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W estfalen MitteiLungen des Vereins für Geschichte und ALtertumskunde WestfaLens, des LWL-Museums für Kunst und KuLtur (WestfäLisches Landesmuseum), 93. Band 2015 Hefte für Geschichte, Kunst und Volkskunde des LWL-Amtes für DenkmaLpflege, Landschafts- und Baukultur in WestfaLen und der LWL-ArchäoLogie für WestfaLen Herausgegeben von Hermann ArnhoLd, Mechthild BLack-VeLdtrup, Holger Mertens, Andreas Neuwöhner, MichaeL Rind ••••• ...... •• •• •• •• •••••• •••••• •• •• Sonderdruck nicht im Handel erhältlich Aschendorff Verlag Münster Westfalen

Ein Häuschen im Garten - Pflanzenreste aus einer mittelalterlichen Latrine in Paderborn, Busdorfstift

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W estfalen

MitteiLungen des Vereins für Geschichte und ALtertumskunde WestfaLens, des LWL-Museums für Kunst und KuLtur (WestfäLisches Landesmuseum),

93. Band 2015

Hefte für Geschichte, Kunst und Volkskunde

des LWL-Amtes für DenkmaLpflege, Landschafts- und Baukultur in WestfaLen und der LWL-ArchäoLogie für WestfaLen

Herausgegeben von Hermann ArnhoLd, Mechthild BLack-VeLdtrup, Holger Mertens, Andreas Neuwöhner, MichaeL Rind

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Sonderdruck

nicht im Handel erhältlich

Aschendorff Verlag Münster Westfalen

Ein Häuschen im Garten - Pflanzenreste aus einer mittelalterlichen Latrine in Paderborn, Busdorfstift Jutta Meurers-Balke, Tanja Zerl, Arie J. Kalis

Zum Aspekt "Koproanalyse" hat Karl-Heinz Knörzer mehrere Aufsätze publiziert, in denen er auf die Aussagemöglichkeiten von botanischen Untersuchungen menschlicher Fäkalien hinwies.! "Die Untersuchungen von Pflanzenresten aus subfossilen Fäkalien ... gehören ... zu den aufschlussreichsten Quellen paläoethnobotanischer Forschung, denn sie liefern ... direkte Nachweise der Nahrungszusammensetzung".2 Meist werden bei den archäobotanischen Analysen von Latrinen-Ablagerungen ausschließlich pflanzliche Großreste untersucht, vor allem Früchte, Samen und vegetative Pflanzenteile. Bereits Anfang der 1980er Jahre kombinierte James Greig Großrest- und Pollenanalysen an ehemaligen Latrinen und Abwasserkanälen,3 wobei er herausstellte, dass letztere das Spektrum der Pflanzentaxa deutlich erweitern. 4 Insbesondere die Fortschritte, die in den letzten Jahrzehnten in der Bestimmung von Pollentypen erzielt wurden, macht es lohnenswert, auch diese Quellengattung in die archäobotanischen Auswertungen einzubeziehen.5

Bei Ausgrabungen in der Remise des heute denkmalgeschützten Hardehauser Hofs in Paderborn wurden Reste des mittelalterlichen Busdorfstiftes freigelegt (vgl. Beitrag Manz) - darunter eine fast 5 m tiefe, im oberen Teil gemauerte und im unteren Bereich etwa 3,40 m in den Fels eingetiefte Latrine, deren Bau den archäologischen Funden nach in die Zeit zwischen 1150 und 1170180 datiert werden kann. Das vermutlich überdachte Latrinengebäude stand frei im Gartengelände des 1036 gegründeten Kollegiatstiftes Busdorf. Die Gemeinschaftslatrine wurde wahrscheinlich vor allem von den Bewohnern der benachbarten Kurien und den in Nebengebäuden lebenden Bediensteten genutzt, nachdem die Stiftsherren selbst um die Mitte des 12. Jahrhunderts in eigene Kurien mit separaten Latrinengebäuden gezogen waren.

