (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit von der Spielposition der Jugend
Tab. 39: Minimal- und Maximalwerte der Tappingdiagnostik von Jugend und Profis
Tappingdiagnostik
Jugend
Ø Frequenz Max Frequenz
Hz Signifikanz Hz Signifikanz
Außenspieler 10,5 ± 0,6 n.s. 13,9 ± 1,5 n.s.
Kreisläufer 10,6 ± 0,6 n.s. 13,5 ± 1,2 n.s.
Rückraumspieler 10,4 ± 0,8 n.s. 13,2 ± 11,1 n.s.
Torwart 10,1 ± 1,4 n.s. 12,8 ± 1,6 n.s.
Tapping Ø Frequenz
(Hz)
Max Frequenz
(Hz)
Min Max Min Max
Jugend 7,8 11,9 10 16
Profis 7,6 11,9 9,8 16
Tapping Ø Tapping max.
90 Ergebnisdarstellung
Abb. 30: Tappingdiagnostik Profis in Abhängigkeit von der Spielposition (* = p < 0,05 sig. zu Torhüter)
Es konnten in beiden Parametern signifikant schlechtere Ergebnisse (p≤0,017) der
Torhüter zu den anderen Positionen der Profis dargestellt werden. Ausnahme ist der
nicht signifikante Unterschied zwischen Torhüter und Kreisläufer in der
durchschnittlichen Frequenz.
Tab. 40: Tappingdiagnostik (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit von der Spielposition der Profis
Tappingdiagnostik
Profis
Ø Frequenz Max Frequenz
Hz Signifikanz Hz Signifikanz
Torwart
Ø 10,2 ± 1,2
Max 12,6 ± 1,4
Außenspieler 11,3 ± 07 p ≤ 0,002 14,3 ± 1,3 p ≤ 0,003
Kreisläufer 10,7 ± 0,3 n.s. 13,9 ± 0,6 p ≤ 0,027
Rückraumspieler 10,8 ± 0,5 p ≤ 0,030 14,0 ± 1,1 p ≤ 0,007
Tapping Ø Tapping max.
91 Ergebnisdarstellung
Abb. 31: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen „durchschnittliche Tappingfrequenz“ und „maximale Tappingfrequenz“ Jugend.
Es gibt in beiden Gruppen einen positiven linearen Zusammenhang der
durchschnittlichen Tappingfrequenz mit der maximal erreichten Tappingfrequenz.
Abb. 32: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen „durchschnittliche Tappingfrequenz“ und „maximale Tappingfrequenz“ Profis.
92 Ergebnisdarstellung
Abb. 33: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Gewicht und maximale Tappingfrequenz Jugend..
Bei den Jugendspielern konnte ein negativer Zusammenhang (r= -,374) von
Körpergewicht und der maximalen Tappingfrequenz gezeigt werden.
Bei den Profis zeigte sich ein negativer Zusammenhang (r= -,338) zwischen dem
Körpergewicht und der durchschnittlichen Tappingfrequenz.
Abb. 34: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Gewicht und maximale Tappingfrequenz Profis.
93 Ergebnisdarstellung
In Abhängigkeit der Spielposition konnte bei den Außenspielern der Profis ein
tendenziell negativer signifikanter Zusammenhang vom Gewicht und der
durchschnittlichen Tappingfrequenz (r= -,582; p<0,060) festgestellt werden. Alle
anderen Positionen der Profis zeigten keine signifikanten Zusammenhänge
bzgl. des Körpergewichtes und der Tappingfrequenz.
Bei der Jugend ist dieser Zusammenhang (r= -,795) ist mit p<0,018 bei den
Außenspielern hingegen stärker ausgeprägt und konnte auch bei den
Rückraumspielern (r= -,512; p<0,005) sowie den Torhütern (r= -,709; p<0,033)
festgestellt werden. Ein hingegen positiver Zusammenhang von Körpergewicht und
maximaler Tappingfrequenz wurde bei den Kreisläufern der Jugend (r= ,776;
p<0,024) aufgezeigt.
94 Ergebnisdarstellung
Abb. 35: Zwischen- und Endzeiten des 20-m-Sprints im Gruppenunterschied (* = p < 0,05 sig. zu Jugend; # = p < 0,05 sig. zu Profis international)
Die Varianzanalyse zeigt keinen signifikanten Unterschied zwischen Jugend und
Profis gesamt.
Ein signifikanter Unterschied besteht bei der 5- und 10-m-Zwischenzeit zwischen
der Jugend und den internationalen Profis sowie zwischen den nationalen und den
internationalen Profis (5 m = p≤0,001; 10 m = p≤0,05).
Bei der Gesamtzeit des 20-m-Sprints ergeben sich keine signifikanten Unterschiede.
Tab. 41: Darstellung der Sprintdiagnostik (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied zur Signifikanz der Jugend
Tab. 42: Minimal- und Maximalwerte des 20 m-Sprints
20-m-Sprint
5 m 10 m 20 m
Min Max Min Max Min Max
Jugend 0,81 1 1,51 1,76 2,64 3,19
Profis 0,67 1,06 1,2 1,78 2,6 3,14
Schnelligkeitsdiagnostik 5 m 10 m 20 m
s Sig. s Sig. s Sig.
Jugend
5m: 0,91±0,04
10m: 1,64±0,07
20m: 2,90±0,13
Profis Int. 0,88±0,10 p≤0,021 1,57±0,17 p≤0,032 2,92 ±0,12 n.s.
Profis Nat. 0,91±0,08 n.s. 1,63±0,08 n.s. 2,90±0,14 n.s.
Profis ges. 0,89±0,09 n.s. 1,59±0,14 p≤0,031 2,91±0,13 n.s.
#
95 Ergebnisdarstellung
Abb. 36: Zwischen- und Endzeiten des 20-m-Sprints in Abhängigkeit von der Spielposition der Jugend (* = < 0,05 sig. zu Außenspieler)
Die jugendlichen Kreisläufer und Torhüter sind im Vergleich zu den Außenspielern in
den Zwischenzeiten 5 und 10 m signifikant langsamer. Bei der Gesamtzeit (20 m)
sind keine signifikanten Unterschiede zu erkennen, obwohl sich auch in der
Mittelwertdarstellung eine schnellere Laufzeit der Außenspieler erkennen lässt
(siehe Tabelle unten).
Tab. 43: Sprintdiagnostik (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit von der Spielpositionen der Jugend. Dargestellt als
Signifikanz zu den Außenspielern.
Schnelligkeitsdiagnostik
Jugend
5 m 10 m 20 m
s Sig. s Sig. S Sig.
Außenspieler
5 m: 0,89 ± 0,03
10 m: 1,59 ± 0,05
20 m: 2,82 ± 0,09
Kreis 0,93±0,04 p≤0,028 1,67±0,07 p≤0,014 2,92±0,16 n.s.
Rückraum 0,90±0,03 n.s. 1,64±0,06 n.s. 2,90±0,12 n.s.
Torwart 0,93±0,04 p≤0,032 1,66±0,08 p≤0,037 2,93±0,15 n.s.
96 Ergebnisdarstellung
Abb. 37: Zwischen- und Endzeiten des 20-m-Sprints in Abhängigkeit von der Spielposition der Profis (* = p < 0,05 sig. zu Kreisläufer, # = p < 0,05 sig. Zu Außenspieler)
Bei den Profis sind die Kreisläufer in allen 3 Zwischenzeiten signifikant langsamer
als die Außenspieler und bei 5 und 20 m zudem signifikant langsamer als die
Rückraumspieler. Bei der Endgeschwindigkeit (20 m) zeigt sich zudem, dass die
Torhüter signifikant langsamer sind als die Außenspieler (#).
Tab. 44: Sprintdiagnostik (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit von der Spielposition der Profis
1 Torhüter zu Kreisläufer,
2 Torhüter signifikant zu Außenspieler
Schnelligkeitsdiagnostik
Profis
5 m 10 m 20 m
s Sig. s Sig. s Sig.
Kreis
5 m: 0,97±0,05
10 m: 1,69±0,05
20 m: 3,01±0,07
Außen 0,86±0,08 p≤0,010 1,55±0,13 p≤0,028 2,82±0,13 p≤0,001
Rückraum 0,88 ±0,09 p≤0,026 1,59±0,13 n.s. 2,90±0,13 p≤0,023
Torwart 0,90±0,10 n.s. 1,58±0,19 n.s. 2,96±0,04 n.s.1
p≤0,012 2
97 Ergebnisdarstellung
Bei den Profis konnte in Abhängigkeit von der Spielposition ein negativer
Zusammenhang von der durchschnittlichen sowie maximalen Tappingfrequenz der
Außenspieler mit der Sprintgeschwindigkeit hergestellt werden. So erreichten
Außenspieler mit einer hohen Frequenz im Tapping-Test auch schnelle
Gesamtzeiten des 20-m-Sprinttestes. Die Rückraumspieler der Profis zeigten
diesbezüglich wiederum einen positiven Zusammenhang auf.
Bei den Jugendspielern konnten keine signifikanten Zusammenhänge der Tapping-
und Sprintdiagnostik festgestellt werden.
Tab. 45: Korrelationskoeffizient des Zusammenhangs von durchschnittlicher Tappingfrequenz der Jugend und Profis mit den Endzeiten der Sprintdiagnostik
Ø Tappingfrequenz 3 x 20 m Endzeit 5 x 20 m Endzeit
Profis Außenspieler -,695** -,723**
Rückraumspieler ,486* ,220
In Abhängigkeit von der Spielposition korrelierte die Sprintgeschwindigkeit mit der
Anzahl der Wiederholungen im Liegestütztest bei den Kreisläufern in der 5-m-
Sprintzeit (r= -,673; p= 0,047) und bei den Rückraumspielern der Jugend mit den
5m (r= -,525; p= 0,003) und 10m (r= -,395; p= 0,034) Zwischenzeit negativ.
Bei den Profis konnte diese negative Korrelation bei den Rückraumspielern
bezüglich der 10-m-Sprintzeit (r= -,585; p= 0,014) festgestellt werden.
98 Ergebnisdarstellung
Handballspezifischer Komplextest
Abb. 38: Zwischen- und Endzeit des Komplextestes (KPT) im Gruppenunterschied
Im Vergleich der Gruppen zeigten sich bei der Betrachtung der Mittelwerte zwar
unterschiedliche Zwischenzeiten, jedoch blieb eine Signifikanz derer aus.
Tab. 46: Komplextest (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied
Tab. 47: Minimal- und Maximalzeiten des Komplextestes
Komplextest
1. Zwischenzeit 2. Zwischenzeit Gesamtzeit
Min Max Min Max Min Max
Jugend 3,97 6,48 8,31 11,8 14,56 18,76
Profis 3,76 6,38 6,15 11,83 10,34 17,56
Komplextest
1. Zwischenzeit 2. Zwischenzeit Gesamtzeit
s Sig. s Sig. s Sig.
Jugend 4,91 ± 0,59 n.s. 9,28 ± 0,62 n.s. 16,21±1,01 n.s.
Profis int. 5,02 ± 0,79 n.s. 8,70±1,33 n.s. 16,32 ± 0,72 n.s.
Profis nat. 4,71 ± 0,73 n.s. 8,97 ± 0,96 n.s. 15,42 ± 1,33 n.s.
Profis ges. 4,87 ± 0,77 n.s. 8,82 ± 1,17 n.s. 15,90 ± 1,13 n.s.
99 Ergebnisdarstellung
Abb. 39: Zwischen- und Endzeiten des Komplextestes (KPT) in Abhängigkeit von der Spielposition der Jugend (* = p < 0,05 sig. zu Rückraumspieler)
In Abhängigkeit der Spielposition der Jugendlichen zeigten die Torhüter bei der
ersten Zwischenzeit die schnellste Zeit, welche signifikant schneller als die der
Rückraumspieler war. Bei Betrachtung der Mittelwerte fällt auf, dass die
Rückraumspieler im Testverlauf immer eher langsamere Zeiten erzielten. Die
Torhüter waren bei der ersten Zeit noch die Schnellsten, verloren dann aber in den
weiteren Testabschnitten. Die Außenspieler sind zu Beginn noch schnell, verlieren
im mittleren Testabschnitt jedoch Zeit, was sie im letzten Abschnitt wieder gut
machen und zur schnellsten Gesamtzeit umwandeln können. Die Kreisläufer waren
zu Beginn im ersten Streckenabschnitt langsamer als z.B. die Außenspieler, im
zweiten Abschnitt aber besser und in der Gesamtzeit gleich schnell.
Tab. 48: Komplextest (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit von der Spielposition Rückraum zu Torwart der Jugend
Komplextest
Jugend
1. Zwischenzeit 2. Zwischenzeit Gesamtzeit
s Sig. s Sig. S Sig.
Rückraumspieler
1.: 5,02 ± 0,51
2.: 9,32 ± 0,53
Ges.: 16,32±0,94
Außenspieler 4,86 ± 0,62 n.s. 9,37 ± 1,10 n.s. 16,00 ± 1,32 n.s.
Kreisläufer 5,04 ± 0,77 n.s. 9,14 ± 0,39 n.s. 16,04 ± 0,89 n.s.
