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Erz und Erzeugnis. Bemerkungen zu den Gießformen für Schwerter der späten Bronzezeit Großbritanniens

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Tobias Mörtz

Erz und Erzeugnis. Bemerkungen zu den Gießformen für Schwerter der späten Bronzezeit Großbritanniens

“The moulds formed of burnt clay have but rarely lasted to our times, though some have been found on the continent of Europe.“ John Evans (1881, 428)

Zusammenfassung Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich aus forschungsge-schichtlicher Perspektive mit den aus Großbritannien be-kannten Lehmformen für die Herstellung spätbronzezeitlicher Schwerter. Durch eine Reihe an gut dokumentierten Neufun-den in den letzten Jahrzehnten haben sich nicht nur Verände-rungen in ihrer Verbreitung ergeben, sondern insbesondere hinsichtlich der archäologischen Kontextualisierung sind ge-zielte Aussagen zu den Bedingungen der Überlieferung jener vergleichsweise fragilen Artefaktkategorie möglich. Dieserart ist eine Erhaltung vor allem durch bewusste, unterirdische Verbergungen bedingt, welche aufgrund sinnfälliger Platzie-rungen und erkennbarer Sortierungen als kultisch motiviert zu interpretieren sind. Da diese rituellen Handlungen über-wiegend im Umkreis der Wohnareale stattfanden, ist eine Dokumentation der Lehmformen direkt vom jeweils regional differenzierten Forschungsstand zum spätbronzezeitlichen Siedlungswesen abhängig. Einleitung Die späte Bronzezeit im Nordwesten Europas (ca. 1200 bis 800 v. Chr.) zeichnet sich nicht nur durch eine außergewöhn-lich hohe Zahl an Schwertfunden, sondern auch den dazuge-hörigen Gießformen aus. Im konkreten Fall Großbritanniens traten entsprechende Fertigungsbelege allerdings über Jahr-zehnte regulär in peripher zu den Hauptverbreitungszentren der Waffen gelegenen Regionen auf. Dieses disparate Vertei-lungsmuster wurde erst durch neuere Entdeckungen revidiert. Der vorliegende, erkenntnistheoretisch sowie forschungsge-schichtlich ausgerichtete Beitrag soll die Gründe für diese Ent-wicklung und damit die Grundlagen archäologischer Interpre-tationen vorgeschichtlichen Handwerks hinterfragen.16

16 Mein besonderer Dank gilt Trevor Cowie (Edinburgh) für zahlrei-che Anmerkungen und Kommentare. Weitere Korrekturen gehen auf freundliche Hinweise von Oliver Dietrich (Berlin) und Jens Notroff (Berlin) zurück. Bei der Beschaffung von Literatur war Ariane Ball-mer (Paris) behilflich.

Funde von Gießformen bis in die 1970er-Jahre Zu den am frühesten entdeckten, als solchen erkannten und publizierten Gießformen für die spätbronzezeitlichen Schwer-ter Großbritanniens zählen mehrere Lehmfragmente aus un-terschiedlichen Schichten der Höhensiedlung von Traprain Law im Südosten Schottlands (Fundliste Nr. 15). Eindeutige Zuweisungen zu bestimmten Befunden sind nicht mehr mög-lich, was sowohl in der zwar sorgfältigen, aber gemessen an modernen Maßstäben ungenügenden Grabungstechnik als auch in der intensiven späteren Besiedlung des Platzes be-gründet liegt. Die Menge der Reste von Gießformen und Bronzen ist beachtlich, mit Ausnahme eines Lanzenspitzen-fragmentes (Cree/Curle 1921/22, 212; Burley 1955/56, 146 Nr. T. 10) fehlen allerdings Waffen. James E. Cree und Alexander O. Curle (1921/22, 213) stuften ihre Funde noch als Unikate in Großbritannien ein, machten allerdings in einer Fußnote auf ähnliche Artefakte in Irland aufmerksam. Neuere Zusammenstellungen der dortigen Entdeckungen ge-ben George Eogan (1993, 95) und Simon Ó Faoláin (2004, 31–41). Nur wenige Jahre später stieß Curle im Zuge der Ausgrabun-gen von Jarlshof an der Südspitze der Hauptinsel des Shet-land-Archipels im nördlichen Atlantik (Fundliste Nr. 7) er-neut auf ähnliche Bruchstücke von Lehmgießformen für Schwerter (Abb. 1–3). Die vorgeschichtlichen Siedlungsreste aus verschiedenen Epochen hatte ein Sturm am Ende des 19. Jh.s zufällig freigelegt. Zwar ist die dort feststellbare Domi-nanz der Schwertherstellung gegenüber solchen von Lanzen-spitzen und Tüllenbeilen bemerkenswert, doch letztlich han-delt es sich auch um besonders lange Artefakte, was eine ent-sprechende Vermehrung der handwerklichen Überreste zur Folge hat. Es bliebe daher zu prüfen, mit wie vielen Schwer-tern und damit wie vielen Gießvorgängen man es konkret zu tun hat – soweit man dies aus den archäologischen Hinterlas-senschaften und deren Dokumentation noch rekonstruieren kann. Aufgrund der auf den Shetland-Inseln üblichen Bauweise aus locker geschichteten Steinen fiel die Identifikation von archi-tektonischen Einrichtungen in Jarlshof ungleich leichter als im Falle von Traprain Law. So konnte man die meisten der ins-gesamt über 200 Bruchstücke von Gießformen zur Herstel-lung verschiedenster Bronzen den jüngsten Schichten von Ge-bäude III zuordnen. Dieses wurde entsprechend als Werkstatt eines Metallhandwerkers interpretiert. Aufgrund der Vielzahl an metallurgischen Überresten, der Anwesenheit ungebrauch-ter Stücke, eines Herdes und anderer, in diesem Sinne inter-pretierbarer Installationen steht dieser Auslegung wenig entge-

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Abb. 1: Fragmente einer Lehm-gießform für Schwerter aus der Siedlung von Jarlshof, Shetland (© National Museum of Scotland Edinburgh)

Abb. 2: Fragment einer Lehmgießform für Schwerter aus der Siedlung von Jarlshof, Shetland

(© National Museum of Scotland Edinburgh)

Abb. 3: Querschnitt einer Lehmgießform für Schwerter aus der Siedlung von Jarlshof, Shetland, mit deutlich erkennbarem Aufbau aus mehreren Schichten

(© National Museum of Scotland Edinburgh)

gen17. Eine Umgestaltung eines zuvor zum Wohnen genutzten Areals in eine Werkstatt eines Metallhandwerkes konnte in

17 Needham und Bridgford (2013, 73) betonten kürzlich die Möglich-keit, dass die Gießformen in Jarlshof zusammen mit Sedimenten und weiteren Abfällen erst am Ende der Nutzung der Rundbauten als künstliche Verfüllungen eingebracht wurden. Dieses Szenario ist denkbar, schließt metallhandwerkliche Tätigkeiten außerhalb der Häuser allerdings nicht aus. Es bleibt nach meiner Einschätzung ab-zuwarten, welche Ergebnisse die Aufarbeitung des ähnlich struktu-rierten, aber modern dokumentierten Fundplatzes von Cladh Hallan erbringen werden.

gleicher Weise innerhalb der frühbronzezeitlichen Siedlung von Feudvar in der Vojvodina, Serbien, festgestellt werden (Hänsel/Medović 2004). Wegen des damals wie heute überaus beschränkten Baumbe-standes und der dadurch gegebenen Limitierung von Brenn-material mutet das Vorhandensein einer Bronzewerkstatt un-gewöhnlich an. Weitaus erstaunlicher war und ist allerdings die Tatsache, dass man bis auf den heutigen Tag kein einziges Schwert von den Shetland-Inseln kennt (Coles 1959/60, 82–86; Colquhoun/Burgess 1988). Tüllenbeile sind lediglich in

