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Luóhàn Xīn Fǎ Shaolin Chan Tempel Luzern/Schweiz 罗汉心

Luohan Xin Fa - Shaolin Chan Tempel

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Luóhàn Xīn Fǎ Shaolin Chan Tempel Luzern/Schweiz

罗汉心法

Qi Gong - Energiearbeit zur Gesundheitspflege Luóhàn Xīn Fǎ

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罗汉心法 Bedeutung des Namens Luóhàn 罗汉 = Arhat (Wörtliche Bedeutung „der Würdige“, ein erleuchtetes Wesen) Xīn 心 = Herz Fǎ 法 = Methode Luóhàn /Arhat ist ein religiöser Titel für einen vollendeten, buddhistischen Heiligen. Ein Arhat hat vollständig die Gier, den Hass und die Verblendung abgelegt. Weiter hat ein Arhat die 10 Fesseln Persönlichkeitsglaube, Zweifel, Hängen an Regeln und Riten, Begehren der Sinne, Übelwollen, Begehren nach feinkörperlicher Existenz, Begehren nach unkörperlicher Existenz, Hochmut, Aufgeregtheit und Unwissenheit abgelegt. Er wird durch das Erreichen des Nirwana nicht mehr wiedergeboren. Das Wort stammt aus dem Sanskrit (arhati, Pali: arahati, chin.: Luóhàn/羅漢) und bedeutet der/ die Würdige.

Qi Gong wie auch Kung Fu-Formen, welche Luóhàn/Arhat im Namen haben, führen weit zurück. Alles, was in Shaolin mit Luóhàn zu tun hat, hat eine hohe Wichtigkeit, ist sehr alt und hat seine Wurzeln im Shaolin Tempel. Mit Herzmethode ist zum einen der organische Bereich (Kreislauf /Herz) gemeint, aber auch der spirituelle Herzbereich (Gefühlsebene/Emotionen), wo man überschüssige Energie im Herzfeuer neutralisieren kann. Die Form lässt sich vom Stil her in den Bereich von Qì Gōng Jiàn Shēn Fǎ (Energiearbeit zur Gesundheitspflege) einordnen. Insbesondere die Bereiche der Gelenke und der Nackenbereich werden angeregt. Interessant bei dieser Form ist auch, dass man massagetechnisch Meridiane ausstreicht und Klopftechniken verwendet. Sie hat eine starke Wirkung auf das Drüsensystem (Drüsenfunktion anregen, stärken) und hilft gegen Ablagerungen von Medikamenten. Luóhàn Xīn Fǎ ist eine Form, welche weltweit nicht weit verbreitet ist, sondern vor allem familienstilintern praktiziert wurde. Verhältnismässig ist sie eher eine härtere Form (mechanisch). Somit ist sie nicht primär eine „Wohlfühlform“ während dem Praktizieren, sondern das Wohlgefühl stellt sich nach dem Praktizieren ein.

Qi Gong - Energiearbeit zur Gesundheitspflege Luóhàn Xīn Fǎ

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Luóhàn Xīn Fǎ Ausführung Luóhàn Xīn Fǎ besteht aus 6 Übungen, welchen zwei Vorbereitungsübungen vorangehen. Zu den Vorbereitungsübungen gehören Zuò Chán坐禅 (Meditation) und Luóhàn hū xī罗汉呼吸 (Luóhàn Atemübung). Die 6 Übungen umfassen:

1. Kāi mén jiàn shān 6x (开门见山) => Direkte Übersetzung: öffne die Tür und erblicke den Berg Meint sprichwörtlich: = Geradeaus über eine Sache reden / direkt zum Punkt kommen

2. Zuǒ yòu yún shǒu 6x (左右云手) Rechts, links Wolkenhände

3. Pū bù àn mó 6x (仆步按摩) Pū bù ist der Stand / àn mó = Massage

4. Xiē bù tài yáng 6x (歇步太阳) Xiē bù ist der Stand, tài yáng heisst Sonne /Schläfe

5. Xū bù dēng tuǐ 6x (虚步 蹬腿) Xū bù ist der Stand, dēng tuǐ ist der Name des Kicks

6. Mǎ bù shuāng quán 6x (马步双拳) Mǎ bù ist der Stand, shuāng bedeutet doppelt/Paar und quán bedeutet Faust

Kung Fu Grundstände, die in der Form vorkommen:

Pū bù 仆步

Xiē bù 歇步

Xū bù 虚步

Gōng bù 弓步

Mǎ bù 马步

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Luóhàn Xīn Fǎ Vorbereitungsübungen

