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GOETHE-ZERTIFIKAT B2
B1 B2 C1 C2A2A1
PRÜFUNGSZIELE TESTBESCHREIBUNG
B2_Handbuch_14 05.07.2007 16:19 Uhr Seite 003
Quellen
ALTE (Hrsg.) (1994): The ALTE Code of Practice. ALTE Document 3.
Cambridge: University of Cambridge Local Examinations Syndicate (auch im Internet unter www.alte.org).
ALTE/Council of Europe (Hrsg.) (1996): Gemeinsame europäische Rahmenrichtlinien für den Fremdsprachenunterricht.
Praktische Anleitung für Prüfer. CC-LANG (96) 10. Strasbourg: Council of Europe.
Bachman, L.F., Palmer, A.S. (1996): Language Testing in Practice. Oxford: Oxford University Press.
Council of Europe (Hrsg.) (2003): Relating Language Examinations to the Common European Framework of
Reference for Languages: Learning, Teaching, Assessment. DGIV/EDU/LANG 5. Strasbourg: Council of Europe.
Council of Europe (Hrsg.) (2005): Relating Language Examinations to the Common European Framework of
Reference for Languages: Learning, Teaching, Assessment. Reading and Listening Items and Tasks: Pilot Samples
illustrating the common reference levels in English, French, German, Italian and Spanish. CD-ROM.
Strasbourg: Council of Europe.
Europarat (Hrsg.) (2001): Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen.
Berlin: Langenscheidt.
Glaboniat, M. et al. (2005): Profile deutsch. A1 – C2 (Version 2.0). Berlin: Langenscheidt.
Goethe-Institut (Hrsg.) (2006): Goethe-Zertifikat B2. Modellsatz. München.
Goethe-Institut (Hrsg.) (2006): Goethe-Zertifikat C1. Modellsatz. München.
Milanovic, M. (Hrsg.) (1998) Multilingual glossary of language testing terms. Cambridge, Cambridge University Press.
North, B. (2007) The CEFR Levels: Key Points and Key Problems. Präsentation ALTE Konferenz Sèvres.
Weitere Informationen über
– ALTE: www.alte.org
– Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen: www.coe.int/portfolio
Impressum
© Goethe-Institut
1. Auflage 2007
Herausgeber: Goethe-Institut Zentrale, Bereich 311
Postfach 19 04 19 · D-80604 München
Autorin Handbuch: Sibylle Bolton
Konzeption Handbuch: Michaela Perlmann-Balme
Verantwortlich Modellsatz: Albert Daniels
Berater: Jürgen Quetz, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt
Rüdiger Grotjahn, Ruhr Universität Bochum
Redaktion: Michaela Stoffers
Gestaltung: Felix Brandl Graphik-Design | München
Druck: ColorOffset GmbH, München
B2_Handbuch_14 05.07.2007 16:19 Uhr Seite 004
Seite 1Goethe-Zertifikat B2 Handbuch 050707
Inhalt
2
3
3
3
3
7
8
9
9
9
10
10
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20
21
21
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26
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31
Vorwort
1 Das Goethe-Institut als Prüfungsinstitution
1.1 Mitglied der Association of Language Testers in Europe
1.2 Mitarbeit beim Europarat
1.3 Internationale Qualitätsstandards bei Sprachprüfungen
1.4 Prüfungen des Goethe-Instituts im europäischen Vergleich
2 Das Goethe-Zertifikat B2 im Überblick
2.1 Prüfungsteile und Dauer
2.2 Prüfungsergebnisse und Zeugnis
2.3 Prüfungsorte und -termine
3 Niveausbestimmung in Bezug auf den
GGeemmeeiinnssaammeenn eeuurrooppääiisscchheenn RReeffeerreennzzrraahhmmeenn
3.1 Qualitatives Verfahren
3.2 Quantitatives Verfahren
4 Prüfungsinhalte
4.1 Kommunikationsfähigkeit
4.2 Fertigkeiten
4.2.1 Rezeption: Strategien des Lese- und Hörverstehens
4.2.2 Produktion: Schreiben und Sprechen
4.2.3 Interaktion: Sprechen
4.3 Prüfungsthemen
4.4 Wortschatz und Grammatik
4.5 Sprachliches Können im Vergleich zum
Zertifikat Deutsch und dem Niveau C1
5 Prüfungsziele und -formen
5.1 Leseverstehen
5.2 Hörverstehen
5.3 Schriftlicher Ausdruck
5.4 Mündlicher Ausdruck
6 Modellsatz
B2_Handbuch_14 05.07.2007 16:19 Uhr Seite 1
Seite 2
Prüfungsziele
GOETHE-ZERTIFIKAT B2
Goethe-Zertifikat B2 Handbuch 050707
Vorwort
Die vorliegende Broschüre wendet sich an Lehrende und Institutionen,
die Unterricht in Deutsch als Fremdsprache anbieten und Teilnehmende
auf das Goethe-Zertifikat B2 vorbereiten wollen.
Kapitel 1 der Broschüre gibt einen Einblick in den Prozess der
Entwicklung, Erstellung und Durchführung zentraler Prüfungen des
Goethe-Instituts und zeigt diese im europäischen Vergleich.
Kapitel 2 erläutert alle wichtigen Teilnahmevoraussetzungen, wie z.B.
Alter und sprachliches Niveau und gibt Informationen zu Prüfungsorten
und -terminen.
Kapitel 3 beschreibt die Verfahren, die angewendet wurden, um die
Prüfung auf den Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für
Sprachen zu positionieren.
Kapitel 4 erläutert das sog. Konstrukt, d.h., die konzeptionellen Grundlagen
der Prüfung, wie z.B. die Prüfungsinhalte und -themen und das vorausgesetzte
sprachliche Können.
Kapitel 5 schließlich legt dar, welche Ziele den Aufgaben des
Goethe-Zertifikats B2 zugrunde liegen und welche Formen den Teilnehmenden
in der Prüfung begegnen werden.
Kapitel 6 enthält einen Prüfungssatz mit Lösungsschlüssel und Transkription
der Hörtexte. Dieser Modelltest steht auch im Internet zur Verfügung unter
www.goethe.de/lrn/prj/pba/gzb/mat/deindex.htm.
München, im Mai 2007
Sibylle Bolton
Albert Daniels
Michaela Perlmann-Balme
B2_Handbuch_14 05.07.2007 16:19 Uhr Seite 2
1 Das Goethe-Institut als Prüfungsinstitution
Das Goethe-Institut widmet sich im Auftrag der Bundesrepublik der Pflege der deutschen
Sprache im Ausland sowie der internationalen kulturellen Zusammenarbeit. Im Rahmen
dieses satzungsgemäßen Auftrags führt das Goethe-Institut seit seiner Gründung im Jahre
1951 nicht nur Sprachkurse, sondern seit 1962 auch Sprachprüfungen durch.
Heute umfasst das Prüfungsportfolio 16 Prüfungen für verschiedene Zielgruppen.
Im Jahre 2006 haben knapp 100.000 Teilnehmende in mehr als 80 Ländern Prüfungen
des Goethe-Instituts abgelegt.
1.1 Mitglied der Association of Language Testers in EuropeDas Goethe-Institut ist Gründungsmitglied der ALTE (Association of Language Testers in
Europe). Dieser Verband der europäischen Sprachtestanbieter besteht seit 1990 und hat
derzeit 31 Mitglieder, die Tests in 26 europäischen Sprachen erstellen und durchführen.
Die ALTE hat sich folgende Ziele gesetzt:
die Vereinheitlichung von Niveaustufen zur Förderung der internationalen
Anerkennung von Sprachzertifikaten in Europa,
die Vereinheitlichung von Qualitätskriterien für alle Phasen der Prüfungserstellung
und -abwicklung, d. h. Testkonstruktion, Prüfungsdurchführung, Bewertung,
Zertifizierung, Auswertung und Datenspeicherung,
die Zusammenarbeit in gemeinsamen Projekten sowie den Austausch von Erfahrungen
und Fachwissen.
1.2 Mitarbeit beim Europarat Die ALTE wurde 2003 als Nichtregierungsorganisation (NGO) in den Europarat aufgenom-
men und berät diesen laufend in Fragen der Leistungsmessung und Zertifizierung. 2006 hat
ALTE als NGO den Status als beratende Institution bei den Vereinten Nationen erhalten.
Im Auftrag des Europarats hinterlegen die Mitglieder der ALTE, darunter auch das Goethe-
Institut, illustrative Beispiele zu den Niveau-Stufen des Referenzrahmens für die Sprachen
Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch und Spanisch. Diese illustrativen Beispiele
verdeutlichen, welche sprachlichen Leistungen auf den sechs Stufen des Gemeinsamen
europäischen Referenzrahmens für Sprachen zu erwarten sind.
Das Goethe-Institut stellte Beispielmaterialien zum Lese- und Hörverstehen sowie zum
Sprechen und Schreiben bereit. Die CD mit Beispielen zum Lese- und Hörverstehen ist
beim Europarat erhältlich. Die Beispielmaterialien zum Schreiben finden sich auf der
Website des Europarats www.coe.int/portfolio unter Material illustrating the CEFR levels
und die Beispielmaterialien zum Sprechen werden demnächst als DVD vom Europarat
herausgegeben.
Diese Materialien zu den vier Fertigkeiten enthalten auch Beispiele für die Niveaustufe B2
und verdeutlichen damit die Anforderungen, die im Goethe-Zertifikat B2 gestellt werden.
1.3 Internationale Qualitätsstandards bei Sprachprüfungen Jedes Mitglied unterzeichnete den ALTE Code of Practice (ALTE 1994) und verpflichtete
sich mit seiner Unterschrift, diese Richtlinien zur Qualitätssicherung einzuhalten.
