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RELIGIONSMONITOR Kurzbericht zu einzelnen Ergebnissen der internationalen Durchführung des RELIGIONSMONITORS der Bertelsmann-Stiftung Stefan Huber Dr. phil., lic. theol. (Kompetenzzentrum Orient-Okzident Mainz der Universität Mainz, Evangelische Theologische Fakultät der Universität Bochum) www.relpsych.de [email protected] & Constantin Klein Dipl.-Psych., Dipl.-Theol. (Institut für Psychologie II, Universität Leipzig, Abteilung für medizinische Psychologie und Soziologie, TU Dresden) http://www.uni-leipzig.de/~diffdiag/mitarbeiter/klein.html [email protected]

zu einzelnen Ergebnissen der internationalen Durchführung des RELIGIONSMONITORS der Bertelsmann-Stiftung

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RELIGIONSMONITOR

Kurzbericht

zu einzelnen Ergebnissen der

internationalen Durchführung des

RELIGIONSMONITORS

der Bertelsmann-Stiftung

Stefan HuberDr. phil., lic. theol.

(Kompetenzzentrum Orient-Okzident Mainz der Universität Mainz,Evangelische Theologische Fakultät der Universität Bochum)

[email protected]

&

Constantin KleinDipl.-Psych., Dipl.-Theol.

(Institut für Psychologie II, Universität Leipzig,Abteilung für medizinische Psychologie und Soziologie, TU Dresden)

http://www.uni-leipzig.de/~diffdiag/mitarbeiter/[email protected]

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Gliederung

Einleitung S. 3

1. Systematik des Religionsmonitors S. 3

2. Internationale Ergebnisse zur Zentralität S. 7

3. Internationale Ergebnisse zu Kerndimensionen der Religiosität und zuSpiritualitätsmustern

S. 12

3.1 Intellektuelle Dimension der Religiosität S. 12

3.2 Dimension der religiösen Ideologie S. 15

3.3 Dimension der öffentlichen religiösen Praxis S. 18

3.4 Dimension der privaten religiösen Praxis S. 21

3.5 Dimension der religiösen Erfahrung S. 25

3.6 Theistische und pantheistische Spiritualitätsmuster S. 29

4. Internationale Ergebnisse zu ausgewählten Inhalten der Religiosität S. 33

4.1 Religiöse Reflexivität S. 33

4.2 Religiöser Pluralismus S. 36

4.3 Religiöses und spirituelles Selbstkonzept S. 39

Literatur S. 43

3

Einleitung

Im vorliegenden Kurzbericht werden erste ausgewählte Ergebnisse der welt-

weiten Befragung präsentiert. Dabei wird in den folgenden Ausführungen unmittelbar

an den Bericht zur Befragung in Deutschland angeschlossen. Auch hier kann in An-

betracht der Datenfülle – angesichts von über 100 Fragen, die in 18 Ländern an An-

gehörige aller Weltreligionen gestellt wurden – nur ein erster Eindruck vermittelt wer-

den. Wir konzentrieren uns auf einige Konstrukte, die für die Systematik des RELI-

GIONSMONITORS eine tragende Rolle spielen (Kerndimensionen und Zentralität der

Religiosität), sowie auf einige ausgewählte Inhalte. Diese Auswahl ist natürlich in kei-

ner Weise erschöpfend. Im RELIGIONSMONITOR ist eine Vielzahl weiterer theoreti-

scher Konstrukte operationalisiert, die verschiedene Facetten des semantischen Uni-

versums religiösen Erlebens und Verhaltens abbilden. Unser Bericht ist daher nur als

ein erster Impuls zur Erschließung des reichhaltigen Datenmaterials des RELIGI-

ONSMONITORS gedacht.

Im Folgenden wird zunächst einleitend noch einmal an die im ersten Bericht

vorgestellte Systematik des RELIGIONSMONITOR erinnert und die Auswahl der

ausgewerteten Variablen und Konstrukte vorgestellt (Kapitel 1). Anschließend werden

Grundstrukturen der Religiosität in den 18 Ländern, deren Befragungsergebnisse vor-

liegen, dargestellt. Dabei wird zunächst auf die allgemeine Zentralität der Religiosität

eingegangen (Kapitel 2), dann auf fünf Kerndimensionen der Religiosität und auf dar-

aus ableitbare Spiritualitätsmuster (Kapitel 3). Im Kapitel 4 werden schließlich die Er-

gebnisse für einige ausgewählte inhaltliche Themenbereiche der Religiosität berichtet

(Reflexivität, Pluralismus, religiöses und spitituelles Selbstkonzept). Ergänzend zu

den in den Kapiteln 2 und 3 referierten Ergebnissen können die Tabellen B1 bis B10

in der Grundauszählung des RELIGIONSMONITOR von TNS Emnid gelesen werden.

1. Systematik des Religionsmonitors

Der RELIGIONSMONITOR orientiert sich an einem substantiellen Religionsbegriff

(vgl. Pollack, 2000). Als wesentliches Merkmal religiösen Erlebens und Verhaltens

wird demnach ein Bezug zur Transzendenz verstanden. Im RELIGIONSMONITOR

werden im Interesse eines möglichst breiten Gültigkeitsbereichs sowohl theistische

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als auch pantheistische Konstruktionsweisen der Transzendenz berücksichtigt. Des

Weiteren werden mit diesen Transzendenzkonzepten korrespondierende religiöse

Erlebens- und Verhaltensweisen sowie auch Spezifika einzelner Religionen erfasst

(Pflichtgebet im Islam, Hausaltar im Hinduismus und Buddhismus).

Schema 1 gibt die Struktur des RELIGIONSMONITOR wieder. Sie differenziert

systematisch zwischen Zentralität, Inhalten und Kerndimensionen der Religiosität

(vgl. Huber, 2003, 2006a). Eine ausführliche Darstellung dieses Modells der Reli-

giosität kann in einem Gutachten für den RELIGIONSMONITOR (Huber, 2006b) auf

der Website der Bertelsmann-Stiftung abgerufen werden: http://www.bertelsmann-

stiftung.de/bst/de/media/Religionsmonitor_Gutachten_Huber.pdf. Darum wird hier nur

an die Grundgedanken dieses Modells erinnert. Die im Schema fett hervorgehobenen

Konstrukte werden in den Kapiteln 2 bis 4 des Kurzberichts vertieft diskutiert.

