View
244
Download
0
Category
Preview:
DESCRIPTION
Zeitung für Kinder- und JugendleiterInnen der Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs.
Citation preview
– oder einfach nur das Abnehmen einer kleinen Erledigung, das Aufmuntern des geknickten Freundes oder der Besuch einer einsamen Bekannten.
Der Einsatz zahlt sich aus
Große Projekte und scheinbare Kleinigkeiten haben eines gemeinsam: Sie verändern die Realität. ... Und nebenbei machen sie Spaß, helfen, Vorurteile und Berührungsängste abzubauen und führen zu neuen Freundschaften. Der Einsatz zahlt sich aus. Nicht in Ehre und gutem Ruf, nicht in klingender Münze, sondern in diesem tief befriedigenden Gefühl, in solchen Begegnungen vom Gebenden zum Empfangenden zu werden, die vermeintlich Beschenkten haben in Wahrheit die Geber bereichert, angerührt und beschenkt. Tatsächlich ist soziales Engagement weit verbreitet, ohne dass dies gleich an die große Glocke gehängt würde. In der Weihnachtszeit wird das eine oder andere Projekt vielleicht ein Stück weit sichtbarer. Berichte, die anregen und andere anstoßen, können neue Funken entzünden.
Ideen gesucht?
Die Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs betreiben eigene
Projekte und beteiligen sich an zahlreichen Programmen. Informationen über das laufende Bundesthema „5 vor 12 – Umweltschutz ist eine TATsache“, das aktuelle
Helfen mit Herz und HandProjekt „Bustani Ya Tushikamane – Garten der Solidarität“ (Tansania) sowie zu zahlreichen anderen nationalen und internationalen Aktionen findest du unter www.pfadfinderIn.at/aktionen.
Oder du gehst einfach mit offenen Augen durch die Welt – und du wirst zahlreiche Chancen zum verantwortungsvollen Leben in der Gemeinschaft entdecken.
InhaltEditorial 1 Impressum 4
ThemenAlthergebrachtes in neuem Kleid 1
Gruppenforum – eine Vision .......2
Verantwortung tragen alle, die sie empfinden ....................................3
Augen auf!....................................4
WiWö und Gemeinschaft ............4
Junge Menschen mit Migrationshintergrund bei den Pfadis ....... 11
Strukturierter Dialog und Europäisches Jugendforum ....................11
Sich für Politik interessieren ......12
Berichte
BWS 2012 (Trainerausbildung) ...2
Seminar Große PfadfinderInnengruppen ........................................2
72 Stunden keine Kompromisse .3
HHH: Garten der Solidarität ...........3
Dornbirner PfadfinderInnen sorgen für große Freude in Albanien ........4
3 Jahre, 3 junge Frauen, 3 Internationale Events ...............5
IAK im Wassergspreng .................8
JOTI – Was steckt dahinter? ........9
Infos & Termine
Internationales ........................ 8, 9
World Thinkingday 2013 .............9
RaRo Bundespfingsttreffen 2013 .9
Kompetenzorientierung in der Ausbildung .................................10
Präsidium neu gewählt ...............10
Neue Wege am PLANET‘13 .....12
Nutzloses Pfadiwissen ...............12
3/12 www.pfadfinderInnen.at
Thema: Verantwortung :: S. 1, 3, 4, 12 Wie die EU mit der Jugend kommuniziert :: S. 11
Althergebrachtes in neuem KleidGeht es dir auch so? Da liest du in Zeitungsartikeln oder hörst im beruflichen Umfeld vermeintlich neue Ideen, denen du einfach nur zustimmen kannst, weil sie darauf zielen, unser Zusammenleben zu verbessern. Schaust du genauer hin, entdeckst du Altbekanntes.
Bei Unzustellbarkeit bitte zurück an:PfadfinderInnen ÖsterreichsA1170 Wien, Stöberplatz 12 P.
b.b.
Ver
lags
post
amt
A1
050
Wie
n, Z
ulas
sun
gsn
r. G
Z 0
2Z03
3410
M
Von Terry Pribil
Diese Ausgabe entstand mit gewissem Abstand zum Bundesverbandsalltag. Auf den folgenden Seiten findet ihr trotzdem die vielen Neuigkeiten, die sich seit Oktober im BV ereignet haben – begonnen mit der Vorstellung neuer Funktio närInnen im Präsidium über die aktive Mitarbeit der PPÖ auf internationaler Ebene oder in der Bundesjugendvertretung bis hin zu den zahlreichen Seminaren der Ausbildung. Der internationale Arbeitskreis hat mit neuen Bundes
beauftragten und seinem motivierten Team für tolle Artikel gesorgt. Es gilt auch jenen PfadfinderInnen ein großes Dankeschön, die immer wieder für Kommentare, Kuriositäten und Beiträge zum Leitthema sorgen oder Korrektur lesen. Diesmal zeigen euch die PPÖ, wie sie in der Gemeinschaft Verantwortung tragen, für den guten Zweck hart und auch kreativ arbeiten und in ihrem Umfeld die Augen offen halten und sich engagieren. Die nächste Ausgabe dreht sich dann um das neue Bundesthema im Pfadfinderjahr 2012/13 – es kommt „Bewegung“ in die Gruppen!
Editorial
W i n t e r A U S G A B e
Foto
: © P
PÖFo
to: ©
PPÖ
Poster –Mittelseite zum Herausnehmen
Modeschlagwörter
Eine junge Deutsche hat neulich ein „persönliches Experiment“ ge wagt und sich den Titel „GuteTatenFee“ gegeben. Zwölf Monate lang hat sie ihre Erfahrungen in ihrem Blog „365 gute Taten“ (www.365gutetaten.de) beschrieben. LebensberaterInnen nehmen ihre „neue“ Idee als Vorbild.
Auch VerantwortungsträgerInnen in der Wirtschaft haben für sich entdeckt, dass sie über die eigentliche Geschäftstätigkeit hinaus Beiträge für die Gesellschaft leisten wollen. „Corporate Social Responsibility“ nennt sich das, und unter diese Überschrift werden verschiedene Initiativen von Unternehmen im sozialen und ökologischen Bereich eingereiht. Wenn diese zum Aufhübschen des eigenen Images verwendet werden, dann mag die Grenze zum Sponsoring fließend sein.
„Gutes Tun“
Sollen es diese oder andere Beispiele sein – dahinter verbirgt sich in aller Regel Selbstverständliches und Althergebrachtes, das wir als PfadfinderInnen längst leben und nicht nur theoretisch betrachten. Und wenn wir das dennoch wollen, dann finden wir in der Verbandsordnung und in den Büchern BadenPowells in klaren und einfachen Worten diese Grundidee des Pfadfinderseins beschrieben. Überlegt „Gutes Tun“ ist eine Dimension eines verantwortungsbewussten
Lebens in der Gemeinschaft. Die Formel „die tägliche gute Tat“ ist weitläufig bekannt. Diese Verkürzung ist oftmals strapaziert, dennoch aber immer wieder treffend.
Das Wichtigste ist, etwas zu tun
BadenPowell hat gemeint: „Wie gering auch die ‚Gute Tat’ sein mag, ist unwichtig. Das Wichtigste ist, etwas zu tun.“ Unzählige PfadfinderInnen beweisen hier regelmäßig ihre Kreativität. Einzeln oder gemeinsam engagieren sie sich im Kleinen wie im Großen, leisten materielle Hilfe oder ideelle Beiträge – nicht aus Mitleid, sondern aus Überzeugung, dass sie mit ihrem Engagement etwas ändern können. Sei es die lokale Unterstützung von Menschen, die am Rande unserer Gesellschaft stehen, das Anpacken von Umweltthemen in der Region, die Spendenaktion für Aktionen der Entwicklungszusammenarbeit
* Uli Gritsch ist neu gewählter Bundesleiter. Ursprünglich aus Pottenstein (NÖ.), wohnt er nun in Steyr (OÖ.) und arbeitet bei einer Bank als Jurist.Mehr von ihm auf Seite 10.von
Uli Gritsch
Alle Projekte haben eines gemeinsam: Sie verändern die Realität. ... Und nebenbei machen sie Spaß,
helfen, Vorurteile und Berührungsängste abzubauen und führen zu neuen Freundschaften.
Umweltschutz wird nicht nur beim Bundesthema groß geschrieben
Zahlreiche Ideen für Projekte findest du auf
www.pfadfinderIn.at/aktionen
Frohe Weihnachten & ein gutes Jahr 2013!
ppö brief 3/122 GruppenleiterInnen
BWS 2012
Von Andreas Furm-Hazivar
22 neue TrainerInnen in Ausbildung aus sieben Bundesländern standen Mitte Oktober einem kleinen Team von TrainerInnen beim Basisworkshop 2012 gegenüber.
Der Basisworkshop ist der Einstieg in die TrainerInnenausbildung der PPÖ. Im Zentrum stehen das gegenseitige Kennenlernen und die Vermittlung der Grundlagen
von Kommunikation, Moderation und Präsentationstechnik. Diese Themen beherrschten den ganzen Samstag. Der Sonntagvormittag stand dann ganz im Zeichen des Selbermachens. Die TrainerInnen in Ausbildung präsentierten in Kleingruppen ein von ihnen gewähltes Thema, wurden mit Video gefilmt und erhielten nach Ansicht des selbigen ein ausführliches Feedback von TrainerIn nen und TeilnehmerInnen.
Große Pfadfinderinnengruppen – ein Seminar für eine spezielle Zielgruppe
Von Andreas Furm-Hazivar
25 TeilnehmerInnen aus zehn verschiedenen Gruppen aus Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Vorarlberg und Wien und drei Teamleute trafen sich Mitte November für drei Tage im Landesverband Salzburg, um über Organisation, Motivation und Partizipation von und in großen Gruppen ihre Ideen und Erfahrungen auszutauschen.
Fokus auf Erfahrungsaustausch
In Österreich gibt es ca. 20 Gruppen, welche mehr als 200 Mitglieder haben, fünf sogar über 250. Der Bundesarbeitskreis für GruppenleiterInnen hat den Verantwortlichen dieser und aller anderer „großen“ Gruppen mit diesem Seminar eine Möglichkeit zur Vernetzung und zum Gedanken und Ideenaustausch gegeben. Von den sechs
größten österreichischen Gruppen nutzten vier diese Chance.
Der Fokus des Seminars lag auf dem Erfahrungsaustausch. Wie kann ein Gruppenrat mit so vielen LeiterInnen ablaufen? Wie kann die Kommunikation erfolgen? Kann man das AISModell auf so große Gruppen überhaupt umlegen? Welche organisatorischen Hürden muss ich mit so vielen Kindern, Jugendlichen und LeiterInnen bewältigen? Wie involviere ich die
jungen LeiterInnen und die Jugendlichen in die Entscheidungen? Wie binde ich sie an die Gruppe? Diese und ähnliche Fragen wurden diskutiert, „Best Practices“ wurden ausgetauscht und neue Ideen für die Gruppe zu konkreten Zielen und Projekten weiterentwickelt.
Trotz eines intensiven Programmes kam der Spaß auch nicht zu kurz und schlussendlich fuhren Team und TeilnehmerInnen zufrieden nach Hause. Die wichtigste Frage einiger zum Abschluss: Wann findet die Nachfolgeveranstaltung „Große Gruppen 2.0“ statt?
Vision2020 wirkt weiter –
Das Gruppenforum – Eine VisionVon Andreas Furm-Hazivar,
BB GruppenleiterInnen
Vision2020, die bundesweite Veranstaltung für GruppenleiterInnen 2010, hat hoffentlich viele TeilnehmerInnen zur visionären und strategischen Arbeit in ihrer Gruppe motiviert.
Dieser vierte Artikel der Serie „Vision2020 wirkt weiter“ beleuchtet eine Vision des Bundesarbeitskreises für GruppenleiterInnen: Das Gruppenforum als Methode der Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen auf Gruppenebene.
Alle vier Stufen der PPÖ haben Partizipation, Mitbestimmung der Kinder und Jugendlichen, in ihren Konzepten theoretisch beschrieben, und weitestgehend auch in der Praxis in den Pfadfindergruppen umgesetzt. Blicken wir jedoch auf die Gruppe als solche, so gibt es – was die Konzepte und die grundsätzliche Einstellung eines Großteils der LeiterInnen betrifft – einen riesigen blinden Fleck! Es gibt bei den PPÖ kein Konzept, welches Partizipation von Kindern und Jugendlichen auf der Ebene der ge
samten Pfadfindergruppe vorsieht. Der Bundesarbeitskreis für
GruppenleiterInnen – und unabhängig davon der Bundesjugendrat bzw. einzelne Landesjugendräte – haben diese pädagogische und strukturelle Lücke erkannt und arbeiten gerade an einem Konzept, welches Mitbestimmung in der Gruppe durch alle Mitglieder möglich machen soll.
Die Fragen, die wir uns stellen, sind: Warum wollen bzw. brauchen die Gruppen bzw. die PPÖ diese Art von Partizipation? Welche Themen stehen für die Mitbestimmung aller Mitglieder einer Pfadfindergruppe zur Verfügung? Wie kann die Partizipation von Kindern und Jugendlichen auf Gruppenebene methodisch und strukturell stattfinden?