Das bedeutet, dass alle Mitglieder bei der Prüfungserstellung und -durchführung die
folgenden 17 Mindeststandards einhalten müssen:
Seite 3
HandbuchTestbeschreibung
Goethe-Zertifikat B2 Handbuch 050707
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Seite 4
Prüfungsziele
GOETHE-ZERTIFIKAT B2
Goethe-Zertifikat B2 Handbuch 050707
Prüfungsentwicklung
1. Stellen Sie sicher, dass Ihre Prüfung sich auf ein theoretisches
Konstrukt bezieht, z.B. auf ein Modell der kommunikativen
Kompetenz.
2. Beschreiben Sie die Ziele der Prüfung sowie die
Verwendungssituationen und die Adressaten, für die die
Prüfung geeignet ist.
3. Definieren Sie die Anforderungen, die Sie an die Auswahl
und das Training von Testkonstrukteuren stellen. Beziehen
Sie das Urteil von Experten in Form von Gutachten sowohl
in die Prüfungsentwicklung als auch in die Revision ein.
4. Stellen Sie sicher, dass die verschiedenen Testsätze einer
Prüfung, die an unterschiedlichen Terminen durchgeführt
werden, vergleichbar sind. Dies betrifft sowohl den
Prüfungsinhalt und die Durchführung als auch die Noten-
gebung, die Festsetzung der Bestehensgrenze und die
statistischen Werte der Aufgaben.
5. Wenn Ihre Prüfung sich auf ein externes Referenzsystem
bezieht (z.B. den Gemeinsamen europäischen Referenz-
rahmen), stellen Sie sicher, dass Sie diesen Bezug durch ein
angemessenes methodisches Vorgehen nachweisen.
6. Stellen Sie sicher, dass alle Prüfungszentren, die Ihre
Prüfung durchführen, anhand von klaren und transparenten
Kriterien ausgewählt werden und dass ihnen die Prüfungs-
ordnung bekannt ist.
7. Stellen Sie sicher, dass die Prüfungsunterlagen in einwand-
freier Form und auf sicherem Postweg an die lizenzierten
Prüfungszentren verschickt werden, dass die Organisation
der Prüfungsdurchführung einen sicheren und nachvollzieh-
baren Umgang mit allen Prüfungsunterlagen erlaubt, und
dass die Vertraulichkeit aller Daten und Unterlagen
garantiert ist.
8. Stellen Sie sicher, dass Ihre Organisation der Prüfungsdurch-
führung eine angemessene Unterstützung der Kunden
vorsieht (z.B. Telefon-Hotline, Internet-Service).
9. Gewährleisten Sie die Sicherheit und Vertraulichkeit der
Prüfungsergebnisse und Zeugnisse sowie aller damit verbun-
denen Daten. Stellen Sie sicher, dass Sie die gültigen Daten-
schutzbestimmungen einhalten und dass Sie die Kandidaten
über ihre Rechte – auch hinsichtlich Einsicht ihrer Prüfungs-
unterlagen – informieren.
10. Stellen Sie sicher, dass Sie bei der Durchführung Ihrer
Prüfungen Vorkehrungen treffen für Kandidaten mit
Behinderungen.
Durchführung und Logistik
11. Stellen Sie sicher, dass die Bewertung der Leistungen der
Kandidaten so korrekt und zuverlässig ist, wie die Art der
Prüfung es erforderlich macht.
12. Stellen Sie sicher, dass Sie einen Nachweis darüber
erbringen können, wie die Bewertung durchgeführt wird,
wie die Zuverlässigkeit der Bewertung hergestellt wird
und wie Informationen über die Qualität der Prüfer/
Bewerter zum schriftlichen und mündlichen Ausdruck
erfasst und analysiert werden.
Bewertung und Benotung
Analyse der Ergebnisse
13. Führen Sie Erprobungen mit einer repräsentativen und
angemessenen Population durch, um Daten zur Prüfung
zu erhalten und zu analysieren. Weisen Sie nach, dass die
Ergebnisse der Teilnehmer eine Folge ihrer Leistungsfähig-
keit sind und nicht durch andere Faktoren verursacht
werden, wie z.B. Muttersprache, Herkunftsland,
Geschlecht, Alter und ethnische Zugehörigkeit.
14. Stellen Sie sicher, dass die Erprobungsdaten für die statisti-
schen Analysen (z.B. um die Schwierigkeit und die Trenn-
schärfe der einzelnen Items und die Reliabilität sowie den
Messfehler der gesamten Prüfung zu ermitteln) mithilfe von
repräsentativen und angemessenen Populationen gewonnen
werden.
Kommunikation mit Beteiligten
15. Stellen Sie sicher, dass Sie den Kandidaten und den
Prüfungszentren die Prüfungsergebnisse schnell und auf
klare Weise mitteilen.
16. Informieren Sie Ihre Kunden (Testzentren, Kandidaten) über
den angemessenen Einsatz der Prüfung, die Prüfungsziele,
den Nachweis, den die Prüfung erbringt, und über die
Reliabilität der Prüfung.
17. Stellen Sie Ihren Kunden klare Informationen zur
Verfügung, die es ihnen ermöglichen, die Ergebnisse zu
interpretieren und den Leistungsnachweis angemessen zu
verwenden.
Minimalstandards zur Sicherstellung von Qualität in Prüfungen der ALTE
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Seite 5
HandbuchTestbeschreibung
Goethe-Zertifikat B2 Handbuch 050707
Auswahl von Prüfungsmaterialien
Erstellen von Prüfungsaufgaben
Erprobung von Prüfungsmaterialien
Korrektur und Bewertung
Ausbildung der Prüfenden
Prüfungsergebnisse
Kontrolle und Sicherheit
Geheimhaltung Datenschutz
Das Goethe-Institut wendet die Qualitätsstandards der ALTE in folgender Weise an:
Der Testentwicklungsbereich in der Zentrale des Goethe-Instituts ist verantwortlich für die
Auswahl der Testmaterialien. Diese werden aus einer breiten Auswahl von relevanten
Quellen entnommen. Dazu zählen Bücher, Zeitungen, Zeitschriften, Broschüren und Radio-
sendungen. Für die Auswahl der Materialien erhalten die Testautorinnen und -autoren
detaillierte Vorgaben, die folgende Aspekte umfassen:
zu prüfende Fertigkeiten
sprachliche Komplexität
Themen
kulturspezifische Besonderheiten
Diese Aufgabe wird von ausgebildeten Testautorinnen und -autoren ausgeführt. Dabei
handelt es sich um Personen mit Lehrerfahrung in Kursen auf der Niveaustufe B2.
Sie erarbeiten Aufgaben für die einzelnen Subtests und legen diese Entwürfe einer Test-
redaktion vor. Die Testredaktion wird von einer Referentin/einem Referenten der Zentrale
geleitet.
Erprobungen und statistische Analysen sichern die Stabilität und Konsistenz der Prüfungen.
Die Testentwürfe werden unter Prüfungsbedingungen in Klassen an Goethe-Instituten
weltweit und an Volkshochschulen in Deutschland erprobt. Jede Erprobung wird mit circa
200 Teilnehmenden durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Erprobungen werden analysiert
und ausgewertet. Als Ergebnis der Auswertung werden einzelne unbefriedigende Aufgaben
modifiziert oder, falls erforderlich, verworfen und ersetzt.
Die schriftlichen Prüfungsarbeiten werden lokal, d.h. am jeweiligen Prüfungszentrum auf
der Grundlage einheitlicher Kriterien von jeweils zwei Korrektoren/Korrektorinnen unab-
hängig voneinander bewertet. Auch die Leistung in der mündlichen Prüfung wird von zwei
Prüfenden unabhängig voneinander bewertet.
Die Bewertenden sowie die Prüfenden werden in Schulungsseminaren aus- und fort-
gebildet. Solche Trainingsseminare finden entweder in der Zentrale des Goethe-Instituts
oder dezentral an Goethe-Instituten und bei Prüfungslizenznehmern statt.
Bei Bestehen der Prüfung werden die Prüfungsergebnisse in Form von Punkten, Noten und
Prädikaten (sehr gut, gut, befriedigend, ausreichend) ausgewiesen. Erfolgreiche Teilneh-
mende erhalten nach der Prüfung eine Zeugnisurkunde.
Um zu garantieren, dass die Prüfungen weltweit einheitlich durchgeführt und bewertet
werden, führt die Zentrale des Goethe-Instituts Standardkontrollen bei den Prüfungszen-
tren durch. Die Fachaufsicht über alle Goethe-Institute und Prüfungslizenznehmer im In-
land liegt bei Bereich 412, im Ausland bei Bereich 311 der Zentrale.
Die Geheimhaltung der Prüfungsmaterialien und der Datenschutz bei der Prüfungsdurch-
führung werden an jedem Prüfungszentrum von der/dem mit der Durchführung von
Prüfungen betrauten Mitarbeiterin/Mitarbeiter garantiert.
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Prüfungsziele
GOETHE-ZERTIFIKAT B2
Goethe-Zertifikat B2 Handbuch 050707
Eine Arbeitsgruppe innerhalb der ALTE, die Working Group on the Code of Practice, der
auch das Goethe-Institut angehört, entwickelte ein Monitoring-System, das die Einhaltung
der Mindeststandards bei allen Mitgliedern überwacht.
Erprobung in Kursen
Auftrag zur Erstellungder Prüfungsaufgaben
Bearbeitung / Redaktionder Prüfungsaufgaben
Revisionder Entwürfe
Aussortierenungeeigneter Items
Einstellen in dieMaterialbank
Zusammenstellendes Prüfungssatzes
Erprobungsfassung vonoffenen / produktiven
Aufgaben
Bewertungder Kandidatenbeispiele
Erprobungsfassung vongeschlossenen / rezeptiven
Aufgaben
Statistische Analyseder Prüfungsaufgaben
BA
Erprobung in Kursen
Arbeitsschritte der Prüfungserstellung Die Prüfungen des Goethe-Instituts werden zentral entwickelt. Die Prüfungserstellung folgt
einem festgelegten Ablauf an Arbeitsschritten:
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Seite 7
HandbuchTestbeschreibung
Goethe-Zertifikat B2 Handbuch 050707
1.4 Prüfungen des Goethe-Instituts im europäischen Vergleich Im Rahmen eines Forschungsprojekts unter der Leitung von Cambridge ESOL (English for Speakers
of other Languages), positionierten die ALTE-Mitglieder durch detaillierte Analysen ihre Prüfungen
zunächst auf die Stufen der ALTE und später auf die sechs Stufen des Gemeinsamen europäischen
Referenzrahmens (siehe Quellen).