Schema 1: Schema zur Struktur des RELIGIONSMONITOR

I n h a l t eAllgemeine multidimensionale Struktur

Theistische Semantik

Pantheistische Semantik

Spezifische Themen

Intellekt Interesse an religiösen Themen Religiöse Reflexivität; Religiöse Suche; Theodi-zee; Spirituelle u religiöse Bücher;

Ideologie (Glaube) Glaube an Gott oder etwas Göttliches Gottesbilder; Weltbilder; Religiöser Pluralismus;Religiöser Fundamentalismus; Einzelne Dogmen (Engel, Dämonen, Endzeit); Astrologie;

Öffentliche Praxis Gottesdienst, Gemeinschaftsgebet, Tempelbesuch, Spirituelle Rituale

Private Praxis Gebet Meditation Pflichtgebet; Hausaltar;

Erfahrung Du-Erfahrung Einheits-Erfahrung Emotionale Tönung der religiösen Erfahrungen

Ker

nd

imen

sio

nen

Konsequenzen Allgemeine Alltagsrelevanz der Religion Relevanz der Religion in elf Lebensbereichen (z.B. Partnerschaft, Arbeit, Krankheit)

Z e n t r a l i t ä t Summenindex zur Zentralität theistischer u. pantheistischer Semantik Religiöses und spirituelles Selbstkonzept

Die Grundstruktur des RELIGIONSMONITOR wird durch religionssoziologisch

definierte Kerndimensionen der Religiosität gebildet: Intellekt, Ideologie (Glaube),

öffentliche religiöse Praxis, private religiöse Praxis, Erfahrung, (in Anlehnung an den

Soziologen Charles Y. Glock; vgl. Glock, 1962; Stark & Glock, 1968). Zahlreiche Stu-

dien belegen die relative Autonomie dieser Dimensionen, was bedeutet, dass Religi-

osität im Bereich dieser Dimensionen eine je eigene Dynamik entwickeln kann und

dass nicht hinreichend von der Intensität einer Dimension auf die Intensitäten der an-

deren Dimensionen geschlossen werden kann. Darum sind im Interesse einer umfas-

5

senden und differenzierten Charakterisierung der Religiosität alle Dimensionen zu

berücksichtigen.

Die Kerndimensionen der Religiosität definieren die Zeilen im Schema 1. Bei

ihrer Messung wird systematisch zwischen ihrer allgemeinen Intensität (grau unter-

legte linke Spalte) und den Intensitäten spezifischer Themen unterschieden. So wird

z.B. zwischen der allgemeinen Intensität religiöser Erfahrungen und der Intensität

spezifischer Inhalte (z.B. Geborgenheit oder Angst), die bei diesen Erfahrungen vor-

kommen können, unterschieden. Dadurch können zum einen wechselseitige Bezie-

hungen zwischen den Kerndimensionen auf der Basis der allgemeinen Intensitäten

klarer untersucht werden, und zum anderen innerhalb der Kerndimensionen die Zu-

sammenhänge zwischen ihrer allgemeinen Intensität und den Intensitäten spezifi-

scher Inhalte, die in ihnen vorkommen, präziser erforscht werden (Huber, 2003).

Die Indikatoren der allgemeinen multidimensionalen Struktur (grau unterlegte

linke Spalte in Schema 1) sind im RELIGIONSMONITOR so formuliert, dass sowohl

theistische als auch pantheistische (oder monistische) Semantiken und Spirituali-

tätsmuster Berücksichtigung finden. Bei theistischer Semantik wird Transzendenz in

der Gestalt eines „Gegenübers“ konstruiert. Dieses Gegenüber ist im Gebet an-

sprechbar und kann in der Lebenspraxis als sich mitteilendes und eingreifendes „Du“

erfahren werden. In diesem Fall weist die religiöse Semantik eine dialogische Struktur

auf. Auf der ideologischen Ebene bildet sich dies im Gebrauch des Symbols „Gott“

ab. Bei einer pantheistischen oder monistischen Konstruktionsweise wird die Trans-

zendenz hingegen eher als alles durchdringendes Prinzip wahrgenommen, das in

Kontemplation oder Meditation zugänglich ist und mit dem das Individuum eins wer-

den kann. Dadurch erhält die religiöse Semantik hier eine partizipative Struktur, und

auf der ideologischen Ebene wird eher von „etwas Göttlichem“ gesprochen. Theisti-

sche und pantheistische Konstruktionsweisen der Transzendenz lassen sich – wenn

auch mit unterschiedlichen Gewichtungen – in allen großen religiösen Kulturen fin-

den. Da im RELIGIONSMONITOR beide religiösen Semantiken erfasst werden, kann

untersucht werden, wie stark diese alternativen Konstruktionsweisen (und auch mög-

liche Mischformen) in verschiedenen Ländern und religiösen Kulturen verbreitet sind.

Über die Messung aller allgemeinen Intensitäten der ersten fünf Kerndimensi-

onen (vgl. grau unterlegte linke Spalte in Schema 1) kann schließlich ein Index zur

Zentralität der Religiosität in der Persönlichkeit ermittelt werden (vgl. Kapitel 2). Die

Kategorie der Zentralität schließt an Gordon W. Allports persönlichkeitspsychologi-

6

sche Unterscheidung zwischen den Idealtypen einer intrinsisch motivierten und einer

extrinsisch motivierten Religiosität an (Allport & Ross, 1967). Zahlreiche psychologi-

sche Studien belegen qualitative Differenzen zwischen diesen beiden religiösen Ori-

entierungen. Deutliche Effekte religiöser Überzeugungen können meist erst erwartet

werden, wenn die Religiosität eine zentrale Position in der Persönlichkeit einnimmt

und damit eine intrinsische religiöse Orientierung vorhanden ist. Durch die Kategorie

der Zentralität ist der RELIGIONSMONITOR auch für die religionspsychologische

Forschung anschlussfähig.

Für interreligiöse Vergleiche wird ein tertium comparationis benötigt, das aus

dem Untersuchungsmaterial selbst gewonnen werden kann, einen hohen Generali-

sierungsgrad aufweist und zur Typenbildung genutzt werden kann (vgl. Krech, 2006).

Im RELIGIONSMONITOR sind dafür v.a. die allgemeine Intensität der religiösen

Kerndimensionen, die theistischen und pantheistischen Spiritualitätsmuster sowie die

Kategorie der Zentralität geeignet (vgl. die grau unterlegte linke Spalte im Schema 1).

Auch aus diesem Grund werden gerade diese Dimensionen und ihre Ergebnisse bei

der internationalen Befragung mit dem RELIGIONSMONITOR in den Kapiteln 2 und

3 vorgestellt.

