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Gewicht und Psychopharmaka – Ein RatgeberPsychiatrische und Psychotherapeutische Klinik Direktor: Prof. Dr. med. Johannes Kornhuber
Universitatsklinikum Erlangen
Einleitung
Psychopharmaka zählen zu den meistverordneten Medikamenten überhaupt und müssen oft über viele Monate, oft auch Jahre, eingenommen werden.
Ein Teil der Substanzen haben keinen Einfluss auf das Gewicht, andere wiederum können zur Gewichtsreduktion oder zur Gewichtszunahme führen.
Die wichtigsten Medikamente, die inder Psychiatrie eingesetzt werden sindAntidepressiva, Antipsychotika undStimmungsstabilisierer. Alle diese Medikamente verändern den Stoffwechsel im Gehirn.
Die Ursache für die auftretenden Gewichts schwankungen ist wissenschaftlich noch nicht abschließend geklärt.
Die Therapeuten der Psychiatrischen undPsychotherapeutischen Klinik haben zusammen mit der Ernährungsthera peu tischen Beratung des Universitätsklinikums Erlangen für Sie einige wichtige Informationen zusammengestellt, die es Ihnen ermöglichen sollen selbstständig und eigenverantwortlich auf mögliche Gewichtsveränderungen zu reagieren.
Wie bereits erwähnt sind die genauen Mechanismen der Gewichtsveränderungen unter Psychopharmaka noch nicht abschließend wissenschaftlich geklärt.
Man kann aber sagen, dass einige dieser Medikamente neben den erwün schten Wirkungen auf den Hirnstoff wechsel diesen auch so verändern, dass die Regu lierung von Appetit, Nahrungsaufnahme und Nahrungsverwertung verändert wird.
Dadurch kann es zu Gewichtszunahme aber auch zu Gewichtsverlust kommen.
Psychopharmaka wirken antipsychotisch durch die Blockade von chemischen Verbindungsstellen im Gehirn, so ge nann ten Rezeptoren. Es werden je nach Medikament unterschiedliche Reze ptoren blockiert, wodurch sich die Wirkung zum Teil erheblich unterscheidet.
Eine Blockade von Neurotransmittern und Rezeptoren wird derzeit angenommen, aber auch indirekte Wirkungen über das Immunsystem oder hormonelle Veränderungen sind möglich.
Zum Verlauf der Gewichtsschwankung ist zu sagen, dass diese meist in den ersten Wochen bis Monaten eintritt und dann oft nicht weiter zunimmt.
Warum entstehen Gewichtsschwankungen unter Einnahme von Psychopharmaka?
Beginnt ein Medikament zu wirken führt das zum einen zur Verbesserung der Symptome und zur Stressreduktion, zum andern zur Reduktion des benötigten Grundbedarfs für den Stoffwechsel.
Das heißt, man benötigt nicht mehr so viel Energie, wie man vorab durch Ernährung zu sich genommen hatte. Dies kann zu einem Ungleichgewicht und zu Gewichtsveränderungen führen.
Einen gesicherten Zusammenhang mit der Menge eines eingenommenen Medikaments gibt es jedoch zurzeit nicht.
Zusätzlich können die veränderten Lebensbedingungen z. B. im Rahmen eines stationären Aufenthaltes bei vielen zu Gewichtsschwankungen führen: regelmäßige Mahlzeiten, weniger Bewegung, längere Schlaf und Ruhezeiten können zu einem höheren Körpergewicht führen.
Welche Medikamente wirken wie?
Pharmakologisch kommen viele verschiedene Medikamente zu den unter schiedlichsten psychiatrischen Erkrankungen zum Einsatz.
Im Folgenden finden Sie eine tabellarische Übersicht über die am häufigsten eingesetzten Psychopharmaka, eingeteilt nach Gewichtszunahme, Gewichtsneutralität und Gewichtsabnahme.
