Dr. Szilvia Koncz · 2017. 2. 8. · Bissverletzung (vulnus morsum) -Chemische Wunden -Thermische...

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Dr. Szilvia Koncz

SE Arc-Állcsont-Szájsebészeti és Fogászati Klinika BUDAPEST

Gelegentlichen Verletzungen - Mechanische:

Stichwunde (vulnus punctum)

Schnittwunde (vulnus scissum)

Hiebwunde (Hachwunde) (vulnus caesum)

Quetschwunde (vulnus contusum)

Risswunde (vulnus lacerum)

Schusswunde (vulnus sclopetarium)

Bissverletzung (vulnus morsum)

- Chemische Wunden

- Thermische Wunden

- Strahlung verursachte Wunden

Möglichkeiten des Wundverschlusses Voraussetzung für eine komplikationsfreie Wundheilung ist präzise und spannungsfreie Gewebevereinigung im gut durchbluteten Wundgebiet ohne Totraum.

Klebestreifen (Steri Strip)

Gewebekleber (Fibrin, Kollagen, Thrombin)

Wundklammern

Wundnaht

Formen der Wundheilung

Sanatio per primam intentionem per primam intentionem, per primam, pp

nach Galen (129-199 n.Chr.): lückenlosen Wundränder

und schmale strichförmige Narben sind „das primäre Vorhaben des Arztes”

Sanatio per secundam intentionem Der Gewebeverlust wird durch Granulationsgewebe

kompensiert. (Infolge einer abakteriellen oder purulenten Entzündung wird die Wunde mit Bindegewebe gefüllt, das sich zu Narben bildet.)

Istrumenten für Gewebevereinigung

Nahtmaterial

Nadel

Nadelhalter

(Pinzette)

(Chirurgische Schere)

Ideale Nahtmaterial Optimale Gebrauchseigenschaften (flexible, gutes Gewebegleitvermögen, leichte Knotbarkeit, gute Knotenhaltung) Minimale Gewebetrauma Hohe Reisskraft Minimale Gewebereaktion Auflösüng nach erfüllter Aufgabe

(Resorbierbarkeit oder Entfernbarkeit) Dicke Elastizität Kapillarität

Typen des Nahtmaterial

Nach Rohmaterial: organisches / synthetisch

Nach Resorbierbarkeit: nicht resorbierbare / resorbierbare

Nach Fadenstruktur: monofil / polyfil / pseudomonofil

Fadenstruktur

monofil: nur eine Faden, homogen, glatte Oberfläche

polyfil: mehreren Fäden, geflochten oder gezwirnt, sprödere Oberfläche, hohe kapillarität, stärker

pseudomonofil: multifil mit Ummantelung (z.B. silikon, etilen-propylen, etc.)

Vergleich – monofile/polyfile Fäden

Monofiles Faden Polyfiles Faden

Vorteil Glatte Oberfläche Gutes Gewebegleitvermögen Geringere Gewebetrauma Keine Bakterienkultur Keine Kapillarität

Stärke Elastizität und Weiche Gute Handhabung Gute Knotbarkeit

Nachteil Schwacher Hohe Steifigkeit und Fragilität Schwierigere Handhabung und Knotbarkeit Fadenmemorie

Dehnung Sägende Wirkung Schwerere Gewebsreaktion Gewebetrauma Bakterienkultur Kapillarität

Vergleich – Organische/ synthetische Fäden

Organisch Faden Synthetisches Faden

Vorteil Gute Handhabung Gute Knotbarkeit

Ökonomisch Ähnlich zu biologischen Materialen Absorption: Hydrolysis Kalkulierbare Absorption Stärke

Nachteil Absorption: enzymatisch Gewebereaktion Unkalkulierbare Absorption

Schwierigere Handhabung von monofilamenten Materialen

Vergleich – nichtresorbierbare/ resorbiebare Fäden

Nichtresorbierbares Faden Resorbiebares Faden

Vorteil Es wird absorbiert/resorbiert (keine Entfernung ist nötig) Keine Fremdkörperreaktion

Permanente Wundvereinigung

Nachteil Temporäre Wundvereinigung

Entfernung ist nötig Fremdkörperreaktion Verwerfung von Nahtmaterial

Organische, resorbierbare Fäden Catgut:

Kollagenfaden aus der Submucosa von Schafsdärmen

Resorptionszeit 30-40 Tagen, ca. nach 7 Tagen verliert an Reißkraftfestigkeit

Chromcatgut:

Mit Chromsalzen gegerbt

18-21 Tagen Funktionszeit, Resorptionszeit ist auch länger (60-90 Tagen)

