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---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Ulrike Bliefert „Falling Rocks“ 102002-13-01 adspecta Theaterverlag
FALLING ROCKS
Ein Theaterstück mit Musik von Ulrike Bliefert
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Ulrike Bliefert „Falling Rocks“ adspecta Theaterverlag
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Inhalt:
1982: Während Nicole sich mit “Ein bisschen Frieden“ den Grand Prix erklampft und Michael
Jackson - noch im Vollbesitz seiner Nase – mit seinem Album “Thriller“ die Charts stürmt,
gelingt der bis dato unbekannten Band “Falling Rocks“ der Durchbruch: Plattenvertrag,
Videoclip, jede Menge Auftritte bei Open-Air-Festivals und schließlich eine eigene Tournee.
Doch während der Tour eskalieren die latent schwelenden Eifersüchteleien und Machtkämpfe
und es kommt zu einem erbitterten Streit: während Schorsch, der Bassist, und Doc, der
Drummer, darauf bestehen, weiter auf der Hardrock-Schiene zu fahren, will Armin “Minnie“
Camenisch mit seiner Ballade “Zeit“ deutsche Texte und einen neuen, sanfteren Musikstil in
das Repertoire der Band einführen. Allerdings besteht er darauf, den Song selbst zu singen,
was Frontman Chris natürlich vehement ablehnt. Es kommt zum Eklat: Die Ballade wird nie
aufgeführt und die Bandmitglieder zerstreuen sich in alle Winde.
Jetzt sind die harten Jungs von damals um die Fünfzig. Längst passen sie nicht mehr in ihre
einstmals todschicken, hautengen Lycra-Leggings, und das spärlicher gewordene Haupthaar
würde keine Dauerwelle überstehen. Doch auch wenn man das Styling dem Zeitgeist und der
Leibesfülle anpasst: Ein Revivalkonzert? Kann das gut gehen? Im Festsaal des Gasthofs
“Sonne“ kommt man nach rund einem Vierteljahrhundert wieder zusammen. Manches ist
einem aneinander fremd, manches vertraut und sehr, sehr vieles findet man heute noch
genauso nervtötend wie damals. Und überhaupt: Die Umstände, unter denen man
zusammengetrommelt worden ist, sind mehr als mysteriös...
Spieldauer: ca. 90 Minuten
Musik: Zur gecoverten Musik bitte GEMA-Meldepflicht beachten!!!
Song „ZEIT“: Text s. Anhang
Personen: 4 (4 m / 0 w) (Charakteristika s. Anhang)
Chris Der Sanguiniker - Keyboard / TV-Talkmaster und - Produzent
Schorsch Der Choleriker - Bass / Wirt und Winzer
Minnie Der Phlegmatiker - Lead Guitar / Grundstücksmakler
Doc Der Melancholiker - Drums/Percussion / Heilpraktiker
Bühnenbild: (nähere Beschreibung und Bilder s. Anhang)
Die Bühne im Festsaal des Dorfgasthofs “Sonne“
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1. Akt
I, 1. Szene
(In der Mitte der Bühne steht eine alte, bis in den Schnürboden reichende hölzerne
Klappleiter. Als der Vorhang aufgeht, sitzt Schorsch von einer Soffitte verdeckt oben auf der
Leiter und ist zunächst einmal nicht zu sehen - “leere Bühne“.)
Chris: (Off)
Hallo?
(Chris betritt gut gelaunt, seinen Trenchcoat über dem Arm und den Keyboardkoffer in der
Hand, von rechts - “Parkplatz“ - die Bühne, schaut sich kurz um.)
Chris:
Hellooouh? (stellt den Keyboardkoffer ab und wirft sich hinter dem Micro in Pose) Hello “(Ort
der Aufführung)“! (...Applaus...) I love you!
Schorsch: (hinter der Soffitte)
Arschloch.
(Chris stutzt und beschließt, sich verhört zu haben – rechts ab. Schorsch steigt – die
abgeschnittenen Papiergirlanden unter dem Arm - die Leiter herunter.)
Schorsch: (äfft Chris nach)
“ Hellouuh...“ “Eilaffyuuu!“ - Blödmann.
(Halb die Leiter herunter gekommen begutachtet Schorsch den Schukostecker, zieht
probehalber daran und hat den Stecker in der einen, das Kabel mit den offen liegenden Polen
in der anderen Hand.)
Schorsch:
Scheiße.
(Auftritt Chris von rechts mit einer Sporttasche und einer eleganten Anzugtasche. Er entdeckt
Schorsch, lässt sein Gepäck fallen und rennt mit ausgebreiteten Armen auf ihn zu.)
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Chris:
Schorsch! Du, das ist ja sooo super! Du, soooo suuper, dass du... (…uns deinen Laden hier
zur Verfügung stellst.).
(Er umarmt den die Leiter herabsteigenden Schorsch so ungeschickt, dass dieser das
Gleichgewicht verliert und sich an dem herunter hängenden Kabel festhält.)
(TON: Lauter Knall)
(Kurzschluss, Dunkel, aus Schorschs rechter Hand züngelt eine Stichflamme empor.)
Schorsch:
Aaaargh!
Chris:
Auweia. Du, das hab ich nicht gewollt, ehrlich. Zeig mal, tut`s arg weh? Du da muss sofort
eiskaltes Wasser drauf, mindestens zehn Minuten, weil...(...das sonst ganz schlimm wird.)
Schorsch: (unterbricht)
Halt die Klappe.
(Schorsch und Chris im Dunkeln links ab. Darunter: )
Chris:
Du, wenn man das nicht sofort behandelt, dann gibt das ne Brandblase! Ich hab mich mal am
Fonduetopf verbrannt. Sylvester 98. Die ganze Hand voll heißen Käse! Du,...(...das tut
vielleicht weh!)
Schorsch: (unterbricht)
Schnauze!
Chris: (Off)
Du, lass mich das mal machen, weil: Mit `ner Brandblase in der Hand... kannst du ja schlecht
spielen.)
Schorsch: (Off, unterbricht)
Halt`s Maul, verdammt nochmal!!!
(Leere Bühne. Dunkel. Auftritt Minnie - mit Trolley und Gitarrenkoffer – von rechts.)
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Minnie: (ins Handy)
Ja, der Papi kommt ganz bald wieder. Und der Papi bringt Euch auch was Schönes mit. Ja.
Versprochen. Und jetzt gib mir mal die Mami, ja? Häseken? Nee-nee. Alles paletti. Stau
hinter „(berüchtigte Stau-Strecke der Region)“, aber sonst...
(tappt im Dunklen herum, stolpert über Chris´ Gepäck) Aua!
Nein, ich bin gestolpert... Ge-stol-pert!... Nein-nein, nichts passiert. Alles paletti. Das Licht
funktioniert irgendwie nicht.
(Das Licht geht wieder an.) Och, jetzt geht `s plötzlich.
(Hinter Minnies Rücken - “Notausgang“ - ist unbemerkt Schorsch aufgetreten, um den Erste-
Hilfe-Kasten zu holen.)