Die beiden deutschen PfadfinderInnenverbände DPSG (Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg) und BdP (Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder) haben diese Überlegungen schon vor vielen Jahren angestellt und – aus Sicht der PPÖ – überraschende Antworten gefunden: Beide Verbände haben vor vielen Jahren die Stammesversammlung eingeführt (Stamm = Gruppe).
„Die Stammesversammlung
ist das höchste beschlussfassende Gremium auf Stammesebene in der DPSG und BdP. Sie tagt mindestens einmal im Jahr“ (Quelle: scoutowiki).
Diese ist analog unserer Jahreshauptversammlung anzusehen, nur dass dort nicht alle Eltern und LeiterInnen teilnahme und stimmberechtigt sind, sondern jeweils VertreterInnen der einzelnen Stufenteams (= 1 WiWöLeiterIn, 1 GuSpLeiterIn…), die Gruppenleitung, ElternvertreterInnen und (!) je Stufe 2 delegierte Kinder bzw.
Jugendliche.Die DPSG haben dazu intensive
pädagogische und methodische Überlegungen angestellt und Behelfe für die Umsetzung auf Gruppenebene verfasst. Manche Regionen bzw. Stämme der DPSG und des BdP gehen sogar noch einen Schritt weiter und halten jährliche Stammesvollversammlungen ab – hier sind alle (!) Kinder und Jugendlichen teilnahme und stimmberechtigt.
Der Bundesarbeitskreis für GruppenleiterInnen ist gerade da
bei, sich diese und andere Konzepte in Theorie und Praxis anzuschauen, Gespräche mit anderen Gremien auf Bundesebene zu führen, und ein eigenes Konzept für die Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen zu erstellen. Diese Überlegungen laufen unter dem Namen „Das Gruppenforum – Eine Vision!“.
Foto
: © P
PÖ/L
ukas
Der
kits
Foto
s: ©
PPÖ
/An
drea
s Fu
rmH
aziv
ar
Aktuell suchen wir auch Erfahrungsberichte von österreichischen Gruppen, die Partizipation von Kindern und Jugendlichen auf Gruppenebene (also über den Entscheidungsbereich der eigenen Gruppe hinausgehend) – auf welche Weise auch immer – schon umgesetzt und durchgeführt haben.
Über Erfahrungsberichte, aber euch kritische Stimmen freuen wir uns: Mails an Andreas FurmHazivar:
gruppenleiter@ppoe.at
Wir suchen...
FactsDie TrainerInnenausbildung der PPÖ ist eine aufZAQzertifizierte Ausbildung, die 2007 die bis dahin gültige Ausbildung für TrainerInnen ablöste. Die wichtigsten Neuerungen waren dabei, ein größeres Augenmerk auf das selbstständige Lernen und das „Learning by Doing“ im Seminarteam „zu Hause“ zu legen. Bisher haben 37 TeilnehmerInnen die Ausbildung abgeschlossen.
Wenn im Zelt auf einmal ein Sandstrand ist, man vor lauter Buleilatänzen schon müde Füße hat, der Dussel seinen Schal findet und die Wiener Buleilaregel gilt, und man trotzdem die Nacht wieder zum Tag macht dann Vienna (is) calling.
Zukünftigen TrainerInnen der PPÖ beim Basisworkshop
Austausch und Vernetzung für Pfadfindergruppen mit 200 bis 250 Mitgliedern
25 TeilnehmerInnen beim Seminar und ein engagiertes Seminarteam in Salzburg
Kinder und Jugendliche stimmen beim Gruppenforum auf Gruppenebene mit
ppö brief 3/12 3www.pfadfinderInnen.at
Von Terry Pribil
Während vielerorts zu lesen ist, dass junge Menschen heutzutage vor allem an sich selbst denken, haben 5000 Jugendliche in ganz Österreich von 17.–20. Oktober 2012 das Gegenteil bewiesen. Im Rahmen der Aktion „72 Stunden ohne Kompromiss“ wurden 400 soziale Einzelprojekte durchgeführt, einige davon auch zum
diesjährigen Schwerpunkt „Solidarität zwischen den Generationen“. Mit dabei waren neben Gruppen der Katholischen Jugend und der youngCaritas auch dieses Jahr wieder PfadfinderInnen.
Verantwortung selbst übernehmen
Jugendliche selbst tätig werden zu lassen, ist ein großes Anliegen der Aktion. Jugendgruppen konnten ihre eigenen Projekte einreichen. So haben sich SchülerInnen der BAKIP Salzburg vorgenommen, durch Straßenmusik Geld für ein Flüchtlingshaus in Salzburg zu sammeln und zugleich auf die Situation von AsylwerberInnen in Ös
terreich aufmerksam zu machen. Aber auch ohne Projektidee war
die Teilnahme möglich. Projektaufträge wurden zu Beginn der Aktion an die Gruppen verteilt. Ab dann lag es bei den Jugendlichen, mit kreativen Ideen und viel Einsatz ihre Aufgaben in 72 Stunden selbst zu lösen.
So bekam eine Gruppe in Innsbruck den Auftrag, ein BarfußBenefizFußballspiel mit Prominenten zu organisieren, um auf
die Not von Straßenkindern weltweit aufmerksam zu machen. Vom Platz, über die BesucherInnen bis hin zu den Promis musste aber noch alles gefunden werden.
Verantwortung für andere – mit anderen
Nicht einfach nur durch Arbeit helfen, sondern sich gemeinsam mit jenen Menschen, denen diese zu Gute kommen sollte, engagieren. Das war der Wunsch, den viele Jugendliche bereits im Vorfeld der Aktion äußerten.
So wurden bei einem Projekt im Flüchtlingshaus Rottenegg (OÖ) zusammen mit den BewohnerIn
nen der Keller und der Vorplatz des Hauses saniert, dazwischen gemeinsam gegessen und gespielt. Im Burgenland webten TeilnehmerInnen gemeinsam mit BewohnerInnen des SeniorInnenhauses Martha neue Tischdecken und Polsterüberzüge.
Verantwortung für die Vergangenheit
Dass auch die Erinnerung unser Engagement braucht, konnten TeilnehmerInnen verschiedener Gedenkprojekte erfahren. In Wiener Neustadt begab sich eine Gruppe bei der Reinigung der sogenannten „Stolpersteine“ auf eine Reise durch das Leben der jüdischen Gemeinde zur Zeit des Nationalsozialismus.
In 72 Stunden die Welt verändern
Zum sechsten Mal bereits haben Jugendliche bewiesen, dass sie be
reit sind, mit offenen Augen durch
die Welt zu gehen und durch ihr kompromissloses Engagement
die Welt – ihre eigene und die anderer Menschen – zu
verändern und damit Verantwortung für sich und die Gemeinschaft zu übernehmen.
Wir wollen allen, die voller Tatendrang dabei waren, ganz herzlich danken und freuen uns schon auf Oktober 2014, wenn es wieder heißt „72h Stunden ohne Kompromiss“.
Fotos und Berichte findet ihr auf www.72h.at und www.facebook.com/72Stunden.
„72 Stunden ohne Kompromiss ist eine Aktion der Katholischen Jugend in Zusammenarbeit mit young Caritas und Hitradio Ö3“.
Thema: Verantwortung
Am 22. April gestaltete die Gruppe Linz 8 den Sonntagsgottesdienst, danach gab es Kaffee und Kuchen im Pfarrsaal. Insgesamt beteiligten sich 60 Kinder und Jugendliche, Leiterinnen und Leiter an der Durchführung dieser Aktion.
Während die WiWö einen Tanz aufführten, hatten die Guides und Späher in den Heimstunden Filzgummibälle und Badeperlen vorbereitet, die anschließend an den Gottesdienst beim Pfarrkaffee verkauft wurden. Da ein Leiter der Gu/Sp bereits in Tansania mitgearbeitet hat, konnte sich seine Gruppe besonders intensiv mit den Verhältnissen und dem Leben der Menschen in diesem Land beschäftigen.
Die Caravelles und Explorer waren für‘s Kaffee und Kuchen
verkaufen verantwortlich und die Ranger und Rover präsentierten das Projekt
„Garten der Solidarität“ an einem Infostand für alle Interessierten.
Danke den Eltern für die gespendeten Kuchen! Der Verkaufserlös und die eingegangen Spenden von 660,– Euro wurden bereits überwiesen.
Die Wichtel und Wölflinge sowie die Guides und Späher der Pfadfindergruppe Ried kamen in verschiedene Gärten zum Äpfel und Birnen klauben zusammen. Manche Bäume wurden auch geschüttelt und abgepflückt, um an die kostbaren Früchte heranzukommen. Die Kids waren mit voller Begeisterung dabei. Anschließend brachten die Caravelles/Explorer die Früchte zu einer Obstpresse. Dort wurde der Apfelsaft gepresst, pasteurisiert und abgefüllt. Das Ergebnis: Aus 460 kg Äpfel konnten 275 Liter Apfelsaft gewonnen werden. Dieser Saft wird bei diversen Gruppenveranstaltungen zum Verkauf angeboten. Der Erlös kommt der Aktion Helfen mit Herz und Hand – Garten der Solidarität zu Gute.
Ein Dank allen Helfern und Spendern der Äpfel.
Lust auf Verantwortung? Ja, bitte! 72 Stunden lang und kompromisslos!
Garten der SolidaritätPfarrkaffee Gruppe Linz 8
Für einen guten Zweck klauben wir Euer Obst weg
Verantwortung tragen alle, die sie empfindenGerade für uns Pfadfinderinnen entspringt ein großes Verantwortungsgefühl aus der weltweiten Verbundenheit, die wir empfinden. Wir erkennen aber auch, dass wirkungsvolle Lösungen dringender denn je auch in die tat umgesetzt werden müssen.
Die Kernbotschaft des Konzeptes vom ökologischen Fußabdruck lautet nämlich: Würden alle Menschen so leben wie wir in Europa, so bräuchten wir rund zweieinhalb Planeten der Qualität der Erde.
Wir haben jedoch – ganz eindeutig – nur einen Planeten für unser Leben in einer großen Gemeinschaft! Ist unser Lebensstil unverantwortlich geworden? Was wäre, wenn alle so leben würden wie die PPÖ? Wäre der Footprint kleiner, größer als beim Durchschnittseuropäer? Und würden wir mit dem fairen Anteil auskommen?
Wie kann ein gutes Leben vom fairen Anteil für mich aussehen?
Die gute Nachricht – das können wir herausfinden
Der Footprint vermittelt nicht nur die ökologischen Grenzen unseres Planeten, er zeigt auch, welche Maßnahmen jeder persönlich gegen die Zerstörung unseres Planeten setzen kann.
Aus der Vielzahl von Möglichkeiten, den persönlichen Footprint zu reduzieren, stechen die vier wirkungsvollsten Maßnahmen hervor: •So gut wie nie mit dem Flug
zeug fliegen.•Deutlich weniger, langsamer
und möglichst nie allein mit dem Auto fahren. Am besten mit Sonnenstrom im Tank.
•Weniger Fleisch und tierische Produkte essen, sowie lokale und jahreszeitgerechte Bioprodukte bevorzugen.
•Kompakt Wohnen, d.h. achten auf beste Wärmedämmung,
Versorgung mit Solarenergie bzw. Ökostrom und Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Nochmal, weil es so wichtig ist: Müll trennen, Plastiksackerl vermeiden, regionale Produkte bevorzugen, keine abgepackten Getränke konsumieren, den Reifendruck beim Auto kontrollieren, Kleidung
weiterschenken, beim Kochen einen Deckel verwenden und den Kühlschrank nicht lange offen lassen sind wichtig. Leider reichen diese kleinen Maßnahmen bei unserer Problemlage nicht mehr aus. Die vier wirkungsvollsten Maßnahmen bestimmen etwa 80 % unserer Umweltwirkung und zeigen uns, wie es um unser Verantwortungsbewusstsein steht.
Wir leben seit August über unsere Verhältnisse
Die aktuellen Analysen ergeben, dass letztes Jahr bereits am 22. August 2012 die Menschheit alles verbraucht hat, was die Natur für das ganze Jahr an Biokapazität („Naturproduktivität“) bereitstellen kann. Ab diesem Tag wird die Menschheit bis zum Jahresende über die Verhältnisse leben – sozusagen auf Pump. „Wer in neun Monaten sein gesamtes Jahreseinkommen verbraucht, hätte allen Grund zur Sorge“, meint dazu Mathis Wackernagel, Präsident des Global Footprint NetworkNetzwerks. Übrigens, würde die ganze Menschheit so verschwenderisch wie die ÖsterreicherInnen leben, wäre die Erde heuer bereits seit Mai im ökologischen Defizit.
PfadfinderInnen können es besser… Wir leben unsere Verant-wortung!
