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IV. Wiener Konferenz für Mediation 2006 "CULTURE MEETS CULTURE II" Das »neue« Unbehagen in der Kultur Termin: Donnerstag, 04.Mai 2006, 16:30-18:00 Bedürfnisorientierte Mediation Kulturelle Werte sind mit elementaren menschlichen Bedürfnissen nach Zugehörigkeit, Identität, etc. verknüpft. Von dorther beziehen sie ihre emotionale Energie. Für interkulturelle Mediation ist es deshalb wesentlich, die Ebene der Bedürfnisse und der damit zusammenhängenden Emotionen zu verstehen und zu bearbeiten. In dem Workshop werden das bedürfnisorientierte Konfliktverständnis, die Grund-struktur der Bedürfnisorientierten Mediation, sowie dazugehörige praktische Methoden vorgestellt. Die Mediationsansätze von H. Kelman, M. Rosenberg und D. Weeks sowie der Konfliktmanagement-Ansatz von F. Glasl stehen dazu im Hintergrund. WS-Leitung: Rudi Ballreich (D) Rudi Ballreich arbeitet seit vielen Jahren als Organisationsberater, Managementtrainer und Mediator vor allem in Wirtschaftsunternehmen, aber auch in Nonprofitorganisationen. Zusammen mit F. Glasl bietet er einen Lehrgang in Wirtschaftsmediation an. Er ist Gesellschafter der Trigon-Entwicklungsberatung München. Als Hintergrund hat er Ausbildungen in Schauspiel, Pädagogik, Ges-talttherapie, Gruppendynamik, Organisationsentwicklung, Konfliktmanagement/Mediation (Mediator BM).
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Bedürfnisorientierte Mediation
Rudi Ballreich
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Positionen
Selektive WahrnehmungenFixierte Urteile
Unterdrückte oderexplosive Emotionen
Unbewusst treibendeelementare Bedürfnisse
wahr-nehmenverstehend denken
Gefühle spüren und ausdrücken
Bedürfnisse spürenund ausdrücken
Gegenseitiges Verstehen: - Sichtweisen- Gefühle- Bedürfnisse
Beidseitig Handlungslösungen finden, die die Bedürfniserfüllung ermöglichen
3© Trigon Entwicklungsberatung
Heiße Konflikte Kalte Konflikte
Formen der Konfliktaustragung
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Physiologische BedürfnisseNahrung, FlüssigkeitSauerstoff, SchlafErholung, GesundheitSexualität
Bedürfnisse
Die umgebende Situation: Äußere Ereignisse und Gegebenheiten
Das Verhalten anderer Menschen
Verhalten
SicherheitsbedürfnisseSchutz vor körperlichen undseelischen BedrohungenGeborgenheit, AngstfreiheitVertrauen
Soziale BedürfnisseKontakt, Nähe, IntimitätZuwendung, LiebeZugehörigkeitWertschätzung, RespektBestätigungVerständnisUnterstützungGerechtigkeit
IchbedürfnisseAutonomie, SelbstentfaltungSelbstachtung, SelbstwertIdentitätStärke, Leistung, KompetenzUnabhängigkeit, FreiheitDistanz, Rückzug, eigener RaumOrientierung, OrdnungWissen, Verstehen, Sinn
Emotionen
WahrnehmungenInterpretationen
© Trigon Entwicklungsberatung
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Physiologische BedürfnisseNahrung, FlüssigkeitSauerstoff, SchlafErholung, GesundheitSexualität
Die umgebende Situation: Äußere Ereignisse und Gegebenheiten
Das Verhalten anderer Menschen
SicherheitsbedürfnisseSchutz vor körperlichen und seelischenBedrohungenGeborgenheit, Angstfreiheit, Vertrauen
Soziale BedürfnisseKontakt, Nähe, IntimitätZuwendung, LiebeZugehörigkeitWertschätzung, RespektBestätigungVerständnisUnterstützungGerechtigkeit
IchbedürfnisseAutonomie, SelbstentfaltungSelbstachtung, SelbstwertIdentitätStärke, Leistung, KompetenzUnabhängigkeit, FreiheitDistanz, Rückzug, eigener RaumOrientierung, OrdnungWissen, Verstehen, Sinn
WahrnehmungenInterpretationen
Bedürfnisse
Emotionen
Verhalten
Spannung, Druck, MangelerlebnisFrustrationBedrohung
Angst
Nichterfüllung
Erfüllung
ZufriedenheitGlück, Lust
