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k:ON - Kölner Online Journal für Lehrer*innenbildung 1, 1/2020, S. 43-64. DOI: https://doi.org/10.18716/ojs/kON/2020.1.3 Dieser Artikel ist freigegeben unter der Creative-Commons-Lizenz Namensnennung, Weiter- gabe unter gleichen Bedingungen, Version 4.0 Deutschland (CC BY-SA 4.0 de). Andreas Weich, Katja Koch & Julius Othmer Medienreflexion als Teil „digitaler Kompetenzen“ von Lehrkräften? – Eine interdisziplinäre Analyse des TPACK- und DigCompEdu-Modells Abstract Das DigCompEdu-Modell digitaler Kompetenzen der EU bildet gegenwärtig eines der wirkmäch- tigsten Rahmenwerke zur Ausgestaltung von Studiengängen des Lehramts an deutschen Univer- sitäten. In diesem Artikel wird dieses operationale Modell aus den Perspektiven der empirischen Lehrer*innenbildung und der kulturwissenschaftlich orientierten Medienwissenschaft auf die Frage nach der in dem Modell angelegten Bedeutung von Medienreflexionskompetenz befragt und es werden optionale theoretische Integrationsmöglichkeiten zur Weiterentwicklung des Modells benannt. The DigCompEdu model of digital competences of the EU currently forms one of the dominant frameworks for the design of teacher training courses at German universities. In this article, this operational model is analysed from the perspectives of empirical teacher training and media stud- ies concerning the significance of media reflection competence in the model. Finally, it outlines the potential for the further development of the model. Schlagwörter: DigCompEdu, Medienwissenschaft, Lehrer*innenbildung, TPACK, Digitale Kompetenz DigCompEdu, media studies, teacher training, TPACK, digital competence 1. Einleitung Aktuelle Diskurse zur Digitalisierung in der Lehrer*innenbildung greifen ein weites Spektrum unterschiedlicher theoretischer Ansätze auf: Diese reichen von theoretisch- konzeptionellen Modellen der Medienpädagogik (z. B. Belsham, 2012; Grafe & Breiter, 2014; Herzig & Martin, 2018) über pragmatisch-praxisbezogene Modelle (z. B. Medienbe- ratung NRW, 2017; Redecker, 2017) bis hin zu stärker normativen Ansätzen einzelner Verbände oder der Bildungsadministration (BMBF, 2016; KMK, 2017; Acatech, 2018), ohne dass sich derzeit eine konsensuale Strategie klar ableiten ließe. Zum Vorbild für viele lehrerbildenden Universitäten hat sich das DigCompEdu-Modell digitaler Kompetenzen der EU entwickelt (Redecker, 2017), u. a. da es von seiner Ausrichtung her anschlussfähig erscheint an allgemeine Theorien zur Professionalisierung von Lehrkräften (z. B. Auf- schnaiter & Blömeke, 2010; Baumert & Kunter, 2006) und an spezifischere Vorstellungen von digitaler Kompetenz (Mishra & Koehler, 2006). Doch ist es auch anschlussfähig an aktuelle medienwissenschaftliche und medienbildungstheoretische Diskurse, die in ers- ter Linie auf die Reflexion von Medialität und Medienkulturen fokussieren (z. B. Jörissen,

Eine interdisziplinäre Analyse des TPACK- und DigCom

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k:ON - Kölner Online Journal für Lehrer*innenbildung 1, 1/2020, S. 43-64. DOI: https://doi.org/10.18716/ojs/kON/2020.1.3

Dieser Artikel ist freigegeben unter der Creative-Commons-Lizenz Namensnennung, Weiter-gabe unter gleichen Bedingungen, Version 4.0 Deutschland (CC BY-SA 4.0 de).

Andreas Weich, Katja Koch & Julius Othmer

Medienreflexion als Teil „digitaler Kompetenzen“ von Lehrkräften? – Eine interdisziplinäre Analyse des

TPACK- und DigCompEdu-Modells

Abstract

DasDigCompEdu-ModelldigitalerKompetenzenderEUbildetgegenwärtigeinesderwirkmäch-tigstenRahmenwerkezurAusgestaltungvonStudiengängendesLehramtsandeutschenUniver-sitäten.IndiesemArtikelwirddiesesoperationaleModellausdenPerspektivenderempirischenLehrer*innenbildung und der kulturwissenschaftlich orientiertenMedienwissenschaft auf dieFragenachderindemModellangelegtenBedeutungvonMedienreflexionskompetenzbefragtundeswerdenoptionaletheoretischeIntegrationsmöglichkeitenzurWeiterentwicklungdesModellsbenannt.TheDigCompEdumodelofdigitalcompetencesoftheEUcurrentlyformsoneofthedominantframeworksforthedesignofteachertrainingcoursesatGermanuniversities.Inthisarticle,thisoperationalmodelisanalysedfromtheperspectivesofempiricalteachertrainingandmediastud-iesconcerningthesignificanceofmediareflectioncompetenceinthemodel.Finally,itoutlinesthepotentialforthefurtherdevelopmentofthemodel.

Schlagwörter:

DigCompEdu,Medienwissenschaft,Lehrer*innenbildung,TPACK,DigitaleKompetenzDigCompEdu,mediastudies,teachertraining,TPACK,digitalcompetence

1. Einleitung

Aktuelle Diskurse zur Digitalisierung in der Lehrer*innenbildung greifen ein weitesSpektrumunterschiedlicher theoretischer Ansätze auf: Diese reichen von theoretisch-konzeptionellenModellen derMedienpädagogik (z.B. Belsham, 2012; Grafe&Breiter,2014;Herzig&Martin,2018)überpragmatisch-praxisbezogeneModelle(z.B.Medienbe-ratungNRW,2017;Redecker,2017)bishinzustärkernormativenAnsätzeneinzelnerVerbände oder derBildungsadministration (BMBF, 2016;KMK, 2017;Acatech, 2018),ohnedasssichderzeiteinekonsensualeStrategieklarableitenließe.ZumVorbildfürvielelehrerbildendenUniversitätenhatsichdasDigCompEdu-ModelldigitalerKompetenzenderEUentwickelt(Redecker,2017),u.a.daesvonseinerAusrichtungheranschlussfähigerscheint an allgemeine Theorien zur Professionalisierung von Lehrkräften (z.B. Auf-schnaiter&Blömeke,2010;Baumert&Kunter,2006)undanspezifischereVorstellungenvondigitalerKompetenz(Mishra&Koehler,2006).Doch istesauchanschlussfähiganaktuellemedienwissenschaftlicheundmedienbildungstheoretischeDiskurse,dieiners-terLinieaufdieReflexionvonMedialitätundMedienkulturenfokussieren(z.B.Jörissen,

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2011;Othmer&Weich,2013;Weich,2019;Winkler,2008)?EinesolcheAnschlussfähig-keitistfürdieTragfähigkeitinsofernentscheidend,alsdiegeradeinderLehramtsausbil-dunghöchstrelevantenProzessederKonstitutionvonBedeutung,Wissenund(lehren-denundlernenden)SubjektenvondenmedialenVoraussetzungenderdigitalenTechno-logiensowiedengegenwärtigenmedienkulturellenPraktikenabhängen.Inwiefern–ins-besondere auf den Einsatz von Technologien bezogene – erziehungswissenschaftlicheModelle zur Professionalisierung von Lehrkräften sowiedasDigCompEdu-Modell einederartigeMedienreflexionskompetenzvorsehenoderzumindestintegrierenkönnen,sollindiesemBeitragausSichtderempirischenLehrer*innenbildungundderkulturwissen-schaftlichorientiertenMedienwissenschaft beleuchtetwerden.1Da diemedienwissen-schaftlichenTheorien,dieimFolgendenalsGrundlagefürdieKonturierungvonMedien-reflexiondienen,nichtmitBlickaufSchuleunddieBeschreibungundErfassungvonKom-petenzenLehrenderundLernenderentwickeltwurden,sinddiefolgendenAusführungenalsinterdisziplinärerTransferversuchzuverstehen.