Minnie: (ins Handy)
Ohje, dem Schorsch sein Laden hat auch mal bessere Zeiten gesehen. (trällert Jingle-artig
das “Forellenquintett“, lacht) Ich sage nur: Forellen-Quäler! (lacht) Naja, der hat sich ja schon
immer um Kopf und Kragen gestänkert. (lacht) Ja, genau! Wie sagt man? “Wer nichts wird,
wird Wirt!“
Schorsch:
Arschloch.
(Bevor Minnie ihn entdecken kann, ist Schorsch mit dem Erste-Hilfe-Kasten durch die offen
stehende “Notausgang”-Tür verschwunden. Minnie beschließt, sich verhört zu haben.)
Minnie: (ins Handy)
Häseken, ich muss mal Schluss machen. Jaaa...kutschi-kutschi-knutschi, meine Süße. Ich ruf
dich nachher noch mal an und erzähl dir alles...Kussi-Kussi! Ich dich auch!
(Als Minnie sich anschickt, sein Handy zu verstauen, klingelt es erneut.)
(TON - Handyklingelton “Mission Impossible“.)
Minnie: (ins Handy; geschäftsmäßig)
Countryside Immobilien. Ah, Dr. Burckhardt! Jajajaja, natürlich, die Reihenhaussiedlung mit
Seeblick...Naja, der See kommt ja noch. Jajajajaja, der kommt noch! Naja, eigentlich macht
das meine Fra... Moment, der Empfang ist hier... Schei... Kleine Sekunde...
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(Kaum ist Minnie auf der Suche nach besserem Empfang links abgegangen, kommt Doc - in
Bikerklamotten – von rechts mit Schlagzeugkoffern und -hocker auf die Bühne gekeucht.)
Doc: (Off/On)
Hallo?! Kann hier mal einer mit anpacken?! Mist! Dreck! Verdammt! Immer dasselbe. Hallo?!
(atmet schwer, wischt sich den Schweiß von der Stirn und lässt sich auf den Hocker fallen)
Typisch... Kein Schwein da... Bleibt mal wieder alles an mir hängen. (nestelt ein Döschen aus
der Jackentasche und wirft eine “Tablette“ ein)
Chris: (kommt durch den “Notausgang” herein und bringt den Erste-Hilfe-Kasten zurück)
Doc? Bist du das?!
Doc: (lässt hastig die “Tabletten“ verschwinden)
Chris!
(Umarmung, Schulterklopfen. Doc dabei eher unbeholfen, Chris offen und herzlich.)
Chris:
Mensch, Doc...Du, ich freu mich ja so....
Doc:
Ja. Hallo. Chris. Schön, dich wieder zu sehen.
Minnie: (Auftritt v. links. Ins Handy)
Nein, Hasi, du musst dem Burckhardt irgendwie verklickern, dass das mit der See-Anlage
noch `n bisschen dauern kann... (entdeckt Chris und Doc) Oh...äh...hallo! (ins Handy)
Nein, die Jungs... (zu Chris und Doc) Sofort! (ins Handy) Ja. Chris und Doc.
Ja, natürlich ist das mit dem See gestorben, aber das müssen die Käufer ja nicht wissen. In
vier, fünf Jahren haben die Anlieger sich dran gewöhnt, und dann brauchen sie auch keinen
See mehr...Ja. Du machst das schon, mein Häschen!...Ja, richt´ ich aus! Kutschi-Kutschi!
(stellt das Handy ab - zu Chris und Doc) Sorry. Business.
Chris: (hebt distanziert grüßend die Hand)
Hallo Armin.
Doc: (Umarmung)
Grüß Dich, Minnie.
Minnie: (mustert Docs Biker-Outfit)
Mensch, Doc. Immer noch “Born to be wild“?
Doc:
Eher “Born to be old“...
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Minnie:
Ach was! Gut siehst du aus! Bisschen zugelegt. Aber das ha´m wir ja alle...
(Chris lacht nicht mit.)
Doc: (hängt seine Bikerkutte an die Garderobenstange)
Wie geht`s dem Häseken?
Minnie:
Alles paletti! Sie lässt Euch alle grüßen.
Chris / Doc:
Danke. / Gruß zurück.
Schorsch: (von links - ein Herrentaschentuch um die Hand geknotet)
Da schau her: The Good, The Bad and The Ugly...
Minnie / Doc: (gleichzeitig)
Devilman!!! Alle Achtung! Spitzen-Laden hast Du hier! / Na? Schorsch? Alter Teufelskerl?
Schorsch:
Tag, Minnie. Doc.
(Man mustert sich gegenseitig einigermaßen verlegen und unsicher.)
Minnie:
Tjaaa... Wie lang ist das jetzt her?
Doc:
Fast `n Vierteljahrhundert.
Chris: (zu Schorsch)
Du, der Bruce Willis hat mal gesagt: „Der liebe Gott ist gemein: Im Alter nimmt er den
Männern die Haare vom Kopf... (krabbelt Schorsch grinsend über die Geheimratsecken)
...und pflanzt sie ihnen in die Ohren.“ (krabbelt Schorsch an den Ohren. Schorsch haut ihm
auf die Finger - keiner lacht) Was ist? Also, ich find`s lustig!
Doc:
Ja. Man staunt.
Chris:
Naja. Wahrscheinlich liegt`s an der Pflege. Wisst Ihr, ich benutz´ seit Jahren dieses
Kräuterhaarwasser! Forte! Bisschen teuer, aber das...(bewirkt, dass sich die Haarwurzeln
sozusagen in der Kopfhaut verankern.)
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Minnie: (unterbricht Chris)
Du hast Dich kein bisschen verändert.
Chris: (strahlend)
Danke!
Minnie:
Das war kein Kompliment.
Schorsch:
So. Es reicht. Jetzt kommt erstmal rüber in die Küche. Ihr habt doch sicher Hunger.
Minnie:
Was gibt´s denn? Depressive Bachforelle?
Schorsch:
Arsch.
Minnie:
Hey, war `n Scherz.
Doc:
Was denn für ne Bachforelle?
Chris:
Du, Schorsch, bei dir isses aber echt zu warm.
Schorsch:
Spinnst du?!
Chris:
Na, wie soll`n das gehen? Du hast doch gesagt “Eher friert die Hölle zu, als dass wir noch
mal zusammen auftreten“. (lacht als einziger über seinen gequälten Witz)
Doc: (zu 99% zu sich, zu 1% zu den anderen)
Nee. Das war Don Henley von den Eagles. 1980. Als die sich getrennt haben. Und “Hell
Freezes Over“ ist wahrscheinlich das beste Live-Album aller Zeiten. Gleich nach der
Wiedervereinigung. Neunzehn-vierundneunzig.
Chris:
War die nicht neunzehn-neunzig?
Doc:
Wiedervereinigung der Eagles.
Schorsch: (links ab)
Los jetzt!
Chris: (leise zu Doc)
Du, Doc, wen meinte er denn eben mit “The Ugly“?
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Doc: (zuckt die Achseln, links ab)
Mich.
Chris: (folgt Doc, links ab)
Quatsch! Du Doc, so hat der Schorsch das garantiert nicht gemeint! Du, das war bestimmt...(
..nur so dahin gesagt vom Schorsch.)