Deutsch
Englisch
Französisch
Italienisch
Spanisch
Portugiesisch
Start
Deutsch 1
Diplôme
d’Etudes
en Langue
Française
DELF/A1
Start
Deutsch 2
Key English
Test (KET)
Diplôme
d’Etudes
en Langue
Française
DELF/A2
Certificato di
Conoscenza
della Lingua
Italiana,
Livello 1
Certificado
Inicial de
Português
Língua
Estrangeira
(CIPLE)
Zertifikat
Deutsch
Preliminary
English Test
(PET)
Diplôme
d’Etudes
en Langue
Française
DELF/B1
Certificato di
Conoscenza
della Lingua
Italiana,
Livello 2
Diploma de
Español,
Nivel Inicial
Diploma
Elementar de
Português
Língua
Estrangeira
(DEPLE)
Goethe-
Zertifikat B2
First
Certificate in
English (FCE)
Diplôme
d’Etudes
en Langue
Française
DELF/B2
Certificato di
Conoscenza
della Lingua
Italiana,
Livello 3
Diploma de
Español,
Nivel
Intermedio
Diploma
Intermédio de
Português
Língua
Estrangeira
(DIPLE)
Goethe-
Zertifikat C1
Certificate in
Advanced
English (CAE)
Diplôme
Approfondi
de Langue
Française
DALF/C1
Certificato di
Conoscenza
della Lingua
Italiana,
Livello 4
Diploma
Avançado de
Português
Língua
Estrangeira
(DAPLE)
Zentrale
Oberstufen-
prüfung,
Kleines
Deutsches
Sprachdiplom
Certificate of
Proficiency in
English (PCE)
Diplôme
Approfondi
de Langue
Française
DALF/C2
Certificato di
Conoscenza
della Lingua
Italiana,
Livello 5
Diploma de
Español,
Nivel Superior
Diploma
Universitário
de Português
Língua
Estrangeira
(DUPLE)
ALTE Breakthrough
A1ALTE Stufe 1
A2ALTE Stufe 2
B1ALTE Stufe 3
B2ALTE Stufe 4
C1ALTE Stufe 5
C2
Die vollständige Übersicht findet sich unter
www.alte.org/can_do/framework/table.php
Prüfungen für spezielle Zielgruppen, wie z.B. Studenten
oder Berufstätige, finden sich in gesonderten Übersichten.
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2 Das Goethe-Zertifikat B2 im Überblick
Das Goethe-Zertifikat B2 dient zur Feststellung qualifizierter Kenntnisse des Deutschen.
Es wird weltweit nach einheitlichen Standards durchgeführt. Die Prüfung verwendet
gedruckte Prüfungsunterlagen, d.h. sie wird nicht als elektronische Prüfung durchgeführt.
Das Goethe-Zertifikat B2 richtet sich an erwachsene Lernende des Deutschen als Fremd-
sprache auf fortgeschrittenem Sprachniveau. Das Mindestalter für die Teilnahme an der
Prüfung beträgt in der Regel 16 Jahre. Ausnahmen sind nach besonderer Genehmigung
möglich. Die Prüfung ist nicht geeignet für Personen, für die Deutsch Muttersprache ist.
Das Goethe-Zertifikat B2 ist allen Interessenten zugänglich, die über fortgeschrittene Kennt-
nisse der deutschen Sprache verfügen, unabhängig davon, ob sie vorher einen Sprachkurs
besucht haben oder nicht. Im Rahmen von Intensivkursen des Goethe-Instituts lassen sich
die für die Prüfung notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten in circa 600 bis 700 Unter-
richtseinheiten zu jeweils 45 Minuten erwerben.
Mit erfolgreichem Bestehen des Goethe-Zertifikats B2 haben Teilnehmende nachgewiesen,
dass sie die überregionale deutsche Standardsprache für ihre persönlichen Belange im
privaten, gesellschaftlichen, akademischen und beruflichen Leben einsetzen können.
Sie können:
komplexe gesprochene Standardsprache am Telefon und in Radiosendungen verstehen,
dabei zu konkreten und abstrakten Themen die Hauptinhalte verstehen und für sich
relevante Informationen entnehmen,
eine breite Palette von Texten verstehen, darunter sowohl kürzere Texte (z.B. Anzeigen)
als auch längere, komplexere Sachtexte, Kommentare und Berichte,
sich in Briefen über komplexe Sachverhalte schriftlich klar und strukturiert ausdrücken
und fehlerhafte Briefe anderer korrigieren,
klar strukturierte mündliche Darstellungen zu allgemeinen Themen sowie zu Themen
aus dem eigenen Interessengebiet geben,
sich in vertrauten Kontexten aktiv an informellen Diskussionen beteiligen, dabei
Stellung nehmen und eigene Standpunkte darlegen.
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Prüfungsziele
GOETHE-ZERTIFIKAT B2
Goethe-Zertifikat B2 Handbuch 050707
Art der Prüfung
Zielgruppen
Voraussetzung
Sprachniveau
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Seite 9
HandbuchTestbeschreibung
Goethe-Zertifikat B2 Handbuch 050707
2.1 Prüfungsteile und Dauer Das Goethe-Zertifikat B2 besteht aus einer schriftlichen Gruppenprüfung mit den Subtests
Leseverstehen, Hörverstehen und Schriftlicher Ausdruck sowie aus einer mündlichen
Prüfung, die als Paarprüfung vorgesehen ist, in begründeten Fällen aber auch als Einzel-
prüfung durchgeführt werden kann.
Die Prüfungsdauer ist in allen Subtests vorgegeben. Die schriftliche Gruppenprüfung dauert
drei Stunden und zehn Minuten, die mündliche Prüfung ca. 15 Minuten.
Leseverstehen: 80 Minuten
Hörverstehen: 30 Minuten
Schriftlicher Ausdruck: 80 Minuten
Mündliche Prüfung: ca. 15 Minuten (Paar)
ca. 10 Minuten (Einzel)
2.2 Prüfungsergebnisse und Zeugnis In jedem der vier Subtests können maximal 25 Punkte erreicht werden. Alle vier Subtests
tragen mit 25% zum Gesamtergebnis bei.
Um die Prüfung zu bestehen, müssen in der schriftlichen Gruppenprüfung, also den
Subtests Leseverstehen, Hörverstehen und Schriftlicher Ausdruck, mindestens 60% der
möglichen Punkte erreicht werden, d.h. 45 von maximal 75 Punkten. In der mündlichen
Prüfung müssen mindestens 15 von maximal 25 Punkten erreicht werden.
Teilnehmende, die die schriftliche und mündliche Prüfung erfolgreich abgelegt haben,
erhalten ein Zeugnis. Diese Urkunde führt die Ergebnisse/Punkte, die in jedem Subtest
erzielt wurden sowie die Gesamtpunktzahl und Gesamtnote in Form eines Prädikats auf.
Außerdem enthält das Zeugnis auf der Rückseite eine Beschreibung der Leistungen, die für
die Stufe B2 kennzeichnend sind.
Bei Nichtbestehen kann die Prüfung wiederholt werden. Sie kann beliebig oft, allerdings
nur als Ganzes, wiederholt werden.
2.3 Prüfungsorte und -termine Die Prüfung kann an 143 Goethe-Instituten im In- und Ausland
sowie bei einer etwa noch einmal so großen Zahl an lizenzierten
Prüfungszentren abgelegt werden. Im Ausland verwenden die
Prüfungszentren des Goethe-Instituts das Qualitätssiegel:
Die Prüfungstermine werden an jedem einzelnen Prüfungszentrum festgelegt. In der Regel
kann das Goethe-Zertifikat B2 an jedem Prüfungszentrum mindestens einmal im Jahr, an
den Goethe-Instituten in Deutschland mehrmals im Jahr jeweils am Ende der entsprechen-
den Kurse abgelegt werden.
Personen, die das Goethe-Zertifikat B2 ablegen möchten, wenden sich an das Prüfungs-
zentrum in ihrer Nähe. Bei der Anmeldung ist eine Prüfungsgebühr zu entrichten.
Das Prüfungszentrum legt die Fristen für die Anmeldung sowie die am Ort geltende
Prüfungsgebühr fest.
B2_Handbuch_14 05.07.2007 16:19 Uhr Seite 9
Seite 10
Prüfungsziele
GOETHE-ZERTIFIKAT B2
Goethe-Zertifikat B2 Handbuch 050707
3 Niveaubestimmung in Bezug auf den Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen
Zur Eichung der Prüfung auf die Niveaustufe des Referenzrahmens wurden Verfahren an-
gewendet, die der Europarat im sog. Manual (siehe Quellen) vorschlägt. Dabei wurde ein
zweistufiges Verfahren eingesetzt: Zunächst das Expertenurteil als qualitatives und dann
statistische Analysen als quantitatives Urteil.
3.1 Qualitatives Verfahren In der Entwicklungsphase des Goethe-Zertifikats B2 ermöglichte die detaillierte
Beschreibung der Prüfungsziele, der Inhalte und der Aufgabenformate einen sorgfältigen
Abgleich der Prüfung mit den Kannbeschreibungen des Referenzrahmens für die Stufe B2
(vgl. S. 64-86). Dieser Abgleich wurde ergänzt durch Gutachten von externen Experten.
Außerdem wurden die ausgewählten Prüfungsziele und -inhalte verglichen mit den Kann-
beschreibungen für B2 in Profile deutsch (siehe Quellen) , die sich auf den Referenzrah-
men stützen.