2. Medienreflexion in Konzepten der Medienwissenschaft und Medienbildungs-theorie

ZweiinmedienwissenschaftlichenDiskursenmittlerweileklassische–wennauchnichtunumstrittene–Grundannahmensind,dassMedienzumeinen‚unsereLagebestimmen‘(vgl.Kittler,1986:S.3)undzumanderenimFalleihresreibungslosenFunktionierensausdemBlickgeraten,nichtmehrreflektiertwerdenundsomitals„derblindeFleckimMe-diengebrauch“(Krämer,2000:S.74)veranschlagtwerdenkönnen.MedienreflexionistvordiesemHintergrundzumeinennotwendig,um‚unsereLage‘zuverstehen,undgleich-zeitigmitdemtheoretischenundanalytischenAufwandverbunden,die‚blindenFlecken‘wieder sichtbar und „Teile dieser Tiefenmechanismen [derMedien] demBewusstseinwiederzugänglichzumachen“(Winkler,2004:S.25).DainderMedienwissenschaftkeineEinigkeitdarüberherrscht,welcheMechanismengenauindenBlickzunehmensind,wer-denimFolgendenjeneausgewähltenEbenenvonMedienreflexionreferiert,diebereitsimHinblickaufdiespäterbetrachtetenKompetenzmodelleamwichtigstenerscheinen.ZurVeranschaulichungnutzenwirdasinderProjektgruppeLehreundMedienbildunganderTUBraunschweigentwickelteModellderMedienkonstellation,dasdavonausgeht,dassMedien sichnichtalsObjektemitbestimmbarenEigenschaftendefinieren lassen,sondernMedialitätsichnurinheterogenenKonstellationenkonstituiert.2Medialitätver-stehenwirdabeiimAnschlussanWinkleralsengmitdemSymbolischenverknüpft(vgl.

1 VielenDankandieser StelleanJaninaBeckerundMarenTribukaitfürdiekritischeLektüreunddie

wertvollenRückmeldungen. 2 WirbauenmitdemFokusaufKonstellationenzudemaufdenÜberlegungenvonMarcusBurkhardt

zumedialenKonstellationenundmedialenKonfigurationenauf(vgl.Burkhardt,2015:S.58-71).FürproduktiveDiskussionenzur(Weiter)EntwicklungdesModellsdankenwirJaninaBecker,ThomasCzerwionka,MareikeHerbstreit,MarkusHörster,MaikeKempf,JulixKettler,ArianePedt,OliverTackeundHenrikeWenzel.

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Winkler,2008).VonanderenKonstellationen(wiez.B.mechanischenWerkzeugenundMaschinen) unterscheiden sichMedienkonstellationen folglich dadurch, dass sie nicht(bzw.nichtnur)aufdieGestaltungphysischerWirklichkeit,sondernaufdieKonstitutioneinersymbolischenEbenebzw.dieKonstitutionvonBedeutungabzielen.DasModellgehtweiterhindavonaus,dassdieseKonstellationensichheuristischdurcheinZusammen-spielvonElementgruppenbeschreibenlassen:Materialitäten,Wissen/Praktiken,InhalteundSubjektpositionen(sieheAbb.1).

Abb.1:SchematischeDarstellungdesMedienkonstellationsmodells

MaterialitätenfokussierendiemateriellessentiellenBestandteilevonMedienkonstellati-onen. ImschulischenKontextwärendasbeispielsweisePräsentationstechnologienwieTafeln,BeameroderMonitore,aberauchderRaum,dieMöblierungundnichtzuletztdiebeteiligtenMenscheninihrerKörperlichkeit.DiesematerielleEbeneistimmernotwen-dig,auchwennMedialitätsich,wieobenausgeführt,geradedurchdieBindungansSym-bolischeauszeichnet.BereitsSpracheistaufSprech-undHörorganeangewiesen,Schriftbenötigtetwas,aufdemundmitdemsiegeschriebenwird,DatenundAlgorithmenbrau-chenProzessoren,Speicherundvielesmehr,undallengemeinist,dasssiephysischeundräumlicheGegebenheitenfürdieProduktionundRezeptionbenötigen.

MitWissen/PraktikenwerdensowohldiekulturellenalsauchdieindividuellenVo-raussetzungenmedialer Konstellationen umrissen. In eineMedienkonstellation gehenWissensbestände insofern ein, als ihreKonstruktion aufWissen beruht:Ohne Sprach-kenntnissekeinesprachbasierten,ohneinformatischesWissenkeinecomputerbasierten

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Medienusw.DiesgiltsowohlfürdieProduktionalsauchfürdieRezeption:UmeinCom-puterprogramm zu schreiben, müssenWissen über Programmiersprachen vorhandenseinundProgrammierpraktikenbeherrschtwerden;umesnutzenzukönnen,mussmanWissenüberdieBedienungbesitzenunddiegängigenBedienungspraktikenbeherrschen.VerdeutlichenlässtsichdiesauchaneinemBeispielauseineranderenMedienkonstella-tion:WerinsKinogeht,mussumdiekonventionalisiertePraktikwissen,dassmansich,sobaldderFilmbeginnt,hinsetzt,zurLeinwandschaut,sichmöglichstruhigverhältunddasHandylautlosstellt.UmdenFilmzuverstehen,mussbeispielsweiseeingrundlegen-desWissenüberdiebildsprachlichenElementewieSchuss-Gegenschuss,Montageetc.vorhandensein–nichtzwingendexplizit,mindestensaberimplizit.GeradeWissen/Prak-tikenformensicherstimLaufederEtablierungeinermedialenKonstellationübereinenbestimmtenZeitraumaus.

MitInhaltensinddiejeweilskonkretenAusgestaltungendesmateriellenundsym-bolischenMöglichkeitsraumes gemeint. Bezogen auf Sprachewäre dies ein konkreterSatz,aufKinoeinkonkreterFilm,aufdigitaleMedieneinkonkretesProgramm.

SubjektpositionenbezeichnengewissermaßendieFunktionsstellen,diefürmensch-licheAkteureinMedienkonstellationenvorgesehensind.Insofernsindsieabstraktbzw.verallgemeinerbarundnichtankonkreteIndividuengebunden.UmbeimvorherigenBei-spielzubleiben:WerinsKinogeht,nimmtinderRegelvölligunabhängigvonseinerspe-zifischenIndividualitätdiePositionder*desZuschauers*inein,sowiealleanderenimKi-nosaalauch.

ImHinblickauf „digitaleKompetenzen“machteinesolcheModellierungdeutlich,dassDigitalitätsichinMedienkonstellationennuraufEbenederMaterialitäten(imSinnedigitaler Technologien) oder auf Ebene der Inhalte (im Sinne digital repräsentierterCodes)manifestiert.ZudemsinddiesedigitalenElementeimmermitanalogenElementenbzw.solchen,diesicheinerZuordnungzurdigital/analog-Differenzgänzlichentziehen,verbunden–wieebenWissen/PraktikenundSubjektpositionen.Sievermeidetdamitreintechnikdeterministische Fixierungen auf „das Digitale“ oder „die Digitalisierung“ undlässtaktuellverbreiteteBegriffskonstruktionenwie„DigitaleBildung“oderebenauch„di-gitaleKompetenzen“alsirreführenderscheinen,daBildungundKompetenzenselbstkei-nesfallsdigitalseinkönnen.VordiesemHintergrundistdasModellanschlussfähiganak-tuelleDiskursezur„Postdigitalität“(vgl.z.B.Cramer,2014;Jörissen,2017;Fawns,2018).MedienreflexionlässtsichaufdieserGrundlagealsdieBewusstmachungderaneinerMe-dienkonstellationbeteiligten(digitalenundnicht-digitalen)ElementeundderenWech-selwirkungenveranschaulichen.EinpaardieserWechselwirkungensollenkonzeptionellerläutertundmitmedienwissenschaftlichenReferenzenverknüpftwerden.DiesewerdendanninderBetrachtungderimFolgendenausgeführtenKompetenzmodellealsAnalyse-perspektiveninAnschlaggebracht.