Minnie: (schaut sich das triste Ambiente an, singt in Falsett)
Welcome To The Hotel California...
(BLACK OUT)
(UMBAU-MUSIK: Nahtloser Einsatz Refrain “Hotel California“ / EAGLES)
I, 2. Szene
(Das Gepäck ist bis auf die Instrumentenkoffer von Keyboard und Gitarre verschwunden. Die
Leiter liegt zusammengeklappt auf dem Boden. Der Hänger zwischen 1. und 2. Gasse ist
über die Garderobenstange hochgeschlagen, helles Tageslicht fällt durch die “offenstehende
Tür zum Parkplatz“. Das Schlagzeug ist bereits teilweise aufgebaut. Um den Tisch stehen
drei Stühle, ein vierter ist umgekippt. Auf dem Tisch Wein- und Wassergläser, ein
Aschenbecher, ein Holzbrett mit Tranchiermesser, ein Stapel abgefressene Teller und
Besteck, eine halbvolle Mineralwasserflasche und zwei leere Rotweinflaschen. Weitere leere
Rotweinflaschen stehen bzw. liegen am Boden.)
(Minnie steht mit dem Rücken zum Publikum und stimmt seine Gitarre.)
(TON / MUSIK Hahnenschrei - von rechts, Gitarren-Stimmgeräusche, Hühnergegacker – von
rechts, dann – “von Minnie gespielt“ - die ersten Takte von Jimi Hendrix´ Woodstock-Version
von “Star Spangled Banner“.)
Schorsch: (von links, er beginnt, Geschirr, Flaschen usw. auf ein großes Tablett zu räumen)
Saustall.
Minnie: (dreht sich um, spielt weiter à la Hendrix - diesmal jedoch - live – ein paar Takte
der DDR-Nationalhymne und singt dazu Schorsch an)
“Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt...“
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Schorsch:
Ich bin nicht Euer Fußabtreter.
Minnie:
Nee. Das ist Doc. Traditionell. Under-doc, sozusagen.
Schorsch: (findet das nicht witzig)
Arsch.
Minnie:
Hey, Schorsch, hast du irgendwann auch mal ne andere Platte drauf?
Schorsch:
Was?
Minnie:
Mann, was ziehst `n du die ganze Zeit für ne Fleppe?
Schorsch:
Ich zieh keine Fleppe.
Minnie: (hilft im Folgenden halbherzig beim Aufräumen)
Klar ziehst du ne Fleppe. Dabei könntest Du doch froh sein, dass wir tatsächlich komplett hier
aufgekreuzt sind, nach allem, was damals vorgefallen ist.
Schorsch:
Ich?! Ich könnte froh sein?! Du tickst doch wohl nicht richtig!
Minnie:
Na, entschuldige mal! Schickst uns irgendwelche kryptischen Liebesbriefchen, und kaum sind
wir alle da, werden wir wie Dreck behandelt.
Schorsch: (fuchtelt unter Minnies Nase mit dem Tranchiermesser herum)
Wie Dreck behandelt? Wie Dreck, ja?! Sauft meinen besten Trollinger! “Prost Devilman, alte
Rübensau!“ Literweise! Schlagt Euch die Wampe voll, belegt die besten Gästezimmer......und
dann fühlt Ihr Euch wie Dreck behandelt, ja?! Wie Dreck, ja?!!!
Minnie:
Ist ja gut, ist ja guuuut...Mensch, Schorsch, war doch nicht so gemeint... Alles paletti, okay?
Schorsch: (räumt im Folgenden alleine weiter auf)
Was für Liebesbriefchen?
Minnie:
Hä?
Schorsch:
Was für Liebesbriefchen!!!
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Minnie: (sucht und findet in seinem Gitarrenkoffer den Brief)
Ach so. Na hier... Moment...: “Alte Freunde...“
Schorsch:
Was denn für alte Freunde?
Minnie:
Hab ich mich auch gefragt. Hier: (liest vor) „Alte Freunde sind die besten Freunde, aber das
begreift man erst, wenn man nach Jahren feststellt, wie sehr man sie vermisst.“
Schorsch:
Bullshit.
Minnie:
Na, hast du das geschrieben, oder nicht?
Schorsch:
Nee. Aber gekriegt hab ich so was...
Minnie: (zitiert aus dem Brief)
“Chris und Doc haben schon zugesagt, also gib dir `n Ruck und komm ...“
Schorsch: (zitiert aus der Erinnerung)
“Doc und Minnie haben schon zugesagt, also gib dir `n Ruck und...stell uns in deinem Laden
`n paar Zimmerchen zur Verfügung.“
Minnie:
“Bis bald! Schorsch, The Devilman.“
Schorsch:
“Bis bald, Chris.“
Chris: (kommt von rechts hereingejoggt. Todschickes Outfit, hochroter Kopf. Er kriegt kaum
Luft)
He...he...he...
Schorsch:
“Hellouuuh? Eilaffju?“
(Minnie reicht Chris genervt die Mineralwasserflasche. Chris trinkt gierig.)
Chris: (wirft sich völlig erschöpft auf einen Stuhl und presst die Hand aufs Herz)
Mü...mü...müsst Euch gar nicht lustig machen. Biss...biss...bisschen Fitness...-training könnte
Euch auch nicht schaden.
Minnie:
Nee, is´ klar. Tut dir echt gut. Sieht man ja.
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Schorsch: (reißt Minnie den Brief aus der Hand und hält ihn Chris unter die Nase)
Hast du das verzapft?
(Chris blinzelt, versucht den Brief zu lesen, hält ihn auf Armeslänge von sich. Schorsch greift
in die Brusttasche seines Oberhemds und reicht Chris seine Lesebrille.)
Chris:
Plus Einskommafünf?
Schorsch:
Nur links. Rechts plus Zweikommasiebenfünf.
Chris: (hält sich erst das linke, dann das rechte, dann wieder das linke Auge zu und liest)
“Hallo Minnie...sicher wunderst du dich, nach all den Jahren von mir zu hören...Alte
Freunde...blablabla...Ich hab dich echt vermisst...“ (zu Minnie) Dich auch?!
Minnie:
Wieso “Dich auch“?
Chris:
Na, Doc hat mir den gleichen Brief geschrieben.
Minnie:
Wieso Doc? Der ist von Schorsch.
Schorsch:
Bullshit.
Minnie: (verwirrt zu Chris)
Moment mal: Wer hat denn nun wem...?
Doc: (Auftritt “Notausgang“, verkatert, heiser)
Sorry. Der Magen... (er nimmt Chris die Wasserflasche weg, wirft eine Schmerztablette ein
und spült gierig nach)
Chris: (hält Doc den Brief hin)
Ist das Deine Schrift?
Doc: (nimmt Chris die Brille von der Nase und setzt sie auf, kneift das linke Auge zu und
schaut kurz auf den Brief)
Nee. Das ist Times New Roman.
Schorsch:
Und?!
Doc: (zuckt die Achseln)
Ich benutz´ Bookman Old Style.
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Minnie:
Er meint die Unterschrift!
Doc: (wirft noch mal einen Blick auf den Brief)
“Schorsch, The Devilman“?
Schorsch:
Quatsch. Ich war`s nicht.