Mörtz, Erz und Erzeugnis 63 Form zweier Einzelfunde überliefert (Coles 1959/60, 73; Schmidt/Burgess 1981, 215, Nr. 1293 u. 221f. Nr. 1345), die zudem nicht der eindeutig zum Typ Meldreth gehörigen Gieß-form aus Jarlshof entsprechen (Schmidt/Burgess 1981, 209 Nr. 1253). Gleichartige Stücke kommen in Schottland kaum vor und werden erst im Norden Englands häufiger. Dieses Fundbild könnte sich entweder auf eine nur schwer nachweis-bare Deponierung der Beile, beispielsweise im Meer, oder auf eine hohe Recyclingrate, die entsprechende Erzeugnisse ar-chäologisch unsichtbar macht, zurückführen lassen. Dieser Mangel an metallurgischen Endprodukten gilt in glei-cher Weise für den nahegelegenen Orkney-Archipel. Von dort kennt man nur ein aus Eibenholz gefertigtes Schwert. Dieses außergewöhnliche Artefakt wurde im Jahre 1958 beim Torf-stechen nahe des Burn of Blown bei Grotsetter auf der Haupt-insel entdeckt (Stevenson 1958; Coles 1959/60, 85; Cowie/ O’Connor 2007, 330f.). Sein Zweck ist nicht eindeutig zu bestimmen. Die einsatzfähige Gestaltung der Handhabe schließt eine Verwendung als Model für Gießformen aus, da Vollgriffschwerter auf Großbritannien sehr selten sind (Col-quhoun/Burgess 1988, 122–124) und allgemein meist nicht in einem Stück hergestellt wurden (Mödlinger 2011, 21–50). Die nach Ausweis der Funde dominante und durch die hier be-sprochenen Gießformen einzig repräsentierte Art waren hin-gegen Griffzungenschwerter, deren oberer Abschluss geson-dert hätte präpariert werden müssen, was dem Sinn einer gebrauchsfähigen Vorlage grundsätzlich widerspricht. Viel-leicht handelt es sich um eine Übungswaffe (Kristiansen 2002, 325f. mit Anm. 4), auf Kämpfe zurückführbare Gebrauchs-spuren sind jedoch nicht feststellbar (Cowie/O’Connor 2007, 331). Dass man hölzerne Model verwendete, belegen entspre-chende Eindrücke an ungebrauchten Lehmfragmenten, die man in Jarlshof entdeckte (Curle 1932/33, 118; 1933/34, 279). Derartige Vorlagen für Lanzenspitzen, Tüllenbeile und -häm-mer sind realiter aus Irland bekannt (Hodges 1954, 64; Ó Fao-láin 2004, 43–45). Zu den frühen Entdeckungen von Gießformen für spätbron-zezeitliche Schwerter gehören auch die vier anpassbaren Frag-mente von Loanhead bei Daviot in Aberdeenshire (Fundliste Nr. 8). Diese wurden im Umfassungsgraben eines frühbronze-zeitlichen Bestattungsplatzes, welcher wiederum direkt neben einem älteren Steinkreis angelegt worden war, gefunden. Die Bruchstücke gehören sicher nicht zum Inventar eines der Urnengräber, deren chronologische Einordnung in die erste Hälfte des 2. Jts. v. Chr. aufgrund umfangreicher Radiokar-bondatierungen typologisch verwandter Befunde überzeugend begründet ist (Sheridan 2007). Das Verhältnis zwischen den Bestattungen und metallurgischen Restprodukten bleibt daher unklar, es handelt sich wohl um eine erneute Nutzung des oberirdisch durch Menhire und übrige Steinsetzungen noch gut erkennbaren Areals, wie sie auch an anderen Plätzen nachweisbar ist (Bradley 2005). Die bereits am 27./28. Juni 1869 zusammen mit verbrannten Substanzen, karbonisiertem Holz, Keramik und Tierknochen in einer Grube bei Fimber in East Yorkshire (Fundliste Nr. 4)

am Rande eines Hügels geborgenen Reste von Gießformen für verschiedenartige Gegenstände, darunter Schwerter, Ortbän-der, Lanzenspitzen und Tüllenbeile, wurden erst im Jahre 1930 als solche identifiziert (Sheppard 1930) und der Bestand ent-sprechender Funde derart erweitert. Alle bisher aufgeführten Fragmente sind zwar während regu-lärer Grabungen zutage getreten, allerdings insofern zufällige Entdeckungen, als dass nicht spätbronzezeitliche Hinterlassen-schaften, sondern Zeugnisse anderer Perioden das Ziel der wissenschaftlichen Unternehmungen waren. Typischerweise konzentrierte man sich dabei auf Orte, deren vor- bzw. früh-geschichtliche Nutzung oberirdisch noch erkennbar war. Dies trifft auf die spätbronzezeitlichen Wohn- und Werkplätze im Flachland Englands nicht zu. Die meisten der dortigen Hö-hensiedlungen gerieten zudem erst später in den Blickpunkt archäologischer Tätigkeiten und sind hinsichtlich ihrer vor-eisenzeitlichen Nutzung immer noch unzureichend bekannt (Hamilton/Manley 2001). In einigen Fällen, darunter die groß-flächig gegrabenen Hillforts von Maiden Castle in Dorset (Sharples 1991) und Danebury in Hampshire (Cunliffe 2003), ist eine spätbronzezeitliche Besiedlung im Gegensatz zum Traprain Law allerdings nicht nachweisbar. Die vier bislang genannten Fundorte erbrachten Bruchstücke aus Lehm hergestellter Gießformen. Auch bezogen auf andere Endprodukte beschränkte sich der Nachweis entsprechender Fertigungsreste lange Zeit auf den Norden Großbritanniens und bis in die 1970er-Jahre blieb der von Henry W. M. Hod-ges (1958/59) zusammengefasste Kenntnisstand unverändert. Im Süden dominierten Stücke aus Metall (Hodges 1960), in denen jedoch fast ausnahmslos Absatz- und Tüllenbeile gefertigt wurden. Sie sind im Unterschied zu Gießformen aus anderen Materialien meist Bestandteil verschieden umfangrei-cher Bronzedeponierungen. Über die gesamte Insel streuen die Entdeckungen steinerner Exemplare, mit deren Hilfe man ebenfalls vornehmlich Beile herstellte. Mit den Funden von Knighton, Devon (Evans 1881, 434f.; Burgess 1968b, 26; Burgess/Gerloff 1981, 115 Nr. 6-7; Pearce 1983, 447 Nr. 263), lässt sich auch der Guss von Klingenwaffen belegen, allerdings handelt es dabei um mittelbronzezeitliche Rapiere. Ähnliche Formen für Schwerter kennt man auf Großbritannien bislang nicht. Funde von Gießformen seit den 1970er-Jahren Erst mit den Grabungen innerhalb der befestigten Höhensied-lung auf dem Breiddin bei Shrewsbury im hügeligen Grenz-gebiet zwischen England und Wales (Fundliste Nr. 1) in den 1970er-Jahren wurde ein zum Traprain Law vergleichbarer Platz erforscht, der ebenfalls Reste von Lehmgießformen er-brachte. Die Artefakte entstammen einerseits Schichten unter-halb der eisenzeitlichen Wallanlagen, andererseits handelt es sich um unstratifizierte, insgesamt sehr kleinteilige Funde. Zu den Letzteren gehört der vermeintliche Überrest einer spät-bronzezeitlichen Schwertgießform. Damit sind sowohl chro-nologische Zuweisung als auch Zweck des Stückes unsicher.