Torwart 4,48 ± 0,46 p ≤ 0,026 9,21 ± 0,56 n.s. 16,18 ± 1,13 n.s.
100 Ergebnisdarstellung
Abb. 40: Zwischen- und Endzeiten des Komplextestes (KPT) in Abhängigkeit von der Spielposition der Profis (* = P < 0,05 sig. zu Außenspieler)
Die Außenspieler sind in der Gesamtzeit signifikant schneller als die Spieler anderer
Positionen.
Beim Mittelwertvergleich ist zu beobachten, dass die Kreisläufer bereits im ersten
Testabschnitt eine der langsamsten Zeiten erreichen, was im zweiten Abschnitt
noch deutlicher wird. Die Torhüter sind zwar zu Beginn langsam, können aber im
mittleren Abschnitt Zeit aufholen – sind hier sogar die Schnellsten – verlieren aber
im dritten Abschnitt und somit insgesamt an Zeit.
Tab. 49: Komplextest (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit von der Spielposition der Profis. Darstellung der Signifikanz
zwischen Außenspieler und den anderen Positionen.
Komplextest
Profis
1. Zwischenzeit 2. Zwischenzeit Gesamtzeit
s Sig. s Sig. s Sig.
Außenspieler
1.: 4,58±0,73
2.: 8,77±1,34
Ges.: 15,05±1,72
Kreisläufer 4,98±0,69 n.s. 9,37±0,42 n.s. 16,19±0,84 p≤0,024
Rückraum 4,8 ±0,71 n.s. 8,72±1,19 n.s. 16,03±0,68 p≤0,017
Torwart 5,20±0,96 n.s. 8,61±1,35 n.s. 16,47±0,70 p≤0,006
101 Ergebnisdarstellung
Abb. 41: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Gewicht und Gesamtzeit Komplextest Jugend
Mit r = ,341 (p < 0,014) bei den Jugendspielern und r = ,459 (p < 0,001) bei den
Profis gibt es einen positiven Zusammenhang zwischen dem Körpergewicht und der
Gesamtzeit des Komplextestes in beiden Gruppen.
Des Weiteren korreliert der Komplextest in der Endzeit in beiden Gruppen mit der
Körpergröße stehend, der durchschnittlichen Tappingfrequenz sowie der relativen
VO2-max (ml / (kg∙min)) negativ.
Abb. 42 Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Gewicht und Gesamtzeit Komplextest Profis
102 Ergebnisdarstellung
Die folgenden drei Tabellen zeigen den Zusammenhang der linearen Sprintleistung
mit den Zwischenzeiten und der Gesamtzeit aus dem handballspezifischen
Komplextest in Abhängigkeit von der Spielposition. Es ist zu erkennen, dass es auf
den Außenpositionen weder bei den Jugendspielern noch bei den Profis einen
Zusammenhang gibt.
Bei den Jugendspielern zeigen die Kreisläufer bei allen drei Zeiten einen positiv
signifikanten Zusammenhang von Sprintzeit und Komplextest. Bei den Profis ist
kein Muster zu erkennen. Auf den ersten 5 bzw. 10 m gibt es auf den Positionen
Rückraum und Torwart positive Zusammenhänge. Bei der Endzeit von 20 m
korrelieren die Zeiten des Komplextestes (2. Zeit und Gesamtzeit) bei den
Kreisläufern.
Tab. 50: Korrelationskoeffizient der 5-m-Sprintzeit Jugend und Profis mit den Zeiten des Komplextestes in Abhängigkeit von der Spielposition
Korrelation (r) 5-m-Sprintzeit und Komplextest
5-m-Zwischenzeit KPT 1. Zeit KPT 2. Zeit KPT Total
Jugend Außenspieler ,173 -,647 ,023
Kreisläufer ,126 ,896** ,833**
Rückraum ,021 ,176 ,081
Torwart -,846** -,017 ,037
Profis Außenspieler ,126 ,126 -,100
Kreisläufer ,666 ,278 ,127
Rückraum -,345 ,502* -,369
Torwart -,554 ,864** -,651
p < 0,05* ; p < 0,01 ** ; p < 0,001 ***
Tab. 51: Korrelationskoeffizient der 10-m-Sprintzeit Jugend und Profis mit den Zeiten des Komplextestes in Abhängigkeit von der Spielposition
Korrelation (r) 10-m-Sprintzeit und Komplextest
10-m-Zwischenzeit KPT 1. Zeit KPT 2. Zeit KPT Total
Jugend Außenspieler ,254 -,495 0,96
Kreisläufer ,320 ,827** ,722*
Rückraum ,099 ,138 ,045
Torwart -,783* ,283 ,284
Profis Außenspieler ,198 ,257 ,046
Kreisläufer ,432 ,049 -,097
Rückraum -,532* ,730*** -,291
Torwart -,536 ,903** -,641
p < 0,05* ; p < 0,01 ** ; p < 0,001 ***
103 Ergebnisdarstellung
Tab. 52: Korrelationskoeffizient der 20-m-Sprintzeit Jugend und Profis mit den Zeiten des Komplextestes in Abhängigkeit von der Spielposition
Korrelation (r) 20-m-Sprintzeit und Komplextest
20-m-Zwischenzeit KPT 1. Zeit KPT 2. Zeit KPT Total
Jugend Außenspieler ,836 -,383 ,310
Kreisläufer ,293 ,936*** ,871**
Rückraum -,095 ,372* ,336
Torwart -648 ,423 ,395
Profis Außenspieler ,233 ,301 ,122
Kreisläufer ,293 ,936*** ,871**
Rückraum -,105 ,170 ,025
Torwart -,102 ,052 -,290
p < 0,05* ; p < 0,01 ** ; p < 0,001 ***
Im Bereich der Schnelligkeitsausdauer konnten keine signifikanten Korrelationen in
Abhängigkeit der Spielposition von der Sprintleistung des 5 x 20 m Testes und des
Komplextestes dargestellt werden.
104 Ergebnisdarstellung
Sprungdiagnostik
Abb. 43: Standweitsprung im Gruppenunterschied (* = P < 0,05 sig. zu Jugend).
Die Jugendspieler zeigen im Mittel signifikant schlechtere horizontale
Sprungleistungen als die Profispieler.
Tab. 53: Standweitsprung (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied. Darstellung der Signifikanz von Jugend zu Profis
Tab. 54: Minimal- und Maximalwerte der Sprungdiagnostik von Jugend und Profis
Sprungdiagnostik Standweitsprung
cm Signifikanz
Jugend
239 ± 17
Profis Intern. 265 ± 26 p ≤ 0,05
Profis National 259 ± 26 P ≤ 0,006
Profis gesamt 262 ± 26 P < 0,05
Sprung-
diagnostik
Standweitsprung (cm) CMJ (cm) DJ (cm) DJ (ms)
Min Max Min Max Min Max Min Max
Jugend 201 278 37 61 33 62 138 378
Profis 210 327 36 60 34 51 153 325
105 Ergebnisdarstellung
Abb. 44: Standweitsprung Jugend und Profis in Abhängigkeit von der Spielposition
Die Varianzanalyse ergab sowohl bei der Jugend als auch bei den Profis keine
signifikanten Unterschiede zwischen den Positionen. Bei der Betrachtung der
Mittelwerte ist zu erkennen, dass bei den Jugendlichen die Außenspieler und
Kreisläufer die besten horizontalen Sprungweiten erlangen. Bei den Profis erzielten
die Außenspieler und Torhüter die besten Leistungen.
Tab. 55: Standweitsprung (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit der Spielposition von Jugend und Profis
Sprungdiagnostik
Jugend
Standweitsprung
cm Signifikanz
Außenspieler 247 ± 17 n.s.
Kreisläufer 243 ± 20 n.s.
Rückraumspieler 236 ± 15 n.s.
Torwart 236 ± 22 n.s.
Sprungdiagnostik
Profis
Standweitsprung
cm Signifikanz
Außenspieler 267 ± 25 n.s.
Kreisläufer 251 ± 9 n.s.
Rückraumspieler 261 ± 30 n.s.
Torwart 268 ± 29 n.s.
106 Ergebnisdarstellung
Die nachfolgenden sechs Diagramme zeigen die Korrelationen zu der
untenstehenden Tabelle 56.
Tab. 56: Korrelation des Standweitsprunges und der Laufdiagnostik
(Z= zyklische Schnelligkeit; A= Schnelligkeitsausdauer)
Korrelationen (r) Standweitsprung
r= Z_5 m Z_10 m Z_20 m A_5 m A_10 m A_20 m
Jugend (n=55) -,431*** -,574*** -,378*** -,442*** -,154 -,600***
Profis (n=46) -,502*** -,510*** -,649*** -,570*** -,604*** -,613***
p<0,05*; p<0,01**; p<0,001***
Abb. 45: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Standweitsprung und Sprintzeit 5m Jugend
Es ist ein negativer Zusammenhang (r= -,431) zwischen der Weite des
Standweitsprunges und der 5m Zwischenzeit des 20-m-Sprinttests59 der
Jugendspieler zu erkennen. Auch bei der 10-m-Zwischenzeit konnte ein negativer
Zusammenhang (r= -,574) aufgezeigt werden. Auffällig ist die vermehrte Streuung
der Daten bei der 10-m-Zwischenzeit.
59 Reine Schnelligkeit bzw. zyklische Schnelligkeit
107 Ergebnisdarstellung
Abb. 46: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Standweitsprung und Sprintzeit 10m Jugend
Alle drei Grafiken zeigen den negativen Zusammenhang von einer weiten
Sprungweite mit schnelleren Sprintzeiten in den Zwischenzeiten und der Endzeit.
Abb. 47: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Standweitsprung und 20m Sprintzeit Jugend
108 Ergebnisdarstellung
Abb. 48: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Standweitsprung und Sprintzeit 5m Profis
Ebenso wie bei den Jugendspielern kann auch bei den Profis ein linearer negativer
Zusammenhang von einer guten Sprungweite aus dem Standweitsprung mit den
Sprintzeiten des 20-m-Sprinttestes gezeigt werden. Sowohl bei den Zwischenzeiten
als auch bei der Endzeit (Abb. 50) konnten hohe und signifikante Korrelationen
festgestellt werden.
Abb. 49: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Standweitsprung und Sprintzeit 10m Profis
109 Ergebnisdarstellung
Abb. 50: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Standweitsprung und 20m Sprintzeit Profis
Die Stärke des Zusammenhanges von Sprungweite zur Sprintzeit ist bei den Profis
durchgehend stärker als bei den Jugendspielern (siehe hierzu Tab. 56, S. 116).
Der Zusammenhang von einer guten Sprungweite mit einer guten Sprintzeit im
Gruppenunterschied lässt sich auch in Abhängigkeit von der Spielposition erkennen
(siehe Tab. 57, folgende Seite).
110 Ergebnisdarstellung
Abhängig von der Spielposition gibt es sowohl bei den Jugendspielern als auch bei
den Profis – hier stärker ausgeprägt - einen signifikant negativen Zusammenhang
zwischen dem Standweitsprung und der linearen zyklischen Sprintschnelligkeit. Bei
den Profis ist dieser Zusammenhang auch bei allen drei Zeiten der Rückraumspieler
zu erkennen, wobei bei den Rückraumspielern der Jugend dies nur auf die 5- und
10-m-Zwischenzeit zu beziehen ist. Diese Tendenz ist auch bei den Torhütern der
Jugend zu erkennen.
Tab. 57: Korrelationskoeffizient von Standweitsprung und Sprintzeiten der Jugend und Profis mit den Sprintzeiten in Abhängigkeit von der Spielposition
Korrelation Standweitsprung und Sprintzeiten 3 x 20 m
Standweitsprung 5 m 10 m 20 m
Jugend Außenspieler -,745* -,784* -,776*
Kreisläufer -,308 -,570 -,362
Rückraum -,346 (T) -,423* -,179
Torwart -,647 (T) -,820** -,531
Profis Außenspieler -,796** -,722** -,882***
Kreisläufer -,035 -,221 -,362
Rückraum -,463* -,463* -,726***
Torwart -,273 -,333 -,333
Bei den Zwischenzeiten und der Endzeit des 5 x 20 m Sprinttests korreliert der
Standweitsprung bei den Außenspielern in allen 3 Zeiten ebenfalls signifikant
negativ.
111 Ergebnisdarstellung
Abb. 51: Counter Movement Jump im Gruppenunterschied
Es konnten keine signifikanten Unterschiede bezüglich der Sprunghöhe des CMJ und
der Gruppenzugehörigkeit aufgezeigt werden.
Tab. 58: Counter Movement Jump (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied
Sprungdiagnostik CMJ (Sprunghöhe)
cm Signifikanz
Jugend 46 ± 6 n.s.
Profis intern. 47 ± 5 n.s.
Profis national 46 ± 6 n.s.
Profis gesamt 47 ± 5 n.s.
112 Ergebnisdarstellung
Abb. 52: Counter Movement Jump in Abhängigkeit von der Spielposition von Jugend und Profis
Innerhalb der Gruppen konnten in Abhängigkeit der Positionen keine signifikanten
Unterschiede festgestellt werden.
