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festschrift kku mindelheim ottobeueren
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Berufsfachschule für Krankenpflege
an der Kreisklinik Mindelheim
Das 50-jährige Bestehen der
Berufsfachschule für Kran-
kenpflege bei der Kreisklinik
Mindelheim verdient es, be-
sonders gefeiert zu werden.
Ca. 700 Absolventen haben in
diesen 50 Jahren die Ausbildung
zur Pflegekraft durchlaufen.
Das Berufsbild einer/s
Krankenpflegerin/-pflegers
ist äußerst verantwortungs-
voll, vielschichtig, lernintensiv
und sozial geprägt. Fundiertes
medizinisches Grundwissen in
der Anatomie, Physiologie und
Psychologie sind die Grundla-
gen jeder Pflege. Dazu kommen
Ausbildungseinheiten in der
Pflegetechnik, Krankheitslehre,
im Recht, der Sozialkunde und
der Rehabilitation. Die prakti-
sche Ausbildung umfasst alle
Bereiche der gängigen Medizin,
wie die Innere Medizin, Chirurgie,
Geburtshilfe und Gynäkolo-
gie, Pädiatrie, Intensivstation,
Anästhesie, Physiotherapie in
unseren eigenen Kliniken, da-
neben eine Grundausbildung in
der Psychiatrie im BKH Kauf-
beuren oder in der Altenpflege
im Kreisaltenheim Türkheim.
Selbst Ausbildungseinheiten in
der ambulanten Pflege, z.B. in
der Caritas-Sozialstation oder
der Diakonie zählen dazu. Ein
umfangreiches Wissen ist also
gefordert. Wissen allein genügt
aber in diesem Beruf nicht. Kran-
kenschwestern und Krankenpfle-
ger von heute müssen kommu-
nikativ sein, auf die Patienten
eingehen können und ihnen
Sicherheit, Geborgenheit und
Zuversicht vermitteln, sie müs-
sen Wärme ausstrahlen und auf
die verschiedensten Charaktere
differenziert reagieren können.
Der Umgang mit den Patienten
GrußwortHerr Hans-Joachim WeiratherLandrat
3
insbesondere dem kranken Menschen
und die tägliche kollegiale Zusammen-
arbeit untereinander sowie mit den
Ärztinnen und Ärzten erfordern einen
immensen Umfang an Wissen, Vertrau-
en und Wertschätzung. Es gehören
schon ein gewaltiges Maß an eigener
Stärke und ein ausgeprägter Charak-
ter dazu, alle diese Anforderungen zu
erfüllen. Daran sollten wir zwischen-
durch auch denken, wenn wir uns
unter der Obhut eines Krankenhauses
befinden. Daher gilt heute mein Dank
den Leitungen der Krankenpflege-
schule in den vergangenen 50 Jahren,
die sich jede Mühe gegeben haben,
aus ihren Schülerinnen und Schülern
tüchtige, charakterstarke und optimis-
tische Menschen zum Wohle unserer
Patienten zu formen. Einschließen
möchte ich in diesen Dank selbst-
verständlich auch alle Ärzte und den
gesamten Lehrkörper, die zu diesen Er-
folgen wesentlich beigetragen haben.
Hans-Joachim Weirather
Landrat
4
Mit großer Freude und Stolz
feiern wir in diesem Jahr das
50-jährige Bestehen der Berufs-
fachschule für Krankenpflege in
Mindelheim.
Nachdem 1957 erstmals ein
einheitliches Krankenpflege-
gesetz für die Bundesrepublik
Deutschland verabschiedet und
1959 die einheitliche Prüfung für
die Krankenpflege eingeführt
wurde und damit auch eine
geschützte Berufsbezeichnung
„Krankenschwester“, wurde zeit-
nah im Jahre 1960 vom Landkreis
Unterallgäu mit der Ausbildung
in der Pflege begonnen. Vor 50
Jahren wurde die Schule gegrün-
det, um dem damals drohenden
„Schwesternmangel“ entgegen-
zuwirken. Auch heute ist dieses
Thema wieder hochaktuell, wird
doch von allen Seiten ein Pfle-
genotstand für die kommenden
Jahre prognostiziert. Die hoch-
wertige Pflege der Patienten in
den Kreiskliniken Unterallgäu
mit den Häusern in Mindelheim
und Ottobeuren kann nur mit
qualifiziertem, kompetentem
Pflegepersonal geleistet werden.
Es besteht daher kontinuierlich
Bedarf an gut ausgebildeten
Fachkräften. Die Kreiskliniken
sind hier mit den 54 Ausbildungs-
plätzen der Berufsfachschule für
Krankenpflege bestens aufge-
stellt.
