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- GI und Biodiversität - - Lebensraumverbund auf Bundesebene - Lebensraumkorridore als Grüne Infrastruktur U N I K A S S E L V E R S I T Ä T Dr.-Ing. Kersten Hänel Grüne Infrastruktur – Alter Wein in neuen Schläuchen?“ Erfurter Arbeitstage Fachhochschule Erfurt Fakultät Landschaftsarchitektur, Gartenbau und Forst 21. Oktober 2015

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- GI und Biodiversität - - Lebensraumverbund auf Bundesebene -

Lebensraumkorridore als Grüne Infrastruktur

U N I K A S S E L V E R S I T Ä T

Dr.-Ing. Kersten Hänel

Grüne Infrastruktur – Alter Wein in neuen Schläuchen?“

Erfurter Arbeitstage

Fachhochschule Erfurt Fakultät Landschaftsarchitektur,

Gartenbau und Forst

21. Oktober 2015

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2 U N I V E R S I T Ä T K A S S E L

Gliederung Erfurter Arbeitstage, 21.10.15

GI – BKGI Dr.-Ing. Kersten Hänel

1. Einleitung - GI: EU-Strategie 2020 und Mitteilung der EU-KOM 2013 - GI und Biodiversität

2. Lebensraumverbund auf Bundesebene - ein strategisches Netzwerk - Biotopverbund, Lebensraumnetze und Verbundachsen/Korridore - Netzwerke der Länder - Bundesweit bedeutsame Flächen und Räume

3. Wiedervernetzung über Verkehrswege (GI Sanierung) - Wiedervernetzungskonzept und Bundesprogamm Wiedervernetzung - Umsetzung

4. Engstellen im Lebensraumverbund (GI Erhalt) - Ansatz, Methode, Ergebnisse - Freiraumverbundsysteme und Raumordnung

5. Die Idee der Lebensraumkorridore - Multifunktionalität – für Mensch und Natur - Bedeutung von „Wahrnehmen und Erleben“

6. Fazit

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3 U N I V E R S I T Ä T K A S S E L

1. Einleitung EU-Strategie zum Schutz der Biodiversität bis 2020 EINZELZIEL 2: ERHALTUNG UND WIEDERHERSTELLUNG VON ÖKOSYSTEMEN UND ÖKOSYSTEMDIENSTLEISTUNGEN

Bis 2020 Erhaltung von Ökosystemen und Ökosystemdienstleistungen und deren Verbesserung durch grüne Infrastrukturen sowie Wiederherstellung von mindestens 15 % der verschlechterten Ökosysteme. Maßnahme 6b) Die Kommission wird bis 2012 eine Strategie für grüne Infrastrukturen entwickeln, um die Nutzung derartiger Infrastrukturen in städtischen und ländlichen Gebieten der EU zu fördern, auch durch Anreize für Vorab-Investitionen in grüne Infrastrukturprojekte und die Erhaltung von Ökosystemdienstleistungen, beispielsweise durch gezieltere Verwendung von EU-Mitteln und öffentlich-private Partnerschaften.

GI – BKGI Dr.-Ing. Kersten Hänel

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4 U N I V E R S I T Ä T K A S S E L

1. Einleitung Grüne Infrastruktur - Kernbegriff:

Mitteilung KOM(2011) 244: Biologische Vielfalt - Naturkapital und Lebensversicherung: EU-Strategie zum Schutz der Biodiversität bis 2020: Green Infrastructure (GI): a strategically planned network of natural and semi-natural areas with other environmental features designed and managed to deliver a wide range of ecosystem services Grüne Infrastruktur (GI): ein strategisch geplantes Netzwerk natürlicher und naturnaher Flächen mit unterschiedlichen Umweltmerkmalen, das mit Blick auf die Bereitstellung eines breiten Spektrums an Ökosystemdienstleistungen angelegt ist und „bewirtschaftet“ wird (und terrestrische und aquatische Ökosysteme sowie andere physische Elemente in Land- (einschließlich Küsten-) und Meeresgebieten umfasst, wobei sich grüne Infrastruktur im terrestrischen Bereich sowohl im urbanen als auch im ländlichen Raum befinden kann)

GI – BKGI Dr.-Ing. Kersten Hänel

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Feuchtlebensräume

Trockenlebensräume

5

Lebensraumnetzwerke Ergebnisse von F+E-Vorhaben des

U N I V E R S I T Ä T K A S S E L

Dr.-Ing. Kersten Hänel

Daten: Biotopkartierungen der Länder sowie ergänzende Daten

F+E-Vorhaben „Länderübergreifender Biotopverbund“: Aufbau der gesamt-staatlichen Informationsbasis