Weiter Information: www.footprint.at
* Wirtschaftsingenieur – Verkehrstechnik an der TUGraz, freier Mitarbeiter der Plattform Footprint und der Initiative Zivilgesellschaft. Referent zum Ökologischen Fußabdruck und zukunftsfähiger Mobilität. Gründer von www.findthebase.org
Von DI. Michael Schwingshackl
Tobias, Oliver und Manuel informierten über das Projekt
„Helfen mit Herz und Hand“ in Tansania
Foto
: © 7
2 St
unde
n o
hn
e K
ompr
omis
s
Foto
s: ©
PPÖ
Wenn wir gemeinsam Verantwortung übernehmen,
können wir einiges mehr erreichen
Foto
: © W
OSM
ppö brief 3/124 Thema: Verantwortung
Medieninhaber, Verleger und HerausgeberPfadfinder und Pfadfinderinnen ÖsterreichsStöberplatz 12/34, 1170 WienTel: +43 1 523 31 95, Fax: +43 1 523 31 9544bundesverband@ppoe.atwww.pfadfinderInnen.at
Redaktion Teresa Pribil|redaktion@ppoe.at
Design & LayoutPaul Kubalek | grafik.kubalek.at
Hersteller Grasl Druck & Neue Medien
AnzeigenannahmeMonika Zimmerl, Stöberplatz 12/34, 1170 WienTel: +43 1 523 31 95, Fax: +43 1 523 31 9544Email: bundesverband@ppoe.at
Danke an Marisa Fedrizzi für‘s Korrekturlesen!
Offenlegung gem. §25 Mediengesetz:Medieninhaber (Alleininhaber): Verein„Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs“, Stöberplatz 12/34, 1170 Wien.
Grundlegende Richtung der Zeitschrift:Der ppö brief ist eine unabhängige Zeitschrift, die alle wichtigen Entwicklungen im Bereich der Kinder und Jugendarbeit, vor allem nach pfadfinderischen Gesichtspunkten, beobachtet und kommentiert. Weiters dient sie der Kommunikation zwischen der Verbandsleitung und den Leitungspersönlichkeiten sowie den Freunden und Interessierten an der Entwicklung des Verbandes.Die Inhalte dürfen in unveränderter Form und unter Quellenangabe zur Gänze oder auszugsweise reproduziert werden. Inhalt vorbehaltlich Satz und Druckfehler. Eingelangte Manuskripte, die nicht mit der Redaktion abgesprochen oder angefordert sind, werden möglicherweise nicht abgedruckt.
Alle Rechte, insbesondere das Recht auf Vervielfältigung, sind dem Herausgeber vorbehalten.
G e f ö r d e r tv o m
impressum ppö brief
Augen auf!
Kommentar von Katharina „Erbs“ Rollinger
Nur noch wenige Tage trennen uns vom Weihnachtsfest. Viele Hilfsorganisationen machen jetzt auf ihre Anliegen aufmerksam. Wenn es kalt wird und die besinnliche Adventzeit kommt, sehen sie gute Chancen auf große Spenden, die nicht immer monetär sein müssen. Viele freuen sich aber trotzdem über ein Geldgeschenk.
Eifrig sind die SpenderInnen besonders zu Weihnachten. Aber warum nicht auch während des restlichen Jahres? Ist es das Weihnachtsgeld, das nun am Konto aufscheint oder ist es die Kälte, die Gedanken an Straßenkinder jetzt besonders aufleben lässt? Oder war es schon immer so, dass man zu Weihnachten spendet, darum bleibt es auch so?
Unlängst habe ich mit einen jungen Mann über dieses Thema diskutiert. Sein Standpunkt dazu war, dass er erst dann helfen oder spenden will, wenn es ihm gut geht. Dieser Blickwinkel war mir neu. Mein Gegenüber hat zu einem späteren Zeitpunkt der Diskussion verraten, dass er selbst noch nie gespendet hat, weder Geld noch eine Mahlzeit oder Ähnliches.
Überrascht von diesem Standpunkt und meiner persönlichen Reaktion, die sich durch Unverständnis äußerte, versuchte ich zu dem Thema mit anderen GesprächspartnerInnen weitere Sichtweisen einzuholen. Egal ob Jung oder Alt, sobald sich in einem Gespräch die Diskussionsmöglichkeit ergab, ergriff ich sie. Mein außergewöhnliches Erlebnis blieb zum Glück das Einzige. Ich fand jedoch weitere irritierende Aussagen: „ja ich spende, dann gibt mein Gewissen wieder Ruh“; „was die Organisation überhaupt macht, weiß ich nicht“ oder „ja die stehen beim Merkur, da muss man halt was kaufen und dann geben die das an irgendjemanden weiter“.
Meine Intention war, eine Bestätigung darüber zu finden, dass es mir nicht gut gehen muss,
damit ich etwas spenden kann. Stattdessen geriet ich immer mehr in die Lage, mich und vor allem meine Vorstellungen über das Spenden verteidigen zu müssen.
Ich war enttäuscht! Besonders traf mich das große Desinteresse und Ausreden meiner GesprächspartnerInnen:
„Ist ja kilometerweit weg.“, „Betrifft mich ja nicht, daher muss ich mich auch nicht damit auseinander setzen.“, „Ist ja egal, was die mit meinem Geld machen, Hauptsache ich kann sagen, ich spende etwas.“
Blicken wir wirklich über Missstände hinweg?
Nein, das ist nicht meine Wertvorstellung! Das ist auch nicht die Wertvorstellung, die ich meinen Kindern weitergeben möchte. Wir alle tragen Verantwortung für unsere Gesellschaft. Jeder von uns kann etwas Gutes tun. Auch Kleinigkeiten wie zum Beispiel einen alten Schlafsack zur „Gruft“ bringen. Das tut mir als Spenderin nicht weh, ich verhelfe damit einer obdachlosen Person zu einem angenehmeren Schlaf. Es ist geringer Aufwand, die passenden Sammlerorganisationen für Sach und Geldspenden zu finden.
Mittlerweile kann man sogar „Müll“ sammeln und es kann jemandem geholfen werden. Dazu werden Plastik und Kunststoffverschlüsse, bestehend aus Polypropylen oder Polyethylen, welche Behälter und Flaschen, in denen Lebensmittel und Getränke abgepackt oder abgefüllt sind, verschließen, gesammelt. Diese Materialien können eingeschmolzen und wieder verwendet werden. Es ist ökologisch und ökonomisch sinnvoll und Firmen bezahlen dafür. Diese Einnahmen werden unter anderem zur Unterstützung für kranke Kinder verwendet.
Es muss nicht immer eine große Organisation, wie „Licht ins Dunkel“ sein, der man eine Spende zukommen lässt. Wichtig hingegen ist es, die Sorgen und Probleme der Mitmenschen, die Hilfe benötigen zu erkennen, den Blick dafür zu schärfen und das Herz zu öffnen.
WiWö und Gemeinschaft – eine spannende entwicklungDer Schwerpunkt „Verantwortungsbewusstes Leben in der Gemeinschaft“ hat bei den Wichteln und Wölflingen eine besondere Bedeutung.
Von Christa Sieder
Wenn die Kinder zum ersten Mal in die WiWöGemeinschaft kommen, haben sie noch keinen fixen Platz in der Meute bzw. dem Volk. Durch die unterschiedlichen familiären Hintergründe sind ihre Bedürfnisse sehr individuell. Auch die Regeln und Rituale in der Gemeinschaft sind ihnen noch neu. Damit die Kinder ihren Platz in der Gemeinschaft finden zu können, bedarf es der aktiven und sensiblen Unterstützung der Leiterinnen und
Leiter. Nachdem die Kinder ihre Rolle
in der Gemeinschaft gefunden haben, sind sie bereit, für sich selbst und für andere Verantwortung zu übernehmen.
Zur Eigenverantwortung der Kinder gehören unter anderem das Beisammenhalten der eigenen Sachen, das Einhalten der Regeln und ein wertschätzender Umgang miteinander. Damit sie verantwortungsbewusst in der Gemeinschaft handeln können, brauchen sie klare Strukturen. Positive Rückmeldungen motivieren dazu,
Eigenverantwortung und auch Verantwortung in der Gruppe zu übernehmen. Mit der WiWöStufenmethode, dem Spiel, stellen die Leiterinnen und Leiter die Kinder vor Aufgaben, für deren Lösung die Zusammenarbeit der Gruppe notwendig ist. Wichtig ist, dass diese Aufgaben klar gestellt und für WiWö gut verständlich sind. Die große Aufgabe des Leitungsteams ist es, hierbei auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Kinder zu reagieren und die Herausforderungen und Aufgaben dementsprechend anzupassen.
Dornbirner Pfadfinderinnen sorgen für große Freude in AlbanienWeihnachtszeit, schönste Zeit! Aber auch eine Zeit, in der man neben den vielen Weihnachtsbesorgungen auch an andere Menschen denkt, denen es nicht so gut geht wie uns.
Der Vorarlberger Pfarrer Franz Winsauer rief vor 20 Jahren die Albanienhilfe ins Leben, die neben Kleidung, Möbelstücken und vielem mehr seit 10 Jahren kurz vor Weihnachten Päckchen an albanische Kinder schickt. Vorarlberger PfadfinderInnen füllen diese Geschenke mit Schulheften, einem Federpennal, Schokolade und kleinen für uns selbstverständlichen Dingen. Um die Aktion zu beleben, beschlossen die Dornbirner PfadfinderInnen zwei LeiterInnen und vier Jugendliche nach Albanien zu schicken, um die Geschenkspakete dort eigenhändig an die Kinder zu verteilen und neue Eindrücke zu sammeln.
Reise in ein Land, von dem alle nur aus Erzählungen gehört hattenDass wir nicht auf Urlaub verreisen würden, wussten wir. Auch dass wir uns nicht auf österreichische Standards einstellen sollten, war uns klar. Mit einem Rucksack und voller Erwartungen flogen wir Felix, Max, Bianca und Lara mit unseren beiden Leitern Michael und Alexandra in die albanische Hauptstadt Tirana, wo wir um 3 Uhr morgens landeten. Dort begrüßte uns Projektbetreuer Zef zusammen mit seiner Frau Lutsch und Dolmetscher Erind.
Der erste Morgen im Hotel: kalt und dunkel
Als wir am nächsten Morgen im Hotel aufwachten, war es kalt, und was uns besonders irritierte: dunkel. Bei einem Unwetter in der Nacht wurde das Stromkabel für die ganze Stadt gekappt.
Die kommenden Tage hatten wir vormittags die Aufgabe, die Pakete in den Schulen zu verteilen, am Nachmittag würden wir ein paar albanische Familien besuchen.
Die Schulen waren größtenteils in einem sehr ärmlichen und teilweise sogar baufälligen Zustand, und die Straßen, die zu ihnen führten,
waren nicht besser dran. Es ging sprich
wörtlich „über Stock und Stein“, und wir wurden or
dentlich wach geschüttelt. So sehr uns diese baufälligen
Schulen auch schockierten, so sehr waren es die Kinder, die uns Freude bereiteten. Mit lachenden Gesichtern nahmen sie ihre Weihnachtsgeschenke entgegen und rissen sie beinahe im selben Moment auf. So war es eine wirklich schöne Aufgabe, diesen Kindern ihre Geschenke zu übergeben. Nachmittags besuchten wir Familien in Verhältnissen, mit denen wohl keiner von
uns gerechnet hatte: Auf engstem Raum lebten sie zu fünft, die Luft stickig, der Vater krank. Medikamente gab es, aber keiner wusste, wie und gegen was genau sie eingenommen werden mussten. Arbeit hatten die wenigsten Familienväter, und oft war es der Alkohol, der
ihren Frust beseitigte.Die für uns
schlimmste, aber auch berührendste Situation war, als
wir zwei kleine Kinder im Volkschulalter besuchten, die auf einem Müllhaufen spielten. Das Mädchen
trug trotz der kalten Temperaturen nur eine ¾ Hose, beide Kinder waren schmutzig und ungepflegt. Während wir nur fassungslos daneben standen und die beiden Kinder betrachteten, quasselten die beiden munter und lachten miteinander. Ein altes Ehepaar, das in einer kleinen Hütte lebte und nur das Allernötigste besaß, beschenkte uns sogar noch mit selbstgemachten Süßigkeiten. Diese Herzlichkeit war wirklich eine sehr schöne Erfahrung, die wir im hektischen und gestressten Österreich wohl seltener finden als bei diesen einfach lebenden Menschen.
Im Zentrum der Albanienhilfe: ein Lichtblick für die ZukunftUns wurde aber nicht nur Armut, sondern auch ein kleiner, aber si
cherer Weg zur Besserung gezeigt: In einem Zentrum der Albanienhilfe lernen Frauen kochen, nähen und Informatik, und auch körperlich und geistig Behinderte des Ortes werden hier betreut.
Nachmittags war noch etwas Zeit, die Hauptstadt Tirana zu besichtigen und dann ging es schon wieder nach Hause. Von dieser Reise haben wir schöne, aber auch traurige Erinnerungen und vor allem die Erkenntnis mitgenommen, dass nicht in 10 Jahren die Zeit ist, etwas zu verändern, sondern dass es genau jetzt wichtig ist, nicht zu denken „das wird sich schon regeln“. Wichtig ist, Gedanken auch Taten folgen zu lassen und nicht länger wegzuschauen.