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a)WechselwirkungzwischenMaterialitätenundWissen/PraktikenDamitMaterialitätenBedeutunggenerierenkönnen,müssensiemitexplizitenoderim-plizitenWissensbeständenundPraktikenverbundensein.DiereineExistenzvonMedi-entechnologien schafft keine Sphäre des Symbolischen, sondern erst ihre bedeutsameVerknüpfungmitsoziokulturellenPraktiken.ErstdurchsowohldieHerausbildungetwaeinesWissensumdieFiktionalitäteinesFilmsundwiedieserzu‚lesen‘istalsauchdiePraktikderNutzungderFernbedienung,wird imZusammenspielmitderTechnologieFernsehgeräteinewirksamemedialeKonstellationwiez.B.derFilmabendmöglich.

Mit dieser Annahme lassen sich verschiedene theoretische Ansätze verbinden.ÜberdieAkteur-Netzwerk-TheoriebeispielsweisekönnenMaterialitätenundPraktikenalsTeilevonNetzwerkenausmenschlichenundnicht-menschlichenAkteurenmodelliertwerden,diejespezifischeundeinanderkonstituierendeWechselwirkungenmiteinandereingehen (vgl. z.B. Latour, 2007; Schüttpelz&Thielmann, 2013). Einemedienwissen-schaftlichfundierteMedienreflexionbötedieChancediesesVerhältniszwischenMedien-technologienundmedienkulturellenPraktikenzuthematisieren.b)EinschreibungvonMaterialitäteninInhaltebzw.MaterialitätenalsTeildesMöglich-keitsraumesfürInhalteMedien sindnichtalsneutraleÜbertragungskanälevon InhaltenzwischenSenderundEmpfängerzuverstehen,sondernalsArrangements,diedieKonstitutionvonInhaltenaufjespezifischeWeiseerstermöglichen.MandenkehierexemplarischandasThemaderSchwerkraft,welchesjenachMaterialität(z.B.inVirtualReality,imFilm,alsMusikstück,alsFormel)andersoderauchgarnichterfahrbar ist.Winkler(2004:S.18)schreibt indiesemSinne:„Medienwerdenhäufigals,Mittel‘–z.B.derKommunikation–begriffen;dasgreiftzukurz.MedientechnikistvielmehrselbstForm,diebestimmteInhaltemöglichundandereunmöglich/unwahrscheinlichmacht.IneinemgegebenenMediumkannmankeineswegsallessagen.[...]IndemesdemKommunizierteneineFormauferlegt,schreibtdasMediumsichindieInhalteein.“MedienwissenschaftlicheMedienreflexionnimmtalsodieSpannungenzwischenMedientechnikenundMedieninhalten indenBlickundfragtnachdenjeweiligenWechselwirkungen.c)SubjektkonstitutiondurchMaterialitäten,Praktiken/WissenundInhalteAusmedienkulturwissenschaftlicherPerspektivewerdenSubjektezumeistnichtalsau-tonomeEntitätenmodelliert,dieMedienmehroderwenigergutnutzenundübersiekon-trollierendverfügenkönnen,sondernalseineArtFunktionsstelleinnerhalbmedialerAr-rangements.Winkler(ebd.:S.24)schreibtdazu:„WirwerdeninSpracheundMedienhin-einsozialisiert, indemsymbolischeStrukturenunser Inneres strukturieren,werdensieTeilunsererselbst;esgibtkeinIch,dasvondiesenStrukturenzuunterscheidenwäre.“AuchauspoststrukturalistischerSichtwerdendarüberhinausSubjektedurchDiskurse,PraktikenundMaterialitätenersthervorgebracht(z.B.Foucault,1987[1982];Reckwitz,2012). So entsteht beispielsweise im Rahmen des medientechnisch-architektonischen

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RaumesdesKinosundderetabliertensoziokulturellenPraktikeneinespezifischeSub-jektposition,diesichu.a.durcheineFixierungimRaumsowiedenImperativzumBlickauf die Leinwand und zu stillem Verhalten auszeichnet (ebd.; vgl. z.B. Baudry,1994[1975]).AndereMedienkonstellationenwiez.B.Computerspiele(z.B.Mosel,2009)zeichnensichdurchjeeigeneFormenderHervorbringungvonSubjektenaus.Einemedi-enwissenschaftlichfundierteMedienreflexionnimmtdiesindenBlick.d)MedialitätundBildungInKombinationdieserGrundannahmenwirddeutlich,dassMedienreflexiondeutlichzukurzgreift,wennsieMedienalsneutraleWerkzeugeveranschlagt,welchegrundsätzlichdurchautonomeSubjektebeherrschbarsindunddieesmöglichstkompetentzunutzengilt.EinesolcheModellierungherrschtjedochaustheoriegeschichtlichenGründenindenmeistenMedienkompetenzkonzeptenvor(vgl.hierzuauchOthmer&Weich,2013).Deut-lichanschlussfähigeranmedienwissenschaftlichePerspektivenzeigensichAnsätzeder(strukturalen)Medienbildung (Jörissen &Marotzki, 2009).Winkler (2004) sowie denobenskizziertenÜberlegungenzurSubjektkonstitutionfolgendbeziehtsichMedienrefle-xionindiesemKontextalsoaufdieArtundWeise,wieMedienSelbst-undWeltverhält-nissekonstituierenundtransformieren.

2. Medienreflexion in erziehungswissenschaftlichen Modellen zur „digitalen Kom-petenz“ von Lehrkräften

WennimFolgendenderzeitdenDiskursinderLehrer*innenbildungbestimmendeMo-dellezur„digitalenKompetenz“vonLehrkräftenunddiedahinterliegendenModellepro-fessionellerKompetenzindenBlickgenommenwerden,giltesimSinnederinterdiszip-linärenAnalyseunddesTheorietransferszuprüfen,inwiefernmedienreflexivePerspek-tivendarinvorkommenbzw.insieintegrierbarwären.EininderDiskussionum„digitaleKompetenzen“ von Lehrkräften wichtiges Bezugsmodell stellt das TPACK-Modell vonMishraundKoehlerdar,daszunächstalsTPCK-Modell(2006)eingeführtwurde.MitFo-kusaufdastechnologisch-pädagogischeInhaltswissenbeschreibtesjeneWissensberei-che,dieesLehrkräftenermöglichensollen,Medienund/oderneueVermittlungstechno-logienimUnterrichteinzusetzen.InsgesamtumfasstesrelevanteWissensbereiche:

- TechnologischesWissen(technologyknowledge:TK)beziehtsichaufdasWissenzumUmgangmitTechnologienallgemeinsowohldigital(z.B.Internet,interak-tiveWhiteboards)alsauchanalog(Stifte,Papier).

- PädagogischesWissen(pedagogicalknowledge:PK),meintWissenüberdieall-gemeinenLehr-undLern-ProzesseundUnterrichtsmethoden, z.B.Kenntnisseüber Classroom-Mangement, Leistungsbewertung, Lernen undMotivation vonSchülerinnenundSchülern.

- InhaltlichesWissen(contentknowledge:CK),umfasstdasFachwissendasLehr-kräftefürdievonihnenunterrichtetenFächerbenötigen.