Himmerich, Hubertus; Schuld, Andreas; Pollmächer, ThomasGewichtszunahme unter PsychopharmakotherapieDtsch Arztebl 2005; 102(3132): A2172 / B1832 / C1735
Antidepressiva DuloxetinAgomelatinJohanniskrautVenlafaxinOpipramol
Phasenprophylaktika Levetiracetam
Medikamente bei Demenz
Donepezil GalantaminRivastigminMemantin
Anxiolytika LorazepamDiazepam
Medikamente zur Behandlung von Sucht und Entzugsymptomen
ClomethiazolAcamprosatLevoMethadon Naltrexon
Gewichtsneutral
hoch mäßig gering
Antidepressiva AmitriptylinDoxepinMaprotilinMirtazapinTrimipramin
ClomipraminImipraminNotriptylin
CitalopramFluoxetinFluvoxaminMoclobemidSertralinTranylcypromin
Phasenprophylaktika
LithiumValproat
Carbamazepin GabapentinLamotriginTopiramat
Antipsychotika ClozapinOlanzapin
ZuclopenthixolQuetiapinRisperidon
AmisulpridAripiprazolHaloperidolZiprasidon
(nach 3, 24, 31, 40, 57, 71, 73)
Gewichtszunahme
Wahrscheinlichkeit einer klinisch bedeutsamen Ge wichts zu nahme innerhalb der ersten 3 Monate einer psychopharmakologischen Behandlung
Gewichtsveränderungen unter psychopharmakologischer Therapie sind ein häufiges Phänomen. Deshalb sollten Sie sich in jedem Fall hinreichend ärztlich aufklären lassen, über die Medika tion und mögliche Folge erscheinungen.
Eine Kontrolle des Körpergewichtes empfiehlt sich wöchentlich. Es ist wichtig, die manchmal zu Beginn auftretende Appetitsteigerung im Auge zu behalten, die Lebensgewohnheiten und das individuelle Essverhalten zu besprechen und gegebenenfalls zu ändern.
Da die größte Patientenunzufriedenheit im Zusammenhang mit dem Thema Übergewicht steht, haben wir im weiteren Verlauf unseres Ratgebers, für Siespeziell hierfür wichtige Informationen zusammengestellt.
Antidepressiva BupropionReboxetin
Phasenprophylaktika TopiramatZonisamid
Psychostimulantien Methylphenidat Modafinil
Gewichtsabnahme
Grundsätzlich entsteht Übergewicht dadurch, dass die tägliche Kalorienaufnahme den Energieverbrauch des Körpers übersteigt (= positive Energiebilanz). Hierfür kann es außer durch Medikamente verschiedene Gründe geben, von denen meist mehrere eine Rolle spielen:
Veranlagung mangelnde Bewegung Fehler im Essverhalten
Nur bei einem geringen Prozentsatz lässt sich das Übergewicht ausschließlich auf genetische Ursachen (Vererbung) oder medizinische Gründe (z.B. Unterfunktion der Hirnanhangdrüse oder eine Überfunktion der Nebenniere, Hormonumstellung) zurückführen.
Welche Ursachen für Übergewicht kennen wir und wie wird es bestimmt?
Heute wird zur Bestimmung des Überge-wichtes meist der Body-Mass-Index (BMI) verwendet. Allerdings gibt der BMI ledig-lich einen groben Richtwert an und ist umstritten, da er die Statur eines Men-schen und die individuell verschiedene Zusammensetzung der Körpermasse aus Fett- und Muskelgewebe naturgemäß nicht berücksichtigt. Dennoch gibt dieser einen wichtigen Hinweis auf eine mög-liche Gefährdung.Der BMI wird folgendermaßen berechnet:
BMI = Körpergewicht in kg / (Körpergröße in m) ²
1,11,21,31,41,51,61,71,81,922,12,22,32,4
501
60 70 80 90 100 110 120 130 140
Kör
perg
röße
(m)
Körpergewicht (kg)
Body-Mass-Index
BMI 20 - 25 BMI 25 - 30 BMI 30 - 40 BMI > 40
Beispiel: Sie wiegen 73 kg und sind 1,74 m groß, dann ergibt sich ein BMI von 73: (1,74 * 1,74) = 24,11.
Suchen Sie in dem folgenden Diagramm den Schnittpunkt von Ihrem Körperge-wicht und Ihrer Größe und bestimmen Sie so den BMI-Wert.
