Über die Wirkung einiger Sulfonamide auf die Körpertemperatur und O2-Verbrauch von Ratten

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Klinische 512 GY. M]~sT¥~_~, T. P~P und L. NA~x: Wirkung einiger Sulfonamide auf die I(Srper~emperatttr usw. Woehenschrift

hemmende Substanz der myeloischen Zellen. Die.Ver- kfirzung der Prothrombinzeit deutet auf Zunahme der Prothrombinaktivitat oder raschere Umwandlung yon Prothrombin in Thrombin. Weitere Einzelheiten lassen sich dutch die hier benutzte ~e thode nieht erfahren.

Aueh die bisherigen Kenntnisse iiber die Chemie der Leukocyten und der Lymphocyten ~, ~ l~Bt keine Voraussagen fiber die Natur der Gerinnungsfaktoren maehen. M5g!ieherweise ist Trypsin damit verknfipft. Dies vermutet aueh LE~OOE~m~OEa a, der beim 1Kessen der Gerinnungszeit yon Citratplasma naeh Reealeifi- zieren gefunden hat, dab Leukocyten aus Normal- und H~mophilenblut die Gerinnungszeit verkfirzen, naeh- dem sie dutch langeres Aufbewahren bei 37 ° spontan zerfallen waren.

Fraktionierte Extraktion der wirksamen Faktoren und ihre ausffihrliehe Gerinnungsanalyse werden ihre Natur und ihren Wirktmgsmeehanismus aufkl~ren helfen.

Zusammenfassung. Zus~tz yon osmotiseh eytoly- sierten myeloischen Zellen ahs Leuk~mikerblut vet-

lgngert die l~eealeifizierungszeit und .die naeh der einzeitigen ~e thode gemessene Prothrombinzeit yon Normalplasma. Zusatz yon eytolysiertenLymphocyten aus dem Blur ehronischer Lymphadenosen verki~rzt die Reealcifizierungszeit und die Prothrombinzeit. Die Leukocyten aus Normalblut verkfirzen die Prothrombinzeit bis zu einer Konzentrat ion yon rund 500000 je Ansatz und verl~ngern in hSheren Konzen- trationen. Reife eosinophile Zellen verhalten sich wie Leukocyten aus Normalblut. Aus diesen Versuchen seheint hervorzugehen, dag die Leukocyten einen EinfluB auf die G~rinnungsmechanismen des Blutes haben, wobei myeloische Zellen eine gerinnungs- verz6gernde, die lymphcttischen Zellen eine gerinnungs- [6rderncle Wirkung erkennen lassen.

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~ B E R DIE W I R K U N G EINIGER SULFONAMIDE AUF DIE K{JRPERTEMPERATUR UND 0 2 - Y E R B R A U C H VON RATTEN.

Von

G~. ~ s T ¥ ~ , T. P~r und L. N~_GY. Aus 4era Pa~hophysiologischen Institu~ der Universit~ P~cs, Ungarn (Direk~or: Prof. Sz. DONHOFFER).

Nachdem DONHOF]~ER und ~¢[itarbeiter in einer Reihe von Arbeiten 1-6 naehwiesen, dab antithyr, eo- ideale Stoffe (Aminothiazol, Methylthiouracyl) die KSrpertemperatur und den 02-Verbrauch yon Rat ten im akuten Versuch senken und dab auch letztere Wir- kung zen~ralnervSsen Ursprungs ist, schien es wfin- sehenswert diese'Untersuchungen auf die Sulfonamide ~uszudehnen, da diesen ~-- wie bekannt - - aueh eine antithyreoideale Wirkung zukommt.

°~Eine temperatursenkende Wirkung der Sulfon- amide b e i erhShter KSrpertemperatur (Wgrmestich, Pyriferfieber, Tetrahydro-fi-naphthylamin) wurde wie- derholt festgestellt 7-12 • und nach IViANSFELD la kann ~ian auch die Fieberwirkung yon Bakterientoxinen dutch Sulfonamidgaben verhindern. ]~ber eine Wir- kung yon Sulfonamiden auf die normale KSrper- temperatur sind dagegen die Angaben ziemlich spgrlich und wiedersprechend. M ~ E s it land, dab Methyl- sulfathiazol bei Zimmertemperatur die K5rpertem- peratur yon l ~ t t e n um mehrere 0 C senkte, wghrend es bei hohe~ Umgebungstemperatur eine solehe Wir- kung vermissen l~Bt. MoEscm~I~ 15 und M ~ s c ~ 16 dagegen beobachteten naeh Sulfathiazol eine Er- hShung der KSrpertemperatur. In den Versueher~ ~ yon K L ~ r ~ s o ~ und L o ~ s ~ ~, sowie BEEso~ und J A ~ - w~Y ~s bewirkte yon den angewandten Sulfonamid- pr~paraten nur Sulf~pyridin einen Abfall der KSrper- temperatur. Die Wirkung der Sulfonamide auf den O~-Verbraueh wurde anscheinend bloB yon JAsz- ]~Ex~¥I ~ untersucht. Er land, dab Paraaminobenzol- sulfonamid (0,3 g/kg) den O~-Verbrauch normaler Rat- ten um 25--30% senkte, Methylsulfathiazol dagegen wirkungslos war.