Ergänzend werden in Kapitel 4 die Resultate für drei religiöse Inhalte berichtet,

die von besonderem Interesse im Hinblick auf gegenwärtige gesellschaftliche Diskur-

se über Religion und Religiosität sind (fett hervorgehoben in der rechten, weißen

Spalte von Schema 1). Das Konstrukt der religiösen Reflexivität thematisiert das Inte-

resse daran, die eigenen religiösen Überzeugungen und ihre Plausibilität grundle-

gend und kontinuierlich zu überdenken (vgl. Kapitel 4.1). Es ist somit insbesondere

im Hinblick auf die Debatte über das Verhältnis von Religion und Glauben einerseits

und Verstand und Wissen andererseits bedeutsam. Das Konstrukt des religiösen Plu-

ralismus beinhaltet Anerkennung und Offenheit gegenüber verschiedenen religiösen

Traditionen (vgl. Kap. 4.2) und interessiert v.a. angesichts einer zunehmenden religi-

ösen Pluralisierung, sowohl in nationalen Kontexten wie auch in einer globalisierten

Gesellschaft. Auf Veränderungen im religiösen Vokabular rekurriert schließlich die

Erfassung eines religiösen und eines spirituellen Selbstkonzepts (vgl. Kapitel 4.3).

Der Religionsbegriff wurde seit der Neuzeit kontinuierlich weiter auch auf Phänomene

in fremden Kulturen angewandt, die als den bekannten Religionen Christentum, Ju-

dentum und Islam analog wahrgenommen wurden. Demgegenüber ist der Terminus

„Spiritualität“ erst seit dem 20. Jh. gebräuchlicher. Dabei verbreitete er sich zunächst

7

im Katholizismus, dann im Protestantismus und schließlich über Christentum und

auch Religion überhaupt hinaus. Die Erfragung der Selbstbezeichnung sowohl als

religiös wie auch als spirituell im RELIGIONSMONITOR trägt dieser sprachlichen

Entwicklungstendenz Rechnung und erlaubt einen Vergleich der Verbreitung beider

Begriffe.

2. Internationale Ergebnisse zur Zentralität

Die Kategorie der Zentralität der Religiosität bezieht sich auf die persönliche Rele-

vanz religiöser Inhalte, Deutungsmuster und Praktiken. Auf der Basis persönlich-

keitspsychologischer Überlegungen können anhand des RELIGIONSMONITOR drei

Idealtypen unterschieden werden:

• Hoch-Religiöse: Bei Hoch-Religiösen spielen religiöse Inhalte eine zentrale Rolle

in der Persönlichkeit. Dies hat zur Folge, dass sie einen autonomen und breiten

Einfluss auf das allgemeine Erleben und Verhalten ausüben. Die Erlebens- und

Handlungsfelder erscheinen hoch-religiösen Individuen sehr oft in einem genuin

religiösen Licht. In der Terminologie der Persönlichkeitspsychologie Allports kann

hier von einer intrinsischen religiösen Orientierung gesprochen werden. Diese

Gruppe ist auch soziologisch bedeutsam, da bei ihr eine große Bereitschaft vor-

ausgesetzt werden kann, ihre religiösen Überzeugungen aktiv in gesellschaftli-

chen Diskursen zu vertreten.

• Religiöse: Bei Religiösen kommen religiöse Inhalte und Praktiken ebenfalls vor,

spielen in der Persönlichkeit jedoch nur eine untergeordnete Rolle. Dies hat zur

Folge, dass sie nur einen heteronomen und schmalen Einfluss auf das allgemeine

Erleben und Verhalten ausüben können. Die Erlebens- und Handlungsfelder er-

scheinen religiösen Individuen nur gelegentlich in einem religiösen Licht. Religiöse

Diskurse treffen bei dieser Gruppe auf eine gewisse Resonanz, doch die Bereit-

schaft, religiöse Überzeugungen aktiv in gesellschaftliche Diskurse einzubringen,

dürfte eher gering sein. In der Terminologie Allports kann in Bezug auf diesen I-

dealtyp von einer extrinsischen religiösen Orientierung gesprochen werden.

• Nicht-Religiöse: Der dritte Idealtyp ist dadurch charakterisiert, dass religiöse Inhal-

te und Praktiken kaum vorkommen. Sie können daher auch in der Persönlichkeit

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sowie den Erlebens- und Handlungsfeldern eines Menschen keine Rolle spielen.

Entsprechend wenig Resonanz finden religiöse Diskurse.

Die Indikatoren für den Index zur Zentralität der Religiosität sind in Tabelle 1

dokumentiert. Jede der fünf von Stark & Glock (1968) definierten religiösen Kerndi-

mensionen ist durch einen möglichst allgemeinen Indikator operationalisiert. Dadurch

wird ein repräsentativer Querschnitt der substantiell gelebten Religiosität eines Indivi-

duums erhoben, von dem wiederum auf die Zentralität der Religiosität geschlossen

werden kann. Bei den letzten drei Dimensionen (öffentliche Praxis, private Praxis,

Erfahrung) werden je nach Religionszugehörigkeit und spiritueller Orientierung unter-

schiedliche Indikatoren für die Messung der Zentralität berücksichtigt. Dadurch soll

eine möglichst hohe Generalisierbarkeit des Zentralitätsindex gewährleistet werden.

Die Antworten auf die fünf Fragen werden von 1 bis 5 kodiert (1 = nie / gar nicht; 2 =

selten / wenig; 3 = gelegentlich / mittel; 4 = oft / ziemlich; 5 = sehr oft / sehr). Dem

entsprechend erstreckt sich der Zentralitätsindex von 5 bis 25 Punkten. Die Kategorie

„nicht religiös“ reicht bis einschließlich 10 Punkte. In diesem Fall werden die fünf Fra-

gen im Durchschnitt mit „nie“ / „gar nicht“ oder „selten“ / „wenig“ beantwortet, was auf

eine bestenfalls marginale Präsenz der religiösen Kerndimensionen im Lebenshori-

zont des Individuums hindeutet. Die Kategorie „hoch religiös“ beginnt bei 20 Punkten.

In diesem Fall werden die fünf Fragen im Durchschnitt mit „oft“ / „ziemlich“ oder „sehr

oft“ / „sehr“ beantwortet, was für eine sehr deutliche Präsenz der religiösen Kerndi-

mensionen im Lebenshorizont des Individuums spricht.1 Respondenten im Bereich

zwischen 11 und 19 Punkten werden als „religiös“ klassifiziert. In diesem Fall sind

religiöse Kerndimensionen im Lebenshorizont eines Menschen präsent, sie sind je-

doch zu schwach, um einen übergeordneten Einfluss auszuüben.

Tabelle 1: Indikatoren zur Messung der Zentralität der Religiosität• Intellekt: Wie oft denken Sie über religiöse Themen nach?• Ideologie: Wie stark glauben Sie daran, dass es Gott oder etwas Göttliches gibt?• Öffentliche Praxis: Wie häufig nehmen Sie an / Gottesdiensten / Synagogengottesdiensten / Ge-

meinschaftsgebeten / Tempel (gehen) / spirituellen Ritualen oder religiösen Handlungen / teil?• Private Praxis: Wie häufig beten Sie? / Wie häufig meditieren Sie?• Erfahrung: Wie oft erleben Sie Situationen, in denen Sie das Gefühl haben, dass Gott oder etwas

Göttliches in Ihr Leben eingreift? / Wie oft erleben Sie Situationen, in denen Sie das Gefühl ha-ben, mit Allem Eins zu sein?