Im unteren Bereich der Latrine bestand ein feuchtes, anaerobes Milieu, dem die gute Erhaltung organischer Materialien zu verdanken ist. Neben Resten von Leder, Woll­und Leinenstoffen betraf dies vor allem auch pflanzliche Reste wie Holz, Früchte und

1 Unter anderem KARL-HEINZ KNÖRZER, Ir. Untersuchung der Pflanzenreste, in: Karl-Heinz Knörzer/Gustav Müller, Mittelalterliche Fäkalien-Fassg rube mit Pflanzenresten aus Neuß. Beiträge zur Archäologie des Mittelalters (Rheini­sche Ausgrabungen 1), Köln/Graz 1968, S. 131-169; DERS., Aussagemöglichkeiten von paläoethnobotanischen Latri­nenuntersuchungen, in: Plants and Ancient Man. Studies in palaeoethnobotany. Proceedings of the sixth Symposium of the International Work Group for Palaeoethnobotany, hg. v. Willem van ZeistjWillem A. Casparie, Rotterdam/Bos­ton 1984, S. 331-338; DERS., Koproanalyse, ein neuer Beitrag zur Geschichte der Ernährung, in: New Light on Early Farming - Recent Developments in Palaeoethnobotany, hg . v. Jane M. Renfrew, Edinburgh 1991, S. 39-50. 2 KNÖRZER 1984 (wie Anm. 1), S. 331. 3 JAMES GREIG, The Investigation of a Medieval Barrel-latrine from Wochester, in : Journal of Archaeological Science 8, 1981, S. 265-282; DERS ., Garderobes, Sewers, Cesspits and Latrines, in: Current Archaeology 85/8, 1982, S. 49-52; DERS., Pollen analysis of latrine fills from archaeological sites in Britain. Results and future potential, in: Aspects of Archaeological Palynology: Methodology and Applications. American Association of Stratigrafie Palynologists, hg . v. Owen K. Davis (Contributions Series 29), Dallas 1994, S. 101-114. 4 GREIG 1981 (wie Anm. 3), S. 274. 5 ARIE J. KALIS/JUTTA MEURERS-BALKE/AGNES SIEBEN, Zu Möglichkeiten pollenanalytischer Untersuchungen an La­trinen-Befunden, in: Archäologische Informationen 28 1/2, 2005, S. 35- 45.

Ein Häuschen im Garten - Pflanzenreste aus einer mittelalterlichen Latrine in Paderborn, Busdorfstift 251

252

Paderborn, Latrine Busdorfstift Pollen und Sporen (schwarz), Früchte und Samen (grau)

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Getreide, Gewürze, Obst

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Diagramm der Pflanzenreste.

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Samen sowie Pollen und Sporen. Insgesamt vier Proben wurden 2014 im Kölner Labor für Archäobotanik untersucht. Die beiden oberen (Befunde 197 und 201) stammen aus Schichten des 15. Jahrhunderts, die beiden unteren (Befunde 202 und 203) aus dem 14. Jahrhundert (siehe Beitrag Manz) .

Für die Untersuchung der pflanzlichen Großreste (Befunde 197,201 und 202) wurden Bodenproben mit Volumina zwischen 0,3 und 0,5 I in Wasser eingeweicht und über Analysesiebe mit Maschenweiten von 0,25 bis 2 mm geschlämmt. Die separierten und fraktionierten Pflanzenreste wurden in destilliertes Wasser überführt und unter einer Stereolupe mit bis zu 80facher Vergrößerung ausgelesen und bestimmt. Aufgrund der hohen Funddichte wurde von der kleinsten Fraktion jeweils ein Viertel bearbeitet, die Fundzahlen wurden anschließend hochgerechnet. Bei der Probe Befund 203 handelt es sich um eine Ansammlung von Fruchtsteinen, die dem Labor bereits in gewaschenem Zustand übergeben wurde. Aufgrund der gröberen Fraktionierung fehlen hier die kleinen Sämereien. Die Bestimmungen der pflanzlichen Großreste führte Kyra van Zijderveld durch.

Von dem Material der Befunde 197,201 und 202 wurden Teilmengen von ca. 0,5 cm' als Pollenproben abgetrennt und im Labor für die mikroskopische Untersuchung chemisch aufbereitet. Zur Entfernung des Kalkes wurden die Proben mit Salzsäure und zur Lösung der Huminstoffe mit Kalilauge behandelt. Die mineralischen Bestandteile wurden mit Flusssäure, Zellulose durch die Anwendung der Acetolyse-Methode gelöst. 6 Das anschließend in Glycerin überführte Material wurde unter dem Durchlichtmikroskop bei 500- bis 780-fachen Vergrößerungen bestimmt und ausgezählt. Die Aufbereitung der Proben führte Eva Gering, die Auszählung und fotografische Dokumentation Ingrid Cloß durch. Anhand der Zeichnungen und Fotos hat Arie J. Kalis seltene Pollentypen kontrolliert und nachbestimmt.

Die archäobotanischen Ergebnisse sind in einem Diagramm dargestellt: Schwarze Balken zeigen den prozentualen Anteil der Pollentypen an der Pollensumme; graue Balken stellen die absoluten Fundanzahlen der bestimmten Großreste dar.