1. Zuò Chán坐禅 2. Luóhàn Hū Xī 罗汉呼吸”

Auswirkung: Bringt den Stoffwechsel der drei Erwärmer „ Sān Jiāo 三焦“ ins Gleichgewicht (Ober-, Mittel – und Unterkörper). Das Heben und Senken der Hände mit lockeren Fingern und gestreckten Muskeln hilft, eine gute Zirkulation des Blutes und der Lebensenergie in den Organen sicherzustellen. Durch das Dehnen der Muskeln und Bänder an den Gelenken und des weichen Gewebes im Oberkörper wird die Flexibilität der Gelenke erhöht. Dies hilft, Schulterprobleme zu heilen und Probleme in der Halsgegend vorzubeugen. Die Übung stärkt die Rückenmuskulatur im Lendenbereich. Und hat Auswirkungen auf die Nieren und dementsprechend auch auf den Hormonelle Haushalt und den Flüssigkeitshaushalt. Die Stimulation der Leber wirkt zudem entgiftend. Durch die Übung werden Schultern, Nacken und der Halswirbelbereich gelöst. Der Druck und die Massage auf die Schilddrüse und die Lymphen (beim Hinaufschauen und Hinaufstrecken der Arme) wirken stimulierend. Die schmetterlingsförmige Schilddrüse nimmt Jod aus dem Blut auf und produziert daraus lebenswichtige Hormone für den Körperstoffwechsel. Eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse bringt dieses Zusammenspiel aus dem Gleichgewicht. Vorbereitungsübungen: Zuò Chán

- Ausgangslage: Meditationshaltung (Schneidersitz), Augen geschlossen, Hände ruhen im Schoss, Zunge berührt den Gaumen (vorne), Schultern entspannt, gerader Rücken (Bǎi Huì 百会 und Huì Yīn 会阴 auf einer Linie), Hui Yin berührt den Boden. Konzentration und Atmung bis ins untere Dan Tian (2 Fingerbreiten unter dem Bauchnabel).

- Im Gewahrsein ruhen. Luóhàn Hū Xī

- Ausgangslage: Meditationshaltung - Mit dem Einatmen die Arme in Richtung Himmel anheben (Handflächen zum Himmel

gerichtet). Auf Höhe des Herzen die Handflächen zum Herz richten und weiter nach oben über den Kopf bewegen und weiterdrehen (schliesslich sind die Handflächen zum Himmel gerichtet). Der Blick folgt den Händen.

- Mit dem Ausatmen die Hände zum Schoss bewegen (Handflächen zum Schoss gerichtet).

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- Mit dem Einatmen die Arme in Richtung Himmel anheben (gleich wie bei der vorhergehenden Übung) und mit dem Ausatmen seitlich abstreichen und zum Schoss bewegen.

- Die linke Hand ruht im Schoss, während die rechte Hand zentral nach oben strebt (Blick bei der rechten Hand).

- Der rechte Arm senkt sich seitlich und zeitglich wird der linke Arm seitlich nach oben bewegt.

- Über dem Kopf wird dann der linke Arm zentral in den Schoss geführt, wo sich die rechte Hand befindet.

- Die rechte Hand ruht im Schoss, während die linke Hand zentral nach oben strebt (Blick bei der rechten Hand).

- Der linke Arm senkt sich seitlich und zeitgleich wird der rechte Arm seitlich nach oben bewegt.

- Über dem Kopf wird dann der rechte Arm zentral in den Schoss geführt, wo sich die linke Hand befindet.

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Luóhàn Xin Fa Ausführung 1. Kāi mén jiàn shān (开门见山) Kāi mén jiàn shān ist im Volksmund als Sprichwort gängig und heisst „Geradeaus über eine Sache reden / direkt zum Punkt kommen“. Dies hat jedoch nichts mit der Qi Gong Übung zu tun. Gemeint ist „öffne die Tür und erblicke den Berg“. Auswirkung: Durch die Bewegung/Beugung nach vorne wird insbesondere die Wirbelsäule im Beriech der Lenden gestreckt und gelöst. Weiter wird der Halswirbelbereich durch die Bewegungen des Kopfes nach links und rechts angesteuert. Dies soll vor allem Schulterblockaden und Verspannungen im Nacken lösen. Durch die Neigung nach vorne und das Ausstrecken der Arme nach vorne drückt man die Qì Guǎn 器官 (Organe) nach oben. Dadurch wird der Magen zwischen den Lungen und den anderen Organen eingeengt und somit angeregt (leicht massiert). Daher wird die Magenfunktion verbessert, was sich verdauungsfördernd auswirkt. Diese Übung sollte nicht direkt nach dem Essen praktiziert werden, da sonst Übelkeit ausgelöst werden kann. Durch die Beugung der Knie mit Druck nach vorne zentriert sich das Knie und Fehlspannungen und Blockaden im Knie werden gelöst. Ebenso wird das Fussgelenk/Sprunggelenk angesteuert und gelöst. Übung 1:

- Ausgangslage: Beine und Füsse zusammen, Handflächen zusammen mit Daumen zum Herzen gerichtet.