1 Die konkreten Antwortmuster können natürlich vom Durchschnittsfall abweichen. Beispielsweise wirdein Respondent auch dann als „hoch religiös“ klassifiziert, wenn er dreimal mit 5, einmal mit 3 undeinmal mit 2 antwortet. Auch in diesem Fall dürfte eine deutliche Präsenz der Religiosität im Lebensho-rizont eines Menschen gegeben sein. Ausführliche theoretische Diskussionen und empirische Validie-rungen dieser Kategorien und ihrer Schwellenwerte finden sich bei Huber (2003, S. 257-264; 2004, S.93-99; 2007, S. 220-227) sowie bei Huber & Klein (accepted).

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In den folgenden Abb. 1 und 2 sind sowohl die Mittelwerte für die Zentralität

der Religiosität (Range 1-3) als auch die Häufigkeiten der religiösen und hoch religiö-

sen Respondenten (in Prozent) wiedergegeben. Die Anordnungen der einzelnen Bal-

ken im Diagramm erfolgt nach der Höhe der Mittelwerte, die unterhalb des Balkens

eines Landes in der Achsenbeschriftung angegeben sind. Die Mittelwerte sind auf

eine Dezimalstelle gerundet; in der Anordnung wurden jedoch die absoluten Werte

berücksichtigt. Die Balken selbst veranschaulichen die Zahl derjenigen Befragten, die

in Bezug auf die auf Kategorien der horizontalen Achse (Länder in Abb. 1, Religionen

in Abb.1) als religiös angesehen werden können (in Prozent). Dabei ist der Anteil der

Religiösen hellgrau unterlegt und der Anteil der Hoch-Religiösen schwarz hervorge-

hoben. Nach derselben Systematik sind auch alle folgenden Abbildungen aufgebaut.

Die Länder wurden nach den amtlichen Autokennzeichen abgekürzt, für die Religio-

nen bzw. Religionslosen wurde der Anfangsbuchstabe als Abkürzung ausgewählt

(vgl. Tabelle 2).

Tabelle 2: Abkürzungen für Länder und Religionen bzw. Religionslose

Abkürzungen für Länder Abkürzungen für Religionen

• A Österreich • J Judentum• BR Brasilien • C Christentum• CH Schweiz • I Islam• D Deutschland • H Hinduismus• F Frankreich • B Buddhismus• GB Großbritannien • AR Andere Religion• GCA Guatemala • OR Ohne Religion• I Italien• IL Israel• IND Indien• MA Marokko• PL Polen• RI Indonesien• ROK Südkorea• RUS Russland• T Thailand• TR Türkei• USA Vereinigte Staaten

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GCA2,8

BR2,7

RI2,7

MA2,7

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TR2,5

IND2,5

I2,4

PL2,4

IL2,1

CH2,1

T2,1

A1,9

ROK1,9

D2,8

GB2,7

F1,7

RUS1,7

hoch-religiös religiös

Abb. 1: Anteile von Hoch-Religiösen und Religiösen nach Ländern in Prozent (Länder-Mittelwerte zur gesamten Zentralität der Religiosi-tät in der Achsenbeschriftung, Range 1-3) – vgl. auch Ländertabellen B1 von TNS Emnid

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Abb. 2: Anteile von Hoch-Religiösen und Religiösen nach Religionen in Prozent (Religionen-Mittelwerte zur gesamten Zentralität derReligiosität in der Achsenbeschriftung, Range 1-3)

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I 2,6 H 2,5 AR 2,5 C 2,4 J 2,2 B 2,0 OR 1,4

hoch-religiös religiös

3. Internationale Ergebnisse zu Kerndimensionen der Reli-giosität und zu Spiritualitätsmustern

3.1 Intellektuelle Dimension der Religiosität

Die intellektuelle Dimension bezieht sich auf die Erwartung, dass Menschen über ein

gewisses religiöses Wissen verfügen und über Ihre Haltung zur Religion und zu reli-

giösen Fragen Auskunft geben können. Diese Dimension ist mit der Ansprechbarkeit

für religiöse Fragen, der geistigen Durchdringung religiöser Inhalte und der allgemei-

nen religiösen Deutungskompetenz verbunden. Menschen mit einer hohen Intensität

auf dieser Dimension nehmen aktiv an Diskursen über die Rolle der Religion in der

Gesellschaft teil.

Die allgemeine Messung der Intensität der intellektuellen Dimension konzent-

riert sich am Interesse an einer geistigen Auseinandersetzung mit religiösen Themen

(vgl. Tabelle 3). Dadurch sind die Fragen unabhängig von jeglicher Konfessions- und

Religionszugehörigkeit beantwortbar. Je stärker diese Dimension ausgeprägt ist, des-

to größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Individuum ein konsistentes System

religiöser Überzeugungen ausgebildet hat, das in die allgemeine Lebensphilosophie

integriert ist und flexibel auf verschiedene Lebensbereiche angewandt werden kann.

Tabelle 3: Indikatoren zur allgemeinen Intensität der intellektuellen Dimension

• Wie oft denken Sie über religiöse Themen nach?• Wie stark interessieren Sie sich dafür, mehr über religiöse Themen zu erfahren?

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TR3,8

MA3,6

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GCA3,5

BR3,3

USA3,3

IND3,3

I3,2

IL3,1

PL3,0

T2,9

CH2,8

D2,7

A2,7

ROK2,5

GB2,5

F2,3

RUS2,2

hoch mittel

Abb. 3: Anteile von Personen mit hoher und mittlerer Intensität der intellektuellen Dimension nach Ländern in Prozent (Länder-Mittelwerte zur gesamten Intensität der intellektuellen Dimension in der Achsenbeschriftung, Range 1-5) – vgl. auch Länderta-bellen B2 von TNS Emnid

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I 3,6 AR 3,4 H 3,3 J 3,2 C 3,0 B 2,9 OR 2,0

hoch mittel

Abb. 4: Anteile von Personen mit hoher und mittlerer Intensität der intellektuellen Dimension nach Religionen in Prozent (Religionen-Mittelwerte zur gesamten Intensität der intellektuellen Dimension in der Achsenbeschriftung, Range 1-5)

3.2 Ideologische Dimension der Religiosität

Die Dimension der religiösen Ideologie bezieht sich auf die soziale Erwartung, dass

religiöse Menschen einer Reihe von Glaubensaussagen über eine transzendente

Wirklichkeitsschicht zustimmen. Dabei lassen sich die Aspekte der Existenz und des

Wesens der Transzendenz unterscheiden. In psychologischer Perspektive ist der As-

pekt der Existenz fundamental, da Wesensausagen einem Menschen umso leichter

zugänglich sind, je plausibler ihm oder ihr die Existenz einer Transzendenz erscheint.