Die in der Latrine von Paderborn-Busdorfstift aufgefundenen organischen Reste stammen vor allem aus Fäkalien; es sind also hauptsächlich Reste, die vom Menschen mit der Nahrung aufgenommen, den Darmtrakt passiert und wieder ausgeschieden wurden. Unter anderem fanden sich Knochensplitter sowie Fischwirbel und -schuppen. Bei den Pflanzenfunden handelt es sich um kleinfrüchtige Pflanzentaxa wie die Nüsschen von Erdbeeren, Steinkerne von Himbeeren und Brombeeren oder Feigenkernchen, die mit den fleischigen, saftigen Früchten gegessen wurden, um Fragmente von größeren Stein kernen wie von Kirschen und Pflaumen, um Unkräuter der Getreideäcker, die mit den Mehlfrüchten vermahlen und zubereitet wurden, sowie um Pollenkörner typischer "Bienenweiden", die zusammen mit Honig verzehrt wurden.

Getreide gehörte im späten Mittelalter zu den Grundnahrungsmitteln. Welche Getreidearten im Paderborner Stift im Speziellen als Brot, Backwaren, Brei oder Grütze verzehrt wurden, lässt sich an hand der archäobotanischen Nachweise weder quantitativ noch qualitativ abschätzen. Etwa die Hälfte der in der Latrine aufgefundenen Pollenkörner gehört zum Getreide-Typ (Cerealia indet.); eine nähere Bestimmung

6 KNUT FifGRljJOHANNES IVERSEN, Textbook of Pollen Analysis, IV Edition, hg . v. K. Fa:grijP. E. KalandjK. Krzywin­ski, Chichester/New York u. a. 1989.

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2 a, b Pollenkorn von Centaurea cyanus (Kornblume).

war aufgrund ihrer mäßigen Erhaltung (bedingt durch die Darmpassage) nicht mehr möglich. Diese Pollenkörner sind überwiegend mit den Speisen verschluckt worden; es handelt sich hierbei um die Nachweise vorwiegend kleistogamer Getreidearten. Bei kleistogamen Arten findet die Befruchtung in der geschlossenen Blüte statt, der Blütenstaub wird nach der Fruchtreife mit dem Erntegut in die Siedlungen verbracht und dort erst im Zuge der Verarbeitung freigegeben. So können größere Pollenmengen mit der Getreidenahrung aufgenommen - und wieder ausgeschieden werden. Es handelt sich bei den fakultativ kleistogamen Arten um den im SpätmiUelalter vor allem angebauten Saatweizen (Triticum aestivum), den Dinkel (Triticum spelta) , um Gerste (Hordeum vulgare) und Hafer (Avena sativa). Im Gegensatz dazu ist der Roggen (Secale cereale) ein windblütiges Getreide, das seinen Pollen bei geöffneter Blüte bereits im Feld verbreitet. Roggenpollen kommt in ländlichen und städtischen Siedlungen fast gar nicht vor, da die reifen Roggenähren keinen Pollen mehr enthalten.' Ein Hinweis auf den Verzehr des

2 Roggens könnten die Nachweise von der Kornblume (Centaurea cyanus) liefern, die ein charakteristisches Unkraut der Roggenäcker ist. 8 Von der Kornblume fanden sich sowohl Pollenkörner als auch Achänenreste, deren eindeutige Artbestimmung aufgrund ihrer nur bruchstückhaften Erhaltung nicht immer gelang.

Das vorliegende' Fundspektrum enthält zahlreiche Früchte und Samen von Getreideunkräutern, die auffallender Weise zum großen Teil fragmentiert sind. Außer der Kornblume sind dies vor allem Kornrade (Agrostemma githago) , Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella, R. tenuifolius) , Weißer Gänsefuß (Chenopodium album), Rainkohl (Lapsana communis), Stinkende Hundskamille (Anthemis cotula), Ackerspörgel (Spergula arvensis), diverse Knötericharten (wie Polygonum lapathifolium

7 TANJA ZERL/JUTTA MEURERS-BALKE, Pflanzenreste des 13. Jahrhunderts aus der St. Petrikirche in Soest, in: Archäo­logie in Westfalen-Lippe 2013, Langenweißbach 2014, S. 171-174. 8 TANJA ZERL/JUTTA ME URERS-BALKE, Die Geschichte des Roggens im Rheinland, in: Archäologie im Rheinland 2012, Stuttgart 2013, S. 37-39.