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- FachdidaktischesWissen(pedagogicalcontentknowledge:PCK),dassichaufdasfachlich-inhaltlicheWisseneinerseitsunddasWissenumdieVermittlungdieserfachlichenInhalteandererseitsbezieht.

InseinenGrundzügenkombiniertdasModellbishierhininformations-undkommunika-tionsbezogeneÜberlegungen(vgl.z.B.Angeli&Valanides,2005)mitdenwissensbezoge-nenAusführungenShulmanszurLehrer*innenprofessionalität(1986)inFormvonFach-wissen (content knowledge: CK), fachdidaktischemWissen (pedagogical content know-ledge:PCK)undpädagogischemWissen(pedagogicalknowledge:PK)undidentifiziertfürdasWissenrelevanteÜberlappungsbereiche,dieihrerseitswiederumneueWissensbe-ständebedingen.Hierzugehört:

- Technologisch-pädagogisches Wissen (technological pedagogical knowledge:TPK),dasdasWissendarüberumfasst,wieverschiedenedigitaleTechnologienim Unterricht eingesetztwerden können und dass der Einsatz dieserMedienauchdazuführenkann,dasssichdasLehrenundLernenändert.

- TechnologischesInhaltswissen(technologicalcontentknowledge:TCK),dasdasWissenumdieVerwendungvonTechnologienoderMedien imFachunterrichtbezeichnetundnachderenspezifischenNutzenfürdieRepräsentationder In-haltedesunterrichtetenFachsfragt.HierinaufgehobenistauchdasVerständnisdafür,dasssichdurchdenEinsatzfachbezogenrelevanterTechnologienauchdieInhalteselbstverändernkönnen.

DerSynergieeffektallerausgeführtenerworbenenKompetenzenkumuliertletztlich imtechnisch pädagogischen Fachwissen (technological pedagogical content knowledge:TPACK),dasdieKompetenzumreißt,dasvorhandenefachliche,fachdidaktischeundpä-dagogischeWissenumtechnologiebezogeneWissensbeständezuerweitern.

TPACKisthebasisofgoodteachingwithtechnologyandrequiresanunderstandingoftherepresentationofconceptsusingtechnologies;pedagogicaltechniquesthatusetechnolo-giesinconstructivewaystoteachcontent;knowledgeofwhatmakesconceptsdifficultoreasytolearnandhowtechnologycanhelpredresssomeoftheproblemsthatstudentsface;knowledgeofstudents’priorknowledgeandtheoriesofepistemology;andknowledgeofhowtechnologiescanbeusedtobuildonexistingknowledgeandtodevelopnewepiste-mologiesorstrengthenoldones.(Mishra&Koehler,2006:S.1029)

AusmedienwissenschaftlicherSicht lässt sichzunächstsehrgutandieAnnahmenan-schließen,dass(Medien-)TechnologiesowohldenMöglichkeitsraumder jeweiligenIn-halte(TCK)alsauchdiePraktikendesLehrens(TPK)beeinflusst,alsoMaterialitätenmitden Praktiken und für pädagogische Vermittlungsszenarien ausgewählten Inhalten inWechselwirkungstehen.EsfehltallerdingseineexpliziteMedienreflexion,vielleichtauch,weilMishraundKoehlerdenursprünglichvonShulmanmitgedachtenBereichdescurri-cular knowledge (1986) (dasWissenüberUnterrichtsmedien und den Schulstoff), daseinederartigeReflexionimplizierenkönnte,nichtinihrModellintegrieren.

DeutlichwerdenzudemdieunterschiedlichenLogikenundPrioritäteneinesem-pirischenModellseinerseitsundeinerkulturwissenschaftlichenMedienbildunganderer-seits:WährenddasKonzeptderMedienbildunginersterLiniedanachfragenwürde,wie

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sichSelbst-undWeltverhältnissedurchMedienkonstituierenundtransformieren,bleibtdiePerspektivedesTPACKdidaktischaufdieFragegerichtet,wiesich(Medien-)Techno-logien bestmöglich alsWerkzeuge zur Vermittlung vonWissen nutzen lassen. Beidesschließtsichnichtaus,dochwährend,wieimweiterenVerlaufdesTextesargumentiertwird,eineexpliziteMedienreflexioneineGrundlagefürdidaktischesHandelnseinkann,‚blackboxt‘ eine reindidaktisch-fokussierteReflexion systematisch fürdasLehrenundLernenmitundüberMedien relevantemedienwissenschaftlicheZusammenhängeundfördertdamitletztendlicheineZielvorstellung,inderMedien„ihrerAufgabeumsobessergerecht[werden],jedurchsichtigersiebleiben,jeunauffälligersieunterhalbderSchwelleunsererAufmerksamkeitverharren“(Krämer,2000:S.74).Dasistumsobemerkenswer-teralsMishraundKoehlerexplizitaufdieTransparenzvon(Medien-)TechnologieunddieentsprechendenÜberlegungenvonBruce&Hogan(1998)eingehen(Mishra&Koeh-ler,2006:S.1023).DochwährendletzteremitVerweisaufAutor*innenwieLatour(1988)undLaw(1991)daraufabzielen,dieseTransparenzenanalytischzuhinterschreiten,dientdieReferenzimRahmendesTPACK-Modellsdazu,plausibelzumachen,warumdigitaleTechnikimAngesichtihrerNeuheitdieseTransparenzzunächstdurchbrochenunddamitzurThematisierungvonTechnikinpädagogischenKontextengeführthat.

ImSinneeinesinterdisziplinärenTheorietransfersböteessichausmedienwissen-schaftlicherSichtdaheran,Transparenzsystematischzudurchbrechenund„TeiledieserTiefenmechanismen [der Medien] dem Bewusstsein wieder zugänglich zu machen“(Winkler,2004:S.25).MöglichwäreeinederartigeErgänzungzumeinenaufderEbenedesInhalts.Hierböteessichan,nichtnurdieFragezustellen,wieeinInhaltdurchdendidaktischenEinsatzeinesMediumsrepräsentiertwerdenkann,sonderendabeiauchzuklären,inwieferndieseInhalteinihrerExistenzimmerschonaufMedienkonstellationenangewiesensindunddurchsiehervorgebrachtwurden.DieFragemüsstealsonichtnursein, wie man Inhalt X mit Medium Y repräsentieren und vermitteln kann und wasdadurchmitihmgeschieht,sondernauch,durchwelcheMedienkonstellationenInhaltXüberhauptersthervorgebrachtwurde.

Ähnlichverhält es sichmitderFragenachdenLehrpraktiken. ImTPACK-Modellwirdreflektiert,inwiefernderEinsatzvonMedien(verstandenalsWerkzeuge)pädago-gische Praktiken verändert, diemedientechnischen und -kulturellen VoraussetzungenjedwederpädagogischenPraxisgeratendabeiabernuransatzweiseindenBlick.DasVor-wissenderSchüler*innenz.B.erscheintvorallembezogenaufUnterrichtsinhalterele-vant,nichtaberbezogenaufihrmedienkulturellesVorwissen.EineexplizitereMedienre-flexionkönntediesesWissenindenBlicknehmenunddasGefügeausmedienkulturellenPraktiken,dieLernendeundLehrendeindiejeweiligeKonstellationeinbringenbzw.dieinnerhalbderKonstellationgefordertwerden,beschreiben.EinesolcheReflexionwürdedannauchdemAnspruchvonMishraundKoehlernachderBerücksichtigungdesKon-texts der Lehrsituation (2006: S. 1032) folgen. Letztlich ließen sich dann auch die imTPACK-Modellnicht thematisiertenSubjektpositionen reflektieren,die sichausdiesenKonstellationenergeben.Inwelche‚Lage‘undwelcheMachtgefügeSchüler*innenebenso

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wieLehrkräftebeimLernenundLehrenversetztwerden,hilftgeradeinHinblickaufdi-gitaleMediendabei,daskomplexeZusammenspielausMaterialitätenundWissen/Prak-tikenundInhaltenzureflektieren.3