Versuchsanordnung. Als Versuchstiere dienten normale, schilddrfisen-

lose and eine hypophysektomierte Ra~te. Die Stoff-

weehselbestimmungen wurden mit dem yon B~d~OGH ~° modifizierten Apparat yon BEnXX und ILL]~NY121 - - mangels anderer Angabe - - bei 290 C ausgefiihrt. Die einzelnen Bestimmungen umfassen Versuchs- perioden: yon 15--20 rain. In den Tabellen sind die Werte in Kubikzentimeter 0~ je Stunde und Quadrat- dezimeter K5rperoberitgohe angegeben. Dem nor- malen Grundumsatz der Rat te entspreehen etwa 68--70 em 3 02 je Quadratdezimeter und Stunde. Die untersuchten Substanzen [1Viethylsulfathiaz01 (Ultra- septyl-Chinoin), Prontosil-Bayer, Sueeinyl-sulfanilyl- aminopyridin-natrium (Ronin-Wander)] wurden naeh einigen Vorperioden subcutan verabfolgt.

Aus Tabelle 1 geht hervor, dab Methylsulfathiazol in der angewandten Dosis (0,03--0,05 g) in einem jeden Falle einen bedeutenden Abfall der KSrper- temperatur und des O2-Verbrauehes bewirkt. Beide Wirkungen treten meistens bereits in der ersten, der subcutanen Verabfolgung folgenden Stunde auf, und halten durch mehrere Stunden an. Die Wirkung des Prontosils Yerlguft £hnlich.

Tabelle 2 zeigt eindeutig, dab Sulfapyridin in der angewandten Dosis weder auf die KSrpertemperatur, noch auf den O~-Ver.brauc h einen signifikanten EinfluB ausfibt. Angesichts widersprechender Angaben in tier Literatur wurde aueh die Wirkung anderer Sulfa- pyridinpr~parate auf die I(Srpertemperatur nnter- sucht, doch ergaben diese, wie auch Versuche bei einer Zimmer~emperatur yon 20 ° C ein ghnlich negatives Resultat.

Besprechung. Nach diesen Versuchen kommt wenigstens gewissen

Sulfonamiden eine ~thnliche Wirkung auf K5rper- temperatur und O2-Verbrauch zu, wie den antithyreo- idealen Stoffen in engerem Sinne. Die negativen Ergebnisse JXSZB~NYIs bezfiglich der Stoffweehsel-

;rg. 29, t~at 29180 G¥. M:~sTYZ~, T. P~a~ und L. ~ , e " z : Wirkung einiger Sulfonsmide su f die K6rper~emperstur usw. 5 1 3 1. A l g a s ~ 1 9 5 1

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514 W. M~vR~ und K. T. S e H ~ : P~pier-Elektrophorese der phosphorhaltigen Serumbes~andteile. KIinisehe Wochensehrift

wirkung des Methylsulfathiazols sind wohl mi t der oralen Verabfolgung zu erkl~ren. I m Gegensatz zu Versuehen LoEsE~s, sowie BEESO~s und ~ANEWAYS

an K~ninchen wurde eine Wirkung des Sulfapyridins auf die KSrper temperatur der Rat te vermil~t. In Aubetr~eht der positiven Temperaturwirkung des Sulfapyridins an Kaninchen diirfte ein prinzipieller Unterschied zwischen den einzelnen Sul~bnamiden kaum bestehen. Die beobachtete Wirkung der Sulfon- amide auf den 02-Verbraueh ist yon den Ausgangs- werten weitgehend unabh~ngig. B e i thyreoidekto- mierten sowie hypophysektomierten Tieren mit an und ffir sich sehon niedrigem O~-Verbraueh finder man eher noch eine ~usgesprochenere Senkung, wie das auch bei Aminothiazol beobachtet wurde, und aueh der dureh eine niedrigere Umgebungstemperatur erhShte Os: Verbraueh erf£hrt eine Verminderung yon derselben GrSBenordnung.