Ein Häuschen im Garten - Pflanzenreste aus einer mittelalterlichen Latrine in Paderborn, Busdorfstift 255

3 a, b

Pollenkorn vom Sinapis arvensis type (Senf-Pollentyp).

und P. convolvulus), Acker-Gänsedistel (Sonchus arvensis), Klatschmohn (Papaver rhoeas), Sandmohn (Papaver argemone) und Acker-Gauchheil (Anagallis arvensis).

Diese fragmentierten Sämereien liefern recht unterschiedliche Informationen zur Getreidenahrung:

1. Sie gehören zu verschiedenen Unkrautgesellschaften, die mit unterschiedlichen Anbauregimen in Verbindung zu bringen sind. Nur in dem im Herbst bereits gesäten und im darauffolgenden Jahr geernteten Wintergetreide wachsen im Spätjahr bereits keimende und im nächsten Jahr dann blühende und fruchtende Arten wie Kornblume, Kornrade, Hundskamille. Erst im Frühjahr keimende und im selben Jahr noch blühende und fruchtende Arten sind an Sommergetreide angepasst; dazu gehören Gänsefuß, Klatschmohn, Gänsedistel, Knöterich.

2. Auffällig ist die hohe Präsenz der Fetzen von Kornrade-Samen. Dies liegt zum einen daran, dass Agrostemma-Samen auch bei kleinen Bruchstücken noch immer gut bestimmbar sind. Andererseits ist deren beträchtliche Menge, die quantitativ nicht exakt erfasst werden konnte, eine deutliches Zeichen dafür, dass Wintergetreide eine Hauptkomponente der Getreidenahrung war. Hier ist vor allem an den Roggen zu denken, der sowohl auf der Paderborner Hochfläche mit ertragreichen Böden als auch auf den nördlich anschließenden sandigen Böden der Senne angebaut werden kann. Paderborn liegt unmittelbar am Rand des Einfeldsystems Nordwestdeutschlands, das hier durch 2-3 Jahre aufeinanderfolgenden Roggenanbau gekennzeichnet isL 9

3. Die hohe Präsenz fragmentierter Unkrautsamen lässt darauf schließen, dass das Getreide vor dem Verzehr nicht gründlich gereinigt worden war. Möglicherweise hat man die Getreideernte absichtlich nicht von den Sämereien der Wildkräuter vollständig gesäubert, sondern deren Nährwert bewusst genutzt - frei nach dem Motto "ifyou can't beat 'ern, eat 'ern".

9 KARL-ERNST BEHRE, Landschaftsgeschichte Nordwestdeutschland. Umwelt und Siedlung von der Steinzeit bis zur Gegenwart, Neumünster 2008, S. 175f.

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4 a, b

Pollenkorn von Anthriscus cerefolium (Kerbel).

4. Die fragmentierten Unkrautsämereien zeigen, dass man damals nicht nur fein vermahlenes Mehl, sondern auch grobe Grützen und Vollkornspeisen verzehrte. Von nur grob zerstoßenen (oder zerkauten) Getreidekörnern zeugen zudem die aufgefundenen Reste von Getreidetestae - das sind die feinen Fruchtschalen ("Häutchen"), welche die Getreidekörner umhüllen.

Ob sich 5. im Verzehr grob zerkleinerter Getreideprodukte der soziale Stand der Latrinennutzer widerspiegelt, muss offen bleiben.

Sehr häufig sind die Samen vom Kohl (Brassica spec.), die auffallender Weise ebenfalls überwiegend fragmentiert sind. Dies ist ein Hinweis auf die Nutzung dieser Samen. Verzehrt man Kohl als Gemüse, werden vor allem, wie beim Weisskohl, die

. Blätter oder, wie bei den Kohlrüben, die verdickten Sprossachsen (die "Rüben") verzehrt. Bei der Ernte haben diese Gemüsepflanzen noch keine Samen ausgebildet. Bei Funden von Samen kommt vor allem der Schwarze Senf (Brassica nigra) in Frage, dessen Diasporen in spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Latrinen Norddeutschlands sehr zahlreich gefunden wurden. lo Auch in der Paderborner Latrine fanden sich mit 256 Exemplaren Brassica-Samen in großer Zahl (wobei die Fragmente bereits zu vollständigen Samen zusammengerechnet wurden). Die Brassica-Samen waren wahrscheinlich geschrotet oder gemahlen zu Senf verarbeitet, der als Würzzutat und als Konservierungsmittel im Mittelalter sehr wichtig war. Senf war - wie das Haushaltsbuch aus den Jahren 1391-1394 des Kölner Finanzmannes Hermann von Goch belegt -eine der beliebtesten Würzzutaten des Mittelalters, die tagtäglich genutzt wurde. ll