Die Ausbildung in der Kranken-
pflege hat sich in den letzten
fünf Jahrzehnten mehrfach
gewandelt. In der zweiten Hälfte
des 20. Jahrhunderts vollzog sich
eine zunehmende Emanzipation
und Professionalisierung der
Pflege. Die Akademisierung der
Pflege und die Basierung der
Pflegehandlungen auf wissen-
GrußwortFrau Dr. Jannine Weishaupt-NußbaumerSchulleitung
5
schaftlichen Erkenntnissen und Pflege-
theorien sind zu wichtigen Pfeilern der
Pflege geworden.
Die derzeit gültige Ausbildungs- und
Prüfungsverordnung für die Berufe in
der Krankenpflege vom 10.11.2003, die
auch die neue Berufsbezeichnung „Ge-
sundheits- und Krankenpfleger“ mit
sich brachte, verlangt den Auszubil-
denden aber auch den Ausbildern viel
ab. Unsere zukünftigen Gesundheits-
und Krankenpfleger/-innen haben 2100
Stunden theoretischen Unterricht und
2500 Stunden praktische Ausbildung
abzuleisten. Der theoretische Unter-
richt wird von den Lehrern für Pflege-
berufe sowie von Ärzten und anderen
Akademikern erteilt. Die praktische
Ausbildung auf den verschiedenen
Stationen ist sehr vielfältig und gibt
den Schülern Einblick in die verschie-
densten Felder professioneller Pflege.
Auf die Begleitung der praktischen
Ausbildung durch speziell weitergebil-
dete Praxisanleiter wird großer Wert
gelegt. Durch die direkte Anbindung
der Schule an die Kreiskliniken verbin-
den sich theoretische und praktische
Ausbildungsteile in nahezu idealer
Weise.
Der Schwerpunkt der Ausbildung
liegt auf der Entwicklung der für den
Beruf notwendigen Kompetenzen wie
Fachkompetenz, Sozialkompetenz,
Methodenkompetenz und Handlungs-
kompetenz. Die Schüler setzen sich
hierbei mit den unterschiedlichsten
Themen auseinander. Sie entwickeln
berufliches Selbstverständnis, lernen
mit schwierigen sozialen Situationen
umzugehen, einen empathischen
sowie würdevollen Umgang mit den ih-
nen anvertrauten Patienten zu pflegen
aber auch die eigene Gesundheit zu
erhalten und zu fördern.
Am Ende der dreijährigen Ausbildung
zu Gesundheits- und Krankenpflegern
steht die Staatliche Abschlussprüfung
unter der Aufsicht der Regierung von
6
Schwaben. Sie besteht aus einem
schriftlichen, einem mündlichen und
einem praktischen Teil und gibt den
Kandidaten die Möglichkeit, ihr erwor-
benes Wissen und ihre Kompetenzen
einzusetzen.
Ich bin sehr froh, dass sich jedes Jahr
junge Menschen für die Ausbildung an
unserer Schule interessieren und den
sowohl interessanten und vielfältigen
aber auch sehr anspruchsvollen und
fordernden Beruf des Gesundheits-
und Krankenpflegers erlernen möch-
ten.
Ich danke dem Schulträger, dem Land-
kreis Unterallgäu bzw. seit einigen
Jahren dem Kommunalunternehmen
Kreiskliniken Unterallgäu, dass er seit
nunmehr fünf Jahrzehnten die Ausbil-
dung in der Krankenpflege mit großem
Wohlwollen unterstützt und so schon
vielen jungen Menschen eine gute
berufliche Perspektive ermöglicht hat.
Auch der Regierung von Schwaben, die
die Aufgaben der Schulaufsicht wahr-
nimmt, gilt mein Dank für die kontinu-
ierlich gute Unterstützung.
Ganz herzlich bedanken möchte ich
mich darüber hinaus bei allen Mit-
arbeitern der Kreiskliniken sowie
unseren Kooperationspartnern und
allen Dozenten, von denen jeder Ein-
zelne mit großem Engagement und viel
Energie zu einem guten Gelingen der
Ausbildung unserer Schüler beiträgt.
Ich wünsche uns, dass die Erfolgs-
geschichte der Berufsfachschule für
Krankenpflege in Mindelheim auch
die nächsten Jahrzehnte fortgesetzt
werden wird.
Dr. Jannine Weishaupt-Nußbaumer
Schulleitung
7
50 Jahre Berufsfachschule für
Krankenpflege an der Kreisklinik
Mindelheim sind eine lange Zeit.
