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Kompetenzerwerb und Zertifizierung
Der Ansatz der Sprachenzentren an der Universität Straβburg
Der institutionelle Rahmen
Massenbetrieb: 13 000 Studierende, heterogener Background
57 Studiengänge (bzw. Diplome) 1 Fremdsprache ist Pflicht in den 6
Bachelor-Semestern und in 2 Master-Semestern
2 Wochenstunden, d.h. (maximal) 24 Stunden päd. Betreuung durch die Lehrkräfte pro Semester 2C. Chouissa
Welche Kompetenzen sollen erworben werden?
Autonomes Lernen und Arbeiten Effiziente Verwendung der
Fremdsprache (L2) in Studium und Beruf
Soziale Kompetenz: in der L2 interagieren
Pragmatische Kompetenz: die L2 adäquat einsetzen können
Das Niveau B2 ist das Ziel am Ende des Bachelors
C. Chouissa 4
Eine Lernumgebung: die CRLs
7 Sprachlernzentren, täglich von 8 bis 19 Uhr zugänglich
35 Lehrkräfte (Beamte) und 2 englischsprachige Lektorinnen
Studentische Hilfskräfte, Lehrbeauftragte
Feste Kurszeit im Stundenplan und freier Zugang: Pflicht und Freiheit
5C. Chouissa
Die CRLs: Wofür?
Das Sprachlernzentrum ist das zentrale Element
Es ist nicht als Ergänzung zum Unterricht zu verstehen, sondern:dort wird gearbeitet, gelernt, finden Austausch und Evaluation statt
In dieser Lernumgebung können vielfältige Kompetenzen erworben werden C. Chouissa 6
7
Methodologische Grundsätze
1) Lernerzentriert:
Individuelle Lernrhythmen, Verschiedene Bedürfnisse, Interessen,
Ziele, Verschiedene Lernertypen Deshalb: kein Einstufungstest, keine
Niveaugruppen
8C. Chouissa
Methodologische Grundsätze2) Ein konstruktivistischer Ansatz, bei
dem der Lernende Verantwortung fürs Lernen trägt: er gestaltet seinen Lernprozess: er sucht,
wählt aus, bearbeitet, evaluiert er steuert seinen Lernprozess
„Der Lernprozess wird in hohem Maße vom Lernenden in Bezug auf Auswahl der Lerngegenstände, des Aufwandes an Lernzeit und dem methodischen Zugang selbst reguliert; ein Mindestmaß an Fremdsteuerung durch den Lehrer gewährleistet die Initiierung und die Kontinuität des Lernprozesses selbst dann, wenn die Qualität der Selbststeuerung noch nicht im wünschenswerten Rahmen ausgeprägt ist.“ (Mandl & Reinmann-Rothmeier, 1995)
9C. Chouissa
Pädagogisches Modell 1
Lehrer
Schüler
Wissen
10N. Poteaux
11
Pädagogisches Modell 2
Wissen
LernendeLehrende
Gruppe - Klasse
InstitutionUmfeld - Gesellschaft
Lehrstrategien Lernprozess
Vermittlung
12 N. Poteaux
Das pädagogische Konzept der CRL
In dieser Lernumgebung soll das Paradigma des Lernens das Paradigma des Lehrens ersetzen.
13C. Chouissa
Paradigma des Lehrens
LEHRENDE/R
LERNENDE/R
Werkzeuge Sprache
14N. Poteaux
Paradigma des Lernens
Werkzeuge Sprache
LERNENDE/R
LEHRENDE/R
15N.Poteaux
Methodologische Grundsätze
3) Kommunikation und Handeln werden gefördert : Authentisches Material (Sprache und
Kultur) Massive Auseinandersetzung mit der
Zielsprache(Video, Audio, TIC, « native speaker », usw.)
Interaktionssituationen Authentische Aufgaben im universitären
Kontext
16C. Chouissa
Methodologische Grundsätze
4) Die Sprachlernzentren sind offen für die Studien- und Berufsfächer der Lernenden.
