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KRITIK AN VERA-3

Dokumentati on der VERsuche von hessischen Grundschulen über Anträge eine Freistellung von

den VerGLEICHsarbeitEn für ihre Dritt klässler zu erreicheN und so eInEn Beschluss der Kultusminist

Erkonferenz im SINne der KINDer durchzusetzen oder

WaruM In Hessen auf kulTusministerielle Anordnun-gEn IN jedEM Jahr unsinnige Stresstests an vier Tagen

von Allen KiNDERn durchlitt EN werden müssen und lehrkräft e genöti gt werden wider die Vernunft zu handeln

Hessen

ImpressumHerausgeberin Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft HessenZimmerweg 12, 60325 Frankfurt

Redaktion GEW HessenSusanne Hoeth, Karola Stötzel, Ulrich MärtinTelefon: 069–971293-0 | Fax: 069–971293-93E-Mail: info@gew-hessen.de | www.gew-hessen.de

Grafik & Satz: Joyce AbrahamsDruck: gruendrucken.de | Auflage: 4000Grafik S. 7: freepik.com

Mai 2016

Wir bedanken uns bei allen Grundschullehrkräften und Eltern, die sich mit den Vergleichsarbeiten auseinandergesetzt haben und damit nicht nur zur pädagogischen Entwicklung ihrer Schulen, sondern auch zu dieser Broschüre beigetragen haben.

OriGinAlDOKUMEnT

1INHALT

4 Dr.IlkaHoffmann: VERA-einInstrumentzurSchul-undQualitätsentwicklung?

6 SusanneHoeth: HessischeGrundschulenkritisierenLernstandserhebungen

8 AntragaufFreistellungGrundschuleausSüdhessen

10 AntragaufFreistellungGrundschuleausMittelhessen

12 WiereagiertdasHessischeKultusministerium?

14 BeschlussderKultusministerkonferenzMärz2012

19 AntragaufFreistellungGrundschuleausFrankfurt

21 DieGEWfragt:WievernünftigsindLernstandserhebungen?

22 10Thesen 24 ZitateausdenFreistellungsanträgenderSchulen

28 AntragaufFreistellungGrundschuleausMittelhessen

30 Anlage1HKm-BriefundArgumente10.April2013 36 Anlage2UnterlagenzuLernstandserhebungeninderinklusivenSchule43 Anlage3AblaufplanzuLernstandserhebungen

Inhalt

2 VERA — Ein instRumEnt zuR schul- und QuAlitätsEntwicklung?2

ilka hoffmann:

VERA — ein instrument zur schul- und Qualitätsentwicklung?DieBildungsministerInnenallerBundesländersindsicheinig:DieLernstand-serhebungen durch landesweite Vergleichsarbeiten in der Grundschulesind ein hervorragendesMittel derQualitätsverbesserung und der Schul-entwicklung.Deshalbwaresauchnichtmöglich,durchzusetzen,dassdiesenurnochfreiwilligdurchgeführtwerden.SiesindinallenBundesländerninmindestenseinemFachverpflichtend.WährendVERAvonderKultusminis-terkonferenz (KMK) zumSchulentwicklungsinstrumenthochgejazztwurde,betonendiedamitbefasstenWissenschaftlerInnenallerdings,dass solcheUntersuchungennurreinesBeschreibungswissenliefernkönnten.DieHand-lungsstrategienmüsstendanachentwickeltwerden.EsstelltsichdieFrage,welchesWissenwirdennnachunzähligenVERA-Rundenerlangthabenundwelche Handlungsschritte unternommen wurden: Wir wissen, dass einenichtunbeträchtlicheAnzahlvonSchülerInnendieBildungsstandardsnichterreicht.Darauswurden keineHandlungsschritte, etwa eine Strategie zurFörderung von Kindern und Jugendlichenmit Lernproblemen, abgeleitet.AuchdersinnvolleEinbezugvonKindernnichtdeutscherHerkunftssprachensowie solchermit umfassenden Lernproblemen in die Qualitätssicherungstehenweiterhinnochaus.

Inklusion, derUmgangmitVielfalt in jeglicherHinsicht (sprachlich,kultu-rell, sozial und leistungsbezogen), ist jedochdiewichtigstenHerausforde-rungmodernenUnterrichts.DieVERA-VergleichsarbeitenunterstützendieSchulenbeidieserAufgabeinkeinerWeise.DieshatimWesentlichendreiGründe:

•VERA–Vergleichsarbeiten sind jahrgangsbezogenund für deutscheMut-tersprachlerkonzipiert.SiegehenalsoimplizitvoneinerhomogenenLern-gruppeaus.JahrgangsübergreifendeLerngruppen,sprachlichundkulturelldiverseLerngruppen,LerngruppenausKindernmitundohneFörderbe-darfoderBeeinträchtigungensindbeidenVERA–Vergleichsarbeitenalsowedervorgesehennochberücksichtigt.Dabeinütztesauchnichts,Schü-lerInnenmitFörderbedarfeinfachnurteilnehmenzulassen.