In dieser Zeit hat sich nicht nur
die Gesundheitsbranche, son-
dern auch das Bildungswesen
sehr verändert.
Die Krankenpflegeschule eröff-
nete 1960 mit einem Kurs von 17
Schülerinnen, die ihre praktische
Ausbildung im Krankenhaus
Mindelheim erhielten.
Auch wenn sich das Berufsbild
im Laufe der Jahre genauso
gewandelt hat wie die Berufs-
bezeichnung – von der Kranken-
schwester und dem Kranken-
pfleger zur Gesundheits- und
Krankenpflegerin bzw. Gesund-
heits- und Krankenpfleger – so
ist die gesellschaftliche Anerken-
nung des Berufes höher denn je.
Um der späteren Verantwortung
gerecht werden zu können,
bedarf es einer qualifizierten
Ausbildung durch engagierte
und qualifizierte Lehrkräfte, Pra-
xisanleiter und Mitarbeiter der
einzelnen Häuser, denen ich an
dieser Stelle im Namen des Kom-
munalunternehmens meinen
herzlichen Dank aussprechen
möchte.
GrußwortHerr Franz HuberVorstand
Sehr verehrte Damen und Herren,
8
Unser aller Ziel muss es auch in der
Zukunft sein, insbesondere jungen
Menschen am Anfang ihrer beruflichen
Laufbahn bestmögliche Voraussetz-
ungen und Bedingungen für eine
fundierte Ausbildung zu geben.
Jede Schülerin und jeder Schüler
soll eine optimale fachliche Ausbil-
dung erfahren und zugleich in seiner
persönlichen Entwicklung umfassend
gefördert und gefordert werden.
Die Krankenpflegeschule an der
Kreisklinik Mindelheim hat und wird
auch zukünftig eine zentrale Rolle bei
der Ausbildung von Gesundheits- und
Krankenpflegern einnehmen.
Dies geschieht nicht nur vor dem
Hintergrund des steigenden Bedarfs
an hoch qualifiziertem Pflegepersonal
in der Region, sondern auch deswegen,
weil unsere Schule im Rahmen der
gesetzlichen Vorgaben ein innovatives
und sehr gut strukturiertes Lernange-
bot bereit hält.
Der Berufsfachschule für Krankenpfle-
ge an der Kreisklinik Mindelheim und
allen am Erfolg der letzten 50 Jahre
Beteiligten gratuliere ich und wünsche
für die zukünftige Arbeit viel Kraft, Mut
und Geduld.
Franz Huber
Vorstand
9
Als Vorsitzender der Prüfungs-
ausschüsse an der Berufs-
fachschule für medizinische
Assistenzberufe im Regierungs-
bezirk Schwaben gratuliere
ich der Berufsfachschule für
Krankenpflege an der Kreiskli-
nik Mindelheim recht herzlich
zum 50-jährigen Bestehen.
Die Prüfungsverordnungen in
den Medizinischen Assistenz-
berufen benennen den Medi-
zinalbeamten der zuständigen
Behörde als Vorsitzenden der
Prüfungsausschüsse an den Be-
rufsfachschulen. Im Regierungs-
bezirk Schwaben obliegt mir die
Aufgabe, die Prüfungen an den
Ausbildungsstätten zu leiten
und zu koordinieren. Neben
annähernd 20 Berufsfachschulen
anderer medizinischer Assistenz-
berufe bilden die 16 Berufsfach-
schulen für Krankenpflege im
Regierungsbezirk die größte und
hervorgehobene Gruppe. Sie
sind nicht nur unentbehrlich für
die Sicherung des Nachwuchs-
es an qualifizierten Kranken-
pflegekräften, sie bieten auch
ein kontinuierliches Angebot
hochwertiger Ausbildungsplätze.
Der Landkreis Unterallgäu, der
die Kreisklinik mit ihrer Berufs-
fachschule für Krankenpflege
trägt, liegt am Eingang zum
Allgäu mit seiner einmalig schö-
nen Natur. Hier gibt es namhafte
Stätten der Hochleistungsmedi-
zin sowie der Rehabilitation. Die
Berufsfachschule für Kran-
kenpflege bildet hierfür einen
kompetenten und zuverlässigen
Nachwuchs aus. Dieser wird
nicht nur in der Region, sondern
auch von auswärtigen Kran-
kenhäusern wie im Großraum
München regelrecht aufgesogen.