SpezielldieFragederSubjektkonstitutiondurchMaterialitäten,Praktiken/WissenundInhalteisti.ü.auchinHinblickaufeineweitereLeerstelledasTPACKbedeutsam.ImGegensatz z.B. zumModellProfessionellerKompetenzvonBaumert&Kunter (2006),fehlenimTPACKAussführungenzudenspezifischenaffektiv-motivationalenKomponen-tendesLehrberufs,denennebenwissensbasiertenKompetenzeneineebensohoheBe-deutungbeigemessenwird.ImKontextdesbisherDiskutiertensinddieseaffektiv-moti-vationalenKomponenteninsofernbedeutsam,dabisherallenfallseinverhaltenesEnga-gementvonLehrkräftenzurdidaktischenNutzungdigitalerMedientechnologienimUn-terricht feststellbar ist, insgesamt Skepsis gegenüber deren didaktischen PotenzialenüberwiegtundnurwenigeLehrkräftedavonüberzeugt,dassdigitaleMediendazubeitra-gendenLernerfolgderSchüler*innenzu fördern (Schmid,Goertz&Behrens,2017:S.15f.).Bisherungeklärtist,inwieferndieSkepsisgegenüberdigitalenMedienunddieAb-senzbeiderNutzungvondigitalenMedieneinevermehrteReflexionüberdigitaleMedienbefördert.DieAutorenderStudie„Schuledigital“verweisenhierdarauf,dassinsbeson-dereElternundLehrkräftederBildungüberMedieneinehohePrioritätbeimessenundauchdieSchüler*innendiesbezüglicheReflexioneneinfordern(D21,2016:S.27).Aufsei-tenderLehrkräftesetztdiesallerdingsvoraus,dasssieselbstüberdiehierzunötigeRe-flexionskompetenzverfügen.

Auffälligist,dassdieKompetenzüberMedienzureflektieren(insbesondereinHin-blickaufdenUmgangmitdigitalenMedien)alswichtigeVoraussetzungprofessionellenHandelnseingefordertwird(vgl.KMK,2017:S.25),dieseaberz.B.wederimTPACK-Mo-dellvonMishraundKoehler(2006)nochimModellprofessionellerKompetenzvonBau-mertundKunter(2006)operationalisiertist.DieshängtmiteinemgrundsätzlichenProb-lemempirischerModellezurBeschreibungprofessionellerKompetenzzusammen:ZwarlassensichdomänenspezifischeWissensbeständeundaffektiv-motivationaleKomponen-tengutbeschreibenundoperationalisieren,denÜbergangvom(theoretischen)Wissenzum(praktischen)Handeln in schulischenSituationenzuorganisieren, stellt fürLehr-kräfteabereinekonzeptionelleHerausforderungdar,dieerfahreneLehrkräftebesserbe-wältigenalsjunge,dasieBasisprozedurenautomatisierthaben,ihrWissenvernetzteristund sie Unterrichtssituationen routinierter reflektieren (vgl. zusammenfassend König,2010).

Reflexion,verstandenalseinebesondereArtzudenken(Hatton&Smith,1995),for-miertsichankonkretenberuflichenAnforderungssituationenunderwächstausdemVer-sucheineErfahrungzustrukturierenundzurestrukturieren.Schön(1983)prägtehierfürdenBegriffdesreflektiertenPraktikersundunterscheidetzweiReflexionssituationen:re-

3 Zuprüfenwärenatürlich,inwiefernsichdiehierdiskutiertenexpliztmedienwissenschaftlichenEr-

gänzungenemprischoperationalisierenlassen.Winkler(2004)schlägthierselbstredendkeineVer-fahrenvor.

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flection-in-action und reflection-on-action. Reflektionenwährend des Handelns (reflec-tion-in-action)werdenzumeistangestoßendurchirritierendeAspekteundermöglichenesdem*derHandelnden,dieSituationneuzubewertenundggf.dieHandlungsroutinenzuverändern.Hierzuistesallerdingsnötig,dassdiereflektierendePersoninderLageist,sich in situ vom Handlungsgeschehen zu distanzieren. Eine reflection-on-action folgtnachdemdieHandlungabgeschlossenist.DiereflektierendePersonnimmthiereineret-rospektiveHaltungeinundinterpretiertdieSituationneu,indemsiez.B.auchvorhan-dene theoretischeWissensbeständeabruft.BeideReflexionssituationensollen letztlichdazubefähigen,inZukunftähnlicheSituationenbesserbewältigenzukönnen(vgl.hierzuauchKittel&Rollet,2017:S.46).ImHinblickaufMedienreflexionlägeeinPotentialdem-nachindenirritierendenAspekteninnerhalbvonMedienkonstellationen,insofernsiede-ren Selbstverständlichkeiten durchbrechen und die ‚blinden Flecken‘ sichtbarmachenbzw.dasBewusstseindarauflenken(Krämer,2000:S.74).DieausdemModellableitba-renFragestellungenkönnendannzursystematischenAufarbeitungderpraktischenEr-fahrungenherangezogenwerden.ImHinblickaufdie„digitaleKompetenz“vonLehrkräf-tenwäredieFähigkeitundBereitschaft,derartigeReflexionsprozessebewusstundregel-mäßigzuinitiieren,einezentraleKomponente.Bisherfehlenallerdingsnationalwiein-ternational empirisch prüfbareModelle für dasKonstruktReflexionskompetenz (Leon-hard&Rhim,2011).

3. Medienreflexion im DigCompEdu-Modell

NebentheoretischundempirischausdifferenziertenModellengewinneninderLehrer-bildungzunehmendbildungspolitischePapiereunddarinskizzierteKompetenzmodelleund-katalogeRelevanz.AmBeispieldesDigCompEdu-Modells,dasversuchtunterschied-lichewissenschaftlicheStrömungensowiepolitischeundwirtschaftliche InteressenzubündelnundineinkompetenzorientiertesRasterzuüberführen(Redecker,2017),sollgeprüftwerden,inwieferndiesesandieebenskizziertenmedienwissenschaftlichenundempirischenÜberlegungenanschlussfähigist.DasDigCompEdu-ModellbeschreibtsechsKompetenzbereichedieLehrendebenötigen,umLernendeaufdieAnforderungeinervonDigitalisierunggeprägtenWeltvorzubereiten.EsumreißtalsoeinenallgemeinenBezugs-rahmenundrichtetsichdaheranLehrkräfteinallgemeinbildendenundberufsbildendenSchulensowieanLehrendeinHochschulenundinInstitutionenderErwachsenenbildung.DasModellbasiertaufdemDigComp2.1.Modell,dasfüralleBürger*innenKompetenzenimHinblickaufdigitaleMedienformuliert.Dasistinsofernrelevant,alsdaringrundle-gendeVerständnissevonMedienangelegtundimDigCompEdu-Modellteilsimplizit,teilsexplizitübernommenwerden.ErklärtesZieldesDigComp2.1lautet:„SupporttotheEu-ropeanCommissionandtheMemberStatesonharnessingthepotentialofdigitaltechnol-ogiestoinnovateeducationandtrainingpractices,improveaccesstolifelonglearningandtodealwiththeriseofnew(digital)skillsandcompetencesneededforemployment,per-sonaldevelopmentandsocialinclusion.“(Carretero,Vuorikari&Punie,2017:S.6)Damitwerden(digitale)MedienalsWerkzeugemodelliert,diezurOptimierungdergenannten

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Bereichebestmöglichgenutztwerdensollen.AlsveranschaulichendeMetapherwirddasSchwimmengewählt:DiedurchdigitaleMediengeprägteWeltisteineArtOzean,indenmaneintauchen,undindemmansichmöglichstsouveränbewegenkönnensoll.