•VERA–VergleichsarbeitenbietenkeinerleiHinweise fürdie inklusiveUn-terrichtsentwicklung.DieAuswertungzeigtnurindeskriptiverWeiseauf,obundinwelchemAusmaßdieBildungsstandardsineinerKlasseerreichtwurden. Dies hat nicht unbedingt etwasmit der Unterrichtsqualität zutun.ErgebnissewerdenauchvondenLernvoraussetzungenderLerngrup-peoderdemsozialenUmfeldderSchulebeeinflusst.SokanntheoretischaucheineSchulegutabschneiden,diewenigWertaufInklusionlegt.

Ilka Hoffmann GEW-Hauptvorstands-mitglied, Organisations-bereich Schule

KRITIKAnVERA-3

3VERA — Ein instRumEnt zuR schul- und QuAlitätsEntwicklung?VERA — Ein instRumEnt zuR schul- und QuAlitätsEntwicklung?

•VERAbietetkeineIndividualdiagnose.Dieseistabernotwendig,umjede/nSchüler/ininderindividuellenLernentwicklungzuunterstützen.

DerWiderspruchzwischendemAnspruchinklusiveBildungundindividuelleFörderungindenSchulenumzusetzenundderErfüllungvonaufhomogeneLerngruppenbezogenenStandardswirdvonderPolitiknichtaufzulösenver-sucht.DieQuadraturdesKreiseswirdeinseitigandieLehrkräftedelegiert.GeradeimUmgangmitKindernmitgrößerenLern-undVerhaltensproble-menfühlensichvieleLehrkräfteüberfordert.StatthierStrategienundLö-sungswegezudiskutieren,hatsichdieKMKaufeineFörderstrategiefürsogenanntehochbegabteKinderund Jugendlichegeeinigt.EsmachteinfachmehrSpaßjenezufördern,dieschonetwaskönnenundauchvonzuHauseunterstütztwerden.Dakannmansicher sein,dassguteLeistungendabeiherauskommen.DiesogenannteRisikogruppeinteressiertweiterhinkaum.DieseGruppescheintungeeignetfürdieschöneneueWeltderEvidenzbasie-rung.DieseKinderundJugendlichenbrauchenpädagogischeBeziehungen,mehrdirekteInstruktionundindividuellabgestimmteLernangebote.Dafürbraucht es Zeit undPersonal.Qualitätssicherungwürdehier auchbedeu-tendieLernbedingungen,dieUnterrichtskonzepteunddieAusstattungderSchulenmitindenBlickzunehmen.Diesistaberleidernichtvorgesehen.

DementsprechendsiehtderGroßteilderLehrkräfteindenVERA-TestsnureineZusatzbelastungohneeinenMehrwertfürdeneigenenUnterrichtunddenUmgangmit der sozialenRealität an den Schulen.Da dieVergleichs-arbeitendiesozialeRealitätindenSchulenzuwenigindenBlicknehmen,werdensieoftalsreinesKontrollinstrumentundnichtalsnützlicheUnter-stützungdereigenenArbeitgesehen.EsistalsohöchsteZeitfüreinbilan-zierendesMoratoriumundeinegrundlegendeÜberarbeitungdieserArtvon„Qualitätssicherung“.

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4 hEssischE gRundschulEn kRitisiEREn lERnstAndsERhEbungEn4

susanne hoeth:

grundschulen kritisieren lernstandserhebungenBildungundErziehungsindkomplexeProzesse.OderwieOlafRadtkeesaus-drückt:„LehrkräfteundSchülerinnenundSchülersindkeineTrivialmaschi-nen,diemandurcheinfacheMechanismensteuernkann“.

BildungsstandardsunterscheidensichinihrerFormulierungimGrundschul-bereich nur unwesentlich vom Rahmenplan. Erst in der Handhabung alsSteuerungsmodellbefördernsieeineVerkürzungdesBildungsbegriffs.

DieAusrichtungdesUnterrichtsanüberprüfbarenLernschrittenundKom-petenzstufen verengt den Blick der Lehrkraft und suggeriert, Entwick-lungsprozesse ließensichkleinschrittigsteuernundbewältigen.DiePraxisverlangteinerLehrkrafteinigesmehrab,alsArbeitsmaterialzumnächstenLernschrittaufunterschiedlichenniveausbereitzustellen.Auchhilftesnurbedingt,denLernstandzumessenundzusehen,woeinKindsteht.DamitlassensichvielleichtLernprozesse imkognitivennormalbereichbegleiten.KindermitLernschwierigkeitenverlangennachanderenHandlungsoptionen.UmderFrage,warumeinKindetwasnichtverstehtundwieesbestimmteErkenntnissegewinnenkann,näherzukommen,bedarfeswesentlichum-fassendererBemühungen.