GrußwortHerr Dr. Reinhold Ritter Regierung von Schwaben
10
Seit zwei Jahrzehnten komme ich
hier her. Ich weiß, dass an dieser
Berufsfachschule die Schüler eine
besonders sorgfältige Ausbildung
erfahren. Wegen der überschauba-
ren Größe und dem Engagement von
Schulleitung und allen Mitarbeitern
wird jeder einzelne Schüler seinen
Möglichkeiten entsprechend indi-
viduell gefördert. Die Qualität der
Ausbildung ist weit über Mindelheim
hinaus bekannt, die Absolventen
finden überall Arbeitsplätze, der
Arbeitsmarkt ist für sie nach Jahren
des Niedergangs wieder sehr günstig.
Herrn Landrat Weirather und dem
Kreistag ist zu danken, dass sie der
Krankenpflegeschule am Kreiskran-
kenhaus Mindelheim einen so hohen
Stellenwert einräumen und sie in
jeder Weise fördern. Mir ist wohl
bekannt, dass in der Umgebung
Berufsfachschulen für Krankenpflege,
aus welchen Gründen auch immer,
fusioniert wurden. Den vorherigen
Schulleitungen und besonders der
jetzigen Direktorin und ihrem Team
danke ich für das persönliche Engage-
ment und den menschlichen Umgang
mit ihren Schülern. Diese gemeinsa-
men Anstrengungen führen in den
Prüfungen zu guten Ergebnissen.
Die Mitarbeiter der Regierung von
Schwaben werden auch künftig alles
unternehmen, um die Berufsfachschu-
le für Krankenpflege am Kreiskranken-
haus Mindelheim zu unterstützen.
Ich wünsche der Schule für die
weitere Zukunft eine erfolgreiche
Arbeit und ihren Absolventen und
Absolventinnen Freude im späteren
Dienst an den ihnen anvertrauten
Patienten. Diese Schule gibt ihnen
das Rüstzeug für eine erfolgreiche
und segensreiche Arbeit mit.
Dr. Reinhold Ritter
Ltd. Medizinaldirektor
11
Berufsfachschule für Krankenpflege
an der Kreisklinik Mindelheim
Bad Wörishofer Str. 44 · 87719 Mindelheim · Tel: 08261/7977702
Ausbildung zum/zur
Gesundheits- und Krankenpfleger/in
Die Ausbildung zum/zur Gesundheits-
und Krankenpfleger/in dauert drei
Jahre und ist im Krankenpflegegesetz
vom 16. Juli 2003 geregelt. Ausbil-
dungsbeginn ist jeweils der 1. Oktober
jeden Jahres. Schulträger ist das
Kommunalunternehmen Kreiskliniken
Unterallgäu AdöR, vertreten durch
den Vorstand Franz Huber.
Berufsbild
Der Aufgabenbereich von Gesund-
heits- und Krankenpfleger/innen ist
äußerst vielseitig. Sie betreuen und
versorgen eigenverantwortlich kranke
und pflegebedürftige Menschen,
führen Grundpflege und Behand-
lungspflege durch, assistieren bei
Untersuchungen und Behandlungen,
planen, koordinieren und dokumen-
tieren Pflegemaßnahmen, beraten
Patienten und Angehörige, arbeiten
im therapeutischen Team zusam-
men mit Ärzten, Physiotherapeuten,
Seelsorgern etc.. Sie sind sowohl in
stationären Einrichtungen als auch
bei ambulanten Pflegediensten oder
anderen Institutionen des Gesund-
heitswesens tätig.
Zugangsvoraussetzungen
zur Aufnahme an der Berufsfach-
schule für Krankenpflege
Mittlerer Schulabschluss oder ein
mindestens gleichwertiger Schulab-
schluss, alternativ auch qualifizierter
Hauptschulabschluss und abgeschlos-
sene Berufsausbildung (z.B. staatlich
geprüfter Sozialbetreuer/in, Kinder-
pfleger/in, Krankenpflegehelfer/in,
Altenpflegehelfer/in)
Darüber hinaus wünschen wir uns
von unseren zukünftigen Schüler/
innen:
● erste praktische Erfahrungen in
der Pflege von Menschen (min.
einwöchiges Pflegepraktikum im
Krankenhaus) ● Motivation und Engagement für
die Ausbildung und den gewählten
Beruf ● Lernfähigkeit und Zielstrebigkeit
12
● Bereitschaft zum Schichtdienst. ● Sensibilität und Empathie im
Umgang mit pflegebedürftigen
Menschen und deren Angehörigen ● Körperliche und seelische Belast-
barkeit
Theoretische Ausbildung
Der 2.100 Stunden umfassende theore-
tische Unterricht wird in Blockwochen
von 2-6 Wochen Dauer an der Schule
erteilt. Die Inhalte der theoretischen
Ausbildung gliedern sich in folgende
Fächer:
● Grundlagen der Pflege ● Gesundheits- und Krankenpflege ● Berufskunde ● Deutsch und Kommunikation ● Recht und Verwaltung ● Sozialkunde.