Interpretation des BMI:Gewichtsklassifikation bei Erwachsenen anhand des BMI(nach WHO, Stand 2008):
Ist der BMI mindestens 30 kg/m², liegt ein deutliches Übergwicht vor, das Sie in jedem Fall reduzieren sollten. Bei mäßigem Über-gewicht (BMI 25 – 30 kg/m²) ist eine Gewichtsreduktion dann notwendig, wenn bereits zusätzliche Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder Fettstoffwechselstörungen vorliegen.
Ein erhöhtes Körpergewicht ist nicht nur ein kosmetisches Problem, sondern es steht im Zusammenhang mit verschie-denen Erkrankungen: Bluthochdruck Diabetes mellitus Fettstoffwechselstörung Gicht Herzschwäche und Herzinfarkt Schlaganfall Gelenkerkrankungen durch
Verschleiß, Rückenschmerzen Fettleber, Gallensteine Erhöhtes Unfall- und Operationsrisiko
Kategorie BMI (kg/m2)
Starkes Untergewicht < 16
Mäßiges Untergewicht 16 – 17 < 18,5 Untergewicht
Leichtes Untergewicht 17 – 18,5
Normal gewicht 18,5 – 25
Mäßiges Übergewicht (Präadipositas) 25 – 30 > 25
Übergewicht
Deutliches Übergewicht Adipositas Grad 1 30 – 35
Deutliches Übergewicht Adipositas Grad 2 35 – 40 > 30
Adipositas
Extremes Übergewicht Adipositas Grad 3 > 40
Es gibt unzählige Diäten, die helfen sollen in kürzester Zeit schlank, fit und gesund zu werden. Sie reichen von Ananas- über Kartoffeldiät bis hin zur Saftkur.
Diese „Wunderdiäten“ sind nicht zuempfehlen, weil
nach vielen dieser Diäten weit mehr auf die Waage gebracht wird, da genau-so kalorienreich gegessen wird wie vorher und der Körper bei niedrigkalo-rischen Diäten auf Sparflamme schal-tet und die Kalorien besser ausnutzt. Es wird dabei vom so genannten Jojo-Effekt gesprochen.
bei einseitigen Diäten, die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlene Nährstoffrelation außer Acht gelassen wird.
einseitige Diäten (z.B. durch die hohe Aufnahme von Cholesterin) Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen fördern.
die empfohlene Menge von 1000 kcal, die eine sinnvolle Reduktionskost mindestens enthalten sollte, um eine ausreichende Deckung mit allen wich-tigen Nährstoffen zu gewährleisten, bei Crashdiäten oft unterschritten wird.
die Anfangserfolge (z.B. durch einen schnellen Wasser- und Muskel-eiweißabbau) einen Abbau der Fettmasse nur vortäuschen.
Wunderdiäten – gibt es sie wirklich?
Um das Normalgewicht zu erreichen und dauerhaft zu halten, ist ausschließlich eine energiereduzierte Mischkost mit besonderem Augenmerk auf den Fettgehalt zu empfehlen.
Setzen Sie sich realistische Ziele!
1. Fett ist Energieträger Nr. 1! Achten Sie deshalb auf den Fettgehalt von Lebens mitteln. Verwenden Sie Fett bei der Zubereitung von Speisen nur sparsam.
2. Achten Sie auf den Energiegehalt der Getränke; meiden Sie alkoholische Getränke.
3. Bevorzugen Sie ballaststoffreiche Lebensmittel.
4. Sorgen Sie für Bewegung, treiben Sie Sport.
5. Erlegen Sie sich keine Verbote auf.
Wichtige Merkpunkte zur Gewichtsreduktion:
1. Fett: Wichtigster Energieträger
Unser Körper benötigt ständig Energie. Ähnlich wie für das Auto das Benzin, liefert unsere Nahrung – in Form von Kohlen-hydraten und Fett – den Brenn stoff für unseren Körper. Eiweiß dient als Bau-material, das der Körper für den ständigen Auf- und Abbauprozess benötigt.
Eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Übergewicht spielt der Fettverzehr:
Von den drei Grundnährstoffen Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten ist Fett der Hauptenergielieferant.
Kohlenhydrate: 4,1 kcal je Gramm
Eiweiß: 4,1 kcal je Gramm
Fett: 9,3 kcal je Gramm
Der Sättigungseffekt fettreicher Mahl-zeiten ist bei gleichem Energiegehalt vergleichsweise geringer als der einer kohlenhydrat- und ballaststoffreichen Kost, die ein größeres Volumen hat.