Die Sprunghöhe des CMJ korreliert hoch signifikant mit den Sprintzeiten der
Laufdiagnostik (siehe Tab. 63 und Abb. 62 bis 68). In Abhängigkeit der
Spielposition konnte zwischen den Endzeiten der linearen Schnelligkeit60 und der
Sprunghöhe des CMJ von Rückraumspielern beider Gruppen ein signifikanter
negativer Zusammenhang festgestellt werden.
Tab. 59: Sprunghöhe des CMJ (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Positionsunterschied Jugend und Profis
60 3 x 20 m (r= -,630; p<0,009) und 5 x 20 m (r= -,631; p<0,007) bei den Profis und 3 x 20 m (r= -,44;, p<0,019) und 5 x 20 m (r= -,596; p<0,001) bei den Jugendspielern
Sprungdiagnostik
Jugend
CMJ (Sprunghöhe)
cm Signifikanz
Außenspieler 46 ± 6 n.s.
Kreisläufer 47 ± 8 n.s.
Rückraumspieler 46 ± 5 n.s.
Torwart 46 ± 7 n.s.
Sprungdiagnostik
Profis
CMJ (Sprunghöhe)
cm Signifikanz
Außenspieler 48 ± 6 n.s.
Kreisläufer 46 ± 2 n.s.
Rückraumspieler 46 ± 5 n.s.
Torwart 47 ± 7 n.s.
113 Ergebnisdarstellung
Abb. 53: Sprunghöhe des Drop Jumps im Gruppenunterschied
Die Mittelwertvergleiche zeigen, dass die Jugendlichen zwar bessere Werte
erzielten, diese sich aber nicht als signifikant darstellen. Lediglich eine Tendenz
(p ≤ 0,056) zwischen Jugend und nationalen Profis deutet sich an.
Die Sprunghöhe korrelierte bei den Jugendspielern und Profis mit allen drei
Sprintzeiten des 20-m-Sprinttest sowie mit den Zwischenzeiten des 20-m-
Schnelligkeitsausdauerlaufes negativ (Tab. 63 und Abb. 62 bis 68).
Tab. 60: Darstellung der Sprunghöhe des DJ (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied. Darstellung der
Signifikanz zur Jugend
Sprungdiagnostik Drop Jump (Sprunghöhe)
cm Signifikanz
Jugend
43,8 ± 6,8
Profis intern. 42,7 ± 3,6 n.s.
Profis national 40,8 ±4,9 P ≤ 0,056
Profis gesamt 41,8 ± 4,3 n.s.
114 Ergebnisdarstellung
Abb. 54: Bodenkontaktzeit des DJ im Gruppenunterschied
Bei allen Gruppen konnten keine signifikanten Unterschiede bzgl. der
Bodenkontaktzeit des DJ festgestellt werden. Auffällig bei den
Mittelwertergebnissen ist jedoch, dass die internationalen Profis zwar eine gute
Sprunghöhe (Abb. 53, vorherige Seite) erreichten, dazu aber auch die längste
Bodenkontaktzeit benötigen. Die Jugendspieler sind im Vergleich zu den Profis
höher gesprungen und hatten die geringere Bodenkontaktzeit.
Zur Bodenkontaktzeit konnten keine Korrelationen festgestellt werden.
Tab. 61: Bodenkontaktzeit des DJ (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied
.
Sprungdiagnostik Drop Jump (Bodenkontaktzeit)
ms Signifikanz
Jugend 196 ± 45 n.s.
Profis intern. 202 ± 40 n.s
Profis national 194 ± 38 n.s.
Profis gesamt 198 ± 39 n.s
115 Ergebnisdarstellung
Abb. 55: Sprunghöhe des DJ in Abhängigkeit von der Spielposition bei Jugend und Profis
Auch in der Sprunghöhe des Drop Jumps konnten keine signifikanten Unterschiede
in Abhängigkeit der Spielposition gefunden werden. Der Mittelwertvergleich macht
deutlich, dass die Jugendspieler in allen Positionen eine höhere vertikale
Sprungleistung erzielen.
Die Tabelle (Tab. 62) auf der folgenden Seite gibt einen Überblick über die
Mittelwerte ± SD sowie Signifikanz der Sprunghöhe und der Bodenkontaktzeit des
Drop Jumps in Abhängigkeit von den Spielpositionen.
116 Ergebnisdarstellung
Abb. 56: Bodenkontaktzeit des DJ in Abhängigkeit von der Spielposition bei Jugend und Profis
Es wurden keine signifikanten Unterschiede in Abhängigkeit der Positionen bei
Jugend und Profis gefunden. Der Mittelwertvergleich zeigt bei Außenspielern und
Kreisläufern der Jugend eine schlechtere Bodenkontaktzeit als ihr Pendant bei den
Profis. Die jugendlichen Rückraumspieler sind deutlich reaktiver als die
Rückraumspieler der Profis und erzielen auch die höhere vertikale Sprungleistung
(Abb. 55).
Tab. 62: Sprunghöhe des DJ (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit von der Spielposition bei Jugend und Profis
Sprungdiagnostik
Jugend
DJ (Sprunghöhe) DJ (Bodenkontaktzeit)
cm Signifikanz ms Signifikanz
Außenspieler 45 ± 9 n.s. 210 ± 79 n.s.
Kreisläufer 44 ± 9 n.s. 206 ± 41 n.s.
Rückraumspieler 43 ± 6 n.s. 188 ± 36 n.s.
Torwart 44 ± 7 n.s. 199 ± 37 n.s.
Sprungdiagnostik
Profis
DJ (Sprunghöhe) DJ (Bodenkontaktzeit)
cm Signifikanz ms Signifikanz
Außenspieler 42 ± 6 n.s. 186 ± 23 n.s.
Kreisläufer 42 ± 1,6 n.s. 179 ± 19 n.s.
Rückraumspieler 41 ± 4,9 n.s. 209 ± 46 n.s.
Torwart 42 ± 5,1 n.s. 203 ± 44 n.s.
117 Ergebnisdarstellung
Abb. 57: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Standweitspung und CMJ Jugend
Es zeigt sich ein positiver Zusammenhang der Sprungweite des Standweitsprunges
und der Sprunghöhe des CMJs in beiden Gruppen. Mit zunehmender Sprungweite
erzielen die Spieler auch eine höhere Sprungleistung beim CMJ. Der lineare
Zusammenhang ist bei den Jugendspielern ausgeprägter als bei den Profis.
Abb. 58: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Standweitsprung und CMJ Profis
118 Ergebnisdarstellung
Abb. 59: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Sprunghöhe DJ und CMJ Jugend
Eine hohe Korrelation zeigt der Zusammenhang der Sprunghöhen des DJ und der
des CMJ sowohl bei den Jugend- als auch bei den Profispielern.
Abb. 60: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Sprunghöhe DJ und CMJ Profis
119 Ergebnisdarstellung
Tab. 63: Korrelation der Sprunghöhe aus DJ und CMJ mit der Laufdiagnostik (Z= zyklische Schnelligkeit; A= Schnelligkeitsausdauer)
p<0,05*; p<0,01**; p<0,001***
Die oben stehende Tabelle zeigt den Korrelationskoeffizienten für die
Zusammenhänge der Sprungdiagnostik mit der Sprintdiagnostik. Auffällig ist, dass
die Sprunghöhe des DJs bei den Profis in keinem Zusammenhang zur Sprintleistung
steht, anders ist dies bei den Jugendspielern. Bei den Jugendlichen steht die
Sprunghöhe zur reinen Schnelligkeit als auch zur Schnelligkeitsausdauer in einem
negativen Zusammenhang.
Bei den Profis konnte ein negativer Zusammenhang für die jeweiligen Endzeiten der
Sprintdiagnostik mit dem CMJ aufgezeigt werden.
Abb. 61: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Sprunghöhe DJ und Sprintzeit 5 m Jugend.
r = Korrelationen CMJ und DJ Höhe mit Laufdiagnostik
(cm) Z_5 m Z_10 m Z_20 m A_5 m A_10 m A_20 m
Jugend
(n=55)
DJ -,398** -,426*** -,326* -,334* -,025 -,394**
CMJ -,563*** -,460*** -,444*** -,570*** -,021 -,574***
Profis
(n=39)
DJ -,193 -,234 -,173 -,196 -,220 -,268
CMJ -,154 -,057 -,506*** -,176 -,229 -,590***
120 Ergebnisdarstellung
Abb. 62 Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Sprunghöhe DJ und Sprintzeit 10m Jugend
Zum Zusammenhang von der Sprunghöhe des DJ mit der zyklischen Sprintzeit
konnten nur bei der Jugend signifikante negative Korrelationen festgestellt werden
(siehe Tab. 63). Die Daten der Profis zeigen zwar ebenfalls eine negative Richtung,
sind aber nicht signifikant.
Abb. 63: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Sprunghöhe DJ und Sprintzeit 20m Jugend
121 Ergebnisdarstellung
Abb. 64: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen CMJ und 5-m-Sprintzeit Jugend
Wie in Tab. 63 dargestellt gibt es einen negativ signifikanten Zusammenhang der
Sprunghöhe des CMJ und der linearen Sprintzeit auf 20 m. Dies konnte bei den
Jugendspielern in allen drei Zwischenzeiten festgestellt werden. Bei den Profis
zeigte sich dieser Zusammenhang bei der 20-m-Endzeit.
Abb. 65: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen CMJ und 10-m-Sprintzeit Jugend
122 Ergebnisdarstellung
Abb. 66: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen CMJ und 20-m-Sprintzeit Jugend
Bei den Profis konnte der bereits zuvor erwähnte signifikante Zusammenhang der
Jugendspieler von CMJ und allen drei Sprintzeiten nur für die Gesamtzeit des 20-m-
Sprints als signifikant festgestellt werden. Die Zwischenzeiten sind jedoch ebenfalls
negativ orientiert (Tab. 63).
Abb. 67: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen CMJ und 20m Sprintzeit Profis.
123 Ergebnisdarstellung
In Abhängigkeit von der jeweiligen Position lassen sich die Zusammenhänge der
Sprintschnelligkeit mit der Sprungleistung für einige Positionen darstellen. Die
untenstehende Tabelle zeigt diese (Tab. 64).
Für die azyklische Sprintleistung – hier über den Komplextest gemessen - konnten
innerhalb der Gruppen keine Zusammenhänge aufgezeigt werden.
Tab. 64: Korrelation der Sprunghöhe mit der Laufgeschwindigkeit 3 x 20 m und 5 x 20 m in Abhängigkeit von der Spielposition (Stdwsp.=Standweitsprung)
p<0,05*; p<0,01**; p<0,001***
r = Position Korrelationen Sprungergebnisse mit Laufdiagnostik
(cm) Z_5 m Z_10 m Z_20 m A_20 m
Jugend
(n=55)
Außen DJ -,365 -,351 -,161 -,410
CMJ -,897** -,816* -,736* -,852**
Stdwsp. -,745* -,784* -,776* -,836**
Kreis DJ -,695* -,820** -,575 -,735*
CMJ -,708* -,641 (T) -,512 -,698 (T)
Stdwsp. -,308 -,570 -,362 -,022
Rückraum DJ -,422* -,257 -,237 ,084
CMJ -,441* -,165 -,331 -,596***
Stdwsp. -,346 (T) -,423* -,176 -,610***
Torwart DJ -,108 -,519 -,306 -,051
CMJ -,719* -,842** -,580 -,475
Stdwsp. -,647 (T) -,820** -,531 -,385
Profis
(n=39)
Außen DJ -,114 -,167 -,254 -,404
CMJ -,343 -,324 -,627 (T) -,634 (T)
Stdwsp. -,796** -,722* -,882*** -,883***
Kreis DJ -,558 -,501 -,575 ,559
CMJ -,349 -,417 -,512 -,463
Stdwsp. -,035 -,221 -,362 -,074
Rückraum DJ -,306 -,367 -,154 -,196
CMJ -,199 ,043 -,630** -,631**
Stdwsp. -,463* -,463* -,726*** -,758***
Torwart DJ -,147 -,159 -,313 -,607
CMJ ,184 ,178 -,204 -,652
Stdwsp. -,273 -,333 -,333 -,443
124 Ergebnisdarstellung
Schnelligkeitsausdauer
Die untenstehende Tabelle (Tab.65) zeigt die gelaufenen Zwischenzeiten des
5 x 20 m Schnelligkeitsausdauertestes. Es zeigen sich bis auf die 10-m-
Zwischenzeit des 2. Laufes und eine Tendenz der 20-m-Zeit im 5. Lauf keine
signifikanten Unterschiede zwischen Jugend und Profis.
Tab. 65: Zwischen- und Endzeiten (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) des 5x 20-m-Schnelligkeitsausdauertestes im Gruppenunterschied
5x20m 5m (s) 10m (s) 20m (s)
Jugend Profis Statistik Jugend Profis Statistik Jugend Profis Statistik
1. Lauf 0,94 ± 0,05
0,94 ± 0,06
n.s. 1,68 ± 0,07
1,66 ± 0,11
n.s. 3,00 ± 0,12
3,05 ± 0,12
n.s.
2. Lauf 0,96 ± 0,07
0,94 ± 0,07
n.s. 1,70 ± 0,13
1,66 ± 0,12
*
3,02 ± 0,13
3,05 ± 0,04
n.s.