Praktische Ausbildung
Die praktische Ausbildung beinhaltet
2.500 Stunden und wird nach den
gesetzlichen Vorgaben in verschiede-
nen Fachbereichen der konservativen,
operativen, geriatrischen, rehabilitati-
ven und präventiven Pflege sowohl im
stationären als auch im ambulanten
Bereich abgeleistet. An der praktischen
Ausbildung sind folgende Einrichtun-
gen beteiligt:
● Kreisklinik Mindelheim ● Kreisklinik Ottobeuren ● Bezirkskrankenhaus Kaufbeuren ● DRV Klinik Bad Wörishofen ● Kreisaltenheim St. Georg Türkheim ● Sozialstation Mindelheim von Cari-
tas und Diakonie ● Klinikum Memmingen.
Abschlussprüfung
Die Ausbildung endet nach der
staatlichen Abschlussprüfung, die aus
einem schriftlichen, einem praktischen
und einem mündlichen Prüfungsteil
besteht. Nach erfolgreichem Bestehen
der Abschlussprüfung wird von der
Regierung von Schwaben in Augsburg
die Erlaubnis zum Führen der Be-
rufsbezeichnung „Gesundheits- und
Krankenpfleger/in“ erteilt.
13
1959 Staatliche Anerkennung durch die Regierung von Schwaben
1960 Eröffnung der Krankenpflegeschule am 2. November mit
15 Auszubildenden
Unterrichtsschwester wird Schwester Xaveria der Mallersdorfer
Schwesternschaft
Ärztlicher Schulleiter Chefarzt Dr. Jaeger
1 Unterrichtsraum in der ehemaligen Sakristei des Krankenhauses
Feierliche Eröffnung durch Landrat Andreas Haisch am 19. November
1965 Änderung des Krankenpflegegesetzes
36 Ausbildungsplätze für die 3-jährige Krankenpflegeausbildung
12 Ausbildungsplätze für die 1-jährige Krankenpflegehilfeausbildung
1970 Erster männlicher Krankenpflegeschüler (Herr Ruttig)
1973 Neubau eines separaten Schulgebäudes
2 Unterrichtsräume und 1 Demonstrationsraum
1976 Abschaffung der „Häubchenpflicht“
1977 Offizielle Schließung der Krankenpflegehilfeschule; Erhöhung auf 48
Ausbildungsplätze für die 3-jährige Krankenpflegeausbildung
1985 Novellierung des Krankenpflegegesetzes in der theoretischen
und praktischen Ausbildung
Im Rahmen der Modernisierung des Kreiskrankenhauses Mindelheim
erfolgt die Umsetzung des Schulgebäudes an seinen jetzigen Standort
1986 Einsatz der Krankenpflegeschüler am Kreisaltenheim in Türkheim
1987 Einsatz der Krankenpflegeschüler am Bezirkskrankenhaus KF
Einsatz der Krankenpflegeschüler am Kreiskrankenhaus Ottobeuren
Unsere Schulchronik1960–2010
14
1993 Einsatz der männlichen Krankenpflegeschüler auf der
Urologischen Station am Klinikum Memmingen
1995 Erhöhung der Ausbildungsplätze von 48 auf 54
1998 Einsatz der Krankenpflegeschüler in der Caritas-Sozialstation
Mindelheim
2000 Renovierung der Klassenräume zum 40-jährigen Schuljubiläum
2001 Änderung der Trägerschaft, Gründung des Kommunalunternehmens
„Kreiskliniken Unterallgäu“
2003 Novellierung des Krankenpflegegesetzes
Das Schulgebäude wird durch einen Anbau erweitert
2004 Betreuung der fachpraktischen Ausbildung durch qualifizierte
Praxisanleiter
2005 Teilnahme am Schulversuch „Doppelqualifizierung“ (Kranken-
pflegeausbildung und gleichzeitiger Erwerb der Fachhochschulreife)
in Kooperation mit der BFS des BKH Kaufbeuren
2006 Einsatz der Krankenpflegeschüler an den Rehabilitationskliniken
in Isny/Neutrauchburg (bis 2009)
2007 In Kooperation mit der BFS Memmingen die Ausbildung von
1-jährigen Pflegefachhelfern (Krankenpflege)
(3 Jahrgänge bis 2009)
2009 Einsatz der Krankenpflegeschüler an der DRV-Klinik Bad Wörishofen
Teilnahme am „Tag der offenen Tür“ an der Kreisklinik Ottobeuren
2010 Teilnahme am „Tag der Pflege“ im Forum Mindelheim und am
„Berufsinformationstag“ an der Berufsschule Mindelheim
15
Schulalltag und Internatsordnung in den Anfängen 1960–2010
In den frühen 60er Jahren hatte die
Ausbildung insgesamt eher „Inter-
natscharakter“. Die Schülerinnen
waren in Zwei- und Dreibettzimmern
untergebracht. Nur alle zwei Wochen
stand ihnen ein freies Wochenende für
Familienheimfahrten zu, beginnend
am Samstag um 10 Uhr, da vorher noch
zwei Stunden Studienzeit anstanden.