DieLehrkraftmussdieGesamtsituationdesKindesbetrachten,seinUmfeldberücksichtigen,seinePersönlichkeit,seineInteressenundseineStärkenbe-achten.DurchsorgfältigeBeobachtung,unterstütztdurchdieBeratung inmultiprofessionellenTeamsundeingebettet indenSchulentwicklungspro-zess,kannesgelingen,einLernumfeldunddamiteinenUnterrichtzuentwi-ckeln,derfürdaseinzelneKindbedeutsamwird.

KognitiveLeistungendürfennichtisoliertbetrachtetwerden,sondernauchsozialeundemotionaleLeistungenmüssenindenLernprozesseinbezogenwerden.OskarnegtsprichtvomDreiermodelldesLernens.KörperlicheBe-wegung, FreiwilligkeitundSelbstorganisation sinddasErfolgsrezept vielerReformschulenundinzwischenauchinmanchenGrundschulenderMotorzurUnterrichtsentwicklung.

Susanne HoethGEW-Hessen, Vorsitzende Landesfach-gruppe Grundschulen

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5hEssischE gRundschulEn kRitisiEREn lERnstAndsERhEbungEnhEssischE gRundschulEn kRitisiEREn lERnstAndsERhEbungEn

wir benöti gen mehr zeit zur Förderung in kleinen gruppen! keine belastenden und aufwendigen testverfahren!

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GeradeGrundschulen,dieversuchen,derHeterogenitätderKindergerechtzuwer-den,habenAnträgezurFreistellungvonVergleichsarbeitengestellt.FürsiestehendieVergleichsarbeitenimWiderspruchzuihrerinklusivenSchulentwicklung.

DieausgewähltenAnträge,diewirimOriginalwiedergeben,wieauchdieZitaten-sammlung,machennichtnurdieKritikandenVergleichsarbeitendeutlich,sondernzeugenauchvonderSchul-undUnterrichtsentwicklungunddemEngagementdereinzelnenSchulen.

6

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FREISTELLUnGSAnTRAG,GRUnDScHULESÜDHESSEn

7FREISTELLUnGSAnTRAG,GRUnDScHULESÜDHESSEn

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8 FREISTELLUnGSAnTRAG,GRUnDScHULEMITTELHESSEn

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9FREISTELLUnGSAnTRAG,GRUnDScHULEMITTELHESSEnFREISTELLUnGSAnTRAG,GRUnDScHULEMITTELHESSEn

KRITIKAnVERA-3

Am8.März2012beschlossdieKultusministerkon-ferenz„VereinbarungenzurWeiterentwicklungvonVERA“.IneinerProtokollnotizheißtes:

„In Ausnahmefällen kann es gute Gründe geben,einzelneSchulenoderSchulgruppenbefristetvonder Teilnahme an VERA-3 freizustellen.“ Grund-schullehrkräfte der GEW-Hessen überlegten dar-aufhin,Anträge auf Freistellung zu stellenund sodasKultusministeriummitderKritikandemSteu-erungsinstrument der Vergleichsarbeiten zu kon-frontieren.DieIdeemachteSchule.

nachdererstenWellederüber100AnträgezurFrei-stellungvonVERA-3imJahr2013gingeinSchreiben vom Hessischen Kultusministerium an die Staat-lichen Schulämtermit dem Beschluss der Kultus-ministerkonferenzundderStellungnahmederAb-teilungIIdesHessischenKultusministeriumzudenArgumentenderSchulen.

wir dokumentieren das schreiben vom 10. April 2013 im Anhang 1

InderFolgegabeseinGesprächmitVertreterinnenund Vertretern der GEW, dem damaligen Staats-sekretärLorzundzweiweiterenMitarbeiterndesMinisteriums. Ein gewisses Spannungsverhältniszwischen Individualisierung und Standardisierungwurdeeingeräumt.

DieSchulämterwürdendieAnträgejedochnichtimEinzelnenprüfen,daausihnendieindividuelleSitu-ationdereinzelnenSchulenichtinausreichendemMaßhervorgehenwürde.DerStaatssekretärsagteallerdingsfürdasfolgendeJahrzu, individuellbe-gründeteAnträgeauchindividuellprüfenzulassen.ImJahr2014stelltenwiederumandie100Schulendiesmal sehr ausführliche und individuelle Anträ-gemitBezug zum jeweiligenSchulprogrammundder Praxis der Unterrichtsentwicklung der einzel-

nen Schule. Die Anträge wurden jedoch wiederdurchgängig abgelehnt und zwar wenig individu-ell,sondernüberwiegendmitdenTextbausteinenausdemJahrzuvor-auchwenndiesebeimbestenWillennichtzumeingereichtenAntraginBezugge-brachtwerdenkonnten. IneinemFallwurdendieTextbausteine nochmitmassiven Drohungen derSchulaufsichtsbehördeangereichert.

AuchSchulleiterinnenwurdenineinigenRegionenverstärkt zum Gespräch in das zuständige Schul-amt gebeten. Auf Schulleiterdienstversammlun-genwurdeschonimVorausdeutlichgemacht,mansolledafürsorgen,dasskeinAntraggestelltwerde.

