HANSESTADT ROSTOCK 7. August 2015 ... · Heinrich-Heine-Straße gibt es die sogenannten...

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Von LeaMetzner

Stadtmitte – Domingo Ferradas,Crew-MitgliedaufdemKreuzfahrt-schiff „Celebrity Silhouette“ zeigtstolz das Foto seiner lächelndenTochter auf dem Smartphone. SeitWochen ist es das erste Bild, dasihn erreicht. Ein Stück Heimat aufdemHandy.An Bord gibtesfür dieeinfachen Besatzungsmitgliedermeist keinen Internet-Zugang, anLand in Warnemünde aber schon:Die kostenlosen WLAN-Hotspotsim Seebad und auch in der Ros-tocker Innenstadt werden mehrdenn je zu Anziehungspunkten –für Touristen, Schiffsbesatzungenund Einheimische.Allein imerstenHalbjahr nutzen 8500 „Surfer“ dieHotspots in der Stadt.

Täglich steht eine kleine Traubevon Menschen vor der Tourist-Infoin Warnemünde. Kaum einer be-wegt sich, denn sie blicken alle-samt gebannt auf ihre Smartpho-nes. Das freie Internet in Rostockverbindet Familien in aller Welt:Der Rumäne Nicolae Cretu (35),ebenfalls Mitglied der „CelebritySilhoutte“-Crew, ist nur einer derbegeistertenNutzer.„Ichhabemei-neFreundeschnell mal angeschrie-ben, mir Geschichten von den ver-gangenen Wochenenden erzählenlassen.“ Auch Andrei Bohoru hatsich an der Tourist-Info in dasNetz

eingewählt – aber nicht, umFamilienfotos abzurufen: Der Au-dio- und Videomanager ausRumä-nienhatUrlaub,tipptaberhektisch

einenText in sein Smartphone.DieArbeit ruft, er muss antworten. Fürden Download der E-Mail-Anhän-gesei esaber zu langsam, sagt er.

An fünf Standorten in der Hanse-stadt bietet Rostock seinen GästenInternet ohne Kosten: Eine Koope-ration mit Kabel Deutschlandmacht’s möglich. 30 Minuten darfjeder pro Tag das Netz kostenfreinutzen. Am Strande, DoberanerPlatz,UniversitätsplatzundinWar-nemünde in der Georginen- undHeinrich-Heine-Straße gibt es diesogenannten „Hotspots“. AndreasPraßausEvershagen hat sich beimHotspot am Neuen Markt einge-loggt und schaut gleich nach demS-Bahn- Fahrplan. „Ich finde denZugang praktisch, halte mich aberselten langehierauf,umihnvoll zunutzen.“

Auch über die Initiative Open-net, die ein unabhängiges Netz-werk errichtenmöchte,gibteskos-tenfreie, zeitlich unbegrenzte Zu-gänge. Diese gäbe es bereits am

Kröpeliner Tor, beim Bunker undamStadthafensowieseitdieserWo-che am Außenbereich der Frieda23,erzähltder21-J ährigeInformati-onstechnik-Student Philipp Mark-wardt, Vorsitzender der Initiative.Der nichtkommerzielle Vereinmöchte ein unabhängiges Netz-werk für seine Mitglieder errich-ten, da er das Internet als Gemein-gutfür dieVerbreitung von Wissenansieht. Die kostenfreien Zugängewürden dabei als„Nebenprodukt“abfallen.

Der beliebteste Hotspot ist amUniversitätsplatz. Dort haben sichallein im J uni 1300 Passanten ein-geloggt.DiegebürtigeRostockerinUte Feuersänger kannte die Mög-lichkeit noch nicht. „Vor zehn Mi-nuten habe ich Bahntickets be-stellt.DasnächsteMal nutzeichda-für den Hotspot.“

Östliche Altstadt – Eine Ausstel-lung istnach einemJ ahr wieder andenOrtihrerEntstehungzurückge-kehrt.ImJ uni 2014wurdeinderNi-kolaikirche die Foto-Schau „WennichGotthöre,denkeichan...“ eröff-net. Dann waren die Fotos in Stral-sund, Flensburg, im Haus der Dia-konie Hamburg-Altona, in Wismarund Grischow bei Neubranden-burg zu sehen.

60 großformatige Fotos aus demBereich der Nordkirchesind nun in

der Galerie desHausesder Kirchli-chen Dienste am Rostocker AltenMarkt zu sehen. „Wir haben 2013kirchenferne Fotografen gesucht,die ihre Association zum Thema,Gott’ darstellen sollten“, sagt dieInitiatorin der Ausstellung ClaudiaWustmann (38), Leiterin der Ar-beitsstelle Kirche im Dialog. DurchKontaktezuFotoclubswurdenFoto-grafen gefunden, die aus unter-schiedlichen Gründen der Kirchefernstehen. Zehn Fotografen aus

Schleswig-Holstein,Hamburg,Bre-men,Hannover und Rostock habenmit viel Symbolik dem „Göttli-chen“ nachgespürt.