Anwesenheitspflicht bestand wieder
am Sonntagabend um 17 Uhr.
Die Ferienzeit pro Jahr betrug vier Wo-
chen. Abendliche Kinobesuche wurden
gemeinsam mit der Lehrschwester
durchgeführt. Die tägliche Arbeitszeit
betrug anfänglich zehn Stunden.
6.00–6.30 gemeinsamer Kirchenbesuch
6.30–7.00 gemeinsames Frühstück
7.00–12.30 Stationsdienst auf den verschiedenen Abteilungen des Hauses
12.30–13.00 gemeinsamer Mittagstisch
13.00–15.00 Freizeit, mit einer Pflichtstunde Lernzeit
15.00–17.00 Unterricht in der Schule
17.00 Essen austeilen auf den Stationen
18.00 gemeinsames Abendessen, danach Stationsdienst bis 19.30,
danach kurze Zusammenkunft beim Tabernakel
ab 21.30 Bettruhe
Tagesablauf
16
Hausordnung
17
Schulleitung seit 2008
Frau Dr. med. Jannine Weishaupt-Nußbaumer
1960 – 1968
Lehrschwester Xaveria
Mallersdorfer Schwesternschaft
1968 – 1971
Lehrschwester Elmeris
Mallersdorfer Schwesternschaft
1971 – 1974
Lehrschwester
Luise Jilg
1974 – 1978
Ltd. Unterrichtsschwester
Irmgard Böker
1978 – 1994
Ltd. Unterrichtspfleger
Gerd-Rainer Böker
1994 – 1997
Lehrerin für Pflegeberufe
Anke Johanning
1997 – 2008
Lehrerin für Pflegeberufe
Jutta Haug
1960 – 1976
Chefarzt der Inneren Medizin
Dr. med. Jaeger
1976 – 1984
Chefarzt der Inneren Medizin
Dr. med. Lacher
1984 – 1993
Chefarzt der Inneren Medizin
Dr. med. Krüger
1993 – 1996
Chefarzt der Chirurgie
Dr. med. Mönch
1996 – 2008
Chefarzt der Chirurgie
Dr. med. Schnackenburg
Unsere Schulleitungen 1960–2010
schulleitung ärztliche schulleitung
18
Zahlen, Daten, Fakten
Herausgeber: Berufsfachschule für Krankenpflege an der
Kreisklinik Mindelheim
Redaktion: Heiner Bachmann, Michael Dlouhy, Sylvia Locker,
Dr. Jannine Weishaupt-Nußbaumer
Satz und Gestaltung: denkrausch GmbH
Fotos: Michael Dlouhy, Berufsfachschule für Krankenpflege
Druck: Druckerei Wagner, Mindelheim
biszum 31.10.2010 haben 734 Schüler/innen die Berufsfachschule für Krankenpflege an der Kreisklinik Mindelheim besucht.
694 Gesundheits- und Krankenpfleger schlos-sen ihre Ausbildung an der Berufsfachschule für Krankenpflege an der Kreisklinik Mindel-heim ab.
vonden derzeit mehr als
200 examinierten
Pflegekräften an der
Kreisklinik Mindel-
heim, absolvierten 54%
ihre Ausbildung an der
„hauseigenen“ Berufs-
fachschule.
10%der täglichen Arbeits-
zeit der Schüler/innen
auf den Stationen wird
der Praxisanleitung
gewidmet.
erwerbder Fachhochschulreife:Im Rahmen eines Schul-versuchs können beson-ders geeignete Schüler/innen in Kooperation mit der Berufsfachschu-le für Krankenpflege des Bezirkskranken-hauses Kaufbeuren ausbildungsbegleitend die Fachhochschulreife erwerben.
1960erhielten die Kranken-pflegeschüler/-innen im 1. Ausbildungsjahr ein sog. Taschengeld in Höhe von 40.– DM pro Monat sowie freie Verpflegung. 2010 liegt die monatliche Ausbildungsvergütung im 1. Ausbildungsjahr bei 807.– €.