- In die Knie gehen und dabei die Arme nach vorne strecken und zur Seite bis hinter den Rücken bewegen (Brustschwimm-Bewegung). Dabei folgen der Kopf und der Blick der linken Hand.

- Von hinter dem Rücken die Hände seitlich am Körper wieder nach vorne in die Ausgangslage (Händezusammen, Daumen zum Herzen gerichtet) bewegen.

- Bei der Abwärtsbewegung ausatmen, bei der Aufwärtsbewegung einatmen. - Die Übung wiederholen, dabei den Blick auf die rechte Hand geben. - Übung abwechselnd wiederholen.

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2. Zuǒ yòu yún shǒu (左右云手) Zuǒ yòu yún shǒu bedeutet „rechts und links Wolkenhände“. Auswirkung: Durch die Übung wird vor allem der Schulter- und Nackenbereich angesteuert, gelöst und entspannt. Weiter werden zentrale Hüftblockaden gelöst und die Flexibilität der Taille gefördert. Dies führt dazu, dass der Lenden- und Brustwirbelbereich besser durchblutet werden, was wiederum zu besserer Rumpfstabilität führt. Im organischen Bereich werden die Nieren (welche den Flüssigkeitshaushalt regulieren) durch die Druck- und Zugbewegung kontrahiert. Weiter werden durch das Kontrahieren der Leber Entgiftungsprozesse angeregt und dadurch die Leberfunktion verbessert/angeregt. Durch die Rollbewegung im Handtonus werden diese trainiert und sämtliche Handreflexzonen stimuliert. Flexible und motorisch geschickte Hände führen zu besseren motorischen Fähigkeiten im ganzen Körper. Weiter wird im Brust und Achselbereich die Lymphknotenfunktion angeregt/verbessert. Lymphknoten sind Filterstationen des Lymphen Systems im Körper, welche aus den Blutgefässen ins Gewebe abgegebene Flüssigkeit in den Blutkreislauf zurücktransportiert. Die Lymphknoten reinigen diese Flüssigkeit, die Lymphe, und spielen ausserdem eine Rolle in der Abwehr von Keimen. 1 Übung 2:

- Ausgangslage: Beine und Füsse zusammen, Arme liegen an der Seite des Körpers.

- Den rechten Fuss 45° Grad zur Seite bewegen und mit dem linken Bein einen Schritt nach vorne machen (Gōng Bù 弓步 Stand).

- Die linke Hand offen mit dem Daumen zum Herzen führen. Mit der offenen, rechten Hand eine runde Schöpfbewegung seitlich (rechts) des Körpers starten.

- Bei der Aufwärtsbewegung einatmen (Handfläche nach oben gerichtet) und auf Höhe des Herzen die Hand schliessen und weiter bis über den Kopf führen. Dabei den Arm ausdrehen.

- Bei der Abwärtsbewegung ausatmen und auf Höhe des Herzens die Hand wieder öffnen (Handfläche zum Boden gerichtet).

- Übung einige Male wiederholen. - Die Beine wieder in die Ausgangslage zurückführen. - Den linken Fuss 45° Grad zur Seite bewegen und

mit dem rechten Bein einen Schritt nach vorne machen (Gōng Bù 弓步 Stand). - Die Übung mit dem linken Arm einige Male wiederholen.

1 Bildquelle: http://www.eesom.com/go/14TXB0VR619RCYWXHZZSDSEYFERNGD9T

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3. Pū bù àn mó (仆步按摩) Pū bù ist der Grundstand und àn mó bedeutet Massage. Auswirkung: Die Übung soll insbesondere die Durchblutung der Beine fördern. Weiter wird die Muskulatur der Beine und des Rumpfes gestärkt. Dies wirkt Verspannungen sowie zu schwacher Beinmuskulatur entgegen, welche sonst zu Rückenproblemen führen kann. Die abpressenden Bewegungen führen zu Stau, welcher Druck generiert und dadurch die Gefässe spült. Das Abklopfen der Beine aktiviert den Fluss und die Adern werden erweitert, was wiederum die Durchblutung fördert. Überdruck (zu viel Qi) des Knies wird ausgeleitet und durch den (tiefen) Stand wird die Muskelkraft der Beine trainiert resp. Dà tuǐ 大腿 (Oberschenkel) und Xiǎo tuǐ 小腿(Unterschenkel). Durch die Beugung (nach vorne) entsteht Druck auf die Nieren, welcher diese stimuliert. Weiter wird der Darm stimuliert (Dick- und Dünndarm) indem der Bauchraum verengt wird. Dies wirkt verdauungsfördernd und lindert Probleme wie Verstopfung oder Durchfall. Übung 3:

- Ausgangslage: Beine und Füsse zusammen, Arme liegen an der Seite des Körpers. - Der rechte Fuss auf der Ferse 90° nach rechts ausdrehen, den linken Fuss auf den

Zehen 90° nach rechts ausdrehen. - Das rechte Bein anheben und einen Schritt seitlich nach rechts machen. Dabei den

Fuss auf die Ferse stellen (Bein strecken) und mit dem linken Bein leicht in die Hocke gehen.

- Mit beiden Händen den rechten Oberschenkel (des gestreckten Beines) zuoberst umfassen und drei Sekunden umschliessend abdrücken. Danach lösen und die Hände eine Fingerlänge nach unten bewegen und das Bein wiederum drei Sekunden abdrücken.

- Dies 5/6 Mal wiederholen bis oberhalb des Fusses. - Danach 1x das Bein von oben nach unten mit den

Handkanten abklopfen und wieder nach oben zurück zum Ausgangspunkt. Mit geballten Fäusten 1x seitlich das Bein von oben nach unten abklopfen und wieder nach oben.

- Die Übung einige Male wiederholen. - Mit dem linken Bein einen Schritt zum rechten

Bein zurück in die Ausgangslage machen. - Wiederum den rechten Fuss auf der Ferse 90° nach

rechts ausdrehen und den linken Fuss auf den Zehen 90° nach rechts ausdrehen.

- Das linke Bein anheben und einen Schritt seitlich nach links machen. Dabei den Fuss auf die Ferse stellen (Bein strecken) und mit dem rechten Bein leicht in die Hocke gehen.

- Die Abpress-Übungen analog wie beim rechten Bein wiederholen.

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4. Xiē bù tài yáng (歇步太阳) Xiē bù ist der Grundstand und tài yáng bedeutet Sonne/Schläfe. Auswirkung: Der Stand wirkt wiederum gegen Überdruck in den Beinen, fördert die Durchblutung und stärkt die Muskulatur und Stabilität der Beine. Durch das Aufrechtstehend (in der tiefen Position) wird die Lendenrückenmuskulatur gestärkt. Die Kopfmassage resp. Schläfenmassage wirkt gegen chronische Migräne und gegen allgemeine Kopfschmerzen, welche durch Stress verursacht werden. Durch Abpressen (hinter dem Ohr) wird die Durchblutung des Gehirns gefördert (durch Druckaufbau). Durch den Widerstand an den Fingerspitzen (Berührung mit dem Kopf) wird die Handreflexzone an der Fingerkuppe (Hirnfunktion, Gedächtnis) aktiviert. Mit dem Streichen über den Schädel werden die Akupunkte Tiān Mù 天目, Bǎi Hui 百会 und Yù Zhěn 玉枕 stimuliert. Der Punkt Yù Zhěn wirkt verlangsamend auf Alterungsprozess, der Punkt Bǎi Hui zentriert (innere Mitte finden) und, Tiān Mù stärkt intuitive Fähigkeiten und fördert das innere Lächeln (innerlich glücklich sein). Übung 4:

- Ausgangslage: Hüftbreiter Stand. - Die Arme seitlich schwingen, die Beine/Füsse nach rechts ausdrehen und in die Hocke

gehen (Stand: Xiē bù). - Dabei Zeige- und Mittelfinger strecken und an die Schläfen führen. - Mit gestreckten Zeige- und Mittelfingern die Schläfen drei Mal mit Kreisbewegungen

nach vorne massieren. - Danach mit den Fingern hinter die Ohren fahren und drei Sekunden Druck ausüben. - Lösen und mit den Fingern hinter den Kopf nach oben über den Scheitel bis zur Stirn

fahren und in die Ausgangslage zurück (Finger auf den Schläfen). - Übung wiederholen (insgesamt 3x Mal nach vorne Kreisen). - Aufstehen und die Arme seitlich schwingen,

die Beine/Füsse nach links ausdrehen und in die Hocke gehen (Stand: Xiē bù).