3. Lauf 0,97 ± 0,08
0,95 ± 0,08
n.s. 1,72± 0,13
1,68 ± 0,12
n.s. 3,05 ± 0,15
3,07 ± 0,04
n.s.
4. Lauf 0,95 ± 0,09
0,95 ± 0,07
n.s. 1,72 ± 0,14
1,68 ± 0,13
n.s. 3,05 ± 0,17
3,11 ± 0,15
n.s.
5. Lauf 0,95 ± 0,08
0,94 ± 0,08
n.s. 1,69 ± 0,12
1,69 ± 0,16
n.s. 3,03 ± 0,19
3,10 ± 0,19
(T)
p<0,05*; p<0,01**; p<0,001***; p<0,07 (T); nicht signifikant=n.s.
125 Ergebnisdarstellung
Die in Abbildung 40 (Seite 110) dargestellten Zeiten des 3 x 20-m-Sprinttestes
zeigen bei der Betrachtung der Mittelwerte Unterschiede zu den gleichen Distanzen
des 5 x 20-m-Tests. Die durchgeführte Varianzanalyse zeigt die im
Schnelligkeitsausdauertest signifikant langsameren Zeiten von Jugendspielern und
Profis im Vergleich zu den Zeiten des Sprinttests (Tabelle unten).
Tab. 66: Signifikanzen von Schnelligkeitsausdauer und Sprintschnelligkeit (Mittelwert der besten Zeiten in Sekunden) im Gruppenunterschied von Jugend und Profis
5-m-Zeit aus
5 x 20 m Beste 5-m-Zeit (3 x 20 m)
Jugend 0,91±0,04
Profis 0,89±0,09
1. Lauf *** 0,94 ± 0,05
*** 0,94 ± 0,06
2. Lauf *** 0,96 ± 0,07
n.s. 0,94 ± 0,07
3. Lauf *** 0,97 ± 0,08
n.s. 0,95 ± 0,08
4. Lauf ** 0,95 ± 0,09
(T) 0,95 ± 0,07
5. Lauf *** 0,95 ± 0,08
* 0,94 ± 0,08
10-m-Zeit aus 5 x 20 m
Beste 10-m-Zeit (3 x 20 m)
Jugend 1,64±0,07
Profis 1,59±0,14
1. Lauf *** 1,68 ± 0,07
*** 1,66 ± 0,11
2. Lauf *** 1,70 ± 0,13
*** 1,66 ± 0,12
3. Lauf ** 1,72± 0,13
** 1,68 ± 0,12
4. Lauf * 1,72 ± 0,14
* 1,68 ± 0,13
5. Lauf * 1,69 ± 0,12
*** 1,69 ± 0,16
20-m-Zeit aus 5 x 20 m
Beste 20-m-Zeit (3 x 20 m)
Jugend 2,90±0,13
Profis 2,91±0,13
1. Lauf ** 3,00 ± 0,12
* 3,05 ± 0,12
2. Lauf *** 3,02 ± 0,13
* 3,05 ± 0,04
3. Lauf * 3,05 ± 0,15
n.s. 3,07 ± 0,04
4. Lauf * 3,05 ± 0,17
n.s 3,11 ± 0,15.
5. Lauf ***
3,03 ± 0,19
n.s.
3,10 ± 0,19
p<0,05*; p<0,01**; p<0,001***; p<0,07 (T); nicht signifikant=n.s.
126 Ergebnisdarstellung
Abb. 68: Die über den Shuttle Run prognostizierte VO2-max (ml / (kg∙min)) im Gruppenunterschied.
Zwischen den Gruppen ergaben sich keine signifikanten Unterschiede, dennoch
erzielen die Jugendspieler im Mittelwertvergleich bessere Werte als die Profis.
Tab. 67: Shuttle Run (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied
Tab. 68: Minimal- und Maximalwerte VO2-max (ml / (kg∙min))
VO2-max
(ml/kg/min) Min Max
Jugend 44 63
Profis 39 62
Shuttle Run VO2-max (ml / (kg∙min))
ml/kg/min Signifikanz
Jugend 53,7 ± 4,9 n.s.
Profis intern. 50,6 ± 5,5 n.s
Profis national 52,1 ± 5,4 n.s.
Profis gesamt 51,3 ± 5,4 n.s
VO
2- m
ax (
ml /
(kg∙m
in))
127 Ergebnisdarstellung
Abb. 69: Die über den Shuttle Run prognostizierte VO2-max (ml / (kg∙min)) in Abhängigkeit von der Spielposition von Jugend und Profis.
In der Betrachtung der Positionsunterscheidung konnten bei den Jugendspielern
und auch bei den Profis keine signifikanten Unterschiede gefunden werden.
Im Mittel konnten die Außenspieler beider Gruppen die identische VO2-max
erreichen, bei allen anderen Positionen konnten die Jugendspieler bessere
Ergebnisse als die Profis erzielen, wobei die Torwartposition dabei die größte
Diskrepanz und die niedrigsten Werte zeigt.
Tab. 69: Shuttle Run (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit von der Spielposition von Jugend und Profis
Shuttle Run
Jugend
VO2-max (ml / (kg∙min))
ml/kg/min Signifikanz
Außenspieler 54,24 ± 4,18 n.s.
Kreisläufer 53,17 ± 4,49 n.s.
Rückraumspieler 53,88 ± 6,19 n.s.
Torwart 52,98 ± 5,93 n.s.
Shuttle Run
Profis
VO2-max (ml / (kg∙min))
ml/kg/min Signifikanz
Außenspieler 54,24 ± 6,05 n.s.
Kreisläufer 51,33 ± 6,31 n.s.
Rückraumspieler 50,89 ± 5,12 n.s.
Torwart 48,48 ± 3,50 n.s.
VO
2- m
ax (
ml /
(kg∙m
in))
128 Ergebnisdarstellung
Abb. 70: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Gewicht und der über den Shuttle Run prognostizierte VO2-max (ml / (kg∙min)).
Es gibt bei Jugend- (r= ,468) und bei Profispielern (r= ,401) einen linearen
negativen Zusammenhang vom Körpergewicht und der durch Shuttle Run
ermittelten VO2-max. Dieser Zusammenhang ist bei den Jugendspielern mit
p < 0,001 ausgeprägter als bei den Profis (p > 0,015).
Abb. 71: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Gewicht und der über den Shuttle Run prognostizierte VO2-max (ml / (kg∙min)).
VO
2- m
ax (
ml /
(kg∙m
in))
VO
2- m
ax (
ml /
(kg∙m
in))
129 Ergebnisdarstellung
Abb. 72: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Shuttle Run und Gesamtzeit des Komplextestes der Jugend
Es konnte ein hoch signifikanter negativer Zusammenhang der erreichten im
Shuttle Run mit der Gesamtzeit des handballspezifischen Komplextestes bei den
Jugendspielern (r= -,462; p<0,001) und den Profis (r= -,447; p<0,006) festgestellt
werden.
In Abhängigkeit von der Spielposition konnte dieser Zusammenhang nur bei den
jugendlichen Außenspielern (r= -,741) und Torhütern (r= -,752) festgestellt
werden.
Abb. 73: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Shuttle Run (VO2-max) und Gesamtzeit des Komplextestes der Profis
VO2-max (ml / (kg∙min))
VO2-max (ml / (kg∙min))
130 Ergebnisdarstellung
Abb. 74: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Standweitsprung und 20-m-Zeit Schnelligkeitsausdauer Jugend
Im Bereich der Schnelligkeitsausdauer kann bei der 20-m-Endzeit eine hohe
signifikante Korrelation bei den Jugend- und Bundesligaspielern festgestellt werden.
So hängt eine gute Sprungleistung aus dem Standweitsprung auch, wie schon bei
dem Sprint dargestellt, mit der Schnelligkeitsausdauer zusammen. Auch bei den
anderen Zwischenzeiten der Schnelligkeitsausdauermessung konnten Korrelationen
aufgezeigt werden (siehe Tab. 56).
Abb. 75: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Standweitsprung und 20-m-Zeit Schnelligkeitsausdauer Profis
131 Ergebnisdarstellung
Abb. 76: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen CMJ und 20m-Zeit Schnelligkeitsausdauer Jugend
Es zeigt sich beim CMJ ein signifikant negativen Zusammenhang der Sprunghöhe
mit der Gesamtzeit des 20-m-Schnelligkeitsausdauertests bei Jugend- (r= ,574)
und Profispielern (r= ,590).
Abb. 77: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen CMJ und 20-m-Zeit Schnelligkeitsausdauer Profis
132 Ergebnisdarstellung
Zwischen der VO2-max und den Zeiten des Schnelligkeitsausdauertestes konnten
keine signifikanten Zusammenhänge hergestellt werden.
Um die Ermüdung darzustellen, wurde die Differenz der 20-m-Zeit aus dem ersten
und aus dem fünften Lauf mit der VO2-max korreliert. Hier gab es weder bei den
Jugendspielern (r= -,031) noch bei den Profis (r= -,121) einen signifikanten
Zusammenhang.
Um den Zusammenhang der Konstitution bzw. Anthropologie und der VO2-max mit
der Schnelligkeitsausdauer darzustellen, wurden die Merkmale in Abhängigkeit der
Spielposition untersucht. Es konnten kaum signifikante Zusammenhänge gezeigt
werden. So korreliert die VO2-max mit der Schnelligkeitsausdauer lediglich bei den
Rückraumspielern der Profis (Tab. 70).
Tab. 70: Korrelationskoeffizient (r) der 20-m-Schnelligkeitsausdauerzeit mit der Anthropologie und VO2-max in Abhängigkeit von der Spielposition der Jugend und Profis
p<0,05*; p<0,01**; p<0,001***
Korrelation Endzeit 5 x 20 m mit Anthropologie und VO2-max
Endzeit 5 x 20 m Größe Gewicht Fett VO2-max
Jugend Außenspieler -,451 ,036 ,336 -,321
Kreisläufer ,203 ,281 ,420 -,661
Rückraum ,253 ,371 ,586** -,266
Torwart -,276 ,052 -,726* ,205
Profis Außenspieler ,410 ,770** ,184 -,282
Kreisläufer ,163 ,318 ,313 ,403
Rückraum ,150 ,178 -,551** -,652**
Torwart ,784* -,195 ,347 ,576
133 Ergebnisdarstellung
Die Tab. 71 zeigt alle hier erfassten Merkmale im Vergleich der Ergebnisse zwischen
Jugend und Profis und zeigt deren Signifikanz.
Tab. 71: Zusammenfassung aller gemessenen Parameter (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit ) im Vergleich Jugend und Profis. Als signifikant dargestellte Parameter sind mit einem * gekennzeichnet. Nicht signifikant mit n.s.
Merkmal Jugend Profis Signifikanz
Größe stehend (cm) 186 ± 6 194 ± 7 *
Größe sitzend (cm) 95 ± 4 100 ± 3 *
Gewicht (kg) 85 ± 9 99 ± 10 *
Fett (%) 11 ± 5 16 ± 6 *
Liegestütz (Wdh.) 32 ± 6 37 ± 8 *
Schlagwurf (km/h) 94 ± 6 96 ± 8 n.s.
Sprungwurf (km/h) 86 ± 6 89 ± 7 n.s.
Tapping (Hz) 10,4 ± 0,9 10,8 ± 0,8 n.s.
Sprint 5 m (s) 0,91±0,04 0,89±0,09 n.s.
Sprint 10 m (s) 1,64±0,07 1,59±0,14 *
Sprint 20 m (s) 2,90±0,13 2,91±0,13 n.s.
KPT 1. Zeit (s) 4,91 ± 0,59 4,87 ± 0,77 n.s.
KPT 2. Zeit (s) 9,28 ± 0,62 8,82 ± 1,17 n.s.
KPT 3. Zeit (s) 16,21±1,01 15,90 ± 1,13 n.s.
Standweitsprung (cm) 238,6 ± 17,3 262,0 ± 25,8 *
CMJ (cm) 46,0 ± 6,1 46,6 ± 5,5 n.s.
DJ (cm) 43,8 ± 6,8 41,8 ± 4,3 n.s.
DJ (ms) 196 ± 45 198 ± 39 n.s.
Shuttle Run (VO2-max (ml / (kg∙min)) 53,7 ± 4,9 51,3 ± 5,4 n.s.
134 Diskussion
7. Diskussion
7.1 Methodendiskussion
Zur Untersuchung wurden insgesamt 106 männliche Handballspieler der DKB
Handball-Bundesliga und der Jugendbundesliga rekrutiert. Ein Dropout von n=4
konnte aufgrund von Verletzungen nicht vermieden werden. So wurden 55 Jugend-
und 47 Profispieler in die statistische Auswertung einbezogen. Die Reliabilität der
Testverfahren ist bereits unter Tabelle 16 (Seite 71) aufgezeigt. Alle erhobenen
Daten sind normalverteilt, von einer Validität der Messverfahren ist somit
auszugehen.