Abb.2:VisualisierungderNiveaustufendesDigComp2.1-Modells(Carretero,Vuorikari&Punie,2017:S.14f.)

InfünfKompetenzbereichen(InformationandDataLiteracy,CommunicationandColla-boration,DigitalContentCreation,Safety,ProblemSolving)mitjeachtStufenwirdderWegdieserOptimierungdifferenziertausbuchstabiert.Immergehtesdabeidarum,Me-dienzueinemgegebenenZweckmöglichstgutzunutzen.AufEbenederMetapherbeginntesmitdemvorsichtigenEintauchenderZehenundendetbeiderKonstruktiontechni-scherSchwimmgeräte.Konkretgehtesalsodarum,voneiner*munsicherenAnfänger*inzueiner*msouveränenNutzer*inzuwerden,der*diebestehendeProzessekritischeva-luierenundeigenständigneueLösungenfürkomplexeProblemefindenkann.Ausmedi-enwissenschaftlicher Sicht ist bereits die gewählteMetapher aufschlussreich, insofernsichdieTransparenzdesWasserseinStückweitmitdemTransparentwerdenderMedienanalogisierenlässt.ÄhnlichwiebeimTPACK-Modellscheintesdarumzugehen,daszu-nächstnochbemerkenswerte(unddamitderReflexionzugängliche)Wassermöglichstnichtmehrzubemerken,sondernsouverändarinzuschwimmenundletztlichGerätschaf-

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tenzuentwerfen,dieinersterLinie‚anderOberfläche‘bzw.‚aufihrschwimmend‘funk-tionieren.UmnochmalmitWinkler(2004)undKrämer(2000)zusprechen,werdendie‚Tiefenmechanismen‘nichtreflektiertundbleibenso‚derblindeFleck‘:WasWasseranundfürsichausmachtundwarummanüberhauptinsWassergegangenist,wohinmanschwimmenwill,was Schwimmen alsKulturtechnik ausmacht etc. tritt indenHinter-grundangesichtsderdominantenZielsetzung,dasSchwimmenzuoptimieren.AuchwenneineMetapherfürdieAnalysenichtüberstrapaziertwerdendarf,wirddochdeutlich,dassMedienauftechnischeWerkzeugereduziertwerdenundReflexionlediglichinFormdesImperativs zur kreativen Optimierung von Problemlösungsstrategien auftaucht. DiesePerspektivewird imDigCompEdu-Modellweitestgehendübernommen.Ziel isthier„toseizethepotentialofdigitaltechnologiesforenhancingandinnovatingeducation“(Re-decker,2017:S.8)und„fullyexploitthepotentialofdigitaltechnologiesforenhancingteachingandlearningandforadequatelypreparingtheirstudentsforlifeandworkinadigitalsociety.“(Redecker,2017:S.12)

DigCompEdubeschreibtalsozumeinenKompetenzenzurdidaktischenNutzungdi-gitalerMedienundzumanderenKompetenzenzurVermittlungderKompetenzenausdemDigComp2.1anLernende.Dazuunterscheidetesin„professionalcompetences“,diedieeigenenArbeits-undWeiterbildungstätigkeitenumfassen,„pedagogiccompetences“,diesichaufdigitaleBildungsmaterialien,Lehren,Lernen,Prüfenunddas„Empowerment“derLernendenbeziehen,sowiedie„learnerscompetences“,dieausdenimDigComp2.1formuliertenKompetenzenderLernendenbestehen.UnterdiesendreiOberkategoriendifferenziertdasModellsechs„Areas“:1.ProfessionalEngagement,2.DigitalResources,3. Teaching and Learning, 4. Assessment, 5. Empowering Learners und 6. FacilitatingLearners’DigitalCompetence.DurchdieEinteilungderKompetenzbereiche inKompe-tenzniveaus(A1–C2)zeichnetesdenWegderLernendenvonEinsteigerinnenundEin-steigernüberExpertinnenundExpertenbishinzuVorreiterinnenundVorreiternnachundgreiftsoVorstellungenderExpertenforschungauf,inderdieEntwicklungvonExper-tise als Abfolge von qualitativ unterscheidbarenEntwicklungsstufen beschriebenwird(z.B.Berliner,2001).

Abb.3:Visualisierung1desDigCompEdu-Modells(Redecker,2017:S.16)

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Abb.4:Visualisierung2desDigCompEdu-Modells(Redecker,2017:S.15)

WennwirunsdieobenskizzierteReflexionsebenebezüglichdesZusammenhangsvonMaterialitätenundWissen/Praktikenanschauen, thematisierendieAutor*innensieanzentralerStellewiefolgt:

Theubiquityofdigitaltechnologieshasprofoundlychangedalmostallaspectsofourlives:thewaywecommunicate,thewaywework,thewayweenjoyourleisuretime,thewayweorganiseourlives,andthewaywesourceknowledgeandinformation.Ithaschangedhowwethinkandhowwebehave.Childrenandyoungadultsaregrowingupinaworldwheredigitaltechnologiesareubiquitous.Theydonotandcannotknowanydifferent.Thisdoesnotmean,however,thattheyarenaturallyequippedwiththerightskillstoeffectivelyandconscientiouslyusedigitaltechnologies.(Redecker,2017:S.12)

DendigitalenTechnologienwirddamiteineunidirektionaleWirkmachtunterstellt:dieMaterialitätenverändernWissenundPraktiken.EinigenmedientheoretischenAnsätzen(s.o., vgl.Kittler, 1986) ist eine solcheModellierung nicht fremd, dochwäre (z.B.mitWinkler,2002)immerauchdieGegenfragezustellen,inwieferndieMaterialitätennichtauch Materialisierungen ihnen vorgängiger Praktiken und Wissensbestände sind. ImDigComp-Edu-ModellwerdenMediendadurchzuObjekten,dienichtquaihrerkulturel-lenHervorbringungundEinbettung, sondernquaExistenzwirksamsindunddement-sprechenddieSubjekteinderPflicht,sichimUmgangmitihnenkompetentzumachen.UndauchdasVerständnisvonMedienalsWerkzeugefügtsichindiesesBild,dasiealswirksame Objekte produktiv zu nutzen sind. Dementsprechend beginnen nahezu alleKompetenzbeschreibungenmit der Formulierung „Using digital technologies to/for…“(vgl.Redecker,2017:S.16).EineexplizitereMedienreflexionmüsstedemgegenüberauchdiemedienkulturelleEbenemiteinbeziehen,umauchDiskurseundPraktikenindenBlick

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zunehmen,dieüberhaupterstdasZustandekommenderObjekteundihreEnkulturationimSinnederkollektivenAusgestaltungderNutzungdertechnischvorhandenenMöglich-keitenreflektierbarmachen.ÄhnlichwieimTPACK-ModellwirdderüberdiekonkreteWerkzeugnutzung hinausgehendeKontext zwar erwähnt, aber nichtmedienanalytischernstgenommen.4

ImVergleichzumTPACK-ModellbleibtzudemdieEbenederInhalteeinStückweitunterrepräsentiert,insoferndastechnisch-pädagogischeWissen(TPK)insZentrumge-stelltwird:„ThecoreoftheDigCompEduframeworkisdefinedbyAreas2-5.Togethertheseareasexplaineducators’digitalpedagogiccompetence,i.e.thedigitalcompetenceseducatorsneedtofosterefficient,inclusiveandinnovativeteachingandlearningstrate-gies.“ (Redecker, 2017: S. 16) Gleichzeitig wird der Begriff „Digital Technologies“ imGlossarexplizitalsSammelbegrifffür„DigitalTools“und„DigitalContent“bzw.für„Digi-talDevices“,„DigitalResources“und„Data“definiert:

Abb.5:VisualisierungderBegriffsdefinition„DigitalTechnologies“(Redecker,2017:S.88,s.auchebd.:S.27)

4 „Bothareas[1+6]acknowledgethateducators’digitalcompetencegoesbeyondtheconcreteuseof

digitaltechnologieswithinteachingandlearning.Digitallycompetenteducatorsmustalsoconsidertheoverallenvironment,inwhichteachingandlearningencountersareembedded.“(Redecker2017:S.17)

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DasfürdieMedienreflexionsowichtigeVerhältniszwischenMaterialitätenundInhaltenwirddadurchsystematischbegrifflich‚geblackboxt‘.