Foto
s: ©
PPÖ
Die Geschenkspakete der Vorarlberger PfadfinderInnen sorgten für große Freude bei den Kindern
ppö brief 3/12 5www.pfadfinderInnen.at Internationales
3 Jahre – 3 Junge Frauen – 3 Internationale Events –1 große Geburtstagsfeier – Die Young Women’s World Foren 2010 & 2011 und das Girls’ World Forum 2012
Dass runde Geburtstage groß gefeiert werden, ist keine große Überraschung. Einen runden Geburtstag über drei Jahre hinweg zu feiern ist dann doch etwas ungewöhnlich. Ein 100jähriges Jubiläum aber ist auch ein wirklich ungewöhnlicher Geburtstag und so wurde es von WAGGGS (World Organisation of Girl Guides and Girl Scouts) mit drei internationalen Events nicht nur groß gefeiert, es wurde auch gemeinsam etwas bewegt.
Mit dem Augenmerk auf die Global Action Themes (Armut, Nachhaltigkeit und Gleichstellung der Geschlechter als Schwerpunkte) und der neuen WAGGGSKampagne Stop the Violence wurden mit Teilnehmerinnen aus aller Welt frei nach dem Motto „Plant – Grow – Share“ Projekte entwickelt und Ziele gesteckt, die es im Laufe der Foren zu erreichen galt. Österreich war auf allen drei Foren mit einer Delegation vertreten, und die Ergebnisse und Erkenntnisse der Young Women’s Foren und des Girls’ World Forums werden nun intensiv in die internationale Arbeit der PPÖ integriert.
Kontakt, infos und Materi-alien (wie z.B. Arbeitsbehelfe zum Thema) unter
www.ppoe.at/wir/int
Young Women’s World Forum 2011 – London Girls’ World Forum 2012 – Chicago
Young Womens‘ World Forum 2010 – Oxford
Von Caroline Ocks internationales@ooe.pfadfinder.at
Das YWWF ist ein in seiner Art aussergewöhnliches Event, das 2010 erstmals von WAGGGS veranstaltet wurde. Im Zuge der Aufbereitung von den UNMillenium Entwicklungszielen (MEZ) stellte man sich die Frage, wie es wohl wäre, junge Frauen aus der ganzen Welt an einem Ort zu versammeln, gemeinsam über die globalen Ziele zu diskutieren und ihnen die Möglichkeit zu geben, aktiv bei der Erreichung der MEZ mitzuarbeiten. Nach langer Vorbereitungszeit fand im Oktober 2010 das erste von drei Foren statt, an dem über 100 junge Frauen aus 61 Ländern von überall aus der Welt teilnahmen.
Ziel des ersten Forums mit dem Motto „Plant“ war es, über die MEZ 1, 3 und 7 (Armutsbekämpfung, Gleichstellung und Umweltschutz) zu diskutieren, die bisherigen Fortschritte in den drei Bereichen gemeinsam aufzuarbeiten, einzuschätzen und schlussendlich eine Declaration zu verfassen. Durch den unterschiedlichen Background der Teilnehmerinnen (Geografie, Kultur, Religion, etc.) war es eine schwierige Aufgabe, einen gemeinsamen Nenner zu finden. Unterstützend dabei waren in diesen fünf Tagen NonProfitOrganisationen wie Oxfam, White Ribbon Alliance, WaterAid, usw. Wir bekamen auch die Möglichkeit, unser Wissen bei Gesprächen mit ihnen aufzufrischen, zu vertiefen und somit gute Kontakte zu
knüpfen. In WorkshopEinheiten hat
ten wir die tolle Chance, im Beisein von ExpertInnen und NGOs unterschiedliche Themenschwerpunkte zu diskutieren, was durch die vertretende Internationalität extrem spannend war. Spätestens hier wurde klar, dass jede von uns andere Anforderungen und Bedürfnisse hat, allerdings: trotz unterschiedlicher Herkunft sind die Wünsche und Träume fast gleich. Große Highlights des Forums waren einerseits der Besuch des Britischen Premierministers David Cameron und andererseits die Ansprache der liberischen Friedensaktivistin und Friedensnobelpreisträgerin 2011 Leymah Gbowee. Am Ende des Forums wurde zu den Entwicklungszielen eine De
claration verfasst. Diese Erklärung ist an die Regierungen, die Zivilgesellschaft und WAGGGS adressiert und war nun bereit, um in den darauffolgenden zwei Foren 2011 und 2012 unter den Mottos „Share“ and „Growth“ weiterbearbeitet zu werden.
Wie wertvoll meine Teilnahme am YWWF für mich persönlich, aber auch für meine weitere Pfadfinderarbeit (vor allem für meine Arbeit im internationalen Arbeitskreis) war, wurde mir erst in späteren Gesprächen mit Julia (Delegate 2011) und auf weiteren Pfadfinderveranstaltungen bewusst.
Und die Chance, sich mit fast „der ganzen Welt“ an einem Ort zu vernetzen, bekommt man auch nicht alle Tage. :)
Von Julia Krepl international@pfadis-vorarlberg.com
Nachdem beim ersten Centenary Event ganz das Motto „Plant“ im Vordergrund stand, war unser Ziel nun „Grow“. In den vier Weltzentren von WAGGGS, also verteilt über den ganzen Globus, trafen sich rund 400 junge Frauen (diesmal zwischen 20 und 30), um Inspiration und Motivation zu finden und gemeinsam bei internationaler Atmosphäre an persönlichen Projektplänen zu arbeiten.
Als Basis dafür diente uns zum einen die Declaration, die von den Teilnehmerinnen am Forum 2010 ausgearbeitet wurde und zum anderen drei der Millennium Development Goals – MDGs: 1) Eradicating Extreme Poverty and Hunger, 3) Ensuring Gender Equality and Women’s Empowerment und 7) Environmental Sustanability). Während beim YWWF 2010 noch im Vordergrund stand einzufordern, was Regierung, WAGGGS und die Gesellschaft tun können, um die MDGs zu erreichen, so lag es nun an uns, eine persönliche Ausführung davon für die jeweiligen Verbände zu gestalten. Es wurde uns also ermöglicht, erste Pläne zu schmieden und in Workshops das Werkzeug für die Umsetzung derselben in die Hand gegeben und gemeinsam mit den anderen Teilnehmerinnen war eine Plattform des internationalen Austausches gegeben, wie man sie nur selten zu sehen bekommt.
„I pledge to … Tell, teach and take action!“ war dabei mein Versprechen und somit die Idee hinter dem Projektplan. Mein Ziel war es, gemeinsam mit dem Internationalen Arbeitskreis die bereits übersetzten Global Action Themes zu
bewerben und in den österreichischen Gruppen präsenter werden zu lassen. Die GAT bieten nicht nur spannendes Heimstundenprogramm, sie helfen auch, Umwelt und Sozialthemen kind und jugendgerecht aufzuarbeiten.
Wenn ich eines vom YWWF Forum mitgenommen habe, so sind das die vielen neuen Freundschaften und der Kontakt zu so vielen engagierten, jungen Frauen, die die Begeisterung für die Projekte von WAGGGS wie zum Beispiel die GAT teilen. Wer diese bis jetzt nicht gesehen hat, findet mehr Infos auf unserer Homepage und dort auch den Behelf zum Download.
Bei Fragen, Bitten und Anregungen stehe ich gerne zur Verfügung.
Beim dritten und somit letzten Event der Girls’/Women’s Foren sind im Juli 2012 über 300 Pfadfinderinnen aus aller Welt der Einladung von Girl Scouts USA nach Chicago gefolgt, um im großen Stil die Feierlichkeiten abzuschließen.
Aufgrund der doch sehr jungen Altersklasse des Girls‘ World Forums 2012 (1418) bestanden die Delegationen aller Länder nicht nur aus den Teilnehmerinnen wie in den Jahren zuvor, sondern auch aus Chaperones (Begleitpersonen). Vertreten wurden die PPÖ bei diesem Event durch Teilnehmerin Ruth Slechta und mir als Chaperone.
Das Programm des Forums fokussierte wiederum auf die drei SchwerpunktThemen Armut, Nachhaltigkeit und Gleichstellung der Geschlechter. In international durchgemischten Patrullen, schlossen die Teilnehmerinnen neue Freundschaften und erlebten ein abwechslungsreiches Programm.
Zahlreiche Workshops und Diskussionen, sowie Reden und Vorträge, wie z.B. von Dr. Tererei Trent, einer beeindruckende Frau aus Zimbabwe, welche ihre eigene Schulbildung erkämpfen musste und sich nun für Bildung von Mädchen in ihrem Heimatland einsetzt, inspirierten die Mädchen. „Handson“ Erfahrungen sammelten sie dann bei Action Days im Brookfield Zoo, sowie bei Tagesprojekten in verschiedenen Gegenden von Chicago. Ruths Patrulle wurde im Laufe dieser Action Days mit der Organisation Chicago Cares vertraut gemacht. Gemeinsam halfen sie, im ärmsten Viertel von Chicago die gemeinschaftlichen Gemüsebeete in Schuss zu halten, und sicherten damit eine günstige bis kostenlose Versorgung für die Menschen in dieser Umgebung mit eigens angebautem Obst und Gemüse. Teil des Programms war natürlich auch Sightseeing im wunderschönen Chicago, da sowohl eine Bustour, als auch ein abendlicher Postenlauf angeboten wurde und so die Stadt individuell erkundet werden konnte.
Mein Job als Chaperone am GWF belief sich darauf, als Anlauf, Tank und Infostelle vor Ort in Chicago für das leibliche und seelische Wohl zu sorgen. Dies war jedoch nicht unsere einzige Aufgabe, da für Chaperones ein sehr spannendes und informatives Parallelprogramm (von WAGGGSMitarbeiterinnen gestaltet) angeboten wurde. Sessions mit Inhalten wie die Strukturen innerhalb des Welt
verbandes, Themenschwerpunkte, sowie die Global Action Themes und Stop the Violence boten dabei den Rahmen für regen Austausch von Erfahrungen, Projekten und Plänen der verschiedenen Länder und vor allem für das internationale Kontakteknüpfen.
Das Forum war geprägt von tollen Einheiten, spannenden Diskussionen und inspirierenden Rednerinnen. Rauchende Köpfe waren genauso ein Teil davon wie spaßige Partys und neue Freundschaften. Das wunderschöne Chicago wurde ausgiebig erkundet und sowohl Teilnehmerinnen als auch Chaperones hatten gemeinsam, sowie unter sich sehr viel zu Erleben. Alles in allem bot Girl Scouts USA einen wirklich schönen Rahmen, um die Geburtstagsfeierlichkeiten von WAGGGS abzuschließen, und damit ein dreijähriges Projekt zu beenden.
Kultureller Austausch beim internationalen Abend
„Hands on“: die Konferenzteilnehmerinnen sammelten Erfahrung bei Tagesprojekten in Chicago
Konferenzteilnehmerin Ruth in Chicago
Action Days im Brookfield Zoo
Foto
s: ©
PPÖ
Mit
vie
l Ein
falls
reic
htu
m, G
esch
ick
und
mit
ein
fach
sten
Mit
teln
!
Wir
Pfa
dfi n
der
un
d P
fadfi
nde
rin
nen
kön
nen
un
s al
les
selb
st e
rsch
affe
n, w
as w
ir f
ür u
nse
re k
lein
en
Erle
bnis
se u
nd
groß
en A
ben
teue
r br
auch
en: B
rück
en,
Türm
e, F
löße
, Küc
hen
, Zel
te, u
nd,
un
d, u
nd
– vo
n d
er
Idee
bis
zur
(m
eist
) pe
rfek
ten
Aus
füh
run
g.
Auf
die
fer
tige
n W
erke
kön
nen
wir
mit
Rec
ht
stol
z se
in.
ww
w.p
fadfi
nde
rin
.at
Mit
vie
l Ein
falls
reic
htu
m, G
esch
ick
und
mit
ein
fach
sten
Mit
teln
!
Wir
Pfa
dfi n
der
un
d P
fadfi
nde
rin
nen
kön
nen
un
s al
les
selb
st e
rsch
affe
n, w
as w
ir f
ür u
nse
re k
lein
en
Erle
bnis
se u
nd
groß
en A
ben
teue
r br
auch
en: B
rück
en,
Türm
e, F
löße
, Küc
hen
, Zel
te, u
nd,
un
d, u
nd
– vo
n d
er
Idee
bis
zur
(m
eist
) pe
rfek
ten
Aus
füh
run
g.
Auf
die
fer
tige
n W
erke
kön
nen
wir
mit
Rec
ht
stol
z se
in.
ww
w.p
fadfi
nde
rin
.at
ww
w.p
fadfi
nde
rin
.at
ppö brief 3/128 Internationales
„Jamboreetest“... 30APRSJ/16NJ
Für alle, die gerne internationale Erfahrungen machen wollen, bietet sich 2013 das 30th AsiaPacific Regional Scout Jamboree (30APRSJ)/16th Nippon Jamboree (16NJ) an. Es findet von 31. Juli bis 8. August in Kirarahama statt.
Das 30. APRSJ, gleichzeitig das 16. JapanJamboree, wird in Kirarahama, Yamaguchi (im Süden Japans) abgehalten. Es ist das VorbereitungsJamboree für das 23. World Scout Jamboree 2015. Das 30APRSJ/16NJ wird eine großartige Gelegenheit für PfadfinderInnen aus der ganzen Welt sein, die japanische Kultur kennenzulernen, genauso wie die Verbundenheit der weltweiten PfadfinderInnenbewegung zu erleben. Passendes Motto des 30APRSJ/16NJ: ?????.