Zusammen[assung, 0,03--0,05 g FIethylsulfathiazol und 0,05 g Prontosil je l~atte bewirken im akuten Versuch e ine bedeutende Senkung der K5rper~em- pera~ur und des O~-Verbrauches, di~e den dutch Amino- thiazol oder Methylthiouraeil hervorgerufenen in Ausmal~ und Verlauf weitgehend entspreehen Sulfa-

pyridin in subeutanen Gaben von 0,04---0,08 g erwies sich als unwirksam.

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PAPIER-ELEKTROPHORESE DER PHOSPItORHALTIGEN SERUMBESTA~DTEILE. (Untersueht ]nit Radio-Phosphor P~.)

Von

W. NL~SnEE und K. T. SCttILD. Aus der ~ediz[nischen Universit~tsldinik K~ln (Direktor: Prof. Dr. n . W. KNrPPn~)

und dem Organisch-Chemisohen Institl~t der Technischen Hochschule Aachen (Direktor: Prof. Dr. NI. L~P).

An versehiedenen Sehwerpunkten der klinisehen Medizin is t es notwendig, die quanti tat ive AnMyse zu sehr grol~er Exakthei t voranzutreiben. Ein beaeht- licher l~ortschritt erseheint uns dabei mSglieh dureh die Kombina~ion der Papierelektrophorese mit der

tlzge der: Albumin8 u. e~-,/]-, ~'-G'lobuline

I ~ ~ol'gcmische Phq~ph~'oRen ~ ~ I

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Abb. 1. E1ekf, rophorese-Diagramm der P~2-haItigen Serum-Phosphorverbind ungen.

rasch resorbiert und vom 0rganismus zum Aufbau der phosphorhaltigen Serumbestandtefle verwandt. l~adh einiger ZeJt enth~lt also das Serum neben dem anorganisehen radioaktiven Phosphor auch P32-haltige Lipo-Proteide sow~e kleinere NIengen yon radioaktiv markierten Phosphorverbindungen aus dem Kohlen- hydrat- und Eiweil]stoffwechsel. Zu versehiedenen

'noPg~ni.~che Phosphah'onen

4uP~atzstelle

-Sc, m. gO 15 10 5 0 ---Scm. Abb. 2. ]~lek~rophorese-Diagramm yon reinem, mi~ pa~ mark[ertem,

anorganischem Phosphat.

~[ethode der radioaktiven Indieatoren. Die Unter- suehung der Verteflung yon Radiophosphor im elektro- phoretisehen Plasma-EiweiBspektrum uls Beispiel sell das Prinzip und die NISglichkeiten dieser Analyse ze~gen. Die Mitteilungen fiber die Papierelektro- phorese ±-4 haben gezeigt, dab mit dieser Methode eine gute Trennung der EiweiBfraktionen erreieht werden kann. Wir haben versucht, nach diesem Verfahren eine Trennung der phosphorhaltigen Serum- bestandtefle zu erzie]en.

Zur Ausarbeitung der Methode wurde zun~ehst mit den Seren yon Rat ten und Ni~usen gearbeitet. Diesen wurde radioaktiver Phosphor (p32) in Form yon l~atr iumphosphat subeutan injiziert. Dieser wird

Zeiten naoh Injel/tion wnrde Blur entnommen und das Serum der Papierelekirophorese unterworfen (Natrium-Veronalpuffer Pn ~ 8,6). Danach wurde das Papierband in 5 mm breite Streifen zersehnitten und deren Radioakt ivi ta t mit einem Geiger-Miiller-Z~th]- rohr gemessen. Man erh~tlt auf diese Weise die Ver- teilung der P3~-haltigen Serumbestandtefle im Elektro- phoresebild der Eiweil~fraktionen.

Abb. 1 zeigt eine derartig gemessene P3~-Ver- teilung im Papierstreffen. Die Aufsatzstelle des Serums ist durch einen Pfeil gekennzeiehnet. Die elektrophoretischen Verschiebungen ergeben sich aus dem eingezeiehneten L~ngenmal~stab. Die Lage der Eiweil~fraktionen ist oberhalb des p32-Diagramms

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