Bei der Entwicklung des Goethe-Zertifikats B2 hatten die folgenden Kannbeschreibungen
aus dem Referenzrahmen Einfluss auf die Auswahl der Texte und die Aufgaben zum Lese-und Hörverstehen:
Kann sehr selbstständig lesen, Lesestil und -tempo verschiedenen Texten und Zwecken
anpassen und geeignete Nachschlagewerke selektiv benutzen. Verfügt über einen großen
Lesewortschatz, hat aber möglicherweise Schwierigkeiten mit seltener gebrauchten
Wendungen.
Kann lange und komplexe Texte rasch durchsuchen und wichtige Einzelinformationen
auffinden.
Kann rasch den Inhalt und die Wichtigkeit von Nachrichten, Artikeln und Berichten zu
einem breiten Spektrum berufsbezogener Themen erfassen und entscheiden, ob sich ein
genaues Lesen lohnt.
Kann in unkomplizierten Zeitungsartikeln zu vertrauten Themen die wesentlichen
Punkte erfassen.
Kann in direktem Kontakt und in den Medien gesprochene Standardsprache verstehen,
wenn es um vertraute oder auch um weniger vertraute Themen geht, wie man ihnen
normalerweise im privaten, gesellschaftlichen, beruflichen Leben oder in der Ausbildung
begegnet. Nur extreme Hintergrundgeräusche, unangemessene Diskussionsstrukturen oder
starke Idiomatik beeinträchtigen das Verständnis.
Kann längeren Redebeiträgen und komplexer Argumentation folgen, sofern die
Thematik einigermaßen vertraut ist und der Rede- und Gesprächsverlauf durch explizite
Signale gekennzeichnet ist.
Kann in einem lebhaften Gespräch unter Muttersprachlern mithalten.
Kann mit einiger Anstrengung vieles verstehen, was in Gesprächen, die in seiner/ihrer
Gegenwart geführt werden, gesagt wird, dürfte aber Schwierigkeiten haben, sich wirklich
an Gruppengesprächen mit Muttersprachlern zu beteiligen, die ihre Sprache in keiner
Weise anpassen.
Leseverstehen allgemein
Zur Orientierung lesen
Informationen und Argumentation verstehen
Hörverstehen allgemein
Gespräche zwischenMuttersprachlernverstehen
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Seite 11
HandbuchTestbeschreibung
Goethe-Zertifikat B2 Handbuch 050707
Radiosendungen und Tonaufnahmenverstehen
Schriftliche Produktion allgemein
Mündliche Produktion allgemein
Zusammenhängen-des monologischesSprechen
Argumentieren (z.B.in einer Diskussion)
Mündliche Interaktion allgemein
MuttersprachlicheGesprächspartnerverstehen
Konversation
Informelle Diskussion (unter Freunden)
Kann Aufnahmen in Standardsprache verstehen, denen man normalerweise im
gesellschaftlichen und beruflichen Leben oder in der Ausbildung begegnet und erfasst dabei
nicht nur den Informationsgehalt, sondern auch Standpunkte und Einstellungen der
Sprechenden.
Kann im Radio die meisten Dokumentarsendungen, in denen Standardsprache
gesprochen wird, verstehen und die Stimmung, den Ton usw. der Sprechenden richtig
erfassen.
Auf die Aufgaben in den Subtests zum schriftlichen und mündlichen Ausdruck hatten die fol-
genden Kannbeschreibungen Einfluss:
Kann klare, detaillierte Texte zu verschiedenen Themen aus ihrem/seinem Interessen-
gebiet verfassen und dabei Informationen und Argumente aus verschiedenen Quellen zu-
sammenführen und gegeneinander abwägen.
Kann Sachverhalte klar und systematisch beschreiben und darstellen und dabei wichtige
Punkte und relevante stützende Details angemessen hervorheben.
Kann im Rahmen des eigenen Interessengebiets zu einem breiten Themenspektrum
klare und detaillierte Beschreibungen und Berichte geben.
Kann etwas klar erörtern, indem er/sie die eigenen Standpunkte ausführlich darstellt
und durch Unterpunkte oder geeignete Beispiele stützt.
Kann die Sprache gebrauchen, um flüssig, korrekt und wirkungsvoll über ein breites
Spektrum allgemeiner, wissenschaftlicher, beruflicher Themen oder über Freizeitthemen zu
sprechen und dabei Zusammenhänge zwischen Ideen deutlich machen. Kann sich spontan
und mit guter Beherrschung der Grammatik verständigen, praktisch ohne den Eindruck zu
erwecken, sich in dem, was er/sie sagen möchte, einschränken zu müssen; der Grad an
Formalität ist den Umständen angemessen.
Kann im Detail verstehen, was zu ihm/ihr in der Standardsprache gesagt wird – auch
wenn es in der Umgebung störende Geräusche gibt.
Kann sich aktiv an längeren Gesprächen über die meisten Themen von allgemeinem
Interesse beteiligen.
Kann sich in vertrauten Situationen aktiv an informellen Diskussionen beteiligen, indem
er/sie Stellung nimmt, einen Standpunkt klar darlegt, verschiedene Vorschläge beurteilt,
Hypothesen aufstellt oder auf Hypothesen reagiert.
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Prüfungsziele
GOETHE-ZERTIFIKAT B2
Goethe-Zertifikat B2 Handbuch 050707
Auch die Formulierung der Bewertungskriterien Produktion/Interaktion für die schriftli-
chen und mündlichen Leistungen bezieht sich auf die Kannbeschreibungen (vgl. S. 110 ff).
Kann eine begrenzte Anzahl von Verknüpfungsmitteln verwenden, um seine/ihre
Äußerungen zu einem klaren zusammenhängenden Text zu verbinden; längere Beiträge
sind möglicherweise etwas sprunghaft.
Kann sich spontan verständigen und drückt sich auch in längeren und komplexeren
Redebeiträgen oft mit bemerkenswerter Leichtigkeit und Flüssigkeit aus.
Kann in recht gleichmäßigem Tempo sprechen. Auch wenn er/sie eventuell zögert, um
nach Strukturen oder Wörtern zu suchen, entstehen kaum auffällig lange Pausen.
Kann sich so spontan und fließend verständigen, dass ein normales Gespräch mit einem
Muttersprachler ohne Belastung für eine der beiden Seiten möglich ist.
Kann in Gesprächen auf angemessene Weise das Wort ergreifen und dazu verschiedene
geeignete sprachliche Mittel verwenden.
Kann Gespräche auf natürliche Art beginnen, in Gang halten und beenden und an-
gemessen zwischen Sprecher- und Hörerrolle wechseln.
Kann ein Gespräch beginnen, im Gespräch die Sprecherrolle übernehmen, wenn es
angemessen ist, und das Gespräch, wenn er/sie möchte, beenden, auch wenn das vielleicht
nicht immer elegant gelingt.
Kann Versatzstücke wie „Das ist eine schwierige Frage“ verwenden, um Zeit zum
Formulieren zu gewinnen und das Rederecht zu behalten.
Kann sich klar ausdrücken, ohne dabei den Eindruck zu erwecken, sich in dem, was
er/sie sagen möchte, einschränken zu müssen.
Verfügt über ein hinreichend breites Spektrum sprachlicher Mittel, um klare Beschrei-
bungen, Standpunkte auszudrücken und etwas zu erörtern; sucht dabei nicht auffällig nach
Worten und verwendet einige komplexe Satzstrukturen.
Verfügt über einen großen Wortschatz in seinem Sachgebiet und in den meisten
allgemeinen Themenbereichen.
Kann Formulierungen variieren, um häufige Wiederholungen zu vermeiden; Lücken im
Wortschatz können dennoch zu Zögern und Umschreibungen führen.
Die Genauigkeit in der Verwendung des Wortschatzes ist im Allgemeinen groß,
obgleich einige Verwechslungen und falsche Wortwahl vorkommen, ohne jedoch die
Kommunikation zu behindern.
Gute Beherrschung der Grammatik; gelegentliche Ausrutscher oder nichtsystematische
Fehler und kleinere Mängel im Satzbau können vorkommen, sind aber selten und können
oft rückblickend korrigiert werden.
Macht keine Fehler, die zu Missverständnissen führen.
Kann zusammenhängend klar und verständlich schreiben und dabei die üblichen
Konventionen der Gestaltung und der Gliederung in Absätze einhalten.
Rechtschreibung und Zeichensetzung sind hinreichend korrekt, können aber Einflüsse
der Muttersprache zeigen.
Hat eine klare, natürliche Aussprache und Intonation erworben.
Kohärenz und Kohäsion
Flüssigkeit (mündlich)
Sprecherwechsel
Spektrum sprachlicher Mittel(allgemein)
Wortschatzspektrum
Wortschatz-beherrschung
Grammatische Korrektheit
Beherrschung derOrthografie
Beherrschung derAussprache und Intonation
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HandbuchTestbeschreibung
Goethe-Zertifikat B2 Handbuch 050707
3.2 Quantitatives Verfahren Der Modellsatz für das Goethe-Zertifikat B2 wurde an Goethe-Instituten im Ausland (u.a.
Budapest, Thessaloniki und Warschau) sowie an Volkshochschulen in Bayern und Baden-
Württemberg mit insgesamt über 200 Probanden erprobt. Die Ergebnisse aus den
Erprobungen wurden mit Hilfe von klassischer Itemanalyse und Rasch-Analyse von dem
Validation Office der ALTE-Partner ausgewertet. Mit Hilfe dieser statistischen Analysen
wurden die Güte einer jeden Aufgabe sowie die Güte des gesamten Prüfungsentwurfs
ermittelt. Außerdem wurde die Angemessenheit der Schwierigkeit im Hinblick auf die
Niveaustufe B2 untersucht.
Diejenigen Aufgaben, die sich in der Erprobung als statistisch problematisch erwiesen im
Hinblick auf Schwierigkeit, Reliabilität oder Trennschärfe, wurden revidiert bzw. durch
solche mit besseren statistischen Werten ersetzt.