Teilnehmen können alle, die zwischen 12 und 17 Jahre alt sind (geboren zwischen 1. August 2001 und 9. August 1995).
Alle, die älter sind und Interesse haben, können im International Service Team mitmachen, was wirklich ein großartiges Erlebnis ist, da man sehr viele neue Freunde kennenlernt und viel Spaß an der „Arbeit“ am Lager hat.
Es werden ca. 15.000 PfadfinderInnen aus der ganze Welt erwartet. Danach gibt es auch ein Host familiesProgramm, bei dem man ein bis drei Tage bei einer Familie untergebracht wird, die einem die japanische Kultur näher bringt.
Be part of it!
Als langjähriger Stufen und Gruppenleiter in der Gruppe Maria EnzersdorfLiechtenstein und Bezirksbeauftragter in Mödling, konnte ich umfassende Erfahrung in den tagtäglichen Herausforderungen der Pfadfinderbewegung auf lokaler und regionaler Ebene sammeln.
Mehr Einblick in die PPÖ habe ich durch meine Funktion als Assistent des Bundesbeauftragten für Rover erhalten.
Als Verantwortlicher für das RaRo Programm am urSprung und für das österreichische Kontingent am Roverway 2012, konnte ich dann auch maßgeb
liche Erfahrungen im internationalen Umfeld der PfadfinderInnenbewegung sammeln und habe mich daher entschlossen, zur Wahl des BB Internationales bei der Bundestagung im September dieses Jah res anzutreten.
Dort wurde ich gewählt und ich freue mich auf die zukünftigen Herausforderungen. Welche diese sind, dazu wirst du im nächsten PPÖ Brief mehr erfahren.
Privat bin ich verheiratet, maßgeblich mit dem eigenem Hausbau beschäftigt und habe Internationale Wirtschaftsbeziehungen an der FH Eisenstadt studiert. Beruflich bin
ich bei einem internationalen Konzern als Vertriebsleiter
für IT Dienstleistungsprojekte verantwortlich.
Gemäß dem Zitat von BiPi "The most worthwhile thing is to try to put happiness into the lives of others" möchte mei
nen Beitrag innerhalb der PPÖ leisten.
Wir stellen uns vor...
Christoph Mayer, Bundesbeauftragter für Internationales (WOSM)
Irene Rojnik, Bundesbeauftragte für Internationales (WAGGGS)
Think globally, act locally“ – nach diesem Motto würde ich gerne die internationalen Themen der Weltverbände zu unseren Gruppen und zu jedem einzelnen Kind und Jugendlichen bringen.
Meine Pfadfinderzeit habe ich bei der Gruppe 29 Dornbach in Wien verbracht, wo ich alle Stufen durchlief und anschließend als Leiterin für RaRo und Wichtel aktiv wurde. Später übernahm ich dann
für einige Jahre die Gruppenleitung, leitete am Vienna 2000 das RaRoUnterlager und organisierte 2009 das Bundespfingsttreffen „Grenzenlos“ für die RaRo.
Durch meine Berufstätigkeit im Europabüro von WAGGGS habe ich einen guten Einblick in die internationale Pfadfinderarbeit bekommen. Mitgenommen habe ich u.a. aus dieser Zeit wie einzigartig und völkerverbindend die Pfadfin
deridee ist und mit welcher Vielfalt sie gelebt werden kann.
Nach einigen Jahren Pause freue ich mich jetzt darauf, gemeinsam mit Christoph und dem internationalen Team wieder pfadfinderisch für die PPÖ aktiv zu werden.
Privat bzw. beruflich bin ich derzeit in Bildungskarenz und dabei, mich beruflich als systemischer Coach und Organisationsentwicklerin selbstständig zu machen.
Der internationale Arbeitskreis im WassergsprengNachdem die Bundesbeauftragten für Internationales im September gewählt wurden, war es Zeit für ein gemeinsames Wochenende des Internationel Arbeitskreises. Ende November haben wir uns daher getroffen um über die laufenden und künftigen Projekte zu sprechen und einen Aktionsplan zu erstellen. Wesentliche Themen dabei waren: Thinking Day, Helfen mit Herz und Hand, JOTA/JOTI, Internationale Lager und Events, Friedenslicht und die Global Action Themes. Ein sehr wesentlicher Punkt für die Zukunft ist die Kommunikation innerhalb der PPÖ und somit auch die vermehrte Präsenz des Internationalen Arbeitskreises bei Veranstaltungen im Inland. So wollen wir z.B. beim RaRo Bundespfingsttreffen und beim Planet 13 einen Infopoint zu den internationalen Themen anbieten.
Natürlich durfte aber auch der
Spaß nicht zu kurz kommen und so haben wir uns, unter fachkundiger Anleitung von Chris, im Raketenbau geübt.
Wenn du mehr über unsere
Themen erfahren möchtest, dann schau vorbei auf der PPÖWebsite oder auf unserer FacebookGruppe:
www.facebook.com/InternationalerArbeitskreis
... Jamboree „wirklich“
Der Bundesverband der Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs sucht für das 23rd World Scout Jamboree in Japan ehrenamtliche MitarbeiterInnen im österreichischen Kontingent.
Deine Aufgaben: •Organisationsleitung/Mitarbeit •Programmleitung/Mitarbeit •Bereichsleitung, z.B. Kommu
nikation, Finanzen, Logistik, Truppleitung etc.
Dein Profil: •Du gehst offen auf andere
Menschen verschiedener Kulturen zu
•Du bist begeisterungsfähig und offen für Neues
•Du hast gerne Kontakt zu Jugendlichen
•Du bringst (internationale) Lagererfahrung mit
•Du arbeitest gerne im Team •Du hast Erfahrung in der Lei
tung von Arbeitsgruppen •Du kannst dich in einer
Fremdsprache gut verständigen •Du hast ab Anfang 2013 aus
reichend Zeit bis zum World Jamboree
Int‘l & You!?Lager, Seminare, Tagungen, Ausschreibungen... Internationales, fast immer, aber nicht nur im Ausland...
Mehr Info findest du in den ersten Bulletins:www.scout.or.jp/_src/sc2093/ 16NJ_Bulletin_01.pdfwww.scout.or.jp/_src/sc2542/ 16NJ_Bulletin_02.pdf Ist dein Interesse geweckt? Hast du Fragen? Dann melde dich bei mir:Sarah Awadsarah-awad@hotmail.comIch werde deine Kontaktperson sein, bei allen Fragen, die sich dir stellen und ich helfe dir auch gerne weiter, wenn du länger in Japan bleiben möchtest.
Deine aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen sollten Aufschluss über deine bisherige Tätigkeit und Ausbildung bei den PPÖ, deine speziellen Qualifikationen und deinen bevorzugten Aufgabenbereich im Kontingent geben.
Schicke sie bitte an: Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs „Jamboree 2015“ Stöberplatz 12/34, 1170 WienEmail: bundesverband@ppoe.at
Erste Informationen zum Jamboree 2015 findest du online auf www.23wsj.jp
www.mootcanada2013.ca
Kontakt gesucht!Wir haben zwei Anfragen von internationalen Gruppen, die gerne Kontakt zu österrreichischen Pfad finderInnen hätten.
1) Frankreich: eine Pariser Gruppe (CaExAlter) sucht eine Gruppe für ein gemeinsames Jahresprojekt.
2) Spanien/Nähe Barcelona: Gruppe von 15 Pfadfindern (1719 Jahre) möchte gerne mit einer Gruppe dieses Jahr irgendwo in Katalonia lagern und dann ev. im nächsten Jahr zu uns kommen.
Bei Interesse bitte beim internationalen Team melden. EMail: irene.rojnik@ppoe.at oder christoph.mayer@ppoe.at
Toller Start für das neue Team des Internationalen Arbeitskreises
Foto
: © P
PÖ
ppö brief 3/12 9www.pfadfinderInnen.at Internationales, Stufen: RaRo
World thinking Day 2013Am 22. Februar feiern wir den Geburtstag von Olave und Robert Baden Powell und versuchen dabei, unsere weltweite Verbundenheit und Solidarität mit allen Pfadfinderschwestern und brüdern zu (er)leben.
Gedanken zum Pfadfinderfunk
JOti – Was steckt dahinter?
Von Fabian Bonetti, LB Int. Vorarlberg
Durch unsere Spende, dem „Thinking Day Penny“, können internationale Projekte und Entwicklungsarbeit (auch im Bereich der PfadfinderInnen) unterstützt werden. Diese Idee stammt ursprünglich von Lady Olave BadenPowell und zeigt, dass ihr schon damals weltweite Verbundenheit und Solidarität wichtig waren.
Der Thinking Day greift dabei jedes Jahr ein anderes Thema der MillenniumEntwicklungsziele auf und gibt euch anhand von speziell aufgearbeiteten Toolkits Hilfestellung bei der Ideenfindung und/oder Realisierung eurer Thinking DayProjekte.
2013 wird der Fokus auf das Thema Gesundheit unter dem Motto „Mir geht’s gut! Und dir? Gesundheit ist ein Menschenrecht“ gelegt.
„Körperlich allzeit bereit bist du, wenn du dich für stark, gelenkig und fähig hältst, im richtigen Augenblick das richtige zu tun und es dann auch wirklich tust.“ (B.P.)
Dass Gesundheit wichtig ist,
hat bereits unser Gründer BadenPowell erkannt und aus diesem Grund wollen wir PfadfinderInnen dazu ermutigen, sich mit der eigenen Gesundheit auseinander zu setzten. Wie geht es mir? Fühle ich mich fit? Achte ich auf meinen Körper aber auch mein Seelenwohl? Werde ich von anderen gut behandelt? Und was macht mich krank?
All dies können Fragen sein, mit denen sich unsere Kinder und Jugendlichen auseinandersetzen. Dabei kann ein Blick über den Tel
lerrand, also ein Vergleich mit Kindern und Jugendlichen anderer Länder gewagt und gemeinsam diskutiert werden.
Was kannst du für deine Gesundheit tun und wie versuchen Pfadfinder/innen in anderen Län
dern, ihre Gesundheit zu schützen? Auf www.ppoe.at/wir/int/aktionen/thinkingday bzw. www.thinkingday.de findest du Ideen, Aktivitäten und Tipps für Heimstunden und Sozialprojekte zu diesem Thema.
Alle von der PPÖ gesammelten Thinkingday Pennys kommen dem HHHProjekt 2012/13 „Bustani ya Tushikamane“ in Tansania zugute.
Schickt euch Postkarten!
Natürlich nicht mehr wegzudenken ist am Thinkingday die Tradition, sich über die Grenzen hinweg Postkarten zu schicken. Dabei wird besonders die internationale Verbundenheit wieder spürbar. Jede/r die/der an dieser Postkartenaktion teilnimmt, erhält von den OrganisatorInnen eine Adresse eines/einer PfadfinderIn und schreibt an diese/n eine Karte. Im Gegenzug findet jede/r TeilnehmerIn eine Postkarte im Briefkasten. Wenn du Genaueres wissen willst oder Lust bekommen hast an dieser tollen Aktion teilzunehmen, dann schau auf www.thinkingday.de vorbei.
Anmeldeschluss für die Postkartenaktion ist der 31. Jänner 2013!
Internationalität kann auch durch Bilder gezeigt werden – Scou-te dich! Geh am 22. Februar mit dem Halstuch und/oder Uniform zur Arbeit oder in die Schule. Knipse dabei ein cooles Foto von dir und mach‘ beim Thinking DayFotowettbewerb mit!
Für die besten Fotos gibt’s Thinking DayBadges und der/die GewinnerIn erhält einen Gutschein vom Scout Shop. Dein Foto kannst du bis am 28. Februar 2013 auf www.thinkingday.de einreichen.
Von Philipp Lehar, LB Internationales in Tirol
„Das Moot in Kanada ist viel zu teuer, das kann ich mir gar nicht leisten.“, denkt sich ein Rover aus Niederösterreich. Eine Leiterin liest die Ausschreibung fürs nächste Jamboree und denkt sich, wie soll ich den Eltern den Preis erklären und von unserer Gruppe war eh noch nie wer dabei. „Internationalität auf Auslandslagern erleben ja nur CaEx und RaRo“, so die Rückmeldung einer Teilnehmerin auf einem Seminar zum Schwerpunkt „Weltweite Verbundenheit“. Diesen Schwerpunkt erfahrbarer zu machen und ein Stück weit wegzukommen von der Meinung, dass Internationales nur die Teilnahme an internationalen Lagern ist, ist ein Ziel des Internationalen Arbeitskreises.
Wir sind Teil der großen Weltpfadfinderbewegung, wie die Meute aus Wien, die Patrulle aus dem Burgenland oder die RaRo aus Klagenfurt. Diese Erfahrung mitzugeben, ist eine Herausforderung für alle JugendleiterInnen. Neben den internationalen Begegnungen gibt es weitere Möglichkeiten für alle Alterstufen, wie die Programme
der Weltverbände, die Postkartenaktion zum Thinking Day oder das Jamboree on the Air/Jamboree on the internet (JOTAJOTI).