Sprungdiagnostik
Zur Bestimmung der reaktiven Schnelligkeit bzw. Sprungkraft werden in der Regel
Kontaktmatten und Kraftmessplatten bei der Durchführung der standardisierten
Sprünge DJ, CMJ oder auch SJ verwendet. Apparativ aufwändiger als der hier
genutzte Gurt sind zwar die Kontaktmatten und –platten, Vorteil dieser ist aber,
dass sie auf Grund ihrer Messtechnik Kraft-Zeit-Kurven darstellen. Aus diesen
können Rückschlüsse auf den Trainingszustand und indirekt auf die
Maximalkraft61gezogen werden. Bei Untersuchungen mit Kontaktmatten oder
Kraftmessplatten werden die Kräfte, die bei Bodenkontakt, Absprung, Landung und
Ausholphase bzw. Beschleunigungsphase auftreten, gemessen. Die Qualität der
intermuskulären Koordination lässt sich über die Bodenkontaktzeit und die absolute
Kraft im Absprung darstellen. Ebenso können durch die Kraftimpulsmessungen/
Kurvenverläufe Aussagen über die Start- und Explosiv-Kraftwerte gegeben werden.
Diese Möglichkeiten liefert die hier angewandte Testmethode mit dem JNR62 nicht.
Die Sprunghöhe63 sowie die Bodenkontaktzeit werden zwar gemessen, die dabei
auftretenden Kräfte können jedoch nicht dargestellt werden. Somit können aus
einer kurzen Bodenkontaktzeit und einer guten Sprunghöhe, bzw. einer langen
Bodenkontaktzeit aber einer ebenso guten Sprunghöhe, kaum Rückschlüsse auf die
Leistungsfähigkeit (Sprungkraft und Reaktivkraft) geschlossen werden.
Bei der isoliert gemessenen Form der Sprungtechniken (DJ, CMJ, SJ) muss kritisch
angemerkt werden, dass die für den Handball typischen Bewegungen nicht
impliziert sind. So wird z.B. der Einsatz des Schwungbeins und die Ausholbewegung
61 Ein hoher Wert in der absoluten Kraft im Absprung (Fmax) und eine hohe Geschwindigkeit im Moment des Lösens vom Boden (V) lassen auf eine gut entwickelte Maximalkraft schließen. 62 Jump and run (Humotion Testgurt) 63 Körperschwerpunkterhöhung in der Vertikalen
135 Diskussion
der Arme bei Training und Spiel genutzt, in der Diagnostik aber nicht
berücksichtigt. Diese „Ausholbewegungen“ über Arm und Bein beeinflussen die
Sprunghöhe positiv, da eine Vorinnervation der für den Sprung verantwortlichen
gesamten Muskelkette und das physikalische Prinzip der Anfangskraft wirken. Hier
ist ein in der Regel einbeiniges Abspringen unter Einsetzen des Schwungbeines und
Ausholbewegung der Arme (Ausholen zum Wurf) zu beobachten.
Aufgrund der vielen verschiedenen Sprungvariationen, wie sie in der Spielpraxis des
Handballs zu finden sind, ist eine einzelne Sprungdiagnostik im Rahmen von
Testreihen schwierig zu interpretieren. Es empfiehlt sich eine Kombination aus
bekannten Tests und sportartspezifischen Testverfahren.
Liegestütz
Es ist fraglich, ob eine Beurteilung der Schnellkraftfähigkeit beim Liegestütztest
tatsächlich gegeben ist, da die letztliche Anzahl der Wiederholungen keine Aussage
darüber trifft, ob der Proband zu Beginn eine hohe Frequenz erreicht (Schnellkraft),
oder aber am Ende langsamer wird (fehlende Kraftausdauer). Desweiteren ist über
den gesamten Testzeitraum eine konstante, aber weniger schnelle
Bewegungsfrequenz und somit eine ebenso hohe Wiederholungszahl möglich. Beide
Fähigkeiten zusammen zu beurteilen ist somit schwierig. Eine getrennte Beurteilung
wäre z.B. mittels des Einsatzes eines Metronoms erdenklich.
Handballspezifischer Komplextest
Der Komplextest konnte aus Zeitgründen in der Testreihe leider nur 1x durchlaufen
werden. Aus anderer Anwendungserfahrung dieses Testes ist jedoch davon
auszugehen, dass durch mehrmalige Wiederholung mit einer gewissen Adaptation
und somit zu einer leichten Verbesserung der Zeiten zu rechnen ist. Die Spieler
bekamen in der Testreihe die Möglichkeit, den Test 2x in niedrigem Tempo
hintereinander weg zu durchlaufen bevor der Durchlauf mit Zeitmessung gestartet
wurde.
136 Diskussion
Shuttle Run
Der Shuttle Run ist eine ebenso gute wie beliebte Testmethode zur Ausdauer-
diagnostik. Die Ergebnisse der erreichten Level und Shuttle können über
Umrechnungstabellen in die VO2-max (ml / (kg∙min)) umgewandelt werden. Dieses
Vorgehen ist valide (vgl. Léger/Gadoury 1989 und Flouris et al. 2005). Die hier
verwendete Formel ist in der Literatur verbreitet und bekannt. Studien hierzu sind
aus dem Bereich Handball nicht bekannt, weswegen die Anwendung des Tests zur
Beurteilung der Ausdauerleistungsfähigkeit als ein Versuch und nicht als das
Optimum zu verstehen ist.
Bei der Durchführung des Shuttle Runs wurde auf die korrekte Vorgehensweise
geachtet, lediglich die wechselseitige Wende wurde vernachlässigt.
137 Diskussion
7.2 Ergebnisdiskussion
Die Körpergröße der hier gemessenen Profis lassen sich mit den aus der Literatur
bekannten Daten vergleichen. So sind die deutschen Profis im Mittel 191,5 cm (±
7,3 cm) und die internationalen Spieler 195,5 cm (± 5,5 cm) groß. Daten von
Ghobadi et al. (2013) zeigten die mittlere Größe der WM-Finalteilnehmer von
Spanien und Dänemark (Tab. 5), woraus sich ersehen lässt, dass diese im Mittel
größer als die hier getesteten deutschen Spieler, aber kleiner als die getesteten
internationalen Spieler sind. Die mittlere Größe aller Profis ist mit 193,6 cm (± 6,7
cm) identisch mit der Größe der deutschen Nationalmannschaft bei der WM 2013
(193,4 ± 4,8 cm). Zur Körpergröße der Jugendspieler konnten nur zur Studie von
Matthys (2012) Vergleiche gezogen werden. Seine Probanden waren im
Altersbereich U18 180,0 ± 5,1 cm groß, 71,3 ± 8,7 kg schwer und wiesen einen
Körperfettgehalt von 11,4 ± 2,7 % auf. Im Vergleich zu den hier untersuchten
deutschen Jugendspielern sind sie leichter und kleiner. Der prozentuale
Körperfettanteil ist identisch. Die deutschen Spieler unterscheiden sich sowohl in
der Körpergröße stehend als auch in der Körpergröße sitzend signifikant von den
internationalen Profis. Die Profis gesamt unterscheiden sich signifikant in beiden
Merkmalen von den Jugendspielern. Dass die Jugendspieler auf Grund ihres Alters
kleiner sind als die Profis war zu erwarten; eine Differenz von fast 10 cm in der
Körpergröße stehend und 5 cm sitzend ist jedoch hoch. Da die hier getesteten
Jugendspieler mit einem Durchschnittsalter von 17,6 Jahren bereits auf das Ende
des Wachstumsschubes zu gehen (Matthys 2012) ist es fraglich, ob die dargestellte
Differenz aufzuholen ist. Sherar et al. (2005) gaben für Früh- bzw. Spätentwickler
im 17. und 18. Lebensjahr Prognosen von 1-3 cm Längenwachstum pro Jahr an.
Bedenkt man, dass das Längenwachstum im Schnitt im 18. Lebensjahr
abgeschlossen ist (Fröhner/Wagner 2011), wird der deutsche Nachwuchs im Mittel
kleiner bleiben als die Profis. Die Datenerhebung des Körpergewichtes zeigt, dass
ein A-Jugend-Bundesligaspieler im Mittel 13,7 kg leichter ist als ein in der
Bundesliga spielender Profi. Die Differenz des Gewichtes zu internationalen Spielern
der Bundesliga ist mit 17,3 kg sogar noch deutlicher. Bei der Überlegung, ob diese
Differenz, ebenso wie die Größe, aufzuholen ist, sind besonders beim Gewicht die
endogenen (Genotyp, Hormone etc.) und exogenen (Ernährung, Training)
Einflussfaktoren zu berücksichtigen (Fröhner/Wagner 2011).
138 Diskussion
Galal El-Din et al. (2011) und Pokrajac (2008) stellten fest, dass sich die Größe
eines Handballspielers auf viele Anforderungsbereiche im Handball positiv auswirkt.
Große Spieler seien eher in erfolgreicheren Mannschaften zu finden und haben
größere Anteile an spielentscheidenden Aktionen (Ballgewinne, Block etc.), da sie
aufgrund der Größe mehr Raum abdecken können. Die Körperkonstitution, speziell
das Gewicht, spielt eine wichtige Rolle. So sind Kreisläufer mit viel Körpermasse
bevorteilt, da sie sich bei Körperkontakt - dem Schieben und Sperren am Gegner -
besser verteidigen können (Krüger et al. 2013). Die Literaturrecherche zeigte im
Hinblick der Körpergröße und Körpermasse, dass Außenspieler immer zu den
kleineren und leichten Spielern gehören, Kreisläufer zu den schweren und großen.
Während die Torhüter meist zu den Größten, aber nicht zu den Schwersten
gehören, bringen die Rückraumspieler im Gegenteil dazu Größe und viel Gewicht
mit (vgl. Oxyzoglou et al. 2014). Diese mit der Literatur vergleichbaren Ergebnisse
konnten in der vorliegenden Studie bestätigt werden. Bei den Profis gehören die
Außenspieler zu den kleinsten und leichtesten Spielern, die Kreisläufer und
Rückraumspieler sind zwar annähernd gleich groß, aber die Kreisläufer bringen mit
im Mittel 7,3 kg mehr das höhere Gewicht mit. Die Torhüter gehören zu den
größten Spielern und wiegen mit 100,9 kg genau so viel wie die Rückraumspieler.
Die höchste Standardabweichung bezüglich des Gewichtes ist bei den Kreisläufern
zu finden. Die aber grundsätzlich geringe Standardabweichung des Kollektivs zeigt
die große Homogenität. Betreffend der Positionen kann bei den Jugendspielern, wie
auch schon unter Kapitel 2.3 von Matthys (2012) beschrieben, das gleiche Bild wie
bei den Profis bestätigt werden. Bereits in Jugendjahren zeigt sich der
konstitutionelle Unterschied zwischen den Positionen, so dass auch hier die
Außenspieler die Kleinsten und Leichtesten sind. Ihnen folgen die Torhüter und
Rückraumspieler mit identischer Größe. Knapp größer sind die Kreisläufer in der
Jugend. Im Gewicht liegen die Rückraumspieler, Torhüter und Kreisläufer gleich
auf, die Außenspieler sind signifikant kleiner als die Rückraumspielern.
Die Ergebnisse des Standweitsprunges zeigen, dass die Jugendspieler
(238,6 ± 17,3cm) signifikant schlechtere Sprungweiten als die Profis
(262 ± 25,8 cm) erzielen. Die deutlich schlechteren Sprungweiten der
Jugendspieler lassen auf eine schlechtere Schnellkraftfähigkeit der Beinmuskulatur
und Kraftfähigkeit der Streckerkette schließen. In der Literatur konnten wenige
Vergleiche zu anderen Studien im Handball gezogen werden, da der
Standweitsprung – trotz einfacher Durchführung – selten als Testverfahren genutzt
wird. Die in dieser Studie gemessen Weiten sind im Vergleich zu den von Oxyzoglu
et al. (2011) griechischen Jugendnationalspielern deutlich weiter, da die Autoren
Weiten von 196,53 cm bis 210,10 cm messen konnten. Innerhalb der Positionen
139 Diskussion
gab es bei beiden Gruppen keine signifikanten Unterschiede. In beiden Gruppen
sind jedoch im Mittel die Außenspieler die mit den weitesten Sprüngen und auch in
beiden Gruppen die schnellsten Spieler.
Im Gruppenunterschied von Jugend und Profis zeigten die Jugendspieler signifikant
langsamere Zeiten bei der 10-m-Zwischenzeit. Die Jugendspieler sind in der
Antrittsschnelligkeit und Beschleunigung zwar schlechter als die Profis, in der
Endgeschwindigkeit relativiert sich dies jedoch wieder. Das gleiche signifikante Bild
findet sich auch im Vergleich von nationalen und internationalen Profis. Die 10-m-
Sprintzeit der Probanden von Ingebrigsten et al. (2013) und Šibila et al. (2011)
zeigen mit 1,93 ± 0,09 s und 1,94 ± 0,11 s deutlich schlechtere Ergebnisse als die
der Jugendspieler hier.
Wie bereits referiert sind die Profis im Vergleich zur Jugend sowie die
internationalen Profis im Vergleich zu den nationalen Profis signifikant größer und
schwerer. Aus der Biomechanik ist bekannt, dass eine geringere Masse des Athleten
die Beschleunigung positiv beeinflusst. Bei der Betrachtung der Masse muss jedoch
immer zwischen aktiver (Muskelmasse) und passiver Masse (Unterhautfettgewebe)
unterschieden werden. Ein entsprechender Trainingszustand des Athleten
(Krafttraining) führt zu einer Zunahme der Muskelmasse und dazu auch zur
Gesamtkörpermasse (Wick 2005). Der Einfluss des Gewichtes auf die 10-m-
Sprintzeit konnte mittels Korrelation hier nicht bestätigt werden. Möglicherweise
ergibt sich aufgrund der geringen Stichprobenzahl und der guten Sprintleistungen
von schweren Spielern keine signifikante Korrelation.