AuchimHinblickaufdieobenskizzierteAnnahme,dassMedienreflexiondieRollevonMaterialitäten,Wissen/PraktikenundInhaltenaufdieKonstitutionvonSubjektenindenBlickzunehmenhat,findetsichimDigCompEdu-ModellkeineEntsprechung.Zwarwerdenbeispielsweise imKompetenzbereich „5.EmpoweringLearners“überdieThe-menZugangundInklusion,PersonalisierungundAktivierungPraktikenundZieleange-sprochen,diemitSubjektivierungundSubjektpositionierungzutunhaben,eineReflexiondieserZieleundPraktikensowiederdahinterliegendenProzessewirdjedochnichtgefor-dert.ÄhnlichwirdimKompetenzbereich„3.TeachingandLearning“gefordert,kollabo-rativesLernenmitdigitalenMedienzufördern,inwieferndamitjedochauchveränderteSubjektkonzepteeinhergehen,wirdnichtinBetrachtgezogen.

GleichzeitiglässtsichdasModellselbstaberauchalsAnleitungzuspezifischenSub-jektivierungs-undSelbstoptimierungspraktikenverstehen,zumindestinHinblickaufdieeigenenKompetenzen.ImModellstrukturellverankertwirddieseineinemUnterpunktdesKompetenzbereichs„ProfessionalEngagement“,dermit „Reflectivepractice“über-schriebenist.AuchwennunterdiesemTitelvielfältigeZieleimHinblickaufdieReflexionvonMedienkonstellationeninnerhalbdereigenenPraxisvorstellbarwären(s.Abschnitt4),gehtesletztlichjedochumdieReflexionseinerselbst,umggf.Kompetenzlückener-kennenundschließenzukönnen:„To individuallyandcollectivelyreflecton,criticallyassessandactivelydevelopone’sowndigitalpedagogicalpracticeandthatofone’sedu-cationalcommunity“(Redecker,2017:S.19). InderLogikempirischerKompetenzmo-dellewirddieseSelbstreflexionineinemabgrenzbarenBausteinverankertundüberauf-einanderaufbauendeKompetenzlevelsabgebildet5.ExplizitereFormenderMedienrefle-xion,wiesiez.B.ausmedienwissenschaftlicherSichtnötigwären,fehlen.

LetztlichergebensichsoProfilierungsanweisungen,überdiesichBürger*innenundLehrendeselbstzumObjekteinerAnalysemachen,umsichdenjenachKontextgesteck-tenZielvorgabenanzunähern.EsgehtumeineZerlegungdesSelbstinKompetenzmerk-maleundderenAusprägungen,einerLogikderAnpassungvonkompetenzbezogenenIst-ProfilenanebensolcheSoll-Profileunddamitdas‚Matching‘mitspezifischenAnforderun-gen,dasalsSubjektivierungspraktikzuveranschlagenist.DurchdieNiveaustufenlogikist

5 AufbauendaufdenModellenwurdeneineReihevonprofilbasiertenOnline-Self-Assessmentsimple-

mentiert. Z.B. https://digcomp.digital-competence.eu/, https://digcomp.enterra.de/digital-competence-check-online-assessment.html, https://ec.europa.eu/jrc/en/digcompedu/self-assessment.DieexemplarischeUntersuchungdesSelf-AssessmentsfürLehrkräfteaufdigicomp.enterra.dever-deutlichtdurchdieimAssessmentvorgenommeneKomplexitätsreduktionaufknappeAussagendenBefunddiesesArtikels.FokusderLeistungsbeurteilunginnerhalbdesAssessmentverfahrensistNut-zungshäufigkeitundmethodischeBreiteentlangverschiedenerZielkriterienwieIndividualisierungderLernendenetc.AbgefragtesReflexionsverhaltenschaffthierniedenBlick ‚hinter‘diemedialeKonstellation,sondernthematisiertReflexionnuramRandeetwabeiderFragenachZuverlässigkeitvon Informationen als Unterrichtsinhalt oder der Häufigkeit der Einbindung digitaler Tools alsselbstständigzunutzendesWerkzeugzurPlanung,DokumentationundReflexiondeseigenenLern-fortschrittsderLernenden.

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demModellgleichzeitigeineSteigerungslogikeingeschrieben,indermansichhocharbei-tenkannundsoll.

Abb.6:VisualisierungderNiveaustufendesDigCompEdu-Modells(Redecker,2017:S.29)

BeideModelle implementieren damit spezifischeVerhältnisse zwischenMaterialitätenundInhalten,insofernsiedieLehrendenalsKompetenzprofilemodellierenundsiefor-derndaraufaufbauendeProfilierungs-undSelbstoptimierungspraktikenein.Damitkon-struierensieprofilbasierteSubjektivierungskonzepte,diemaningegenwärtigenMedien-kulturenvonFacebookundInstagrambisXingallenthalbenfindet6unddiemanausme-dienwissenschaftlicherSichteherzumGegenstandderReflexionmitLehrendenundLer-nendenmachenwürde,alssieunreflektiertzureproduzieren.

DerZusammenhangvonMedialitätundBildung,wieerobenskizziertwurde,spieltinDigCompEduebenfallskeinenennenswerteRolle.EinziginderbereitszitiertenEinlei-tungfindensichGrundannahmen,diedigitaleMedienmitderFragenachSelbst-und–indiesemFallvorallem–WeltverhältnisseninVerbindungbringenlassen.DaseigentlicheKompetenzmodellreduziertsichdannjedochaufdietechnisch-pädagogischeEbene,diedigitaleMedienalsWerkzeugezurUmsetzungpädagogischerPraktikenbegreift.7

4. Ausblick

Der medienwissenschaftliche Blick auf das TPACK- und das DigCompEdu-Modell hatdeutlichgemacht,dasssichinbeidenFällenAnknüpfungspunkteergeben,eineexplizitereMedienreflexionaberallenfallsrudimentärvorhandenist.BeideModelleerhebennicht

6 SiehefüreinedetailliertereAuseinandersetzungmitProfilierungalsspezifischeSubjektivierungs-

formauchWeich(2017).7 DieseTatsachelässtsichauchdurchdieobenbereitserwähnteTatsacheerklären,dassdieKonzepte

„Bildung“und„Kompetenz“ausganzunterschiedlichenDiskursenstammen(vgl.Othmer&Weich,2013).