Doc: (gibt achselzuckend Brille und Brief zurück)
Ich weiß nicht, was Ihr von mir wollt. (baut im Folgenden in geradezu meditativer Ruhe sein
Schlagzeug weiter auf)
Minnie: (zu Schorsch)
Der ist auch verarscht worden. (zu Doc) Hey Doc, dann sag uns wenigstens, auf wen du
reingefallen bist!
Doc:
Wisst ihr doch. Auf die Roswitha. Dortmund Neunzehn-einundachtzig, Pink Floyd in der
Westfalenhalle. “The Wall“. Kurz bevor du ihm das Häseken ausgespannt hast. Wieso?
Chris / Minnie: (gleichzeitig)
Also “ausgespannt“ ist ja wohl schwer untertrieben: Wir wollten heiraten, verdammt noch mal!
/ Die musst ich ihm nicht ausspannen, die ist ihm davongelaufen, so war das nämlich!
Chris: (zu Minnie)
Du, das ist wirklich erbärmlich, dass du nach all den Jahren immer noch einen auf
Unschuldslamm machen musst!
Minnie: (zu Chris)
Tz! Ich muss gar nichts! Du hättest sie doch sowieso über kurz oder lang mit irgend nem
bescheuerten Groupie betrogen!
Chris:
Ach nee! Hört Euch das an! Du hast doch alles gevögelt, was nicht bei Drei auf den Bäumen
war! Schon vergessen?
Minnie:
Wenigstens muss ich heutzutage nicht auf unterbelichtete Miss Germany-Anwärterinnen mit
gefake-ten Titten zurückgreifen!
Chris:
So redest du nicht von meiner Freundin!!!
Schorsch:
Schnauze!!!
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Doc:
Danke.
Chris: (zu Doc)
Also warst du`s nun, oder nicht?
Doc:
War ich was?!
Schorsch:
Die Liebesbriefchen!
Minnie:
Hast du allen dieselben Briefe geschrieben?
Doc:
Was? Wieso “allen“? Nach der Roswitha hab ich keine Frau mehr... - Woher habt Ihr denn
meine Liebesbriefe?!
Schorsch:
Quatsch! Deine Liebesbriefe an die Roswitha interessiert doch hier kein Schwein!
Schorsch: (zu Minnie)
Schnauze! (zu Doc) Hast du uns alle unter Vorspiegelung falscher Tatsachen und mit
falschem Absender hierher gelockt?!
Chris:
Du, also, da muss man schon gerecht sein: Unter meinem stand ganz offen und ehrlich
“Doc“.
Schorsch: (zu Chris)
Das ist doch jetzt scheißegal!!!
Chris:
Schrei mich nicht an.
Schorsch:
Ich schrei dich nicht an!!!
Chris:
Du, das vertrag ich nicht.
Schorsch:
Ja!!! Ich hab´s ja kapiert!!!
Doc:
Kann mir vielleicht mal einer erklären, was hier abgeht?
Schorsch: (zu Doc)
Wieso bist du hergekommen?
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Doc:
Mensch, Schorsch, du hast mich doch selber eingeladen. Aber wenn´s dir nicht passt, kann
ich ja wieder gehen. (tut so, als wolle er sein Schlagzeug wieder zusammenpacken)
Schorsch / Chris: (gleichzeitig)
Nix da!!! Aus!! Sitz!! / Du, so war´s doch nicht gemeint!
Doc: (baut im Folgenden seine Drums fertig auf und setzt sich dahinter)
Bittesehr... Immer wie`s gewünscht wird.
Minnie: (stöpselt seine Gitarre aus und wickelt das Kabel auf)
Na, wie dem auch sei: Das war´s dann wohl. Adios allerseits! Wie`s aussieht, sind wir alle
irgend ner saudämlichen Verarsche aufgesessen. Irgend ne ganz...perfide Intrige...
Chris: (lässt sich resigniert wieder auf seinen Stuhl fallen)
Kenn ich. Aus´m Sender...
Schorsch:
Ja?! Und?! Was ist jetzt?! Außer, dass Ihr mir den halben Jahrgang weggesoffen habt
ist...Essig?! Oder was?!
Chris:
Scheiße... `s wär so schön gewesen... Mal wieder die Leute... Publikum! ...Die Mädels...
Völlig...am ausrasten...
Minnie:
Tz. Wann hast `n du das letzte Mal vor `m Spiegel gestanden?
Chris:
Du, ich kann immer noch Jede haben!
Minnie:
Und? Macht Spaß?
Chris:
Du brauchst dich gar nicht so aufzuspielen! Spießer!
Minnie:
Hirnzwerg, schwanzgesteuerter.
(Schorsch lacht zum ersten Mal.)
Doc:
Also nix mit großer Versöhnung? Und was wird dann aus unserem Auftritt beim 80s-Revival-
Konzert?
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Minnie:
Den Auftritt sagen wir halt ab. Und mit Revival ist sowieso nichts.
Schorsch:
Ihr spinnt wohl! Ich hab meinen Laden hier doch nicht für nichts und wieder nichts ne ganze
Woche dicht gemacht! Und außerdem: Die ha`m doch schon überall plakatiert!
Minnie: (verstaut seine Gitarre)
Na und?! Ob wir nun dabei sind, wenn Suzie Quatro oder Shakin´ Stevens ihre
Veteranennummern abziehen, oder nicht: Das ist den Leuten doch schnurzpiepegal! Und
überhaupt: Der einzige von uns, der noch einigermaßen spielen kann, bin wahrscheinlich
sowieso ich.
Schorsch: (protestiert)
Hey-hey!
Chris: (protestiert)
Nun mal langsam, ja?!
Doc: (leise)
One and two and three and four...
(Doc spielt, die Anderen völlig ignorierend, - live - ein “improvisiertes“ Schlagzeug-Vorspiel
das nahtlos in die folgende Umbaumusik übergeht.)
(BLACK OUT)
(UMBAU-MUSIK: Einsatz bei Refrain “Highway To Hell “ / AC/DC)
I, 3. Szene
(Der Hänger ist wieder herunter gelassen. Der Tisch ist leer. Schorsch müht sich slapstick-
mäßig mit dem Abtransport der Leiter ab, Chris stellt sein Keyboard auf, Doc installiert die
Chimes, Minnie stellt Bass- und den Gitarrenständer in die jeweilige Position und hantiert mit
Kabeln.)
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Minnie:
Okay. Eine Probe. Wenn die nicht läuft: Finito.
Chris:
Du, ich schlag vor, wir spielen erst mal eine von den alten Cover-Versionen, ja?
Minnie:
Das kommt doch überhaupt nicht in Frage! Die ollen Kamellen kann doch keiner mehr hören!
Schorsch:
Schnauze. Hilf mir lieber einer.
(Schorsch und Chris transportieren gemeinsam die Klappleiter links ab. Im Folgenden
verkabelt Minnie Gitarre und Keyboard und hantiert an den Verstärkern. Doc stellt Stühle zu
Gitarre, Bass und Keyboard und justiert dann die Drums.)
Minnie:
Tz. Immer noch dasselbe alte Arschloch, findest du nicht?