Die allgemeine Messung der Intensität der ideologischen Dimension bezieht

sich nur auf den Aspekt der Existenz einer Transzendenz. Sie hat den Zweck, die

individuelle Plausibilität einer transzendenten Wirklichkeitsschicht abzubilden. Die

Operationalisierung erfolgte durch zwei Indikatoren (vgl. Tabelle 4), in denen nach

den Plausibilitäten des religiösen Zentralsymbols „Gott“ bzw. „Göttliches“ und einer

Existenz des Menschen nach dem Tod gefragt wird. Die Formulierungen sind mög-

lichst weit gefasst, so dass sie sowohl für theistische als auch pantheistische Kon-

struktionsweisen der Transzendenz sensitiv sind.

Tabelle 4: Indikatoren zur allgemeinen Intensität der ideologischen Dimension

• Wie stark glauben Sie daran, dass es Gott oder etwas Göttliches gibt?• Wie stark glauben Sie daran, dass es ein Leben nach dem Tod gibt? – z.B. Unsterblichkeit der

Seele, Auferstehung von den Toten oder Reinkarnation?

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MA4,9

TR4,7

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BR4,2

RI4,2

USA4,1

PL4,0

I3,8

IL3,5

CH3,4

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IND3,1

T3,0

D3,0

GB2,9

ROK2,7

F2,7

RUS2,6

hoch mittel

Abb. 5: Anteile von Personen mit hoher und mittlerer Intensität der ideologischen Dimension nach Ländern in Prozent (Länder-Mittelwerte zur gesamten Intensität der ideologischen Dimension in der Achsenbeschriftung, Range 1-5) – vgl. auch Länderta-bellen B3 von TNS Emnid

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I 4,5 AR 3,9 C 3,8 J 3,5 H 3,2 B 2,9 OR 2,0

hoch mittel

Abb. 6: Anteile von Personen mit hoher und mittlerer Intensität der ideologischen Dimension nach Religionen in Prozent (Religionen-Mittelwerte zur gesamten Intensität der ideologischen Dimension in der Achsenbeschriftung, Range 1-5)

3.3 Öffentliche religiöse Praxis

Die Dimension der öffentlichen religiösen Praxis bezieht sich auf die soziale Erwar-

tung, dass die Religionszugehörigkeit auch in gemeinschaftlichen Handlungen (Ritua-

len) zum Ausdruck kommt, die in einem öffentlichen Rahmen vollzogen werden. Dies

gilt sowohl für traditionelle als auch neuere religiöse Gemeinschaften. Die öffentliche

religiöse Praxis führt zu einer Einbindung in ein soziales Netzwerk, was eine soziale

Ressource darstellen kann. Darüber hinaus ist mit dieser Dimension auch eine „so-

ziale Validierung“ der Transzendenz verbunden. In gemeinschaftlichen religiösen

Handlungen erfahren Menschen, dass ihre eigenen religiösen Überzeugungen und

Empfindungen von anderen Menschen geteilt werden.

Die allgemeine Intensität der Dimension der öffentlichen religiösen Praxis wur-

de durch zwei Indikatoren erhoben, die nach der Häufigkeit und der persönlichen

Wichtigkeit der Teilnahme an den gemeinschaftlichen Ritualen fragen (vgl. Tabelle 5).

Dabei wird die Bezeichnung der öffentlichen religiösen Praxis an die konfessionelle

Zugehörigkeit der Respondenten angepasst (z.B. „Gottesdienst“ bei Christen und

„spirituelle Rituale oder religiöse Handlungen“ bei Konfessionslosen).

Tabelle 5: Indikatoren zur allgemeinen Intensität der öffentlichen religiösen Praxis• Wie häufig nehmen Sie an / Gottesdiensten / Synagogengottesdiensten / Gemeinschaftsgebeten

/ gehen Sie in den Tempel / nehmen Sie an spirituellen Ritualen oder religiösen Handlungen teil?• Wie wichtig ist Ihnen die Teilnahme am / Gottesdienst / Synagogengottesdienst / Gemeinschafts-

gebet / ist es Ihnen, in den Tempel zu gehen / ist Ihnen die Teilnahme an spirituellen Ritualenoder religiösen Handlungen?

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RI4,3

GCA4,2

BR3,9

MA3,9

PL3,9

IND3,9

TR3,8

T3,6

USA3,5

I3,4

ROK3,0

IL2,9

A2,6

CH2,4

D2,4

GB2,3

F2,3

RUS2,2

hoch mittel

Abb. 7: Anteile von Personen mit hoher und mittlerer Intensität öffentlicher religiöser Praxis nach Ländern in Prozent (Länder-Mittelwertezur gesamten Intensität öffentlicher religiöser Praxis in der Achsenbeschriftung, Range 1-5) – vgl. auch Ländertabellen B4 vonTNS Emnid

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I 3,9 H 3,9 B 3,5 C 3,4 AR 3,4 J 3,0 OR 1,4

hoch mittel

Abb. 8: Anteile von Personen mit hoher und mittlerer Intensität öffentlicher religiöser Praxis nach Religionen in Prozent (Religionen-Mittelwerte zur gesamten Intensität öffentlicher religiöser Praxis in der Achsenbeschriftung, Range 1-5)

3.4 Private religiöse Praxis

Die Dimension der privaten religiösen Praxis bezieht sich auf die Erwartung, dass

religiöse Menschen sich auch unabhängig von der öffentlichen religiösen Praxis aktiv

der Transzendenz zuwenden. Typische Formen sind das persönliche Gebet und die

privat praktizierte Meditation. Das Gebet ist von seiner Grundstruktur auf ein „Gegen-

über“ bezogen. Daher impliziert es eine dialogische Struktur und ein theistisches

Transzendenzkonzept. Durch das Gebet entwickelt sich nicht zuletzt eine persönliche

religiöse Sprach- und Kommunikationsfähigkeit. Demgegenüber ist Meditation von

ihrer Grundstruktur her eher auf das Selbst und/oder auf ein alles durchdringendes

Prinzip bezogen. Sie kann daher zumindest implizit eher pantheistischen Transzen-

denzkonzepten zugeordnet werden. Durch Meditation oder Gebet wird der Alltag in

einen transzendenten Kontext gestellt. Ihre regelmäßige Übung dürfte zu einer

Selbstvergewisserung im Horizont der Transzendenz führen.