Durch die sprachenübergreifenden Analysen und Vergleiche mit anderen Sprachen konnte
die Positionierung weiter fundiert werden.
Cambridge ESOL hat in Zusammenarbeit mit dem Europarat in einem Forschungsprojekt
die Spanne der Schwierigkeitswerte für jede der sechs Stufen des Referenzrahmens
ermittelt. Diese Schwierigkeitsspannen gelten gleichermaßen für die Prüfungen in Deutsch,
Englisch, Italienisch und Portugiesisch.
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Prüfungsziele
GOETHE-ZERTIFIKAT B2
Goethe-Zertifikat B2 Handbuch 050707
4 Prüfungsinhalte
4.1 Kommunikationsfähigkeit Das Goethe-Zertifikat B2 stellt die sprachlichen Fähigkeiten der Teilnehmenden fest. Die
Prüfung simuliert dazu eine Reihe von exemplarischen Situationen und Anlässen, in denen
ein Erwachsener Deutsch hört, spricht, liest oder schreibt. Diese Situationen und Anlässe
können sich sowohl auf die Verwendung des Deutschen in einem deutschsprachigen Land
als auch des Deutschen als Verkehrs- und Verhandlungssprache beziehen.
Geprüft werden Kenntnisse und Fertigkeiten, die von einem Lernenden mit fortgeschritte-
nen allgemeinsprachlichen Deutschkenntnissen zur Bewältigung des privaten, beruflichen
und öffentlichen Lebens erwartet werden können. Bedürfnisse besonderer Zielgruppen,
deren Bewältigung fachspezifisches Wissen voraussetzt, bleiben bewusst unberücksichtigt.
Die Prüfungsaufgaben orientieren sich an der realen Sprachverwendung. Grundlage der
Aufgaben zum Lesen und Hören sind Texte, die aus wichtigen deutschsprachigen Medien
wie Tageszeitungen, Zeitschriften und Rundfunk stammen. Aufgaben, in denen der/die
Teilnehmende sprechen soll, umfassen Produktion und Interaktion mit einem Gesprächs-
partner. Die sprachliche Handlungsfähigkeit wird geprüft, indem sie auf den/die Ge-
sprächspartner/in, die Kommunikationssituation sowie den Zweck der Kommunikation
bezogen wird.
Bei der Entwicklung seiner Prüfungen bezieht sich das Goethe-Institut auf das Modell der
Kommunikationsfähigkeit von Bachman und Palmer (1996). Nach diesem Modell unterteilt
sich die Kommunikationsfähigkeit bzw. das Sprachwissen in organisatorisches und pragma-
tisches Wissen, das sich jeweils folgendermaßen weiter unterteilt:
Sprachwissen
Organisatorisches Wissen Pragmatisches Wissen
Grammatisches
Wissen:
– Lexik
– Syntax
– Morphologie
– Orthografie
– Aussprache
– Intonation
Textwissen:
– rhetorische
Organisation
– Kohäsion
Funktionales
Wissen:
– kognitiv
– affektiv
– manipulativ
– heuristisch
– kreativ
Soziolinguistisches
Wissen:
– Konventionen des
Sprachgebrauchs
– Dialekt
– Sprachvarianten
– Register
– Natürlichkeit
nach: Bachman/Palmer 1996, S.68
Zur Bewältigung der Anforderungen, die in der Prüfung gestellt werden, benötigen die Kan-
didaten demnach Kenntnisse in zwei Bereichen:
organisatorisches Wissen (grammatisches Wissen und Textwissen) und
pragmatisches Wissen (funktionales und soziolinguistisches Wissen)
Diese zwei Bereiche sind fertigkeitsübergreifend und liegen einzelnen Prüfungsaufgaben in
unterschiedlicher Weise zugrunde.
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Grammatisches Wissen
Textwissen
Funktionales Wissen
SoziolinguistischesWissen
Grammatik und Wortschatz werden rezeptiv in den beiden Subtests Leseverstehen (LV)
und Hörverstehen (HV) sowie produktiv in den beiden Subtests Schriftlicher Ausdruck (SA)
und Mündlicher Ausdruck (MA) geprüft.
Bewertet wird das grammatische Wissen beim schriftlichen und mündlichen Ausdruck
mit dem Kriterium Ausdrucksfähigkeit beziehungsweise Ausdruck und mit den Kriterien
Korrektheit sowie Aussprache und Intonation.
Bei der Bearbeitung von verschieden strukturierten Lese- und Hörtexten benötigen die Teil-
nehmenden ein Verständnis davon, wie Texte aufgebaut sind. Sie müssen zentrale Aussagen
von unwesentlichen Einzelheiten unterscheiden und in der Lage sein, Lese- bzw. Hörstile
anzuwenden, die der jeweiligen Textsorte angemessen sind. Außerdem sollen sie durch den
sinnvollen Aufbau schriftlicher und mündlicher Äußerungen ihre Fähigkeit zur Planung
einer sprachlichen Äußerung beweisen.
Bei der Bewertung des schriftlichen Ausdrucks wird das Textwissen mit dem Kriterium
Textaufbau bewertet. Im mündlichen Ausdruck wird es mit dem Kriterium Kohärenz und
Flüssigkeit bewertet.
Zur Bewältigung der Anforderungen, die in der Prüfung gestellt werden, reicht es nicht aus,
die Regeln der deutschen Grammatik zu beherrschen und über den nötigen Wortschatz und
das nötige Textwissen zu verfügen. Man muss auch die kommunikative Funktion von Äuße-
rungen verstehen, in einer bestimmten Situation die eigene Absicht ausdrücken und text-
sorten- und situationsadäquat kommunizieren können sowie ein Gespür dafür haben, was
über die formale Korrektheit hinaus die Angemessenheit einer Äußerung ausmacht.
Das soziolinguistische Wissen betrifft den partner- und situationsangemessenen Gebrauch
der Sprache sowie das Verstehen idiomatischer und alltagssprachlicher Redewendungen.
Dies bedeutet auch, ein Gespür für Sprachvarianten zu haben sowie für Register und Natür-
lichkeit und die Fähigkeit zu besitzen, kulturelle Bezüge zu verstehen. Es beinhaltet auch
die Fähigkeit, Sprache bezogen auf verschiedene Situationen, Kommunikationspartner und
-orte angemessen zu verwenden, z.B. durch den Einsatz eines angemessenen Registers
beim Gespräch.
Funktionales und soziolinguistisches Wissen werden rezeptiv und produktiv geprüft.
Beim Lese- und Hörverstehen müssen die Teilnehmenden die kommunikative Funktion
einer Äußerung bzw. eines Textes verstehen. Beim schriftlichen und mündlichen Ausdruck
müssen sie die Sprache je nach kommunikativem Ziel, Gesprächspartner und Kontext
flexibel und angemessen gebrauchen.
Funktionales und soziolinguistisches Wissen werden beim schriftlichen Ausdruck unter
dem Kriterium Ausdrucksfähigkeit mitbewertet. Beim mündlichen Ausdruck werden sie
mit dem Kriterium Diskussionsfähigkeit bewertet, wie folgende Tabelle zeigt:
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Prüfungsziele
GOETHE-ZERTIFIKAT B2
Goethe-Zertifikat B2 Handbuch 050707
Neben dem organisatorischen und pragmatischen Wissen benötigen die Teilnehmenden
außerdem die Fähigkeit zur Kompensation. Bei der Rezeption von Texten sollen sie in der
Lage sein, unbekanntes Vokabular aus dem Kontext zu erschließen. In den produktiven
Prüfungsteilen sollen sie Lücken in der eigenen Ausdrucksfähigkeit durch die Anwendung
von Paraphrasen und Synonymen überbrücken können.
4.2 Fertigkeiten In der Prüfung werden die vier Fertigkeiten Leseverstehen, Hörverstehen, Schriftlicher
Ausdruck und Mündlicher Ausdruck getestet. Jeder der vier Subtests ist in verschiedene
Aufgaben untergliedert. In jeder Aufgabe wird eine andere Teilfertigkeit geprüft.
Der Subtest Leseverstehen zum Beispiel ist in vier Aufgaben untergliedert, wobei jede
Aufgabe eine andere Textsorte anbietet. Die diesen Textsorten zugeordneten Aufgaben
überprüfen verschiedene Lesestile: Aufgabe 1 das selegierende Lesen zur Entnahme spezi-
fischer Informationen, Aufgabe 2 das globale und detaillierte Lesen zur Entnahme der
Hauptaussagen und Einzelheiten, Aufgabe 3 das interpretierende Lesen zum Erkennen von
Aussagen und Standpunkten. In Aufgabe 4 übernimmt das Lesen lediglich die Funktion
einer Mittlerfertigkeit: Geprüft wird das sprachliche Wissen im Bereich Wortschatz und
Strukturen.
Dem Prüfungsaufbau liegt eine möglichst getrennte Überprüfung von rezeptiver und
produktiver Sprachbeherrschung zugrunde. Allerdings werden in den Teilen Hörverstehen,
Schriftlicher Ausdruck und Mündlicher Ausdruck immer Lesekompetenz mit überprüft,
beim Mündlichen Ausdruck wird die Hörverstehenskompetenz mit überprüft. Die im Lese-
und Hörverstehen verwendeten Items sind entweder geschlossen oder halb offen, d.h. sie
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setzen kaum produktive Fertigkeiten im engeren Sinne voraus. Dem wird bei der
Korrektur in folgender Weise Rechnung getragen: Wenn zur Lösung eines halb
offenen Items zum Beispiel Notizen gemacht werden sollen, werden diese nur nach
inhaltlichen Gesichtspunkten, nicht nach formaler Richtigkeit bewertet.
4.2.1 Rezeption: Strategien des Lese- und Hörverstehens Teilnehmende weisen nach, dass sie in kurzer Zeit größere Textmengen bewältigen
können. Zugleich zeigen sie, dass sie mit einer Vielzahl von Textsorten umgehen
können. Als Lesetexte können in der Prüfung zum Beispiel Auszüge aus Informations-
broschüren, Zeitungs- und Zeitschriftenartikel sowie Auszüge aus allgemein verständ-
lichen Sachbüchern vorgegeben werden.