„In unserer Ausstellung wollenwirGelegenheitgeben,GottalsGe-sprächsthema anzunehmen“,wünscht sich Claudia Wustmann.DieAusstellungwirdbiszum7.Sep-temberinRostock zusehensein.Da-nachwirdsieinRosenow beiGreifs-wald und in St. Petri zu Hamburggezeigt. J ürgen Falkenberg

AusstellungkehrtnachRostockzurück60Fotografien sindin der GaleriedesHausesder Kirchlichen Dienstezusehen.

TausendeRostocker surfenfür lauWarnemündeund

dieInnenstadtbietenTouristen und

Einheimischen dieMöglichkeit, frei imInternetzusurfen

undmit ihrerFamiliezureden.

Stadtmitte – Die Rostocker LinkeunddieSPD streitenumdieFinan-zierung der 24-Stunden-Kita inReutershagen. Der Betriebsbe-ginn verzögert sich. Die Linke-Fraktion fordert, dass Unterneh-men die zusätzliche Betreuungs-zeit bezahlen sollen. Die SPD willdas Angebot aus Steuermitteln fi-nanzieren (die OZ berichtete).

Aus Sicht der Linken muss dieKita für alle Berufsgruppen zu-gänglich sein. „Es geht nicht nurum Ärzte der Uni-Klinik oder umPolizisten, wie die SPD gerne be-hauptet. Es geht auch um Arbeit-nehmer, die nachts als Call-Cen-ter-Agenten arbeiten“, sagt Lin-ke-Vorsitzende Eva-Maria Krö-ger. Zudem siehtsie die Arbeitgeberin der Pflicht: „Eswäregut,dieUnter-nehmen zu ermuti-gen, eigene Lösun-gen zu suchen, be-sonders wenn esum Beschäftigtedes öffentlichenDienstes geht“, soKröger.

Die SPD-Frakti-on stellt sich hinterdie betroffenen El-tern. „Der Bedarffür die Unterbrin-gung von Kindernüber die Standard-betreuungszeitenhinausistnachweis-lich gegeben. Dieswird unter ande-rem an der Zahl von 100 Interes-senten, die überwiegend imSchichtsystem arbeiten, deut-lich“, sagt der stellvertretendeFraktionsvorsitzende ThoralfSens.DasgeplanteBetreuungsan-gebot solle daher nicht an der Fi-nanzierung scheitern. Deshalbstrenge die SPD laut Thoralf Senseine verstärkte Suche nach De-ckungsquellen an und setze sichfür die Einrichtung einer solchenInstitution, zumWohle der betrof-fenen Eltern und deren Kindern,ein. Dass ausgerechnet in dergrößten Stadt Mecklenburg-Vor-pommerns diese Kita verhindertwerden soll, liege laut SPD ver-mutlich eher an ideologischen alsan finanziellen Gründen.

In der anstehenden Bürger-schaftssitzung im September ha-be die Kita für die SPD-Fraktionhöchste Priorität. „Grundsatzde-batten helfen den Eltern in ihrerkonkretenProblemlagenichtwei-ter. Für die Eltern sind tatsächli-che Lösungen entscheidend,wenn sie nicht wissen, wie sie beieinerNachtschicht ihreKinderbe-treuen lassen sollen“, so Sens. mo

DomingoFerradas (links) undNi-colaeCretu halten übers Internet-Kontakt zur Heimat. Foto:LeaMetzner

1300Passantenloggtensichallein imJuni indenWLAN-Hotspot amUniversitätsplatzein.

8500Log-InsgabesbereitsvonJanu-arbis Juni beidenKabel DeutschlandWLAN-Hot-spots.DieseHotspotsgibt esinRos-tockamNeuenMarkt,Universitäts-platz,AmStrande2dundDoberanerPlatzsowieinWarnemündeinder Ge-orginenstraßeundHeinrich-Hei-ne-Straße1a(Tourist-Information).

LinkeundSPDstreitenumneueKita

ClaudiaWustmann,InitiatorinderAusstel-lung,vor ei-nemFotovonMonikaHildebrandt.

Foto: Jürgen Falkenberg

ThoralfSens

FranziskaZemke (35) schätzt denWLAN-Hotspot amUniversitätsplatz: „Hier ist es schön undmitten imLeben!“ Foto:OveArscholl

1300loggtensichein

Eva-MariaKröger

HANSESTADT ROSTOCK 117. August 2015Freitag,

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