Kohlenhydrate liefern dem Körper die schnelle Energie, die er gleich verbrau-chen kann. Fett dient als langsame Energiequelle. Im Überfluss aufgenom-menes Fett, muss also in die Fettdepots eingelagert werden.
Generell spricht man von zwei Typen der Fettverteilung. Bei der androiden Form (Apfeltyp, meist bei Männern) befindet sich das Depotfett vorwiegend in der Bauchhöhle, beim gynoiden Typ (Birnentyp, meist bei Frauen) vorzugsweise im Unterhautfettgewebe des Gesäß und Oberschenkelbereiches. Die Ablagerung von Fett in der Bauchhöhle stellt ein größeres Risiko für HerzKreislaufErkrankungen dar.
Sie sollten also versuchen, vor allem Fett einzusparen.
Fett nehmen wir in Form von Streichfett, Kochfett und versteckten Fetten zu uns.
Streichfett:
Verwenden Sie Butter oder Margarine möglichst sparsam.
Eine Alternative sind Halbfettmargarine und butter oder fettarmer Streich und Frischkäse; auch damit sollten Sie sparsam umgehen.
Entgegen landläufiger Meinung unterscheiden sich Butter und Margarine kaum im Kaloriengehalt. Beide Streichfette enthalten mit rund 80 Prozent etwa gleich viel Fett. Bei Butter überwiegen allerdings die gesättigten Fettsäuren, zudem enthält diese Cholesterin. Margarine wird zum großen Teil aus pflanzlichen Ölen und Fetten gewonnen und ist daher reich an ungesättigten Fettsäuren.
Der Begriff „Diätmargarine“ sagt ebenfalls nichts über den Fettgehalt aus, sondern nur, dass es sich hier nach den Richtlinien des Bundesverbandes der Diätetischen Lebensmittelindustrie, um ein rein pflanzliches Produkt handeln muss.
Kochfett:
Bevorzugen Sie Zubereitungsarten, bei denen Sie kein oder wenig Fett benötigen.
Geeignete, fettarme Zubereitungsarten sind:
Braten in der beschichteten Pfanne (es ist nur sehr wenig Fett nötig) Garen im Bratschlauch, in Alufolie, im Römertopf, in der Mikrowelle Dünsten Kochen Dämpfen Backen Schmoren (wenig Fett!) Grillen
Ungeeignete, fettreiche Zubereitung sarten sind:
Frittieren Panieren In viel Fett braten
Tipps zur Zubereitung:
Messen Sie das verwendete Kochfett im-mer ab. Gießen Sie nicht einfach aus der Ölflasche in den Topf oder die Pfanne.
Nehmen Sie bei Aufläufen, Suppen und Saucen statt Sahne Milch zum Verfeinern.
Schöpfen Sie Fett bei Brühen und Saucen ab (evtl. kaltstellen und dann abschöpfen).
Machen Sie Ihre Salatdressings mit Essig und wenig Öl oder mit Joghurt an Stelle von Sahne, Creme fraiche oder Mayonnaise.
Dicken Sie Ihre Suppen, Saucen, Gemüse usw. nicht mit Mehlschwitze an. Binden Sie diese mit angerührtem Mehl oder Stärke oder reiben Sie eine rohe Kartoffel in die Suppe.
Verwenden Sie Backpapier anstatt das Blech einzufetten.
versteckte Fette:
Während sich die sichtbaren Fette noch gut einplanen lassen, bereiten gerade die versteckten Fette Schwierigkeiten. Diese sind die Fette, die man mit bloßem Auge nicht erkennt.
Empfehlenswerte/fettarme Lebensmittel
Nicht empfehlenswerte/ fettreiche Lebensmittel
Fleisch / Wild / Geflügel
Mageres Fleisch ohne sichtbares Fett, ohne Haut
Fettes Fleisch wie Speck, Schweinebauch, Mastente, Gans etc.