Im Interesse einer differenzierten Erfassung der allgemeinen Intensität der Di-

mension der privaten religiösen Praxis wurden im RELIGIONSMONITOR ihre beiden

Hauptformen in analoger Weise anhand von je zwei Indikatoren erfragt (vgl. Tabellen

6 und 7). Dadurch eröffnet sich insbesondere auch die Möglichkeit, Überschneidun-

gen beider Praktiken zu untersuchen.

Tabelle 6: Indikatoren zur allgemeinen Intensität des Gebets

• Wie häufig beten Sie?• Wie wichtig ist Ihnen das persönliche Gebet?

Tabelle 7: Indikatoren zur allgemeinen Intensität der Meditation

• Wie häufig meditieren Sie?• Wie wichtig ist Ihnen die Meditation?

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RI4,5

MA4,5

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IND4,2

PL3,9

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T3,6

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ROK3,1

CH3,0

A2,8

D2,7

GB2,5

RUS2,4

F2,3

hoch mittel

Abb. 9: Anteile von Personen mit hoher und mittlerer Intensität des Gebets nach Ländern in Prozent (Länder-Mittelwerte zur gesamtenIntensität des Gebets in der Achsenbeschriftung, Range 1-5) – vgl. auch Ländertabellen B5 von TNS Emnid

23

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GCA4,4

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IND3,8

I3,8

BR3,7

ROK3,0

USA2,9

T2,7

F2,5

CH2,4

PL2,1

RI2,1

IL2,0

A1,9

GB1,9

D1,8

TR1,6

RUS1,3

hoch mittel

Abb. 10:Anteile von Personen mit hoher und mittlerer Intensität der Meditation nach Ländern in Prozent (Länder-Mittelwerte zur gesam-ten Intensität der Meditation in der Achsenbeschriftung, Range 1-5) – vgl. auch Ländertabellen B6 von TNS Emnid

0

10

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I 4,5 H 4,3 AR 4,0 C 3,7 B 3,5 J 3,1 OR 1,6

hoch mittel

Abb. 11: Anteile von Personen mit hoher und mittlerer Intensität des Gebets nach Religio-nen in Prozent (Religionen-Mittelwerte in der Achsenbeschriftung, Range 1-5)

0

10

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H 3,8 AR 3,5 I 2,9 C 2,8 B 2,7 OR 1,9 J 1,7

hoch mittel

Abb. 12: Anteile von Personen mit hoher und mittlerer Intensität der Meditation nach Reli-gionen in Prozent (Religionen-Mittelwerte in der Achsenbeschriftung, Range 1-5)

25

3.5 Dimension der religiösen Erfahrung

Die Dimension der religiösen Erfahrung bezieht sich auf die Erwartung, dass die

Transzendenz für religiöse Menschen in gewisser Weise wahrnehmbar ist. In Bezug

auf diese Dimension kann also auch von religiöser Wahrnehmungskompetenz ge-

sprochen werden. Stark und Glock (1968) definieren religiöse Erfahrung als „some

kind of direct contact to an ultimate realtiy“ (S. 126). Im Kontext sozialwissenschaftli-

cher Forschung ist dabei nur die subjektive Konstruktion der religiösen Erfahrung von

Interesse. Die Frage nach ihrer Ursache bzw. ihrem „objektiven“ Korrelat bleibt dabei

gemäss dem sozialwissenschaftlichen Prinzip vom Ausschluss der Transzendenz

(Flournoy, 1903) ausgeklammert.

Bei der Messung der allgemeinen Intensität der Dimension der religiösen Er-

fahrung wird wie bei der privaten religiösen Praxis zwischen eher theistischen und

eher pantheistischen Formen differenziert. Sie werden durch jeweils spezifische Er-

fahrungsinhalte konstituiert. Theistische Transzendenzerfahrungen sind gekenn-

zeichnet von der Wahrnehmung eines „Du“, das als interagierendes und eingreifen-

des Gegenüber empfunden werden kann (vgl. Tabelle 8). Pantheistische Erfahrungen

werden hingegen durch die Wahrnehmung, dass alles was ist, in einer Einheit mitein-

ander verbunden ist, und durch das Gefühl eines Aufgehens in dieser Einheit charak-

terisiert (vgl. Tabelle 9). Die daraus ableitbaren Indices zeigen die allgemeine Intensi-

tät dieser beiden Formen religiöser Erfahrung und die damit verbundene religiöse

Wahrnehmungskompetenz. Darüber hinaus geben sie auch Aufschluss über die

Plausibilität, Stabilität und Relevanz der entsprechenden religiösen Deutungsmuster.

Tabelle 8: Indikatoren zur Intensität religiöser Du-Erfahrungen• Wie oft erleben Sie Situationen, in denen Sie das Gefühl haben, dass Gott oder etwas Göttliches

Ihnen etwas sagen oder zeigen will?• Wie oft erleben Sie Situationen, in denen Sie das Gefühl haben, dass Gott oder etwas Göttliches

in Ihr Leben eingreift?

Tabelle 9: Indikator zur Intensität religiöser Einheits-Erfahrungen• Wie oft erleben Sie Situationen, in denen Sie das Gefühl haben, mit Allem Eins zu sein?

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BR3,9

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I2,9

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D2,3

RUS2,3

ROK2,1

T2,0

F2,0

GB2,0

hoch mittel

Abb. 13: Anteile von Personen mit hoher und mittlerer Intensität religiöser Du-Erfahrungen nach Ländern in Prozent (Länder-Mittelwertezur gesamten Intensität religiöser Du-Erfahrungen in der Achsenbeschriftung, Range 1-5) – vgl. auch Ländertabellen B7 vonTNS Emnid

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0

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BR3,7

IND3,5

MA3,4

RI3,3

TR3,2

GCA3,1

IL2,9

USA2,9

PL2,7

CH2,7

T2,5

I2,4

A2,3

D2,3

GB2,2

RUS2,2

F2,1

ROK2,0

hoch mittel

Abb. 14: Anteile von Personen mit hoher und mittlerer Intensität religiöser Einheits-Erfahrungen nach Ländern in Prozent (Länder-Mittelwerte zur gesamten Intensität religiöser Einheits-Erfahrungen in der Achsenbeschriftung, Range 1-5) – vgl. auch Länder-tabellen B8 von TNS Emnid

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I 3,5 AR 3,3 H 3,0 C 2,9 J 2,9 B 1,9 OR 1,5

hoch mittel

Abb. 15: Anteile von Personen mit hoher und mittlerer Intensität religiöser Du-Erfahrungen nach Religionen in Prozent (Religionen-Mittelwerte zur ge-samten Intensität in der Achsenbeschriftung, Range 1-5)