Entspannung
© Trigon Entwicklungsberatung
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Physiologische BedürfnisseNahrung, FlüssigkeitSauerstoff, SchlafErholung, GesundheitSexualität
Die umgebende Situation: Äußere Ereignisse und Gegebenheiten
Das Verhalten anderer Menschen
SicherheitsbedürfnisseSchutz vor körperlichen und seelischenBedrohungenGeborgenheit, Angstfreiheit, Vertrauen
Soziale BedürfnisseKontakt, Nähe, IntimitätZuwendung, LiebeZugehörigkeitWertschätzung, RespektBestätigungVerständnisUnterstützungGerechtigkeit
IchbedürfnisseAutonomie, SelbstentfaltungSelbstachtung, SelbstwertIdentitätStärke, Leistung, KompetenzUnabhängigkeit, FreiheitDistanz, Rückzug, eigener RaumOrientierung, OrdnungWissen, Verstehen, Sinn
WahrnehmungenInterpretationen
Bedürfnisse
Emotionen
Verhalten
Spannung, Druck MangelerlebnisFrustrationBedrohung
Angst
Erfüllung
Nichter
füllu
ng
ZufriedenheitGlück, Lust
Entspannung
Motivation - EnergieErfü
llung
Aktives Eintretenfür die eigenen
Bedürfnisse
SelbstvertrauenHerausforderung
Eu-Stress
© Trigon Entwicklungsberatung
Ich-SteuerungSelbstverantwortung
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Physiologische BedürfnisseNahrung, FlüssigkeitSauerstoff, SchlafErholung, GesundheitSexualität
Die umgebende Situation: Äußere Ereignisse und Gegebenheiten
Das Verhalten anderer Menschen
SicherheitsbedürfnisseSchutz vor körperlichen und seelischenBedrohungenGeborgenheit, Angstfreiheit, Vertrauen
Soziale BedürfnisseKontakt, Nähe, IntimitätZuwendung, LiebeZugehörigkeitWertschätzung, RespektBestätigungVerständnisUnterstützungGerechtigkeit
IchbedürfnisseAutonomie, SelbstentfaltungSelbstachtung, SelbstwertIdentitätStärke, Leistung, KompetenzUnabhängigkeit, FreiheitDistanz, Rückzug, eigener RaumOrientierung, OrdnungWissen, Verstehen, Sinn
WahrnehmungenInterpretationen
Bedürfnisse
Emotionen
Verhalten
Spannung, Druck MangelerlebnisFrustrationBedrohung
Angst
Erfüllung
Nichter
füllu
ng
ZufriedenheitGlück, Lust
Entspannung
Verzagen,Verstummen,Runterschlucken,fliehen
Ang
st
OhnmachtÜberforderung
Dis-Stress
Wut
Reizen, sticheln, provozieren, angreifen„Machtspiele“, gewalttätig werden
Nicht verstehen,Gefühllosigkeit zeigen„Tot stellen“geschehen lassen
Lähmung
© Trigon Entwicklungsberatung
Verlust der Ich-Steuerung
Motivation - EnergieErfü
llung
Aktives Eintretenfür die eigenen
Bedürfnisse
SelbstvertrauenHerausforderung
Eu-StressIch-SteuerungSelbstverantwortung
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Auswirkungen der Bedürfnisbedrohung und Stressreaktion auf das Verhalten im Konflikt
Autistische Selbstbespiegelung
Sozialer Autismus
Verstrickungen
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MediatorIn
Partei A
Partei B
Selbstwahrnehmung und Selbst-ausdruck unterstützen durchGezieltes FragenParaphrasierenSpiegelnDoppeln
Anregen zum Perspektivenwechsel und empathischen Verstehen durch
gegenseitiges Fragen nach Wahrnehmungen, Gefühlen und Bedürfnissen, Paraphrasieren, Spiegeln
Den Dialog wieder in Gang bringen
StreitpositionenUrteile/“Bilder“
Situationswahrnehmung
Gefühle
Bedürfnisse
Handeln
StreitpositionenUrteile/“Bilder“
Situationswahrnehmung
Gefühle
Bedürfnisse
Handeln
Lösung der emotionalen Verstrickungen durch gegenseitiges empathisches Verstehen der „Bedürfnisnot“ und der damit zusammenhängenden Gefühle
Selbstwahrnehmung und Selbst-ausdruck unterstützen durch
Gezieltes FragenParaphrasieren
SpiegelnDoppeln
Win-Win-Lösungen auf der Handlungsebene durch gemeinsame kreative Suche
Auflösen der fixierten Urteile und ehrliches Hinschauen auf die Situation –und Perspektivenwechsel: Wie sieht die andere Partei die Situation?