Doc:
Immerhin stellt er uns den Saal hier und die Gästezimmer zur Verfügung.
Minnie:
Ich mein nicht Schorsch. Ich mein Chris, unsern durchgestyleten Mister Fernsehstar. “Hilfe,
Chris! Unsere Oma is bi!“ Und das am Nachmittag! Mit so`nem Dreck macht der Kohle ohne
Ende!
Doc:
Lass gut sein, Minnie. Neid steht dir nicht.
Minnie:
Was heißt denn “Neid“?! Der kann mit seinen blöden Hausfrauen-Talkshows von mir aus so
viel Asche machen, bis er platzt! Unsereins ist ja schließlich auch nicht gerade arm.
Doc:
Stimmt. Zumindest für dich.
Minnie:
Na hör mal! Ist das deine Harley Davidson da draußen, oder nicht?
Doc:
XLH Sportster 1200, Baujahr 77. Mit Spezialaufbau zum Transport für das hier. (deutet auf
sein Schlagzeug)
Minnie:
Also du spielst auch noch ab und zu?
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Doc:
Nur so als Hobby. Für die Jungs.
Minnie: (skeptischer Blick zu Doc)
Aha...?
Doc:
Und du tingelst an den Wochenenden als “Kennie Nash“ durch die Clubs...
Minnie:
Najaaa, was man in Freiburg und Umgebung so “Club“ nennt. Das mit “Kennie Nash“ hat sich
das Häseken ausgedacht: Passt spitzenmäßig zu Countrymusik und hört sich trotzdem noch
`n klitzekleines bisschen an wie Came-nisch.
Doc:
Toll. Und wie passt dein Cowboy-Geschrammel so zu deinen sonstigen Überzeugungen? Ich
kann mich noch erinnern, wie du dem Sohn von unserem Roadie die Wasserpistole
zertrampelt hast und gemeint, der Cowboy-an-sich wär´n Faschist.
Minnie:
Najaaa...Jugendsünden...
Doc:
Ist auf jeden Fall ein weiter Weg vom grünen Umwelt-Aktivisten zum Grundstücksmakler.
Minnie:
Moment mal: Dazwischen lagen 4 Jahre Poona.
Doc:
Ach? Und danach nennt man sich Swami Sonstwie...
Minnie:
Ananada...
Doc:
...und wird Grundstücksmakler?!
Minnie:
Nee, danach steht man mit leeren Händen da und kriegt das zweite Kind.
Doc:
Och, ich kenn jede Menge Sanyassin, die mit ihren Osho-Läden ganz gut Kohle gemacht
haben...
Minnie:
Rainbows Over Avalon.
Doc:
Was?
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Minnie:
Rainbows Over Avalon! Tuttlingen, Fußgängerzone. Esoterik, Heilsteine, Mystik...
Doc:
...Räucherstäbchen, Pot und ineinander verkeilte indische Gottheiten.
Minnie: (sentimental)
Genau... (trocken) Heute ist da `n Sexshop drin, in unserem Laden: Leder, Lack und
Gummipuppen.
Doc:
`ne Art...kulturelles Update, sozusagen.
Minnie:
Du, das Häseken und ich: Wir ham geweint, als wir dicht machen mussten! Wir haben heut
noch an die 200 Buddhastatuen und jede Menge Tantra-CDs bei uns im Keller stehen...
Doc:
Ach? Der Sex-Shop wollte die nicht haben?
Minnie:
Nee. Wer in `n Sexshop geht, der will nicht um Mitternacht bei Vollmond `n Knoten in´n
Schwanz machen, damit er 48 Stunden durchvögeln kann.
Doc:
Mal ausprobiert?
(Minnie zögert und nickt dann.)
Doc:
Und?
Minnie:
Kennst du das... (flüstert) ...Frenulum praeputii?
Doc:
Vreneli-was?
Minnie:
Frenulum praeputii. Das ist dieses kleine Stückchen Fleisch, an dem die Vorhaut aufgehängt
ist...
Doc:
Ach sooo...Klar! (begreift, bedeutet pantomomsch “abgerissen?!“)
(Minnie nickt in schmerzlicher Erinnerung.)
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Doc:
Chapeau.
Minnie:
Naja. Das Häseken verkauft sie jetzt bei E-Bay...
Doc:
Was?!
Minnie:
Die Tantra-CDs. Neues Cover, neuer Titel. “Fit durch Bio-Sex“. Läuft super.
Doc:
Warum wundert mich das jetzt nicht...(?)
Minnie:
Man muss ja schließlich sehen, wo man bleibt.
Doc:
Ja. Oder ne tüchtige Frau heiraten.
Minnie:
Deine Rita war doch – soweit ich mich erinnere – enorm tüchtig.
Doc:
Ja, so tüchtig, dass sie gleich im ersten Klinikjahr das Herz der Oberärztin erobert hat.
Minnie:
Spitze! Und dann?
Doc:
Das war eine höfliche Umschreibung. Soll ich andere Körperteile hinzufügen?
Minnie:
Die Rita ist ne Lesbe?!?!
Doc:
Bravo. Super kombiniert.
Minnie:
Aber: Das ist doch...unfair!
Doc:
Nein, sie sagt, das ist “die natürlichste Sache der Welt“.
Minnie:
Tz... Hast du deswegen damals nicht weiter studiert? Ich mein, die Rita wollte sich doch
revanchieren, damals, als es mit der Band nicht mehr weiter ging. Schließlich hast du ihr ja
auch jahrelang das Studium finanziert.
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Doc:
Tja. War dann aber nich. Bin ich halt Heilpraktiker. Ging schneller.
Minnie: (beginnt - live - auf der Gitarre herum zu zupfen und die Regler einzustellen)
Schon Scheiße, dass wir damals in alle Himmelsrichtungen auseinander geflogen sind...
Doc:
Auseinandergeflogen ist gut. Wenn Chris und du Euch damals nicht ständig beharkt hättet,
wär aus uns echt was geworden.
Minnie:
Blödsinn. Jetzt tu nicht so, als hättet Ihr Anderen bei dem Krach damals nicht ganz schön
mitgemischt! Die “Falling Rocks“ sind...an rein...... musikalischen Unvereinbarkeiten
gescheitert.
Doc:
Die “Falling Rocks“ sind an Euren Scheiß-Eifersuchtsarien gescheitert! Wenn Ihr wenigstens
ab und zu mal irgendwas anderes als Eure Weibergeschichten im Kopf gehabt hättet...
Minnie: (knallt einen Stapel Notenblätter auf den Tisch)
Ach was! Hier! Darum ist es gegangen und um nichts anderes!
Doc:
Deine hausgemachten Pop-Sinfonien? Quatsch! Um Häsekens kleinen, süßen Knackepo ist
es gegangen! Sorry. Will deine Gattin nicht beleidigen.
Minnie:
Wieso? Hast ja Recht. Gott, war das ein heißer Feger...
Doc:
Du redest von der Mutter Deiner Kinder.
Minnie:
Ja. Wow! Und du?
Doc:
Wie? “Ich“?
Minnie:
Wieder in festen Händen?
Doc:
Nee. Einmal, nie wieder...
Minnie:
Und was ist mit...äh...“Deinen Jungs“?