ImJahr2015stelltenGrundschulendennochwie-derholt einen Antrag, auch neue Schulen kamenhinzu. Zu einer Freistellung kam es auch diesmalnicht.

Allerdings legte die Kultusbehörde zwischenzeit-licheineInformationmitdemTitel„ZentraleLern-standserhebungen in der Inklusiven Schule“ vor.Ein Schulhund ziert das bunte Logo. neben Hin-weisen zu den rechtlichen Grundlagen, in denenauchdieBehindertenrechtskonventionnichtfehlt,sindpraktischeHinweisezurBerücksichtigungdesnachteilsausgleichszufinden.

DieFormendesnachteilsausgleichsdes§7derVer-ordnungzurGestaltungdesSchulverhältnisses:vonverlängertenBearbeitungszeiten,überindividuellepersonelleUnterstützung,spezielletechnischeunddidaktischeHilfsmittelbiszudifferenzierterAufga-benstellung–alleswasdieVerordnungvorsieht–dürfen angewendet werden. nachteilsausgleichefür den eigenen Unterricht sind sinnvoll. Für dieAufgabenstellungen der zentralen Lernstandser-hebungenstellensiejedocheinefürdieLehrkraftkaum zu bewältigende Herausforderung dar. Voneiner Eingabe der Ergebnisse ins „Lernstandspor-

wie reagieren das hessische kultusministerium und die staatlichen schulämter auf die Freistellungsanträge?

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10 REAktionEn AuF diE FREistEllungsAntRägE10

tal“ kann in Fällen des Abweichens von den all-gemeinen Grundsätzen der Leistungsbewertungabgesehenwerden.StattdessenkanndenKinderneineindividuelleRückmeldungdurchdieLehrkraftgegebenwerden.EinbuntgestaltetesFormblattistangehängt.MussmansichbeisovielBerücksich-tigungindividuellerVoraussetzungennichtumdieVergleichbarkeitsorgen?

wir dokumentieren die unterlagen zum nachteilsausgleich im Anhang 2

Der Ablaufplan für das Jahr 2015/16 überraschtmitweiterenneuerungen.DenTermindürfendieSchulenineinemZeitraumvondreiWochenselbstbestimmen.DieTextlänge imFachDeutsch,Kom-petenzbereichLesen,wirdreduziert,diePunktebeidenAufgabenwerdendifferenziert vergebenundeinigesmehr.

„Wir danken Ihnen herzlich für Ihre zahlreichenkonstruktivenRückmeldungenimLernstandsportalzumvergangenenDurchgangderLernstandserhe-bungen.IhreFeedbackstragenwesentlichzurWei-terentwicklungdesInstrumentsbei.“,schreibendieVerantwortlichendesKultusministeriums.

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11REAktionEn AuF diE FREistEllungsAntRägE

wir dokumentieren die unterlagen lernstandserhebungen in der Anlage 3

Am 9. März 2016 teilte die LehrkräfteakademiedenSchulenperMailerstmalsmit,dasssiefürdreiFörderschwerpunkte(1.Sehen,2.Hören,Kommu-nikationundSpracheund3.Körperlicheundmo-torischeEntwicklung) angepassteMaterialienan-fordernkönnen.

Sicher kann man die zahlreichen Änderungen anderDurchführungderTestsunddiespeziellentwi-ckeltenMaterialienalseinenAusdruckderKritikfä-higkeitderKultusbehördesehen.

EbensokannmansieaberauchalseinEingeständ-nisdesScheiternsstandardisierterVergleichsarbei-teninderGrundschuleverstehen.

Wir möchten mit dieser Broschüre nochmals dieEmpfehlung aussprechen, den Schulen endlichfreizustellen,obsieandenLernstandserhebungenVERA-3teilnehmenodernicht.

12 BEScHLUSSDERKULTUSMInISTERKOnFEREnZ|MÄRZ2012

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13BEScHLUSSDERKULTUSMInISTERKOnFEREnZ|MÄRZ2012BEScHLUSSDERKULTUSMInISTERKOnFEREnZ|MÄRZ2012

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17FREISTELLUnGSAnTRAG,GRUnDScHULEFRAnKFURT

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18 FREISTELLUnGSAnTRAG,GRUnDScHULEFRAnKFURT

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FREISTELLUnGSAnTRAG,GRUnDScHULEFRAnKFURT

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Diese Frage stellen sich viele Grundschullehrkräf-teundElternderDrittklässlerseitüber10Jahrenregelmäßig im Mai, wenn die Vergleichsarbeitenanstehen.AuchdiebetroffenenKinderstellendieFragenachihremSinn,fallendievierTageimMaidochvollkommenausdergewohntenSchulsituationheraus. Die Lernstandserhebungen, kurz VERA-3genannt,sindFolgedessogenanntenQualitätssi-cherungsprogramms der Kultusministerkonferenz.Kern dieses Programms sind Bildungsstandards,indenenErwartungenformuliertwerden,waseinKindzueinembestimmtenZeitpunktkönnensoll.