Wurst Fettarme Wurst sorten wie magerer kalter Bratenoder Kasseler
reine Geflügelwurst Schinken ohne Fettrand Fleisch in Aspik Wurst mit sichtbarenFleischstücken wie z. B.Bierschinken
Fettreiche Wurst sorten wie Salami Ital. Mortadella Streichwurst Hausmacher Wurst Feine Wurstsorten wiez. B. Gelbwurst, Lyoner
Fisch Magerfische wie Kabeljau Scholle Heilbutt Seelachs Zander Barsch Seezunge Fischwaren ohne Öl oderin Gelee
Fettfische wie Aal Lachs Hering Thunfisch Bückling Schillerlocken Fischkonserven in Öloder Sauce
Eier Eiklar Eidotter
Milch und Milchprodukte
Fettarme Milch und-produkte (1,5% Fett)
Kondensmilch 4% Fett Magerquark Kleine Mengen Sauer-rahm (10% Fett)
Vollmilch und -produkte(3,5% Fett)
Kaffeesahne, Kondensmilch ab 7,5%
Speisequark 40% Fetti. Tr.
Sahne, Creme fraiche
Käse Fettarme Käsesorten bis 30% Fett i. Tr.
Käsesorten ab 40% Fett i. Tr.
Obst und Gemüse
Alle Sorten Avocado
Kartoffeln Pellkartoffeln Salzkartoffeln Kartoffelpüree (ohneButter oder Sahne)
Klöße
Pommes frites Bratkartoffeln Kroketten
Backwaren Einfacher Hefeteig Biskuit Baiser
Blätterteig Mürbeteig Rührkuchen Torten Fettgebackenes
Knabbereien Salzletten Kartoffelchips Erdnussfl ips Nüsse
Wer abnehmen möchte, sollte kalorienfreie oder arme Getränke wie Mineralwasser, Tee, Kaffee, Süßstofflimonaden usw. bevorzugen. Zuckerreiche Getränke wie Limonade, Cola oder Saft liefern „leere Kalorien“, ohne satt zu machen.
Auch bei alkoholischen Getränken sollten Sie genau hinschauen. Die Aufnahme von Alkohol (Ethanol) kann eine so genannte Insulinresistenz bewirken. Insulin ist das einzige Hormon, das den Blutzuckerspiegel senken kann.
Insulinresistenz bedeutet, dass die körpereigenen Zellen nicht mehr ausreichend auf Insulin ansprechen. Auch wenn ausreichend Insulin vorhanden ist, kommt es durch das verminderte Ansprechen der Zellen auf das Hormon zu einer verminderten Insulinwirkung. Dies wiederum kann zu einer Erhöhung der Blutfette und des Cholesterins, zu Bluthochdruck, Diabetes und Fettleibigkeit führen.
Alkohol führt damit über einen veränderten Stoffwechsel unter anderem zur Gewichtszunahme. Der Volksmund kennt diesen Effekt auch unter dem Stichwort „Bierbauch“.
2. Getränkeauswahl
Ballaststoffe sind unverdauliche Stütz und Gerüstsubstanzen von Pflanzen. Sie quellen in unserem Verdauungstrakt und sind somit für das Sättigungsgefühl und die Verdauung zuständig. Ballaststoffreiche Lebensmittel haben daher einen höheren Sättigungsgrad als solche mit einem niedrigen Gehalt an Ballaststoffen. Bevorzugen Sie daher Vollkornprodukte (Vollkornbrot, Vollkornnudeln, Naturreis usw.), rohes Obst und Gemüse oder Müsli (ohne Zuckerzusatz). Wichtig ist, bei einer ballaststoffreichen Ernährung viel zu trinken, da sich sonst die Wirkung umkehrt: Die Ballaststoffe saugen die Flüssigkeit auf und verstopfen den Darm.
3. Ballaststoffreiche Lebensmittel
Sport und Bewegung sollten Bestandteil einer jeden Gewichtsreduktion sein. Durch Ausdauersport wie Schwimmen, Radfahren, Wandern, Joggen, Tischtennis, Badminton, Walking usw. werden Kalorien verbrannt. Mit Hilfe von Kraftsport werden Muskeln aufgebaut, die Energie benötigen und somit den Energiebedarf erhöhen. Außerdem formt Aufbautraining den Körper. Da Muskelmasse mehr wiegt als Fettmasse, sollten Sie sich nicht wundern, dass Ihr Gewicht gleich bleibt, wenn Sie vermehrt Sport treiben.
