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Die PASSERELLEvon der Berufsmaturität zur universitären Hochschule
Informationen (Totalrevision 2012)
«Ich habe gleich nach dem Abschluss im August 2010 an der Uni Lausanne die "Ecole des sciences criminelles" begonnen - und nach fünf Wochen wieder abgebrochen. Das Studium war zu anspruchsvoll.»
«Ich studiere Psychologie im Hauptfach, Neurowissenschaften im Nebenfach an der Université de Fribourg. Die Passerelle betrachte ich als hervorragende Vorbereitung für das Studium. Lerntechniken, welche ich mir im Selbststudium selber angeeignet hatte, konnten im Uni-Umfeld verfeinert werden. Ich habe alle Prüfungen mit durchschnittlich guten bis sehr guten Noten soweit gut überstanden. Die Passerelle vermittelt eine Erweiterung des allgemeinen Wissens und eine gute Basis für ein Uni-Studium generell. Sie löst hier bei den Studierenden einen "Wow"-Effekt (hoppla, der hat was auf dem Kasten) aus.»
Themen
Passerelle 2005 bis 2011•Meilensteine•Fächer/Prüfungsart/Niveau Richtlinien•Problembereiche/kleine Revision 2008•Schulen mit Passerellen-Lehrgang•Erfolgsquoten an den Schweizerischen Erwachsenengymnasien•Wahl Hochschule, Wahl Studienrichtung (Beispiel MSE)•Erfolgsquoten an den Ergänzungsprüfungen der Schweizerischen Maturitätskommission
Passerelle nach der Totalrevision 2012 •Verordnung und Richtlinien 2012
Schlussfolgerungen
Fragen
Meilensteine
2001 Vernehmlassung Passerelle Dubs
2002 endgültiger Vorschlag Verordnung, Richtlinien
2004 (Febr.) Verabschiedung Prüfungsinhalte
2004 (Aug.) Start Passerelle an den CH-Erwachsenen-gymnasien
2005 (Aug.) erste Ergänzungsprüfungen
2006 Auftrag BBT: erste Evaluation durch Universität Basel, Fakultät Psychologie, Prof. A. GrobErgebnis: kein unmittelbarer Handlungs-, aber Klärungsbedarf. Optimierungsmöglichkeiten hinsichtlich Qualitätssicherung der Prüfungen, der Berücksichtigung von überfachlichen Kompetenzen und der Wahrung resp. Herstellung der Fairness zwischen verschiedenen Zugängen zu den universitären Hochschulen
2008 kleine Revision
2009/2010 Totalrevision durch SMK - Arbeitsgruppe
Fächer - Prüfungsart - Niveau
1. Mathematik: 4 Stunden, schriftlich
2. Erstsprache: 4 Stunden, schriftlich
3. Naturwissenschaften: Biologie, Chemie, Physik: 4 Stunden (je 80 Minuten), schriftlich
4. Geistes- und Sozialwissenschaften: Geografie, Geschichte:
4 Stunden (je 2 Stunden), schriftlich
1. Zweite Landessprache oder Englisch: 15 Minuten mündlich
Richtlinien Ergänzungsprüfungen
knapp unter Niveau der Grundlagenfächer im gymnasialen Lehrgang
Problembereiche Teilrevision 2008
Naturwissenschaftenvor 2008 durfte nur je 1 Fach geprüft werden, drei Monate vor dem
Prüfungstermin legte SMK Prüfungsfach fest. Biologie, Chemie und Physik werden geprüft
Deutschvor 2008 vierstündige Textinterpretation, weil ein Teil «Reflexion der
BM-Arbeit» nicht umgesetzt werden konnte (nicht alle BM-AbsolventInnen schrieben BM-Arbeit) Textinterpretation und Reflexion über Berufsmatura-Arbeit
Zweite Landessprache oder EnglischEnglisch/Französisch: 15-minütige mündliche Prüfung
20-minütige mündliche Prüfung
Zusätzliche Anpassung seit E-Prüfungen 201015 Minuten-Pausen bei NW- und GG-/GS-Prüfungen
Schulen mit einem Passerellen-Lehrgang Kantonale Maturitätsschulen für Erwachsene (mit hausinternen Prüfungen)• Aargauische Maturitätsschule für Erwachsene AME, Aarau• Berner Maturitätsschule für Erwachsene BME, Bern• Gymnase de la Cité, Lausanne• Gymnase français de Bienne• Liceo cantonale di Bellinzona• Maturitätsschule für Erwachsene MSE, Reussbühl Luzern• Gymnasium Kirschgarten GKG, Basel• Interstaatliche Maturitätsschule für Erwachsene ISME, St. Gallen/Sargans• Kantonale Maturitätsschule für Erwachsene KME, Zürich• Thurgauisch-Schaffhauserische Maturitätsschule für Erwachsene TSME,
Frauenfeld
Privatschulen (mit hausinternen Prüfungen)• Feusi Bildungszentrum, Bern
Privatschulen (ohne hausinterne Prüfungen)• AKAD College, Zürich• EPSU Ecole de préparation et soutien universitaire, Genève• Minerva Zürich• PrEP, Lausanne• Stiftung Juventus Schulen, Zürich• Wirtschafts- und Kaderschule KV, Bern Stand
Sept. 2011
Erfolgsquoten Ergänzungsprüfungen KRSEGAME, BME* ISME, GKG, MSE* KME, TSME*
*gemeinsame Prüfungen
.