Die rezeptiven Fertigkeiten unterteilen sich in das Verstehen von schriftlichen und
mündlichen Texten. Prüfungsziel ist bei beiden Rezeptionsbereichen, festzustellen,
inwieweit Teilnehmende in der Lage sind,
die in schriftlichen oder mündlichen Texten enthaltenen Informationen
zu erfassen und
Aussagen und Standpunkte des Autors bzw. Sprechers zu erkennen.
Hinzu kommt im Subtest Leseverstehen die Fähigkeit, unvollständige schriftliche
Texte sinngemäß und korrekt zu ergänzen.
Die Teilnehmenden sollen mehrere Texte aus verschiedenen Quellen und von unter-
schiedlicher Intention selbstständig, d.h. ohne Verwendung von Hilfsmitteln erschlie-
ßen. Da die Intensität des Lesens oder des Hörens beziehungsweise das Maß der
Informationsentnahme je nach Textsorte unterschiedlich hoch ist, wird in der
Prüfung die Fähigkeit zur Anwendung verschiedener Rezeptionsstrategien geprüft: Im
Einzelnen handelt es sich um globales, selegierendes und detailliertes Lesen/Hören
und Verstehen.
Ziel des globalen Textverstehens ist, die Hauptaussagen eines Textes, die generelle
Position des Autors oder die Hauptlinien der Argumentation aufzunehmen. Beim
selektiven Textverstehen geht es dagegen um das rasche Auffinden punktueller Infor-
mationen in einem Text beziehungsweise mehreren Texten. Die gezielte Auswahl aus
einer größeren Menge an Informationen steht hier im Vordergrund. Beim detaillier-
ten Textverstehen geht es darum, auch Einzelheiten des Textes zu verstehen. Es setzt
ein gründliches und genaues Lesen voraus.
4.2.2 Produktion: Schreiben und Sprechen Die Teilnehmenden weisen nach, dass sie sich zu einem Thema angemessen und
kohärent äußern können. Prüfungsziel bei beiden Fertigkeiten ist festzustellen,
inwieweit der/die Teilnehmende in schriftlicher oder mündlicher Form
etwas beschreiben kann,
Meinungen äußern kann,
Stellung nehmen kann,
Beispiele geben kann,
Möglichkeiten ausdrücken kann,
vergleichen kann.
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Prüfungsziele
GOETHE-ZERTIFIKAT B2
Goethe-Zertifikat B2 Handbuch 050707
In Aufgabe 1 des schriftlichen Ausdrucks äußern sich die Teilnehmenden schriftlich in circa
200 Wörtern zu einem Thema. Es werden zwei Themen vorgegeben, aus denen sie eins
auswählen sollen.
In Aufgabe 1 der mündlichen Prüfung sollen die Teilnehmenden ein Statement (circa drei
bis vier Minuten) formulieren. Hilfsmittel wie z.B. Mobiltelefone oder Wörterbücher sind
nicht erlaubt.
4.2.3 Interaktion: Sprechen In Aufgabe 2 der mündlichen Prüfung interagiert der/die Teilnehmende mit einem
Gesprächspartner/in, um gemeinsam zu einer Entscheidung zu kommen oder eine Lösung
auszuhandeln. Bei einer Paarprüfung sind die Gesprächspartner andere Teilnehmende, bei
einer Einzelprüfung ist es der/die Prüfende. Als Prüfungsziel ist festzustellen, inwieweit
der/die Teilnehmende
Informationen erfragen und geben kann,
auf die Bitte nach Information reagieren kann,
Meinungen/Vorlieben ausdrücken kann,
zustimmen und ablehnen kann,
Vorschläge machen kann,
Möglichkeiten ausdrücken kann,
Ziele/Zwecke verbalisieren kann.
4.3 Prüfungsthemen Das Goethe-Zertifikat B2 prüft sprachliches Handeln innerhalb eines breiten thematischen
und situativen Spektrums. Grundlage der folgenden Auswahl ist der Themenkatalog des
Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens (vgl. S. 58).
Unterschiede zum Goethe-Zertifikat C1 ergeben sich weniger hinsichtlich der Breite des
thematischen Rahmens für die Lese- und Hörtexte und die schriftlichen und mündlichen
Äußerungen als vielmehr in der Tiefe, das heißt in der Komplexität und Länge der Texte
bzw. der Qualität der sprachlichen Äußerungen.
Das inhaltliche Niveau der Themen orientiert sich an den Kenntnissen eines allgemein
gebildeten Lesers bzw. Hörers. Bei der Auswahl von Prüfungstexten wird darauf geachtet,
dass kein Fachwissen vorausgesetzt wird. Auch Wissen historischer Art wird nicht zur
Grundlage der Textauswahl gemacht. Vorausgesetzt wird dagegen eine Vertrautheit mit der
europäischen Lebenswelt.
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Goethe-Zertifikat B2 Handbuch 050707
(1) Persönliche Daten und Verhältnissez. B. Charaktermerkmale und äußere
Erscheinung von Personen,
Auskünfte über berufliche Tätigkeit,
Ausbildung oder Studium u. Ä.
(2) Wohnen, Umweltz. B. die Beschreibung der Ausstattung und
Einrichtung von Räumen, Erkenntnisse über
den Menschen und seine Umwelt u. Ä.
(3) tägliches Leben, Arbeitz. B. die Charakterisierung von Lebens- und
Arbeitsgewohnheiten, die Beschreibung von
Verantwortlichkeiten u. Ä.
(4) Freizeit, Unterhaltungz. B. Erläuterungen zu intellektuellen und
künstlerischen Interessen, die Beschäftigung
mit den Massenmedien, Kino,
Ausstellungen, Sport u. Ä.
(5) Reisez. B. öffentliche und private Verkehrsmittel,
Urlaub, Unterbringung, Tourismus u. Ä.
(6) Beziehungen zu anderen Menschen, Kultur,Traditionz. B. das Verhältnis der Geschlechter und
der Generationen zueinander, Konventionen
des sozialen Umgangs u. Ä.
(7) Gesundheit und Hygienez. B. Fragen der gesunden Lebensweise, der
medizinischen Versorgung, Versicherungen
u. Ä.
(8) Erziehung, Ausbildung, Lernen z. B. Schulbildung, Erziehung,
Berufsqualifikation, private und öffentliche
Bildungsinstitutionen u. Ä.
(9) Konsum, Handelz. B. Konsumverhalten, Infrastruktur,
gesetzliche Regelungen u. Ä.
(10) Ernährung z. B. gesunde Nahrungsmittel, Ernährung
der Weltbevölkerung u. Ä.
(11) Dienstleistungenz. B. den Umgang mit Telekommunikation,
u. Ä.
(12) Ortez. B. die Spezifizierung von regionalen
Besonderheiten, Landschaften u. Ä.
(13) Sprache, Kommunikationz. B. Spracherwerb, Fremdsprachen,
moderne Technologien der Kommunikation
u. Ä.
(14) Klimaz. B. lokales und globales
Klima, Klimaveränderungen u. Ä.
Folgende Themen können im Goethe-Zertifikat B2 behandelt werden:
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Prüfungsziele
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Goethe-Zertifikat B2 Handbuch 050707
Lesen und Hören
Schreiben
Sprechen
4.4 Wortschatz und Grammatik Vom den Teilnehmenden wird erwartet, dass sie wichtige Strukturen des Deutschen beherr-
schen und über einen Wortschatz verfügen, der es ihnen ermöglicht, nicht nur Aussagen
informativen Inhalts zu machen, sondern darüber hinaus auch Meinungen, Erfahrungen
und Gefühle weitgehend angemessen auszudrücken. Sie zeigen, dass sie in der Lage sind,
die Fremdsprache ihren persönlichen Erfordernissen gemäß einzusetzen. Sie sind außerdem
in der Lage, Texte ohne Hilfe eines Wörterbuches zu erschließen. Eine Zusammenstellung
der sprachlichen Mittel (Grammatik und Wortschatz), die für Lernende auf der Stufe B2
relevant sind, findet sich auf der CD-ROM zu Profile deutsch (2005).
4.5 Sprachliches Können im Vergleich zum Zertifikat Deutsch und dem Niveau C1 Erfolgreiche Teilnehmende am Goethe-Zertifikat B2 sind hinsichtlich ihres sprachlichen
Könnens Teilnehmenden am Zertifikat Deutsch (ZD) auf der Stufe B1 deutlich überlegen.
Während ZD-Kandidaten vergleichsweise minimale sprachliche Mittel maximal einsetzen,
stehen den Teilnehmenden am Goethe-Zertifikat B2 mehr sprachliche Mittel zur
Verfügung, um über das Alltägliche Hinausgehendes zu bewältigen.
Hervorstechende Merkmale der Stufe B2 sind:
Effektive Argumentation,
Durchhaltevermögen im Diskurs,
Sprachbewusstsein.
Darüber hinaus können sie diese Mittel mit mehr Leichtigkeit anwenden und ihre
Äußerungen stärker nuancieren.
Als Leser beziehungsweise Hörer können Teilnehmende am Goethe-Zertifikat B2 eine
größere Bandbreite an Texten verstehen, die über die für die Stufe B1 typischen Alltagstexte
zu konkreten Themen hinausgehen und auch abstrakte Themen behandeln können. Das
Verstehen bleibt aber im Vergleich zu Teilnehmenden am Goethe-Zertifikat C1 oft globaler,
da auf der Stufe C1 komplexe Texte zu abstrakten Themen auch im Detail verstanden
werden sollen. Außerdem können Prüfungsteilnehmende auf der Stufe C1 mit umfang-
reicheren Textmengen umgehen.