3 Möglicherweise gehören auch die sieben Pollenkörner vom Sinapis arvensis type zum Schwarzen Senf; allerdings kann nicht ausgeschlossen werden, dass sie vom Ackersenf

10 JULIAN WIETHOLD, §2. Botanisch-Archäologisch. Stichwort "Senf", in: Reallexikon der Germanischen Altertums­kunde 28, 2005, S. 160-162. 11 FRANZ IRSIGLER, Hermann von Goch. Rheinische Lebensbilder 8, hg . v. d. Gesellschaft für Rheinische Geschichts­kunde, Köln/Bann 1980, S. 61-80, hier S. 72.

Ein Häuschen im Garten - Pflanzenreste aus einer mittelalterlichen Latrine in Paderborn, Busdorfstift 257

5 6

Steinkerne von Prunus insititia var. juliana (Haferpflaume). Schalen von Corylus ave/lana (Haselnuss) (links); Stein kern

von Prunus persica (Pfirsich) (rechts).

(Sinapis arvensis) stammen, der im Mittelalter eine ähnliche Verwendung wie der Schwarze Senf hatteY

Ein weiterer Beleg für die Nutzung von Gewürzen sind fragmentierte Teilfrüchte vom Dill (Anethum graveolens). Der Dill gehört zu den Doldenblütlern (Apiaceae), die häufig in ihren Blättern und Samen ätherische Öle enthalten. Kleine, nicht näher bestimmbare Fragmente von Apiaceae-Teilfrüchten geben Hinweise auf die Nutzung weiterer Gewürze aus dieser Familie. Pollenanalytisch nachgewiesen ist hiervon der Kerbel (Anthriscus cerejolium). Wird vom Kerbel das frische Kraut verwendet - ein beliebter 4

Vitaminlieferant im zeitigen Frühjahr - werden häufig auch die gerade ausgebildeten Blütenstände (und damit die Pollenkörner) unbeabsichtigt mit verzehrt. 13

Mit 188 Samen ist der Schlafmohn (Papaver somnijerum) in der Paderborner Latrine vertreten. Die Samen sind überwiegend vollständig, nur wenige liegen fragmentiert vor. Dies belegt, dass es sich bei den Funden nicht um die Pressrückstände einer Ölproduktion (Presskuchen) handelt, denn dann wären fast alle Samen sehr kleinteilig fragmentiert. Auch bei Nutzung der Mohnsaat in der Speisenzubereitung ist es eigentlich üblich, den Mohn vor der Verarbeitung zu "mahlen", damit die in den Samen enthaltenen Fette, Kohlenhydrate und Proteine aufgeschlossen und vom Konsumenten verwertet werden können. In den aufgefundenen Mohnsamen einen Nachweis für die Nutzung als Heilpflanze zu sehen, ist unwahrscheinlich, da die Samen - im Gegensatz zu dem in allen grünen Teilen enthaltenen Milchsaft, der in getrocknetem Zustand Opium genannt wird - alkaloidfrei sind. '4

1 2 KARL-HEINZ KNÖRZER, Pflanzenreste aus einer spätmittelalterlichen Schachtlatrine in Neuss, in: Neusser Jahrbuch 1988, 1988, S. 42-51, hier S. 42. 13 KALIS/MEURERS-BALKE/SIEBEN (wie Anm. 5), S. 40. 1 4 UDELGARD KÖRBER-GROHNE, Nutzpflanzen in Deutschland. Kulturgeschichte und Biologie, Stuttgart 1987, S. 396ff.

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8

Beerenkerne von Vitis vinifera (Weintraube) . Stein kerne von Prunus spinosa (Schlehe).

Obstgärten gehören zum Stadtbild einer mittelalterlichen Stadt. Mit mindestens 18 Arten und Unterarten ist Obst auch im archäobotanischen Spektrum der Latrine am Busdorfstift vertreten. In den Paderborner Obstgärten wurden Äpfel (Malus domestica), Birnen (Pyrus communis), Maulbeeren (Morus nigra), Süss- und Sauerkirschen (Prunus

5 avium, P. cerasus), Zwetschgen (Prunus domestica), Haferpflaumen (Prunus insititia var. 6 juliana), Ovalpflaumen (Prunus insititia var. oxycarpa) und wohl auch Pfirsiche (Prunus 7 persicaria) gezogen; auch Weingärten (Vitis vinijera) gehörten im Mittelalter zum