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Der Breiddin ist dahingehend eine Besonderheit, dass sich im Inneren der Anlage das Fragment des Griffes eines Ewart Park-Schwertes sowie die Spitze einer möglicherweise zugehö-rigen Klinge fanden (Colquhoun/Burgess 1988, 88 Nr. 457; Coombs 1991, 134f. Nr. 142–143), während man von den übrigen, hier besprochenen Fundplätzen keine entsprechenden Endprodukte kennt. Ob diese Waffe allerdings tatsächlich mithilfe der entdeckten, metallurgischen Überreste hergestellt wurde, muss offen bleiben. Im Unterschied zum Breiddin konnten mit den ebenfalls in den 1970er-Jahren gemachten Entdeckungen von Dainton in Devon (Fundliste Nr. 3) eindeutige Nachweise der Herstel-lung von Schwertern, Lanzenspitzen, wohl als Lanzenschuhen genutzten, einseitig geschlossenen Röhren und kleinen Ringen dokumentiert werden. Die entsprechenden Fragmente von Gießformen und -tiegeln sowie sehr kleine Bronzestücke fan-den sich sowohl inner- als auch außerhalb einer Grube nahe eines Steinhaufens im größeren Kontext eines vorgeschicht-lichen Feldsystems. Eindeutige Siedlungsstrukturen lagen nicht vor, sodass der Charakter des Platzes einstweilen unklar bleibt. Chronologisch gehören die in den Formen hergestellten Waf-fen an das Ende des 2. Jts. v. Chr., während die übrigen, hier berücksichtigten Fundstellen mit Ausnahme von Fimber und der Einfriedung von Sigwells (Fundliste Nr. 11a) jünger sind. Dieser ungleichen Gewichtung entspricht das deutlich zahlrei-chere Vorkommen der für die jeweiligen typologischen Hori-zonte eponymen Ewart Park- gegenüber den früheren Wilbur-ton-Schwertern (Colquhoun/Burgess 1988). Neben verschiedenen technologischen Aspekten (Needham 1980) sind die Entdeckungen von Dainton vor allem aus quel-lenkritischer Perspektive aufschlussreich. Einerseits ist der deutlich bessere konservatorische Zustand der Fragmente aus der Grube gegenüber jenen aus den höheren Schichten zu be-tonen. Hier zeigt sich, wie wichtig eine zügige Versiegelung der insgesamt recht fragilen Matrizen bzw. ein möglichst hoher Schutz vor äußeren Einflüssen für ihre Überlieferung ist. Dies bestätigt sich mit Blick auf die von Stuart Needham und Sue Bridgford (2013, 68–74) kürzlich zusammengetragenen, all-gemeinen Nachweise für spätbronzezeitliche Lehmgießformen Großbritanniens, die allesamt aus Gruben oder Pfostenlöchern stammen. Oberflächenfunde sind damit kaum zu erwarten. Andererseits ist angesichts der Kleinteiligkeit der Bruchstücke eine sorgfältige Arbeitstechnik notwendig, die wohl nur durch archäologische Grabungen gewährleistet werden kann. Zufäl-lige Entdeckungen bei sonstigen Bodeneingriffen führten daher bislang auch nicht zur Bergung entsprechender Spuren vorgeschichtlichen Handwerks. Mit Dainton war nun für den Süden Großbritanniens ein zu Jarlshof oder Traprain Law vergleichbares Ensemble an Lehmgießformen bekannt. Weitere Stücke traten im Zuge der Ausgrabungen im Bereich der befestigten Höhensiedlung von Norton Fitzwarren in Somerset (Fundliste Nr. 9) während der späten 1960er und frühen 1970er-Jahre zutage. Die annähernd 70 Fragmente stammen allesamt aus einer Grube und dienten offenbar der Herstellung eines einzigen Schwertes vom Typ

Ewart Park. Sie waren u. a. mit zwei intakten Keramikgefäßen vergesellschaftet. Aufgrund der Arbeitsweise mit schmalen Suchschnitten und der insgesamt limitierten Grabungsflächen ist die Interpretation des zudem nur anteilig geborgenen Be-fundes nicht ohne Probleme. Es könnte sich um das Ende eines Grabens im Zugangsbereich der Anlage handeln. Wie im Falle von Dainton sorgte die relativ rasche Verbergung der Bruchstücke nach dem Guss für einen insgesamt guten Er-haltungszustand. Mit Blick auf die Assoziation mit zwei zwar unscheinbaren, aber intakten Keramikgefäßen gibt es gute Gründe, von einer rituellen Deponierung auszugehen. Zu die-sem Zweck nutzte man womöglich einen in besonderer Weise symbolisch konnotierten Platz am Ein- bzw. Ausgang der Siedlung. Weitere Hinweise auf spätbronzezeitliches Metall-handwerk im Bereich des ebenso in älteren wie jüngeren Epo-chen genutzten Hillforts von Norton Fitzwarren fehlen. Aus einem anderen Schnitt stammt ein Hort, der Armringe und Beile der ausgehenden Mittelbronzezeit allerdings keine Waf-fen umfasste (Needham 1989b). Das Problem der mangelhaften Kenntnis des spätbronzezeit-lichen Siedlungswesens rückte vor allem durch den von John Barrett und Richard Bradley (1980) edierten Sammelband „Settlement and Society in the British Later Bronze Age“ in den Fokus neuerer Forschung. Mit der Zunahme an systema-tisch durch Grabungen begleiteten Baumaßnahmen im Flach-land Englands erweiterte sich nicht nur die Zahl bekannter Wohnplätze und Agrarflächen deutlich (Needham 1992; Brück 2007; Yates 2007), sondern ebenso die Kenntnis von Überres-ten des Metallhandwerks. Zu den auf diese Art dokumentier-ten Plätzen gehören auch mit Gräben und Wällen umfriedete Anlagen, sogenannte „Ringworks“, denen analog zu den Hö-hensiedlungen im Norden und Westen Großbritanniens eine zentralörtliche Funktion attestiert werden darf. Zu dieser Gruppe muss u. a. Springfield Lyons in Essex (Fundliste Nr. 13) gerechnet werden. Der Wall war offenbar durch den Pflug vollständig eingeebnet. Ein kreisförmiger Graben mit einem Durchmesser von mehr als 60 m sowie die gesamte Innenfläche mitsamt Pfostenspuren eines inneren Pa-lisadenringes, Torbauten und mehreren Rundhäusern konnten allerdings während der frühen 1980er-Jahre vollständig doku-mentiert werden. Die außerordentlich zahlreichen Fragmente von Gießformen fanden sich einander gegenüberliegend je-weils am östlichen und westlichen Zugang. Man hatte die mit einer Ausnahme allein für die Herstellung von Schwertern des Typs Ewart Park genutzten Bruchstücke gezielt an den Enden der Umfassungsgräben niedergelegt, was an die Situation in Norton Fitzwarren erinnert. Da man den Charakter des Befundes bereits während der Ent-deckung erkannte, wurden Blockbergungen veranlasst und auf diese Weise eine sorgfältige Freilegung ermöglicht. Mit den zerschlagenen Gießformen fanden sich Tiegelfragmente, deren Fassungsvermögen zur Herstellung von Schwertern ausreichte (Needham/Bridgford 2013, 62f.). Daneben waren wenige Scherben, Tierknochen, Holzkohle und zwei sehr kleine Metallreste vergesellschaftet. In der Nähe von Depot 2 am