InHessenmüssenjährlichetwa50000KinderderdrittenKlassenvierTagelangTestsinDeutschundMathematikdurchlaufen.AndereBundesländerge-bensichmiteinemTag,einemFachoderauchnureinemTeilbereicheinesFacheszufrieden.DieVer-pflichtungzurTeilnahmeandenVergleichsarbeitenführtbeivielenLehrkräften,KindernundElternzuVerdrussundzurFragenachdemSinn.DieGEWHessenhatindenletztenJahrenmehrereFachtagungenundWorkshopsveranstaltet,aufde-nenWissenschaftlerinnenundWissenschaftlerihreKritikdargelegtundmitLehrkräftenüberderenEr-fahrungendiskutierthaben.Prof.Dr.UrsulaFrostvonderUni Kölnmachtedeutlich: „Bildungsstan-dards sind Instrumente eines Steuerungsmodellsund kein pädagogisches Projekt.“ Der Mathema-tikdidaktiker Prof. Dr. Wolfram Meyerhöfer kriti-sierteunteranderemdieResultatorientierung,dieLehrkräfteundKinderaufeinefalscheFährtelocke.„MitstandardisiertenTestskannichdenLernstandeines Kindes nicht ermitteln, ich muss mich mitdemKindinsGesprächbegeben.“,erklärteer.

Die Verfechter der Vergleichsarbeiten sehen diesanders und schätzen Lernstandserhebungen zurUnterrichtsentwicklung als nützlich ein. „HierzubedarfeseinersystematischenDiagnoseundEva-luation des Unterrichts sowie seiner Ergebnisse.Vergleichsarbeitenhelfendieszutun.“,erklärtDr.christoph Burkhard und beschreibt fünf SchrittezurnutzungderErgebnisse(Pädagogik9/13).Die Schritte könnten bestenfalls dann erfolgreich

sein,wennLehrkräftedieTestsausfreienStückeneinsetzenundzusammendiesenWegbeschreitenmöchten.IndenletztendreiJahrenhabenjedochviele Grundschulen einen Antrag auf FreistellungvondenVergleichsarbeiten (VERA-3) gestellt,wieihndieKMK-Vereinbarungvon2012 inbegründe-ten Ausnahmefällen vorsieht. „Ich bin die Letzte,diesichdagegenwehrt,etwasVernünftigeszutun,auchwenn es aufwendig ist, die Lernstandserhe-bungensindabernichtvernünftig“,bemerkteKarinHämmelmann vom Vorsitzendenteam der Fach-gruppe Grundschulen bei einem Arbeitstreffen.DiesespersönlicheStatementbirgt vieleFacettendesProblems,dasLehrkräfteindenLernstandser-hebungensehen.VieleGrundschullehrkräftehabenindenletztenJahrenmitgroßemEngagementihreUnterrichtspraxis in Richtung Individualisierungentwickelt. Sie haben sich mit entwicklungslogi-scherDidaktikbeschäftigt,demLernenamgemein-samen Gegenstand, damit die Individualisierungnicht zu einer Vereinzelung der Kinder führt. SiehabenKonzeptefürdeninklusivenUnterrichtent-wickeltundsichdabeidavongelöst,denBlickaufdieDefizitederKinderzurichten.

IndiesemProzess sindVergleichsarbeiten fürallezu einem festgesetzten Zeitpunkt nicht vernünf-tig.AufdemWegvonderErgebnisorientierunghinzurEntwicklungsorientierungstörensiedieUnter-richts-undSchulentwicklungebensowiedasLern-klima in den Klassen. Sie verengen den Bildungs-und Erziehungsauftrag der Grundschulen auf dieHerstellung von Fertigkeiten in Deutsch undMa-thematik.MusischeFähigkeitenauszubauen,Sportzutreiben,MehrsprachigkeitnutzenzukönnenundSelbstwirksamkeitzuerfahren,istfürKindermin-destens genauso bedeutsam. Bedeutsam für dieGesundheitundArbeitszufriedenheitderLehrkraftist,beidembisandieBelastungsgrenzeundmanch-malauchdarüberhinausgehendenArbeitspensum,ihrTunalsvernünftigundanihrenpädagogischenZielenausgerichtetzuerleben.DieimSchulgesetzfestgeschriebenepädagogischeFreiheitbietetda-fürdenRahmen.

die gEw fragt:

wie vernünftig sind lernstandserhebungen?

wiE VERnünFtig sind lERnstAndsERhEbung? 19

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20 10 thEsEn Von hAns bRügElmAnn20

1. Fieber zu messen, ist noch keine Diagnose –Fieberzusenken,keineTherapie.DenngleicheTestwertebedeutennichtgleicheKompetenzenundeinAnstiegrichtigerLösungennichtimmereineVerbesserungderLeistungen.