- Dabei Zeige- und Mittelfinger strecken und an die Schläfen führen.

- Mit gestreckten Zeige- und Mittelfinger die Schläfen drei Mal mit Kreisbewegungen nach hinten massieren.

- Danach mit den Fingern zur Stirnmitte und über den Scheitel bis Hinter die Ohren fahren. Hinter den Ohren drei Sekunden Druck ausüben.

- Lösen und die Finger wieder in die Ausgangsposition fahren (Finger auf den Schläfen). Übung wiederholen (insgesamt 3x Mal nach hinten kreisen).

- Aufstehen.

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5. Xū bù dēng tuǐ (虚步 蹬腿) Xū bù ist der Grundstand und dēng tuǐ ist der Name des Kicks. Auswirkung: Diese Übung fördert das innere und äussere Gleichgewicht. Wichtige Stabilisatoren der Beine, Sprunggelenke, Knie und die Verbindungsmuskulatur zwischen Oberschenkel und Hüfte werden gestärkt. All dies wirkt auf die Stabilität der Rumpfhaltung. Dies gleicht Rückenschmerzen aufgrund von Muskulaturschwäche aus. Durch das Strecken der Arme wird die Nackenmuskulatur gestärkt. Dies wirkt gegen die Scheuermann-Krankheit (kann diese aber nicht vollständig heilen!). Durch die Streckung der Unterarme wird die Durchblutung gefördert und dementsprechend auch die der Hand. Die Feinfertigkeit der Hand wird dadurch verbessert. Die ganze Übung steigert/verbessert die Feinmotorik und Grobmotorik des Oberkörpers und stärkt die Blase aufgrund des Druckes gegen unten. Übung 5:

- Ausgangslage: Schulterbreiter, Arme liegen locker an der Seite des Körpers. - Arme seitlich strecken, die Handflächen zur Seite gerichtet, Fingerspitzen zum

Himmel. - Das rechte Bein anheben und den Fuss strecken - Danach das Bein senken und strecken (in der Luft), dabei den Fuss anziehen. - Die Übung einige Male wiederholen. - Das Bein wechseln und die Übung einginge Male wiederholen.

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6. Mǎ bù shuāng quán (马步双拳) Mǎ bù ist der Grundstand, shuāng bedeutet doppelt/Paar und quán ist die Faust. Auswirkung: Die Schulterrotation ermöglicht eine bessere Flexibilität. Dies führt zu weniger Verspannungen im Nacken. Das Abklopfen der Arme erzeugt eine Erweiterung der Blutgefässe und führt dadurch zu einer besseren Durchblutung. Durch die grosse Rotation der Arme entsteht eine positive Wirkung auf das Drüsen-System, Lymphdrüsen und der Stoffwechsel werden angeregt. Durch die mǎ bù Haltung wird die Bauch- und Rückenmuskulatur gestärkt. Folglich auch die Rumpfmuskulatur. Der Stand mǎ bù erzeugt eine bessere Flexibilität des Beckenbereiches und erhöht den Beweglichkeitsradius der Hüfte und Adduktoren. Die Waden und Schienbeinmuskulatur werden gestärkt, was zu Trittsicherheit und Stabilität (insbesondere im Alter) führt. Die Fussmuskulatur wird durch das Krallen in den Boden gestärkt. All dies führt zu einer besseren Stabilität der Beine und wirkt vorbeugend gegen Knieprobleme. Übung 6:

- Ausgangslage: Stand Mǎ bù, Fäuste liegen geballt an der Taille. - Die linke Faust nach vorne strecken und die Hand

öffnen (der Arm bleibt ausgestreckt). - Die rechte Faust nach vorne strecken und die Hand

öffnen (der Arm bleibt wiederum ausgestreckt, vorne).

- Die Handflächen sind zum Himmel gerichtet. - Mit dem rechten Arm eine seitliche Kreisbewegung

machen und auf den linken Arm (welcher noch ausgestreckt ist) schlagen.

- Sogleich den rechten Arm ausgestreckt, vorne lassen und mit dem linken Arm eine seitliche Kreisbewegung machen und auf den ausgestreckten rechten Arm schlagen.

- Die Übung von vorne wiederholen und die Geschwindigkeit von Mal zu Mal erhöhen.

- Nach einiger Zeit stoppen. Ausleitung:

- Normale Ausleitungsübung: Hüftbreiter Stand. - Mit dem Einatmen die Arme gestreckt nach oben bewegen. - Wenn die Arme auf Schulterhöhe sind, zur Brust führen (immer noch einatmen) - Mit dem Ausatmen die Arme senken.