0

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100

H 3,6 AR 3,3 I 3,3 J 2,9 C 2,7 B 2,4 OR 1,9

hoch mittel

Abb. 16: Anteile von Personen mit hoher und mittlerer Intensität religiöser Einheits-Erfahrungen nach Religionen in Prozent (Religionen-Mittelwerte zur ge-samten Intensität in der Achsenbeschriftung, Range 1-5)

29

3.6 Theistische und pantheistische Spiritualitätsmuster

Seit etwa 15 bis 20 Jahren kommt insbesondere in psychologischen und medizini-

schen Studien über den Zusammenhang von Religiosität und Gesundheit vermehrt

der Begriff „Spiritualität“ vor. Die inhaltliche Verwendung dieses Begriffs ist dabei sehr

heterogen (für einen Überblick vgl.: Klein & Albani, 2007; Utsch, 2005; Zinnbauer,

Pargament, & Scott, 1999). Die meisten Autoren stimmen jedoch darin überein, dass

Spiritualität durch einen authentischen, intrinsisch motivierten und mit eigenen Erfah-

rungen verbundenen Glauben charakterisiert ist. Für einen derartigen Spiritualitäts-

begriff gewinnen die Dimensionen der privaten religiösen Praxis und der religiösen

Erfahrung eine besondere Relevanz, da in ihnen der persönlich praktizierte und

selbst erfahrene Glauben am dichtesten zum Ausdruck kommt.

Im RELIGIONSMONITOR wurde bei der Untersuchung der privaten religiösen

Praxis und der religiösen Erfahrung systematisch zwischen Formen unterschieden,

die traditionell eher in theistischen oder in pantheistischen Konstruktionsweisen der

Transzendenz beheimatet sind. Dadurch eröffnet sich die Chance, „quer“ zu diesen

Dimensionen nach der persönlichen Relevanz theistischer und pantheistischer Spiri-

tualitätsmuster zu fragen (vgl. Tabellen 10 und 11). Je höher ein derartiger Index

ausgeprägt ist, desto stärker ist das entsprechende Spiritualitätsmuster im religiösen

Erleben eines Menschen präsent.

Tabelle 10: Indikatoren zur Intensität theistischer Spiritualitätsmuster

• Wie häufig beten Sie?• Wie wichtig ist Ihnen das persönliche Gebet?• Wie oft erleben Sie Situationen, in denen Sie das Gefühl haben, dass Gott oder etwas Göttliches

in Ihr Leben eingreift?

Tabelle 11: Indikatoren zur Intensität pantheistischer Spiritualitätsmuster

• Wie häufig meditieren Sie?• Wie wichtig ist Ihnen die Meditation?• Wie oft erleben Sie Situationen, in denen Sie das Gefühl haben, mit Allem Eins zu sein?

0

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RI4,4

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GCA4,3

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IND3,8

USA3,7

I3,5

PL3,4

T3,1

IL3,1

CH2,8

ROK2,8

A2,6

D2,5

GB2,4

RUS2,4

F2,2

hoch mittel

Abb. 17: Anteile von Personen mit hoher und mittlerer Intensität theistischer Spiritualitätsmuster nach Ländern in Prozent (Länder-Mittelwerte zur gesamten Intensität theistischer Spiritualitätsmuster in der Achsenbeschriftung, Range 1-5) – vgl. auch Länder-tabellen B9 von TNS Emnid

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GCA4,0

MA4,0

IND3,7

BR3,7

I3,3

USA2,9

T2,6

ROK2,6

RI2,6

CH2,5

F2,3

IL2,3

PL2,3

A2,1

TR2,1

GB2,0

D2,0

RUS1,6

hoch mittel

Abb. 18: Anteile von Personen mit hoher und mittlerer Intensität pantheistischer Spiritualitätsmuster nach Ländern in Prozent (Länder-Mittelwerte zur gesamten Intensität pantheistischer Spiritualitätsmuster in der Achsenbeschriftung, Range 1-5) – vgl. auchLändertabellen B10 von TNS Emnid

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I 4,2 H 3,8 AR 3,8 C 3,5 J 3,1 B 3,0 OR 1,6

hoch mittel

Abb. 19: Anteile von Personen mit hoher und mittlerer Intensität theistischer Spiri-tualitätsmuster nach Religionen in Prozent (Religionen-Mittelwerte zur ge-samten Intensität in der Achsenbeschriftung, Range 1-5)

0

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H 3,7 AR 3,4 I 3,1 C 2,8 B 2,6 J 2,1 OR 1,9

mittel

hoch

Abb. 20: Anteile von Personen mit hoher und mittlerer Intensität pantheistischer Spi-ritualitätsmuster nach Religionen in Prozent (Religionen-Mittelwerte zur ge-samten Intensität in der Achsenbeschriftung, Range 1-5)

33

4. Internationale Ergebnisse zu zu ausgewählten Inhaltender Religiosität

4.1 Religiöse Reflexivität

Religiöse Reflexivität umfasst das Interesse, die eigenen religiösen Überzeu-

gungen im Hinblick auf ihre Plausibilität und logische Konsistenz zu durchdenken

(Grom, Hellmeister & Zwingmann, 1998; Zwingmann, Grom, Schermelleh-Engel,

Madsen, Schmitz & Moosbrugger, 2004). Dazu gehören weiterhin auch eine kontinu-

ierliche Reflexion der verschiedenen Gesichtspunkte der persönlichen religiösen Ein-

stellungen aus verschiedenen Blickwinkeln sowie das Bemühen, sich kritisch mit den

eigenen Überzeugungen auseinanderzusetzen und sie hinterfragen zu können.

Damit stellt die religiöse Reflexivität eine wichtige Ressource für die eigene re-

ligiöse Argumentationsfähigkeit dar. Es kann davon ausgegangen werden, dass

Menschen mit hoher religiöser Reflexivität sich möglicher Anfragen an ihre Religiosi-

tät bewusst sind und diese auch selbst an ihr eigenes Weltbild stellen. Dadurch kann

religiöse Reflexivität bei der weltanschaulichen Positionierung helfen, und es ist zu

erwarten, dass religiös reflektierende Menschen ihre religiösen Überzeugungen um-

fassender begründen können. Im RELIGIONSMONITOR wurde die religiöse Reflexi-

vität anhand von drei Indikatoren ermittelt (vgl. Tabelle 12).

Tabelle 12: Indikatoren zur Intensität der religiösen Reflexivität

• Wie oft überdenken Sie einzelne Punkte Ihrer religiösen Einstellungen?• Wie oft setzen Sie sich kritisch mit religiösen Lehren auseinander, denen Sie grundsätzlich zu-

stimmen?• Wie wichtig ist es für Sie, religiöse Themen von verschiedenen Seiten aus zu betrachten?