17C. Chouissa
Organisation des Lernens
Die Studierenden lernen, sich selbst zu evaluieren (eur. Sprachenportfolio)
Jeder gestaltet seinen Lernprozess unter Berücksichtigung seiner persönlichen Lernziele und Interessen
Die Lehrkräfte begleiten den Lernprozess, beraten, unterstützen, korrigieren …
18C. Chouissa
Mögliche Ressourcen Zeitschriften, Bücher, Lehrbücher, Internet DVD, Audio- und Videokassetten, CD-Roms Fachartikel, Vorlesungen, Seminare und
Praktika in der Zielsprache Lehrkräfte, Lektoren, stud. Hilfskräfte,
Erasmus-Studierende, Kommilitonen Selbstevaluation, Lerntagebuch, Workshops
zur Methodologie, Beratungsgespräche Eigene Ressourcen, von außen
19C. Chouissa
Neue Werkzeuge
Um das Arbeiten auβerhalb des CRL zu ermöglichen und zu fördern: Netvibes FLE Netvibes anglais Netvibes allemand
Eine neue Lernumgebung: die Moodle Plattform
20C. Chouissa
Mögliche Lernziele Die Deskriptoren des Gemeinsamen
Europäischen Referenzrahmens (Europarat 2001)
Persönliche Ziele Einen wissenschaftlichen Artikel / eine
Vorlesung verstehen Einen Lebenslauf, einen Abstract verfassen … Ein Erasmus-Aufenthalt, ein
Auslandspraktikum usw …. 21C. Chouissa
Die Rolle der Lehrenden Die Studierenden zum Selbstlernen
erziehen: sie zum Nachdenken anregen, persönliche Projekte unterstützen, Autonomie fördern
Die Studierenden bei der Auswahl der Ressourcen anleiten und begleiten
Ein Sprach- und Kulturreferent sein Die Ressourcen finden, organisieren Betreuen und evaluieren 22C. Chouissa
Die Rolle der Lehrenden
„ Lernerautonomie besteht also nicht darin, den Lernenden allein zu lassen, sondern die bestmöglichen Bedingungen zu schaffen, damit er sein Ziel erreicht. “ (Louis Porcher)
„ Es geht nicht darum, Individuen auszubilden die keine Hilfe mehr brauchen, sondern Studierende, die nach und nach selbst entscheiden, welche Hilfe sie benötigen. “
23C. Chouissa
Vorteile des Systems Flexible Aufnahmekapazität: das CRL ist geeignet für
wechselnde Gruppenstärken verschiedenartige Lernerprofile mehrere Sprachen ein breites Ressourcenspektrum
begünstigt die Teamarbeit der Studierenden die Teamarbeit der Lehrenden eine individuelle pädagogische Beziehung
fördert die Autonomie des Individuums, das Initiativen ergreifen soll
24C. Chouissa
Schwierigkeiten Neue Wege betreten
Neue Rollen für die Studierenden und die Lehrenden
Gefühl der Unsicherheit Schwierigkeit mit der Freiheit umzugehen Schwierigkeit Verantwortung zu
tragen/teilen
Widerspruch zu den traditionellen Lehrformen
25C. Chouissa
Projekte = Handeln!
Die Handlungsorientierung des GER wird umgesetzt
« die Sprache im Handeln verankern » (Berthoz, Petit, 2006)
Der Kompetenzerwerb geht über das Durchführen von authentischen Handlungen
26C. Chouissa
Zwischen Freiheit und Zwang: die Projekte im L2 und Master
Der/die Lehrende legt den Rahmen und den erwarteten Output fest, begleitet die Durchführung, setzt Fristen
Die Studierenden wählen das Thema, die Ressourcen, die Vorgehensweise
Sie müssen handeln und interagieren um das Projekt durchzuführen.
27C. Chouissa
Projektarbeit (1) Im 4. Semester: Nach einer ausführlichen Recherche in der Zielsprache soll eine Problematik in Form einer szenarisierten Interaktion dargestellt werden (3er bzw. 4er Gruppen)
Im Master :Anhand von wissenschaftlichen Quellen wird eine Präsentation (mit Ppt) vor den anderen Studierenden gemacht, Fragen werden beantwortet (Dozenten vom Fach können evt. teilnehmen) 28C. Chouissa
Kollaborative Projektarbeit (2)
Die interkulturelle Kompetenz entwickeln :
UE „Das Leben der anderen“ UE „Deutsch-französisches Tandem“
29C. Chouissa
L3: das Niveau B2 wird durch die CLES-Prüfung zertifiziert
CLES = Certificat de compétence en langues de l‘enseignement supérieur : hochschulspezifisch
Es ist ein handlungsorientierter Sprachtest, der auf einem „Szenario“ beruht
Alle vier Sprachkompetenzen werden geprüft und müssen einzeln bestanden werden 30C. Chouissa
Szenario und Dossier Das Szenario verbindet
die vier Prüfungsteile und macht sie zu einem Ganzen.
Der Kandidat muss eine Aufgabe (task) erfüllen. Thematik und Rolle sind allgemeiner Art, evt. mit dem universitären Kontext verbunden.
Das Dossier liefert die zur Ausführung der Aufgabe notwendigen Informationen (Hör- und Lesetexte).
Die Hör- und Leseverstehensaufgaben helfen, die für die Produktion relevanten Infos zu erkennen.
C. Chouissa 33
Schriftliche und mündliche Produktion
Schreiben: ein Bericht von 250-300 Wörtern, in dem die wichtigsten Informationen und Standpunkte dargestellt werden
Interaktion: Rollenspiel zwischen 2 oder 3 Kandidaten (10’ bzw. 15’). Es soll argumentiert / verhandelt werden, um einen Konsens zu erreichen.
32C. Chouissa
Prüfungsablauf
CLES1: 2 St. CLES2: 3 St. CLE3: 4 St. 20’
Hörverstehen 30’ 30’
3St.+1St.Leseverstehen 30’2.15 St.
Schreiben 45’
Mündl. Produktion/Interaktion
15’ (Produktion wird aufgenommen)
15’ (Interaktion) 10’ Produktion10’ Interaktion
Catherine Chouissa33
Wie wird bewertet? Hör- und Leseverstehen: bestanden, wenn
mindestens 60% richtige Items in jedem Teil
Schreiben und Interaktion: Bewertungsraster mit einer Reihe von pragmatischen und linguistischen Kriterien, die alle bestanden werden müssen
CLES ist bestanden, wenn jede Kompetenz bestanden wurde.
Catherine Chouissa34
Und wenn Sie mehr wissen wollen
Website der CRLs: http://crl.unistra.fr
CLES Website: www.certification-cles.fr
CLES und UNICert im GULT-Projekt des ECML: http://gult.ecml.at/
C. Chouissa 35
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!Merci de votre attention !
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