Es konnte bei der Jugend und den Profis ein signifikant negativer Zusammenhang
zwischen der Länge des Standweitsprunges und allen drei Zwischenzeiten des
Sprinttests gezeigt werden (Tab. 56). Chaouachi et al. (2009) zeigte ebenfalls einen
signifikanten negativen Zusammenhang zwischen Sprintzeiten und der horizontalen
Sprungweite auf. Der Zusammenhang des Standweitsprunges und der Sprintzeit ist
darüber zu erklären, dass beide Bewegungsformen einen Vortrieb als Folge
dynamischer Bewegungsmuster haben (Ballreich/Kuhlow 1986). Die Sprungkraft ist
gerade bei Sportlern auf höherem Niveau von großer Bedeutung, da grundsätzlich
von einer guten Bewegungskoordination ausgegangen werden kann. Demnach
bekommt die Kraftkomponente hier eine höhere Bedeutung zugeschrieben, wenn es
darum geht, gute Sprintgeschwindigkeiten auf Distanzen von bis zu 30 m zu
erreichen (Geese 2006). Zu dieser Annahme passt, dass die Profis die signifikant
besseren Ergebnisse im Standweitsprung erzielten und zumindest in der 10-m-
Sprintzeit auch signifikant besser waren als die Jugend. Weiterhin kann diese
Annahme auch darüber bestätigt werden, dass die Außenspieler die schnellsten und
140 Diskussion
horizontal sprunggewaltigsten Spieler beider Gruppen sind. Der Zusammenhang
von Standweitsprung und Sprintgeschwindigkeit wird anhand dieser Ergebnisse
zwar bestätigt, konnte aber nicht über weitere Studien belegt werden.
Festzuhalten ist, dass die Profis auf den ersten 10 m (Antritt und Beschleunigung)
schneller sind als die Jugendspieler, mehr Körpermasse (Gewicht) mitbringen und
die besseren horizontalen Sprungweiten erreichen.
„[…] mit dem zweiten Newton`schen Axiom wird der Zusammenhang von
Kraft, Masse und Beschleunigung erklärt. Kraft ist die Masse mal die
Beschleunigung. Die Beschleunigung ist direkt proportional der Kraft und
indirekt proportional der Masse. Eine Beschleunigung führt immer zu einer
Änderung der Geschwindigkeit (Zeit). Dieser Zusammenhang wird als
Impulsgesetz definiert und umfasst das Produkt aus Kraft und Zeit
(=Kraftstoß) und das Produkt aus Masse und Geschwindigkeitsänderung
(=Bewegungsimpuls). Der Kraftstoß stellt dabei die entscheidende Größe dar
um mechanische Leistung zu erzeugen (Wick 2005).“
Da bei sportlicher Bewegung die Muskeln die Kraft erzeugen (Wick 2005), kann
davon ausgegangen werden, dass die Profis gegenüber den Jugendspielern mehr
Kraft (höhere Körpermasse) einsetzen und somit über die Beschleunigung eine
schnellere Sprintzeit erreichen. Sie können auf der gleichen Distanz eine größere
Masse beschleunigen, was die einwirkenden Kräfte größer werden lässt. Dass der
Faktor Kraftentfaltung (Kraftstoß) auch hier eine große Rolle spielt, zeigt der
Zusammenhang von Standweitsprung und Sprintzeit. Der signifikant bessere
Standweitsprung der Profis lässt auf eine in der Horizontalen höhere Kraftentfaltung
über die Streckerkette schließen, welche wie bereits diskutiert auch für den Sprint
nötig ist. Kubo et al. (2011) beschrieben einen Zusammenhang von der
Rumpfmuskulatur, explizit der Streckmuskulatur des Rückens, mit der
Sprintgeschwindigkeit. Bei Betrachtung der Übungsform Kniebeuge, die der
Bewegungsausführung eines Sprunges ähnelt, werden hauptsächlich die Bein-, aber
auch die Rückenstrecker wie M. longissimus und die Mm. multifidi trainiert.
Schnelligkeit und Standweitsprung korrelieren, weil die Streckerkette zur
Beschleunigung der Masse in der Horizontalen ähnlich arbeitet. Die Ergebnisse
dieser Arbeit können die von Kubo et al. (2011) bestätigen, da auch hier der
Standweitsprung und der vertikale Sprung mit der Sprintgeschwindigkeit
korrelieren. In Abhängigkeit der Spielposition kann hier jedoch keine Korrelation
von Standweitsprung und Sprintschnelligkeit festgestellt werden. Denn gerade bei
den Kreisläufern in der Jugend und den Torhütern bei den Profis, die beide im
141 Diskussion
Sprint zu den schnellsten Spielern nach den Außenpositionen gehören, konnte keine
Korrelation von Sprint und Standweitsprung gezeigt werden (Tab. 56).
Die Sprintleistung ist besonders im Antritt abhängig von der Sprungleistung bzw.
Explosivkraft. Die langen Bodenkontaktzeiten schließen einen Zusammenhang der
Reaktivkraft auf den ersten 0 bis etwa 10 m aus. Mit Zunahme der
Laufgeschwindigkeit und Laufdistanz aber überwiegt der reaktive Anteil zur
Kraftentfaltung und somit ist dann auch eine kurze Bodenkontaktzeit von großer
Bedeutung (Ballreich/Kuhlow 1986). Zwischen Jugend und Profis konnten keine
signifikanten Unterschiede in der erreichten Tappingfrequenz festgestellt werden.
Es konnten bei den Jugendspielern und den Profis keine Korrelationen mit der
Tappingfrequenz nachgewiesen werden, so dass eine Bekräftigung der oben
aufgeführten Annahme nicht erfolgen kann. Lüthy et al. (2009) beschreiben einen
hoch signifikanten Zusammenhang der Kontaktzeit beim Sprint mit der des DJ, da
der prozentuale Anteil der Reaktivkraft (Sprungleistung und kurzer DVZ) mit
Zunahme der Laufgeschwindigkeit und einhergehender Verkürzung der
Bodenkontaktzeit zunimmt. Die Sprungkraftmessungen DJ und CMJ dienen
demnach zur Beurteilung der Kraftfähigkeit der Beinmuskulatur für Sprint und
Sprung. Die Sprungergebnisse aus dem Standweitsprung, dem CMJ und dem DJ
(Sprunghöhe) korrelieren nur bei den Jugendspielern in allen drei Zwischenzeiten
des 20-m-Sprinttestes signifikant (negativ) mit der Sprintleistung. Bei den Profis
steht die horizontale Sprungleistung im negativen Zusammenhang mit der 5- und
10-m-Sprintzeit siehe (Tab. 56; Abb. 49 und Abb. 50). Bei der 20-m-Sprintzeit
kommt dann auch der Zusammenhang mit dem Ergebnis des CMJ signifikant zum
Tragen.
Ebenso wie bei Krüger et al. (2013) sind auch in dieser Studie die Außen- und
Rückraumspieler beider Gruppen die schnellsten Spieler im 20-m-Test. Sie
unterscheiden sich jedoch nicht signifikant von einander obwohl die
Mittelwertvergleiche zeigen, dass die Außenspieler im Bereich der 10- und 20-m-
Zeit schneller sind. In der Jugend sind Torwart und Kreisläufer noch gleich schnell,
in den Profis sind die Kreisläufer zu allen anderen Positionen signifikant langsamer.
Dies könnte auf die in der Jugend gängige Abwehrformation zurückgeführt werden.
Während in der Jugend offensiv gedeckt wird und die Kreisläufer durchaus auch auf
der vorgezogenen Position spielen (da sie von hier besser in das Gegenstoßspiel
eingebunden werden) oder aber Hinten-Mitte bzw. im Innenblock verteidigen, wird
in der Abwehr der Profis oft defensiv gedeckt. Hierbei findet sogar häufig ein
„Spezialistenwechsel“ statt. Der „Spezialistenwechsel“ findet dann meistens auf den
zentralen Abwehrpositionen statt, was bedeutet, dass entweder der Kreisläufer oder
ein Rückraumspieler gewechselt wird.
142 Diskussion
Der CMJ zeigte zwischen den Gruppen und auch innerhalb der Gruppen - in
Abhängigkeit der Spielposition - keine signifikanten Unterschiede.
Bei den Ergebnissen des Drop Jumps (DJ) konnten weder zwischen Jugend und
Profis noch in Abhängigkeit von der Spielposition signifikante Unterschiede
nachgewiesen werden. Die Jugendspieler erreichten beim DJ die bessere
Sprunghöhe und hatten dazu eine kürzere Bodenkontaktzeit als die Profis. Die
längste Bodenkontaktzeit, aber auch die zweitbesten Ergebnisse in der Sprunghöhe,
zeigten die internationalen Profis. Für die Bodenkontaktzeiten konnten keine
signifikanten Zusammenhänge festgestellt werden. Wie bei Michalsik et al. (2011a)
waren auch hier die Kreisläufer und Außenspieler die sprungstärksten Spieler im DJ.
Die gemessen Daten sind mit den aus der Literatur bekannten nahezu identisch
(Krüger et al. 2013 und Michalsik et al. 2011a). Die hier gemessene mittlere
Bodenkontaktzeit ist mit 196 ± 45 ms (Jugend) und 198 ± 39 ms (Profis) eher
schlecht, wenn man eine mit 140 ms dauernde Bodenkontaktzeit (Weineck 2007)
als eine sehr gut ausgebildete Reaktivkraftfähigkeit annimmt.
Bei den Außenspielern der Profis konnte ein signifikanter negativer Zusammenhang
der Tappingfrequenz mit der zyklischen Schnelligkeit des 20-m-Sprinttestes
nachgewiesen werden. Außenspieler mit einer hohen Tappingfrequenz sind
demnach auch linear schnelle Spieler. Bei den Rückraumspielern war diese
Korrelation allerdings signifikant positiv. Eine Erklärung hierfür könnte sein, dass
die Außenspieler gegenüber den Rückraumspielern leichter sind und weniger Kraft
auf den Boden übertragen als die schwereren Spieler im Rückraum. Folglich müssen
die Außenspieler eine hohe Schrittfrequenz zum Erreichen der Geschwindigkeit
erzielen, während die Rückraumspieler mehr Kraft einsetzen können. Die
Außenspieler der Profis erreichten die höchsten Frequenzen (maximal sowie im
Durchschnitt).
Der negative Zusammenhang von maximaler und durchschnittlicher
Tappingfrequenz bei den Außenspielern der Profis macht deutlich, dass die
Tappingfrequenz eine elementare Fähigkeit für die Außenspieler zu sein scheint, da
diese auch im Vergleich zu den anderen Positionen die besseren Frequenzen
(Max. und Ø) erreichten. Außerdem waren sie die Schnellsten im linearen Sprint
und der Schnelligkeitsausdauer. Dass dieser Zusammenhang nur bei den Profis
dargestellt wurde, könnte durch das Merkmal Körpergewicht erklärt werden. Der
tendenziell negative Zusammenhang des Gewichtes bei den Außenspielern der
Profis könnte der ausschlaggebenden Punkt sein. Die Außenspieler der Jugend sind
im Mittel etwas leichter als die anderen Positionen ihrer Gruppe. Dieser Unterschied
ist aber lediglich im Vergleich zu den Rückraumspielern signifikant (p≤0,049).
143 Diskussion
Zu allen anderen Positionen ist kein signifikanter Unterschied festzustellen. Bei den
Profis hingegen sind die Außenspieler zu allen drei Positionen signifikant leichter.
Die Ergebnisse des Komplextests zeigen keine signifikanten Unterschiede zwischen
Jugend und Profis. Ein Zusammenhang mit der linearen Schnelligkeit kann im
Gruppenunterscheid nicht nachgewiesen werden. In beiden Gruppen korreliert die
erreichte Endzeit signifikant positiv mit dem Gewicht und der Körpergröße stehend,
sowie negativ mit der im Durchschnitt erreichten Tappingfrequenz und der relativen
VO2-max (ml / (kg∙min)). Dieses Ergebnis macht deutlich, dass bei azyklischen
handballspezifischen Bewegungsmustern Größe und Gewicht negativen Einfluss auf
die erreichte Bewegungsgeschwindigkeit zu haben scheinen. Hingegen sind eine
gute Fähigkeit im Tapping sowie eine gut ausgebildete VO2-max als positives
Merkmal zu sehen. Grundsätzlich kann in diesem Test beobachtet werden, dass in
Abhängigkeit von der Position in den unterschiedlichen Testabschnitten die Zeiten
variieren, am Ende aber alle ähnliche Endzeiten erreichen. Im Vergleich der
Positionen bei den Jugendspielern konnte insgesamt kein signifikanter Unterschied
dargestellt werden. Bei den Profis konnte nur in der Endgeschwindigkeit ein
signifikanter Unterschied zu den deutlich schnelleren Außenspielern beobachtet
werden. In der Jugend waren die Außenspieler zwar ebenfalls die Schnelleren, es
zeigte sich aber keine Signifikanz, was durch das signifikant leichtere Gewicht der
Außenspieler der Profis erklärt werden kann. Die geringe Variation der Endzeiten
und die kleine Standardabweichung zeigen eine hohe Homogenität der Gruppen und
bestätigen, dass es bezüglich der azyklischen Schnelligkeit in der Abhängigkeit der
Spielposition keine Unterschiede gibt. Es zeigen sich zwar in einzelnen
Teilabschnitten Unterschiede in Abhängigkeit von der Spielposition, jedoch sind
diese statistisch nicht eindeutig zu belegen. Der Einfluss von Körpergröße und
Körpergewicht sowie die Tappingfrequenz sind für die zyklische wie azyklische
Schnelligkeit von Bedeutung. Da beide Gruppen aber keine signifikanten
Unterschiede in den Endzeiten erreichen, scheinen die genannten Merkmale
positionsabhängige Einflüsse zu haben. Diese Erkenntnis macht eine Diagnostik in
Abhängigkeit von der Spielposition notwendig bzw. zeigt weiteren
Forschungsbedarf, da dieses zur Unterscheidung des allgemeinen
Anforderungsprofils beitragen könnte.