2. MenschlicheVerhaltensweisen–auch in stan-dardisierten Tests – sind immer Mehrdeutig:Dieselben Aufgaben, aber auch deren Lösun-gen,werdenvonanderenBeteiligtenjenachih-ren ErfahrungenundTheorienunterschiedlichgelesen.

3. DieWirkungenpädagogischerMaßnahmensindkonzept-undkontextabhängig.MenschenundihrLernenlassensichnichtvermessenwieMa-schinen und technische Prozesse – und nochvermessenerwäreeszuglauben,sieließensichvergleichbarsteuernundplanen.

4. Erfolge und Misserfolge von Interventionenstreuen innerhalbeinesAnsatzes jenachKon-text breit. Deshalb kann die Forschung zwarjeweils besondere Potenziale und Risiken be-nennen, aber nur in dieser vorsichtigen FormgenerelleQualitätsurteileüberkonkurrierendeKonzeptefällen.

5. Zahlensprechennichtfürsich.JekomplexerdiestatistischenVerfahren,destobegründungsbe-dürftiger ist ihreWahl und desto interpretati-onsbedürftiger sind ihreErgebnisse. SobaldeszweiodermehrStudiengibt,habenwir - beider Alltagserfahrung – oft widersprüchlicheErgebnisse – und damit denselben Interpreta-tionsbedarf,derebenfallsPersonabhängigbe-friedigtwird.

6. DieStärkenvonGroßstudienmitstandardisier-tenInstrumentensindzugleichihreSchwächen:Sie können nurwenige Faktoren erfassen, dieKategorienderUntersuchungensindnotwendigabstrakt und individuelle Bedeutungen gehenverloren.

7. Wahrscheinlichkeitsaussagen, die aus der Un-tersuchung großer Populationen gewonnenwerden,eignensichnursehreingeschränktfürdieEvaluationeinzelner Schulen, Lehrer/innenoder Schüler/innen. Forschung muss sich aufunterschiedlicheZielgruppeneinstellen:Politikund Verwaltung sind primär an Häufigkeitenund Durchschnitten interessiert, Lehrer/innenundElternanBesonderheitenundStreuungen.

8. Anders als im Verhältnis von Physik und Bau-technik lassen sich Allgemeinaussagen in derPädagogiknichteinfach„anwenden“.Siemüs-senkontextbezogeninterpretiertwerden.Inso-fern kann Evidenzbasierung Subjektivität nichtausschalten.

9. Die sozialen Kontexte und die politischen Im-plikationenvonEvaluationwerdennichtzurei-chendreflektiert.Technisch-methodischwirdinderheutigenBildungsforschungaufeinemsehrvielhöherenniveaugearbeitetunddiskutiert.

10.Evaluation als Blick von außen istwichtig, umscheinbare Selbstverständlichkeiten in derPraxis infrage zu stellen – „von außen“ heißtaber nicht zwingend „von oben“. Dialog undUnterstützung statt Autoritätsanspruch undVorschrift–nursowirdEvaluationimBildungs-wesen produktiv. Die besondere Kompetenzvon Praktiker/inne/n anzuerkennen bedeutet:

hans brügelmann

10 thesen: Vom nutzen standardisierter tests und empirischer studien

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MankannnichtdieFortbildungzumVerständ-nisempirischerMethoden fordern,wennmannichtauchvondenWissenschaftler/innenver-langtzulernen,wasesheißt,unterbesonderenBedingungenundunterZeitdruckFallentschei-dungenzufällen.

Fazit: Um dem nutzen empirischer Studien zubegründen, darf man nicht gute Forschung mitschlechterPraxis vergleichen. In konkretenHand-lungssituatuionen sind erfahrene Praktiker/innenklugen Forscher/innen/nmeist überlegen.Wederist Bildungsforschung zu Vorschriften berechtigtnochistsieinderLage,HandlungsentscheidungenausDaten abzuleiten. Ihre Aufgabe ist Anregung,HerausforderungundkritischeBefragung.

10 thEsEn Von hAns bRügElmAnn

(Bild rechts) Zusammenfassende Thesen aus: Hans Brügel-mann „Vermessene Schulen – standardisierte Schüler. Zu Ri-siken und Nebenwirkungen von PISA, Hattie, VerA und Co.“ Weinheim (Beltz) 2015.

Argumente der schulen

22 zitAtE Aus dEn FREistEllungsAntRägEn dER schulEn22

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GanzbesondersstellenwirauchdieAuswertungderLernstands-erhebungeninFrage.Wirwissenz.B.vonSchulen,andenendieVorgabeist,dassesguteErgebnissezugebenhat.WirwissenvonSchulen,indenendieKollegiensozerstrittensind,dasssichdieKoll.untereinanderbzgl.derLeistung„ihrer“Klassenunbedingtgegenseitig übertrumpfen wollen und die Ergebnisse entspre-chendverbiegen.WirwissenvonSchulen,andenensichdieKoll.garnichtmehrdieMühederAuswertungmachen,sondernnachdemGießkannenprinzip0und1verteilen.Frankfurt