Doc:
Hä? Welchen Jungs? Ich hab keine Kinder.
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Minnie:
Ja. Nee, ich meine...ähm....Ja, ich weiß. Tut mir leid.
Chris: (tritt von links wieder auf)
Was tut dir leid?
Minnie:
Nichts! Gar nichts! Schon gar nichts, was dich betrifft! Oder was dich irgendwas angeht!
Chris:
Hey-hey, du, hab ich irgendwas gesagt?
Schorsch: (tritt von links mit umgehängtem Bass auf)
Schnauze. Los.
Chris: (nimmt das Gesangsmicro)
Ich bin für “Whiskey In The Jar“!
Schorsch / Minnie / Doc: (gleichzeitig)
Och neeee! / Nee, nich wirklich. / Muss das sein?! /
Chris: (zu Doc)
Du, damit ham wir Neunzehn-neunundsiebzig angefangen, ergo ham wir das auch am besten
drauf, oder?
Doc:
Neunzehn-neunundsiebzig war Folkrock ja auch noch in. Cat Stevens, Paul Simon,
Donovan...
(Schorsch macht ein Kotzgeräusch.)
Chris:
Ja und? Schließlich sind wir nicht Metallica!
Schorsch: (leise)
Leider.
Minnie: (zu Schorsch)
Was?
Schorsch: (wiegelt ab und stöpselt seinen Bass ein)
Nix-nix...
Chris:
Sorry, aber ich glaub nicht, dass ich den Text noch komplett drauf hab... (setzt die Lesebrille
auf und blättert durch die Noten) Tz. Die Ballade..! Hat er allen Ernstes auch noch
mitgebracht. Hey, du gibst wohl nie auf, was?
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Minnie:
Was heißt aufgeben? Die Ballade war damals gut und sie ist es heute noch.
Chris: (fleddert sauer die Seiten)
Und das Ganze nach wie vor viel zu hoch für mich.
Minnie:
Meinst du musikalisch oder intellektuell?
Doc:
Können wir die Diskussion vielleicht vertagen?
Minnie:
Gern. Am besten noch mal zwanzig Jahre...
Schorsch:
Schnauze.
(Schorsch spielt ein paar Bass-Akkorde, die anderen steigen nacheinander - live - ein.)
(Chris singt - live - den Beginn der Folk-Version von “Whiskey In A Jar“ - s. z.B. von den
DUBLINERS - viel zu hoch. Das Ganze klingt erbärmlich. Nach wenigen Takten unterbricht
Chris.)
Chris: (zu Minnie)
Stopp, Stopp, Stopp! Du, das ist mindestens...total viel höher, als früher! Also: Irgendwie...So
geht das nicht!
Minnie: (zu Chris)
“Total viel höher“. So ein Schwachsinn!
Chris:
Aber so kann ich das nicht singen!
Minnie:
Du konntest das noch nie singen. “Whiskey In A Jar “, das klingt bei dir wie...Muckefuck im
Altersheim!
Chris: (stürmt links ab)
Danke, das war`s! Arroganter Arsch!
Doc: (springt auf und läuft Chris hinterher)
Komm, Chris, jetzt bleib hier!
Minnie: (zu Schorsch)
Tz! Eine Mimose ist das! Völlig kritikunfähig!
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(Schorsch starrt ihn mit finsterer Miene vielsagend an.)
Minnie: (wiegelt ab)
Okay-Okay... (links ab / On/Off) Hee, Chris! Warte doch mal! Ich hab da ne neue Version
geschrieben... Bisschen rockiger! Und ne Oktave tiefer! Noten hab ich mitgebracht...
(Allein gelassen stellt Schorsch den Bass ab, geht dabei zum Laptop und drückt ein paar
Tasten.)
(MUSIK - “aus Schorschs Laptop“ - leise Einsatz entsprechend Gesang-/Tanz-Timing s.u.
“Prince Of Darkness “ / ALICE COOPER .)
(Schorsch tanzt hinter dem Mischpult vor sich hin, steckt das Karaoke-Micro in das Mischpult
und verbindet dann PC und Mischpult.)
(MUSIK: Laute Fortsetzung “Prince Of Darkness“ / ALICE COOPER bei Textzeile w.u.)
Schorsch: (tanzt, rockt und grölt sich zusammen mit Alice Cooper den Frust vom Leib)
He fears the light, he fears the truth, he hears what's going to be
he spits on life, he spits on God, he spits up death for you and me
Prince of darkness, studies the world with hungry eyes
Prince of Darkness, ready to baptize you in lies
Heart of evil, soul of blackness, Prince of Darkness...
(Exakt auf Ende der letzten Zeile: “Kabelbrand“ oder Stichflamme am Mischpult (Pyro-Schnur
oder Pyro-Watte), Kurzschluss.)
(MUSIK Ende.)
Schorsch:
Aaaaaaaaargh!
(BLACK OUT)
(UMBAU-MUSIK: Kontrast zu “Prince Of Darkness“.)
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Anhang:
Songtext “ZEIT“:
(Solo):
Das Lied hier ist für dich und mich
Es wird auch Zeit nach all den Jahren
Wir hatten Liebe, hatten Streit
Sind nicht mehr die, die wir mal waren
Aber jeder Augenblick
Den wir einfach verschenken
Der bleibt für immer verloren
Keiner gibt uns den zurück.
Was hat das Leben mit uns angestellt?
Die Zeit fährt Achterbahn mit uns
Und lässt und kaum zu Atem kommen
War früher alles anders?
Wann sind wir so alt geworden?
Lass uns jetzt lieben, rennen, lachen
Bevor die Zeit verrinnt.
Das Leben wartet nicht auf uns.
(Chorus):
Zeit ist nicht einfach Geld
Zeit ist niemals die Welt
Zeit ist nicht das was fehlt
Zeit ist nur ein Gefühl
(Solo):
Ich hab geglaubt, es ist zu spät
Ich hab gedacht dass nichts mehr geht
Was gestern war ist vorbei
Nichts was kommt, ist mir neu
Was noch bleibt ist banal
Und die Zeit ist egal.
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Doch ohne Neugier bist du tot
Und ohne Mut bist du verloren.
(Solo): (rezitativ)
Wer von uns geht zuerst?
Und wer bleibt? Und wie lange?
Zeit zum Lieben ist noch da,
Zeit zum Reden, Singen, Lachen
Zeit zum Feiern und Verzeihn.
Zeit ist da, sie lässt dich nicht allein.
Nein, sie bewacht
dein Leben.
Personen Charakteristika
Chris Christiansen (Keyboard) / TV-Talkmaster und - Produzent
Chris belegt bereits 1974 mit einer Cover-Version von Neil Diamonds “Sweet Caroline“
den zweiten Platz bei einem regionalen Schülerbandwettbewerb. Sein Traum, Musiker
zu werden, erfüllt sich, als er 1979 zu den “Falling Rocks“ stößt und kurz darauf zu
deren Frontman avanciert. Chris versucht nach der Auflösung der Band eine trotzige
Solokarriere als Schlagersänger und heiratet 1986 unter großer Anteilnahme der
Öffentlichkeit die bildhübsche Aerobic-Lehrerin Bonita Beyerlein. Die Ehe wird ein Jahr
später geschieden.