Die technischen und rechtlichen Voraussetzungen des Ama
teurfunks stellen eine überwindbare Hürde dar. Das technische Equipment fürs Jamboreeonthe Internet hingegen haben die meisten von uns zu Hause. Die Grundausstattung ist ein PC mit einer Internetverbindung. Natürlich ist sie erweiterbar um Digitalkamera, Headset und Webcam.
Die Kommunikation funktioniert in eigenen Chatrooms und
über EMails. Nach der Anmeldung auf www.jotajoti.org können Stationen in aller Welt kontaktiert werden. Es gibt Chatrooms für verschiedene Sprachen.
Beim diesjährigen JOTI waren
auch die Deutschsprachigen gut genutzt. Bei unserer JOTAJOTI Station in Tirol konnten wir Kontakte mit über 40 Ländern verbuchen. Neben kurzem Smalltalk entwickelte sich auch intensiver Austausch. So kamen unsere GuSp mit einer Schweizer Station mit Gleichaltrigen in Kontakt und plauderten über eine Stunde. Neben Smalltalk tauschten sie sich über den Pfadfinderalltag in beiden Ländern aus.
Für teilnehmende Gruppen werden eigene Spiele angeboten wie das JamPuz, eine Art Bingo, oder die JOTIChallenge. Bei letzteren werden an alle teilnehmenden Gruppen kreative Aufgaben gestellt, z.B. studiert einen Tanz ein, filmt ihn und stellt die Aufnahme online. Kreativität und Teamwork sind gefragt.
Auch Rechercheaufgaben können das JOTI für Jugendliche spannend machen. Als Themen bieten sich viele an. Z.B. Wie gestalten andere PfadfinderInnen ihre Gruppenstunden? Wie schaut ihr Gesetz und Versprechen aus?
Je nach den vorhandenen zeitlichen, räumlichen, technischen und personellen Ressourcen und Zielgruppe kann die Teilnahme am JOTI verschieden aussehen: Vielleicht ist die Verbindung von JOTI und LANParty für Deine RaRos ideal?
Von Dieter Bogg, OE3DBU
Als ich in den 80er Jahren als Späherführer bei den British Scouts of Europe in Holland mein erstes „Jamboree On The Air“ erlebte, faszinierte mich die Begeisterung der Buben, mit Mikrofon und Kopfhörer das Stimmengewirr des Äthers zu erforschen. Zurück in Österreich, fand ich einen befreundeten Funkamateur und organisierte das erste JOTA in Perchtoldsdorf. Das war 1988 und die Begeisterung der Gruppe am Funk war ermutigend. Ein viertel Jahrhundert haben wir das JOTA als Gruppenevent im Programm, den Standort hatten wir inzwischen aus funktechnischen Gründen auf die Teufelsteinhütte des Alpenvereins verlegt.
Die Zeiten haben sich geändert, aber ich glaube nicht, dass der Amateurfunk an Attraktivität verloren hat. Zugegeben, damals gab es noch kein Mobiltelefon oder Chatten im Internet. Der Funk ist ein entschleunigendes Hobby. Die Tatsache, dass der Gesprächspartner nicht angewählt werden kann, in einer Zeit wo alles sofort passieren muss, erscheint antiquiert. Die Kunst des Beobachtens, wie Baden Powell es vermitteln wollte, dauert einfach zu lang. Um die Verständlichkeit eines auf den Antipoden sitzenden Funkpartners zu erreichen, bedarf es einiger Übung. Beim Zuhören eines tonverzerrten Gesprächs müssen die Gehirnzellen den Text so ergänzen, dass der Inhalt erfasst werden kann, ein Puzzle im Kopf. Wo ist der/die SprecherIn zu Hause, was für eine Person ist er/
sie, vielleicht auch PfadfinderIn? Vielleicht erscheint der Mensch so interessant, dass ein Dutzend andere FunkerInnen auch mit
ihm Kontakt nehmen will und ich mich nun geduldig anstellen muss, bis ich an die Reihe komme. Passt das in unsere Zeit?
Mit etwas Vorbereitung im Trupp vor dem Jamboree kann die Sendersuche interessant gemacht werden. Der Funker bereitet die technischen Gegebenheiten vor und leitet so ein Gespräch ein. Das verlangt schon die Fernmeldebehörde. Aber dann braucht nur mehr die Mikrofonscheu überwunden werden. Wenn es glückt, dann leuchten Kinderaugen, wie es am Bild zu sehen ist.
Ich wünsche mir mehr Neugierde in den Gruppen. Keine der eingeladenen Nachbargruppen hatte reagiert. Trotzdem hatten wir ein spannendes Wochenende mit Kontakten nach Japan, Sibirien, Ägypten, Kanada, Nigeria, USA, Brasilien und Pfadfinderstationen in Europa – ein praktisches Beispiel für die Weltweite Verbundenheit der PfadfinderInnen. Interessierte LeiterInnen können sich auch auf der Webseite des Club Telescout www.telescout.org informieren.
Die Faszination für JOTA und Funken ist bei den Kids groß
Das 31. Bundespfingsttreffen der Ranger und Rover findet 2013 im Zeitraum vom 18. 5. bis zum 20. 5. auf dem Lagerplatzgelände der Tiroler Pfadfinder/innen in Igls statt.
Wir möchten euch mit diesem Bundespfingsttreffen Tirol nicht von der traditionellen Seite, sondern das moderne,
wirtschaftlich aufstrebende Bundes land mit all seinen Möglichkeiten in den Bereichen Wissenschaft (S), Abenteuer (A) und Medien (M) präsentieren. Damit ihr dies live erleben könnt, bieten wir euch mehrere interessante Workshops zu den drei Themengebieten (Wissenschaft, Abenteuer und Medien) an.
Für Fragen sind wir unter unserer EMailAdresse bupfila@pfadfinder-tirol.at zu erreichen.
Natürlich findet ihr uns auch auf Facebook www.facebook.com/pages/ SAM-2013/333258100088469
Die wichtigsten Daten:Zeitraum: 18. 5. 20. 5. 2013 Ort: Tiroler Pfadfinderzentrum in Igls (www.tpz-igls.at)Lagerbeitrag: Frühbucher (bis 15. 2. 2013): EUR 55,– Normalbucher (bis 15. 3. 2013): EUR 60,– Spätbucher (bis 15. 4. 2013): EUR 65,– Staffbeitrag: EUR 55,– Lagerplatzkaution pro Runde/Rotte: EUR 100,–
Wir freuen uns auf euer Kommen.Gut Pfad wünscht euch das Team des Bundespfingstlagers 2013
ppö brief 3/1210
Kompetenzorientierung in der Ausbildungim Rahmen des Projektes zur Erneuerung des Ausbildungssystems
Ausbildung, Vermischtes
Foto
: PPÖ
/Pau
l Kub
alek
Von Gerald Stockinger, Bundesbeauftragter für Ausbildung
Der Begriff der „Kompetenz“ wurde in letzter Zeit öffentlich gerne zitiert, die Einführung von Bildungsstandards im österreichischen Schulwesen hat dazu maßgeblich beigetragen. Die standardisierte kompetenzorientierte Reifeprüfung, oft auch „Zentralmatura“ genannt, wird ab 2015 Realität. Sie soll möglichst objektiv überprüfen, ob Schülerinnen und Schüler die vom Ministerium geforderten Kompetenzen besitzen.
Auch das Ausbildungssystem für Jugendleiterinnen und Jugendleiter der PPÖ, an dessen Erneuerung wir gerade arbeiten, soll sich künftig stärker an Kompetenzen orientieren. Gehen wir gemeinsam der Frage nach, was das bedeutet und welchen Herausforderungen wir uns stellen werden.
Kompetenz, genauer Handlungskompetenz, meint „das Zusammenspiel von verfügbaren Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten, gemeinsam mit der Bereitschaft zum Handeln, um Aufgabenstellungen in unterschiedlichen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll zu lösen“. Eine Kompetenz kann ich „erwerben“ oder „erlernen“ – ich „besitze“ oder „habe“ sie dann. Der Ausbildungsweg dahin ist jedoch sehr individuell. Je nachdem, welches Vorwissen und welche Fähigkeiten ich schon mitbringe, brauche ich einen groß
en Lernschritt oder nur einen sehr kleinen. Vielleicht beherrsche ich sogar schon das, was von mir an Fähigkeiten verlangt wird. Oder es kann im Gegenteil für mich sehr schwierig sein, eine gewisse Fähigkeit zu erlernen, und ich brauche einen intensiven Lernprozess oder schlichtweg viel Zeit dafür.
Weg vom starren System
Derzeit haben wir bei den PPÖ ein starres Ausbildungssystem, dominiert durch eine fixe Abfolge an Ausbildungsseminaren mit jeweils einheitlichen Lernangeboten für alle TeilnehmerInnen. Es liegt auf der Hand, dass der Zeitpunkt eines Seminars nicht immer für alle gleichermaßen passt; gar nicht zu
sprechen von den Konsequenzen, einen Seminartermin einmal zu versäumen und auf den nächsten warten zu müssen. Darüber hinaus nimmt unser bestehendes System kaum Rücksicht auf individuelles Vorwissen, was bei einem Wechsel in eine andere Stufe besonders deutlich wird – die „Umsteigerregelungen“ sind da leider nur Notlösungen. Immer wieder gibt es Leiterinnen oder Leiter, die ein Seminar erst nach jahrelanger praktischer Erfahrung besuchen und sich dann wundern, dass sie nicht viel Neues gelernt haben. Und viele schließen den Ausbildungsweg überhaupt nicht ab, z.B. weil sie Stufe oder ihre Funktion währenddessen wechseln – dann beginnt das Ausbildungsrad wieder von vorne …
Individuelle Weiterentwicklung
Ein wichtiges Element zur Lösung dieses Dilemmas heißt „personal progression“, sinngemäß ist das die „selbstverantwortliche Weiterentwicklung“ und eines von sieben Elementen der Pfadfindermethode, also der Grundlage, wie Pfadfinderin nen und Pfadfinder weltweit mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Jedes Kind, jede/r Jugendliche befindet sich auf einem individuellen Entwicklungsstand, wenn sie oder er zu uns kommt. Unser Auftrag ist es, die Entwicklung jeder und jedes Einzelnen zu fördern und zu stimulieren – und zwar genau in dem Tempo und in dem Ausmaß, das ihr oder ihm entspricht.
Flexibilität des Ausbildungsweges
Umgelegt auf den Ausbildungsweg von Erwachsenen heißt das, genau jene Unterstützung beim Kompetenzerwerb zu bieten, die gerade tatsächlich gebraucht wird. Bestehendes Vorwissen anzuerkennen und darauf aufzubauen, sowie individuelle Lernfortschritte zu ermöglichen, ist eine wesentliche Basis dafür, ebenso wie die Bereitschaft jeder und jedes Einzelnen, die Verantwortung für das eigene Lernen zu übernehmen. Letztlich geht es darum, dass wir vom Einstieg in die Leitungstätigkeit, also dem allerersten Schnuppern in ei
ner Heimstunde, bis hin zur erfahrenen Stufenleitung verschiedenste Aufgaben zu bewältigen haben. Wir sind gefordert, auf diesem Entwicklungsweg gewisse Fähigkeiten und Fertigkeiten als Pfadfinderleiter/in zu entwickeln, und die Ausbildung der PPÖ soll ein Angebot sein, zum richtigen Zeitpunkt die jeweils nötigen Kompetenzen zu erwerben.
Die große Herausforderung für die Erneuerung wird sein, das Ausbildungssystem dafür so flexibel wie möglich zu gestalten. Es darf keine Stehzeiten mehr geben – nicht mehr Seminartermine bestimmen den Lernfortschritt, sondern das persönliche Engagement und die eigenen zeitlichen Möglichkeiten.
Das bedeutet sowohl bei der zeitlichen Abfolge der Ausbildungsmodule flexibel zu sein, als auch bevorzugte Lernebenen und Lernformen selbst auswählen zu können (auf Seminaren, während der praktischen Tätigkeit in der Gruppe oder ganz selbstständig). Und ähnlich wie im Schulwesen werden wir uns der Frage stellen müssen: Wie werden wir künftig den Grad der eigenen Kompetenz feststellen, wenn nicht mehr nur die Teilnahme an Seminaren der maßgeblichste „Beweis“ ist?
Zeigt her eure Abzeichen und Gruppenzeitungen!Im Bundesverband ist das Interesse groß, was „draußen“ in den Gruppen passiert. Wir möchten gerne von euch lesen, anderen Verbänden und Vereinen von euren Aktionen berichten und auch kreative Abzeichen bewundern. Alles, was der BV an Infos von den Gruppen bekommt, wird dann dem Pfadfindermuseum weitergegeben und
in eurem Gruppenordner (ja, jede Gruppe der PPÖ besitzt einen Ordner, wo Zeitungsberichte,... gesammelt werden) archiviert.
Individuelle Lernfortschritte statt starres System – die Zukunft der Ausbildung
Weitere Informationen zum Projekt zur Erneuerung des Ausbildungssystems findest du laufend unter www.ppoe.at/leiter/ausbildung
Präsidium, neu gewählt ... Leseanleitung: Name,Funktion:Schuhgröße•Lieblings-Lageressen•-lager•-Sternzeichen•-Comicfigur...