DasKollegiumbemühtsichnachbestenKräftenunsererSchülerschaftgerechtzuwerden.HäufigeElterngespräche,EinbindungderBera-tungs-undFörderzentren,Schulsozialarbeit, individuelleFörderungderSuS,Fortbildungenetc.sindsehrzeitaufwändig.DochdieswirdallesgerneinKaufgenommen,daesdeneinzelnenKindernnützt.DaszusätzlichebelastendeVERA-TestverfahrenbringtnachunsererEinschätzungkeinerleinutzendiesbezüglich.darmstadt-dieburg

Wirfragenuns,wasdieErgebnissederletztenzehnJah-refürdiehessischenSchulengebrachthaben.Frankfurt

LetztendlichistVERAnureinVorgangfürdieStatistik,bringtunse-renSchülernwederLernvorteilenochWissenszuwachs,geschwei-gedenneinezusätzlicheMotivation.ReguläreKlassenarbeiten,dieteilweisedifferenziertaufgebautsind,gebeneinenindividuellerenAufschlussüberdiepädagogischeWeiterarbeitalsVERA.Edertal

DieDurchführungderVergleichsarbeitenbedeutet fürunseineZerstö-rungdesKlassengefügesindenKlassen2/3und3/4fürmehrereUnter-richtsstundenunddamiteinhergehendeverschwendeteUnterrichtszeit.DoppelbesetzungenkönnenindieserZeitnichtsinnvollgenutztwerden.Diesbetrifftinsgesamt9Klassen,inwelchenandenvierTagenderTes-tungderKlassenunterrichtkomplettaufgelöstwerdenmuss.marburg

23zitAtE Aus dEn FREistEllungsAntRägEn dER schulEn

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WirhabenjedesJahrfestgestelltunddasauchrückgemeldet,dasswirdurchdieTestskeineneuenErkenntnissezurFörderungeinzel-nerKindergewonnenhaben.DenndieErhebungenmessennachwievoreher„Sekundärtugenden“,wieAusdauer,Belastungs-undKon-zentrationsfähigkeitsowieFrustrationstoleranz.landkreis gießen

Unter Berücksichtigung unserer pädagogischenGrundauffassungundunsererpädagogischenArbeit,istesunserePflicht,einenAn-tragaufFreistellungzustellen,umunsererpädagogischenAuffas-sung, unserem Leitgedanken sowie unserer Schulgemeinde undunsselbsttreuzubleiben.offenbach

DesWeiterenstellenwirauchdieReliabilitätderLernstandserhe-bungeninFrage.WirdbeieinersehrtextlastigenMathematikauf-gabe,diealsErgebnisnurrichtigoderfalschkennt,wirklichgefragt,obdasKinddiegefordertemathematischeKompetenzbeherrschtodernichteherdochseineLesekompetenzermittelt?mücke

Der große Umfang der Lernstandserhebungen in einem engenZeitraumstelltfürdieKindergenerelleinehoheBelastungdar.DaindiesemSchuljahrgenauindiesemZeitraumzusätzlichdieExa-mensprüfungenderLiVindiebetreffendenJahrgangsstufefallen,sehenwirdenStressfaktorfürdieKinderunddieLiValsunzumut-barhochan.schrecksbach

FörderstundenundDoppelsteckungen fallen in denKlassendes dritten Jahrgangs in unter-schiedlicherHäufigkeitaufgrundzuleistendemVertretungsunterrichtaus.Dieszeigt,dassschoninnerhalbdesJahrgangskeinechancengleichheitbesteht.DiesehäufigfehlendenFörderstun-densindfürbildungsbenachteiligteKindersehrwichtigundkönnennichtalleindurcheinendif-ferenziertenUnterrichtaufgefangenwerden.(…)IneinerKlassedes3.SchuljahresfandzudemübereinelängereZeitdieUnterrichtsversorgungdurcheineVSS-Kraftstatt.DiesführtedurchUmstrukturierungendazu,dassderMathematikunterrichtinzweiKlassenkomplettvoneinerVSS-Kraftübernommenwurde.EineVergleichbarkeitinMathematikinnerhalbdesJahrgangsisthierdurchnichtgegeben.(…)DesWeiterenfindetkeinegezielteFörderungfürSeiteneinstei-gerindemdrittenJahrgangstatt.FüreineSchülerinausSyriengibtessomitkeineausreichendeindividuelleFörderung.(…)Kurz:FürdieumfassendevorbereitendeLektürederHandreichun-gen,AuswertungundDateneingabeistkeinezeitlicheKapazitätmehrvorhanden.wiesbaden

24 zitAtE Aus dEn FREistEllungsAntRägEn dER schulEn24

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DurchregelmäßigdurchgeführteDiagnosearbeitenindenFä-chernDeutschundMathematik,Lerngespräche,Besprechungder Förder- und Fordermaßnahmen undUnterrichtsphasenzur eigenen individuellen Selbsteinschätzung, erhalten wirstetsAufschlüsseüberden individuellenLernstandderKin-der.DieskanneinlandesweiterTestnichtleisten.walluf