Stadtbild von Paderborn.15 An heimischen Arten fanden sich Reste von Walderdbeeren . (Fragaria vesca), Himbeeren (Rubus idaeus), Brombeeren (Rubus jruticosus) , die

möglicherweise ebenfalls in den städtischen Gärten gezogen wurden. Als gesammeltes Wildobst sind hingegen wohl Heidelbeeren (Vaccinium myrtillus) , Schlehen (Prunus

8 spinosa), Holunder (Sambucus spec.) und Hagebutten (Rosa spec.) anzusehen. Ein Nachweis des Obstverzehrs sind auch in dieser Kategorie wiederum die

fragmentierten Frucht- und Samenreste, wie die zahlreichen "Spelzen" von Äpfeln (Endocarp) und Apfel"kerne", die zerkauten Samen der Maulbeere sowie der Weinbeere. Hingegen wurden kleinere Diasporen, wie die Nüsschen der Erdbeeren, die Stein kerne der Him- und Brombeeren sowie die Samen der Heidelbeere, vorwiegend unzerkaut verschluckt und ausgeschieden.

Anders ist es bei den Kirsch-, Zwetschgen- und Pflaumenkernen, die sich zahlreich in der Latrinenfüllung fanden. Bei ihnen handelt es sich gewiss um Küchenabfälle im weitesten Sinne Dafür spricht unter anderem der Fund eines Kirschkerns mit noch

9 anhaftendem Fruchtfleisch, der sicherlich nicht den Verdauungstrakt passiert hat. Den

15 ARIE J. KALIS/JUTTA MEURERS-BALKE, Archäobotanische Untersuchungen an Sedimenten des Brunnen (205). An­hang 2 zu : Guido M. Berndt/Marianne Moser, Spuren mitteLaLterLichen Handwerks an der Warmen Pader: Die Rettungs­grabungen "Synagoge" vom 6. bis 25 . November 1998, in: Vorstoß in historische Tiefen. 10 Jahre Stadtarchäologie in Paderborn, hg. v. Jens Schneider/Matthias Wem hoff (MittelalterStudien 4), München 2003, S. 97f.

Ein Häuschen im Garten - Pflanzenreste aus einer mitteLaLterLichen Latrine in Paderborn , Busdorfstift 259

9

Steinkern von Prunus avium veL cerasus (Süß- oder Sauerkirsche) mit anhaftendem Fruchtfleisch.

Ausgräbern fiel zudem ein "Nest" aus Steinkernen auf (Befund 203), das gezielt während der Grabung geborgen und direkt gewaschen wurde. Es handelt sich dabei um die Steinkerne von Süß- und Sauerkirschen, Zwetschgen, Pflaumen und vom Pfirsich. Ihre holzigen Kerne verrotten nur schwer und sind daher nicht zur Kompostierung geeignet; möglicherweise war dies ein Grund, sie - zusammen mit Resten von Haselnussschalen 6

(Corylus avellana) - in der Latrine zu entsorgen. Ob die Steinkerne für sich allein hier "verkippt" wurden, kann nicht entschieden werden, da - wie bereits oben erwähnt - bei diesem Fundkomplex kleinere Diasporen nicht erfasst sind.

Feigen (Ficus carica) waren im Mittelalter und in der frühen Neuzeit ein bedeutendes Nahrungsmittel, waren sie doch vor der Verarbeitung der Zuckerrübe im 18. Jahrhundert - neben Honig - das wichtigste Süßungsmittel. So ist es nicht verwunderlich, dass Feigenkernchen geradezu ein Charakteristikum in mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Latrinenbefunden sind. '6 Beim Verzehr von Feigen werden unweigerlich ihre Kernchen verschluckt, da sie bei keiner Verarbeitung vom Fruchtfleisch getrennt werden können. Auch wenn im Schutz von Innenhöfen und Gärten in Paderborn selbst einzelne Feigenbäume gepflanzt worden sein könnten, so muss man doch davon ausgehen, dass es sich bei den meisten in Paderborn verzehrten Feigen um getrocknete Importware aus dem Mittelmeergebiet handelt.

Zum Süßen von Speisen wurde sicherlich auch Honig verwendet. In der Latrine am Busdorfstift gibt es eine Reihe Pollentypen von Pflanzen, die als "Bienenweide" in Frage kommenY Dazu zählen unter anderem Heidekraut (Calluna vulgaris) , verschiedene Korbblütler (Centaurea jacea group, Solidago type, Anthemis type, Cichorioideae indet., Cichorium intybus type), Schmetterlingsblütler (Trifolium repens type, Genista type), Kreuzblütler (Brassicaceae indet., Capsella type, Capsella bursa-pastoris group, Sinapis arvensis type), Rosengewächse (Rosaceae indet., Malus vel Pyrus, Filipendula ulmaria

16 SABINE KARG (Hg .), Medieval Food Transitions in Northern Europe. PNM Publications from the National Museum (Studies in Archaeology & History 12), Copenhagen 2007, S. 25ff., 187. 17 KALIS/MEURERS-BALKE/SIEBEN (wie Anm. 5), S. 42 .