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Mediation als U-Prozess
3. GefühleGefühle spüren u. ausdrücken –gegenseitiges empathisches Verstehen
2. Wahrnehmungen/Sichtweisen
Situationsbeschreibung -Perspektivenwechsel
1. Ausgangspunkt:Streitpositionen prallen aufeinander
5. Handlungs-möglichkeiten
Gemeinsame kreative Suche nach Lösungen,Bewerten, Priorisieren
6. ÜbereinkunftEntscheiden, Planen,
Verabredungen treffen, Widerstände bedenken
7. Umsetzung
4. BedürfnisseBedürfnisse spüren u.
ausdrücken - gegenseitiges empathisches Verstehen
Äußere Situation
Prozess der Konfliktklärung
Wendepunkt
Blick in die Vergangenheit Blick in die Zukunft
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2.a. Zum sachlichen Wahrnehmen hinführen
• Jede Partei ihre Geschichte erzählenlassen und dabei nach beobachtbarenTatsachen fragen– Wer? Wann? Wo? Wie? Was?– Zum sachlichen Beschreiben anregen
• Spiegeln oder Paraphrasieren desGehörten– Die wahrnehmbaren Tatsachen
wiedergeben und ausgesprochen Urteileund Interpretationen entweder weglassenoder bewusst machen und zur Seitestellen
– Nachfragen, ob das Wiedergegebenestimmt!
• Perspektivenwechsel– Die Parteien zum Spiegeln oder
Paraphrasieren des Gehörten auffordern– Nachfragen: Wie sieht die andere Seite die
Situation?
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2.b. Fixierte Urteile überwinden
• Urteile auf Beobachtungen beziehen– Durch welche Erlebnisse sind Sie zu
diesem Urteil gekommen?• Urteile klar machen und zur Seite
stellen– Sind Sie bereit, dieses Urteil stehen zu
lassen und weitere Beobachtungen zubeschreiben?
• Selbstbilder, Fremdbilder und Situations-bilder klären und gegeneinander stellen– Selbstbild: Wie sehen Sie sich selbst?– Fremdbild: Wie sehen Sie die anderen?– Situationsbild: Wie sehen Sie die Situation?– Aufgrund welcher Erfahrungen haben sich
diese Bilder entwickelt?– Die subjektiven Sichtweisen dabei als
Ausgangspunkt akzeptieren
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3. Gefühle bewusst machen und erleben• Du-Aussagen in Ich-Aussagen umwandeln
– Den Blick nach innen richten und in Ich-Aussagen die Innenwahrnehmungenbeschreiben: Ich fühle…; Ich spüre…
• Indirekte Sprache in Ich-Aussagenumwandeln– Man, Wir, Es ist.., - Ich fühle…
• Beurteilende Gefühlsworte in „fühlende“Gefühlsworte umwandeln– Gedemütigt: Wie fühlt sich das an?