Sie sind eine unsinnige zusätzliche Arbeitsbelastung fürdasKollegiumundhabenkeinegroßeBedeutungfürdieWeiterarbeit.Gewinnundnutzenstehen inkeinemVer-hältnis.WirbenötigenmehrZeitzurFörderunginkleinenGruppenundkeinebelastendenTestverfahren.darmstadt

ImAugust2013hatderdamaligeStaatssekretärundjet-zigeKultusminister,Dr.Lorz,zugesagt,individuellbegrün-deteAnträgezurFreistellungzuüberprüfen.Dieshatunsermutigt,auchindiesemSchuljahrwiederdenAntragaufbefristeteFreistellungvonVERAzustellen.Pfungstadt

WirnehmenbereitsseitderPilotierungsphaseandenVer-gleichsarbeiten,Orientierungsarbeitenbzw.jetztLernstand-serhebungenteil(…)DerindividuelleLernstandderSchüle-rInnenwirdübergangen.Dasentsprichtnichtden InhaltenunseresSchulprogramms,indemwiru.a.folgendenLeitge-dankenverankerthaben:„DieSchuleschaffteineguteLer-natmosphäre,dieesermöglicht,neuesganzheitlichzuent-deckenundLernenüberschaubarzumachen.glashütten

DurchdieindenletztenJahrenstarkzunehmendeDifferenzierunginjederKlassesindstandardisierteTestseinabsoluterWiderspruchzu unserer pädagogischen Arbeit. (…) Aus verschiedenen Grün-denbringendieLernstandserhebungenkaumeinenAufschlusszuLernstandundLernentwicklung,dasichvieleSchulennichtandievorgegebenenAbsprachenundRegelngehaltenhaben.Frankfurt

25zitAtE Aus dEn FREistEllungsAntRägEn dER schulEn

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Gute Schulen formulieren klare Erwartungen an dieSchülerundschaffeneinWIR-Gefühl.DiePrüfungs-undKonkurrenzsituation der Vergleichsarbeiten kann keinWIR-GefühlunterstützenundauchdieErwartungenkön-nenvorhernichttransparentgemachtwerden.Hanau

ImRahmenderInklusionistdieDurchführungnichtzeit-gemäß,dadieindividuelleFörderunginderTestsituationnichtausreichendberücksichtigtwerdenkann.Lahnau

DenAntragaufFreistellungbegründenwirmitunserenmehrals 10-jährigen negativen Erfahrungen mit sogenanntenlandesweiten Vergleichsarbeiten. Zwar hat einWandel beiden Vergleichsarbeiten stattgefunden, der sowohl positivealsauchnegativeAuswirkungenzeigt(…)Imnamen,inderAufarbeitungdes Testmaterials, imZeitumfang (2 Testtage,3Testtage,jetzt4Testtage)undderfachbezogenenTestdau-er, dieAufgabenformate, Feedbackmöglichkeiten,Vereinfa-chungderAuswertungunddigitalenEingabeeinerseits,zu-sätzlicherKorrekturarbeitandererseits....offenbach

WirkönnendieVergleichsarbeitennachwievornichtauspädago-gischerÜberzeugungherauseinsetzen.(…)Somitnutzenwir(auchimHinblickaufeineinklusiveSchulentwicklung)andereMöglich-keitenzurUnterrichtsentwicklungundmöchtenunsererForderungnochmalsnachdruckverleihen,unsereSchulevondenZentralenLernstandserhebungenfreistellenzulassen.landkreis gießen

ZudemhabendieErfahrungenderletztenJahregezeigt,dassdieAufgabenformateimmerwiedernichtdemEntwicklungs-standderKinderangemessenwaren,wodurchdieTestsituati-onvondenKindernalsbelastendundfrustrierendempfundenwurde. Unter diesen Bedingungen erscheint es uns fraglich,inwieweitdieErgebnissetatsächlichAufschlussüberdieLern-entwicklungderSchülerundSchülerinnengeben.Frankfurt

26 FREISTELLUnGSAnTRAG,GRUnDScHULEMITTELHESSEn

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27FREISTELLUnGSAnTRAG,GRUnDScHULEMITTELHESSEnFREISTELLUnGSAnTRAG,GRUnDScHULEMITTELHESSEn

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„Auch der finanzielle Aufwand (extra Stellen im Ministerium, Homepage, Versendung des Materials) ist ja nicht unerheblich und könnte eher zur Unterstützung der Ressourcen für Inklusion dienen …“, schrieb eine grundschule aus nordhessen.

DiesmagauchdieOppositionsparteigedachthaben,diedenÄnderungsantragzumHaushaltsplanderLandesregierungstellte,dieKostenfürdiezentralenLernstands-erhebungenaufnullzustellen.

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FInAnZIELLERAUFWAnD

„Vergleiche nie ein Kind mit einem anderen, sondern jedes nur mit sich selbst.“ Pestalozzi

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