F+E-Vorhaben „Prioritätensetzung zur Wiedervernetzung“ und „Biotop-verbundachsen“: Ergänzungen der Lebensraumnetzwerke mit noch fehlenden Gebieten

Waldlebensräume

Großsäuger

Aggregation

Analyse/ Netz repräsentiert wesentliche Teile der gefährdeten Biodiversität (Ebene Lebensräume - Arten), außer: gefährdete Offenland-Lebensräume/ Arten mittlerer Standorte (Wiesen, Äcker) oder größere flugfähige Arten mit komplexen Lebensraumansprüchen wie z.B. Großvögel

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6

HABITAT -

NET

U N I V E R S I T Ä T K A S S E L

50 km

Bildung Funktions- und Verbindungsräume / Korridore / Netze

Datengrundlage: Digitale Naturschutzfachdaten des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt

- Vorrangflächen- Verbundsystem - Verbindungsräume: Charakter von Such- bzw. Freihalteräumen - Grundlage für Planung

Lebensraumnetzwerke für Deutschland Dissertation Kersten Hänel

CAU KIEL Ökologie-Zentrum

Verbund der Trockenlebensräume (östliches Harzvorland)

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7

Länderübergreifender Biotopverbund

U N I V E R S I T Ä T K A S S E L

Dr.-Ing. Kersten Hänel

Ermittlung der national bedeutsamen Flächen für den Biotopverbund (FBV)

Ableitung von national bedeutsamen Verbundachsen (Empfehlungen)

Datengrundlage: Biotopkartierungen der Länder sowie ergänzende Daten bzw. Lebensraumnetzwerke

Forschungs- und Entwicklungsvorhaben „Länderübergreifende Achsen des Biotopverbunds“ (FKZ 804 85 005) und „Biotopverbundachsen im europäischen Kontext“ (FKZ 08 85 0400) im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz

Detail: Achsen für Trockenlebensräume um das Thüringer Becken

Veröffentlichung: FUCHS, D., HÄNEL, K., LIPSKI, A., REICH, M.,

FINCK, P., RIECKEN, U. (2010): Länderübergreifender Biotopverbund in Deutschland. Grundlagen und Fachkonzept. Naturschutz und Biologische Vielfalt 96, 191 S. + Kartenband.

http://www.bfn.de/0311_biotopverbund.html

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8 U N I V E R S I T Ä T K A S S E L

OSPAR-Gebiete HELCOM-Gebiete RAMSAR-Gebiete NATURA 2000-Gebiete Naturschutzgebiete Nationalparke Biosphärenreservat (Kern- und Pflegezone) Naturschutzgroßprojekte (Kernzonen) Flächen für den Biotopverbund (Offenland und Wald) Lebensraumnetze (Kernräume) National bedeutsame Achsen /Korridore ----------------------------------------------- Nachrichtlich: Naturschutzgroßprojekte (Projektgebiete) Hotspots der biologischen Vielfalt

F+E-Vorhaben “BKGI” Dr.-Ing. Kersten Hänel

10. Zusammenfassende Karte „Biologische Vielfalt“ (≠ GI) Flächengröße ≥ 200 ha

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9 U N I V E R S I T Ä T K A S S E L F+E-Vorhaben “Wirkungskontrollen”

Dr.-Ing. Kersten Hänel

Querungshilfen als „technische“ Bestandteile von GI

Wiedervernetzung (über Verkehrswege) und GI

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Prioritäten zur Wiedervernetzung

U N I V E R S I T Ä T K A S S E L

Dr.-Ing. Kersten Hänel

F+E-Vorhaben „Prioritätensetzung zur Wiedervernetzung“

- Ermittlung von prioritären Abschnitten für Querungshilfen hinsichtlich mehrerer Anspruchstypen auf Bundesebene:

F+E-Vorhaben “Prioritätensetzung Wiedervernetzung”

Feuchtlebensräume

Trockenlebensräume

Waldlebensräume

Großsäuger

Zusammenfassung höchste Prioritäten + Synergiewirkungen

- Feuchtlebensräume - Trockenlebensräume - Naturnahe Waldlebensräume - größere Säugetiere

- Zusammenfassung/Synergien - Veröffentlichung:

Bundesweite Prioritäten zur Wiedervernetzung von Ökosystemen: Die Überwindung straßenbedingter Barrieren. Naturschutz u. Biologische Vielfalt 108

http://www.bfn.de/0306_zerschneidung.html

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Bundesprogramm Wiedervernetzung 2012

U N I V E R S I T Ä T K A S S E L

Dr.-Ing. Kersten Hänel

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12 U N I V E R S I T Ä T K A S S E L LAT 2015 - AK1 Querungshilfen Dr.-Ing. Kersten Hänel