Mörtz, Erz und Erzeugnis 65 westlichen Zugang dokumentierte man eine Ansammlung von Lehm, welcher möglicherweise zur Fertigung der Gießformen verwendet wurde. Der fragile Zustand der Fragmente kompli-ziert eine Rekonstruktion der vollständigen Matrizen. Insge-samt hat man es wohl mit 10 Exemplaren zu tun, wobei zwischen den beiden Niederlegungen keine sicheren Anpas-sungen identifizierbar sind (Needham/Bridgford 2013, 64–66). Wie an anderen Fundplätzen mit großen Mengen an Gieß-formen sind die äußeren Ummantelungen gegenüber den inne-ren Lagen deutlich unterrepräsentiert, was wohl mit den emp-findlicheren Materialeigenschaften zusammenhängt. Das Vorhandensein einer angelsächsischen Siedlung mit zu-gehörigem Bestattungsplatz auf dem gleichen Areal führte zu einer Ausweitung der archäologischen Forschungen auf das nähere Umfeld der Einfriedung (Buckley/Hedges 1987; Brown/Medlycott 2013). Doch weder inner- noch außerhalb der Anlage konnten weitere Spuren spätbronzezeitlichen Metallhandwerks dokumentiert werden. Auch fehlen Bronze-funde jedweder Art. Das eng umrissene Spektrum der Arte-fakte und die gezielte Deponierung an den Eingängen, für die es mit dem Befund von Norton Fitzwarren eine mögliche Analogie gibt, lassen kaum Zweifel an der kultischen Kon-notation der Handlungen. Großflächige Ausgrabungen im Vorfeld des Kiesabbaus auf den Flussterrassen der Themse bei South Hornchurch östlich von London (Fundliste Nr. 12) führten in den 1990er-Jahren zur Entdeckung spätbronzezeitlicher Siedlungen und Feldsys-teme. Eine Grube innerhalb der als Rundbau gedeuteten Struktur 8 enthielt insgesamt 71 Lehmfragmente mit einem Gesamtgewicht von 491 g, die zu einer Gießform für Schwer-ter gehören. Ob beide Befunde einer Besiedlungsphase zuzu-ordnen sind, bleibt unsicher. Klar hingegen ist trotz der hohen Zahl an Bruchstücken die Unvollständigkeit der geborgenen Herstellungsreste. Die gezielte Niederlegung der Fragmente in einer Grube verbindet South Hornchurch mit Norton Fitz-warren und Springfield Lyons, allerdings wurden die rituellen Handlungen nicht an den Zugangsbereichen des in der Nähe befindlichen, mit lediglich 36 m Durchmesser sehr kleinen Ringwork, sondern abseits davon vollzogen. Weitere Hinweise auf eine Werkstatt zur Metallverarbeitung fehlen. Womöglich gab es in Analogie zu Dainton einst weitere Bruchstücke au-ßerhalb der Grube, die sich nicht erhalten haben. Ein besonders interessanter Neufund sind die im Zusammen-hang mit einem Pfostenbau innerhalb einer Einfriedung un-weit des eisenzeitlichen Hillforts von Cadbury in Somerset entdeckten Fragmente von Gießformen. Diese bereits er-wähnte Anlage von Sigwells (Fundliste Nr. 11a) ist zwar weder vollständig ausgegraben noch ausführlich publiziert, wird al-lerdings von dem Bearbeiter als saisonal genutzter Versamm-lungsplatz interpretiert (Tabor 2008, 61–69). Der Ort diente in diesem Sinne vor allem der Ausführung verschiedenster handwerklicher Tätigkeiten, u. a. der Herstellung von Bronze-artefakten. Die vorhandenen Fragmente von Gießformen be-legen die Fertigung von Lanzenspitzen, Ortbändern, Rapieren, Schwertern und Tüllenbeilen des Wilburton-Horizontes. Die

Einfriedung selbst wurde allerdings bereits in der mittleren Bronzezeit errichtet. Neben den Befunden von Jarlshof ist es offenbar nun auch im Süden Großbritanniens geglückt, eine Werkstatt für Metallar-beiten zu identifizieren. Den ausgedehnten geophysikalischen Untersuchungen zufolge bestand die nächstgelegene, reguläre Siedlung in mindestens drei Kilometern Entfernung. Diese spezifische Situierung machte eine Versorgung von außen, u. a. mit Wasser, nötig. Richard Tabor (2008, 67) schlägt vor, die ungewöhnliche Lage als Wahl eines neutralen, von den umlie-genden Gemeinschaften gut sichtbaren Ortes zu deuten. In ca. 150 m Abstand zur Einfriedung von Sigwells wurde eine Gru-be mit weiteren, offenbar jüngeren Bruchstücken von Lehm-gießformen ohne weitere Strukturen dokumentiert (Fundliste Nr. 11b). Es soll sich um mindestens acht verschiedene Arte-faktgruppen handeln. Die Angabe wird leider nicht weiter spe-zifiziert. Auf einer Fotografie (Tabor 2008, 81 Abb. 38) sind Abdrücke für ein Tüllenbeil und wohl ebenso Lanzenspitzen wie Schwertklingen zu erkennen. Es scheint verfrüht, den der-zeit nicht adäquat vorgelegten Befund endgültig zu beurteilen. Desgleichen hat die Anpassung von Bruchstücken der Lehm-gießformen an die Griffpartie eines in weiterer Entfernung entdeckten Schwertes (Tabor 2008, 67 mit Farbtaf. 6) eine ge-wisse suggestive Kraft, belegt letztlich aber nur, dass mittels der dokumentierten Überreste tatsächlich Waffen gefertigt wurden. Welche dies konkret waren, kann aufgrund der hohen stilistischen Einheitlichkeit nur mittels vollständig überliefer-ter Herstellungsreste nachvollzogen werden. Sowohl in Jarls-hof als auch in Sigwells fehlen unmittelbare Nachweise für die hergestellten Produkte ebenso wie andere Metallarbeiten. Ge-rade die traditionell mit Bezug auf John Evans (1881, 456–459) als „Founder’s Hoards“, also Materiallager für Schmiede, interpretierten Deponierungen mit hohen Bruchanteilen wären nach dieser Lesart eigentlich zu erwarten. Das Ausbleiben ent-sprechender Entdeckungen bzw. die Absenz jedweder Bron-zen an den Werkplätzen spricht daher für eine andersartige In-terpretation der Metallhorte, die primär nichts mit Recycling zu tun hat (Mörtz 2013). Mehr als fünfhundert Gießformenfragmente mit einem Ge-samtgewicht von über 2 kg konnten zusammen mit Keramik-resten und Tierknochen aus den untersten Verfüllungsschich-ten einer natürlichen Senke am Fundplatz 28 von Greenfields bei Great Dunmow in Essex (Fundliste Nr. 5) geborgen wer-den. Eine ausführliche Publikation steht noch aus, doch hat man es wiederum primär, womöglich sogar ausschließlich, mit Resten der Schwertherstellung zu tun. Weitere Spuren des Metallhandwerks fehlen. Aufgrund unterschiedlicher Cha-rakteristika der Bruchstücke geht die Bearbeiterin Lorraine Mepham (2007) von mehrmaligen Niederlegungen aus. Im Umfeld der Senke wurden Gruben, vereinzelte Pfostenlöcher und eine Feuerstelle festgestellt, die aber nicht zu einer Sied-lung gehören sollen (Timby u. a. 2007, 38–45). Die Entdeckungen von Holborough Quarry bei Snodland in Kent (Fundliste Nr. 6) sind bislang lediglich durch eine kurze Fundnotiz bekannt gemacht worden. Die offenbar zahlreichen