0

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RI3,3

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GCA3,1

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T2,8

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PL2,8

D2,7

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TR2,7

GB2,6

IL2,5

F2,4

MA2,3

ROK2,2

RUS1,8

hoch mittel

Abb. 21: Anteile von Personen mit hoher und mittlerer Intensität religiöser Reflexivität nach Ländern in Prozent (Länder-Mittelwerte zurgesamten Intensität religiöser Reflexivität in der Achsenbeschriftung, Range 1-5)

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AR 3,3 H 3,2 C 2,9 I 2,8 B 2,7 J 2,5 OR 2,1

hoch mittel

Abb. 22: Anteile von Personen mit hoher und mittlerer Intensität religiöser Reflexivität nach Religionen in Prozent (Religionen-Mittelwerte zur gesamten Intensität religiöser Reflexivität in der Achsenbeschriftung, Range 1-5)

4.2 Religiöser Pluralismus

Das Konstrukt des religiösen Pluralismus thematisiert eine grundlegende Of-

fenheit gegenüber allen Religionen und die Bereitschaft, auch Wahrheit in anderen

religiösen Traditionen als der eigenen erkennen und anerkennen zu können. Dadurch

ist eine religiös-pluralistische Haltung durch Toleranz anderen religiösen Auffassun-

gen und Lehren gegenüber gekennzeichnet. Religiös pluralistische Personen besit-

zen insofern eine religiöse Wahrnehmungsfähigkeit über die Grenzen der eigenen

religiösen oder weltanschaulichen Tradition hinaus und können sich auch von ihnen

zunächst fremden religiösen Quellen inspirieren lassen und darin wieder finden. Die

beiden in Tabelle 13 wiedergegebenen Indikatoren dienten im RELIGIONSMONITOR

zur Messung des religiösen Pluralismus.

Tabelle 13: Indikatoren zur Intensität des religiösen Pluralismus

• Für mich hat jede Religion einen wahren Kern.• Ich finde, man sollte gegenüber allen Religionen offen sein.

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GCA3,8

ROK3,8

IL3,6

MA3,7

USA3,6

RUS3,5

hoch mittel

Abb. 23: Anteile von Personen mit hoher und mittlerer Intensität des religiösen Pluralismus nach Ländern in Prozent (Länder-Mittelwertezur gesamten Intensität des religiösen Pluralismus in der Achsenbeschriftung, Range 1-5)

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H 4,3 B 4,2 AR 4,1 I 4,0 C 3,9 OR 3,6 J 3,5

hoch mittel

Abb. 24: Anteile von Personen mit hoher und mittlerer Intensität des religiösen Pluralismus nach Religionen in Prozent (Religionen-Mittelwerte zur gesamten Intensität des religiösen Pluralismus in der Achsenbeschriftung, Range 1-5)

4.3 Religiöses und spirituelles Selbstkonzept

Schon zuvor wurde auf den Begriff der Spiritualität hingewiesen, der sich in

den vergangenen Jahrzehnten stark verbreitet hat. Während er ursprünglich v.a. im

Katholizismus beheimatet war, fand er ab dem 20. Jahrhundert zunehmend auch im

Protestantismus Verbreitung und wurde schließlich über das Christentum und den

Bereich des Religiösen überhaupt hinaus gebraucht (Köpf, 2004a, 2004b). Im Zuge

dieser Ausbreitung ist der Spiritualitätsbegriff auch einer Bedeutungsausweitung und

–verschiebung unterlegen, die zu der bereits im Kapitel 2.7 beschriebenen Heteroge-

nität geführt hat. Das diesem Bericht zugrunde gelegte Verständnis von Spiritualität

als einem authentischen, intrinsisch motivierten und durch eigene Erfahrungen kon-

stituierten Glauben, der sich in den Dimensionen der privaten Praxis und der religiö-

sen Erfahrung wieder spiegelt, wurde dort bereits vorgestellt.

Die an dieser Stelle interessierende Erfassung eines religiösen und spirituellen

Selbstkonzepts im RELIGIONSMONITOR zielte im Unterschied dazu darauf, die

Verbreitung der beiden unterschiedlichen Begriffe „religiös“ und „spirituell“ abzubil-

den. Um den jüngeren Entwicklungstendenzen innerhalb des religiösen Sprach-

gebrauchs hier Rechnung zu tragen wurde sowohl nach der Selbstbezeichnung als

religiös als auch als spirituell gefragt (vgl. Tabelle 14 und Tabelle 15).

Tabelle 14: Indikator zum religiösen Selbstkonzept

• Als wie religiös würden Sie sich selbst bezeichnen? Als gar nicht, wenig, mittel, ziemlich odersehr religiös?

Tabelle 15: Indikator zum spirituellen Selbstkonzept

• Einmal abgesehen davon, ob Sie sich selbst als religiöse Person bezeichnen oder nicht, als wiespirituell würden Sie sich selbst bezeichnen? Als gar nicht, wenig, mittel, ziemlich oder sehr spiri-tuell

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GCA3,4

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MA3,2

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ROK2,4

F2,3

RUS2,2

hoch mittel

Abb. 25: Anteile von Personen mit hohem und mittlerem religiösem Selbstkonzept nach Ländern in Prozent (Länder-Mittelwerte zur ge-samten Intensität des religiösen Selbstkonzepts in der Achsenbeschriftung, Range 1-5) – vgl. auch Ländertabellen 11 von TNSEmnid

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GCA3,6

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USA3,6

BR3,5

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TR3,2

IL3,1

RI3,0

IND3,0

MA2,8

RUS2,7

CH2,6

F2,6

GB2,6

T2,3

A2,3

D2,1

ROK2,0

hoch mittel

Abb. 26: Anteile von Personen mit hohem und mittlerem spirituellen Selbstkonzept nach Ländern in Prozent (Länder-Mittelwerte zur ge-samten Intensität des spirituellen Selbstkonzepts in der Achsenbeschriftung, Range 1-5) – vgl. auch Ländertabellen 12 vonTNS Emnid

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H 3,3 I 3,3 AR 3,3 C 3,1 J 2,7 B 2,7 OR 1,4

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Abb. 27: Anteile von Personen mit hohem und mittlerem religiösem Selbstkonzeptnach Religionen in Prozent (Religionen-Mittelwerte zur gesamten Intensitätin der Achsenbeschriftung, Range 1-5)

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AR 3,4 J 3,2 C 3,1 I 3,0 H 2,9 B 2,3 OR 2,1

hoch mittel

Abb. 28: Anteile von Personen mit hohem und mittlerem spirituellen Selbstkonzeptnach Religionen in Prozent (Religionen-Mittelwerte zur gesamten Intensitätin der Achsenbeschriftung, Range 1-5)

43

Literatur:

Allport, G. W., & Ross, J. M. (1967). Personal religious orientation and prejudice.Journal of Personality and Social Psychology, 5, 432-443.

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