In der schriftlichen Kommunikation verwenden Teilnehmende am Goethe-Zertifikat B2
eine größere Bandbreite an Lexik und grammatischen Strukturen, als dies Teilnehmenden
am Zertifikat Deutsch möglich ist. Sie sind in der Lage, ihre schriftlichen Äußerungen an-
gemessen zu strukturieren und Sachverhalte, Meinungen sowie Vor- und Nachteile systema-
tisch und angemessen auszudrücken. Von Teilnehmenden am Goethe-Zertifikat C1
hingegen wird eine noch größere Präzision im Ausdruck erwartet. Sie können klare, gut
strukturierte Ausführungen zu komplexen Themen schreiben und dabei zentrale Punkte
deutlich hervorheben.
In der mündlichen Kommunikation beteiligen sich Teilnehmende am Goethe-Zertifikat B2
nicht mehr ausschließlich mit kurzen, in ihrer Struktur deutlich reduzierten Sätzen. Ihre
mündlichen Äußerungen sind spontaner, flüssiger und strukturierter, als dies auf der Stufe
B1 möglich ist. Sie können zum Beispiel bei einem Bericht über persönliche Erfahrungen
bereits klare und detaillierte Beschreibungen geben. Im Gespräch können sie sich situati-
onsangemessen ausdrücken und krasse Formulierungsfehler vermeiden. Sie sind nicht mehr
auf klare Artikulation und die Möglichkeit zur Wiederholung angewiesen. Im Vergleich
dazu können Teilnehmende am Goethe-Zertifikat C1 die Sprache noch flexibler und effek-
tiver einsetzen und sich beinahe mühelos spontan und fließend ausdrücken. Außerdem
können sie ihre Äußerungen dem sozialen Rahmen und ihrem/ihrer Kommunikations-
partner/in anpassen und im Gespräch auch Anspielungen und Scherze machen.
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Goethe-Zertifikat B2 Handbuch 050707
5 Prüfungsziele und -formen
5.1 Leseverstehen Der Subtest dauert eine Stunde und 20 Minuten. Darin zeigen die Teilnehmenden, dass sie
Lesetexte verschiedener Art verstehen können. Unterschiedliche Lesestile, d.h. globales,
selegierendes und detailliertes Lesen, werden an dazu geeigneten authentischen Texten
geprüft. Die Texte sind von unterschiedlicher Länge, wobei insgesamt circa 1400 Wörter zu
verarbeiten sind.
Die Texte werden verschiedenen Quellen entnommen, z.B. Zeitungen, Zeitschriften,
Sachbüchern und Broschüren. In den Texten werden verschiedene kommunikative Ziele
realisiert, z.B. informieren, erklären, beschreiben, empfehlen, anleiten. Zielpublikum des
Originaltextes ist eine allgemein gebildete muttersprachliche Leserschaft.
Der Subtest Leseverstehen gliedert sich in vier Aufgaben und umfasst insgesamt
25 Items. Den vier Aufgaben sind folgende Aufgabentypen zugeordnet:
Zuordnung
Multiple-Choice-Items (dreigliedrig)
Alternativantwort (positiv bzw. negativ/skeptisch)
Lückentext (mit offenen Lücken)
Die Verwendung von Hilfsmitteln wie Wörterbücher, Mobiltelefon o. Ä. ist nicht gestattet.
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Prüfungsziele
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Prüfungsziel
Prüfungsform
Arbeitszeit
Bewertung
Prüfungsziel
Prüfungsform
Arbeitszeit
Bewertung
Leseverstehen, Aufgabe 1: selektive Informationsentnahme
Aufgabe 1 prüft die Fähigkeit zur raschen und gezielten Entnahme von relevanten
Informationen aus einer größeren Menge von Einzeltexten.
Diese Aufgabe besteht aus der Zuordnung von fünf Personen mit bestimmten Interessen zu
Texten, in denen unterschiedliche Organisationen beschrieben werden. Die acht Texte
haben eine Länge von insgesamt circa 480 Wörtern. Als Textgrundlage für die kürzeren
Texte dienen Zeitungen, Zeitschriften, Sachbücher oder Artikel aus dem Internet. Es sind
fünf Items zu lösen. Die Teilnehmenden sehen die Texte mit dem Ziel durch, für jede der
fünf beschriebenen Personen die passende Organisation zu finden. Die Items sind vor den
Texten platziert und im Verhältnis zu den Texten zufällig angeordnet. Die Zahl der Items ist
im Verhältnis zur Textmenge gering gehalten.
15 Minuten
Jede richtige Lösung wird mit 1 Punkt bewertet.
Leseverstehen, Aufgabe 2: Entnahme von Hauptaussagen und Einzelheiten
Aufgabe 2 prüft das Verstehen eines informativen Textes hinsichtlich der enthaltenen
Hauptaussagen sowie die Fähigkeit zur gezielten Entnahme von wichtigen Einzelheiten.
Diese Aufgabe besteht aus einem Lesetext von insgesamt circa 380 Wörtern Länge mit
informativem Charakter. Mögliche Textvorlagen sind z.B. Zeitschriftenartikel, Passagen aus
einem Sachbuch u.a. Zu dem Text werden fünf dreigliedrige Multiple-Choice-Items gestellt.
Die Items sind dem Text gegenüber platziert und folgen in der Anordnung dem Textaufbau.
25 Minuten
Jede richtige Lösung wird mit 1 Punkt bewertet.
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Prüfungsziel
Prüfungsform
Arbeitszeit
Bewertung
Prüfungsziel
Prüfungsform
Arbeitszeit
Bewertung
Leseverstehen, Aufgabe 3: Erkennen von Meinungen oder Standpunkten
Aufgabe 3 prüft das genaue Verstehen eines kommentierenden Textes hinsichtlich der darin
enthaltenen expliziten und impliziten Meinungen oder Standpunkte.
Diese Aufgabe besteht aus einem argumentativen oder wertenden Text von insgesamt circa
380 Wörtern Länge. Als Textsorten werden z.B. Kommentare aus Zeitungen, Zeitschriften
u.a. angeboten. Die Teilnehmenden sollen bei fünf Alternativ-Aufgaben entscheiden, ob der
Autor die jeweilige Aussage positiv beziehungsweise negativ/skeptisch beurteilt. Die Items
sind dem Text gegenüber platziert und folgen im Aufbau dem Textverlauf.
25 Minuten
Jede richtige Lösung wird mit 1 Punkt bewertet.
Leseverstehen, Aufgabe 4: Syntaktisch und semantisch korrekte Textergänzung
Aufgabe 4 prüft die Fähigkeit, semantische Zusammenhänge so zu rekonstruieren, dass die
gewählte Lösung in die Struktur des Textes passt und der Lexik des Textes angemessen ist.
Diese Aufgabe besteht aus einem Text von circa 160 Wörtern Länge, der am rechten Rand
des Textes zehn Lücken enthält. Als Textvorlage dient ein authentischer journalistischer
Text. Die Teilnehmenden sollen die Lücken durch die richtige Textergänzung füllen.
15 Minuten
Jede richtige Lösung wird mit 1 Punkt bewertet.
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Prüfungsziele
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5.2 Hörverstehen Der Subtest dauert etwa 30 Minuten. Darin zeigen die Teilnehmenden, dass sie zwei
Hörtexte verschiedener Art verstehen können. Unterschiedliche Hörstile (selegierendes,
globales und detailliertes Verstehen) werden an dazu geeigneten authentischen
beziehungsweise leicht bearbeiteten Texten geprüft. Die beiden Texte aus den Bereichen
Alltagskommunikation und Medien geben natürlich gesprochene Sprache wieder.
Sie sind selbstständig, d.h. ohne Verwendung von Hilfsmitteln, zu erschließen.
Der erste Hörtext ist entweder dialogisch angelegt oder besteht aus einer längeren
Nachricht auf dem Anrufbeantworter. Der zweite Text ist ein Interview, das monologische
Passagen aufweist. Die Gesamtlänge beider Texte beträgt circa 800 Wörter.
Die Texte werden verschiedenen Quellen entnommen und repräsentieren verschiedene
Textsorten, z.B. Gespräch, Telefonat, Radiobericht oder Radiointerview. Zielpublikum der
Radiosendung ist in der Regel eine allgemein gebildete Zuhörerschaft. Fachkenntnisse
werden nicht vorausgesetzt. Hauptintentionen der Sprechenden sind z.B. informieren,
erklären, berichten, beschreiben, argumentieren, anleiten und Gefühle ausdrücken. Als
situative Einbettung sind dem Telefonat/Gespräch Angaben über Kommunikationspartner,
-ort und -ziel bzw. bei Radiosendungen Angaben zum Thema des Textes vorangestellt.
Der Subtest Hörverstehen gliedert sich in zwei Aufgaben und umfasst insgesamt 15 Items.
Folgende Aufgabentypen werden angeboten:
Lücken ergänzen – teilweise produktiv
Multiple-Choice-Items (dreigliedrig)
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Prüfungsziel
Prüfungsform
Arbeitszeit
Bewertung
Prüfungsziel
Prüfungsform
Arbeitszeit
Bewertung
Hörverstehen, Aufgabe 1: Selektive Informationsentnahme
Aufgabe 1 prüft die Fähigkeit zum raschen und gezielten Notieren von Informationen aus
einem Gespräch in Form von Stichwörtern.
Diese Aufgabe besteht aus einem Gespräch oder aus einer Nachricht vom Band von circa
drei Minuten Länge. Das Gespräch/die Nachricht ist in authentischem Tempo gesprochen
und weist einen relativ hohen Informationsgehalt auf. Kommunikationspartner können
Privatpersonen sein oder Geschäftsleute, wie z.B. Veranstalter oder Immobilienmakler.
Nachdem die Teilnehmenden sich das Raster mit den fünf Lücken vor dem Hören an-
gesehen haben, ergänzen beziehungsweise korrigieren sie diese beim Hören stichwortartig.
Der Text wird nur einmal im Ganzen gehört. Die Items folgen in der Anordnung dem
Textverlauf.