Bezüglich der über den Shuttle Run ermittelten relativen VO2-max (ml / (kg∙min))
konnte zwischen den Gruppen kein signifikanter Unterschied gezeigt werden. Die
Jugendspieler erzielten mit 53,7 ± 4,9 ml/kg-1·min-1 gegenüber den Profis mit 51,3
± 5,4 ml/kg-1·min-1 jedoch die besseren Werte. Léger und Gadoury (1989) zeigten
ebenfalls auf, dass es bei der Vorhersage der VO2-max mittels 20-m-Shuttle Run
keinen signifikanten Unterschied zwischen Jugendlichen und Erwachsenen gibt.
144 Diskussion
Die deutschen Spieler schnitten im Mittel besser ab als die ausländischen Spieler.
Die hier getesteten Jugendspieler erzielen bessere Werte als die gleichaltrigen
Probanden von Šibila et al. (2011) mit 50,0 ml/kg-1·min-1.
In Anbetracht der Spielpositionen konnten weder bei den Jugendspielern, noch bei
den Profis signifikante Unterschiede der VO2-max (ml / (kg∙min)) festgestellt werden.
Ein identisches Leistungsniveau erreichten die Außenspieler (54,24 ml/kg-1·min-1)
beider Gruppen. Bei der Jugend sind die drei anderen Positionen annähernd gleich
verteilt, wobei das Gefälle bei den Profis speziell im Vergleich zum Torhüter deutlich
größer ist. Da ein signifikanter negativer Zusammenhang von Körpergewicht und
der VO2-max festgestellt werden konnte, kann dies auch ein Erklärungsansatz für das
gute Abschneiden der Außenspieler beider Gruppen sein. Sporiš et al. (2010)
ermittelten bei ihren Probanden eine durchschnittliche VO2-max (ml / (kg∙min)) von
54,0 ± 4,1 ml/kg-1·min-1. Die hier getesteten Spieler liegen knapp unterhalb der
von Sporiš et al. (2010) festgestellten Werte. Da die hier vorliegenden Werte zu
Beginn der Saisonvorbereitung ermittelt wurden, ist durch ein in der Vorbereitung
stattfindendes vermehrtes Grundlagenausdauertraining mit einer Steigerung der
Werte zu rechnen und kann aufgrund dessen zunächst nicht weiter diskutiert
werden. In beiden Gruppen konnten hoch signifikante negative Zusammenhänge
(Profis: r=,447; p≤0,006 und Jugend: r=,462; p≤0,001) der VO2-max und der
Gesamtzeit des Komplextestes aufgezeigt werden (Abb. 72 und Abb. 73). Demnach
scheint die Ausdauerleistungsfähigkeit Auswirkungen auf handballspezifische
Bewegungen bzw. deren Belastungsmerkmale zu haben (Profis: r= -447 Jugend: r=
-462). Hierzu können aus der aktuellen Literatur keine vergleichbaren Studien
herangezogen werden, was weiteren Forschungsbedarf hinsichtlich der VO2-max im
Zusammenhang mit handballspezifische Belastungen erforderlich macht.
Bei Analyse der Zeiten aus dem 5 x 20-m-Schnelligkeitsausdauertest mit denen aus
dem 3 x 20-m-Sprinttest (Tab. 65) fällt auf, dass die Zeiten, explizit die ersten
Zwischenzeiten, signifikant langsamer sind. Es ist eigentlich anzunehmen, dass die
5m sowie die 10-m-Zwischenzeit aus dem Sprinttest zumindest auch in den ersten
Läufen der Schnelligkeitsausdauer reproduzierbar sind. Die hier gewonnenen Daten
zeigen jedoch etwas anderes. Eine mögliche Erklärung liegt in der Durchführung
des Tests bzw. in der verbalen Ansprache und einer daraus resultierenden
geringeren Motivation der Probanden. Es scheint ein motivationaler Unterschied zu
sein, ob eine Strecke von 20 m dreimalig und mit einer Pause dazwischen gelaufen
werden muss oder ob die gleiche Strecke fünf Mal ohne Pause gelaufen wird. Eine
Folge daraus könnte die Umstellung des Testverfahrens sein. Als Idee könnte die
20-m-Strecke einmalig in einer 5er-Serie gelaufen werden, wobei dem Probanden
die verbale Information vermittelt wird, dass der jeweilige schnellste Lauf sowie
145 Diskussion
auch der Zeitverlauf (Zeitabfall) dokumentiert werden. Eine standardisierte Pause
zur Rückkehr zum Startpunkt sollte beibehalten werden. So wäre die Möglichkeit
gegeben, sowohl die Sprintfähigkeit als auch die Schnelligkeitsausdauer zu
ermitteln.
Oxyzoglu et al. (2014) zeigten, dass die Rückraumspieler die meiste Anzahl an
Wiederholungen des Liegestütztestes (20 s) schafften. Ihnen folgten die Kreisläufer
und Außenspieler. Die Torhüter erzielten knapp weniger Liegestütz. Da dieser Test
in der Veröffentlichung nicht hinreichend beschrieben und 20 s statt wie in dieser
Arbeit 30 s ausgeführt wurde, können die Ergebnisse nur in Teilen verglichen
werden. Zudem passen die Ergebnisse nicht zu der in beiden Gruppen dargestellten
Reihenfolge „Außenspieler, Rückraumspieler, Kreisläufer und Torhüter“. Signifikante
Unterscheide waren zwischen den jugendlichen Außenspielern und den jugendlichen
Torhütern zu erkennen. Die Annahme, dass der Liegestütztest eine Aussage über
die Rumpfstabilität geben kann, kann anhand von wissenschaftlicher Literatur nicht
ausreichend geklärt werden. Ein im Vorfeld angenommener Zusammenhang von
Liegestütz und Wurfgeschwindigkeit konnte nicht bestätigt werden. Die Ergebnisse
der Wurfgeschwindigkeitsmessung zeigen einen im Mittel signifikant langsameren
Schlag- und Sprungwurf bei den Jugendspielern im Vergleich zu den nationalen
Profis, aber keinen signifikanten Unterschied zu den Profis insgesamt. Bei den
Jugendspielern war in Abhängigkeit der Positionen nur ein signifikanter Unterschied
zwischen Rückraumspielern und Torhütern im Schlagwurf zu erkennen. Bei den
Profis konnten keine signifikanten Unterschiede festgestellt werden.
Rückraumspieler und Außen sowie Torhüter und Kreisläufer erreichten im Mittel
nahezu identische Geschwindigkeiten. Die Zuteilung hier scheint mit den
Anforderungen an die Position zusammenzuhängen. So werfen Außen- und
Rückraumspieler im Spiel und Training auch deutlich häufiger als die Kreisläufer
und Torhüter (Dott 2002 und Krüger et al. 2013). Im Vergleich zu den hier
getesteten Probanden erreichen Spieler in anderen Studien langsamere
Wurfgeschwindigkeiten (Vergleich dazu Tab. 11 und Tab. 12). Eine Differenz der
Wurfgeschwindigkeiten kann immer über die Anlaufgeschwindigkeit erklärt werden.
In Abhängigkeit der Spielposition zeigten Krüger et al. (2013), dass die Außen- und
Rückraumspieler im Schlag- wie auch im Sprungwurf zu den wurfstärksten Spielern
gehören. Diese Ergebnisse konnten - zumindest für die Profis - auch in dieser
Studie beobachtet werden (Abb. 25).
146 Zusammenfassung
Es bleibt jedoch festzuhalten, dass über die Wurfgeschwindigkeit keine Aussage
über die Bewegungsfähigkeiten abgeleitet werden kann. Zudem ist auch zu
berücksichtigen, dass nicht allein die Wurfgeschwindigkeit ausschlaggebend für den
Torerfolg ist. Eine Kombination aus Wurfgeschwindigkeit und Präzision in
Verbindung mit einer guten Antizipationsfähigkeit und der daraus resultierenden
Technik sind als weitere Faktoren mit einzubeziehen und zur Beurteilung im
Vergleich von Jugend und Profis zu beachten.
8. Zusammenfassung
Die im Leistungssport viel diskutierte Situation der Nachwuchs- und
Anschlussförderung wirft aktuell gerade im Handball immer wieder die Frage auf,
warum die derzeitigen Bundesligavereine nicht auf die durchaus vorhandenen,
talentierten und leistungsstarken Nachwuchsspieler setzen. Die Frage, warum sich
diese Spieler nur selten bzw. vereinzelt durchsetzen können, wurde in der
wissenschaftlichen Literatur bisher nicht diskutiert.
Belastungsprofile aus dem Spielsport Handball gibt es in der Literatur bereits, eine
Ist-Analyse des Leistungsstandes sowie eine Darstellung der Leistungsunterschiede
konditioneller Fähigkeiten von Jugend- und Profispielern fehlen jedoch und sind in
dieser Arbeit dargestellt. Bei den Probanden (n=102) wurde zwischen
Jugendspielern (n=55) und Profis (n=47) sowie innerhalb der Profis zwischen
nationalen und internationalen Spielern unterschieden. Es wurde eine auf
wissenschaftlich standardisierten Tests basierende Testbatterie und ein eigens
entwickelter Test durchgeführt. Die Ergebnisse wurden statistisch über
Mittelwertdarstellungen, Korrelationen und Varianzanalysen ausgewertet.
Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass die Jugendspieler (J) im Bereich der
konditionellen Leistungsfähigkeit mit den professionellen Spielern (P) mithalten
können. In vielen Merkmalen sind die Profis zwar minimal leistungsstärker, die
Unterschiede sind aber nicht immer signifikant. Im Drop Jump – sowohl bei der
Bodenkontaktzeit (J=196 ± 45 ms; P=198 ± 39 ms) als auch bei der Sprunghöhe
(J=44 ± 7 cm; P=42 ± 4 cm) – und im Shuttle Run (als VO2-max (ml / (kg∙min))
J=53,7 ± 4,9; P=51,3 ± 5,4) sind die Jugendspieler gering, aber nicht signifikant
leistungsstärker. Signifikant (p <0,05) unterscheiden sich die Jugendspieler zu allen
Profis in der Körpergröße stehend (J=186 ± 6 cm, P=193 ± 7 cm), in der
Körpergröße sitzend (J=95 ± 4 cm; P=100 ± 3 cm), im Gewicht (J=84 ,8 ± 9,5kg;
147 Zusammenfassung
P=98,5 ± 9,7 kg), beim prozentualen Körperfettanteil (J=11 ± 5,2 %; P=15,7 ±
5,9 %), in der Anzahl der wiederholten Liegestütz20s (J=32 ± 6; P=37 ± 8), im
Standweitsprung (J=239 ± 17 cm; P=262 ± 26 cm) und in der 10-m-Sprintzeit
(J=1,64 ± 0,07 s; P=1,59 ± 0,14 s). Im Vergleich von Jugendspielern mit den
internationalen Profis fällt auf, dass diese sich in den hier genannten signifikanten
Merkmalen noch deutlicher unterscheiden.
Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass es den Jugendspielern primär nicht an der
grundsätzlichen konditionellen Leistungsfähigkeit in Sprint, Sprung, Ausdauer und
azyklischen Bewegungen mangelt. Sie zeigen aber, dass ein statistisch hoch
signifikanter Unterschied im Bereich der Konstitution (Größe, Gewicht und
Körperfett) zu finden ist.