260 Jutta Meurers-Balke, Tanja ZerL Arie J. Kalis

10 a, b Pollenkorn von Fagopyrum escu{entum (Buchweizen).

type, Rubus idaeus type) sowie verschiedene Gehölze wie Linde (Tilia indet.) oder Weide (Salix caprea type). Mit dem Verzehr von Honig ließe sich der Eintrag dieser Pollentypen insektenblütiger Pflanzen zwanglos erklären. Auch den Nachweis vom Buchweizen

10 kann man in diesem Zusammenhang sehen, da von Fagopyrum esculentum lediglich zwei Pollenkörner und keine Schalenreste gefunden wurden. Der Buchweizen ist eine kohlenhydratreiche Mehlfrucht, die allerdings nicht zu den Getreiden, sondern zu den Knöterichgewächsen gehört. Der Buchweizen bringt selbst auf den ärmsten Böden noch immer gute Erträge18 die nördlich an Paderborn anschließende Senne bietet sich als potentielles Anbaugebiet an. Auch die Pollenkörner vom Heidekraut weisen in diese Richtung. Es ist demnach anzunehmen, dass Imkereien dieses für anspruchsvolle Kulturpflanzen weniger geeignete Sand ge biet nutzten. Von hier könnten auch die Heidelbeeren stammen, die von den Anwohnern des Stiftes verzehrt wurden (siehe oben).

Pollenkörner windblütiger Arten, die nur einen geringen Anteil haben, können gleichfalls mit menschlichem Kot in die Latrine gelangt sein. Sie können durch die Atmung in den Nasen- und Halsschleim geraten und verschluckt worden sein.19 Zu dieser Gruppe dürften beispielsweise Vertreter der Gräser (Poaceae indet.) und Gehölze wie Hasel (Corylus avell'ana), Erle (Alnus glutinosa), Kiefer (Pinus sylvestris), Walnussbaum

11 (Juglans regia) und Esskastanie (Castanea sativa) gehören. Zur Nutzung der Kloake gehören auch die zahlreichen aufgefundenen Moosstängel

(Bryophyta indet.), die wahrscheinlich zu Hygienezwecken im weitesten Sinn gedient haben. Neben einer Nutzung als "Damenbinden" ist dabei vor allem an einen Vorläufer des heute verwendeten Toilettenpapiers zu denken. 20

18 KÖRBER-GROHNE (wie Anm. 13), S. 341f. 19 KALIS/MEURERS-BALKE/SIEBEN (wie Anm. 5), S. 42. 20 JAN-PETER FRAHM/JULIAN WIETHOLD, Die Moosflora des Mittelalters und der Frühen Neuzeit in Mitteleuropa nach archäologischen Funden zusammengestellt. in: Herzogia 17, 2004, S. 303-324, hier S. 305.

Ein Häuschen im Garten - Pflanzenreste aus einer mittelalterlichen Latrine in Paderborn, Busdorfstift 261

11 a, b

Pollenkorn von Castanea sativa (Esskastanie).

Im Latrinenschacht fanden sich darüber hinaus Pflanzenreste der Ruderalvegetation (von rudus = Schutt), des Grünlands und feuchter Standorte. Das Latrinengebäude stand - dem archäologischen Befund nach - frei im Gartengelände (siehe oben und Beitrag Manz). Eine solche Lage erschließt sich nicht zwingend aus den archäobotanischen Befunden, da die meisten der nachgewiesenen Reste typischer "Gartenpflanzen" wie Gemüse, Kräuter und Obst offenkundig mit den Exkrementen in die Latrine gelangt sind. In den Gartenkontext im weitesten Sinn sind die Pollenkörner des insektenblütigen Buchsbaums (Buxus sempervirens) zu stellen, der vielleicht als Ziergehölz oder als Beeteinfassung angepflanzt wurde. Eher ungewollt waren indes typische Ruderalpflanzen, also Pflanzen, die sich auf den mit Stickstoff angereicherten, häufig überdüngten Böden in Städten und Dörfern ansiedeln. Mit Brennnessel (Urtica dioica) , Schöllkraut (Chelidonium majus), Zweizahn (Bidens spec.), Beifuß (Artemisia vulgaris type) und aandere fanden sich typische Vertreter nitrophiler Staudenfluren. Die genannten Taxa gehören zu mehr oder minder ausdauernden Pflanzengesellschaften, die sich an nicht allzu häufig gestörten Stellen am Haus und in den Gärten ausbilden können. Beim Gang zur Latrine haben deren Nutzer vermutlich solche "verunkrautete" Standorte passiert, wodurch Diasporen und Pollenkörner dieser Ruderalpflanzen an Kleidung oder Schuhen haften blieben und so wohl eher zufällig in die Latrine gelangten.