Impressum
19
Am 1. November 1960 begannen
meine Oma Maria Mutzel und
16 weitere Schwesternschüle-
rinnen als erster Kurs der neuen Schu-
le ihre Ausbildung im Krankenhaus
Mindelheim.
Alle Schülerinnen wohnten während
der gesamten Ausbildung im hausei-
genen Internat. Der Tag startete um
6.00 Uhr mit einem Morgengebet in
der Krankenhauskapelle und um 7.00
Uhr gab es Frühstück. Jeden Morgen
deckte eine andere Schülerin den
Tisch ein. Während des Frühstücks
50 Jahre Krankenpflegeausbildungin Mindelheim Großmutter und Enkelin berichten
20
las die Oberschwester zur Erbauung
eine Geschichte vor. Private Unterhal-
tungen während des Essens waren
verboten. Der Unterricht begann um
8.00 Uhr. Um 12.00 Uhr war Mittagspau-
se und der Unterricht wurde um 15.00
Uhr fortgesetzt. Unterrichtsende war
gegen 18.00 Uhr. In den ersten sechs
Wochen der Ausbildung saßen die
Schülerinnen Montag bis Samstag in
der Schule und durften dann auf Sta-
tion. Am Sonntag hatten sie während
der Schule frei und durften einmal im
Monat nach Hause fahren.
Sie trugen blaue Kleider mit weißen
Kragen und passend dazu eine weiße
Schürze. Als Haarschmuck hatten sie
weiße Hauben auf dem Kopf unter
der man die Haare verstecken sollte.
Die geschlossenen Schuhe und die
Strümpfe waren ein Muss für jede
Schülerin.
Ihre erste Ausbilderin, Schwester Xave-
ria, die stets jeden Morgen die Finger-
nägel ihrer Schützlinge kontrollierte,
führte ein strenges Regiment.
Fünf Jahrzehnte später hat sich so
einiges geändert in der sogenannten
„Schwesternschule“:
Wir beginnen zwar, wie vor 50 Jahren
um 8.00 Uhr unseren Schultag, der
meist um 15.15 Uhr endet. Außerdem
dürfen wir in Alltagskleidung im
Klassenzimmer sitzen. Unsere Berufs-
kleidung wird vom Haus gestellt und
ist für Männer und Frauen gleich. Die
Schule hat inzwischen ein eigenes
Gebäude im Park des Krankenhauses,
mit mehreren festangestellten Lehrern
für Pflegeberufe und freien Dozenten.
So fällt der Unterricht meist kurzweilig
und interessant aus.
Zwischen unseren Schulblöcken sind
wir zur praktischen Ausbildung auf
den Stationen, um unser neu erlerntes
Wissen auf wortwörtlich Herz und
Nieren zu prüfen.
Claudia Mutzel
Kurs 2010/2013
21
Theoretische Ausbildung Besondere Lernangebote
Expertenrunde – Schüler lernen von Schülern
Die Schüler/innen des zweiten Ausbildungs-
jahres bereiten für die Schüler/innen des ers-
ten Ausbildungsjahres einen Lernzirkel und
führen diesen durch. In lockerer Atmosphäre
wird diskutiert, werden Fragen erörtert und
so werden Ausbildungsinhalte vertieft.
22
Ethik-Seminar
Die Schüler/innen des dritten Ausbildungsjahrgan-
ges beschäftigen sich im Rahmen eines dreitägigen
Seminars mit dem Thema „Sterben und Tod“. Im
geschützten Rahmen, geleitet und unterstützt von
einer Lehrkraft der Schule und einer Sozialpädagogin,
haben die Schüler/innen die Möglichkeit sich über
die im Klinikalltag auftretenden, manchmal unlösbar
scheinenden ethischen Fragen auszutauschen.
23
Mehr Zuwendung bedeutet mehr Le-
bensqualität für die pflegebedürftigen
Menschen. Was einfach klingt, ist im
Pflegealltag der Schüler/innen nicht
immer leicht umzusetzen.
Neben der Sorge um die pflegebedürf-
tigen Menschen und deren Unter-
stützung gibt es viele administrative
Tätigkeiten zu erlernen, wie z.B. die
Dokumentation von Pflegetätigkeiten.
Mit viel Geduld und dem nötigen
Wissen erfüllen die Schüler/innen die
Bedürfnisse der Pflegebedürftigen und
fördern deren Eigenständigkeit, indem
sie die Patienten z.B. bei der Körper-
reinigung und Nahrungsaufnahme
unterstützen.