Da auf die konstitutionellen Unterschiede, explizit die Größe, kein Einfluss
genommen werden kann, bleibt die Frage, inwieweit über ein gezieltes Training das
Gewicht eines Jugendlichen beeinflussbar ist. Da dieses jedoch von vielen
endogenen und exogenen Faktoren beeinflusst wird, kann als eine grundsätzliche
Empfehlung verstärktes Krafttraining gegeben werden. Ob diese Art des Trainings
bei den jugendlichen Spielern Erfolg versprechend ist, bleibt zwar auch individuell
zu betrachten, dennoch sollte es grundsätzlich erwogen werden. Eine in der
Talentauswahl frühe Selektion nach konstitutionellen bzw. biologischen Reifegraden
ist allerdings nur bedingt zu empfehlen. Eine Förderung im Bereich der
konditionellen Fähigkeiten und der Beweglichkeit von biologisch reiferen Spielern
sollte allerdings intensiviert werden, ohne jedoch spielstarke, aber vielleicht
kleinere Spieler zu vernachlässigen oder gar auszusortieren. Das derzeitige
Ausbildungsziel von technisch und taktisch guten „Allroundern“ - zumeist kleinere,
aber schnelle und bewegliche Spieler - scheint im Übergang zum Seniorenbereich
möglicherweise ein Hindernis darzustellen.
Die zu erkennenden konditionellen Unterschiede in Abhängigkeit von der
Spielposition zeigen, dass diese bereits in der Jugend zu finden sind und sich mit
denen der Profis nahezu decken. Diese Erkenntnis (wie auch von Matthys 2012
dargestellt) eröffnet eine neue Diskussion über frühere positionsspezifische
Förderung und vor allem eine frühere Selektion anhand anthropometrischer
Merkmale und biologischer Reife.
In der Anschlussförderung der U19 (A-Jugend) zum Seniorenbereich sollte
vermehrt darauf Wert gelegt werden, dass die hoffnungsvollen Talente die Chance
bekommen, früh und rechtzeitig im Seniorenbereich zu spielen, um dort ihre
Spielqualität weiter zu verfeinern und sich an die körperliche „Härte“ zu gewöhnen.
Das Spielen in der Zielgruppe bringt mit den nötigen athletischen und spielerischen
148 Zusammenfassung
Grundlagen aus der Jugend die gewünschte Adaptation und letztlich das
erfolgreiche Spielen in der Bundesliga.
Ziel in der Ausbildung von Jugendspielern sollte also die hier dargestellte nötige
Ausbildung der Kraftfähigkeit, auch im Sinne einer Körpermassenzunahme, und das
frühe Integrieren der Talente in den Seniorenbereich sein. Außer Frage steht, dass
es nicht das Ziel sein kann, jeden Jugendbundesligaspieler in den Seniorenbereich
eines Bundesligavereins zu integrieren. Eine auf körperliche Merkmale
ausgerichtete Talentsichtung allein ist nicht ausreichend, um mehr Talente für die
Bundesliga zu rekrutieren. Vielmehr sollte für alle ein gleiches Training, explizit im
Bereich der Kraftfähigkeit, erfolgen. Hoffnungsvolle Talente, die schon früh durch
spielerische und körperliche Merkmale auffallen, sollten gezielter und individueller
gefördert werden.
149 Abstract
Abstract
The support and promotion, as well as the ongoing assistance of young talents is an
often discussed topic in competitive sports. Particularly in Handball, it is presently
wondered why the current professional teams in Germany do not count on the
definitely talented and efficient young players. The question why these players can
only prevail exceptionally has not been discussed in academic literature so far.
An actual state analysis of the performance level, as well as the display of the
variation of conditional abilities of youth players and professional players have not
been examined and are depicted in this essay. The group of probands is divided
into youth players (n=55) and professional players (n=47). The results are based
on scientifically standardized physical tests (DJ, CMJ, LJ, Tapping, Shuttle Run, 20-
m-Sprint, Push-ups) and on a specifically developed test (Complex Test).
Furthermore, these results have been statistically evaluated through average
figures, correlations and analysis of variance.
The results of this essay show that the youth players (J) can keep up with the
professional players (P) in terms of conditional performance. A significant difference
between J and P is observable regarding the body height upright (J=186 ± 6 cm,
P=193 ± 7 cm), the body height sitting (J=95 ± 4cm; P=100 ± 3 cm), the weight
(J=84,8 ± 9,5 kg; P=98,5 ± 9,7 kg), the body fat percentage (J=11 ± 5,2 %;
P=15,7 ± 5,9 %), the number of push-up repetitions (J=32 ± 6; P=37 ± 8), the
Long Jump (J=239 ± 17 cm; P=262 ± 26 cm) and the intermediate time 10-m-
Sprints (J=1,64 ± 0,07 s; P=1,59 ± 0,14 s). Comparing youth players with
international professionals, it becomes obvious that the difference in the referring
significant features is even considerably higher.
The results at hand show that youth players do not primarily lack of basic
conditional performance. They show however, that there is a significant difference
in the field of physical constitution (height, weight, body fat).
150 Literaturverzeichnis
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162 Anhang
Anhang
Die hier im Anhang befindlichen Tabellen zeigen die deskriptive Statistik, die
Korrelationen und die Interaktionen der Varianzanalyse. Videomaterial über die
Testverfahren ist der beiliegenden CD zu entnehmen.
163 Anhang
Tab. 72 Deskriptive Statistik von Jugendspielern und Profis
Merkmal Gruppe N MW ơ SD Min Max
Größe stehend (cm) Jugend 55 186,58 0,839 6,223 173 200
Profis 47 193,62 0,974 6,678 181 208
Größe sitzend (cm) Jugend 55 95,3 0,547 4,017 87 103
Profis 47 99,66 0,504 3,453 92 109
Gewicht (kg) Jugend 55 84,79 1,284 9,527 63,6 104,6
Profis 46 98,46 1,431 9,705 75,6 120,7
Fett (%) Jugend 54 11,02 0,709 5,16 4,6 22,6
Profis 45 15,74 0,864 5,8 5 30,2
Schlagwurf (km/h) Jugend 53 93,96 0,839 6,105 80 108
Profis 46 96,26 1,134 7,693 79 109
Sprungwurf (km/h) Jugend 53 86,34 0,801 5,834 74 101
Profis 46 89,26 1,063 7,212 68 101
VO2-max (ml / (kg∙min)) Jugend 48 53,68 0,717 4,965 44 63
Profis 36 51,28 0,904 5,427 39 62
Liegestütz (Wdh.) Jugend 55 31,67 0,785 5,818 18 43
Profis 44 37 1,235 8,195 14 56
Standweitsprung (cm) Jugend 55 238,64 2,33 17,283 201 278
Profis 47 262,02 3,79 25,841 210 327
DJ Höhe (cm) Jugend 55 43,83 0,918 6,808 33,3 61,9
Profis 39 41,76 0,691 4,32 34,3 51,4
DJ Kontaktzeit (ms) Jugend 55 195,84 6,054 44,899 138 378
Profis 39 198,08 6,233 38,924 153 325
CMJ (cm) Jugend 54 46,02 0,829 6,096 37 61
Profis 39 46,6 0,88 5,498 36,3 59,9
Tap. Frequenz (Hz.) Jugend 55 10,42 0,118 0,879 7,8 11,9
Profis 47 10,8 0,111 0,766 7,6 11,9
Tap. Max. (Hz) Jugend 55 13,28 0,174 1,292 10 16
Profis 47 13,8 0,181 1,246 9,8 16
KPT 1. Zeit (s) Jugend 51 4,91 0,082 0,59 3,97 6,48
Profis 47 4,87 0,114 0,766 3,76 6,38
KPT 2. Zeit (s) Jugend 51 9,28 0,086 0,623 8,31 11,8
Profis 47 8,82 0,17 1,165 6,15 11,83
KPT Total (s) Jugend 51 16,2 0,14 1,101 14,56 18,76
Profis 47 15,9 0,164 1,13 10,34 17,56
5 m (s) Jugend 55 0,91 0,005 0,043 0,816 1
Profis 46 0,89 0,134 0,091 0,67 1,06
10 m (s) Jugend 55 1,64 0,009 0,068 1,51 1,76
Profis 46 1,59 0,02 0,138 1,2 1,78
20 m (s) Jugend 55 2,89 0,017 0,128 2,64 3,19
Profis 46 2,9 0,018 0,126 2,6 3,14
Tab. 73: Signifikanzen und Interaktionen der gewählten Merkmale zwischen den Gruppen (Jugend/Profis) und in der Interaktion Gruppe und Positionen. Als Hinweise sind die betroffenen
Positionen aufgeführt.
Merkmal POS Gruppe (JP) Interaktion (JP x POS)
Hinweise
Größe stehend *** *** n.s. A
Größe sitzend *** *** n.s. A
Gewicht *** *** n.s. A
Fett n.s. *** n.s.
Wasser *** *** n.s. A
Muskel *** *** n.s. A
Phasenwinkel n.s. n.s. n.s.
Schlagwurf ** 0,055 n.s. A/TW,KM/RR,TW/A/RR
Sprungwurf n.s. ** n.s. TW/RR=0,063
VO2-max n.s. 0,061 n.s.
Liegestütz 0,069 ** n.s. A/TW/RR
Standweitsprung n.s. *** n.s.
DJ Höhe n.s. n.s. n.s.
DJ Bodenkontakt-zeit
n.s. n.s. n.s.
CMJ n.s. n.s. n.s.
Tappingfrequenz
** 0,063 n.s.
Tapping max. ** n.s. n.s. A/TW,KM/TW,RR/TW
Komplextest 1. Zwischenzeit
n.s. n.s. n.s.
Komplextest 2. Zwischenzeit
n.s. 0,063 n.s.
Komplextest Total
0,094 n.s. n.s. R/RR/TW
Zyklisch 5 m *** n.s. n.s. ALLE POS
Zyklisch 10 m *** n.s. n.s. ALLE POS
Zyklisch 20 m *** n.s. n.s. ALLE POS außer TW
Curriculum Vitae
Charlotte Johanna Eberl
Geboren am 12.07.1984 in Göttingen
Abitur
2001-2004 Berufsbildende Schulen III Gesundheit und soziales
Göttingen
- Erwerb der allgemeinen Hochschulreife mit Schwerpunkt Pädagogik/Psychologie
Studium und Ausbildung
10/2004 – 09/2009 Georg-August-Universität Göttingen, Studium der
Sportwissenschaften, Pädagogik und medizinischen
Physiologie
- Abschluss: Magister Artium (Sportwissenschaften M.A.)
- Thema: „Übertraining und Regeneration im Leistungshandball Evaluation
verschiedener Interventionen zur Wiederherstellung des Trainingsprozesses des
Leistungshandballers, erfasst über Kreatinkinase und Herzfrequenz-
Variabilitätsmessungen.
betreut durch Dr. Rolf Geese und Harald Thegeder
06/2012 DVGS Sporttherapeutin Orthopädie/Traumatologie und
Rehabilitation
Berufliche Tätigkeit
05/ 09/2014 – heute Sporttherapeutin Dr. Muschinsky Klinik
01/2012 – 11/2013 Sporttherapeutin Sport Reha Kiel GmbH
Seit 06/ 05/2011 – 12/2013 Athletiktraining und Leistungsdiagnostik im
Leistungsnachwuchses des THW Kiel e.V.
06/2011 – 12/2013 Trainerin Rehasport und Fitness Kieler MTV
08/2010 – 04/2011 Stellvertretende Leitung Sportinternat Knechtsteden/
Dormagen, Koordination Schule/Leistungssport und
Individualtrainerin
Ehrenamt und Aktivitäten
Seit 06/2011 Teamerin im Bereich Freiwilligendienst der
Landessportjugend Schleswig-Holstein
Seit 10/2011 Referentin Landessportjugend und Landessportverband
Schleswig-Holstein
Seit 08/2013 Referentin des Rehabilitation- und Behinderten-
Sportverbandes Schleswig-Holstein
04/2011 – 06/2013 Kadertrainerin des Handballverbandes Niedersachsen
weiblich 1998
2 Curriculum Vitae
Seit 04/2014 Kadertrainerin des Handballverbandes Niedersachsen
weiblich 2001
Qualifikationen und Lizenzen
Handballtrainer B-Lizenz
Medizinische Trainingstherapie
Rehabilitationssport (DOSB und DBS)
Medical Nordic Walking
Osteoporose
Rückenschule
Aquatraining
Ernährungsberatung (IFE) für Kinder/Jugendliche und Sportler
3 Versicherung an Eides statt
Versicherung an Eides statt
Ich, Charlotte Johanna Eberl, geboren am 12.07.1984 in Göttingen, wohnhaft in
Nörten-Hardenberg, versichere an Eides statt durch meine Unterschrift, dass ich die
vorstehende Arbeit selbständig und ohne fremde Hilfe angefertigt und alle Stellen,
die ich wörtlich oder dem Sinne nach aus Veröffentlichungen entnommen habe, als
solche kenntlich gemacht habe, mich auch keiner anderen als der angegebenen
Literatur oder sonstiger Hilfsmittel bedient habe.
Ich versichere an Eides statt, dass ich die vorgenannten Angaben nach bestem
Wissen und Gewissen gemacht habe und dass die Angaben der Wahrheit
entsprechen und ich nichts verschwiegen habe.
Die Strafbarkeit einer falschen eidesstattlichen Versicherung ist mir bekannt,
namentlich die Strafandrohung gemäß § 156 StGB bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe
oder Geldstrafe bei vorsätzlicher Begehung der Tat bzw. gemäß § 163 Abs.1 StGB
bis zu einem Jahr Freiheitsstrafe oder Geldstrafe bei fahrlässiger Begehung.
_____________________________ _________________________________
Ort, Datum Unterschrift
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