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Fragmente von Gießformen für Schwerter und andere Gegen-stände hatte man in einer tiefen Grube südlich des Umfas-sungsgrabens einer Siedlung der Zeit um 900 v. Chr. angetrof-fen. Bislang hinsichtlich einer detaillierten Beschreibung unbearbeitet sind Bruchstücke, welche beim Bau der Richard Lander School in Threemilestone bei Truro, Cornwall (Fund-liste Nr. 14), und in der Halfhide Lane in Turnford, Hert-fordshire (Fundliste Nr. 16), dokumentiert wurden.18 Erstge-nannte sollen noch in den Wilburton-Horizont gehören, letztere einen Siedlungskontext aufweisen19 (Needham/Bridg-ford 2013, 70). Doch nicht nur im Süden Großbritanniens führten Siedlungs-grabungen der letzten Jahrzehnte zur Auffindung von Resten spätbronzezeitlicher Gießvorgänge. So kamen zwei Fragmente einer oder mehrerer Formen zur Herstellung von Schwertern in verschiedenen Gruben von Seafield West bei Inverness in Schottland (Fundliste Nr. 10) zutage. Während es sich bei ei-nem Befund womöglich um das zentrale Pfostenloch eines Rundhauses handelt, konnte der andere keiner baulichen Struktur zugeordnet werden. Die Bruchstücke sind in unter-schiedlich gutem Zustand. Wie in Jarlshof hatte man die Gieß-formen mittels in den Lehm eingefügter, hölzerner Stäbe stabilisiert. Die Alterbestimmung von Holzkohleresten aus einer der Gruben erbrachte ein 14C-Datum von 1260-920 cal BC (BP 2890 ± 50 2σ) und bestätigt damit die anhand der Ab-drücke vorgenommene, typologische Datierung der Formen in die späte Bronzezeit. Von der Besiedlung jener Epoche haben sich in Seafield West nur wenige Spuren erhalten, so dass weitere Aussagen zu den metallurgischen Tätigkeiten nicht möglich sind. Da sich die Fragmente am Rande der erforschten Fläche fanden und nicht alle Befunde ausgegraben wurden, könnten noch weitere Teile von Gießformen vorhanden sein. Von Interesse ist weiterhin der Umstand, dass man auch innerhalb der späteren Siedlung der Jahrhunderte um Christi Geburt am gleichen Ort zahlrei-che Hinweise auf Eisenverarbeitung fand (Heald u. a. 2011). Eine Kontinuität lässt sich allerdings nicht belegen. Im Gege-nsatz zu den übrigen, im ersten Teil des Textes aufgeführten Plätzen Schottlands gibt es im Falle von Seafield West keine oberirdischen Merkmale, die auf das Vorhandensein archäolo-gischer Befunde hindeuten, sondern die Fläche wurde mithilfe von Luftbildern identifiziert. Im Zusammenhang mit spätbronzezeitlichen Rundbauten wurden weiterhin Fragmente von Schwertgießformen in der Siedlung von Cladh Hallan auf South Uist, einer Insel der äußeren Hebriden, entdeckt (Fundliste Nr. 2). Wie im Falle von Jarlshof handelt es sich um Steinarchitektur, deren Innen-bereiche recht gut erhalten sind. Genauere Angaben zum Kontext der Funde lassen sich der bisherigen Publikation nicht entnehmen. Es sollen noch weitere, in gleicher Weise kleintei-lige Bruchstücke für andersartige Artefakte, darunter Lanzen-spitzen und Ortbänder, vorliegen.

18 Zeichnungen und Fotos der Stücke aus der Halfhide Lane in Turn-ford finden sich bei Quilliec 2007, Taf. 28 und 34.

Abb. 4: Kartierung der Funde von Lehmgießformen für spätbronze-zeitliche Schwerter bis in die 1970er-Jahre (rot) und seit den 1970er-Jahren (blau) sowie alter Kupferreviere (gelb) nach Colman/Cooper (2000, 59 Abb. 23) auf Großbritannien: 1 Jarlshof; 2 Cladh Hallan; 3 Seafield West; 4 Loanhead; 5 Traprain Law; 6 Fimber; 7 Breiddin;

8 Greenfields; 9 Turnford; 10 Springfield Lyons; 11 South Hornchurch; 12 Holborough Quarry; 13 Norton Fitzwarren;

14 Sigwells; 15 Dainton; 16 Threemilestone Bemerkenswert ist die Siedlung vor allem aufgrund der Doku-mentation in außergewöhnlicher Weise konservierter Bestat-tungen unterhalb der Fußböden, die Hinweise auf Mumifizie-rung anzeigen sollen (Parker Pearson u. a. 2005). Trotz der pe-ripheren Lage kennt man im Gegensatz zu den Shetland-In/seln von South Uist auch spätbronzezeitliche Schwerter, u. a. aus dem Depot von Iochdar (heute Eochar) (Anderson 1878/79, 327f.; Evans 1881, 289; Coles 1959/60, 111; Col-quhoun/Burgess 1988, 99f. Nr. 579; Maraszek 2006, 377 SCO/HI8; Cowie/O’Connor 2007, 328–330).

Mörtz, Erz und Erzeugnis 67 Allgemeine Charakteristika der Fundorte mit Lehmgießformen für Schwerter Anhand der dargestellten Forschungsgeschichte zu den Lehm-gießformen für die spätbronzezeitlichen Schwerter Großbri-tanniens lässt sich grundsätzlich ein steter Trend zu immer un-auffälligeren Kontexten nachvollziehen. So standen zunächst landschaftlich markante und/oder oberirdisch durch Monu-mente anderer Epochen gekennzeichnete Plätze im Mittel-punkt der Grabungstätigkeiten. Befunde der späten Bronzezeit und damit ebenso die metallurgischen Überreste wurden in diesem Zusammenhang eher zufällig dokumentiert. Dies trifft auf alle Funde bis in die 1970er-Jahre, d. h. Fimber, Jarlshof, Loanhead und Traprain Law, aber ebenso Breiddin zu. Mit den Entdeckungen von Dainton erweiterte sich die Kenntnis von aus Lehm gefertigten Gießformen auf den Sü-den Großbritanniens (Abb. 4). Es folgten Bergungen im Kontext umfriedeter, im lokalen Umfeld bedeutender Anlagen wie Norton Fitzwarren und Springfield Lyons oder auch Sig-wells. In jüngster Zeit kamen mit Cladh Hallan, Holborough Quarry, Seafield West und South Hornchurch vor allem ein-fache Siedlungen ohne bzw. mit nur sehr kleinen Befestigun-gen hinzu. Diese diversifizierte Verteilung spricht gegen eine starke Zentralisierung des Metallhandwerks. Die Herstellung von Schwertern stellte zwar ohne Zweifel besondere Anforde-rungen an den Schmied, wurde aber offenbar selbst an sowohl hinsichtlich der Befunde als auch der Funde wenig außer-gewöhnlichen Orten ausgeführt. So bemerkte bereits Joanna Brück (2007, 34), dass Hinweise auf die Herstellung von Bronzen in offenen Siedlungen häufiger auftreten als auf er-höht gelegenen Plätzen. Die deutliche Konzentration in den Ringworks könnte wiederum auf den Forschungsstand zurück-zuführen sein, da meist nur die Anlagen und selten ihr unmit-telbares Umfeld freigelegt wurden. So sind beispielsweise die Lehmfragmente von South Hornchurch mit einem gewöhn-lichen Rundbau assoziiert und nicht mit der ca. 80 m entfern-ten Einfriedung. Da eine typologische Identifikation der in den Formen gegos-senen Schwerter nur anhand der Griffpartien möglich ist, die Fragmente allerdings sehr kleinteilig sind, wird eine chrono-logische Differenzierung zwischen den eponymen Typen und Horizonten Wilburton und Ewart Park deutlich erschwert. Auffällig ist allerdings, dass die sicher in den älteren Abschnitt gehörenden Befunde, nämlich Dainton, Fimber und Sigwells (Einfriedung), nach dem bisherigen Kenntnisstand keinen un-mittelbaren Bezug zu Siedlungsstrukturen aufweisen, was um-gekehrt für fast alle jüngeren Entdeckungen gilt. Zudem ist in den beiden erstgenannten Fällen der starke Fokus auf krie-gerische Ausrüstungsgegenstände bemerkenswert. So dienten die kleinen, geschlossenen Ringe, deren Herstellung in Dain-ton nachvollziehbar ist, wahrscheinlich zur Befestigung der Scheide am Gürtel und komplettieren mit dem Ortband die Schwertgarnitur (Mörtz 2012). Der aufgezeigte Trend könnte anhand der im Bereich älterer Urnengräber dokumentierten