Auf diese Weise mögen auch Reste von Pflanzentaxa in den Befund geraten sein, die ihren Verbreitungsschwerpunkt eigentlich im Grünland, auf Wiesen und Weiden, sowie an feuchten Standorten haben. Zum Grünland gehören beispielsweise Gräser (Poaceae spec.), Wegerich (Plantago lanceolata, P. media), Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis), Braunelle (Prunella vulgaris), Flockenblumen (Centaurea scabiosa, C. jacea group), Hahnenfuß (Ranunculus spec.); von feuchten Standorten dürften die Pollen von Sauergräsern (Cyperaceae indet.), vom Rohr- oder Igelkolben (Sparganium erectum type) und die Früchte vom Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis palustris) stammen. Dass diese Pflanzenreste zusammen mit Dung oder Mist eingetragen wurden, kann erwogen werden. Bezeichnenderweise fand sich in dem "Steinkernnest" (Befund 203) ein Ziegen­Koprolith, ein mineralisierter Ziegenköttel. Gewiss gehen die "Dungsporen" koprophiler 12

262 Jutta Meurers-Balke, Tanja Zerl, Arie J. Kalis

12 Ziegen koprolith.

Schlauchpilze, die vor allem in der obersten Probe aufgefunden und bestimmt wurden, auf eingetragenem Dung oder Mist zurück. So besiedeln der nachgewiesene Kotkugelpilz (Podospora spec.) und die Gattung Sordaria obligat zellulosehaltigen Kot, vorzugsweise von Pflanzenfressern.21

Und auf noch zwei weitere NPPs (Non-Pollen Palynomorphs)22 soll an dieser Stelle hingewiesen werden. Es handelt sich dabei um den Schimmelpilz Chaetonium spec., der ebenfalls die Zellulose pflanzlicher Zellwände abbaut, vor allem von Holz und Textilien, aber auch von Dung. 23 Mit dem Abbau von Holz wird ebenso ein weiterer Pilz, Caryospora callicarpa, in Verbindung gebracht - auch wenn über dessen Lebenszyklus bisher noch wenig bekannt ist. 24 Es ist denkbar, dass die Pilzsporen zusammen mit verrottendem Holz eingebracht wurden, etwa mit jenen wohl morsch gewordenen Eichenbohlen, die nach Teilentleerung der Latrine im 15. Jahrhundert als neue Latrinensohle dienten (siehe Beitrag Manz).

Die archäobotanische Untersuchung einer Latrine des Busdorfstifts in Paderborn konnte erneut aufzeigen, dass-die Kombination von Pollen- und Großrestanalysen einen facettenreichen Einblick in die Ernährung und die Umwelt im Paderborn des späten Mittelalters gewährt.

2 1 CAROLE CUGNY/FLORENCE MAZIER/DIDIER GALOP, Modern and fossil non-pollen palynomorphs fram the Basque mountains (western Pyrenees, France): the use of copraphilous fungi to reconstruct pastoral activity, in : Vegetation History and Archaeobotany 19, 2010, S. 391-408. 22 JEAN NICOLAS HAAS (Hg.) , Fresh insights into the palaeoecological and palaeoclimatological value of Quaternary non-pollen palynomorphs, in: Vegetation History and Archaeobotany 19, 2010, S. 389-560. 23 M. L. VAN HOEVE/M . HENDRIKSE (Hg.), A study of non-pollen objects in pollen slides - the Types as described by Dr Bas van Geel and colleagues, Utrecht 1998, S. 9. 2 4 DAVID L. HAWKSWORTH/JUDY A. WEBB/PATRICIA E. J. WILTSHIRE, Caryospora callicarpa: Found in archaeological and modern preparations - but not collected since 1865, in : Field Mycology 11/2, 2010, S. 55-59.

Ein Häuschen im Garten - Pflanzenreste aus einer mittelalterlichen Latrine in Paderborn, Busdorfstift 263