Beispiel: Wiedervernetzung über A 2 Standortfindung im Netzwerk

2

Bestehende Grünbrücke

1

TÜP Alten-grabow

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13 U N I V E R S I T Ä T K A S S E L F+E-Vorhaben “Wirkungskontrollen”

Dr.-Ing. Kersten Hänel

Umfeld- und Hinterland-Anbindung ist entscheidend

Wiedervernetzung (über Verkehrswege) und GI

Quelle Foto/Abb.: NLStBV

Grünbrücke über die B 27 zwischen Roringen und Waake

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14 U N I V E R S I T Ä T K A S S E L

Engstellen im Lebensraumverbund

F+E-Vorhaben “Engstellen LRN” Dr.-Ing. Kersten Hänel

Anlass / Problemerörterung

Beispiel der Vergangenheit: Die Unterbrechung des

Teutoburger Waldes durch den Siedlungsraum Bielefeld

(Quelle: Hänel & Reck 2011, Auszug Karte Prioritätensetzung Großsäuger)

Eine Engstelle ist ein konkreter Landschaftsausschnitt, in dem ein oder mehrere Lebensraumnetze potenziell durch das Zusammenwachsen von Siedlungen bzw. Neubebauung unterbrochen werden könnten. Quelle: HÄNEL, BAIERL & ULRICH (2015): Lebensraumverbund und Siedlungsentwicklung in Deutschland. Identifikation von Engstellen und Planungsempfehlungen. NaBiV (im Druck)

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15 U N I V E R S I T Ä T K A S S E L F+E-Vorhaben “Engstellen LRN” Dr.-Ing. Kersten Hänel

Übersicht Methodik

Engstellen im Lebensraumverbund

Quelle: HÄNEL, BAIERL & ULRICH (2015): Lebensraumverbund und Siedlungsentwicklung in Deutschland. Identifikation von Engstellen und Planungsempfehlungen. NaBiV (im Druck)

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Engstellen im Lebensraumverbund

16 U N I V E R S I T Ä T K A S S E L F+E-Vorhaben “Engstellen LRN” Dr.-Ing. Kersten Hänel

Ergebnisse

Quelle: HÄNEL, BAIERL & ULRICH (2015): Lebensraumverbund und Siedlungsentwicklung in Deutschland. Identifikation von Engstellen und Planungsempfehlungen. NaBiV (im Druck)

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17 U N I V E R S I T Ä T K A S S E L

Engstellen - Fallbeispiele

F+E-Vorhaben “Engstellen LRN” Dr.-Ing. Kersten Hänel

Engstelle im WA-LRN zw. Kilchberg und Weilheim bei Tübingen (BW)

Ausschnitt aus der Raumnutzungskarte des Regionalplans Neckar-Alb, Blatt West (REGIONALVERBAND NECKAR-ALB 2013)

Ausschnitt aus dem Generalwildwegeplan Baden- Württemberg 2010 (Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg 2010)

Übersichtskarte und Luftbildausschnitt der Engstelle Kilchberg/Weilheim (BW)

Quelle: HÄNEL, BAIERL & ULRICH (2015): Lebensraumverbund und Siedlungs-entwicklung in Deutschland. Identifikation von Engstellen und Planungs-empfehlungen. NaBiV (im Druck)

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18 U N I V E R S I T Ä T K A S S E L F+E-Vorhaben “Engstellen LRN” Dr.-Ing. Kersten Hänel

Engstelle im WA-LRN zw. Schönau und Kälberfeld (TH)

Ausschnitt aus der Raumnutzungskarte des Regionalplans Südwestthüringen. (Regionale Planungsgemeinschaft Südwestthüringen 2011)

Übersichtskarte und Luftbildausschnitt der Engstelle Schönau/Kälberfeld (TH)

Engstellen - Fallbeispiele

Quelle: HÄNEL, BAIERL & ULRICH (2015): Lebensraumverbund und Siedlungs-entwicklung in Deutschland. Identifikation von Engstellen und Planungs-empfehlungen. NaBiV (im Druck)

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Initiativskizze Lebensraumkorridore für Mensch und Natur

BfN: http://www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/LRK04_A0.pdf Uni Kassel: http://cms.uni-kassel.de/asl/fb/fgs/fgsl/osv/team/dr-kersten-haenel.html

U N I V E R S I T Ä T K A S S E L Grobkonzept Lebensraumkorridore

Dr.-Ing. Kersten Hänel

Erstellung eines bundesweit kohärenten Grobkonzeptes von Lebensraumkorridoren 2003-2004 – Verbändeprojekt DJV/BfN

Veröffentlichung: RECK, H., HÄNEL, K., BÖTTCHER, M., TILLMANN, J., WINTER, A. (2005): Lebensraumkorridore für Mensch und Natur. Naturschutz und Biologische Vielfalt 17: 313 S.