8 Minuten
Die Lösungen werden in ein vorgegebenes Raster geschrieben. Jede richtige Lösung wird
mit 2 Punkten bewertet. Punkte werden nur für Lösungen ohne inhaltlich entstellende
Orthografie- oder Grammatikfehler vergeben.
Hörverstehen, Aufgabe 2:Entnahme von Hauptaussagen und Einzelheiten
Aufgabe 2 prüft die Fähigkeit, die in einem gesprochenen Text enthaltenen Hauptaussagen
und wichtige Einzelheiten zu verstehen.
Diese Aufgabe besteht aus einer Radiosendung von circa zehn Minuten Dauer.
Der Originaltext ist in authentischem Tempo nachgesprochen, passagenweise monologisch
strukturiert. Neben Informationen kommen auch Meinungen zum Ausdruck. Kommunika-
tionspartner sind z.B. ein Radiosprecher und ein Experte.
Der Text wird zweimal gehört. Vor dem ersten Hören lesen die Teilnehmenden die zehn
Fragen im Stamm der jeweiligen dreigliedrigen Multiple-Choice-Items. Nachdem der Text
einmal als Ganzes abgespielt wurde, hören sie den Text in Abschnitten noch einmal. Beim
zweiten Hören lesen sie vor jedem Textabschnitt die dazugehörigen Items und wählen beim
Hören aus drei vorgegebenen Auswahlantworten diejenige aus, die den Textinhalt adäquat
wiedergibt.
20 Minuten
Jede richtige Lösung wird mit 1,5 Punkten bewertet.
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Prüfungsziele
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5.3 Schriftlicher Ausdruck Der Subtest dauert eine Stunde und 20 Minuten.
Darin zeigen die Teilnehmenden, dass sie zwei schriftliche Texte verschiedener Art
erstellen können.
Der schriftliche Ausdruck wird in zwei Aufgaben mit einem unterschiedlichen Grad an
Lenkung geprüft. In Aufgabe 1 sollen die Teilnehmenden sich schriftlich zu einem kurzen
Artikel äußern, in Aufgabe 2 sollen sie Fehler in einem Brief korrigieren. Die beiden
Textvorlagen haben eine Gesamtlänge von circa 160 Wörtern.
Die Verwendung von Hilfsmitteln wie Wörterbuch oder Mobiltelefon ist nicht erlaubt.
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HandbuchTestbeschreibung
Goethe-Zertifikat B2 Handbuch 050707
Prüfungsziel
Prüfungsform
Arbeitszeit
Bewertung
Prüfungsziel
Prüfungsform
Arbeitszeit
Bewertung
Schriftlicher Ausdruck, Aufgabe 1: Freies Schreiben
Aufgabe 1 prüft die Fähigkeit zum Verfassen eines schriftlichen Textes zu einem vor-
gegebenen Thema. Dabei sollen sich die Teilnehmenden ausführlich, kohärent sowie
partner- und situationsadäquat schriftlich äußern.
Auf der Basis eines Textes und vier Leitpunkten sollen die Teilnehmenden einen Leserbrief
von circa 200 Wörtern Länge verfassen. Das Thema wählen sie aus zwei kurz charakteri-
sierten Angeboten aus. Als Stimulus dient z.B. eine kurze Zeitungsmeldung u.a. mit einer
Länge von circa 110 Wörtern. Kommunikative Ziele des Schreibens sind: zusammenfassen,
informieren, vergleichen, beschreiben, einen Rat geben und Stellung nehmen.
Fachkenntnisse, wie sie etwa bei speziellen Geschäftsbriefen vorauszusetzen sind, werden
nicht erwartet.
65 Minuten
Die Leistung des/der Teilnehmenden im Schriftlichen Ausdruck wird von jeweils zwei
geschulten Korrektoren/Korrektorinnen unabhängig voneinander anhand von vier
Kriterien bewertet (siehe Seite 40).
Schriftlicher Ausdruck, Aufgabe 2: Fehlerkorrektur
Aufgabe 2 prüft, in welchem Maße die Teilnehmenden in der Lage sind, syntaktische und
semantische Fehler in einem vorgegebenen Brief zu erkennen und zu korrigieren.
Die Vorlage ist ein formeller Brief mit einer Länge von circa 60 Wörtern, der syntaktische,
morphologische und semantische Fehler enthält. Es müssen zehn Fehler gefunden und
korrigiert werden. Adressaten des Schreibens können Institutionen des öffentlichen Lebens,
Konferenzgäste, Geschäftspartner u.a. sein.
Fachkenntnisse, wie sie etwa bei speziellen Geschäftsbriefen vorauszusetzen sind, werden
nicht erwartet.
15 Minuten
Jede richtige Lösung wird mit maximal 1 Punkt bewertet. Punkte werden nur für Lösungen
ohne inhaltlich entstellende Orthografie- oder Grammatikfehler vergeben.
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Prüfungsziele
GOETHE-ZERTIFIKAT B2
Goethe-Zertifikat B2 Handbuch 050707
5.4 Mündlicher Ausdruck Die mündliche Prüfung wird in der Regel als Paarprüfung, bei Bedarf aber auch als Einzel-
prüfung durchgeführt. Dieser Subtest dauert etwa 15 Minuten und die Teilnehmenden
sollen zeigen, dass sie sich auf der Basis von zwei Sprechanlässen mündlich ausdrücken
können. Dabei werden verschiedene kommunikative Ziele realisiert: z.B. beschreiben,
interpretieren, vergleichen, Stellung nehmen, Vorschläge machen, auf Äußerungen des
Gesprächspartners/der Gesprächspartnerin eingehen und eine Einigung erzielen.
Die Teilnehmenden sollen zeigen, dass sie in der Lage sind, sich zu anspruchsvollen
Themen angemessen und einigermaßen flüssig zu äußern. Während die erste Aufgabe
monologisch angelegt ist, simuliert die zweite Aufgabe ein Problemlösungsgespräch, das auf
spontanes, partnerorientiertes dialogisches Sprechen ausgerichtet ist.
Unmittelbar vor der mündlichen Prüfung erhalten die Teilnehmenden eine Vorbereitungs-
zeit von 15 Minuten (Paarprüfung) beziehungsweise zehn Minuten (Einzelprüfung).
In der Vorbereitungszeit können sie sich mit dem Material vertraut machen und sich dazu
Notizen machen. Die Verwendung von Hilfsmitteln wie Wörterbuch oder Handy ist nicht
erlaubt.
Der Subtest Mündlicher Ausdruck gliedert sich in zwei Aufgaben.
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HandbuchTestbeschreibung
Goethe-Zertifikat B2 Handbuch 050707
Mündlicher Ausdruck, Aufgabe 1: Produktion
Aufgabe 1 prüft die Fähigkeit, sich zusammenhängend und frei mündlich auszudrücken.
Auf der Basis einer kurzen Textvorgabe und drei Leitpunkten soll eine angemessene und
strukturierte Äußerung produziert werden. Die Teilnehmenden sollen zeigen, dass sie in
der Lage sind, über ein anspruchsvolles Thema circa drei Minuten zu sprechen, indem sie
den Text zusammenfassen, Beispiele aus ihrer persönlichen Erfahrung geben und zum
Thema strukturiert Stellung nehmen.
Auf diese Aufgabe können die Teilnehmenden sich vorbereiten und Notizen machen, in der
Prüfung allerdings müssen sie ihre Ausführungen frei vortragen, d.h. sie dürfen nicht einen
zusammenhängenden Text vom Blatt ablesen. Die Vorlage präsentiert ein Thema, einen
kurzen Kommentar dazu sowie drei Leitpunkte, die als Strukturierungshilfe gedacht sind.
In der Paarprüfung erhält jede/r Teilnehmende ein anderes Thema.
circa vier Minuten pro Teilnehmendem/r
Mündlicher Ausdruck, Aufgabe 2: Interaktion
Aufgabe 2 prüft die Fähigkeit zum spontanen Sprechen, zum Eingehen auf einen
Gesprächspartner/eine Gesprächspartnerin und zum Finden einer Lösung.
Die Teilnehmenden sollen zeigen, dass sie in der Lage sind, die Aufgabenstellung zu sichten
sowie Stellung dazu zu nehmen, Vorschläge zu machen und zu begründen, auf Gegen-
vorschläge des Gesprächspartners/der Gesprächspartnerin zu reagieren, ihm/ihr Ratschläge
zu geben, gemeinsam mit ihm/ihr Alternativen abzuwägen und schließlich mit ihm/ihr zu
einer Entscheidung zu kommen.
Diese Aufgabe besteht aus einem Gespräch, in dem zwei Teilnehmende (Paarprüfung)
oder eine/ein Teilnehmende/r mit einem der Prüfenden (Einzelprüfung) auf der Grundlage
einer Vorgabe eine handlungsbezogene Aufgabe bearbeiten sollen, zum Beispiel ein
geeignetes Foto auszuwählen für einen Beitrag in der Lokalzeitung. Die Aufgabe wird durch
drei Leitpunkte gelenkt.
circa zehn Minuten
Die Leistung des/der Teilnehmenden im mündlichen Ausdruck wird von jeweils zwei
geschulten Prüfenden unabhängig voneinander anhand von fünf Kriterien bewertet (siehe
Seite 40).
Prüfungsziel
Prüfungsform
Prüfungszeit
Prüfungsziel
Prüfungsform
Prüfungszeit
Bewertung Aufgabe 1 und 2
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Prüfungsziele
GOETHE-ZERTIFIKAT B2
Goethe-Zertifikat B2 Handbuch 050707
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HandbuchTestbeschreibung
Goethe-Zertifikat B2 Handbuch 050707
6 Modellsatz
Auf den folgenden Seiten finden sich Abbildungen
der Prüfungsaufgaben mit den dazugehörigen
Antwortbogen und Lösungen,
die Kriterien, nach denen die produktiven Leistungen
bewertet werden, sowie ein Beispiel einer Kandidaten-
leistung mit Bewertung und Kommentierung.
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Seite 32
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