4. Sport und Bewegung
Einige Tipps und Tricks:
Wählen Sie Sportarten, die weder Ihre Gelenke noch den Kreislauf belasten.
Passen Sie das Tempo Ihrer körperlichen Verfassung an. Regelmäßigkeit bringt mehr als ab und zu ein Spurt.
Auch ausgedehnte Spaziergänge erhöhen den Energieverbrauch.
Versuchen Sie, Bewegung mit in den Alltag einzubauen, indem Sie z.B. statt des Aufzugs die Treppe oder statt des Autos das Fahrrad nehmen.
Machen Sie Gymnastikübungen langsam. Das verbrennt tüchtig Fett und schont die Gelenke.
Sport immer vor den Mahlzeiten treiben. Nach dem Essen ist der Körper mit der Verdauung beschäftigt, das Blut strömt in den MagenDarmtrakt und fehlt in Herz und Lunge.
Messen Sie mit den Fingerspitzen die Pulsschläge pro Minute. Die effektivste Pulsfrequenz liegt bei maximal 140. Eine Frequenz von 180 minus Lebensalter sollte nicht überschritten werden.
5. Keine Verbote
Auf keinen Fall sollten Sie sich Verbote auferlegen. Gerade die Sachen, die Sie sich verbieten, können Sie sich nicht aus dem Kopf schlagen. Sinnvoll ist es, ab und zu seinen Gelüsten nachzugeben. Außerdem kann es passieren, dass Sie aus Frust, das Verbot gebrochen zu haben, dann viel mehr „sündigen“, nach dem Motto „Jetzt ist es auch schon egal“. Seien Sie also nachsichtig mit sich selbst. Gewohnheiten lassen sich nicht von einem Tag auf den anderen komplett umstellen.
Besser ist es, kleine Sünden durch Sport auszugleichen und am nächsten Tag ein paar Kalorien einzusparen. Essen Sie bewusst und lassen Sie sich nicht durch fernsehen oder lesen dabei ablenken.
Allgemeine Tipps zum Abnehmen:
Essen Sie langsam und kauen Sie gut. Das Sättigungsgefühl stellt sich erst einige Zeit nach Beginn der Mahlzeit ein. Wer schnell isst, nimmt mehr zu sich, als benötigt wird, bevor der Körper das Sättigungsgefühl verspürt.
Legen Sie sich keine Vorräte an Süßigkeiten an; was daheim ist wird auch gegessen.
Gehen Sie nicht mit leerem Magen einkaufen. Dadurch wird nachweislich mehr eingekauft.
Erstellen Sie sich vor dem Einkaufen eine genaue Einkaufsliste.
Essen Sie öfters als Vorspeise eine fettarme Suppe oder trinken Sie ein Glas Wasser vor dem Essen. Diesliefert wenig bzw. keine Kalorien und füllt den Magen schon vorab.
Essen Sie zu jeder Mahlzeit Gemüse oder Salat. Das sind die Lebensmittel, die am wenigsten Kalorien liefern.
Essen Sie mindestens fünf kleine anstatt drei großer Mahlzeiten, um Heißhungerattacken zu vermeiden.
Vermeiden Sie Ablenkungen während des Essens, wie Lesen, Fernsehen etc..
Wählen Sie im Restaurant oder in der Kantine bewusst aus.
Vielleicht können Sie Ihren Partner oder Freunde auch motivieren, abzunehmen?Denn: Zu zweit geht’s leichter!
Notizen
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Notizen
Psychiatrische und Psychotherapeutische Klinik Direktor: Prof. Dr. med. Johannes Kornhuber
Schwabachanlage 691054 Erlangen www.psychiatrie.ukerlangen.de
Direktion:Tel.: 09131/85341 66Fax: 09131/85348 62EMail: direktionpsych@ukerlangen.de
Anmeldung:Tel.: 09131/8534597Fax: 09131/8536592
Pforte:Tel.: 09131/8533001 09131/85330 02
Herausgeber:Universitätsklinikum Erlangen, Psychiatrische und Psychotherapeutische Klinik,Schwabachanlage 6, 91054 Erlangen © Prof. Dr. med. Johannes Kornhuber 2010Gesamtherstellung: BRENDLI LAYOUT, Grafik & Medienproduktion, Erlangen PS
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