Karten-Download:

• Auftakt: Tagung 27.-28.11.2002 Bonn • Vorstellung der Idee der Lebensraumkorridore • Initiativskizze auf Basis vorhandener Konzepte • Zusammenstellung der Biotopverbundplanungen der

Bundesländer – erste Übersicht und Analyse Methodik • Kompilierung aller vorhandenen räumlichen Konzepte und

Expertenmodelle für größere Säugetiere • noch keine Analyse zur Zerschneidung/ Entschneidung • weitere spezielle Beiträge zu Artengruppen und

Hintergründen - Überlegungen zum nationalen Handlungsbedarf

• Karten heute abgelöst durch aktuelle Karten aus F+E-Vorhaben (Lebensraumnetze)

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20 U N I V E R S I T Ä T K A S S E L

Idee der Lebensraumkorridore

„Lebensraumkorridore“ sind zuallererst eine informelle Idee zur notwendigen Verbesserung der Lebensqualität und zur Bewahrung des Lebendigen. Sie sollen integrativ die Hauptachsen grüner Infrastruktur für Mensch und Natur repräsentieren. Dazu müssen sie verortet, und sowohl für den Arten- und Populationsverbund bzw. für ökologische Wechselbeziehungen als auch für das Naturerlebnis und die Erholung in der Natur gesichert oder entwickelt werden. Nicht jede Fläche innerhalb der Korridore ist jeweils für alles geeignet und dort wo Zielkonflikte auftreten, wie zum Beispiel an störungssensiblen Engstellen muss eine gute Lösung entwickelt werden. Informationen: NaBiv 17, Jb. Natursch. Landschaftspfl. Bd. 58/1

Korridore Dr.-Ing. Kersten Hänel

Quelle Abbildung: NATUURMONUMENTEN 2006

Zur Gewährleistung der Funktionen bedarf es i.d.R. breiter Korridore (zw. 400 und 4000 m) mit einer hohen Dichte an Mangelhabitaten bezogen auf die entsprechenden Zielartenkollektive bzw. Ökosystemtypen und Flächen für natürliche Entwicklungsprozesse. Die Korridoridee schließt ausdrücklich auch Großtiere (Wild- oder Nutztiere) z.B. als Vektoren und Habitatbildner ein. „Lebensraumkorridore“ bedeuten insgesamt eine anspruchsvolle Dimension der Korridorentwicklung.

Integrativer Ansatz

Ökologischer Hintergrund

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E+E-Vorhaben "Holsteiner Lebensraumkorridore" (Vorstudie) Querungshilfen in Lebensraumkorridoren

Quelle, Folie: H.RECK

Kooperationsprojekt der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein mit dem Deutschen Jagdschutz-Verband e.V., den Schleswig-Holsteinischen Landersforsten (AöR), dem Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein und der Arbeitsgruppe PD Dr. H. Reck.

weiteres innovatives Projekt: Ökologischer Korridor Südbrandenburg http://www.wildkorridor.de/ http://www.lebensraumkorridore.de/

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22 U N I V E R S I T Ä T K A S S E L

Idee der Lebensraumkorridore

Korridore Dr.-Ing. Kersten Hänel

Quelle Abbildung: NATUURMONUMENTEN 2006 Gegen Distanz zur(m) Natur(schutz)

• funktionsfähiger Biotopverbund und natürliche Dynamik brauchen Raum • Naturerfahrung in der Landschaft braucht Raum • Kommunikation von Grüner Infrastruktur für Mensch und Natur –

aber verknüpft mit der Forderung nach mehr Natur für die Menschen • Basis zur Konfliktminderung im Naturschutz

„Wie soll jemand, der die Natur nur noch mit schlechtem Gewissen betritt, ein angemessenes Verhältnis zu ihr entwickeln? Wie kann die zukünftige Generation lernen, besser mit Natur umzugehen, wenn sie sich schon im Kindesalter selber daraus zurückzieht.“ (BRÄMER 1998)

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23 U N I V E R S I T Ä T K A S S E L F+E-Vorhaben “Engstellen LRN” Dr.-Ing. Kersten Hänel

Beispiel Synergien: Lebensraumverbund und Freiraumsicherung für Erholung

Agglomerationspark Limmattal / Schweiz (Quelle SCHMITT 2011)

Landschaftsspange Rüsler - Sulperg“

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Fazit: GI und Biodiversität

24 U N I V E R S I T Ä T K A S S E L

Dr.-Ing. Kersten Hänel

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Dr.-Ing. KERSTEN HÄNEL U N I K A S S E L

V E R S I T Ä T