Thomas Ertlthaler (45)Vizepräsident
42 • Steckerl brot mit viel „Waldkraft“ (jede Menge Nadeln, Erde, kleine Tierchen, Dreck) • Austria Ticket Tour 1982alsExplorer•DasKreuz des Südens (weil da weiß ich, daß ich weit weg und auf Urlaub bin, wenn ich es sehen kann) •Idefix, weil er ein Hero ist und Bäume liebt
Ich bin Vizepräsident geworden, weil ich dem Angebot bei diesem Gehalt einfach nicht widerstehen konnte (und ich eine Chance sehe, mein internationales Herz auch ins Präsidium schlagen zu lassen).
Susanna ‚Susi‘ Hasenauer (43)Vizepräsidentin
41•Geschirrlos:Fisch in Folie •Auslandslager Griechenland als CaEx war echt
cool•Gros-ser Wagen
•Mickey Maus, weil er sehr verlässlich, selbstständig ist und ein sehr guter Freund. Er vermittelt positive Werte wie Freundschaft und Hilfsbereitschaft.
Ich bin Vizepräsidentin geworden, weil ich die Pfadfinderbewegung weiterbewegen möchte, selbst wenn es immer nur kleine Schritte sind.
Karl Markus ‚Mäx‘ Riegler (42)Assistent des Bundes präsidiumssekretärs
43•Folienkotelett•Jedes Lager hatte seine Höhepunkte und war in seiner Art toll und einzigartig. Internationalität war bei meiner JamboreeTeilnahme 1988 in Australienambestenerlebbar.•Steinbock • Timon und Pumbaa, weil für sie auch in der schwierigsten Lage ihre Philosophie „Hakuna Matata“ gilt.
Ich bin Assistent des Bundespräsidiumssekretärs, weil ich den Sekre tär unterstützen möchte und damit unseren Bundesverband mehr zu Servicestelle für alle Pfadfindergruppen in Österreich ausbauen möchte.
Franz ‚Feri‘ Stelzer (64)Präsident
43 • Kaisersschmarrn • Vagant 81 (imAJA81)•Löwe•Wurzel, weil er ein cooler Denker ist.
Ich bin Präsident geworden aus Liebe zur Jugend und insbesondere PfadfinderInnen („einmal Pfadfinder ....) und natürlich, weil ich angesprochen wurde.
Christian Gruber (49)Bundesfinanzreferent
45•Palatschinken•Gruppensom-merlager 1978, Zellhof • Orion •Donald Duck, weil ich ihn als Kind immer um seine Abenteuer beneidet, und für seine Stehaufqualitäten und seinen Optimismus bewundert habe.
Ich bin Bundesfinanzreferent geworden, um das Präsidium der PPÖ weiter in Bewegung zu halten.
Brigitte ‚Gitti‘ Krepl (50)Bundesleiterin
40 • Hackfleischleibchen, Kartoffel-püree, Blaukraut•Radlager mit 32 Ca/Ex durch die Normandie •Großer Wagen, weil der die Richtung weist • Familie Barbapapa, weil sie sich verwandeln können und stets helfend am Weg sind.
Ich bin Bundesleiterin, weil ich Verantwortung übernehmen, meine Erfahrungen an junge Leiter/innen weitergeben und weil ich die schöne Zeit, die ich bei den Pfadis hatte, vielen Kids/Jugendlichen ermög l i chen möchte.
Ulrich ‚Uli‘ Gritsch (34)Bundesleiter
43 • Schoko-Palatschinken (von meinerSchwester)•Alle meine La-ger, jedes auf seine Art • Warumnicht nach den Sternen greifen, aber warum sich auf ein Sternbild beschränken?•Marsupilami, es legt Eier, hat dennoch einen Bauchnabel.
Ich bin Bundesleiter, weil ich aus tiefstem Herzen von der Pfadfinderidee überzeugt bin und diese immer wieder für möglichst viele
Kinder und Jugendliche erlebbar machen möchte.
Hubert Novak (30)Bundespräsidiumssekretär
46 • Berner-Würstl • Roverway 2009 Island • Daniel Düsentrieb weil, sein Einfallsreichtum einfach keine Grenzen kennt und seine Arbeitsmotiviation Überzeugung anstatt Geld ist.
Ich bin Sekretär, weil ich meine beruflichen Fähigkeiten für die Pfadfinder einsetzen möchte. Die administrativen Ansprüche an einen Verein wie der PPÖ sind sehr hoch. Ich sehe die Verwaltung alsein Schlüsselinstrument um die Organisation funktionsfähig und flexibel zu halten.
ppö brief 3/12 11www.pfadfinderInnen.at Bundesjugendrat, Bundesjugendvertretung
Foto
: PPÖ
Foto
: PPÖ
Der Zugang von jungen Menschen mit Migrationshintergrund zu den Pfadfinderinnen
Von Klaus Schreiner, PPÖ-Vertreter in der Bundesjugendvertretung
Die Bundesjugendvertretung startet im Jänner 2013 eine WorkshopReihe zur diversitätsorientierten Öffnung der Kinder und Jugendorganisationen. Dabei geht es vor allem darum, die wachsende Pluralität in der Gesellschaft als Normalfall anzuerkennen und nicht nur in Sonderkontexten abzuhandeln.
Doch was ist damit gemeint? In diesem Fall vor allem die Pluralität an Kindern und Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft, oder unterschiedlicher Herkunft ihrer Eltern. Denn vor allem im urbanen Raum ist der Normalfall heute schlicht und einfach „Vielfalt“. Wenn man nun das vielfältige Bild an Kindern und Jugendlichen in großen Städten mit dem Ausschnitt an jungen Menschen in den dort ansässigen Pfadfindergruppen vergleicht, kommt man oftmals zum Ergebnis, dass die Zusammensetzung der jungen Menschen in den Gruppen nicht jener der Gesellschaft entspricht.
Dies kann viele Ursachen ha
ben. Eine davon ist die falsche Annahme, dass die Gleichbehandlung aller Kinder und Jugendlichen beim Zugang zu den Pfadfindergruppen zu Ausgewogenheit führt. Denn wenn die Voraussetzungen unterschiedlich sind, führt Gleichbehandlung eher zu Ungleichheit.
Wie anfangen?
Wie man effektiv auf Kinder und Jugendliche zugeht, die bisher keinen Zugang zu den PfadfinderInnen gefunden haben, ist sehr stark vom Kontext abhängig. Dabei müssen nicht unbedingt völlig andere Milieus angesprochen werden. Oftmals kommen Kinder zu Pfadfindergruppen, da ihre Eltern, oder jemand aus dem Bekanntenkreis, auch PfadfinderInnen sind. Dementsprechend könnte man neue Kanäle verwenden, um zukünftige Mitglieder zu erreichen. Ein guter Ankerpunkt ist hierbei auf alle Fälle der Kontakt zu allen Schulen im Umkreis der Pfadfindergruppe. Denn diese spiegeln am ehesten die Pluralität junger Menschen wider. Auch die aktive Auseinandersetzung mit dem Schwerpunkt der
weltweiten Verbundenheit kann die vielfältigere Zusammensetzung der Gruppe zum Ziel haben.
Seid ihr dazu bereit?
Die wichtigste Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche diversitätsorientierte Öffnung ist die Bereitschaft aller, sich daran zu beteiligen. Nur wer selbst davon überzeugt ist, kann auch andere überzeugen. Außenwirksame Ein
zelmaßnahmen bewirken hierbei verhältnismäßig wenig. Vielmehr muss ein interner Prozess in Gang gesetzt werden, der ggf. die Veränderung der Strukturen und Zugangsmechanismen zur Folge hat.
Kids mit Migrationshintergrund
Für Kinder und Jugendliche mit (familiärem) Migrationshintergrund bewirkt die Partizipation in
der Pfadfindergruppe das Kennenlernen eines weiteren Sozialisationsfeldes neben Elternhaus, Schule und Clique, gemeinsame Lebens und Lernerfahrungen, den Aufbau von Beziehungen, Persönlichkeitsstärkung, die Förderung der Sozial und Sprachkompetenz und Mitsprache in der Gesellschaft. Sie trägt also maßgeblich zur Integration bei.
BJVWorkshopreihe
Die WorkshopReihe der Bundesjugendvertretung soll einen ersten Impuls geben und den Austausch von Ideen und Erfahrungen der einzelnen Kinder und Jugendorganisationen bewirken. Die diversitätsorientierte Öffnung funktioniert aber nur durch die Bereitschaft und das Engagement des gesamten Verbandes, von der Ortsgruppe bis zur Bundesebene. Wenn du Erfahrungen oder Meinungen zu diesem Thema hast, kannst du diese gerne an bundesjugendvertretung@ppoe.at sen den, damit sie Eingang bei den Diskussionen in den Workshops finden.
Der Strukturierte Dialog und das europäische Jugendforum – oder: wie europa mit der Jugend kommuniziert
Von Martin Danler, Leiter des Bundesjugendrats
Die EU und die Jugend
Seit einigen Jahren überlegt sich die Europäische Union, wie sie junge Menschen ansprechen kann, wie junge Menschen in dieser Gemeinschaft partizipieren können. Es gibt unterschiedliche Formen, wie diese Kommunikation bzw. Unterstützung aussehen kann. Beispiele sind Austauschprogramme wie Erasmus für StudentInnen, Erasmus für JungunternehmerInnen, Leonardo Da Vinci für Berufspraxis im Ausland, der Europäischen Freiwilligendienst, Jugendaustausch oder andere Jugendevents, von denen ein großer Teil durch Jugend in Aktion (YiA = Youth in Action) finanziert wird.
Eine andere Möglichkeit ist der Strukturierte Dialog (SD). Klingt seltsam? Ist es aber nicht! Der SD ist ein Begriff für die Form, wie die EU derzeit mit Jugendlichen kommuniziert, um ihre Meinungen bei Entscheidungsprozessen miteinzubeziehen.
Und wie soll das gehen?
Das Ganze funktioniert in eineinhalb Jahre langen Zyklen (entsprechend einer EUTriopräsidentschaft), die jeweils in drei Phasen unterteilt sind. In jeder Phase sucht die jeweilige EURatspräsidentschaft einen Schwerpunkt für den gesamten Jugendbereich aus, z.B. Soziale Inklusion, Jugendpartizipation oder Jugendarbeitslosigkeit. Wenn ein Schwerpunkt gewählt ist, schickt der Europäische Lenkungsausschuss* Fragen dazu an alle EULänder, die auf mehreren Wegen Antworten auf die Fragen
sammeln. Die Bandbreite reicht von OnlineBefragungen über Interviews und Workshops bis zu Konferenzen.
In diesem Prozess kann sich jede und jeder Jugendliche (1230 Jahre) beteiligen! Bei den bisherigen Befragungen waren auch sehr viele PfadfinderInnen aktiv dabei und haben sich somit für unsere Gesellschaft engagiert.
Gesammelt werden die Antworten von der Nationalen Arbeitsgruppe*, die sie zusammen mit Ergebnissen aus anderen Befragungen (zB. von verschiedenen Jugendstudien der Bundesländer oder Mitgliederbefragungen von Jugendvereinen) an den Europäischen Lenkungsausschuss weiterleitet. So wird versucht, ein möglichst breites Bild von der Meinung der österreichischen Jugend zu geben. Der Europäische Lenkungsausschuss sammelt die Ergebnisse aus der gesamten EU, die dann als Basis für eine Jugendkonferenz dienen. Dabei erarbeiten drei JugendvertreterInnen aus jedem EULand zusammen mit Ministeriums und EUVertreterInnen Empfehlungen, welche dann dem EURat der Jugendminister* vorgelegt werden. In der Regel werden 6080 % der Empfehlungen in die Beschlüsse zu diesem Bereich aufgenommen.
So viel Info musst du erst mal verdauen? Verständlich und kein Problem! Ich empfehle auch, mal auf verschiedene Websites zu klicken (siehe unten), dort findest du verschiedene, leicht verständliche Erklärungen und Videos.
Die PPÖ und der SD
Als Verband haben wir, die PPÖ, bei der Entwicklung des SD und in den Zyklen eine aktive Rolle eingenommen und werden das auch
weiterhin tun. Dies geschieht zum einem innerhalb der Bundesjugendvertretung, zum anderen über PPÖMitglieder, die als Delegierte an verschiedensten Events des SD teilnehmen. Zudem sind WOSM und WAGGGS auch innerhalb der EUJugendpolitik bedeutende Interessensvertreter und wichtige Mit
glieder des Europäischen Jugendforums*.
Die Jugend und die EU
Interessierst du dich für eine der vielen Möglichkeiten, in der EU aktiv zu sein (Jugendaustausch oder auch Projektförderung), oder
willst du einfach mehr über den Themenbereich wissen? Es gibt in jedem Bundesland eine Anlaufstelle für das Programm „Jugend in Aktion“, bei der du dich informieren kannst. Über die Aktionen des Europäischen Jugendforums und den SD erfährst du einiges auf den jeweiligen Webseiten oder du wendest dich direkt an mich (bjr@ppoe.at), vermutlich kann ich dich an die entsprechende Organisation/Person weiterleiten.
Get active!