Fragmente vom Loanhead untermauert werden, doch sind diese nicht in gewünschter Weise typologisch eindeutig an-sprechbar. Eine Zuweisung in den Wilburton-Horizont ist da-her nur eine Möglichkeit. Die insgesamt geringe Menge an Funden verhindert eine all-gemeine Interpretation dieser Beobachtungen. Insbesondere die Frage, ob sich mit dem beginnenden 1. Jt., d. h. mit dem Ewart Park-Horizont, die Organisation des Metallhandwerks verändert, wie es die häufigere Dokumentation von Funden in Wohnarealen andeuten könnte, muss vorerst offen bleiben. In dieser Hinsicht ist vor allem die Aufarbeitung der Befunde von Sigwells im Verhältnis zu der großflächig prospektierten Land-schaft um Cadbury Castle abzuwarten. Letztlich bedeutet nicht jeder einzelne Fund eines Bruchstückes einer Lehmgießform den Nachweis metallurgischer Tätigkeiten vor Ort. Sollte sich die Deutung der Einfriedung von Sigwells als saisonaler Arbeitsplatz von Schmieden einer bestimmten Region bestä-tigen, so wäre es gut vorstellbar, dass die Anwohner nicht nur die Produkte, sondern ebenso einige markante und sym-bolisch aufgefasste Fragmente der Herstellungsmittel mitnah-men und daheim rituell vergruben. Die vereinzelten Entde-ckungen in Pfostenlöchern, wie im Falle von Seafield West, könnten in diesem Sinne erklärt werden. Aufgrund der Fragi-lität der Bruchstücke wird man allerdings nur mit geringen Entfernungen von wenigen Kilometern zwischen Produk-tions- und Deponierungsort rechnen dürfen. Im Gegensatz zu den Gießformen aus Stein, die überwiegend zufällige und kontextlose Entdeckungen sind, und jenen aus Metall, welche man gemeinsam mit anderen Bronzen depo-nierte, treten die Bruchstücke der aus Lehm gefertigten Exem-plare ausnahmslos im Zuge systematischer archäologischer Tätigkeiten zutage. Ihre Dokumentation, vor allem aber Iden-tifikation, ist daher direkt vom jeweiligen Forschungsstand zum Siedlungswesen einer Region abhängig. Die Kleinteilig-keit der Überreste sowie die – beispielsweise im Vergleich zu bei hohen Temperaturen gebrannter Keramik – schlechten Er-haltungsbedingungen, insbesondere an der Oberfläche, sind weitere Faktoren, die es einschränkend zu berücksichtigen gilt. Auch qualitätvolle Gießformen aus Lehm sind überaus emp-findlich gegenüber Feuchtigkeit und vergehen ungeschützt leicht, so dass selbst ein intensiv genutzter Arbeitsplatz eines Gießers in dieser Hinsicht spurlos verschwinden kann. Entsprechende Funde sind daher nur dort bekannt, wo die Bruchstücke gezielt in Gruben deponiert wurden oder noch aufgehend erhaltene Steinarchitektur die Fußböden von Werk-stätten konservierte, was für Jarlshof und wohl ebenso Cladh Hallan zutrifft. Gerade für den letztgenannten Fall dürfte eine ausführliche Vorstellung der modern dokumentierten Befunde interessante Einblicke in die Arbeitstechniken spätbronzezeit-licher Schmiede erbringen. Auffällig ist das jeweils deutlich weiter gefasste Spektrum an Gegenständen, wobei etwa im Gegensatz zu Dainton oder Fimber auch die Herstellung nicht-kriegerischer Bronzeartefakte nachgewiesen werden konnte. Innerhalb der Werkstatt von Jarlshof lagen die Über-reste der Gusstätigkeiten locker verstreut, eine ca. 30 cm tiefe,

Mörtz, Erz und Erzeugnis 68

leicht schräg verlaufende Grube im Bereich ihrer größten Konzentration enthielt lediglich Sand und drei kleine Bronze-stücke (Curle 1932/33, 91f.; Hamilton 1956, 23). Diesen Be-fund nutzte man offenbar, um die Matrizen zu fixieren und die Schmelze in einem Winkel von etwa 30° einzufüllen, wodurch die entstehenden Gase gut entweichen konnten (Ó Faoláin/ Northover 1998, 73; Ó Faoláin 2004, 84). Allerdings war eine solche Stabilisierung der Lehmformen ebenso problemlos oberirdisch in mit Sand gefüllten, aufrecht platzierten Behältnissen zu bewerkstelligen, wie experimen-telle Versuche zeigen (Siedlaczek 2011, 114f.). Das Ausheben neuer bzw. die Nutzung von bestehenden Gruben war dem-nach keine allgemein notwendige Tätigkeit im Zusammen-hang mit dem Bronzeguss. Entsprechende Fundumstände deuten also nicht zwangsläufig auf metallurgische Vorgänge, bei denen man die zerbrochenen Formen vor Ort entsorgte. Abgesehen davon, dass die Beobachtungen von Jarlshof bis-lang singulär geblieben sind, hatte man die künstliche Ver-tiefung offensichtlich nicht entleert und die zerschlagenen Reste im Umkreis an der Oberfläche liegengelassen. Ein ver-gleichbarer Umgang lässt sich für die Werkstatt von Feudvar nachvollziehen (Hänsel/Medović 2004, 92). Mit dem Metall-handwerk zu assoziierende Bodeneingriffe fehlen dort aller-dings. Die deutlich selektive Einbringung der Fragmente von Lehm-gießformen in verschiedenartig gestaltete und platzierte Gru-ben steht damit nicht in direkter Verbindung mit der Bronze-herstellung. Für einige Fälle, wie vor allem Norton Fitzwarren und Springfield Lyons, ist es aufgrund der Entdeckungsum-stände überzeugend, von rituellen Handlungen auszugehen (Needham 1992, 61; Brück 2006, 299; Needham/Bridgford 2013, 73f.). Die übrigen, inner- und außerhalb von Siedlungen dokumentierten Funde sind meines Erachtens in analoger Weise zu verstehen, nämlich als bewusste, kultisch motivierte Deponierungen. Ähnlich argumentierte bereits Christopher Prescott (2000) für verschiedene Entdeckungen in Norwegen. Angesichts der zahlreichen neuen und bislang gerade hinsicht-lich ihres Kontextes nur unzureichend ausgewerteten Gießfor-men, versprechen zukünftige Forschungen weitere Einblicke in die Struktur derartiger Rituale. Für Loanhead ist weiterhin ein Bezug zu älteren Grabmonu-menten erkennbar, ohne dass sich anhand der Informationen zu dem Befund eine Beziehung zu spätbronzezeitlichen Be-stattungen erkennen ließe. So gibt es keine Hinweise auf un-mittelbar vergesellschaftete Knochen oder Leichenbrände. Vergleichbare Entdeckungen kennt man aus Irland (Ó Faoláin 2004, 116–118). Auch dort fehlen direkte Belege für metallur-gische Vorgänge. Im Sinne ritueller Niederlegungen diskutierte Bernhard Hänsel (2007; 2011) mehrere Ensembles steinerner Gießformen aus Südosteuropa. Diese konnten im Gegensatz zu den hier besprochenen Stücken zwar mehrfach verwendet werden, dennoch sind Beschädigungen feststellbar und bei-spielsweise einige Hälften oder Kernhalter absent. Es handelt sich also keineswegs um unterirdisch gelagerte, unmittelbar gebrauchsfähige Sammlungen, deren Zusammenstellung und