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denAnspruch,die ,Tiefenmechanismen’vonMedienkonstellationenzuverstehen, son-dernMedienmöglichstgutals(didaktische)Werkzeugezunutzen.WährenddasTPACK-ModellInhalte,(pädagogische)PraktikenundTechnologienineinsystematischesWech-selverhältnissetzt,beruhtdasDigCompEdu-ModellinersterLinieaufderAnnahme,dassMedientechnikPraktikenverändertbzw.neuePraktikenerfordert,diemandurchdenAusbaudereigenenKompetenzenerlernenkannundsoll.DassdasZieldidaktischorien-tierterModelleimmerdiedidaktischePraxisseinmussundsieMedienreflexionnichtalsSelbstzweck insZentrumstellen, istzwarunstrittig,dochtatsächlich isteine fundierteMedienpraxisohneeineebensofundierteMedienreflexionschwervorstellbar.Umdigi-taleMediendidaktischbestmöglichnutzenzukönnen,sounserVorschlag,isteinereflek-tiertebzw.reflektierendePraxisnötig,indemSinne,dasspraktischesErfahrungswissenund theoriebasierte Medienreflexion zyklisch miteinander verbunden werden.8 ÜberpragmatischeLeitfragenwiedie,diesichausdemobenskizziertenMedienkonstellations-modellableitenlassen,könnenPraxiserfahrungenstrukturiertreflektiertwerden,didak-tischeSzenarienalsMedienkonstellationenimSinnevonsowohlreflection-in-actionalsauchreflection-on-action(Schön,1983)gestaltetundwiederumreflektiertwerdenusw.AufdieseWeise lässtsich iterativherausarbeiten,welchemedienkulturellenPraktikenmitdenmateriellenMedientechnikenbeidenLernendenundbeimirselbstverbundensind,kannichdanachfragen,wieichsieineinLehr-Lernkonzepteinbindenkannoderaber,wieichdiebestehendenmedienkulturellenPraktikensobeeinflussenkann,dasssieinmeinLehr-Lernkonzeptpassen,welcheInhalteermöglichtwerdenundwelcheSubjekt-positionenfürmichalsLehrende*rundfürdieSchüler*innenjeweilsvorgesehensind.9DieanderTUBraunschweigentwickeltenOnline-Kurse„WasmitMedien“und„MediaDi-dakt“setzendieAnbahnungexpliziterReflexionskompetenzenausgehendvomeingangsskizziertenMedienkonstellationsmodellz.B.exemplarischfüralltäglicheunddidaktischeHandlungszusammenhängeum.

Kurz:EineumfassendeMedienreflexionistnichtSelbstzweckodereineAbkehrvomallseitsgefordertenPrimatdesPädagogischen,sonderndessenVoraussetzung.Medien-reflexionistangesichtsdermedienkulturellenunddamitauchlehr-,lern-undschulkul-turellenTransformationenimKontextdigitalerMedien–diesichseitvielenJahrenvoll-ziehen,angesichtsderCorona-PandemiejedocheinenbesonderenSchuberfahrenhaben–insoferneinegrundlegendeKompetenz,alsdiemeistenweiterenvonihrabhängenunddaher ist ihreUnterrepräsentation imTPACK-undmehrnoch imDigCompEdu-ModelleineproblematischeAusgangslage.Sieistumsoerstaunlicher,alsbereitsindeninden1990erJahrenetabliertenMedienkompetenzmodellenvonBaackeundinAnsätzenderMedienerziehungMedienreflexioneine festeKonstantewarunddabeiMediendidaktikintegrativmitgedachtwar(Baacke,1997;Spanhel&Kleber,1996).Auchwenndas,was

8 VielenDankanMarenTribukaitfürdiesenHinweis. 9 Unter demSchlagwort „postdigitaleducation“ formuliert TimFawns (2018: S. 136) dementspre-

chend:„Technologyandpedagogydriveeachother,caughtinacontinuousfeedbackloop,anditisintheintegrationofnewtechnologiesandrelatedpracticesintoexistingecologiesthatopportunitiesandchallengesarise.“

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dabeialsMedienreflexionverstandenwurde,denhierskizziertenmedienwissenschaftli-chenPerspektivennichtvölligentspricht,sondernsichaufeinekommunikations-undso-zialwissenschaftlicheMedienkritikstützt,istdochdieFunktionsstellezumindestexplizitadressiert.VordiesemHintergrundkönntediestrukturelleReaktivierungderFragenachMedienreflexionausdenklassischenMedienkompetenzmodelleninVerbindungmitihrerstrukturellenundinhaltlichenAusgestaltungaufeinermedienwissenschaftlichenBasis,wiesiesichüberdasMedienkonstellationsmodellentwickelnlässt,eineumfassendeMe-dienreflexionskompetenz als essentiellen Teil „digitaler Kompetenz“ von Lehrkräftenetablieren.IneinigenpolitischenundmedienpädagogischenPublikationensindderartigePerspektivenbereitsangelegt(z.B.KMK,2017;LKM,2015;Eickelmannetal.,2019;Bet-tinger, 2017). Das Ergebnis wäre dann eine tatsächlich medienkulturwissenschaftlichfundierteMediendidaktik,dienichtvonvornherein fordert „Usedigital technology forXY“, sonderndaraufbautdiemedientechnischenund -kulturellenVoraussetzungenzuverstehenunddaraufaufbauendpädagogische,didaktischeundmethodischeEntschei-dungenzutreffen.PositiverNebeneffektwäredabei–unddessenWertistkaumzuüber-schätzen–dassdieseKompetenzzurMedienreflexionnichtnurfürdidaktischeZielege-nutztwerdenkann,sondernauchganzimSinneeinerderzentralenAnforderungenandieMedienkompetenzvonLehrenden(z.B.KMK,2017:S.26)fürdieReflexionmitdenSchüler*innenüberihreeigenenmedienkulturellenLebenswelten,über‚dieLage‘indiesiedieMedienkonstellationen,indenensiesichtagtäglichbefinden,versetzenundüberdie‚blindenFlecken‘,dieSelbstverständlichkeiten,diesieinihremAlltagshandelnnichtmehrhinterfragen,kurz:überdie‚Tiefenmechanismen‘,dieohneMedienreflexionimVer-borgenenbleiben.

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Über die Autor*innen

AndreasWeich leitetdieNachwuchsforschungsgruppe„PostdigitaleMedienkonstellationen inderSchule“imLeibniz-WissenschaftsCampus–PostdigitalePartizipation–Braunschweigundistwissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Mediale Transformationen am Georg-Eckert-Institut/Leibniz Institut für internationaleSchulbuchforschung.Er istMitgliedderLenkungs-gruppederInitiativeKeineBildungohneMediensowiedesForumsBildungunddesForumsDigi-talisierungderGesellschaftfürMedienwissenschaft.SeineForschungsschwerpunkteliegenimBe-reichMedien-undBildungstheorie,Diskurs-undDispositivanalyse,digitaleMedienundPostdigi-talität.Korrespondenzadresse:[email protected]ürSchulpädagogikamInstitutfürErziehungswissenschaft.Sielehrtund forscht indenArbeitsbereichenMehrsprachigkeitundHeterogenitätsowieÜbergänge imSchulwesen. Inden letzten Jahrenhat siemehreredrittmittelfinanzierteProjekte zumThema(Zweit-)SpracherwerbimElementar-undPrimarbereichdurchgeführt.AktuellistsieVizepräsi-dentinfürLehrer*innenbildungundWeiterbildungderTUBraunschweigundGesamtprojektlei-terindesProjekts„TU4Teachers-LehrerbildunganderTUBraunschweig“,das imRahmenderQualitätsoffensiveLehrerbildunggefördertwirdunddasinderdrittenFörderrundedieImple-mentationdigitalerKompetenzeninderLehrerbildungfokussiert.Korrespondenzadresse:[email protected]äftsführendeLeitungdesProjekthausesderTUBraunschweig.Erarbeitetu.a.anderOperationalisierungmedienbildungstheoretischerAnsätzeinnerhalbdesBereichsvon(digitaler)Bildungstransformationen.IndenletztenJahrenhaterleitendProjektezuneuenAn-sätzenvonLehrevonderstrategischenbiszuroperativenEbenevorangetrieben.ErwarDigitalLearningTransferFellowdesStifterverbandes2018undunterstütztandereHochschulenalsPeerbeiihrerstrategischenWeiterentwicklungimRahmendesHochschulforumsDigitalisierung.ErveröffentlichtregelmäßigtheoretischeArtikelausmedienwissenschaftlicherPerspektiveaufdasFeldBildungalsauchoperationaleTextewiedasHandbuchinnovativeLehre.Korrespondenzadresse:[email protected]