• Gefühle spiegeln– Nachfragen: Habe ich das so richtig
empfunden?• Zum gegenseitigen Spiegeln der Gefühle
anregen
• Von der treibenden Emotion zumbewussten Fühlen kommen– Wut, Angst, Lähmung bewusst spüren– Dann die Ohnmacht und Hilflosigkeit
spüren– Dann die zugrunde liegenden Gefühle der
Bedürfnisfrustration spüren• Körperempfinden als Weg zum Fühlen
– Wie spüren Sie dieses Gefühl im Körper?• Gefühle in Bildern ausdrücken und die
Bilder vertiefen– Welches Bild fällt Ihnen ein, um das
Gefühl auszudrücken?
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4. Die bedrohten Bedürfnisse klären
• Die Bedürfnisnot spüren und davonausgehend die Bedürfnisse klären– Die Atmosphäre schaffen, damit der Schmerz
und die seelische Not ausgesprochen werdenkönnen – und diesen Raum schützen
– Zwischen dem Fühlen der Bedürfnisfrustrationund den Bedürfnissen hin- und herpendeln:Was hat Ihnen gefehlt? Welches Bedürfniswar nicht erfüllt?
• Bedürfnisse und Handlungsdenkenunterscheiden– Nach innen schauen, die eigene Bedürfnisnot
spüren und noch nicht darauf schauen, wasdie anderen tun sollen, damit sich meineBedürfnisse erfüllen
• Bedürfnisse von Wünschen und Strategienzur Bedürfniserfüllung unterscheiden– Strategien sind Geld, Macht, etc., die ich
haben will, damit sich elementareBedürfnisse erfüllen
• Zum gegenseitigen empathischenVerstehen der Bedürfnisnot anregen– Wenn sich das Mitgefühl regt und „das Eis
schmilzt“, ist es wichtig diesen Raum zuschützen
– Wenn das gelingt, ist der Weg frei zumgemeinsamen Suche nach Win-Win-Lösungen
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5. Handlungsoptionen entwickeln
• Forderungen in Bitten umwandeln– Keinen Druck ausüben, sondern
freilassend formulieren, worum ich dieanderen bitte, damit sich meineBedürfnisse erfüllen
– Wenn die anderen meine Bedürfnisnotmitgefühlt haben, dann ist bei ihnen dieBereitschaft entstanden, ihr Möglichsteszu tun, um mir zu helfen
• Konkrete Handlungen beschreiben– Was soll konkret geschehen? Wer soll es
tun? Wann? Wo?
• Das Suchen nach Handlungslösungenan den bedrohten Bedürfnissenorientieren– Was brauche ich von den anderen, damit
sich meine Bedürfnisse erfüllen?– Was kann ich selbst anders tun, damit
sich meine Bedürfnisse erfüllen?
• Verschiedene Möglichkeiten überlegen,was getan werden könnte, damit sichdie bedrohten Bedürfnisse erfüllen– Die Brainstorming-Regeln einhalten:
Zuerst Ideen sammeln ohne sie zubewerten. Die Bewertung findet erst imnächsten Schritt bei der Übereinkunftstatt
– Kreative Beweglichkeit entwickeln undFixierungen auf bestimmte Lösungswegeüberwinden
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6. Tragfähige Übereinkünfte treffen• Entscheidungen treffen, welche
Handlungsoptionen umgesetzt werdensollen– Dabei Win-Win-Lösungen anstreben
• Die Umsetzung der Übereinkünftegenau planen und verabreden– Ggf. auch einen Notar hinzuziehen
• Zu erwartende Widerstände bei derUmsetzung bedenken und überlegen,was dagegen getan werden könnte
• Einen Rückblicktermin verabreden
• Das erreichte Ergebnis feiern
• Wenn die Umsetzung nicht gelingt,kann das verschiedene Gründe haben:– Die Begegnung beim Verstehen der
Bedürfnisnot war noch nicht tief genug –hier ist noch mehr Arbeit zu tun
– Die gefundenen Handlungs-Lösungenwaren nicht realistisch – hier muss neuüberlegt werden
– Es sind neue Situationen entstanden, diebearbeitet werden müssen
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