Praktische AusbildungQualität und Zuwendung im Pflegealltag
24
25
Pflege mit Anleitung
Ergänzend zur fachtheoretischen
Ausbildung in der Schule findet die
fachpraktische Ausbildung auf den
verschiedenen Stationen statt.
Die Praxisanleitung durch speziell
weitergebildetes Pflegepersonal
ist ein wichtiger und wesent-
licher Teil der Ausbildung.
Die Aufgabe der Praxisanleitung
ist es, die Gesundheits- und
Krankenpflegeschüler/innen
schrittweise an die beruflichen
Tätigkeiten heranzuführen.
26
Alle Arbeitsvorgänge werden in Ein-
zelschritten erklärt, vorgeführt, vom
Schüler mündlich wiedergegeben, un-
ter Aufsicht des/der Praxisanleiter-s/in
durchgeführt, reflektiert und danach
erst vom Schüler selbstständig umge-
setzt. In den verschiedenen Praxisfel-
dern wie z.B. Krankenpflege, Altenpfle-
ge, Physikalische Therapie findet durch
die Praxisanleitung eine Vertiefung
des Wissens- und Kenntnisstandes
sowie der Methodenlehre statt.
27
SchullebenErfahrungsbezogenes und selbstorganisiertes Lernen
Selbstorganisiertes Lernen soll dazu beitragen, dass
die Schüler/innen den ständigen Veränderungen im
späteren Berufsleben gewachsen sein werden.
In praxisnah gestalteten Unterrichtssituationen
sollen Pflegetechniken und das Verständnis für die
Patienten situation durch eigenes Erleben vermittelt
werden.
1 Nagelpflege2 Anwendung der Anziehhilfe bei medizinischen Thrombosepro - phylaxestrümpfen
3 Haarwäsche im Bett4 Sehbehinderung erfahren, andere Sinne nutzen5 Lernen in der Gruppe6 Lernen in Partnerarbeit
1
2
3
4 5 6
28
Fachbereiche Einblicke in die verschiedenen Aufgabenfelder der Pflege
Altenpflege
Psychosoziale Aspekte der Pflege und Beschäftigung mit älteren Men-
schen, individuelle Pflege und Alltagsgestaltung unter Berücksichtigung
biografischer Aspekte des einzelnen Bewohners.
Versorgung von Neugeborenen an der Kreisklinik Mindelheim.
Geburtshilfe /Neugeborenenstation
Nachsorge, Beratung, Wiedereingliederung und Anleitung zur Selbsthilfe
als wichtige Bestandteile rehabilitativer Pflege.
Rehabilitation
ÖffentlichkeitsarbeitInformationen für Interessierte
Die Berufsfachschule für Kran-
kenpflege präsentiert sich auf
dem Tag der offenen Tür der
Kreisklinik Ottobeuren, dem Tag
der Pflege im Forum Mindelheim
sowie beim Berufsinformations-
tag des Arbeitskreises Schule-
Wirtschaft in der Berufsschule
Mindelheim.
Anhand von praktischen Vor-
führungen werden interessante
Einblicke in den Berufsalltag
ermöglicht und fachpraktische
Inhalte der Berufsausbildung
präsentiert.
Tag der Offenen Tür Kreisklinik Ottobeuren
30
Pfl
eg
eta
g 1
3.03
.201
0 im
Fo
rum
Min
del
hei
m
Tag der Offenen Tür Kreisklinik Ottobeuren
31
Kurs 2007/2010 – Absolventen September 2010
Kurs 2008/2011
Unsere Schüler/innen 2010
32
Kurs 2010/2013
Kurs 2009/2012
33
Kleine Statistik
I. Anteil der Pflegekräfte,die an der BFS Mindelheim
ihre Ausbildung absolviert haben
II. Geschlechterverteilung der Absolventen in Prozent
III. Verteilung der Ausbildungsstunden nach dem jeweils gültigen Krankenpflegegesetz
0
50
100
150
200
250
300
350
Kreiskliniken Unterallgäu
gesamt
19851960 1965 2003
1973–2000 2001–2010
KreisklinikMindelheim
In Prozent
Ausbildung BFS
Anzahl der PK
KreisklinikOttobeuren
männlich
weiblich
89
333
198
107
54
24 32
135139
42
81
1119
0
500
1000
1500
2000
2500
3000
Unterricht
Praxis
Praktische Ausbildungs-
stunden erst ab 1985
gesetzlich verankert
Berufsfachschule für Krankenpflege
an der Kreisklinik Mindelheim
Kreiskliniken Unterallgäu
Anstalt des öffentlichen Rechts
des Landkreises Unterallgäu
Bad Wörishofer Str. 44
87719 Mindelheim
Tel: 08261/7977702
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