Wir als PPÖ mit dem Ziel, aktive StaatsbürgerInnen zu erziehen, und einem Schwerpunkt „Verantwortungsbewusstes Leben in der Gemeinschaft“ haben uns ganz bewusst dafür entschieden, aktiv am Prozess des Strukturierten Dialogs mitzuwirken. Wir laden deshalb alle Pfadfinder und Pfadfinderinnen dazu ein mitzumachen.
Schau immer wieder auf der Website der Bundesjugendvertretung nach, oder melde dich für ihren Newsletter „BJV update“ an, so kommst du zu den OnlineBefragungen. Melde dich auch, wenn du Interesse an einer EUJugendkonferenz hast!
Sehr viel(fältig)e Infos über den SD findest du auf diesen Seiten – vom Überblick bis zum kleinsten Detail ist hier alles erklärt: • www.strukturierter-dialog.de• www.youthforum.org (Our
Work Institutional Relations European Union The Structured Dialogue)
• www.jugendvertretung.at/ international/eu-strukturierter-dialog (hier sind auch die OnlineBefragungen zu finden)Mehr Links & Videos zum
SD auf der PPÖWebsite www.ppoe.at.
*FactsEuropäischer Lenkungsausschuss (engl. ESC): koordiniert den SD auf EuropaEbene. Dabei sind: Europäisches Jugendforum (Vorsitz), Europäische Kommission, Nationale Jugendräte, Nationalagenturen für YiA & Jugendministerien der jeweiligen Triopräsidentschaft.
Nationale Arbeitsgruppe (engl. NWG): koordiniert den SD in ihrem Land, ist Ansprechpartner für den Europäischen Lenkungsausschuss. Dabei sind: die Bundesjugendvertretung (BJV), das Bundesweite Netzwerk für offene Jugendarbeit (BOJA), das bundesweite Netzwerk der Jugendinfos, die Nationalagentur „Jugend in Aktion“
(zusammen das Leitungsteam der NAG); die Landesjugendreferate, das Jugendministerium.
EURat der (Jugend)Minister: Das höchsten Gremium im (Jugend)Bereich der EU, bei dem sich alle FachministerInnen (in diesem Fall JugendministerInnen) treffen und für ihren Bereich Entscheidungen treffen.
Europäisches Jugendforum (engl. YFJ): ist seit Jahren Garant dafür, dass die Stimmen der Jugend in der EU und Europa gehört werden – ein starker LobbyingPartner für die Jugend. Dabei sind: die nationalen Jugendvertretungen, europaweit aktive Jugendorganisationen (u.a. WOSM, WAGGGS).
Foto
: PPÖ
Foto
: © W
OSM
Der Strukturierte Dialog alsMöglichkeit für Jugendaustausch
ppö brief 3/1212 Bundesjugendvertretung, PLANET’13, Kurioses
u B.P.‘s Mutter, Henrietta Grace Smyth (18241914), lebte in ihren späteren Lebensjahren gemeinsam mit ihrer jüngsten Tochter im Haus Princess Gate 32 in London. Hier gab es einige unkonventionel le „Haustiere“. So hatten die BadenPowells etwa in der Halle einen Bienenschwarm in einem gläsernen Bienenstock. Damit die Bienen ins Freie konnten, war mit einem Pfeifenrohr ein Weg durch die Mauer geschaffen worden. Die Bienen waren durch den unüblichen Aufenthaltsort keinesfalls träge, im Gegenteil. Im Haus gab es jederzeit Honig von bester Qualität, der sogar einige Male prämiert wurde. Eine andere Sehenswürdigkeit in der Halle war eine Kollektion von Schmetterlingen und eine Menge kleiner Vögel, die in der Halle nisteten und lustig ein und ausflogen.
u In Collingwood/Australien gibt es ein Baden PowellHotel.
u Mit RegistrierStichtag 30. 10. des Jahres 1989 zählten die PPÖ 27.402 Mitglieder.
u Alexej Stachowitsch, auch bekannt als Axi, der Programmchef des 7. Jamborees 1951 und Texter
des JamboreeLiedes, trug bei der Reunion 2001 dieselbe Lederhose wie am Jamboree ’51.
u Am 7. August 2007 um 19.30 Uhr wurde die Pfadfinderbewegung
offiziell als weltweit größte Jugendorganisation ins „Guinness Buch der Rekorde“ aufgenommen.
u In Wien gibt es eine amerikanische Pfadfindergruppe. Der Troop 427 ist im 19. Bezirk daheim und Teil des Transatlantic Council der Boy Scouts of America (BSA). “… the essence of our program is the same as in the USA because we are members of the Transatlantic Council and fully integrated into the Boy Scouts of America.” www.bsa427.org
u Das erste Jamboree außerhalb Europas wurde 1955 in Niagara, Kanada, organisiert.
Prominente Pfadfin derInnen uDavid Bowie (Musiker), u Hillary Clinton (ehem. Sena
torin New York, USamerikanische Außenministerin),
uLynn Hill (Sportkletterin), u Tarek Leitner (TVModerator
der ORFZeit im Bild)
Von Geo Gegenhuber. Online auf www.nutzlosespfadiwissen.at
Aber was hat PLANET‘13 zu bieten? In einer vorangegangenen Ausgabe des ppö briefs wurde die Charta des Lagers kurz vorgestellt, in der es heißt, dass die Mitsprache der LagerteilnehmerInnen besonders gefördert werden soll. Das wird in erster Linie im Stufenprogramm umgesetzt, aber auch im Rahmenprogramm soll Partizipation möglich sein. Als Beispiele seien hier Lagerzeitung und Lagersong erwähnt.
Deine LagersongStrophe?
Zum Lagersong gibt es schon im Vorfeld jede Menge Beteiligungsmöglichkeiten: auf der Website www.planet13.at werden Melodie, Refrain sowie eine Strophe vorgestellt, alle TeilnehmerInnen können nun – alleine, zu zweit oder auch in der Patrulle/im Trupp – weitere passende Strophen dichten. Mit einer „Publikumswahl“ wird entgültig ermittelt, welche Strophen den offiziellen Lagersong des PLANET‘13 bilden. Das Feine daran ist, dass Strophen, die nicht ausgewählt wurden sind, trotzdem am Lagerfeuer im Unterlager gesungen und zu einem Hit werden können! Für einen vielfältigen Einsatz des Lagersongs ist also gesorgt.
Lagerzeitung anders
Auch in Sachen Lagerzeitung soll am PLANET’13 alles einmal ein
wenig anders laufen: Nachhaltigkeit ist am PLANET’13 ein wichtiges Thema. Daher wird es nicht täglich für jeden Teilnehmer/jede Teilnehmerin bedrucktes Papier zum Frühstück geben. Trotzdem
sollen das Lager und alle Aktivitäten täglich dokumentiert werden. Dazu werden die News und Infos in den Unterlagerzentren zur Verfügung gestellt: eine großflächige Wandzeitung aber auch elektronische Beiträge, die über Bildschirme ausgestrahlt werden, sind angedacht. Diese sogenannten „Mediawalls“ sollen dabei auch für zusätzliche Kommunikation unter den TeilnehmerInnen sorgen, weil dann eben nicht jedeR die eigene Nase in eine Lagerzeitung steckt, sondern gemeinsam über Beiträge gelacht, geweint und diskutiert werden kann. Es geht aber nicht nur darum, gemeinsam zu lesen, sondern auch eigene Beiträge beizusteuern. Dazu bist du jetzt schon
und dann am Lager eingeladen, via Facebook, Flickr und Twitter Fotos, Geschichten und Kommentare zu schicken. Natürlich ‚muss‘ das niemand tun, aber: am PLANET‘13 werden sowieso unzählige Fotos entstehen, warum sie also nicht auf diesem Weg gleich allen zeigen und so zur Dokumentation des Lagers beitragen?
Young Correspondents
Darüber hinaus wird es auch am PLANET‘13 „Young Correspondents“ (YCs) geben. Dieses Modell, mit dem beim Jamboree in Schweden gute Erfahrung gemacht wurde, soll Jugendlichen zwischen 14 und 20 Jahren, die sich für Journalismus interessieren, die Möglichkeit geben, sich damit professioneller zu beschäftigen und zu BerichterstatterInnen am und über das PLANET‘13 zu werden. Für die YCs gibt es im Vorfeld Schulungen von ExpertInnen. Damit bietet dieses Programm auch eine tolle Möglichkeit, die eigenen Kompetenzen auf dem Gebiet stark zu erweitern. Infos und Anmeldemöglichkeit gibt es bereits jetzt auf www.planet13.at/ young-correspondents.
Alle weiteren Informationen, vor allem auch zum Stufenprogramm oder auch zur Mitarbeit am PLANET‘13, gibt es auf www.planet13.at. In diesem Sinne: „My heart goes boom, boom…”
Neue Wege am PLANET’13Das Oberösterreichische Landeslager PLANET‘13 rückt immer näher. Die Voranmeldungen waren äußerst zahlreich, bis 31. Jänner läuft nun die endgültige Anmeldung.
Verantwortungsbewusstes Leben in der Gemeinschaft bedeutet, sich für Politik zu interessieren
Von Klaus Schreiner
Warum?
Weil PolitikerInnen für Entscheidungen die Verantwortung tragen, die Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft haben. Diese Verantwortung wird indirekt über die Stimme jeder wahlberechtigten Person an die PolitikerInnen übertragen. Es reicht allerdings nicht, die eigene Verantwortung einfach nur alle paar Jahre am Wahlzettel zu übergeben. Wenn PolitikerInnen Entscheidungen treffen, die sich im Endeffekt negativ auf die Gesellschaft auswirken, sollten diese abgewählt werden. Wenn gute Entscheidungen getroffen werden, sollte dies von den WählerInnen honoriert werden. Für die Beurteilung der EntscheidungsträgerInnen ist es notwendig, sich kritisch mit dem tagespolitischen Geschehen auseinanderzusetzen. Dies liegt in der Verantwortung jeder einzelnen Person als Teil der Gemeinschaft.
Gesellschaftliches Engagement nötig
Für eine gut funktionierende Demokratie ist darüber hinaus noch eine andere Art des gesellschaftlichen Engagements gefragt. Und zwar die Übermittlung der Inte
ressen einzelner Teile der Gesellschaft an die Politik. Diese werden dann im Idealfall in die politische Entscheidung miteinbezogen. Dies kann beispielsweise durch ein einfaches Gespräch, durch Bürgerinitiativen, oder auch durch Volksbegehren passieren. Zu einem guten Teil gelangen in Österreich die Interessen mittels gesetzlich verankerter Interessensvertretungen an die Politik. Gewerkschaften sind ein prominentes Beispiel dafür.
Entscheidungen, die Kinder und Jugendliche betreffenViele politische Entscheidungen betreffen Menschen bestimmten
Alters in unterschiedlicher Art und Weise. Besonders die Interessen der Kinder und Jugendlichen sind ein sensibles Thema, da diese oftmals noch nicht wahlberechtigt sind und auch keine VertreterInnen ihrer Altersgruppe politische Entscheidungen treffen. Ihre Interessen kommen deshalb oft zu kurz.
Zu welch besorgniserregenden politischen Entscheidungen dieser Umstand in der Realität führen kann, soll durch folgendes Beispiel verdeutlicht werden: Während bei der Parteienförderung heuer nach einer Erhöhung eine automatische Indexanpassung gesetzlich verankert wurde, gab es bei der Familienbeihilfe und auch bei der Bundesjugendförderung seit elf Jahren
keine Inflationsanpassung. Für junge Menschen, aber auch für Kinder und Jugendorganisationen, bedeutet dies bei den angesprochenen Förderungen einen Realverlust von ca. 25 %.
Wofür ist die BJV?
Gesetzlich wurde zur Vertretung der Interessen aller Kinder und Jugendlichen in Österreich die Bundesjugendvertretung (BJV) eingerichtet, die gegenüber der Politik ihre Stimme erhebt und solche Missstände aufzeigt. Die Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs sind eine der vielen Kinder und Jugendorganisationen, durch die die BJV getragen wird. Über die Landesjugendräte und den Bundesjugendrat werden hierbei Interessen von jungen Pfadfinderinnen und Pfadfindern gebündelt und in die BJV eingebracht.
Politik beginnt bei dir!
Verantwortungsbewusstes Leben in der Gemeinschaft im politischen Sinne heißt also für junge PfadfinderInnen die Teilhabe an Strukturen wie den Landesjugendräten und dem Bundesjugendrat, aber auch die Auseinandersetzung mit Politik in Heimstunden und Heimabenden. Hierbei sollen politische Kontroversen aufgezeigt und
verschiedene Standpunkte miteinander verglichen werden. Zum Einstieg empfehlen sich idealerweise Themen, die an die eigene Lebenswelt anknüpfen. Diese können die Gemeinde, Landes, Bundes oder EUEbene betreffen. In jedem Fall ist Politik nicht etwas Entferntes, das nur „von oben“ passiert. Politik beginnt bei jeder einzelnen Person selbst und betrifft uns nicht erst ab dem 16. Geburtstag, oder nur am Wahltag.
Nähere Infos über die BJV und den Bundesjugendrat findest du hier:www.jugendvertretung.atwww.ppoe.at/wir/bjr
Foto
s: P
PÖ
Tarek Leitner unter PfadfinderInnen
Politik ist nicht etwas, das „von oben“ passiert, sie beginnt bei
jeder einzelnen Person
Recommended