Behandlung sicher nicht zufällig an zeitgleiche Metallhorte er-innert. Aus dieser Perspektive ließe sich vielleicht ebenso verstehen, warum trotz hoher Mengen an Bruchstücken die Gießformen, wie im Falle von South Hornchurch, offenbar regelhaft un-vollständig sind. Für einzelne Fragmente wie in Seafield West böte sich ein Erklärungsmuster in Bezug zum rituell konno-tierten Brechen der Bronzen und deren ebenfalls häufig nur anteiligem Deponieren an (Mörtz 2013). Zumindest die Überreste der Herstellung von Schwertern wurden demnach wie die in ihnen gefertigten Produkte behandelt und nach ihrem Gebrauch sorgsam, nach spezifischen, sozial konstruier-ten und legitimierten Sitten niedergelegt. Dass solche Hand-lungen nicht den regelhaften Abschluss metallurgischer Tätig-keiten bildeten, illustriert die insgesamt immer noch bescheide-ne Menge an bekannten Gießformen sowie die vergleichsweise sorg- und wahllose Streuung an zerbrochenen Fragmenten auf dem Boden der Werkstatt von Jarlshof. Man hat es demnach mit besonderen Anlässen zu tun, die eine solch auffällige Ver-bergung wie an den Zugängen zur Einfriedung von Springfield Lyons begründete. Ob sich diese Erkenntnisse allein auf die Herstellung von Schwertern beziehen oder auf andere Arte-faktgruppen, vor allem die Tüllenbeile, auszudehnen sind, müssen gesonderte Untersuchungen zeigen. Für die aus Siedlungen des nordischen Kreises bekannten Lehmgießformen kommt Detlef Jantzen (2008, 277) zu einem anderen Ergebnis. Seiner Meinung nach hatte man die meisten Fragmente wie andere Abfälle und vor allem gemeinsam mit diesen in Gruben entsorgt. Eine derartige Vermischung lässt sich für Großbritannien selten feststellen. Vielmehr scheinen die Gießformen bewusst von Keramik und anderen Dingen separiert worden zu sein. Im Falle von Norton Fitzwarren wa-ren neben zahlreichen Scherben auch zwei vollständige Gefäße vergesellschaftet, eine Entsorgung ist daher unwahrscheinlich. Leider wurde die möglicherweise am Ende eines Grabens situ-ierte Grube nicht vollständig dokumentiert, so dass ihre Inter-pretation mit Unsicherheiten behaftet ist. Im Falle von Hol-borough Quarry hatte man die Fragmente gezielt außerhalb der Siedlung niedergelegt. Im Vergleich zwischen atlantischem und nordischem Kreis hat man es folglich offenbar mit einem andersartigen, kulturell bedingten Umgang mit den Fertigungsresten des Schwert-gusses zu tun. Dies bedeutet allerdings keineswegs, dass die nordeuropäischen Entdeckungen nicht ebenfalls als Zeugnisse ritueller Handlungen zu verstehen sein könnten. Auch in dieser Frage scheinen mir detaillierte Analysen anhand gut dokumentierter Befunde lohnenswert. Für Großbritannien bleibt indessen die Bedeutung kultisch begründeter Überlie-ferungsfilter festzuhalten. In der überwiegenden Zahl der vor-gestellten Fälle hatte man eine Auswahl der zerbrochenen Fragmente gezielt niedergelegt, wodurch sie konserviert wur-den. Insgesamt kann man daraus folgern, dass die Lehmgieß-formen mit Sicherheit deutlich zahlreicher waren, als bisher bekannt, sich die Stücke allerdings an der Oberfläche nicht erhalten haben.

Mörtz, Erz und Erzeugnis 69 Erzlagerstätten und Waffenproduktion Die bis in die 1970er-Jahre entdeckten Nachweise für die Her-stellung spätbronzezeitlicher Schwerter fanden sich ausnahms-los nördlich des Flusses Trent. Ihre Verbreitung war damit peripher zu den quantitativen Zentren der Waffenfunde im Südosten Großbritanniens. Dieses Bild hat sich durch die auf-geführten Entdeckungen der letzten Jahrzehnte entscheidend verändert und ist aus geographischer Perspektive wesentlich ausgeglichener geworden (Abb. 4). Eine auffallend hohe Dich-te an Fragmenten von Gießformen ist nun im Süden Eng-lands, einerseits in Cornwall, Devon und Somerset, anderer-seits im Bereich der Themsemündung, feststellbar. Diese Häu-fungen sind zweifelsohne auf den mittlerweile guten Kenntnis-stand zum vorgeschichtlichen Siedlungswesen bzw. der Land-schaftsnutzung in diesen Regionen zurückzuführen und illust-rieren damit beispielhaft die Einflüsse archäologischer Feld-forschungen. Während die im Einzugsbereich der Themse liegenden Ge-biete über Jahrtausende intensiv besiedelt und ackerbaulich ge-nutzt wurden, haben sich im für diese Zwecke ungünstigeren Südwesten Englands in einzigartiger Weise sehr alte agrarwirt-schaftliche Strukturen erhalten. Zu den bekanntesten gehören jene auf der Hochebene von Dartmoor in Devon (Fleming 1988; Wickstead 2008). Diese Bedingungen haben die Er-forschung bronzezeitlicher Feld- und Siedlungssysteme we-sentlich befördert und deutlich früher als im Rest Großbritan-niens initiiert. Im Südosten der Insel waren es später vor allem die spektakulären Entdeckungen in den Fenlands mit dem prominenten Fundplatz von Flag Fen bei Peterborough in Cambridgeshire (Pryor 2001; Pryor/Bamforth 2010). Mit großflächigen Baumaßnahmen und damit zusammenhängen-den archäologischen Untersuchungen hat sich der Fokus wäh-rend der letzten Jahrzehnte zunehmend verlagert (Yates 2007) und entlang der unteren Themse relativ zahlreiche Fragmente von Gießformen erbracht (Needham/Bridgford 2013, 68–73). Die Häufung entsprechender Funde in Cornwall, Devon und Somerset hat somit forschungsgeschichtliche Ursachen und steht kaum in direkter Verbindung mit den Lagerstätten von Kupfer und Zinn im Südwesten Englands. In analoger Weise sind die Belege des Schwertgusses in Schottland nicht un-mittelbar mit den dortigen Erzvorkommen, deren Ausbeutung in prähistorischer Zeit bislang ohnehin nicht nachgewiesen werden konnte (Hunter u. a. 2006, 50), zu assoziieren. Im Gegenteil zeigen die gerade im Süden Großbritanniens um-fangreichen Horte, dass in allen Regionen genügend Bronze zur Verfügung stand. Diesem Befund gemäß verteilen sich die momentan bekannten Gießformenfragmente für Schwerter relativ gleichförmig über die gesamte Insel (Abb. 4), wobei meines Erachtens eine weitere Zunahme an Exemplaren durch die systematische Aufarbeitung der Grabungen im Südosten Englands zu erwarten sein dürfte. Die deutlich verschiedenartige Verbreitung der mit ihrer Hilfe hergestellten Waffen ist hingegen auf die spätbronzezeitlichen