Nach zwei weiteren ruinösen Scheidungen startet er 1992 eine zweite Karriere als
Nachmittags-Talkmaster. Seit 1994 besitzt er eine eigene TV-Produktionsfirma.
Was das Finanzielle angeht, ist er das Erfolgreichste der ehemaligen Bandmitglieder.
Was ihm allerdings zu schaffen macht, ist, dass ihn wegen seiner – enorm populären -
“Hausfrauen-Talkshows“ keiner so recht ernst nimmt. Nunja. Der liebenswerte
Fettnäpfchentreter und miserable Scherzkeks ist “der Geist...der stets das Gute will“
und damit mitunter - zu seiner größten Bestürzung - das Gegenteil erreicht.
Chris´ Marotte, quasi jeden zweiten Satz mit “Du“ zu beginnen, kann ad lib. durch “Du,
hör mal“, bzw. “Jetzte hört mal“ ersetzt, bzw. gänzt werden.
Schorsch “The Devilman “ Mangold (Bass) / Wirt und Winzer
Der wilde “Devilman“ der Truppe schwängert bei einem Weinfest Anno 1985 die
einzige Tochter einer hoch angesehenen Badischen Weinbauernfamilie, wird
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bürgerlich und lernt brav das Winzerhandwerk. Doch seine ehrgeizige Gattin Adrienne
gibt sich mit der Wirtinnenrolle im familieneigenen Gasthof nicht zufrieden; sie setzt
sich in den Kopf, die erfolgreichste Winzerin der Republik zu werden und schafft es
auch. Während sich Adrienne in ihrem Ruhm (und auch anderweitig) sonnt, schmeißt
Schorsch zuhause allein den Laden. Er hat all seine Hoffnungen auf den mittlerweile
erwachsenen Sohn Patrick gesetzt. Doch der geht seine eigenen Wege. Schorschs
Kleidungsstil erinnert stark an Helmut Kohl beim “Strickjackengipfel“ Genscher-
Gorbatschow-Kohl 1990, kurz: rentnerhafter geht´s nicht. Aber das täuscht: Einmal
“Devilman“, immer “Devilman“ (s. unten)! Wenn man den heimlichen Heavy-Metal-Fan
lange genug provoziert, dann gibt´s kein Halten mehr. Niemand kommt angesichts
seiner schroffen, maulfaulen Art einerseits und seiner Wutausbrüche andererseits
zunächst auf die Idee, dass man sich einen besseren Freund gar nicht wünschen
kann. Seine Kollegen ironisch bis sarkastisch pantomimisch nachzuäffen ist eine im
Verlauf des Stücks ad lib. einzusetzende Angewohnheit.
Armin “Minnie“ Camenisch (Lead Guitar) / Grundstücksmakler.
Minnie konnte es nie verwinden, dass Chris – weniger wegen dessen musikalischer
Qualitäten, als seines guten Aussehens wegen - die Rolle des Frontmans
zugesprochen bekommen hat: Er spannt seinem Bandkollegen kurzerhand dessen
Freundin Heidi (“Häseken“) aus. Aus dem schnöden Racheakt entwickelt sich die
große Liebe. Minnie fährt mit dem Häseken nach Poona und eröffnet nach seiner
Rückkehr aus Indien einen Esoterik-Shop in Tuttlingen. Als der Laden nach Abflauen
der Esoterikwelle pleite macht und das Häseken mit der dritten Tochter schwanger ist,
zieht Minnie die Reißleine und übernimmt ein marodes Maklerbüro, das er mithilfe
seiner Frau binnen kürzester Zeit in ein erfolgreiches Unternehmen verwandelt.
Minnies Welt ist seit Jahren zu 100% in Ordnung. Als Makler hat er – oder besser: sein
Häseken – den nötigen ökonomischen Erfolg, um dann und wann unabhängig von der
Gage als Gelegenheits-Country-Sänger durch die regionalen Clubs zu tingeln. Die drei
hübschen Töchter gedeihen prächtig und der Hund ist gesund: “Alles paletti“ lautet
Minnies Devise. Vor lauter Angst, irgendetwas könne die häusliche Idylle erschüttern,
hat er sich vom Revoluzzer zum Ignoranten und Spießbürger mit ausgeprägter
Homophobie entwickelt. Das Handy fungiert bei ihm als eine Art zusätzliches
Körperorgan.
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“Doc Holiday“ Peter Sontag (Drums/Percussion) / Heilpraktiker
Doc hat eine zeitlang eisern versucht, die Band-Karriere mit seinem Medizinstudium
zu verbinden. Doch seine Freundin Roswitha, mit der er in einer Landkommune
zusammenlebt, macht ihm irgendwann einen einleuchtenden Vorschlag: „Du machst
weiter Musik und hältst mir für mein Studium finanziell den Rücken frei, und wenn es
mit der Band-Karriere irgendwann nicht mehr so richtig klappt, hab ich meinen Dr.
med. in der Tasche und finanzier Dir das Weiterstudieren.“ Als die “Falling Rocks“ sich
trennen, steht Roswitha kurz vor der Approbation und kann sich leider an keinerlei
Abmachungen mehr erinnern. Und eine eigene Wohnung hat sie auch, und die
bewohnt sie nicht allein. Doc wird Heilpraktiker und verbringt jede freie Minute in der
Werkstatt eines Harley-Davidson-Clubs, als dessen Präsident er fungiert. Er ist ein
wandelndes Rock-Lexikon, und er weiß alles über Motorräder. Nur mit Menschen
kennt er sich – außerhalb seines medizinischen Teilwissens - nicht so recht aus. Wäre
er sein eigener Patient, würde er sich eine ausgeprägte Soziophobie attestieren und
ein ganzes Arsenal gängiger Phobien noch dazu. Eine feste Freundin hatte er nie
wieder. Der Tic mit den Tic-Tac ist im Verlauf des Stücks ad lib. einzusetzen.
Ort der Handlung / Bühnenbild
Der Festsaal der “Sonne“ wird für Hochzeiten, Taufen, das Jahrestreffen des
Kaninchenzüchtervereins und die Aufführungen der lokalen Laientheatertruppe
gleichermaßen genutzt.
Die Bühne ist mit Vorhängen ausgestattet, hinter denen – je nach Bedarf – die
Kleinkino-Leinwand oder die Krippenspieldeko verschwinden kann. Für
Zaubervorstellungen, Auftritte der Schülerband, Karaoke-Abende usw. ist eine
Ballsaalkugel angeschafft worden. Zwei Nebelmaschinen und eine Party-Lichtorgel
peppen die Tanzveranstaltungen auf.
Ein, die gesamte hintere Breite der Saal-Bühne einnehmender Vorhang dient dazu, die
Kinoleinwand und die Papp-Dekoration der örtlichen Laienspieltruppe bei Bedarf zu
verstecken. Der rückwärtige Vorhang hat rechts versetzt von der Mitte eine Aussparung.