Wahl Hochschule (MSE-Ehemaligenbefragung 2005-2009)
Studienwahl (MSE-Ehemaligenbefragung 2005 - 2009)
Erfolgsquoten Ergänzungsprüfungen SMK
Die SMK organisiert seit 2005 zweimal jährlich in drei Landesteilen Ergänzungsprüfungen, wobei die italienische Schweiz praktisch keine Kandidaten hat. Massgebend sind die Ergebnisse der deutschen und der französischen Schweiz.
Nicht erfasst: Ergebnisse 2005 und 2006
Session Jahr 2011 2010 2009 2008 2007
Hiver 61% 75% 68% 74% 64%
Eté 52% 51% 65% 88% 57%
Tot. CH-F 57% 63% 67% 80% 61%
Winter 50% 57% 58% 89% 64%
Sommer 63% 53% 66% 58% 52%
Tot. CH-D 60% 54% 64% 66% 55%
Tot. CH 58% 59% 66% 71% 58%
Totalrevision 2012
SMK-Arbeitsgruppe «Passerelle» 2007 – 2010Zusammensetzung
BBTEDKSBFkantonale Schulen Privatschulen
unter Berücksichtigung von Vertretungen aller Landessprachen
Präsidium: Prof. Dr. Jürg Schmid, Universität Bern
Fachspezifische Vorbereitungen der Richtlinien in Untergruppen mit FachexpertInnen: Erstsprache, Fremdsprache, Geografie und Geschichte
Mai 2011 Genehmigung des Reglements, der Verordnung und der
Richtlinien durch Bundesrat, EDK, EVD, EDI und SMK
Verordnung über die Ergänzungsprüfung für die Zulassung von Inhaberinnen und Inhabern eines eidgenössischen Berufsmaturitäts-zeugnisses zu den universitären Hochschulen, 2. Februar 2011
Allgemeines• Delegationsmöglichkeit an Schulen mit anerkannter
gymnasialer Maturität
seit 2005 praktiziert, aber nicht in Verordnung festgelegt
• Schulen, die befugt sind, E-Prüfungen durchzuführen, dürfen nur Kandidatinnen und Kandidaten zulassen, die den einjährigen Vorbereitungskurs besucht haben
• Die Prüfungen an einer Schule müssen in einer Prüfungssession als Gesamtprüfung abgelegt werden
• SMK-Prüfungen möglich in zwei Teilen
Verordnung Richtlinien 2012
Prüfungsart Inhalt
Erste Landessprache
4 Stunden schriftlich Reflexion15 Minuten mündlich
Literaturanalyse
Mathematik
3 Stunden schriftlich keine inhaltlichen
15 Minuten mündlichAnpassungen
Zweite Landessprache oder Englisch 3 Stunden schriftlich Sprachkenntnis
Textinterpretation
Ausdrucksfähigkeit
15 Minuten mündlichLiteraturprüfung
Verordnung Richtlinien 2012
Prüfungsart Inhalt
Naturwissenschaften
4 Stunden schriftlich keine inhaltlichen
je 80 Minuten mit 15 Min.- Pausen Anpassungen
Geistes- und Sozialwissenschaften grundsätzliche 4 Stunden schriftlich
Ueberarbeitung
je 2 Stunden mit 15 Min.-Pause
Bestehensnormen
Die Prüfung ist bestanden, wenn der Kandidat, die Kandidatin:
- mindestens 20 Punkte erreicht
- nicht mehr als zwei Noten unter 4 hat
(bisher: nicht mehr als zwei Noten unter 3.5)
- keine Note unter 2 hat
Schlussfolgerungen- Grundsätzlich ein sinnvoller rascher Zugang zu den
universitären Hochschulen, aber nicht für jede Studienrichtung und/oder für alle BM-AbsolventInnen
- Beim Einstieg in ein NW-, Mathematik-, Ingenieur- oder Medizinstudium muss mit deutlich bemerkbaren Defiziten gerechnet werden
- Keine umfassendere und vertiefte Auseinandersetzung mit Literatur, Geschichte, Philosophie an Passerelle dürfte auch Einstieg in ein Phil I-Studium erschweren, Nachholen des Latinums
- Je höher der BM-Durchschnitt, desto bessere Aussicht auf Erfolg an den Ergänzungsprüfungen, d.h. bei einem BM-Schnitt über 4.7 ca 70% Erfolgschance
- Aber: rund 44% E-PrüfungsabsolventInnen mit einem BM-Schnitt unter 4.6 haben 2011 an der MSE die E-Prüfungen bestanden
• Beachtliche Unterschiede bezüglich der Erfolgsquote zeigen sich bei den einzelnen BM-Typen. Klarer Vorteil für AbsolventInnen mit technischer BM
• RepetentInnen erzielen in der Regel nur bescheidene Fortschritte, d.h. reüssieren auch beim zweiten Durchgang nicht
• Regelmässiger Unterrichtsbesuch, konzentriertes, konstantes und engagiertes Lernen, sich Lernkontrollen stellen, möglichst keiner beruflichen Tätigkeit nachgehen Faktoren, die klar mit dem Prüfungserfolg korrelieren
• Wer will, d.h. in Selbstverantwortung eine grosse Leistungsbereitschaft aufbringt, kann viel erreichen und hat auch gute Aussichten bezüglich eines universitären Studiums
• Nur wenn Passerelle auf hohem Niveau wie bisher weitergeführt wird, haben erfolgreiche AbsolventInnen reelle Chancen den Einstieg in ein universitäres Studium erfolgreich zu bewältigen.
• Empfohlen wird weiterhin auch der längere, sicherere Weg über die gymnasiale Maturität, welcher - mit der Wahl des entsprechenden Schwerpunkt- und Ergänzungsfaches - zum Königsweg auf ein konkretes Studium gestaltet werden kann.
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