Deponierungssitten zurückzuführen, welche sowohl hinsicht-lich der Auswahl sowie der Behandlung der Artefakte regiona-len und chronologischen Rhythmen unterworfen sind (Maras-zek 2006). Horte, Einzel- und Flussfunde sind damit Mani-festationen differenzierter sozialer Handlungen. Auf Großbri-tannien war die Niederlegung von Waffen während der späten Bronzezeit vor allem an Feuchtgebiete unterschiedlichen Cha-rakters gebunden (Coombs 1975; York 2002; Maraszek 2006, 166–170, 179–182, 194–209; Mörtz 2010). Daneben treten quantitativ stark beschränkte Mengen an Lanzenspitzen und/ oder Schwertern, insbesondere in fragmentiertem und unvoll-ständigem Zustand, auch in komplex zusammengestellten Horten aus trockenem Milieu auf. Während Entdeckungen der letztgenannten Kategorie weitgehend auf den Südosten Englands beschränkt sind, kennt man Waffendeponierungen geringen Umfanges, d. h. solche mit einer maximalen Zahl von zehn Artefakten, insbesondere im Norden der Insel. Einzelfunde von Schwertern streuen hingegen relativ gleich-mäßig über das Arbeitsgebiet (Colquhoun/Burgess 1988). Rechnet man aus quellenkritischen Gründen die Bergungen aus Flüssen hinzu, für welche eine gemeinsame Versenkung mit anderen, an gleicher Stelle entdeckten Bronzen weder aus-zuschließen noch zu belegen ist, so ergibt sich wiederum ein starkes Süd-Nord-Gefälle. Hierbei gilt es allerdings einerseits die geographische Sonderstellung der Themse als größtem und bedeutendstem Fließgewässer Großbritanniens, andererseits die deutlichen Auswirkungen moderner Baumaßnahmen im Großraum London seit dem 19. Jh. hervorzuheben. Da sich die Bestattungssitten der hier betrachteten Epoche aus archäo-logischer Perspektive derzeit nicht nachweisen lassen (Burgess 1976; Brück 1995), ist eine Dokumentation spätbronzezeitli-cher Waffen, insbesondere ihre quantitative Verteilung, an die Verbreitung und regionalspezifische Häufung der genannten Quellengattungen gebunden. Das Auftreten der vorangehend vorgestellten Gießformen ist demgegenüber deutlich ausgeglichener und beweist, dass die Herstellung von Schwertern keineswegs an die Nähe zu Erzla-gerstätten gebunden war. Eine Beziehung zu besonders auf-wendigen und/oder fundreichen, damit vermeintlich elitären Wohnplätzen ist ebenfalls nicht klar erkennbar, sondern die Artefaktproduktion fand im Gegenteil an vielen verschiedenar-tigen Orten statt. Wie Detlef Jantzen (2008, 303–305) richtig erkannte, ist es auch im nordischen Kreis auf dem derzeitigen Kenntnisstand verfrüht, eine Hierarchisierung von Siedlungs-plätzen allein mit Blick auf die Nachweise für Metallverarbei-tung vorzunehmen. Dies betrifft in gleicher Weise weitere Regionen Europas, darunter das Karpatenbecken (Dietrich 2011). Ein realistisches Bild des bronzezeitlichen Metallhandwerks hängt allerdings ebenso von der Identifikation prähistorischer Überlieferungsfilter ab, wie dies bereits Stuart Needham (1981) für die Tüllenbeile im Süden Englands diskutierte. Anhand der aus Lehm gefertigten Gießformen für Schwerter wurde deut-lich, dass entsprechende Fragmente in der Regel nur dort überliefert sind, wo man sie gezielt unterirdisch deponiert

Mörtz, Erz und Erzeugnis 70

hatte. Dies geschah zumindest auf Großbritannien in strenger Selektion und mitunter an auffälligen Orten, weshalb nicht von einer simplen Entsorgung von Abfällen, sondern rituellen Handlungen auszugehen ist. Wo der Guss genau stattfand, muss daher unklar bleiben. Die im Vergleich zu anderen Arte-faktgruppen prominente Stellung der Gießformen für Schwer-ter (Needham/Bridgford 2013, 68–73) erklärt sich vor diesem Hintergrund wohl im Verhältnis zu der hohen Bedeutung, die der Niederlegung von Waffen ausweislich der vielen Funde in Gewässern und Horten allgemein zugeschrieben wurde. Fazit Anhand der forschungsgeschichtlich ausgerichteten Analyse ihrer Entdeckungsumstände zeigte sich, wie stark die Doku-mentation von aus Lehm gefertigten Gießformen für die spät-bronzezeitlichen Schwerter Großbritanniens einerseits von ihrer bewussten und willentlichen, unterirdischen Deponie-rung in der Vergangenheit, andererseits vom regional variie-renden Kenntnisstand zum Siedlungswesen in der Gegenwart abhängig ist. Mit Blick auf diese Variablen sind Rückschlüsse auf prähistorische Produktionsstrukturen und Distributions-netzwerke von Bronzeartefakten nur sehr eingeschränkt mög-lich. Im Gegenteil wird deutlich, dass die Waffenfertigung weder an eine Nähe zu Erzlagerstätten noch an befestigte oder in anderer Hinsicht auffällige Orte, die als Wohn- und/oder Werkplätze sozial privilegierter Personen zu verstehen wären, gebunden war. Die Herstellung von Schwertern fand in allen Teilen der Insel statt und wurde in den verschiedensten Kontexten durchgeführt. Da es bislang keine Belege für über-regional tätige, zentralisierte Produktionsstätten gibt, wäre in Zukunft zu klären, auf welche Art die metallurgischen Fähig-keiten vermittelt wurden und wie die hohe gestalterische Ein-heitlichkeit der spätbronzezeitlichen Schwerter Großbritan-niens zustande kam.

Fundliste der Lehmgießformen für spätbronzezeitliche Schwerter Großbritanniens

1. Breiddin bei Welshpool, Powys, Wales Datierung: Ewart Park-Horizont Literatur: Musson 1991, 147–149; Howard 1991 2. Cladh Hallan bei Daliburgh, South Uist, Western Isles, Schottland Datierung: Ewart Park-Horizont Literatur: Parker Pearson u. a. 2004, 76 3. Dainton bei Torquay, Devon, England Datierung: Wilburton-Horizont Literatur: Needham 1980 4. Fimber, East Yorkshire, England Datierung: Wilburton-Horizont Literatur: Mortimer 1905, 188f.; Sheppard 1930; Burgess 1968a,

63f., Appendix 3 Nr. 1; Manby 1980, 358; Schmidt/Burgess 1981, 177 Nr. 1006

5. Greenfields (Fundplatz 28) bei Great Dunmow, Essex, England Datierung: Ewart Park-Horizont Literatur: Mepham 2007 6. Holborough Quarry bei Snodland, Kent, England Datierung: Ewart Park-Horizont Literatur: Boden 2004/05, 42 7. Jarlshof bei Sumburgh, Mainland, Shetland Islands, Schottland Datierung: Ewart Park-Horizont Literatur: Curle 1932/33, bes. 114–116; Curle 1933/34, bes. 278–

283; Hamilton 1956, 29 8. Loanhead bei Daviot, Aberdeenshire, Schottland Datierung: Wilburton / Ewart Park-Horizont Literatur: Kilbride-Jones 1935/36, bes. 290 u. 302f. 9. Norton Fitzwarren, Somerset, England Datierung: Ewart Park-Horizont Literatur: Needham 1989a 10. Seafield West bei Inverness, Highland, Schottland Datierung: Ewart Park-Horizont Literatur: Cowie/Eremin 2011 11. Sigwells bei Cadbury, Somerset, England a) Einfriedung Datierung: Wilburton-Horizont Literatur: Tabor 2008, 66f. b) Grube Datierung: Ewart Park-Horizont Literatur: Tabor 2008, 79 12. South Hornchurch bei London, Essex, England Datierung: Ewart Park-Horizont Literatur: Harrison/Guttmann 2000 13. Springfield Lyons bei Chelmsford, Essex, England Datierung: Eart Park-Horizont Literatur: Needham 1987; Needham/Bridgford 2013 14. Threemilestone (Richard Lander School) bei Truro, Cornwall,

England Datierung: Wilburton-Horizont Literatur: unpubliziert 15. Traprain Law bei East Linton, East Lothian, Schottland Datierung: Ewart Park-Horizont Literatur: Cree/Curle 1921/22, bes. 213–215; Burley 1955/56,

153f. Nr. T.47-54 16. Turnford (Halfhide Lane), Hertfordshire, England Datierung: Ewart Park-Horizont Literatur: unpubliziert

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Abbildungsnachweise 1-3: Fotos Autor, © National Museum of Scotland Edinburgh 4: Autor Anschrift Tobias Mörtz, Freie Universität Berlin, Institut für Prähistori-sche Archäologie, Altensteinstr. 15, 14195 Berlin [email protected] Errata Folgende Fehler wurden im Vergleich zur gedruckten Fassung des Beitrages korrigiert: - Seite 62, Abbildung 3: Entfernung eines falschen Maßstabes - Seite 65, linke Spalte, 1. Absatz, Zeile 5: „10 Exemplare“ an-

statt „20 Exemplare“ - Seite 66, Abbildung 4: Einsetzen einer farbigen Kartierung

anstelle einer schwarz/weißen Version - Seite 66, Fußnote 18: „Halfhide Lane in Turnford“ anstatt

„Halfhide Lane in Truro“ - Seite 70, rechte Spate, Fundliste Nr. 1: „Breiddin bei Welsh-

pool, Powys, Wales“ anstatt „Breiddin bei Shrewsbury, Shropshire, England“