In der Aussparung hängt ein offener kleinerer Vorhang gleicher Farbe. Dieser verdeckt
bei Bedarf eine Tür, über der ein altes “Notausgang“-Leuchtschild angebracht ist. Durch
die nach hinten offenstehende Tür geht es zum Anbau, in dem sich die
Künstlergarderoben, sowie die Gästezimmer und Toiletten der “Sonne“ befinden. Links
neben der Tür hängt ein betagtes “Rauchen-verboten“-Emailleschild über einem ebenso
betagten Wandtelefon. Darunter befindet sich – jeweils an einer entsprechenden
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Halterung - ein alter Erste-Hilfe-Koffer und ein Feuerlöscher (Hintersetzer mit
Türelement.)
Der rechte und linke Abgang-/Auftritt sind die “realen“ Gassen der Saal-Bühne (=
abgeteilt durch mit dem Hintergrund-/Seitenvorhang identische Hänger).
Durch die Gasse links geht es in die Küche und den Wirtschaftstrakt, durch die Gasse
rechts geht es zum Parkplatz, bzw. Bühneneingang der “Sonne“. In der linken Ecke
steht ein alter Kneipentisch und 4 übereinander gestapelte Kneipenstühle, rechts ein
Gastronomie-Rolltisch, auf diesem befindet sich ein uraltes DJ-Mischpult und ein
ebenso alter Laptop. Davor steht eine rostige fahrbare Garderobenstange mit sechs bis
acht leeren Kleiderbügeln unterschiedlichster Provenienz. Vorn in der Mitte der Bühne
steht ein altmodischer Microständer mit eingeklemmtem Handmicro.
Über der Mitte der Bühne hängt eine Ballsaalkugel, flankiert von bereits halb
abgetakelten Papiergirlanden einer Festdekoration.
Neben der Ballsaalkugel sind ein Spot und eine billige Disco-Lichtorgel installiert. Von
diesen hängt zu Beginn des Stücks ein langes Kabel mit einem uralten Schukostecker
herunter.
Oberhalb von Ballsaalkugel und Lichtorgel befindet sich eine Soffitte aus dem gleichen
Material wie der Hintergrundvorhang und die Gassen-Hänger. Ebenfalls zu Beginn des
Stückes befindet sich in der Mitte der Bühne eine alte, bis in den Schnürboden
reichende hölzerne Klappleiter.
Rechts und links in den 0-Gassen sind (unsichtbar) Nebelmaschinen installiert.
Das Element mit der offen stehenden Tür (nach hinten öffnend) und dem Ausschnitt der
Brandwand mit Feuerlöscher, Telefon und Erste-Hilfe-Kasten ist ein Hintersetzer , der je
nach Spielstätte von der Position her variabel ist.
Mobiliar:
Eine hohe, alte Klapp- oder Obstbaumleiter. Ein alter Kneipentisch, 4 aufgestapelte alte
Kneipenstühle, ein Rolltisch. Auf dem Rolltisch befindet sich ein (Fake-)Mischpult und
ein (Fake-)Laptop.
Eine rostige fahrbare Garderobenstange mit unterschiedlichen Kleiderbügeln.
Band-Aufstellung:
Keyboard Drums
Bass Guitar Vocals
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(Die voluminösesten und unbeweglichsten Instrumente (Keyboard und Drums) stehen auf
diese Weise je links und rechts vom “Notausgang“ und - vom Zuschauerraum aus gesehen -
hinter den Auf-/Abgangs-Gassen. Sie sind von daher nicht gefährdet, bei den Bühnen-
Aktionen umgestoßen zu werden.) .
Kostümliste:
Schorsch:
Schwarze Tuchhose mit schwarzen Hosenträgern
Weißes Oberhemd mit Brusttasche (Doppel mit Blutflecken)
Anthrazitfarbener Cardigan
Schwarze Schuhe und Socken
Spießige Lesebrille
Devilman -Jumpsuit (zu eng)
Schwarze Vokuhila-Perücke
Weißes Unterhemd
Schwarzes Oberhemd
Schwarzer Auftritts-Mantel (Matrix-Mantel)
Accessoires “Auftrittskostüm“, z.B. Sonnenbrille, Schal, Hut
Chris:
(Schwarze ?) Jeans / Gürtel
Elegantes Oberhemd (Doppel mit Blutflecken)
Jackett oder Blazer
Trenchcoat
Schwarze Slipper / Socken
Todschicke Lesebrille (Doppel mit einem zersprungenen Glas)
Jogginganzug / Joggingschuhe
Silberner Anzug
Hemd und Gürtel “Auftrittskostüm“
Silberne Plateau- oder Schlangenlederstiefel
Minnie:
Blue Jeans / Westerngürtel
Karo-, Jeans- oder Westernhemd
Westernstiefel
Spießiger, gestreifter Flanellschlafanzug
Wildlederjacke (Doppel verdreckt, “nass“ und mit halb herausgerissenem Ärmel)
Indianer-Lederjacke mit Fransen und ggf. Accessoires “Auftrittskostüm“
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Doc:
Perücke mit Bandana (Stirnband)
Schwarze Bikerjacke
Schwarzes Harley-Davidson-T-shirt
Lederhose
Harley-Davidson-Gürtel
Boxershorts mit Motorradmuster
Schwarzes Tanktop
Extra: Glam-Rock-Kostümteile
__________________________________________________________________________
Requisitenliste:
Klappleiter (Deko)
Papiergirlanden (Deko)
Keyboardkoffer mit rollenspezifischen Aufklebern
Kabel / alter Schukostecker (Deko)
Sporttasche
Elegante Anzugtasche
Pyrotrick 1 : Stichflamme
Trolley
Gitarrenkoffer mit rollenspezifischen Aufklebern
Handy
Erste-Hilfe-Koffer (Deko)
div. Schlagzeugkoffer mit rollenspezifischen Aufklebern
Schlagzeughocker
Tic-Tac-Döschen
Versch. Kleiderbügel (Deko)
Herrentaschentuch
4 Weingläser
4 Wassergläser
Aschenbecher
Holzbrett (alt)
Tranchiermesser (alt)
2 Teller (schmutzig)
4 X Gabel und Messer (schmutzig)
Mineralwasserflasche
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7 leere Rotweinflaschen
großes Gastronomie-Serviertablett
Brief (getippt, mit Unterschrift)
Pyrotrick 2: Kabelbrand
Zippo
2 batteriebetriebene Bühnen-Kerzen
2 unterschiedliche Warnblinkleuchten mit Dauerlichtfunktion
Werkzeugkasten
2 Flaschen Heineken Bier
Schlüsselbund mit Kapselheber an Kette mit Karabinerhaken
große Kneifzange
Tapezierschere
Putzwoll-Knäuel
große Polsternadel
verklumptes blaues und rotes Isolierband
alter Überseekoffer
Wodkaflasche
Knaster, Blättchen, gefaketer Joint
Elektrische Zahnbürste mit Zahnpasta
4 Kaffeetassen und Untertassen
Thermoskanne
Korb mit Brötchen
4 Frühstücksteller
Wattestränge (blutig)
Eimer
2 kleine Handtücher
Rasierspiegel
Kleine Plastiktüte “Apotheke“
Bügelbrett
Bügeleisen
Rauch-Trick
Alter Nähkasten, Garn, Krummnadel
Shoppingtüten
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