Synthetische, resorbierbare Fäden

Polyglykolsäure (pl. Dexon): Funktionszeit ca. 10 Tagen, Resorptionszeit 60-90 Tagen

Polyglactin (pl. Vicryl): Funktionszeit 14 Tagen, Resorptionszeit 50-70 Tagen

Polidioxanon (PDS): Funktionszeit 4-6 Wochen, Resorptionszeit 6-7 Monaten

Polyglykonat (pl. Maxon): Funktionszeit 40-60 Tagen, Resorptionszeit 4-6 Monaten

Abbau: hydrolytisch

Organische, nichtresorbierbare Fäden

Seide

Baumwolle

Draht

Synthetische, nichtresorbierbare Fäden Polyamide (pl. Supramid): monofile oder geflochtene Faden mit

Beschichtung. Für allgem. Schliessung, Mikrochirurgie. Minimale Gewebereaktion.

Polyester (pl. Dacron): monofile oder geflochtene, ohne Beschichtung, Beschichtung mit Teflon oder Polybutilat. Starkste (neben Draht). Vorwiegend in cardiovasculare Chirurgie.

Polipropylen (pl. Prolene): monofil, keine Haftvermögen an Geweben, minimale Gewebereaktion, gute Knotensicherheit. Für allgemeine, cardiovasculare (Gefassnaht) und plastische Chirurgie. Auch wahrend Infektionen.

Teflon (Gore-Tex)

Fadenstärken

USP (United States

Pharmacopeia)

Durchmesser (mm)

6 0.8

5 0.7

4 0.6

3 0.6

2 0.5

1 0.4

0 0.35

2-0 0.3

3-0 0.2

4-0 0.15

5-0 0.1

6-0 0.07

7-0 0.05

8-0 0.04

9-0 0.03

10-0 0.02

11-0 0.01

Nadel Ideale Nadel

elastisch

widerstandsfähig

biegt nicht

brecht nicht

Die Form der Nadel

D (B) Nadel: 3/8-Kreis

H (G) Nadel: Halbkreis

Nadelkrümmung Durchmesser

Durchmesser: kreis (Rundkörpernadel) oder dreieck (schneidende Nadel)

Spitze: geschpitzt schneidend stumpf

Nadelhalter

Hegar-Mayo

Mathieu

Spezielle Nadelhalter Palatinal

Mikrochoirurgisch

Ohne Arretierung

Chirurgische Pinzette

Aspekten von schichtiger Wundvereinigung Die Ein- und Ausstichstellen müssen eine ausreichende Entfernung

zum Wundrand aufweisen, um ein Einreißen zu vermeiden

Gleiche Abstände von Naht zu Naht einhalten

Der Ausstich exakt gegenüber dem Einstich erfolgt, um verzogene Wundränder zu vermeiden

Die Wundränder sollten nicht nach innen gerichtet sein (invertierte Wundränder heilen mit dicker Narbe)

Die Nadel wird entlang ihrer Krümmung durch den Einstich durchgedreht

Nahte müssen spannungsfrei sein – um die Durchblutung der Wundränder nicht zu beeinträchtigen

Der Knoten sollte vom Wundrand weggezogen werden, um letzlich nicht auf der Wunde zu liegen.

Im Fall von oberflachlichen Wunden sollte die Naht so gelegt werden eine Hohlraumbildung zu vermeiden (Entzündung und Komplikationen vorzukommen)

Vorteilen von Wundverschluss

Fördert Wundheilung

Prävention von Komplikationen

INFEKTION

BLUTUNG

GEWEBENEKROSIS

Fördert die Erhaltung der originalen Aussenlinien und Form der Geweben

Richtige haltung der Nadel im Nadelhalter

Naht

Nahttechniken I. - Einzelknopfnähte

Einfache überwendliche Knopfnaht

Wundadaptation sollte symmetrisch erfolgen

Wenn eine lockert auf die anderen halten noch die Wundränder

Vertikale Matratzennaht (Rückstichnaht nach Donati)

exzellente Adaptation der Wundränder

sehr fester Wundverschluss

1 2

3 4

Horizontale Matratzennaht

Ca. 1 cm breit

Schliessung von s.m.

Kurze Hautschnitt 1

2

3

4

Z Naht, 8-er Naht, gekreuzte Matratzennaht

Nahttechniken II. - Fortlaufende Nähte

Einfache fortlaufende Naht

Gleichmäßige Spannungsverteilung

Durchschlungene fortlaufende Naht

Intracutan

Faden in Dermisben

Die Fadenenden werden durch Knoten oder Kleben zur Haut befestig

Sehr günstige Narbenbildung

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